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Das Magazin für Die junge Karriere 2 | 2010 TiTelThema Top Arbeitgeber Schweiz Universum Rankings Preisverleihung Student of the Year arbeiTgeber Energiewirtschaft Fokus Corporate Social Responsibility Preis: CHf 4.50

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Magazin für Berufseinsteiger und Studenten

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Das Magazin für Die junge Karriere

2|2010

TiTelThema

Top Arbeitgeber SchweizUniversum Rankings

Preisverleihung

Student of the YeararbeiTgeber

EnergiewirtschaftFokus

Corporate SocialResponsibilityPr

eis:

CHf

4.5

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Liebe Leserinnen und Leser

Mit Spannung erwartet und nun ist es offiziell, mehr als 7 700 Studierende nahmen an der diesjährigen Umfrage von Universum teil und haben dabei ihre beliebtesten Arbeitgeber gewählt. Wer in den Bereichen Wirtschafts-wissenschaften, IT, Ingenieurswissenschaften und Naturwissenschaften die Nase vorn hat erfahren Sie ab der Seite 4.Assessment-Center als Auswahlverfahren für Berufseinsteiger erfreuen sich bei den Unter-nehmen Zusehens grösserer Beliebtheit. Ein Ziel vor Augen: Der richtige Kandidat für die offene Stelle zu finden. Was Sie in diesem Selektions-prozess beachten müssen, finden Sie ab der Seite 10.

Wir von der Redaktion gratulieren ebenfalls den beiden «Student of the Year»-Preisträgerinnen. Der «Female Power Award», verliehen von der Axpo Holding AG, ging an Jolanda Hell, ETH Zürich und der «Female Innovation Award» ver-liehen von der SBB wurde an Nadia Langensand, Hochschule Luzern überreicht. Seite 3.

Online finden Sie weitere Informationen unter careerstep.ch.

Jörg Sackmann

Editorial & Inhalt

news

Student of the Year2010 2Im Rahmen der Universum Awards fand eben-falls die Preisverleihung des «Student of the Year» statt.

TiTelThema

Top-ArbeitgeberDie Schweizer Rankings 47 740 Studierenden haben entschieden wer ihre beliebtesten Arbeitgeber sind. Wer hat gewon-nen, wer hat verloren?

BerufseinsTieg

Assessment-Center 10Wissen Sie was eine Postkorbübung ist? Wie meistern Sie Ihr Einzelinterview? Wie verhalten Sie sich in einer Gruppendiskussion?

Karrieresprung

Horizont erweitern 12Globalisierung erfordert neue Karrierewege. Wie exotisch dürfen die Studiengänge sein? Welche Vorteile bieten Ihnen diese?

arBeiTgeBer

Energiewirtschaft 15ABB, ALPIQ, AXPO und BKW stellen sich den Fragen der Studierenden.

foKus

Corporate SocialResponsibility 24Fünf Unternehmen, fünf verschiedene Ansätze, ein Ziel: CSR!

intro

Titelbild«Student of the Year»www.universumawards.com

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Preisverleihung mit GlamourAm Abend fanden dann in einem feierlichen Rahmen die «Universum Awards» statt. Yves Schneuwy, Key Account Manager bei Universum, führte durch die Preisverleihung. Als erstes wurden die «Students of the Year» ausgezeichnet, also Studenten, die auf ihrem Gebiet herausragend sind. Dieser Preis wird von Universum gemeinsam mit der SBB und der Axpo verliehen, die auch die attraktiven Preise sponsern. Die beiden Gewinnerinnen der diesjährigen Verleihung erhalten entwe-der ein Generalabonnement der SBB oder ein sechsmonatiges Praktikum bei der Axpo. Der letztjährige «Student of the Year» hat sich in diesem Praktikum derart bewährt, dass er anschliessend eine Festanstellung beim Schweizer Energieunternehmen fand. Dieses Jahr wurden unter dem Motto «Female Power» und «Female Innovation» zwei weibliche Studentinnen ausgezeichnet: Jolanda Hell von der ETH Zürich und Nadia Langensand von der Hochschule Luzern. «Nachdem ich benachrichtigt wurde, dass ich den Preis gewonnen habe, hatte ich den ganzen Tag ein Lächeln im Gesicht», erzählt Nadia Langensand. Die 21-jährige Luzernerin studiert Wirtschaftsingenieurin/Innovation und schlägt sich im hauptsächlich von Män-

nern dominierten Studiengang bestens durch. Ihr Dozent war es dann auch, der sie auf den Preis «Student of the Year» aufmerksam gemacht habe. «Also habe ich mich bewor-ben», erzählt die Luzernerin. Als Preis erhielt sie ein einjähriges Generalabonnement, «das hatte ich noch nie, weil es bis jetzt finanziell nicht drin lag». Aber nicht nur über diesen Preis freut sich Nadia Langensand. Sie erhielt an den «Universum Awards» auch die Mög-lichkeit, sich in entspannter Atmosphäre mit Leuten aus dem Personalmarketing der SBB zu unterhalten. «Sie wollten mehr über mich und mein Studium erfahren», so Langensand. «Und sie haben mich ermutigt, mich für ein Traineeprogramm bei der SBB zu bewerben». Diese Chance werde sie auf jeden Fall nutzen und ihre Bewerbungseinlagen einsenden. Bereits ein Praktikum auf Nummer sicher hat Jolanda Hell, die an der ETH Zürich Elektrotechnik studiert. Die Gewinnerin des «Female Power Awards» erhält einen Einblick in den Energiekonzern EGL, ein Tochter-unternehmen der Axpo. «Die Aussicht auf dieses Praktikum hat mich motiviert, mich für den Preis zu bewerben», so die 22-Jähri-ge. Sie war begeistert von der Offenheit der Axpo. «Da ich mich noch für ein Auslandse-

mester in Paris beworben habe, bin ich erst ab nächstem Jahr wieder in der Schweiz», so Hell. Für die Axpo scheinbar kein Problem, sie setzte den Start des Praktikums auf Februar 2011. Aber nicht nur die Axpo ist auf die clevere Studentin aufmerksam geworden. «An den Universum Awards sass zufälliger-weise auch noch jemand von der Alpiq an meinem Tisch», erzählt sie, «das war sehr amüsant». So konnte die Studentin gleich mit zwei Energieunternehmen «networken», was für die Zukunft sicher sehr hilfreich ist. «Ich würde später tatsächlich gerne in diesem Bereich arbeiten», sagt Hell, «zuerst muss ich aber mein Studium noch erfolgreich abschliessen».

Strategie hat sich bewährtAls nächstes präsentierte Research Director Axel Keulertz die mit Spannung erwartete Universum-Studie, in welcher über 7700 Studenten zur Attraktivität von Arbeitge-bern in vier unterschiedlichen Branchen befragt wurden. Die Sieger in den Bran-chen IT, Naturwissenschaften, Business und Ingenieurwesen hatten anschliessend ihren grossen Auftritt – und durften auf der Bühne die «Universum»-Urkunde entgegen nehmen. Google, Novartis, ABB und Nestle

news

Die Verleihung der «Universum Awards» fand wie letztes Jahr in der Giesserei in Zürich Oerlikon statt. Bereits am Nachmittag trafen sich die Teilnehmer in den ehemaligen Werkräumen der Giesserei-Fabrik um mehr über Employer Branding zu erfahren. In den mittlerweile umgestalteten Event- und Seminarräumen gab es vier unterschiedliche Workshops rund um das Thema Arbeitgebermarkenbildung. AutorIN: DeNNIse MucheNberger

Universum Awards 2010«Student of the Year» Preisverleihung

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freuten sich sichtlich über den Preis. Ihr Engagement im Bereich Employer Branding scheint sich gelohnt zu haben, denn alle vier Gewinner wurden schon letztes Jahr auf das oberste Treppchen gewählt. Aus Sicht der Studenten bieten diese Unternehmen laut der «Universum»-Studie am meisten in den Bereichen Work-Life-Balance, Gehalt, berufliche Chancen oder Internationalität. Spannend dürfte es nächstes Jahr im Bereich Business werden. Nestlé hat die Nase zwar noch immer vorne und die Grossbanken CS und UBS auf Plätze zwei und drei verwiesen. Jedoch sind sich alle einig, dass die Banken-branche wieder im Aufwind ist. Wie sich dies auf die Arbeitgebermarkenbildung auswirkt, wird das nächste «Universum Top 100»-Ran-king zeigen. Last but not least wurden in den vier Branchen auch noch die Aufsteiger des Jahres gekürt. Das sind jene Unternehmen, die im Vergleich zum letzten Jahr am meisten Plätze gut gemacht haben. Nach der offiziellen Verleihung klang der Abend bei interessan-ten Tischgesprächen aus. Ob es bereits um neue Strategien und Massnahmen im Bereich Employer Branding ging – ist offen. W

Die diesjährige Preisverleihung stand ganz im Zeichen der Frauen. Mit dem «Female Power» und «Female Innovation» Award wurden zwei weibliche Studentinnen ausgezeichnet: Jolanda Hell von der ETH Zürich und Nadia Langensand von der Hochschule Luzern.

Die Preise wurde von folgenden Unternehmen überreicht:

Die Gewinnerin des Female Power Awards, Frau Jolanda Hell (ETH Zürich) und Herr Samuel Kocher von der Axpo.

Frau Margot Stupf von der SBB und die Gewinnerin des Female Innovation Awards, Frau Nadia Langensand (HS Luzern)

Der «Student of the Year» Preis

Dieser Preis wird an Studenten vergeben, die auf ihrem Gebiet herausragend sind. Die Gewinner absolvieren spannende (Aus-lands-) Praktika, können an Fachkonferenzen oder Mentoring-Programmen teilnehmen.

Während der Universum Awards im Mai in Zü-rich, wo Student of the Year-Preise überreicht werden, konnten die Gewinner Networking für die zukünftige Karriere betreiben.

weitere Informationen auf

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Aufschwung in SichtDie Universum Student Rankings 2010

Wir erinnern uns ungern an letztes Jahr, als die Arbeitslosenquote auf dem höchsten Stand seit zwei Jahren war. Triste Wirt-schaftsaussichten verbunden mit einer Börsentalfahrt hinterliessen ihre Spuren – auf bessere Zeiten konnte lediglich gehofft werden. Und die sind nun tatsächlich einge-treten: Das Staatssekretariat für Wirtschaft SECO prognostiziert «leicht aufgehellte» Konjunkturperspektiven für 2010, noch bes-ser sind die Aussichten für 2011. Die befrag-ten Studierenden scheint dies nicht gross zu beeindrucken. Sie halten an den bisherigen begehrten Arbeitgebern fest – Krise hin oder her. In der inzwischen zwölften «Universum Student Survey» wurden 7740 Studierenden nicht nur über die beliebtesten Arbeitgeber in der Schweiz befragt, weit mehr als 40 Kriteri-en wurden beleuchtet. So gibt beispielsweise über die Hälfte von ihnen an, viel Wert auf eine gute Work-Life-Balance zu legen. Wer ausgeglichen ist, kann mehr leisten – so die Maxime.

Grossbanken machen Plätze gutAlle vier Branchensieger vom letzten Jahr dürfen sich erneut die Goldmedaille um-hängen: ABB im Ingenieurwesen, Google auf

dem IT-Sektor, Novartis in den Naturwissen-schaften und Nestlé im Bereich Business. Hinter Nestlé hat es allerdings eine Rochade gegeben: Die Grossbanken Credit Suisse und UBS machen Plätze gut und verweisen den IT-Riesen Google auf Platz vier. Gut zehn Plätze weiter hinten – auf Platz 15 – findet sich ein ganz neuer Mitbewerber: Der Weltfussballverband FIFA. Dass die FIFA einen derartig steilen Aufstieg verbucht, ist wohl auch der WM in Südafrika und dem Erfolg der Schweizer Nationalmannschaft zu verdanken. Für die FIFA zu arbeiten, liegt bei den Studenten im Trend. «Auf jeden Fall», meint auch Axel Keulertz, Research Director Deutschland, Österreich und Schweiz bei Universum Communications. «Ich würde sagen, dass wir es hier mit einem zeitlich eingeschränkten Phänomen zu tun haben. Die FIFA ist wegen der WM plötzlich in aller Munde», so Keulertz. Die Arbeitgerbermar-ke FIFA würde an Präsenz und Bekanntheit dazugewinnen. «Mit Wegfallen der äusseren Bedingungen – also wenn die WM in Süd-afrika vorbei ist - wird sich das aber wieder ändern». Oder mit anderen Worten: Die FIFA wird sich wohl kaum langfristig im Arbeitge-berranking behaupten können.

