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Programm
LandesJugendBlasOrchester Rheinland-Pfalz Osterarbeitsphase 2017
Leitung: Stefan GrefigSolist: Sebastian Hennemann
16. April 2017, Sendesaal des SR Saarbrücken, Funkhaus Halberg 17. April 2017, Jugendstil-Festhalle, Landau
Casanova
Osterarbeitsphase 2017
15. April 2017, öffentl. Generalprobe/Werkstattkonzert
16.00 Uhr, Karolingerhalle, Prüm
16. April 2017, 18.00 Uhr, Saarbrücken
Sendesaal des Saarländischen Rundfunks, Funkhaus Halberg
Mitschnitt von SR2 Kulturradio
17. April 2017, 18.00 Uhr, Landau
Jugendstil-Festhalle
Benefiz zugunsten des Deutschen Kinderschutzbundes, Landau-SÜW e.V.
Mit freundlicher Unterstützung von: In Kooperation mit:
Datei: 6510_MWWK Stand: 28.04.2016, 09:52 Uhr
MinisteriuM fürWissenschaft, Weiterbildungund Kultur
www.ljbo-rlp.de
2 3
Grußwort des LandesmusikratsGrußwort des Ministers
Liebes Konzertpublikum,
als für Kultur zuständiger Minister freue ich mich ganz be-
sonders, dass sich mit dem LandesJugendBlasOrchester
eines der besten Nachwuchsensembles der Sinfonischen
Blasmusik Deutschlands in unserem Land befindet. Dies ist
Ausdruck unserer äußerst lebendigen Blasmusikszene in
Rheinland-Pfalz! Mit den Osterkonzerten im Sendesaal des
Saarländischen Rundfunks sowie in der Jugendstil-Festhalle
in Landau konzertiert das Ensemble an zwei renommierten
Spielstätten, die den hohen künstlerischen Stellenwert des
Verehrtes Publikum,
türe eine brillante Komposition in typisch amerikanischem Stil mit ausgeprägten Rhythmen
und raffinierter Instrumentation. Nach mediterranen Sehnsuchtsorten sucht Hardy Mertens
in seinen Variationen über das Sardische Volksliedthema ‚Non Potho Reposare‘ (Ich kann
nicht ruh‘n). Streicherfarben gesellen sich zu den Bläsern und Perkussionisten in Claude T.
Smiths ‚Danse Folatre‘, sie sorgen für einen neuartigen, überraschenden Orchesterklang.
Orchesters in besonderer Weise dokumentieren. Neben dem musikalischen steht beim Kon-
zert in Landau aber auch das soziale Engagement im Vordergrund, da das Konzert der Un-
terstützung des Deutschen Kinderschutzbundes Landau-SÜW e.V. dient. Dies ist eine schöne
Geste, da auch an jene gedacht wird, die der Hilfe und Unterstützung bedürfen.
Allen, die sich für dieses Orchester seit seinem Bestehen vor, hinter und vor allem auf der
Bühne eingesetzt und engagiert haben, gilt mein besonderer Dank. Sie haben mit ihrer Un-
terstützung einen wesentlichen Beitrag für die Förderung junger Musikerinnen und Musiker
geleistet.
Ihnen, liebe Konzertbesucherinnen und Konzertbesucher, wünsche ich ebenso viel Freude
beim Zuhören wie den jungen Talenten beim Musizieren.
