Chemikaliensicherheit - Geschichte und Perspektiven · Chemikaliensicherheit - Geschichte und Perspektivennführung (23.10.2015) TU Dortmund – Toxikologie und Rechtskunde für Chemiker

Dr. Rolf Packroff

Chemikaliensicherheit - Geschichte und Perspektivennführung (23.10.2015)

TU Dortmund – Toxikologie und Rechtskunde für Chemiker (WS 2015/16) 1 1

Einführung zur Rechtskunde für Chemiker

Chemikaliensicherheit -

Geschichte und Perspektiven

WS 2015/16

Dr.rer.nat. Rolf Packroff Wissenschaftlicher Leiter des BAuA-Fachbereiches 4

"Gefahrstoffe und biologische Arbeitsstoffe"

Vorlesung „Toxikologie und Rechtskunde für Chemiker“

Chemical safety in a vulnerable world.mp4

../../../../D - Fachbibliothek/7 - Videos/Arbeitschutz Chemikalien/2011_BauA_Imagefilm.mp4

Dr. Rolf Packroff



... zwei Kommilitonen, die im

Chemiestudium zu Tode kamen:

durch Gefahrstoffe !

Wolfgang W.

Selbstmord mit Kaliumcyanid aus der

Chemikalienausgabe

Michael W.

Tod durch eine seltene Leukämieform

Ursache: Unfall mit Benzol in der

Chemikalienausgabe ?

Im Gedenken an ...

Dr. Rolf Packroff



Chemikaliensicherheit

Geschichte

Dr. Rolf Packroff



1950

Chemikaliensicherheit - Historie

Methylquecksilberjodid

http://japanfocus.org/data/553-2.jpg

Minamata

1915

Chlor

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/09/Poison_gas_attack.jpg

Ypern

Mercury_Poisoning-_The_Minamata_Story.flv

Dr. Rolf Packroff



http://upload.wikimedia.org

/wikipedia/commons/f/f4/

Rachel-Carson.jpg

1962

DDT

1978

Dioxine

http://www.kianh.org.uk/Anh%20and%20Trang.jpg


Rachel_Carson_s_Silent_Spring.mp4

Walter_Mossmann_-_Ballade_von_Seveso.mp4

Dr. Rolf Packroff



1984

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/30/Bhopal.png

Schätzungen der Opferzahlen reichen von 3.800 bis

25.000 Toten durch direkten Kontakt mit der Gaswolke

sowie bis zu 500.000 Verletzten, die mitunter bis heute

unter den Folgen des Unfalls leiden.

Methylisocyanat


Bhopal_gas_tragedy_1984.mp4

Dr. Rolf Packroff



1993

o-Nitroanisol

Zehn Tonnen Chemikalien, darunter 2,5 Tonnen des

hochgiftigen o-Nitroanisol, entweichen im Hoechst

Werk Griesheim. Gelber Giftfilm über Frankfurt-

Schwanheim. Straßen werden abgefräst, Gärten

abgetragen. http://www.focus.de/politik/deutschland/chemie-duestere-aussicht-am-main_aid_157523.html

2001

http://www.isep.at/medis/Bilder/disaster_Toulouse.jpg

Ammoniumnitrat

Toulouse (Frankreich)


Frankfurts_Chemieunfall_von_1993_-_hessenschau.mp4



TF1_journal_sp_cial_Toulouse.mp4

Dr. Rolf Packroff



2010 - Der Fall "ENVIO" in Dortmund

http://www.dortmund.de/de/leben_in_dortmund/gesundheit/pcb/start_pcb/index.html

Durch mangelhafte Betriebsabläufe und Verstöße gegen die genehmigten

Verfahren bei der Reinigung PCB-haltiger Transformatoren ist es auf dem

Gelände der Firma Envio an der Kanalstraße 25 östlich des Dortmunder

Hafens zur Freisetzung erheblicher Mengen von PCB gekommen.

Zahlreiche Untersuchungen haben

das inzwischen bestätigt.

Leider sind nicht nur befestigte und unbefestigte Grundstücksflächen, Hallen

und Dächer teilweise stark belastet, das Umweltgift PCB findet sich auch im

Blut der Envio-Mitarbeiter/innen und eines Teils der Beschäftigten benachbarter

Unternehmen wieder.

Die Stadt Dortmund hat großes Verständnis für die Sorgen und Nöte, die

die Menschen in diesem Zusammenhang derzeit bewegen.