Roche setzt auf MainstreamAufsteiger des Jahres im Bereich Business ist der Pharmakonzern Roche, der gleich 14 Plätze gut macht – und sich neu auf Platz 27 positioniert. Hauptkonkurrent Novartis hingegen verliert zwei Plätze. Die Gründe für den Aufstieg von Roche sieht Axel Keulertz nicht zuletzt auch in der Schweinegrippe, die uns letztes Jahr heimsuchte. Das Basler Pharmaunternehmen versorgte die gesamte Welt mit dem Grippeimpfstoff Tamiflu – und hat den Umsatz im letzten Jahr beachtlich gesteigert. Studenten lassen sich hinsichtlich ihrer Zukunftsperspektiven von schwarzen Zahlen beeindrucken – wer rote Zahlen schreibt und gar sparen muss, ist unattraktiv. «Generell hat die Pharmabranche an Attrakti-vität dazu gewonnen, da sie kaum von der Krise gebeutelt wurde. Dass die Roche mehr Plätze gut gemacht hat als andere Pharmaun-ternehmen, kann auch daran liegen, dass die Roche vermehrt auf Mainstream setzt», erklärt Keulertz. Frauen in der Geschäftslei-tung würden gefördert. «Jedes Unternehmen, das vermehrt auf Frauen im Bereich der Naturwissenschaften setzt, wird in Zukunft ein Stückchen weit die Nase vorn haben», ist Research Director Keulertz überzeugt.

Was zählt sind die KarrieremöglichkeitenNovartis, Roche und Nestlé belegen wie im letzten Jahr im Bereich Natural Science die ersten drei Plätze. Und sind – so scheint es – nicht mehr vom Podest wegzudenken. Ihr Verhalten in Krisenzeiten habe sich bewährt, meint auch Axel Keulertz. Der neue Mitbe-werber, das deutsche Unternehmen BASF, hat zwar gleich den Einstieg unter die Top 30 geschafft (Platz 27), wird den drei Pharma-riesen aber noch nicht gefährlich. Dennoch

Bessere Wirtschaftsaussichten, sinkende Arbeitslosenquoten. Nach einem krisengeschüttelten Jahr, scheint sich der Markt langsam zu erholen. Im Arbeitgeberranking der schwedischen Beratungsfirma Universum hat sich dennoch – zumindest an den Spitzenpositionen – nichts verändert. Die vier Branchensieger der Studie vom letzten Jahr – ABB, Novartis, Nestlé undGoogle – wurden von den Studierenden wieder an erster Stelle gewählt. Aber aufgepasst: Auch neue Player sind auf dem Vormarsch! AutorIN: DeNNIse MucheNberger

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«Jedes Unternehmen, das vermehrt auf Frauen im Bereich der Naturwissenschaften setzt, wird in Zukunft ein Stückchen weit die Nase vorn haben.»Axel Keulertz, Research Director — Universum

müsse man sich vor neuen Mitbewerbern auf jeden Fall in Acht nehmen, meint Axel Keulertz. Er erklärt diese These anhand eines Beispiels: In Österreich sei der deutsche Autohersteller Audi ein hoch angesehener Ar-beitgeber. «Und das, obwohl Audi als Arbeit-geber in Österreich gar nicht existiert», so der 44-Jährige. Das zeige, dass die Studenten auch gerne über die Grenzen hinwegschauen würden. Und wieder vermehrt abwägen, wel-ches «nicht-nationale» Unternehmen auch als Arbeitgeber in Frage käme.

Überraschender Aufsteiger im Bereich der Naturwissenschaften ist der Tabakkonzern Philip Morris International. Scheinbar haben viele Studenten aus ethischer Sicht kein Pro-blem damit, für einen Zigarettenproduzent zu arbeiten. Priorität hat, dass die Karrie-remöglichkeiten stimmen. «Philip Morris hatte tatsächlich viele Jahre ein Problem im Bereich Unternehmerische Gesellschaftsver-antwortung», erklärt Keulertz. In Krisenzei-ten hätte aber dieses Thema an Gewicht ver-loren - die Studenten würden sich vermehrt auf ihren eigenen Nutzen konzentrieren. «Darunter fallen Aspekte wie Arbeitsplatz-sicherheit, Gehalt oder Referenzen für die

zukünftige Karriere. Und ich glaube, da hat Philip Morris International tatsächlich etwas zu bieten». Ethische Grundsätze versus Karriereziele. «Ethische Grundsätze lassen sich bei vielen Studenten wegreden, wenn alles andere stimmt», ist Keulertz überzeugt. Philip Morris International biete den Studen-ten Zukunftsperspektiven – und das sei im Moment das, was zählt.

Work-Life-Balance hat PrioritätDie Studenten sind bereit, ausserordentlich viel zu leisten – wollen aber auch Zeit für ihre Hobbys, Freunde und Familie haben. Eine gute Work-Life-Balance bieten laut den Stu-denten die Raiffeisen-Bank, die SBB oder die Bundesverwaltung. Alles Schweizer Firmen. Zufall oder eine logische Schlussfolgerung? «Diese Frage ist nicht so einfach zu beant-worten», sagt Axel Keulertz von Universum Communications: «Da müsste man in den Verträgen dieser Unternehmen nachprüfen, ob das Thema Work-Life-Balance tatsächlich eingebaut ist». Es könne sich daher auch um ein zufälliges und kurzfristiges Phänomen handeln. Fakt sei aber, dass in global agie-renden Unternehmen mehr Reisen auf dem Programm stehen, man ist öfters unterwegs.

Und das sei nicht immer so einfach mit einer guten Work-Life-Balance zu vereinbaren. «Man kann aber wohl kaum von DER Work-Life-Balance reden, da sie jeder Student wieder anders für sich definiert», sagt Axel Keulertz.

Bald alles wieder beim Alten?Bessere Wirtschaftsaussichten im 2010 – was bedeutet das für die Arbeitgeber und das Ranking? «Mit Sicherheit wird sich in der nächsten Ausgabe wieder etwas ändern», sagt Keulertz. Nach der Bankenkrise im 2008, haben die Grossbanken im Ranking 2009 deutlich verloren. Die Studenten hätten auf die Wirtschaftslage reagiert und eine UBS oder eine CS abgestreift und sich anderen Branchen zugewandt. Davon konnte zum Beispiel die Wirtschaftsprüfungsbranche profitieren. «Im 2010 wird die Bankenbran-che aber wieder dazugewinnen», ist Keulertz überzeugt. Der Markt würde sich nach und nach «normalisieren». «Ich kann mir gut vor-stellen, dass der Markt da weitermacht, wo er vor der Krise aufgehört hat», sagt Keulertz. Wir sind gespannt! W

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Beim Branchensieger Nestlé nachgefragt

Ideal EmployerBusiness Ranking

Was hebt Sie von anderen Arbeit-gebern ab?Nestlé versucht sich nicht abzuheben, sondern sich vielmehr auf die Bedürfnisse unserer Angestellten zu konzentrieren. Allein in der Schweiz zählt Nestlé rund 9 000 Mitarbeiten-de, elf Unternehmen und drei internationale Forschungszentren. Sie alle engagieren sich gemeinsam an der nachhaltigen Entwicklung der gemeinsamen Wertschöpfung, die seit 143 Jahren den Erfolg des Unternehmens begründet.

Welche Weiterbildungs- oder Förder-programme bieten Sie innerhalb des Unternehmens an?Nestlé bietet verschiedenste interne Fortbil-dungskurse an, unter anderem in unserem Ausbildungszentrum Rive-Reine in Vevey. Dane-ben kann auch von externen Kursen profitiert werden, zum Beispiel von Sprachkursen oder MBA-Programmen.

Wie viele Studenten rekrutieren Sie jährlich?In der Schweiz werden jährlich rund 80 Studie-rende im Rahmen eines Stages angestellt.

Welche Rolle spielt Work-Life-Balance? Was unternehmen Sie in diesem Bereich?Work-Life-Balance ist sehr wichtig. Hierzu lau-fen parallel mehrere Aktionen, wie zum Beispiel SWING, ein Pilotprojekt zur Stressbewältigung. Weiter bieten wir unseren Angestellten ein umfangreiches Sport- und Freizeitangebot, Nu-trition and Health Days und ein Arbeitsregle-ment, das beispielsweise flexible Arbeitszeiten oder Home-Office erlaubt.

Die Top 3 — Herr Roger Helg und Frau Cecilia Seimel (Credit Suisse) — Platz 2, Frau Emmanuelle Belin (Nestlé) — Platz 1, Frau Garamszegi-Braegger und Frau Laryssa Chee (UBS) — Platz 3 (vlnr.)

Philippe Aeschlimann — Communication Nestlé

Unternehmen Seit 2009

1 Nestlé – 0

2 Credit Suisse I + 1

3 UBS I + 1

4 Google K - 25 L'Oréal I + 26 Procter & Gamble I + 57 SWISS (Swiss airlines) I + 18 McKinsey & Company K - 39 PricewaterhouseCoopers K - 3

10 The Coca-Cola Company I + 711 FIFA neu12 Swatch Group K - 213 Ernst & Young K - 414 The Boston Consulting Group K - 215 Novartis K - 216 Goldman Sachs I + 617 Schweizerische Nationalbank I + 118 Bank Julius Bär I + 119 KPMG K - 320 Lindt & Sprüngli I + 521 Die Bundesverwaltung K - 722 Migros I + 723 IKRK K - 824 HSBC Private Bank I + 325 Raiffeisen I + 826 SBB CFF FFS I + 227 Roche I + 1428 IBM K - 729 Swisscom K - 330 IKEA K - 731 Unilever – 032 SRG SSR Idée Suisse K - 1233 Johnson & Johnson I + 434 Pictet neu35 Deutsche Bank I + 1236 Zürcher Kantonalbank I + 337 ABB K - 1338 H&M – 039 Richemont K - 940 Microsoft – 041 J.P. Morgan K - 742 Morgan Stanley I + 1143 Lombard Odier Darier Hentsch & Cie. neu44 Philip Morris International I + 245 Deloitte K - 346 Zürich Financial Services K - 247 Kraft Foods K - 448 PostFinance K - 1249 Coop K - 150 Bank of America / Merrill Lynch I + 8

haUptSitz: Vevey, Schweizmitarbeitende weltweit: Über 283 000mitarbeitende Schweiz: Rund 9 000UmSatz weltweit: 2009: CHF 107.6 Mrd.

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titelthema top arbeitgeber schweiz

TOP 100 jetzt auf

Beim Branchensieger ABB nachgefragt

Ideal EmployerEngineering Ranking

Was hebt Sie von anderen Arbeit-gebern ab? ABB Schweiz ist in der Energietechnik und Automation tätig, bietet ein sehr innovatives, vielseitiges und internationales Umfeld. Unsere Firmenkultur baut auf viel Eigenverantwortung, Teamfähigkeit, Weltoffenheit und grosse Fach-kompetenz unserer Mitarbeitenden auf. Zudem engagieren wir uns mit unseren Produkten und Lösungen für mehr Nachhaltigkeit.

Welche Weiterbildungs- oder Förder-programme bieten Sie innerhalb des Unternehmens an?ABB setzt auf ständige Weiterbildung, sei es direkt am Arbeitsplatz durch fordernde Pro-jekte oder durch interne oder externe Kurse. ABB lebt eine Talentkultur und stellt sicher, dass sich talentierte Mitarbeitende sowohl innerhalb von ABB Schweiz als auch global weiterentwickeln und Karriere machen können. Dazu bestehen verschiedene Programme.

Wie viele Studenten rekrutieren Sie jährlich?ABB Schweiz rekrutiert jährlich rund 60 Direkt-einsteigerinnen und -Einsteiger ab Universität oder Fachhochschule in den Bereichen Elektro-

technik, Maschinenbau, Konstruktion, Infor-matik, Physik und Wirtschaftswissenschaften, Finance etc. Zudem vergeben wir jedes Jahr rund 10 Plätze in unserem Traineeprogramm sowie zahlreiche Möglichkeiten für Diplomar-beiten und Praktika.

Welche Rolle spielt Work-Life-Balance? Was unternehmen Sie in diesem Bereich?ABB Schweiz ist die Work-Life-Balance unserer Mitarbeitenden ein grosses Anliegen, um die Abstimmung zwischen Beruf, Familie und Frei-zeit zu erleichtern. Die Jahresarbeitszeit er-möglicht eine flexible Gestaltung der Arbeits-zeit in Absprache mit den Vorgesetzen. Teil-zeitarbeit, Teleworking und Sabbaticals sind ebenfalls möglich. Elf Kinderkrippen und ein Kindergarten sorgen für eine optimale Betreu-ung des Nachwuchses.

Die Top 3 — Frau Elena Pinnekamp, Frau Anja Kaltenbach und Frau Micaela Saeftel (ABB) — Platz 1, Herr Marcel Eckstein (Siemens) — Platz 2, Herr Kin Bui und Frau Paola Ornella (IBM) — Platz 3 (vlnr.)