Prof. Dr. Konrad Wolf
Minister für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur
das Osterkonzertprogramm des LandesJugendBlasOrches-
ters Rheinland-Pfalz präsentiert Ihnen mit ‚Casanova‘ von Jo-
han de Meij das musikalisches Porträt eines der schillerndsten
Charaktere des achtzehnten Jahrhunderts. Verkörpert durch
das Solo-Violoncello, wird seine starke Persönlichkeit in acht
musikalischen Szenen dargestellt. Hier freuen wir uns auf Se-
bastian Hennemann, hervorgegangen aus den Landesmusik-
gymnasium Montabaur, derzeit Solocellist im Loh-Orchester
Sondershausen. Zuvor erleben wir mit James Barnes‘ Ouver-
Wir wünschen uns, dass die Konzerte, die in Saarbrücken als Mitschnitt von SR2 KulturRadio
und in Landau als Benefizkonzert zugunsten des Deutschen Kinderschutzbundes Landau-
SÜW e.V. stattfinden, ein großes Publikum erreichen und so die Entwicklung der Bläsersin-
fonik in der rheinland-pfälzischen Musikjugendförderung weiter befeuern. Ich danke allen
sehr herzlich, die daran beteiligt sind, besonders den musizierenden Jugendlichen unter ih-
rem Chefdirigenten Stefan Grefig. Natürlich danke ich auch Ihnen, den vielen Zuhörerinnen
und Zuhörern, die Sie durch Ihren Besuch alle Mitwirkenden hoch motivieren. Ein großer
Dank geht auch an SR2 KulturRadio, die Stadt Saarbrücken und die Schirmherrin Frau Ober-
bürgermeisterin Charlotte Britz, die Stadt Landau und den Schirmherren Herrn Oberbürger-
meister Thomas Hirsch, für die gute Zusammenarbeit. Ich bin sicher, dass das Projekt den
jungen Musikerinnen und Musikern unvergessliche Eindrücke vermitteln wird und wün-
sche uns allen ein intensives Konzerterlebnis!
Peter Stieber
Präsident des Landesmusikrats
4 5Grußwort Grußwort
Programm
James Barnes (*1949) Sinfonic Ouverture Hardy Mertens (*1960) Variazioni Sinfoniche su „Non Potho Reposare“
Claude T. Smith (1932-1987) Danse Folatre
Pause
Giancarlo Castro D‘Addona (*1980) Grand Fanfare
Johan de Meij (*1953) Casanova Concerto For Cello and Wind Orchestra *
Dirigent: Stefan Grefig
* Solist: Sebastian Hennemann
Programm6 7Programm
„Casanova“
„Wir wissen, dass das Netz von verbalen oder stillschweigend vorausgesetz-ten Erklärungen, das Intuition und Werk aneinander bindet, unerlässlich und bedeutungslos zugleich ist: unerlässlich, weil es unsere einzige - vor-greifende oder nachträgliche - Methode der Beschreibung bildet, bedeu-tungslos, weil der innere Wert des vollendeten Werkes jenseits dieser Be-schreibung liegt.“ Pierre Boulez
Das weitgespannte Programm der Osterkonzerte des LandesJugendBlasOrchesters Rhein-
land-Pfalz hat mit ‚Casanova‘ einen Protagonisten, der unterschiedlichste Bilder zur Musik
des Konzertes weckt: Hat der niederländische Komponist Johan de Meij mit dem Hauptwerk
des Abends ein tatsächliches musikalisches Porträt von Giacomo Casanova erschaffen, sor-
gen im Tanz von Claude T. Smith als großes leidenschaftliches Fanal, und der Fanfare von Gi-
ancarlo Castro D‘Addona als lebhaftes, virtuoses Prunkstück - komponiert für das Venezuelan
Brass Ensemble, Teil des berühmten Jugendorchesters Simon Bolivar - diese neuartigen, mit
tiefen Streichern angereicherten Klänge, für irrisierende Farbigkeit und darüber hinausge-
hende Assoziationen. James Barnes und Hardy Mertens überraschen ebenfalls mit liedhaf-
ten Sehnsuchtsklängen und zusätzlichen Streicherfarben.
James Barnes (*1949) - Sinfonic Ouverture
James Charles Barnes, in Hobart/Oklahoma geboren, ist einer der renomiertesten amerika-
nischen Komponisten der Bläsersinfonik. Nach Studien in Komposition und Musiktheorie
an der Universität von Kansas erwarb er 1974 den Bachelor of Music und 1975 den Master of
Music. Er studierte privat Dirigieren bei Zuohuang Chen. Seit 1977 ist er Dozent an der Uni-
versität von Kansas für Instrumentation und Komposition. Als Tubasolist tritt er mit den
bekanntesten Orchestern in den USA auf.