Unternehmen Seit 2009

1 ABB – 0

2 Siemens I + 1

3 IBM I + 5

4 Google I + 25 Alstom K - 36 Nestlé K - 27 Logitech K - 28 RUAG I + 19 SBB CFF FFS I + 4

10 Novartis I + 211 OC Oerlikon – 012 Bombardier Transportation I + 613 McKinsey & Company I + 614 Pilatus Aircraft K - 715 Hilti K - 516 Roche K - 117 Bosch I + 2518 Swatch Group I + 319 Implenia K - 520 SWISS (Swiss airlines) I + 1421 Stadler Rail neu22 UBS I + 1823 Microsoft I + 2524 Swisscom I + 225 Credit Suisse I + 626 Holcim K - 427 Phonak I + 1628 BASF neu29 Axpo I + 1030 Die Bundesverwaltung K - 131 Leica Geosystems K - 1532 The Boston Consulting Group K - 933 Cisco Systems I + 834 Sulzer AG K - 635 Sun Microsystems – 036 Ericsson I + 137 Schindler K - 2038 Hewlett-Packard I + 3239 IKRK K - 1440 Alpiq I + 3341 IKEA K - 842 Johnson & Johnson I + 243 Dell I + 2044 Migros K - 1245 DuPont I + 146 Syngenta I + 547 Bühler neu48 Philip Morris International I + 749 Synthes neu50 The Coca-Cola Company K - 8

Melanie Nyfeler — Press Office ABB

haUptSitz: Zürich (ABB Konzern), Baden (ABB Schweiz)mitarbeitende weltweit: 117 000 Mitarbeitendemitarbeitende Schweiz: 6 300 MitarbeitendeUmSatz weltweit: 31,8 Mrd. US-Dollar

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titelthema top arbeitgeber schweiz

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Was hebt Sie von anderen Arbeit-gebern ab? Google bietet eine informelle, flexible Umge-bung und einen Arbeitsplatz, an dem es in Ordnung ist, Fehler zu machen, solange man daraus lernt. Der Umfang der technischen Her-ausforderungen, die wir zu lösen versuchen, ist grösser als bei vielen anderen Unternehmen.

Welche Weiterbildungs- oder Förder-programme bieten Sie innerhalb des Unternehmens an?Bei Google glauben wir, dass wenn wir einer Gruppe von hochmotivierten Leuten die richtigen Instrumente zur Verfügung stellen, können sie effektiv einen Unterschied machen und Grosses erreichen. Es ist uns ein beson-deres Anliegen, ein anpassbares Programm anzubieten, das auf die spezifischen Vorlieben jedes Mitarbeiters zugeschnitten werden kann. Zusätzlich zu allen Anstrengungen, die wir un-ternehmen um «Nooglers» ins Unternehmen einzuführen, stellen wir laufend Trainings und Ausbildungsmöglichkeiten für Mitarbeitende aller Entwicklungsstufen bereit. Hinzu kommt, dass wir ein Programm zur Rückerstattung von Ausbildungskosten anbieten. Bei errei-chen eines «B Grades» oder besser werden

Ausbildungskosten von bis zu 12'000 USD pro Kalenderjahr rückerstattet.

Wie viele Studenten rekrutieren Sie jährlich?Viele!

Welche Rolle spielt Work-Life-Balance? Was unternehmen Sie in diesem Bereich?Unsere Gründer glauben sehr daran, dass der Arbeitsalltag einen grossen Teil der persön-lichen Zeit in Anspruch nimmt und dass esdeshalb nur fair ist, dass Mitarbeitende die Möglichkeit haben, eine ausgeglichene Work-Life-Balance zu erreichen. In einem Google-Büro begegnet man Mitarbeitenden, die Tisch-fussball spielen, ihre Familien während des Mittagessens zu Besuch haben oder sich die Zeit nehmen für eine Yogastunde während des Tages.

Die Top 3 — Herr Kin Bui und Frau Paola Ornella (IBM) — Platz 2, Frau Renée LaPlante (Google) — Platz 1, Herr René Villiger und Herr Mauro Paulon (Microsoft) — Platz 3 (vlnr.)

Matthias Graf — Google

Unternehmen Seit

1 Google – 0

2 IBM – 0

3 Microsoft I + 2

4 Logitech K - 15 Swisscom I + 16 Sun Microsystems K - 27 Credit Suisse I + 58 SBB CFF FFS I + 39 UBS K - 1

10 Cisco Systems K - 311 Hewlett-Packard K - 212 Oracle I + 213 Nestlé I + 714 SWISS (Swiss airlines) I + 315 PostFinance I + 716 Dell K - 317 SAP K - 118 Novartis I + 319 McKinsey & Company I + 1020 Siemens K - 121 ABB K - 1122 Swatch Group I + 1423 Accenture K - 524 Raiffeisen I + 125 Roche I + 1226 Ericsson K - 1127 SRG SSR Idée Suisse K - 328 Die Post I + 729 Die Bundesverwaltung I + 330 Ernst & Young K - 231 RUAG K - 832 Kudelski Group I + 933 Swiss Re I + 1834 IKRK K - 735 The Boston Consulting Group I + 1836 Zürich Financial Services I + 737 The Coca-Cola Company I + 138 Pilatus Aircraft I + 239 KPMG I + 1440 IKEA I + 2141 Migros K - 1542 Phonak I + 2543 Alstom I + 444 Avaloq K - 1445 PricewaterhouseCoopers K - 1246 Procter & Gamble I + 347 T-Systems Schweiz K - 1648 BKW I + 2449 Lindt & Sprüngli I + 1950 AXA Winterthur I + 22

haUptSitz: Mountain View, CA, USAmitarbeitende weltweit 2009: 20 000mitarbeitende Schweiz 2009: 600UmSatz weltweit 2009: 23.65 Mrd. USD

Beim Branchensieger Google nachgefragt

Ideal EmployerIT Ranking

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TOP 100 jetzt auf

Was hebt Sie von anderen Arbeit-gebern ab? Die globale Ausrichtung und Geschäftstätigkeit von Novartis hat in der Schweiz ein multikul-turelles Arbeitsumfeld zur Folge: Menschen aus 87 Nationen arbeiten schweizweit in den verschiedenen Novartis Werken. Diese Vielfalt bedeutet eine unschätzbare Bereicherung in der Arbeitswelt und eine kulturelle Offenheit, die weit in den persönlichen Bereich Auswir-kungen hat.

Welche Weiterbildungs- oder Förder-programme bieten Sie innerhalb des Unternehmens an?Mittel- und langfristige Karriereziele verfolgen Novartis Mitarbeitende im Dialog mit ihren Vorgesetzten und Personalverantwortlichen, begleitet von klar definierten Entwicklungs-schritten und Weiterbildungsmassnahmen. In massgeschneiderten internen und externen Aus- und Weiterbildungsprogrammen werden Novartis Mitarbeitende und Führungskräfte auf anspruchsvollere zukünftige Aufgaben und Rollen vorbereitet.

Wie viele Studenten rekrutieren Sie jährlich?Novartis rekrutiert pro Jahr rund 300 Prakti-kanten, Doktoranden und Postdocs. Zu Hoch-schulabsolventen, welche direkt fest angestellt werden, liegen keine Zahlen vor.

Welche Rolle spielt Work-Life-Balance? Was unternehmen Sie in diesem Bereich?Für Novartis ist die bestmögliche Förderung der Gesundheit ein zentrales Anliegen. Novartis als Arbeitgeber möchte die Mitarbeitenden dabei unterstützen, die für sie persönlich best-mögliche Mischung aus Arbeits- und Privat-leben zu finden. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, wurde Ende 2007 von Novartis Pharma eine Richtlinie verabschiedet, die nicht nur Rahmenbedingungen für die globale Einführung von flexiblen Arbeitsbedingungenschaffen soll. Sondern auch Vorgesetzte er-mutigt, ihren Mitarbeitenden Teilzeit- und Telearbeit zu ermöglichen.

Die Top 3 — Frau Bettina Bächtold und Herr Sandro Crameri (Novartis) — Platz 1, Jasmin Escher-Kirch (Roche) — Platz 1, Frau Emmanuelle Belin (Nestlé) — Platz 3 (vlnr.)

Iris Wahlen — Head HR Communications Switzerland Novartis

Unternehmen Seit 2009

1 Novartis – 0

2 Roche – 0

3 Nestlé – 0

4 Credit Suisse I + 115 Die Bundesverwaltung K - 16 Google – 07 IKRK – 08 Bayer I + 39 Syngenta K - 4

10 SBB CFF FFS I + 211 UBS K - 112 IBM K - 413 Merck Serono K - 414 Swiss Re I + 615 Migros I + 216 Coop I + 817 BASF neu18 McKinsey & Company K - 219 Lindt & Sprüngli I + 820 Zürich Financial Services I + 621 ABB – 022 Raiffeisen I + 2223 Johnson & Johnson K - 1024 Pfizer I + 125 Lonza Group I + 526 AXA Winterthur I + 1727 Actelion neu28 Ernst & Young I + 1729 Tetra Pak I + 1130 SWISS (Swiss airlines) K - 731 SRG SSR Idée Suisse K - 232 Cambridge Technology Partners I + 233 Swiss Life I + 2634 Philip Morris International I + 3935 Procter & Gamble I + 2536 Givaudan K - 2237 Microsoft K - 238 Swatch Group I + 339 The Boston Consulting Group K - 2140 IKEA I + 641 Kraft Foods I + 1642 Unilever K - 1143 The Coca-Cola Company I + 1144 Allianz I + 845 Logitech K - 746 Beiersdorf I + 547 Galenica K - 848 DSM – 049 Swisscom I + 2750 Sun Microsystems I + 3

haUptSitz: Basel, Schweizmitarbeitende weltweit 2009: 99 834mitarbeitende Schweiz 2009: 12 030UmSatz weltweit 2009: USD 44,3 Mrd. (Nettoumsatz)

Beim Branchensieger Novartis nachgefragt

Ideal EmployerNatural Science Ranking

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berufseinstieg

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Die richtige Person für den richtigen Job finden

Wer eine Kaderposition möchte, muss meist ein Assessment überstehen. Careerstep zeigt, um was es dabei für die künftigen Chefs geht und wie diese sich auf den Tag im Assessment-Center vorbereiten können. Autor: DAjAn romAn

«Der Kandidat ist zwar gut, aber ist er wirklich der Richtige für diesen Job?» Wenn sich Personalverantwortliche nach dem Studium der Bewerbungsunterlagen und dem Bewerbungsgespräch diese Fra-ge stellen, blüht dem Kandidaten ein Be-such im Assessment-Center (AC). Dort will das Unternehmen den Kandidaten vertieft prüfen und sicherstellen, dass er sich nicht als Fehlbesetzung herausstellt. Das AC wird aber nicht nur für die Evalu-ation von Bewerbern eingesetzt. Auch für die Weiterentwicklung des bestehenden Personals ist das AC ein beliebtes Instru-ment: Etwa vor einer möglichen Beförde-rung oder einer Versetzung ins Ausland.

Für diese Jobs heisst es: Ab ins ACLaut Sébastien Simonet, Geschäftsführer der Nantys AG, die jedes Jahr mehrere Hundert Assessments durchführt, wer-den ACs traditionell für die Besetzung von Kaderpositionen sowie in beson-deren Jobkategorien (Polizisten, Piloten, Berufsmilitärs) durchgeführt. «Zuneh-mend setzen Unternehmen Assessments aber auch für die Suche von geeigneten Nachwuchskräften ein», sagt der Experte.

Wer Team- oder Gruppenleiter werden und damit seine erste Führungspositi-on ergattern will, muss ebenfalls damit rechnen, ein AC absolvieren zu müssen. Das ist beispielsweise sowohl bei ABB als auch bei Credit Suisse der Fall.

Verschiedene ArtenEin Assessment wird entweder als Grup-pen- oder als Einzelassessment durchge-führt. Ein Gruppenassessment dauert in der Regel rund zwei Tage und ist für die Besetzung von unteren Chargen sowie für die Personal- und Teamentwicklung gedacht. Ein Einzelassessment dauert hingegen meist nur einen Tag und dient in der Regel der Besetzung von höheren Kaderstellen sowie der Rekrutierung von neuen Mitarbeitenden. Viele Unternehmen führen ihre As-sessments extern bei einer spezialisier-ten Firma durch. Damit können sie eine gewisse Anonymität aber vor allem eine unabhängige Beurteilung garantieren. Oft sind zudem Führungsleute des Un-ternehmens als Beobachter vor Ort. «Mit einem Assessment findet das Unternehmen Antworten auf verschie-dene Fragestellungen», erklärt Sébastien Simonet. Ein paar Beispiele:

• SelektionSASSeSSment: Verfügt die Person über die notwendigen Fähigkeiten und Kompetenzen um eine Position im Unternehmen mit Erfolg zu besetzen?

• entwicklungS- oDer mAnAgement-Development-ASSeSSment: Welche Fä-higkeiten und Kompetenzen muss eine Person entwickeln, um in Zukunft eine angestrebte Position mit Erfolg besetzen zu können? • StAnDort- unD lAufbAhnASSeSSment: Über welche Potenziale, Fähigkeiten und

Kompetenzen verfügt die Person und wie kann sie diese in der weiteren Karriere optimal nutzen?

• mAnAgement oDer teAm AuDit ASSeSS- ment: Wie kann ein Team (z. B. eine Ge-schäftsleitung) idealerweise zusammen-gesetzt werden bzw. interagieren, um eine möglichst erfolgreiche Zusammen-arbeit zu ermöglichen?

So läuft ein Assessment abEs gibt keine «Patentlösung», wie ein Tag im AC aussieht. Der genaue Ablauf orientiert sich an der konkreten Frage-stellung des Unternehmens. Moderne Assessments zeichnen sich durch einen Methoden- und Perspektivenmix aus, mit dem Fähigkeiten und Kompetenzen, aber auch Erfahrungen, Motive, Interessen, Kenntnisse, Persönlichkeitsmerkmale, Werthaltungen, etc. unter verschiede-nen Gesichtspunkten und aus diversen Blickwinkeln beleuchtet werden. Geht es beispielsweise darum festzustellen, ob ein Kandidat über genügend Führungs-kompetenz verfügt, prüft das AC mit verschiedenen Mitteln, ob der Kandidat die notwenige Führungserfahrung hat, ob er überhaupt Chef werden will und Interesse an Fragen rund um das Thema Führung hat, ob er Führungstechniken zweckmässig einsetzt, ob er über die für einen Vorgesetzten notwendigen Per-sönlichkeitsmerkmale verfügt, ob er die Führungsgrundsätze des Unternehmens teilt, etc.

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«Diese Fragen beantwortet das AC mit ei-ner Vielzahl von Methoden. So etwa mit Persönlichkeits- und Leistungstest, inter-aktiven Übungen, Simulationen, struktu-rierten Interviews oder Rollenspielen», erklärt Sébastien Simonet. Alle Resultate würden am Ende zu einem Gesamturteil zusammengeführt. Die Credit Suisse testet im AC unter anderem Leistungsbereitschaft, Belast-barkeit, Flexibilität, Verantwortungs-bewusstsein sowie Führungsverhalten. Daneben aber auch den Umgang mit Menschen und die Teamfähigkeit. Bei ABB geht es unter anderem um das Tes-ten von Ergebnis- und Strategieorien-tierung, Teamwork und Führung. Beide Grossfirmen setzen dazu unter anderem Gruppenübungen sowie verschiedene Gesprächsformen ein. Den genauen Ablauf des AC sowie die zu erledigenden Aufgaben und Übungen geben aber weder die Betreiber des AC noch die Unternehmen preis. Schliesslich sollen die Kandidaten sich nicht im Detail vorbereiten können. Dennoch: Gewisse Arten von Übungen tauchen immer wieder auf. Neben den ei-gentlichen Leistungstests gehören auch

Persönlichkeits- und Intelligenztests dazu. Und weiter: • Im Einzelinterview sprechen die Asses-soren meist «wunde» Punkte (z. B. länge-rer Auslandaufenthalt ohne Job oder viele Stellenwechsel) aus dem Lebenslauf an.

• In Gruppendiskussionen ist die geäus-serte Meinung weniger wichtig als die Art und Weise wie ein Kandidat diskutiert: Lässt er andere ausreden? Hört er zu? Wird er persönlich, statt sachlich zu blei-ben? Spielt er sich in den Vordergrund?

• Auch Konfliktgespräche, bei denen die Kandidaten beispielsweise mit einen verärgerten Kunden umgehen müssen oder die als Pro- und Kontradiskussion zwischen zwei Kandidaten durchgeführt werden, sind oft Bestandteile eines AC.

• Das Verhalten unter Stress und Zeit-druck prüfen Assessoren auch gerne mit der «Postkorbübung». Dabei simulieren sie mehr oder weniger folgende Situa-tion: Nach der Rückkehr aus dem Urlaub oder dem langen Wochenende stapeln sich E-Mails und Briefe, Termine über-

schneiden sich, das Telefon läutet, etc. Jetzt geht es darum, als Verantwortlicher Ordnung ins Chaos zu bringen, Priori-täten zu setzen, zu planen und zu orga-nisieren, zu entscheiden und falls nötig zu delegieren. • Bei Gruppenarbeiten geht es um die Teamfähigkeit und den Gruppenprozess: Die Assessoren wollen, wissen, wie sich Kandidaten im Team verhalten, welche Position sie einnehmen und wie sie mit-einander umgehen.

• Bei Vorträgen und Präsentationen ist ein logischer und verständlicher Aufbau genauso wichtig wie eine adressatenge-rechte bzw. zielgruppenkonforme For-mulierung.

In der Praxis variieren Art und Ablauf der AC. Deswegen ist auch eine spezifische, auf einzelne Übungen fixierte Vorberei-tung kaum möglich und auch nicht zu empfehlen. a

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karrieresprung

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Exotische Fächer haben es in sich

Klassische Studiengänge wie Wirtschaft, Medizin oder Psychologie liegen nach wie vor hoch im Kurs. Wer nebenbei oder nach Abschluss des Studiums zusätzlich ein exoti-sches Fach wie zum Beispiel Afrikanistik oder Indologie belegt, hat die Nase vorn - und gute Zukunftsperspektiven. In Zeiten der Globalisierung lohnt es sich zunehmend, sein Wissen über andere Kultur-kreise zu vertiefen. Davon ist Angelika Malinar mehr als überzeugt. Die gebürtige Deutsche ist Professorin für Indologie an der Universi-tät Zürich. Die Indologie befasst sich mit der Geschichte und Kultur Indiens — von den Anfängen bis in die Gegenwart. Es würde sich auf jeden Fall lohnen, ein derart exotisches Fach als Nebenfach zu be-legen. «Wir haben viele Nebenfachstudieren-de», erklärt Malinar. Die Welt rücke immer näher zusammen, «deshalb ist es attraktiv, mehr über eine andere Kultur zu erfahren». Viele Studierende würden Indologie bei-spielsweise mit einem Studium in Geschichte, Ethnologie oder Psychologie kombinieren,

so Angelika Malinar. Aber auch die Kombina-tion mit einem Wirtschaftsstudium sei sinn-voll: «Wer Kenntnisse der indischen Kultur vorweisen kann, hat anderen Wirtschafts-studenten womöglich etwas voraus», sagt Malinar. Mit derartigen Qualifikationen könne man zum Beispiel für ein internationales Unternehmen arbeiten, das eine Dependancein Indien hat. Bei der Arbeit in einem anderen Kulturkreis sei Fingerspitzengefühl gefragt:«Sprachkenntnisse und Wissen über Ge-schichte und Kultur sind deshalb wichtige Kompetenzen», erklärt Malinar. Aber auch für Journalisten und Publizisten sei das Studium eines «exotischen» Nebenfachs sinnvoll, um ihr Wissen in einem speziellen Bereich zu ver-tiefen und um «vorbereitet zu sein, wenn sie über eine bestimmte Region fernab der Hei-mat berichten müssen», so die Professorin. W

Exotische Studienfächer gibt es mittlerweile an fast allen Universitäten und Hochschulen der Schweiz. In Lausanne kann man zum Beispiel Buddhismuskunde studieren, die Uni Bern hat die nicht ganz alltäglichen Fächer Zentralasiatische Kulturwissenschaften oder Klassische Philologie im Angebot. In der Spar-te Profilierungsthemen — also sogenannte Schwerpunktfächer — bietet Bern gar Welt-raumforschung oder Interreligiöse Studien an. In Luzern haben Studierende die Qual der Wahl zwischen den «Exoten» Kirchen-musik und Judaistik – letzteres erforscht die Wissenschaft des Judentums. Fribourg bietet den Studiengang der Rätoromanischen Sprache an. «Jedoch sind die beruflichen Möglichkeiten bei diesem Studium natürlich beschränkt», sagt Renzo Caduff, Assistent für Rätoromanische Sprache und Literatur an der Universität Fribourg. Eine Karriere bei einem internationalen Unternehmen zum Beispiel kommt kaum in Frage. Eine Zukunft als Sekundar- oder Gymnasiallehrer im Bündner-land schon eher. «Auch Journalisten, die F

Kirchenmusik oder Weltraumforschung Gute Zukunftsperspektiven

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karrieresprung

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für ein rätoromanisches Medium arbeiten wollen, studieren diese Sprache – meist im Nebenfach», sagt Caduff. Er selbst hat sich nach dem Gymnasium zum Sekundarlehrer ausbilden lassen, bevor er sich für das Studi-um der Rätoromanischen Sprache entschied. «Mir hat dieses Studium geholfen, mich auch für andere Sprachen zu öffnen. So wollte ich nebst dem Rätoromanischen plötzlich auch Italienisch lernen», erzählt der 35-Jährige. Exotische Fächer — auch Orchideenfächer genannt — erlauben also nicht nur einen Wis-sensvorsprung in einem speziellen Bereich, sondern öffnen auch noch neue Horizonte. W

Mehr zum Angebot exotischer Studienfächer finden Sie auch unter:www.berufsberatung.ch

Weitere Informationen zu einigen Orichdeen-fächer finden Sie unter folgenden Links:

F Uni ZürichIndologiewww.indologie.uzh.ch

F Uni BernZentralasiatische Kulturwissenschaftenwww.relwi.unibe.ch/institut.html Klassische Philogiewww.kps.unibe.ch

F Uni FribourgRätoromanische Sprache und Literaturwww.unifr.ch/rheto/introducziun-d.php

Impressum

HerausgeberUniversum Communications Switzerland AGMülhauserstrasse 504056 BaselT 061 385 55 55F 061 385 55 [email protected]

Redaktion Jörg [email protected] [email protected] Anzeigen Nelly [email protected] [email protected] Art Direction Jan [email protected] Fotografie Arbeitgeber & FokusPhillip Jecker — www.philippjeker.comDaniel Spehr — www.spehr.ch

DruckStämpfli Publikationen AG, Bern

DistributionDie Distribution erfolgt direkt über die Heim–adresse und über die entsprechenden Institute.

ISSN1660-4083

PreisEinzelnummer: CHF 4.50

Absolventen und Young Professionals erhalten das Magazin kostenlos. Bestellungüber Herausgeber Erscheinung4-mal jährlich

Die Wiedergabe von Artikeln, Bildern und Inseraten, auch auszugsweise oder in Ausschnitten, ist nur mit Genehmigung der Redaktion erlaubt. Dies gilt auch für die Aufnahme in elektronische Datenbanken und die Vervielfältigungen auf CD-ROM.

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= Lösungen fi ndenAlpiq bietet Absolventen ausgezeichnete Weiterbildungsmöglichkeiten und ein attraktives Rahmenprogramm. Für einen erfolgreichen Start in die berufl iche Zukunft.

Kontakt: Alpiq Management AG, Bahnhofquai 12, CH-4601 Olten, [email protected], www.alpiq.com/jobs

Alpiq Inserat 1/1 Umschlag Format: 220 280 (+ 3 mm) Titel: Careerstep Motiv: Absolventenkongress/Bücherregal

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arbeitgeber energiewirtschaft

Einleitung Energiewirtschaft kompakt

«In der Schweiz beschäftigt ABB rund 6 400 Mitarbeitende. Das Unter-nehmen konzentriert sich schwergewichtig auf die beiden Kernbereiche Energie- und Automationstechnik und liefert Systeme und Gesamtlösun-gen für Versorgungs- und Industrieunternehmen.» J www.abb.ch

«Eine offene Informationspolitik, die effiziente und partnerschaftliche Zusammenarbeit und weitere Grundwerte unserer Kultur haben sich erneut bewährt – sowohl im Tagesgeschäft als auch bei der Wegeberei-tung für die Zusammenführung von Atel und EOS unter dem Dach von Alpiq.»J www.alpiq.ch

«Wir wollen innovativ sein. Die laufende Suche nach Lösungen für die Energiebedürfnisse unserer Kunden prägt unser Denken und Handeln. Dafür entwickeln und realisieren wir Produkte und Dienst-leistungen.» J www.axpo.ch

«Entscheidend für unseren langfristigen Unternehmenserfolg wird sein, in einem dynamischen Umfeld die richtigen Mitarbeitenden zu gewinnen, sie am richtigen Ort einzusetzen und sie ihren Fähigkeiten und ihrem Einsatz entsprechend zu fördern. Als wichtige Arbeitgeberin sind wir uns unserer gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Verantwor-tung bewusst.» J www.bkw-fmb.ch

In dieser Rubrik stellen wir Arbeitgeber aus verwandten Branchen vor. Dabei widmen wir uns in dieser Ausgabe dem Schwerpunkt Energiewirtschaft. Speziell für Absolventen und Studierende werden jeweils Fragen an den Verantwortlichen im HR und an einen Ein steiger gestellt – von Studenten, für Studenten. Dadurch erhält jedes Unternehmen ein sehr persönliches Profil, mit wertvollen Tipps und Anregungen für Einsteiger. Die Fragen stellten Studierende der ETH Zürich und der Universität St.Gallen.

Die Firmen über sich:

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16 L — Matthias Pfoster, Inventory Process engIneer r — Anja Kaltenbach, UnIversIty MarketIng

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arbeitgeber energiewirtschaft

ABBA better world begins with you

Anja Kaltenbach, University Marketing Matthias Pfoster, Inventory Process Engineer

Standorte Schweiz Baden, Birr, Dättwil, Genf, Lenzburg, Schaffhausen, Turgi, Zürich-OerlikonhauptSitz Baden

umSatz3.7 Mrd. CHanzahl mitarbeitende 6 400 in der Schweiz, 117 000 weltweiteinStiegSStellen pro Jahr circa 60

KontaKtABB Schweiz AGUniversity MarketingBrown Boveri Strasse 65400 Baden

Tel. +41 (0)58 585 85 05www.abb.com

Was genau hebt Sie von den anderen Energie-Unternehmen ab?ABB Schweiz zeichnet sich durch einen ungebrochenen Pioniergeist, innovative Produkte sowie die Fähigkeit aus, Trends frühzeitig zu erken-nen und gewinnbringend einzusetzen. Zudem wird bei ABB die effiziente Nutzung der Energie und damit die Nachhaltigkeit gross geschrieben. Bei uns engagieren sich Talente verschiedenster Altersgruppen und Berufsgattungen in einem internationalen Umfeld für technologische Spitzenleistungen von morgen.