Das Werk „Symphonic Overture“ ist eine Auftragsarbeit, die zur Feier des 50jährigen Jubilä-
ums der United States Air Force Band entstand. Der Komponist wurde gebeten ein romanti-
sches, aber zugleich anspruchsvolles Stück zu schreiben, mit dem das Konzert zu Ehren des
Orchesters eröffnet werden sollte. Barnes erzählt dazu: „Ich hatte ziemlich viel Zeit mit die-
sem Projekt zugebracht, aber dann, Ende Januar 1990, erkannte ich plötzlich, dass ich die Mu-
sik, die ich schrieb, eigentlich gar nicht mochte. Ich warf alles in den Papierkorb und begann
noch einmal von vorn. Das Ergebnis ist diese Symphonic Overture, die ich in etwa 2 Wochen
fertiggestellt habe. Ich hoffe, Sie gefällt Ihnen. Eines ist jedoch sicher: Diese Version ist besser
als die erste!“
Die brilliante Komposition ist ein typisches amerikanisches Blasorchesterwerk mit seinen
ausgeprägten Rhythmen und raffinierter Instrumentation. Nach einer fanfarenartigen Ein-
leitung, die bereits das Hauptthema andeutet, erscheint im ‚Allegro Vivo‘ ein rhythmisches
Muster, das sich fast durch die ganze Ouvertüre zieht und in allen Registern immer wieder
auftaucht. Im langsamen Zwischenteil tragen die Blechbläser eine Reminiszen an die An-
fangstakte vor, die Oboe greift diesen thematischen Gedanken auf und das Tenorsaxophon
leitet zu einem Solo des Altsaxophons über, das schließlich das Thema dieses Teiles vorstellt.
Im abschließenden ‚Ancora Allegro Vivo‘ wird das Hauptthema rhythmisch zersplittert vor-
getragen, bevor es noch einmal in seiner Originalgestalt erklingen kann.
Hardy Mertens (*1960) - Variationi Sinfonische su “Non Potho Reposare“
Mertens studierte Musikwissenschaft an der Reichs-Universität Utrecht und diplomierte mit
einer Analyse über das niederländische Blasorchesterwesen. Danach studierte er am Konser-
vatorium in Utrecht Blasorchester-Direktion bei Gerrit Fokkema und Komposition bei Hans
Kox. Schon recht früh schuf er eigene Kompositionen für Blasorchester und erhielt dazu Auf-
träge diverser Einrichtungen, wie z. B. SONMO, dem Fonds der Tonkünstler und dem regiona-
len Blasmusikverband der Provinz Limburg. Darüber hinaus engagierte er sich als Dirigent
verschiedener Blasorchester. Er folgten Einladungen nach Singapur und Japan, wo er ein er-
folgreicher Promotor niederländischer authentischer Bläserwerke, nicht zuletzt auch seiner
eigenen Kompositionen, war.
1921 komponiert Giuseppe Rachel das Lied “Non Potho Reposare“ auf den Text des Dichters
Salva Sini aus einem kleinen Dorf im Zentrum von Sardinien. Es basiert auf einem Liebesge-
dicht aus der Region Gennargentu und ist im seltenen Barbagia-Dialekt verfasst.
8 9Zum Programm Zum Programm
In den frühen 1950er Jahren war die Armut in Sardinien so groß, dass sie eine Massenaus-
wanderung zur Folge hatte, an die sich die Hoffnung auf ein besseres Leben knüpfte. Die
Insel entwickelte sich zu einem Auswandererland in die Industrieländer Europas, vor allem
die Bergbaugebiete Belgiens, Hollands und Deutschlands. In ‚Non potho reposare‘ (‚Ich kann
nicht ruh’n‘) spiegelt sich die starke Verbindung zur Heimat. Die als ‚sardische Krankheit‘
bezeichnete nostalgische Sehnsucht der Inselbewohner nach der Schönheit und Einzigartig-
keit ihres Landes und ihre tiefen Gefühle der Einsamkeit charakterisieren das liedhafte mu-
sikalische Geschehen - das Land der Herkunft wird transzendiert zur geliebten Frau und ein
Liebeslied verwandelt sich in ein Lied des Leidens und der Hoffnung zugleich.
Claude T. Smith (1932-1987) - Danse Folatre
Claude T. Smith aus Monroe City/Missouri erhielt seine Ausbildung am Central Methodist
College in Fayette und an der University of Kansas. Er komponierte vor allem Instrumental-
und Chormusik und seine Werke wurden und werden von führenden Orchestern und Chö-
ren auf der ganzen Welt aufgeführt. Smith komponierte über 110 Werke für Blasorchester, 12
Orchesterwerke und 15 Werke für Chor, des Weiteren Solostücke für Künstler wie „Doc“ Seve-
rinsen, Dale Underwood, Brian Bowman, Warren Covington, Gary Foster, Rich Matteson und
Steve Seward. Smith unterrichtete an Schulen in Nebraska und Missouri. Ebenso war er Lehr-
beauftragter an der Southwest Missouri State University in Springfield, wo er Komposition
und Musiktheorie unterrichtete und das Sinfonieorchester der Universität leitete.