Welche Gründe sprechen für Sie als Arbeitgeber? Wer bei ABB Schweiz einsteigt, kann eine individuell angepasste Lauf-bahn verfolgen. Attraktive Arbeitsinhalte, ausgeprägte Teamarbeit, eine auf Selbstverantwortung ausgerichtete, kooperative Personalführung und sehr gute Entwicklungschancen fördern das Engagement und die Motiva-tion unserer Mitarbeitenden. Ein weiterer Pluspunkt ist die Internationali-tät, wodurch es möglich wird, an internationalen Projekten mitzuarbeiten und Auslandeinsätze zu absolvieren.

Wie hoch ist die Mitarbeiterzufriedenheit und Fluktuation?Die hohe Mitarbeiterzufriedenheit ist ein wichtiges Element bei ABB Schweiz und wird regelmässig durch Mitarbeitergespräche und Führungs-feedbacks geprüft. Die Firmentreue ist gross und resultiert in einer ge-ringen Fluktuation.

Welche Weiterbildungsmöglichkeiten bieten Sie an?Weiterbildung ist sehr zentral und wichtig. Da ABB in einem äusserst dynamischen Umfeld tätig ist, werden die Mitarbeitenden gefördert und gefordert. Sie sind angehalten, sich ständig weiterzuentwickeln, sei es direkt «on the job» oder in internen und externen Kursen. Dies erlaubt den Mitarbeitenden ihre Arbeitsmarktfähigkeit innerhalb und ausserhalb des Unternehmens zu erhalten. Nach der Lehre kann zum Beispiel in der ABB Technikerschule eine weiterführende Ausbildung besucht werden. Auch berufsbegleitende Fachhochschullehrgänge, Nachdiplomstudien oder MBAs sind eine Möglichkeit.

Wie hoch ist die Entlohnung in etwa?Die Entlohnung der ABB-Mitarbeitenden ist branchenüblich.

Gefällt Ihnen die Arbeit bei ABB und würden Sie Ihre Entschei-dung so wieder treffen?Nach so kurzer Zeit sind bei mir Neugierde und Elan für meine Tätig-keiten immer noch sehr hoch. Ob ich meine Entscheidung bestätigen würde – im Moment ja. Ich habe jedoch Ziele und Vorstellungen, was ich bei ABB erreichen möchte. Wie und ob ich die Ziele erreichen kann, wird sich noch herausstellen. Die Frage sollte also vielleicht in zwei bis fünf Jahren nochmals gestellt werden.

Beschreiben Sie die Kollegialität und das Arbeitsumfeld. Die Kollegialität trägt einen hohen Stellenwert in der ABB-Unternehmens-kultur. Ich mag das Du-Prinzip, was für mich eine offene Kommunikation erleichtert. Ich kann bei so vielen Mitarbeitenden nicht mit jedem gut befreundet sein, gegenüber dem anderen wahre und erwarte ich jedoch stets Anstand und Respekt. Diesbezüglich habe ich ausserordentlich positive Erfahrungen gesammelt. Ich wünschte mir aber mehr Frauen in meinem Arbeitsumfeld.

Haben Sie direkt von Beginn an verantwortungsvolle Aufgaben bekommen, und wurden Sie schnell integriert? Zu Beginn sind mir Informationen für die Einarbeitung in die Themenge-biete wichtiger, als direkt Verantwortung zu übernehmen. Dies bedeutet nämlich auch, sich der Konsequenzen bewusst zu sein. Jedes Glied der Wert-schöpfungskette muss Eigenverantwortung beisteuern, um qualitativ hoch-wertige Arbeit zu liefern. Ich geniesse grosse Selbstständigkeit, wie viel Verantwortung ich schlussendlich erhalte, liegt jedoch in meinen Händen.

Wie ist die Work-Life-Balance?Im Anfangsstadium ist es sicher so, dass mehr Zeit in die Arbeit investiert werden muss und somit weniger Freizeit übrigbleibt. Grundsätzlich kann sich aber jeder Mitarbeiter seinen Tag selbst gestalten, wenn die anfallende Arbeit erledigt wird. ABB bietet zusätzlich die Möglichkeit von Jahres-arbeitszeiten, was ebenfalls zu einer ausgewogenen Work-Life-Balance beiträgt.

Nennen Sie ein paar Tipps für eine erfolgreiche Bewerbung aus Ihrer Erfahrung.Mein Tipp: Mehr Persönlichkeit als Papier. Sicher muss man seine Skills durch Zeugnisse unter Beweis stellen und eine saubere Bewerbung ist ein absolutes Muss, um überhaupt in die engere Auswahl zu gelangen. Die endgültige Entscheidung wird jedoch aufgrund persönlicher Wahrneh-mung des Recruiting-Teams gefällt. Da spielt die Note des Studiums eine untergeordnete Rolle. Sei du selbst beim Vorstellungsgespräch und vor allem sei überzeugt von dem was du tust.

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18 L — Dragoslav Tanic, Msc ETH MascH.-Ing. nukLEarE und THErMIscHE ProdukTIon r — G. Schmid-Riedo, LEITErIn Hr ProjEkTE, corPoraTE Hr

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arbeitgeber energiewirtschaft

AlpiqGemeinsam setzen wir Energien frei

G. Schmid-Riedo, Leiterin HR Projekte, Corporate HR Dragoslav Tanic, Msc ETH Masch.-Ing. Nukleare und Thermische Produktion

Standorte Schweiz Olten und Lausanne hauptSitz Olten

umSatz14 822 Mio CHF anzahl mitarbeitende 10 795 (auf Basis Vollzeitstellen, inkl. Lernende)

einStiegSStellen pro Jahr 5 Graduate-Stellen, Direkteinstieg je nach Bedarf

[email protected]: +41 (0)62 286 71 11 www.alpiq.com

Was genau hebt Sie von den anderen Energie-Unternehmen ab?Unser Unternehmen bietet Absolventinnen und Absolventen ein massgeschneidertes Einstiegsprogramm, welches ein Jahr dauert. Im Gegensatz zu anderen Unternehmen werden bei uns Graduates auf eine von der Linie beschriebene Stelle gesucht und auch dort ausgebildet. Das Rahmenprogramm beinhaltet zum Beispiel eine Simulation eines Trading Portfolios, Zeitmanagement/Arbeitstechnik oder Einführung in das Projektmanagement, um nur einige wenige zu nennen. Als Höhe-punkt wird immer wieder das Frühstück mit dem CEO genannt, der sich für die Graduates Zeit nimmt und ihnen während des Frühstücks Fragen beantwortet.

Welche Gründe sprechen für Sie als Arbeitgeber? Wir bieten ein marktgerechtes Entlohnungssystem mit variablem Lohnanteil, sehr gute Sozialleistungen und eine interessante Tätigkeit mit klar definierten Zielsetzungen. Dies gilt selbstverständlich nicht nur für Graduates.

Wie hoch ist die Mitarbeiterzufriedenheit und Fluktuation?Die Zufriedenheit unserer Mitarbeitenden wird alle zwei Jahre erhoben und das Resultat der letzten Umfrage war sehr positiv, die Fluktuation ist kleiner als der Industriedurchschnitt.

Welche Weiterbildungsmöglichkeiten bieten Sie an?Die Weiterbildungsmöglichkeiten reichen von Firmenseminaren wie zum Beispiel massgeschneiderte Englischkurse oder ein Knigge-Seminar bis zu individuellen Weiterbildungsmöglichkeiten. Diese werden jeweils im Jahresendgespräch zwischen Mitarbeitenden und Vorgesetzten ver-einbart und anschliessend durchgeführt. Die Grundlage dafür ist das Funktionsprofil, welches die für die Funktion notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten beschreibt. Auch hier ist unsere Firma grosszügig bei der Gewährung von Weiterbildungsmöglichkeiten.

Wie hoch ist die Entlohnung in etwa?Die Graduates werden im Jahr, in dem sie das Programm durchlaufen, befristet angestellt, der Jahreslohn beläuft sich auf CHF 86 580 und wird nach dem Graduates Programm und bei unbefristeter Anstellung auf CHF 93 600 plus Bonus erhöht.

Gefällt Ihnen die Arbeit bei Alpiq und würden Sie Ihre Entschei-dung so wieder treffen?Die Arbeit bei Alpiq gefällt mir ausserordentlich gut. Neue Kernkraftwer-ke sollen einen wichtigen Beitrag zur Schweizer Stromversorgung liefern. In diesem Rahmen habe ich bei Alpiq die Gelegenheit, bei der Projektie-rung eines neuen Kernkraftwerks mitzuwirken und durch Übernahme von Verantwortung die Zukunft der Energie in der Schweiz aktiv zu gestalten. Ich habe zweifellos die richtige Wahl der Arbeitsstelle getroffen.

Beschreiben Sie die Kollegialität und das Arbeitsumfeld. In einem interdisziplinären Team unterstützen wir uns gegenseitig. Der Umgang unter den Kolleginnen und Kollegen ist verständnisvoll und die Hilfsbereitschaft ist hoch. Generell wird im Unternehmen weiterhin ein offener und herzlicher sowie familiärer Umgang unter den Mitarbei-tenden gepflegt, obwohl sich Alpiq mittlerweile das grösste Schweizer Energieunternehmen nennen darf.

Haben Sie direkt von Beginn an verantwortungsvolle Aufgaben bekommen, und wurden Sie schnell integriert? Die anspruchsvolle Arbeit ist durch ein hohes Mass an Eigenständig-keit geprägt. Mir wurde von Beginn an die Möglichkeit geboten, eigene Fähigkeiten und Erfahrungen einzubringen sowie Ideen umzusetzen. Dies wurde von meinem Umfeld nicht nur vollwertig akzeptiert und anerkannt, sondern auch gefördert.

Wie ist die Work-Life-Balance?Ich habe eine ausgeglichene Work-Life-Balance. Das in mich gesetzte Vertrauen erlaubt mir zum Teil eine individuelle Gestaltung meiner Arbeit. Einher mit dieser Verantwortung ist auch ausserordentlichen Einsätzen Rechnung zu tragen. Wobei ich durch eine abwechslungsreiche Arbeit mehr als entschädigt werde.

Nennen Sie ein paar Tipps für eine erfolgreiche Bewerbung aus Ihrer Erfahrung.Eine vor dem Abschluss begonnene Arbeitssuche erhöht die Erfolgschan-cen auf eine Wunschstelle. Auf Jobmessen bieten sich durch Kontakt-aufnahmen gute Chancen für Absolventen. Jobmessen sollte man ernst nehmen, indem interessante Firmen vorher ausgesucht werden und an die Firmenvertreter mit einer vorbereiteten Gesprächsstrategie aktiv herangetreten wird.

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20 L — Danijela Cavic, HR ManageR R — Dr. Thomas Mohr, PRojektLeiteR CoRPoRate DeveLoPMent

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arbeitgeber energiewirtschaft

Standorte Schweiz Baden, Zürich, Luzern, DietikonhauptSitz Baden

umSatz7 550Mio CHFanzahl mitarbeitende 4092 (Vollzeitstellen)einStiegSStellen pro Jahr 15

KontaKtDanijela CavicHR ManagerParkstr. 235401 Baden

Danijela Cavic, HR Manager Dr. Thomas Mohr, Projektleiter Corporate Development

Axpo Holding AGMit Energie in die Zukunft.

Telefon: +41 (0)56 200 3308www.axpo.ch/ jobs

Was genau hebt Sie von den anderen Schweizer Energie- Unternehmen ab?Wir bieten Einsteigern die Möglichkeit einer frühen Verantwortungs-übernahme und sorgen für eine sorgfältige Einarbeitung in die Funktion. Wir unterstützen junge Absolventen durch gezielte Aus-und Weiterbil-dungen.

Welche Gründe sprechen für Sie als Arbeitgeber? Wir bieten ein modernes und dynamisches Arbeitsumfeld mit gesell-schaftlicher Verantwortung. Die spannenden und herausfordernden Aufgaben innerhalb eines Funktionsfeldes wie z. B. Projektierung und Umsetzung von technischen Grossprojekten bieten Einsteigern eine grosse Aufgabenvielfalt. Wir unterstützen die Work–Life-Balance unse-rer Mitarbeitenden unter anderem durch ein flexibles Arbeitszeitmodell.

Wie hoch ist die Mitarbeiterzufriedenheit und Fluktuation?Regelmässig durchgeführte Mitarbeiterbefragungen zeigen eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit auf. Unsere Fluktuationsrate liegt konzernweit bei 6%.

Welche Weiterbildungsmöglichkeiten bieten Sie an?Wir bieten interne Aus-und Weiterbildungsmöglichkeiten in Methoden- und Sozialkompetenz durch externe Fachexperten von renommierten Instituten sowie fachspezifische Weiterbildung im Rahmen der Axpo Energy Academy und des Axpo Colleges. Des Weiteren unterstützen wir unsere Mitarbeitenden mit externen Aus-und Weiterbildungen bezogen auf ihren persönlichen Stelleninhalt und kommen ihnen beim zeitlichen wie auch finanziellen Aufwand entgegen.

Wie hoch ist die Entlohnung in etwa?Wir zahlen ein marktübliches Salär unter Berücksichtigung der Berufs-erfahrung sowie der Ausbildung und bieten zudem attraktive Fringe Benefits an.

Gefällt Ihnen die Arbeit bei Axpo und würden Sie Ihre Entschei-dung so wieder treffen?Die Arbeit in der Unternehmensentwicklung ist wirklich spannend, da das Themenspektrum mit dem ich mich befasse sehr breit und zukunftsge-richtet ist. Die Entscheidung in der Energiebranche zu arbeiten habe ich nicht bereut, da in absehbarer Zeit viele hochinteressante Fragestellun-gen gelöst werden wollen.

Beschreiben Sie die Kollegialität und das Arbeitsumfeld. Das Arbeitsumfeld ist sehr angenehm. Ich wurde als Ökonom inmitten der vielen Ingenieure und Naturwissenschaftler gut aufgenommen und unterstützt.

Haben Sie direkt von Beginn an verantwortungsvolle Aufgaben bekommen, und wurden Sie schnell integriert? Mein erstes Projekt hat sich um die Folgen der Wirtschaftskrise auf den Stromabsatz in der Schweiz gedreht. Dabei konnte ich mein ökonomi-sches Wissen gut einbringen.

Wie ist die Work-Life-Balance?Die erste richtige Vollzeitstelle war schon eine Umstellung. Besonders das Pendeln zwischen Basel und Baden war sehr zeitraubend. Zum Glück bie-tet Axpo die notwendige Infrastruktur, um auch über Mittag zum Beispiel beim Joggen abzuschalten.

Nennen Sie ein paar Tipps für eine erfolgreiche Bewerbung aus Ihrer Erfahrung.Bei einer Bewerbung lohnt es, sich in die Rolle des Arbeitgebers zu ver-setzen und sich zu fragen, welche Aspekte des eigenen Werdegangs von besonderem Interesse für die Stelle sind. Die Bewerbung sollte auf keinen Fall wie «eine unter vielen» wirken sondern sorgfältig und individuell verfasst werden. Dazu unbedingt auch Zweitmeinungen von Kollegen einholen. Vor dem eigentlichen Bewerbungsgespräch ist eine seriöse Vorbereitung Pflicht. Einerseits in puncto Wissen über das Unterneh-men, andererseits lohnt es, sich im Voraus Gedanken zu Antworten auf Standardfragen wie Stärken und Schwächen und dergleichen zu machen. Beim Gespräch sollte man gepflegt, freundlich und unbedingt natürlich auftreten. Eine gewisse Nervosität ist kein Problem. Diejenigen gegen-über wären es in der umgekehrten Situation auch.

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22 L — Adrian Röthlisberger, VerantwortLicher UniVersity reLations r — Fabian Wespi, career starter netz engineeringhintergrUnd — Gasisolierte Schaltanlage Unterstation Mühleberg

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arbeitgeber energiewirtschaft

Standorte Schweiz Bern, Mühleberg, Wiesbaden (D), Mailand (I)hauptSitz Bern

umSatz3,6 Mrd. CHFanzahl mitarbeitende 2 800 (BKW-Gruppe)einStiegSStellen pro Jahr ~30 Direkteinstieg & BKW Career Start, ca. 10 Praktikumsstellen

KontaKtBKW FMB Energie AGStudent RelationsHuman Recources ManagementViktoriaplatz 2, 3000 Bern 25

Adrian Röthlisberger, Verantwortlicher University Relations Fabian Wespi, Career Starter Netz Engineering

BKWUnd wo lassen Sie Ihre Energie fliessen?

Telefon: +41 (0)31 330 58 68www.bkw-fmb.ch/karriere

Was hebt Sie genau von den anderen Schweizer Energie- Unternehmen ab?Die BKW gehört zu den grössten Energieversorgungsunternehmen der Schweiz und deckt vertikal integriert die gesamte Wertschöpfungskette der Stromversorgung ab. Sie produziert heute nahezu CO2-frei – und damit sehr klimafreundlich – Strom. Rund eine Million direkt versorgte Kunden, der Betrieb und die Instandhaltung des grössten Stromversor-gungsnetzes der Schweiz sowie unsere Ambition, nationaler Leader bei der Stromproduktion aus neuen erneuerbaren Energien zu bleiben zeichnen die BKW besonders aus.

Welche Gründe sprechen für Sie als Arbeitgeber? Die gesamte Strombranche befindet sich im Umbruch. In jedem Bereich des Unternehmens spürt man, dass konkret an der Stromzukunft ge-baut wird. Jobs bei uns bieten damit echte berufliche Herausforderun-gen und viel Gestaltungspotential. Zudem lebt die BKW ihren Unter-nehmensgrundsatz der Partnerschaftlichkeit auch im Umgang mit den Mitarbeitenden. Sie erhalten den Freiraum und das Vertrauen damit Sie Ihre beruflichen und privaten Ansprüche in Einklang bringen können.

Wie hoch ist die Mitarbeiterzufriedenheit und Fluktuation?Wir messen die Mitarbeiterzufriedenheit regelmässig und erzielen durchgängig gute Werte. Die konzernweite Fluktuation liegt bei 10.3%. Sie ist damit für die Region und für die Branche unterdurchschnitt- lich tief.

Welche Weiterbildungsmöglichkeiten bieten Sie an?Die BKW bietet ein umfassendes, kompetenzbasiertes Weiterbildungs-angebot. Dazu gehören neben einer Vielzahl weitgehend frei belegbarer Kurse auch individuelle Entwicklungsgespräche und die Unterstützung bei externen Weiterbildungen.

Wie hoch ist die Entlohnung in etwa?Die Gehälter für alle unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter messen sich am Markt- und am Branchendurchschnitt. Das gilt auch für den Berufseinstieg bei der BKW.

Gefällt Ihnen die Arbeit bei BKW und würden Sie Ihre Entschei-dung so wieder treffen? Die BKW war einer meiner Wunscharbeitgeber. Meine Erwartungen an den Berufseinstieg wurden hier voll erfüllt.

Haben Sie spannende Aufgaben direkt von Beginn an bekommen und wurden Sie vollwertig akzeptiert?Mein erster Einsatz war im Netzbetrieb. Im Zuge der Marktöffnung ent-standen für den Netzbetreiber viele neue Tätigkeitsbereiche, zu welchen Stellungnahmen und Berichte erstellt werden mussten. Auch mussten Anpassungen an der Betriebsführung des Hochspannungsnetzes ge-macht werden. Später arbeitete ich eine Zeit als Dispatcher und habe dabei mitunter die Verantwortung für einen Teil der Schweizer Strom-versorgung übernommen. Da hiess es auch in Notfallsituationen einen kühlen Kopf bewahren und die richtigen Netzschaltungen vornehmen. Das war eine enorm lehrreiche Zeit.

Beschreiben Sie die Kollegialität und das Arbeitsumfeld. Ich habe verschiedene Abteilungen bei den «Netzen» gesehen. Jede Station hatte ihre Eigenheiten. Während der Schichtarbeit als Dispatcher beispielsweise war die Atmosphäre sehr familiär. Derzeit arbeite ich im Hochspannungsengineering. Überall wurde ich schnell aufgenommen und gut integriert.

Wie ist die Work-Life-Balance?Die Arbeitszeiten in der BKW sind sehr flexibel; Ferienzeitpunkt und Freitage kann ich frei wählen. Selbst während meiner Zeit mit Schichtar-beit konnte ich bei Bedarf mit Kollegen abtauschen. Damals habe ich oft meinen Arbeitsweg von Bern nach Mühleberg entlang dem Wohlensee mit dem Fahrrad zurückgelegt.

Nennen Sie ein paar Tipps für eine erfolgreiche Bewerbung aus Ihrer ErfahrungIn meinen Fall hat sich ein eingehendes Kontaktgespräch mit den BKW-Ansprechpartnern gelohnt. Dadurch habe ich später die Chance erhalten als erster am BKW Career Start teilzunehmen.

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fokus corporate social responsibility

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Ethik – wichtiger Pfeiler nachhaltigen Erfolgs

Seinen Gewinn maximieren? Klar. Den Share-holder Value steigern? Sicher. Die Marktan-teile erhöhen? Unbedingt. Und dies ohne Rücksicht und um jeden Preis?

Nein! – sagen immer mehr erfolgreiche Un-ternehmen. Solche, die erkannt haben, dass die Basis für anhaltenden wirtschaftlichen Erfolg zwar marktorientiertes, aber gleichzei-tig auch sozial verantwortliches Handeln ist. Und dass sie einen Beitrag zu nachhaltiger Entwicklung beitragen können, indem sie – während sie Wachstum und Wettbewerbs-fähigkeit fördern – sich gleichzeitig um Um-weltschutz kümmern und soziale Verantwor-tung wahrnehmen.

Erfolg und Verantwortung schliessen sich also nicht aus. Im Gegenteil. Heute, wo die globale Klimaveränderung nachhaltiges Handeln verlangt und wo soziale Interessen vermehrt Gehör finden, ist ethisches Han-deln ein wichtiger Faktor und wirkt sich ent-sprechend aus: auf das Betriebsklima ebenso wie auf das Image – und demzufolge auch auf den Erfolg.

Mehr als ein MarketingtoolKlar, Unternehmen, die Gutes tun, werden in der Öffentlichkeit entsprechend positiv wahrgenommen. Durch gute Taten lassen sich kritische Schlagzeilen neutralisieren. Und wer den Mitarbeitenden attraktive Ar-beitszeiten und gute Weiterbildungsmöglich-keiten bietet, hat es einfacher, leistungs- fähigen Nachwuchs zu rekrutieren. Unter-nehmen, die die Regeln einhalten und da-rüber hinaus Gutes tun, werden von Politik und Öffentlichkeit, von potenziellen Kunden, Investoren wie auch Mitarbeitenden positiv wahrgenommen. Wird das Engagement im Bereich CSR deshalb als Mittel zum Zweck gesehen? Ist das Engagement in sozialen und Umweltbelangen nicht mehr als ein attrak-tives Marketinginstrument?

Natürlich ist jedes Unternehmen auf eigene Vorteile und einen guten Ruf bedacht – doch CSR bedeutet heute vielfach mehr als eine Alibiübung oder ein Mittel zur Imageförde-rung. Dies beweisen Gespräche mit den Ver- antwortlichen bekannter und erfolgreicher Unternehmen: Banken wie UBS oder HSBC, Beratungsfirmen wie Ernst & Young und

KPMG oder der Stromversorger Axpo schrei-ben sich CSR nicht bloss aufs Banner: Das Wahrnehmen sozialer Verantwortung aus innerer Motivation ist ein Teil gelebter Un-ternehmenskultur.

Zum Jubiläum noch mehr CSRKPMG fühle sich schon seit jeher der Gesell-schaft verpflichtet, sagt Kommunikationschef Dominique Morel und präzisiert: «Seit 2004 ist die soziale Verantwortung fester Bestand-teil unseres Leitbildes; heute ist CSR gelebte Unternehmenskultur.» Tatsächlich werde gar professionell im Bereich der Sustainability-Beratung gearbeitet. Im Rahmen des hohen Engagements lag es nahe, zum 100. Geburts-tag des Unternehmens das Projekt «KPMG’s Inspiration Grant» zu lancieren: Im Sinne des Credos «Inspiring Growth» setzen sich die Mitarbeitenden ein hohes persönliches Ziel, etwa im Bereich Sport oder Soziales. Dafür suchen sie Sponsoren und sammeln Geld. KPMG verdoppelt jeden gesammelten Franken. Das Geld kommt zukunftsweisen-den Forschungsprojekten zugute, die im Bereich Gesundheit und Umwelt nach neuen Lösungen suchen. Die Projekte werden in enger Zusammenarbeit mit der ETH Zürich und der EPFL Lausanne ausgewählt. Morel ist überzeugt: «Mit dieser Aktion leisten wir einen nachhaltigen Beitrag für kommende Generationen. Kurzum: Wir sammeln Geld für einen guten Zweck.»

Abwägen gehört dazu«Axpo versteht ihre Verantwortung gesamt-heitlich und nicht nur bezogen auf soziale oder gemeinnützige Engagements, wie dies oft getan wird», betont deren Nachhaltig-

Kein erfolgreiches Unternehmen kann es sich heutzutage leisten, Themen wie Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung zu ignorieren. Doch wie ernst ist das Engagegement im Bereich Corporate Social Responsibility (CSR) wirklich gemeint? Careerstep hat bei fünf grossen Unternehmen nachgefragt und herausgefunden: CSR ist Teil der Firmenkultur – und verlangt gelegentlich einen Spagat zwischen Erfolgsdruck und Verantwortung. AUTORIN: TheRese MARTy

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keitsmanager Marius Schlegel. Zuverläs-sig, nachhaltig und innovativ – auf diesen Werten sei die Axpo-Vision aufgebaut. Deren Etablierung sei als strategisches Konzernziel festgehalten, denn, so Schlegel: «Nachhaltig-keit verstehen wir als unsere Verpflichtung, den Kriterien der Wirtschaftlichkeit, der Ökologie und der sozialen Verantwortung in der Erfüllung unseres Unternehmensauftra-ges immer besser gerecht zu werden.» Die Nachhaltigkeitspolitik sei für den ganzen Axpo-Konzern verbindlich und diene auf allen Stufen als Grundlage für das Verhalten und die Entscheidungen sämtlicher Mitarbei-tender. Dies gilt auch im Hinblick auf den unumgänglichen Spagat, den die Vereinba-rung von nachhaltigen und wirtschaftlichen Interessen auf strategischer Ebene wie im Tagesgeschäft zuweilen fordert.