Danse Folatre ist ein großer virtuoser Wurf, von der U.S. Air Force Band in Auftrag gegeben,
um die außergewöhnlichen Fähigkeiten jedes ihrer Register zu zeigen. Um das 25. Jahr sei-
ner Publikation zu feiern, wurde das Werk nochmals erweitert und bleibt ein Kronjuwel im
Repertoire der Bläsersinfonik - eine Tour de Force unter Smiths Kompositionen. Das eröff-
nende ‚Allegro‘ bindet die Aufmerksamkeit durch motivische Arbeit in Bariton, Klarinette,
Oboe, Altsax-Soli und einer herrlichen Flötenkadenz, bevor der Komponist in die ausladen-
de Lyrik-Sektion mit solistischen Einwürfen zurückkehrt. Das ‚Vivace Finale‘ ist eines der
spannendsten Sätze der Blasorchestermusik, eine außergewöhnliche und anspruchsvolle
Arbeit, nur für die erfahrensten und ausgereiftesten Klangkörper konzipiert.
Giancarlo Castro D‘Addona (*1980) - Grand Fanfare
Der Komponist wurde 1980 in Barquisimeto (Venezuela) in eine Musikerfamilie geboren.
Im Alter von 8 Jahren begann er zunächst mit der Trompete, später kamen Theorie und
Komposition zu seinen Fächern. Er setzte sein Studium am Konservatorium Vicente Emi-
lio Sojo in Barquisimeto und am Institut für Musik der Universität von Caracas fort. Sein
Schaffen umfasst akademische Werke wie auch lateinamerikanische Musik. Einige Stücke
sind von EMI Classics und EuroArts aufgenommen worden. Im Laufe seiner Karriere war
er Mitglied der Landesstiftung ‚Nationales System für Jugend und Kinder Orchester von
Venezuela‘ (El Sistema) - gegründet von Maestro José Antonio Abreu - des ‚Simon Bolivar
Symphony Orchestra‘, des ‚Brass Quintet Simon Bolivar‘ und ‚Brass Ensemble Venezuela‘,
mit dem er zahlreiche Konzertreisen in Amerika, Europa und Asien unternahm.
2004 begann er mit weiteren Kompositionsstudien bei Blas Emilio Atehortua. Unter dem
Eindruck der lateinamerikanischen Musik, des Jazz und der Filmmusik schrieb er seine ers-
ten Stücke. Im selben Jahr krönt seine ‚Grand Fanfare‘ diese Werkreihe und wurde von der
Kritik als „Lebhaft, virtuos, mit vielen Rhythmus- und Tempowechseln durchsetzten“ ge-
lungenen Auftakt gefeiert.
10 11Zum Programm Zum Programm
Johan de Meij (*1953) - Casanova Concerto For Cello and Wind Orchestra
Johan de Meij studierte Posaune und Dirigieren am Königlichen Musikkonservatorium in
Den Haag. Früh erwarb er sich als Komponist und Arrangeur internationale Anerkennung.
Er komponierte für Blasorchester und schuf Transkriptionen sinfonischer Werke sowie Bear-
beitungen von Film- und Musicalmelodien. Als Posaunist spielte er mit verschiedenen nie-
derländischen Ensembles und Orchestern, u.a. das Radio Kamer Orkest, Nederlands Filhar-
monisch Orkest, Nederlands Blazers Ensemble, The Amsterdam Wind Orchestra und Orkest
De Volharding. Darüber hinaus ist er ein gefragter Gastdirigent und Dozent und hat bereits
in fast allen europäischen Ländern, in Japan, Singapur, Brasilien, Australien und in den Ver-
einigten Staaten Konzerte dirigiert und Seminare geleitet. Seit 2010 ist er ständiger Gastdiri-
gent beim Simon Bolivar Youth Wind Orchestra in Venezuela.