Auch im Bankgeschäft gibt es zuweilen schwierige Situationen, wenn es darum geht, unterschiedliche Interessen unter einen Hut zu bringen. Beispielsweise dann, wenn Vor- würfe gegenüber einem Kunden bestehen. Christian Leitz, Leiter Corporate Respon- sibility Management bei der UBS, erklärt, wie die Gefahr eines potenziellen Interessens-konflikt minimiert wird.: «Wir haben Pro- zesse, die sicherstellen, dass wir allfällige Vorwürfe überprüfen und bewerten und gegebenenfalls Schritte einleiten.» Im Rah-men der Corporate Responisbility, also der Unternehmensverantwortung, gehe es ins-besondere um das Managen von gesellschaft-lichen Risiken und Geschäftschancen. Leitz nennt ein Beispiel: «Wenn man mit einem Kunden zusammenarbeitet, der in einem ökologisch sensiblen Industriesektor tätig ist, wird man möglicherweise mit Umweltrisiken konfrontiert, deren Beurteilung dann Teil der gesamten Risikoeinschätzung ist.» Risiken bedeuten laut Leitz jedoch auch Chancen, «deshalb gibt es bei UBS Abteilungen, die die Aufgabe haben, Geschäftschancen im Nach-haltigkeitskontext zu erkennen und zu nut-zen.» Und Leitz nennt einen weiteren Aspekt: «Eine aktive Nachhaltigkeitsstrategie ist von immer grösserem Interesse für aktuelle und potenzielle Mitarbeitende.»

Jeder ist verantwortlichEthisches Handeln ist lässt sich weder auf ein Gebiet noch auf einen ausgewählten Personenkreis beschränken – entweder man tut es oder man tut es nicht. So gesehen ist CSR auch Sache eines ganzen Unternehmens mit allen Mitarbeitenden und wird extern wie intern praktiziert. So sieht dies auch Christian Leitz, der betont, dass in der UBS die Mitarbeitenden eine hohe Eigenverant-wortung haben: «Corporate Responsibility war bei uns immer ein Thema, aber durch

die Krise es noch dringlicher geworden.» So würden beispielsweise alle Mitarbeitenden regelmässig zu Themen wie Geldwäscherei-bekämpfung oder Umweltschutz sensibili-siert und geschult.

CSR ist auch bei der HSBC gross geschrieben. Das vor über 150 Jahren gegründete interna-tional tätige Bankunternehmen beschreibt sich als langjährigen Leader im Bezug auf Nachhaltigkeit – und ist gewillt auch künftig eine Vorreiterrolle zu spielen. Die Kommuni-kationsverantwortliche Hélène Ferreira hält fest: «Wir waren weltweit die erste Bank, die 2005 den Standard ‹CO2-neutral› erreichte.» Nebst dem permanenten Engagement für ein «grüneres» Unternehmen und der Unterstüt-zung einer Anzahl sozialer Projekte ist CSR laut Ferreira «ein integraler Teil der Unter-nehmenskultur und besitzt einen hohenStellenwert bei unserem Verwaltungsrat, dem Top-Management wie auch bei den Mitarbei-tenden.» Ethisches Handeln sei keine Marke-tingstrategie sondern selbstverständlich im Geschäftsalltag – und werde deshalb nicht öffentlich publiziert.

Der Gesellschaft etwas zurückgebenDies gilt zum Teil auch für Ernst & Young, wie Steffen Laick, Head Employer Branding & Recruitment, erklärt. «Wir waren schon immer bestrebt, der Gesellschaft etwas zurückzugeben und soziale Verantwortung zu übernehmen – nur haben wir darüber kaum gesprochen.» Erst in den letzten Jahren sei das Thema CSR vermehrt in den öffent-lichen Fokus geraten und habe deutlich an Relevanz gewonnen. Laick: «Deshalb ist es Zeit zu zeigen, dass Ernst & Young CSR Ernst nimmt.» Dies geschieht unter anderem durch Umweltschutzaktionen wie auch im Umgang mit den Mandanten. Was das Dienstleis-tungsangebot betreffe, sei es wichtig, «dass wir unseren Mandanten in Nachhaltigkeits-fragen weiterhelfen können». Das bedeute in der Praxis, aufzuzeigen, wie Geschäftspro-zesse beeinflusst sind und wie diese unter Umständen geändert werden müssen, wenn das Thema Treibhausgasemissionen berück-sichtigt werden soll. Laick erklärt: «Wir müs-sen erster Ansprechpartner und wichtigster Berater sein.»

Zur nachhaltigen Unternehmensführung gehöre es dazu, jedem Einzelnen Wertschät-zung engegenzubringen. Denn: «Unsere Mitarbeitenden sind die Basis des Erfolgs.» Durch den «Diversity & Inclusiveness»- Ansatz strebe Ernst & Young danach, die Vielfalt der Mitarbeitenden wertzuschätzen und zu nutzen, so dass ein Arbeitsumfeld entstehe, in dem sich alle Mitarbeitenden als Teil einer Gemeinschaft anerkannt fühlen.

Und sie dadurch persönliche Bestleistungen erzielen und ihr volles Potenzial entfalten. Laick ist überzeugt: «Ich bin mir sicher, dass die Mitarbeitenden in Zukunft noch aktiver in unser Corporate Responsibility-Engage-ment integriert sind. Wir wollen Gutes tun, als Vorbild für andere Unternehmen dienen und hoffen, dass uns junge Talente ihr Ver-trauen schenken.» W

Universum Student Survey Unternehmen richten ihre CRS-Strategie unter ande-rem auch auf potenzielle neue Mitarbeitende aus. Da interessiert, welchen Stellenwert Universitätsabgänge-rinnen und – abgänger diesem Punkt – im Hinblick auf die Attraktivität zukünftiger Arbeitgeber – beimessen. Die Universum-Studie 2010, bei der 7740 Studierende befragt wurden, zeigt auf, dass die unternehmerische Verantwortung tatsächlich ein entscheidender Faktor darstellt. Die weiblichen Befragten setzten CSR an zweite, die männlichen an sechste Stelle, was gesamt-haft gesehen (nach ‹attraktiven› bzw. ‹innovativen› Produkten) den drittwichtigsten Faktor ergibt.

CSR Die Europäische Union EU definiert den Begriff wie folgt: «Soziale Verantwortung der Unternehmen (Corporate Social Responsibility - CSR) ist ein Konzept, das den Unternehmen als Grundlage dient, um auf freiwilliger Basis soziale und ökologische Belange in ihre Unternehmenstätigkeit und ihre Beziehungen zu den Stakeholdern zu integrieren.» Es handelt sich also um die freiwillige Integration von Umwelt- und Sozialstandards, die über die gesetzlichen Forderun-gen hinausgeht. CSR beinhaltet ein weites Spektrum von Engagements und Projekten. So beispielsweise im Bereich Ausbildung, Forschung und Entwicklung, zugunsten sozialer Einrichtungen, im Hinblick auf Klimaschutz und Menschenrechte, aber auch durch die Sicherstellung attraktiver Arbeitsmodelle für die eigenen Mitarbeitenden.

F Alle StudierendenAttraktive und spannende Produkte und Dienstleistungen 43.48 %Innovative Produkte und Dienstleistungen 34.91%Ein hohes Mass an Corporate Social Responsibility 29.71 %

F nur FrAuenAttraktive und spannende Produkte und Dienstleistungen 43.01 %Ein hohes Mass an Corporate Social Responsibility 37.82 %

Quelle: universum student survey 2010

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AxpoDas Abwägen ist eine tägliche Herausforderung

Als Unternehmen der öffent-lichen Hand steht Axpo bezüg-lich Corporate Social Respon-sibility (CSR) besonders in der Verantwortung. Die Nachhal-tigkeitspolitik basiert auf der Vision «zuverlässig – nach-haltig – innovativ». Axpo engagiert sich gesamt-heitlich: gegenüber der Um-welt, im Rahmen einer breiten Nachwuchsförderung und als Arbeitgeberin.

vorname /nameMarius Schlegel

funktionLeiter Nachhaltigkeitsmanagement Axpo Holding AG

ausbildung /titelGeograph

kontaktParkstrasse 235401 Baden+41 56 200 31 [email protected]

Was motiviert Axpo dazu, einen freiwilli-gen Beitrag zu einer nachhaltigen Ent-wicklung zu leisten, die über die gesetz-lichen Forderungen hinausgeht?Axpo versteht sich als Teil der Gesellschaft. Das Unternehmen versteckt sich nicht hinter Gesetzen, sondern will öffentlich wahrnehmbar zu seiner Verantwortung stehen. Wir glauben daran, dass auf diesem Weg künftige Wettbe-werbsvorteile erreicht werden können.

Wie sieht Ihr Engagement in der Praxis aus?Corporate Social Responsibility umschreiben wir mit Corporate Responsibility, also unter-nehmerischer Verantwortung. Diese versteht Axpo gesamtheitlich und beschränkt sich nicht auf soziale Engagements. Axpo übernimmt Verantwortung gegenüber der Umwelt nicht nur mit ihrem praktisch CO2-freien Strom-mix, sondern auch durch Kooperationen im Klimanetzwerk. Ein wichtiger Faktor ist die Nachwuchsförderung in unterschiedlichen Projekten, und selbstverständlich nimmt Axpo als Arbeitgeberin Verantwortung gegenüber ihren Mitarbeitenden wahr.

Gibt es Situationen, in denen es schwierig wird, wirtschaftliche und soziale bzw. umweltrelevante Interessen miteinander zu vereinbaren?Dieses Abwägen der Interessen ist eine tägliche

Herausforderung und manchmal sehr an-spruchsvoll. Nehmen wir als Beispiel den Bau eines Wasserkraftwerks. Diese Technologie giltzu Recht als umweltfreundlich und liefert er-neuerbare Energie. Aber auch Wasserkraft-werke haben Einfluss auf die Umwelt. Das Ab-wägen aller Interessen, gemeinsam mit den verschiedenen Interessengruppen, ist ein Pro-zess, an dessen Ende vom Standortkanton eine Konzession erteilt wird oder eben nicht. Das Abwägen findet in der internen Entscheidungs-findung täglich statt, sowohl auf strategischer Ebene als auch im Alltagsgeschäft. Axpo hat folgenden Handlungsgrundsatz festgehalten: Durch den Einbezug von ökonomischen, öko-logischen und sozialen Aspekten streben wir danach, die Qualität unserer Entscheidungen stetig zu verbessern.

Inwiefern ist soziale Verantwortung intern ein Thema? Die Sensibilisierung für soziale Verantwortung findet in der Praxis statt. So zum Beispiel mit dem Engagement im Rahmen des Axpo Kids & Family Day, wo Axpo beim Plusport-Tag in Magglingen ein spezielles Spiel- und Sportan-gebot für Kinder mit ihren Familien, Schulen und Sportgruppen organisiert.

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Nachhaltigkeit bildet bei HSBC seit deren Gründung vor über 150 Jahren einen integrieren-den Bestandteil der Unterneh-menskultur. Als weltweit erste Bank erreichte sie 2005 den Standard «CO2-neutral».

Welche Motivation liegt Ihrem Engage-ment zugrunde?Als eine der weltgrössten Banken und Key- player spielen wir eine wichtige Rolle auf dem Gebiet der CSR und haben die Aufgabe, uns mit den damit verbundenen Herausforderungen zu befassen. Im globalen Markt gibt es zahlreiche Tendenzen, die sowohl unsere Kunden wie auch die Mitarbeitenden und das Geschäft tan-gieren. Nachhaltige Entwicklung ist eine der grössten Aufgaben, der sich die Welt heute stellen muss. Die globalen Trends erfordern eine koordinierte Antwort von Regierungen, Regulatoren, Wirtschaft und Gesellschaft. HSBC war schon immer Trendsetter auf die- sem Gebiet und will das auch bleiben.

Können Sie uns Beispiele Ihrer Projekte nennen?Aus verschiedenen Projekten in der Schweiz möchte ich drei Schlüsselinitiativen hervorhe-ben. Eine davon ist die mittlerweile fünfjäh-rige Partnerschaft mit Terre des Hommes Suisse (TdH). HSBC private Bank (Suisse) SA organisiert jährlich zwei bis drei Aktionen, um TdH-Projekte wie beispielsweise eine Land-wirtschaftsschule in Brasilien zu unterstützen. Ausserdem sponsern wir die Aktivitäten zum 50jährigen TdH-Jubiläum. Weitere Schlüssel-projekte sind die Partnerschaft mit der «Sus-tainable Finance Geneva» (SFG) und unser

«Green Team». SFG’s Aufgabe ist es, in der Genfer Finanzwelt für Nachhaltigkeit und Ver-antwortung einzustehen. Das Green Team ist ein internes Komitee mit dem Auftrag, Projekte zu entwickeln und umzusetzen, die HSBC zu einem noch «grüneren» Arbeitsplatz machen.