Vom Komponisten der ersten Vertonung von ‚Der Herr der Ringe‘ kommt dieses neue, groß-
formatige Werk für Solo-Cello und Blasorchester. Mit ‚Casanova‘ hat Johan de Meij ein mu-
sikalisches Porträt von Giacomo Casanova (1725-1798) umrissen. Seine illustre Persönlichkeit
wird durch das Solo-Violoncello verkörpert und in acht musikalischen Szenen dargestellt. Die
Ereignisse beziehen sich auf einige der aufregendsten Episoden des abenteuerlichen Lebens
von Casanova: seine Verhaftung, seine Gefangenschaft und die Flucht aus dem berüchtigten
Gefängnis Piombi in Venedig. Mit der Komposition dieses Werkes erfüllte sich Johan de Meij
gleichzeitig zwei alte Wünsche. Zuerst wollte er eine hochromantische Komposition zu Eh-
ren von Giacomo Puccini schreiben, einem seiner Lieblingskomponisten. Ausserdem wollte
er schon seit Jahren ein umfangreiches Werk für Violoncello und Bläser komponieren. ‚Casa-
nova‘ wurde im Auftrag des ‚Fonds voor de Scheppende Toonkunst‘ auf Bitten des Harmo-
nieorchesters ‚Sint Michaël‘ aus Thorn komponiert und ist dessen Dirigenten Heinz Friesen
gewidmet. Die offizielle Uraufführung fand am 2. April 2000 im Konzertsaal Muziekcentrum
Vredenburg in Utrecht statt. Im August 1999 bekam ‚Casanova‘ den 1. Preis in der 1. Kategorie
des Internationalen Kompositionswettbewerbs in Corciano (Italien).
Der DirigentStefan Grefig ist Chefdirigent des Landespolizeior-
chesters Rheinland-Pfalz, er wurde 1976 in der Pfalz
geboren und absolvierte sein Kapellmeisterstudium
an der Musikhochschule Maastricht/Holland mit
hervorragender Auszeichnung. Parallel dazu legte
er sein Diplom in Musikpädagogik und Trompete an
den Musikhochschulen Wiesbaden bzw. Frankfurt
am Main ab. Seine beeindruckenden Leistungen als
Dirigent der Rheinhessischen Bläserphilharmonie
und des Freiburger Blasorchesters stellt er auch bei
bundesweiten sowie internationalen Wettbewerben
unter Beweis. So erreichte er bei jedem dieser Con-
tests das Siegertreppchen und trat – als bisher einzi-
ger Dirigent – mit gleich zwei Orchestern beim deut-
schen Orchesterwettbewerb 2012 an.
Den bislang größten Wettbewerbserfolg feierte Grefig bei dem ‚Certamen Internacional
de Bandes de Musica‘ 2014 in Valencia. Konzerttätigkeiten führen ihn immer wieder ins
Ausland, beispielsweise nach Österreich, Estland, Finnland, Frankreich, Italien und Spani-
en. Weiterhin ist er als Dozent für Dirigat, allgemeine Unterrichtsmethodik und Trompete
tätig. 2009 erhielt er einen Lehrauftrag an der ‚Academy of Stage Arts‘ in Frankfurt a.M.
Regelmäßige Rundfunk- sowie Fernsehproduktionen mit dem SWR runden das breite Spek-
trum seines künstlerischen Schaffens ab.
Anlässlich der Berufung zum Chefdirigenten des LandesJugendBlasOrchesters äußerte er
sich folgendermaßen: „Gerne vergleiche ich ein Orchester mit einem Wein – vielleicht bei
einem Jugendorchester nicht ganz angebracht – aber auf jeden Fall drängt sich der Begriff
‚sprudelnd‘ auf. Ich durfte das jetzt bei zwei Projekten erleben: Es steckt voll musikalischer
Lebendigkeit und Wissbegierde, beim Konzert dann vor allem voller Emotionen! Ich habe es
als ein Orchester kennengelernt, das immer noch ‚einen oben drauf‘ legt, das immer mehr
wissen möchte, immer gern noch mehr ins Detail gehen will und am Konzertabend sowas
von fantastisch und lebendig und intrinsisch musiziert – einfach großartig!“
12 13Zum Programm Der Dirigent
Der Solist
Sebastian Hennemann ist seit Beginn der Spielzeit
2014/2015 Solocellist im Loh-Orchester Sondershau-
sen. Zuvor war er als Akademist beim NDR Sinfonie-
orchester Hamburg und als Praktikant der NDR Ra-
diophilharmonie Hannover beschäftigt. Von 2004 bis
2008 studierte er bei Prof. Young-Chang Cho an der
Folkwang Universität der Künste in Essen zunächst
als Jungstudent, wechselte 2008 dann in den Bache-
lor Studiengang. Zum Wintersemester 2012/2013 stu-
diert er im Masterstudiengang an der Hochschule für
Musik Freiburg bei Prof. Jean Guihen Queyras.
Geboren wurde Sebastian Hennemann 1988 in Dernbach, Rheinland-Pfalz. 1995 erhielt er
seinen ersten Violoncellounterricht. Schon 2001 bis 2007 gewann er beim Wettbewerb ‚Ju-
gend musiziert‘ zahlreiche Bundespreise. Er besuchte Meisterkurse u. a. bei Steven Isserlis,
David Geringas, Frans Helmerson sowie dem Minguet Quartett.
Sebastian Hennemann, der mehrfach Stipendien erhalten und Wettbewerbe gewonnen
hat, tritt oft solistisch auf und ist als Kammermusiker sehr aktiv. So ist er Mitbegründer
von zwei Trios, dem Trio Ganymed, mit dem er den Folkwangpreis 2009 und den Barmenia
Musikwettbewerb 2010 gewann, und dem Trio Aeternitas. Zu seinen Kammermusikpart-
nern zählen neben seinen beiden Trios u. a. Prof. Markus Becker, Prof. Boris Garlitsky und
Prof. Elisabeth Kufferath.
Das LandesJugendBlasOrchester Rheinland-PfalzGegründet wurde das LJBO Rheinland-Pfalz 1991 vom damaligen Landesmusikdirektor
Hans-Albert Schwarz, der sowohl das Amt des organisatorischen als auch des künstleri-
schen Leiters bekleidete. Das Bestreben, die zu dieser Zeit noch relativ unbekannte musika-
lische Gattung der sinfonischen Blasmusik nicht nur jungen MusikerInnen, sondern auch
einem breiten Publikum zugänglich zu machen, führte nach einem ‚Sommerkurs für sin-
fonisches Blasorchester‘ zur Gründung des LandesJugendBlasOrchesters Rheinland-Pfalz.
Seit nunmehr 25 Jahren erarbeitet das Orchester pro Arbeitsphase vorwiegend zeitgenössi-
sche Originalliteratur der Bläsersinfonik, die für die Zeit repräsentativ oder stilbildend ist,
um sie in Konzerten im In- und Ausland der Öffentlichkeit zu präsentieren. In Trägerschaft
des Landesmusikrats fördert das Ensemble, auch als Anschlussmaßnahme des Wettbe-
werbs ‚Jugend musiziert‘, begabte Jugendliche aus Rheinland-Pfalz im Bereich der sinfoni-
schen Blasmusik. Bei zwei Arbeitsphasen jährlich sammeln die Musikerinnen und Musiker
wertvolle Erfahrungen im Orchesterspiel und im kammermusikalischen Bereich, die ge-
rade denjenigen, die ansonsten in kleineren Orchestern spielen, entscheidende Impulse zu
ihrer musikalischen Weiterentwicklung geben.
Die talentiertesten NachwuchsmusikerInnen in Rheinland-Pfalz bilden einen hervorra-
genden Klangkörper, der Konzerte auf hohem Niveau bietet. Ein Auswahlverfahren mit
Probespiel garantiert dauerhaft die Qualität. Über 400 Jugendliche gingen in den letzten
15 Jahren durch die Schule des LJBO – etwa die Hälfte davon hat mittlerweile ein musika-
lisches Studium aufgenommen oder abgeschlossen, und einige sind bereits in führenden
deutschen Orchestern tätig, darunter die Berliner Philharmoniker, das WDR-Rundfunkor-
chester, das Orchester der Deutschen Oper Berlin, das Bayerische Staatsorchester, das Mün-
chener Rundfunkorchester, das Orchester des Staatstheaters Stuttgart, German Brass und
einige andere mehr. Ehemalige Mitglieder des LandesJugendBlasOrchesters sind auch an
Deutschlands Musikhochschulen tätig. Das Orchester hat eine Multiplikatorenfunktion in
Sachen sinfonischer Blasmusik in Rheinland-Pfalz und darüber hinaus. Es ist stets bemüht,
den musikalischen Vereinigungen im Lande mit gutem Beispiel voranzugehen. Exzellen-
te musikalische Voraussetzungen, verbunden mit jugendlichem Enthusiasmus und einem
professionell arbeitenden organisatorischen Umfeld ermöglichen ein lebendiges Klangbild
der aktuellen Bläsersinfonik.