Ausserdem stehen einige CSR-Aktionen an.Richtig. Einer unserer wichtigsten Events hierin der Schweiz nennt sich «Team Up 4 To-morrow» (TU4T). Seit fünf Jahren leistet un-sere Belegschaft während eines Arbeitstages Freiwilligenarbeit zugunsten lokaler Gemein-wesen und Institutionen. Dieses Jahr werden in Zusammenarbeit mit 16 verschiedenen In-stitutionen durch unsere aktive Mitarbeit insge-samt 22 Projekte in Genf, Zürich und Lugano unterstützt.

Wie antworten Sie auf die Behauptung, CSR sei ein attraktives Marketingtool?Unser Bekenntnis zur Nachhaltigkeit ist in der Schweiz hauptsächlich ein internes Commit-ment. Unsere CS-Werte bilden einen wesentli-chen Anteil unserer Beziehung zu Mitarbeiten-den und der lokalen Gemeinschaft und werden nicht extern kommuniziert.

HSBCAuch in Zukunft Trendsetter sein

vorname /nameHélène Ferreira

funktionInternal Communication Specialist

ausbildung /titelDiplom-Chemikerin FH

kontakt2 rue Alfred-Vincent1211 Genève 3+41 58 705 40 [email protected]

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is where you make the job your ownDay one. It’s where you put the theory into practice and start to stretch yourself. Where you’re encouraged and supported to succeed. Where you can start to make your ambitions a reality. From the day you join us, we’re committed to helping you achieve your potential. So, whether your career lies in assurance, tax, transaction, advisory or core business services, shouldn’t your day one be at Ernst & Young?

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Ernst & YoungUnser Erfolg basiert auf ethischer Integrität

Ernst & Young ist bestrebt, soziale Verantwortung zu über-nehmen. Ein multidisziplinärer Nachhaltigkeitsrat legt Strate-gien und Ziele für verantwor-tungsvolles Handeln fest.

Wie wichtig ist Corporate Social Respon-sibility für Ernst & Young?Ernst & Young war schon immer bestrebt, der Gesellschaft etwas zurückzugeben und soziale Verantwortung zu übernehmen. Nur haben wir darüber kaum gesprochen. In den letzten Jah-ren ist das Thema verstärkt in den öffentlichen Fokus gerückt. Deshalb ist es an der Zeit zu zeigen, dass Ernst & Young CSR ernst nimmt. Denn nachhaltiges Denken und Handeln auf Basis fester Werte und Prinzipien sind Grundla-gen unseres Erfolgs.

Wie setzt Ernst & Young CSR um?Eine strukturelle Voraussetzung, um den Nach-haltigkeitsgedanken in unserem Unternehmen umzusetzen, haben wir 2008 mit dem multidis-ziplinären Nachhaltigkeitsrat geschaffen. Dieser diskutiert regelmässig aktuelle unterneh-mensrelevante Nachhaltigkeitsentwicklungen, bereitet strategische Entscheidungen vor, gibt Empfehlungen und setzt Nachhaltigkeitsziele. Dort werden Initiativen und Projekte rund um Ernst & Youngs ökologische und soziale Verant-wortung angeschoben. Im Bereich Corporate Citizenship haben wir beispielsweise drei Schwerpunktbereiche definiert, auf die sich unser weltweites gesellschaftliches Engage-ment konzentriert. Es handelt sich dabei um die «3E’s»: Entrepreneurship, Education und Environment.

Wie bringen Sie den CSR-Anspruch mit der Arbeit bei den Mandanten in Einklang? Transparenz, Glaubwürdigkeit und Qualität sind unseren Mandanten wichtig. Ethische Integrität ist das Fundament, auf dem wir unseren unternehmerischen Erfolg gründen. Darauf aufbauend haben wir beispielsweise einen Code of Conduct erstellt und bekennen uns zu den Global Compact-Prinzipien der Vereinten Nationen. Als Wirtschaftsprüfer sind wir dazu verpflichtet, Beschwerden und Vorwürfen von Mitarbeitenden, Mandanten und Dritten nach-zugehen, wenn sich daraus Anhaltspunkte für Verstösse gegen gesetzliche Vorschriften oder fachliche Regeln ergeben.

Wie funktioniert das in der Praxis?Wir haben eine Ethik-Hotline eingerichtet, um Mitarbeitenden, Mandanten und anderen Personen ausserhalb des Unternehmens eine Möglichkeit zu bieten, unter Wahrung der Ver-traulichkeit Aktivitäten zu melden, die gegen bestehende Gesetze, unsere berufsständischen Standards oder anderweitig gegen unseren globalen Verhaltenskodex verstossen könnten.

vorname /nameSteffen Laick

funktionHead of Employer Branding & RecruitmentHuman Resources GSA (Germany, Switzerland, Austria)

ausbildung /titelDiplom. Betriebswirt mit Schwerpunkt internationales Personalmanagement und Unternehmensberatung

kontaktMergenthalerallee 3 - 565760 Eschborn, Deutschland+49 (6196) 996 [email protected]/careers

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Stell dir vor

Du arbeitest nicht

für ein Unternehmen.

Sondern für viele.

Bernard hat sich für eine Karriere bei KPMG entschieden.

In den Projekten, an denen er mitarbeitet, blickt er hinter die

Kulissen verschiedener börsenkotierter Unternehmen.

Und arbeitet in einem Umfeld, das ihn inspiriert – fachlich und

menschlich.

Inspiring careers for inspiring people.

www.inspiringcareers.ch

© 2010 KPMG Holding AG/SA, a Swiss corporation, is a subsidiary of KPMG Europe LLP and a member of the KPMG network of independent firms affiliated with KPMG International Cooperative

(“KPMG International”), a Swiss legal entity. All rights reserved. KPMG and the KPMG logo are registered trademarks of KPMG International.

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KPMGCSR ist gelebte Unternehmenskultur

KPMG liegt die Erhaltung eines– von einer weitsichtigen un-ternehmerischen Verantwor-tung getragenen – attraktivenFinanz- und Werkplatzes Schweiz am Herzen. Entspre-chend engagiert stellt sich das Unternehmen täglich der Herausforderung, die legitimen Erwartungen der verschiede-nen Anspruchsgruppen aus-zubalancieren.

KPMG feiert das 100-jährige Bestehen. Seit wann ist CSR Teil der Unternehmens-strategie?Wir fühlen uns seit jeher der Gesellschaft ver-pflichtet. Anlässlich des 75-jährigen Bestehens haben wir dem Urner Bergdorf Isenthal eine Schneefräse überreicht. Seit 2004 ist die sozi-ale Verantwortung fester Bestandteil unseres Leitbildes «The KPMG Way». Heute ist CSR gelebte Unternehmenskultur.

Zum Jubiläum haben Sie das Projekt «KPMG’s Inspiration Grant» lanciert. Worum geht es dabei?KPMG Schweiz will den 100. Geburtstag mit einer grossen Sammelaktion feiern. Im Sinne unseres Credos «Inspiring Growth» setzen sich die Mitarbeitenden ein hohes persönliches Ziel, etwa im Bereich Sport oder Soziales. Dafür suchen sie Sponsoren und sammeln Geld, und KPMG verdoppelt jeden gesammelten Franken. Das Geld kommt in Form eines «KPMG’s Inspi-ration Grant» zukunftsweisenden Forschungs-projekten zugute, die im Bereich der Gesund-heit und Umwelt nach neuen Lösungen suchen. Bei der Auswahl der Projekte arbeiten wir in enger Partnerschaft mit der ETH Zürich und der Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne. So leisten wir einen nachhaltigen Beitrag für kommende Generationen.

Die Mitarbeitenden wollen eine Million Franken für innovative Projekte sammeln. Wer soll profitieren?Unser Projekt stützt sich auf eine Social-Media-Plattform, welche unter der Adresse www.growthgenerator.ch erkundet werden kann. Machen Sie sich online selber ein Bild über das Engagement und die Kreativität unserer Mitar-beitenden! Profitieren werden brillante Ideen und letztlich die Allgemeinheit.

Wie kontern Sie jemandem, der Ihnen unterstellt, Ihr Engagement sei ein presti-geträchtiges Marketingtool?CSR ist bei KPMG heute echt gelebte Unter-nehmenskultur. Von einem Marketingtool zu sprechen, wäre also verfehlt. Tatsächlich arbeiten wir sogar professionell im Bereich der Sustainability-Beratung, und wir sind stolz, ausgewiesene Spezialisten wie Yvo de Boer in unseren Reihen zu wissen, der als Vertreter von EU und UNO eine führende Rolle einnahm bei der Formulierung einer internationalen Klima-, Nachhaltigkeits- und Umweltpolitik. Auch unsere jüngste Veranstaltung zum Thema «Accountability» ist sehenswert: www.kpmg.ch/accountability/de

vorname /nameDominique Morel

funktionPartner, Head Brand & Communications

ausbildung /titelBetriebsökonom FH, Executive MBA HSG

KontaktBadenerstrasse 1728026 Zürich 4+41 (0)44 249 31 [email protected]

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UBSCorporate Responsibility ist Teil unserer Strategie

Corporate Responsibility wurde nach der Fusion von Bankverein und Bankgesell-schaft zur UBS Teil der Unter-nehmensstrategie. Das zeigt die hohe Positionierung, die das Thema für uns hat.

Warum verwendet UBS den Begriff «Corporate Responsibility»?CR ist unseres Erach tens als Überbegriff besser geeignet als CSR. Bei CSR haben viele Menschen immer noch den Eindruck, es gehe hauptsächlich um Wohltätigkeitsprojekte. Für uns beinhaltet der Begriff aber weit mehrals das: rechtliche und regulatorische Verant-wortung, Pflichten als Arbeitsgeberin, ethische Standards und Werte sowie Schutz der Um-welt, Respekt der Menschenrechte und Inves-titionen in die Gemeinschaft.

Wie sieht Ihr Engagement in der Praxis aus?Es zeigt sich sowohl in internen Prozessen und Aktivitäten als auch in externen Engagements. Die Bekämpfung von Finanzkriminalität ist uns ein wichtiges Anliegen, was neben anderen zentralen Themen in unserem Verhaltens- und Ethikkodex verankert ist. Wir halten uns an sehr strenge Richtlinien zur Kundenidentifika-ti on («know your customer») und schulen unsere Mitarbeitenden regelmässig. Zu unseren zahlreichen externen Engagements gehört bei–spielsweise unsere finanzielle Unter stützung der <oikos Foundation> mit Sitz in St. Gallen, der Stiftung einer internationalen Studenten-organisation für nachhaltiges Wirt schaften und Management.

Wer stellt in Ihrem Unternehmen sicher, dass die Vorgaben eingehalten werden?Die Vorgaben kommen vom Top-Management. Bei CR gibt es Elemente, die zwingend und solche, die freiwillig sind. Zum Beispiel konnten Mitarbeitende selber entscheiden, ob sie an der Spendenaktion für Haiti teilnehmen wollten.Aber den Prozess der Kundenidentifikation während ihrer täglichen Arbeit müssen sie ein-halten, weil es sonst rechtliche Folgen haben kann. Ein Teil der Auf gabe der Sicherstellung übernimmt deshalb die Abteilung Legal & Com-pliance, aber auch HR spielt eine wichtige Rolle.

Wie schwierig ist die Umsetzung von CR in einem globalen Unternehmen?Es macht die Sache spannender aber nicht einfacher, dass wir global tätig sind. UBS ist in 50 Ländern vertreten, das heisst (mindestens) 50 verschiedene Kulturen mit verschiedenen Auffassungen zum Thema CR. Trotzdem ver-suchen wir globale Ansätze durchzusetzen. Zum Beispiel mit unserer Klimastrategie: Wir haben uns zum Ziel gesetzt, bis 2012 unsere CO2-Emissionen im Vergleich zu 2004 weltweit um 40 Prozent zu verringern. Davon haben wir bis Ende 2009 bereits 31 Prozent erreicht.

vorname /nameDr. Christian Leitz

funktionHead UBS Corporate Responsibility Management

ausbildung /titelD.Phil. (Modern History), Oxford

kontaktPelikanstrasse 6/88001 Zürich044 235 29 [email protected]/responsibility

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Die Liberalisierung im Strommarkt setzt Impulse frei und eröffnet neue Chancen. Wir verstehen sie als Aufforderung, uns dynamisch weiterzuentwickeln. Dazu sind wir auf engagierte Mitarbeiterinnen ange-wiesen wie beispielsweise Priska Zenklusen. Zielbewusst und beharrlich realisiert sie anspruchsvolle Projekte – und trägt so zur Unternehmensentwicklung bei.Bei der BKW-Gruppe sorgen 2800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter heute dafür, dass bei mehr als einer Million Menschen zuverlässig der Strom fliesst. Gehören Sie morgen dazu? Wir freuen uns, wenn Sie mit uns die Zukunft angehen.

BKW FMB Energie AG, Human Resources Management, Telefon 031 330 58 68,[email protected], www.bkw-fmb.ch/karriere

Priska Zenklusen, Projektingenieurin Wasserkraftwerke«Vorankommen und dabei immer das Ziel im Auge behalten.»