14 15Der Solist Das Orchester
Besetzung der Osterarbeitsphase 2017
FlötenDominik Wilson, Annaliesa Nitt, Martha
Koziol, Christina Hammes, Anna Nicolay,
Michelle Antretter
OboenDominic Reichert, Laura Sophie Hauck,
Maja-Sophie Delzeith
FagotteRobert-Paul Nitt, Johannes Hilt
KlarinettenStefan Lunkenheimer, Jan Fickenscher,
Sarah Lichter, Lukas Kohl, Eva-Maria Fran-
zen, Nora Müller, Elisabeth Stollenwerk,
Carina Merg, Felix Lorang, Lena Quernes,
Annalena Guckeisen, Max Scheel, Christi-
na und Franziska Dörschel, Jakob Leonar-
dy, Frederic Schöffel, Philip Wilson
SaxophoneTim Feller, Etienne Fieg, Isabel Hoffmann,
Chantal Ortynski, Simon Ochsenreither,
Sophie Thommes, Felix Lorang
TrompetenDorothea Baumgarten, Tim Thrin, Phil-
ipp Kronenberger, Imke Günther, Felix
Wilson, Luis Hill, André Röll, Sebastian
Schaub
Hörner Michael Stadtmüller, Carla Buschmann,
Matthias Blum, Johannes Seidel, Franziska
Hartmann, Florian Koziol
EuphonienStephan Urnau, Max Sokoli, Britta Mohr,
Marius Lentes
PosaunenClemens Baumgarten, Fabian Görgen, Va-
lentin Bastgen, Roman Meyers, David van
der Auwera
TubenLeon Ory, Sebastian Busch
Cello und KontrabassBenjamin Fazlagic, Maria Lechner, Matthi-
as Jacob
Harfe und KlavierSonia Koch, Annalena Guckeisen
SchlagzeugFelix Noll, Patrick Hahn, Tobias Rippinger,
Hendrik Michel, Martin Pfister, Tobias Gel-
hausen, Ben Karnott
16 17Das Orchester Das Orchester
DozentenGregor Büdenbender - Flöten/Oboen
Sascha Leufgen - Klarinetten
Bernd Gaudera - tiefes Holz
Jörg Benzmüller - Saxophone
Stefan Klein- Hörner
Tobias Schmidt - Trompeten
Armin Fischer-Thomann - Posaunen
Alex Chepa - tiefes Blech
Marco Müller - Schlagzeug
OrchestervorstandDominik Wilson, Leon Ory,
Felix Noll
ProbespielFelix Noll
BetreuerInnen/LogistikLisa Roßmann, Simone
Weinbach
Rolf Adam Ander
www.ljbo-rlp.deManagementWalter Schumacher-Löffler, Leitung
Walter Kuhn, ehrenamtliche Unterstützung
18 19Das Orchester Das Orchester
Der Landesmusikrat Rheinland-PfalzDer Landesmusikrat hat zur Aufgabe, die Musik in Rheinland-Pfalz zu fördern. Er ist Dach-
verband für das Musikleben, für Laienmusizieren ebenso wie für professionelle Musik, für
Chöre und Orchester und vertritt damit mehr als 550.000 Musizierende in Rheinland-Pfalz.
Seine Initiativen richten sich u. a. auf die Ausbildung von Musikberufen, auf die Musik-
erziehung in Kindergarten, Schule und außerhalb der Schule. Er vertritt die Musikwissen-
schaft wie auch die Musikwirtschaft und engagiert sich bei der Suche nach konstruktiven
Lösungen in bildungs- und kulturpolitischen Fragen. Durch landesweite Wettbewerbe för-
dert er begabte Jugendliche und die Qualität des Musizierens der Laienorchester und -chö-
re.
Seit 2013 sind alle fünf Jugendensembles des Landes Rheinland-Pfalz sowie die Nachwuchs-
wettbewerbe „Jugend musiziert“ und „Jugend jazzt“ in der Trägerschaft des Landesmusi-
krats.
Präsident: Peter Stieber
Vizepräsidenten: Markus Graf, LAG Rock&Pop Rheinland-Pfalz
Bernhard Welsch, Landesmusikverband Rheinland-Pfalz
Karl Wolff, Chorverband Rheinland-Pfalz
Präsidium: Ulrich Adomeit, LAG Jazz Rheinland-Pfalz
Dr. Gabriele Buschmeier, Akademie der Wissenschaften
und der Literatur
Hartmut Doppler, Chorverband der Pfalz
Dr. Joachim Junker, Bundesverband Musikunterricht
Prof. Peter Leiner, Hochschule für Musik Saar/Deutsche Radio
Philharmonie Saarbrücken-Kaiserslautern
Christa Schäfer, Landesverband der Musikschulen
Geschäftsführer: Etienne Emard
Ausblick Herbstarbeitsphase 2017
„Der Herr der Ringe“
6. bis 15.Oktober in Annweiler mit angeschlossener Frankreichfahrt.
Konzerte
Freitag 13. Oktober 2017, 18.00 Uhr, Montceau-les-Mines
Samstag 14. Oktober 2017, 18.00 Uhr, Dijon
Sonntag 15. Oktober 2017, 18.00 Uhr, das Wormser, Worms
ImpressumFotos: Archiv des LandesJugendBlasOrchesters Rheinland-Pfalz,
Stefan Presser, Holger Knecht
Texte: Jürgen Ostmann, Douglas Bostok, Joachim Buch
Redaktion, Gestaltung: Walter Schumacher-Löffler, Etienne Emard
Auflage: 1000 Stück
Herausgegeben von: Landesmusikrat Rheinland-Pfalz
Kaiserstr. 26-30
55116 Mainz
Tel.: +49 (0) 61 31 - 22 69 12
Fax: +49 (0) 61 31 - 22 81 45
20 Landesmusikrat 21 Ausblick
Der Förderverein des LandesJugendBlasOrchesters Rheinland-Pfalz e. V.
Das 25-jährige Jubiläum des LandesJugendBlasOrchesters 2016 war Anlass zur Gründung
des ‚Fördervereins LandesJugendBlasOrchester Rheinland-Pfalz e. V.‘. Auf Initiative von ak-
tuellen und ehemaligen Orchestermitgliedern wurde der Verein während der Osterarbeits-
phase 2016 in Annweiler am Trifels ins Leben gerufen.
Der junge Verein, der sich im Moment im Aufbau befindet, hat sich zum Ziel gesetzt, das
LJBO in den kommenden Jahren durch Sach- und Finanzspenden, zum Beispiel in Form von
hochwertigen Instrumenten, zu unterstützen. Diese Unterstützung setzt sich darüber hin-
aus auch das Ziel, die Planung und Durchführung von Arbeitsphasen mit den dazugehöri-
gen Konzerten aktiv zu begleiten, um auch hier Hilfe zu leisten.
Der Förderverein-LJBO wünscht dem Orchester ‚Alles Gute‘ und freut sich schon jetzt auf
die kommenden Jahre mit sicherlich vielen interessanten und spannenden Projekten.
Haben wir Ihr Interesse geweckt?
Werden auch Sie Mitglied im Förderverein LJBO-RLP e. V.!
Jahresbeitrag Erwachsene: 50 €
Jahresbeitrag Familie: 65 €
Mindest-Jahresbeitrag SchülerInnen/StudentInnen/aktive MusikerInnen LJBO-RLP: 15 €
Förderbeitrag: Kann gerne die angegebenen Mindestbeiträge überschreiten!
Auch über einmal Spenden freuen wir uns sehr!
Kontakt:
Philip Wilson (1.Vorsitzender)
E-Mail: [email protected]
http://www.lmr-rp.de
22 23Der Förderverein
Geschäftsstelle Kaiserstraße 26–30 55116 MainzTel. +49(0) 61 31-22 69 12 Fax +49(0) 61 31-22 81 [email protected] www.lmr-rp.de