Chemikaliensicherheit - aktuell

20101027_aks_pcb_160758_web-m.mp4

20101027_aks_pcb_160758_web-m.mp4

20101027_aks_pcb_160758_web-m.mp4

Dr. Rolf Packroff



Chemikaliensicherheit

Heute

Dr. Rolf Packroff



Quelle: Focus – online, 7. August 2008

Aus den Medien …

„Der leichtsinnige Umgang mit explosionsgefährlichen

und giftigen Stoffen in vielen Betrieben stellt

für Mitarbeiter eine permanente Gefahr dar.“

„Bei stichprobenartigen Kontrollen wurden in knapp

68 000 nordrhein-westfälischen Betrieben

im vergangenen Jahr rund 116 500 Mängel

im Arbeitsschutz festgestellt.“


Phosphor_Kaliumchlorat_und_Joel.flv

Phosphor_Kaliumchlorat_und_Joel.flv

Dr. Rolf Packroff



Mehr als 3.000 Vergiftungen pro Jahr

durch Gefahrstoffe am Arbeitsplatz

Quelle:

Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), Ärztliche Mitteilungen bei Vergiftungen 2010

Arzneimittel

chem. Produkte

Kosmetika

Pestizide/Agro

Grundsubstanzen

Sonstiges

Privatbereich

2010

3.939 Vergiftungsfälle (wurden dem BfR gemeldet)

82 % am Arbeitsplatz

18 % im Privatbereich


Dr. Rolf Packroff



Ergebnisse der abgeschlossenen Risikobewertungen für 123 chemische

Stoffe nach der EG-Altstoffverordnung 793/93 (1993 – 2008)

Das Ergebnis von 15 Jahren Altstoffbewertung in der EU:

Viele Sicherheitsbedenken am Arbeitsplatz

65%

31%28%

46%

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

Stoffe mit Handlungsbedarf

Arbeitnehmer

Verbraucher

Mensch überUmwelt

Umwelt(Ökosysteme)

Quelle: ECB, ORATS http://ecb.jrc.ec.europa.eu/esis/index.php?PGM=ora


Dr. Rolf Packroff


TU Dortmund – Toxikologie und Rechtskunde für Chemiker (WS 2015/16) 13

Ursachen für Krebserkrankungen (nach Doll und Peto, 1981)

About 4% (2 – 8%)


Folie: John Cherrie, IOM (UK), 2012

Dr. Rolf Packroff



Dr. Rolf Packroff



1930: krebserzeugend

1995: in D verboten

2005: in der EU verboten

2011: 110.000 Tote/Jahr, noch

immer 125 Mio. Exponierte

F

D

DK

0

50

100

150

200

1940 1960 1980 2000 2020 2040

0

200

400

600

800

1000

1200

Asbestverbrauch [ 1000 t

]

Mesotheliome

Asbest - vom Wunderstoff zum Disaster

http://whqlibdoc.who.int/hq/2006/WHO_SDE_OEH_06.03_eng.pdf


Asbestos.flv

Dr. Rolf Packroff



85% of the

cancer

cases come

from the top

ten

chemical

agents (John Cherrie, IOM)

Die Ursachen berufsbedingter Krebserkrankungen

Großbritannien, 2004


Rushton L, Hutchings SJ, Fortunato L, et al. Occupational cancer burden in Great Britain. Br J Cancer 2012;107:S3–S7.

ETS:

Environmental tobacco smoke

Folie: John Cherrie, IOM (UK), 2012

Dr. Rolf Packroff



Late lessons from early warnings:

Asbest

http://www.baua.de/de/Publikationen/Fachbeitraege/Gd80.h

tml

angezeigte

Berufskrankheiten insgesamt: 74.680

chem. Stoffe: 44.959

Asbest: 9.282

anerkannte

Berufskrankheiten insgesamt: 16.413

chem. Stoffe: 6.656

Asbest: 3.722

Todesfälle

(anerkannte BK) insgesamt: 2.418

chem. Stoffe: 2.240

Asbest: 1.473 (!)

andere

chem.

Stoffe

andere

Ursachen

Berufskrankheiten in Deutschland (2013)

Dr. Rolf Packroff



44.959 Fälle von Verdacht auf Berufskrankheit durch

Gefahrstoffe am Arbeitsplatz im Jahr 2013

Hauterkrankungen

durch Gefahrstoffe (Feuchtarbeit, sens. Stoffe)

Atemwegserkrankungen

durch Gefahrstoffe (Anteil Asbest: 56,7 %)

sonst. Erkankungen durch Gefahrstoffe (z. B. arom. Amine, Benzol, Chromate, ....)

Erkrankungen

durch andere

Gefährdungs-

Faktoren (z.B. Lärm, Vibration,

Muskel-Skelett-Erkr.)

Insgesamt 71.582 BK-Anzeigen (Gefahrstoffe: ca. 63 %)

Quelle: SUGA 2014


Zupfgeigenhansel - Ein_Krampenschlag_vor_Tag.flv



Dr. Rolf Packroff



Fein-, Ultrafeinstäube

(granulär, biobeständig)

Warum ist Staub am Arbeitsplatz gefährlich?

Faserstäube

(lang, dünn,

biobeständig)

Partikeltoxikologie

(Gestalt, Oberfläche)

Aufnahmeweg: Einatmen

• Entzündungsreaktionen

• Kanzerogenität

Stofftoxikologie

("Chemie")

Gefährliche

Eigenschaften von

chem. Stoffen

Aufnahmewege:

Einatmen, Haut, ...

unterschiedlichste

Erkrankungsformen

(vgl. CLP-Verordnung)


Dr. Rolf Packroff



Produktion von TiO2-Nanopartikeln in China

gezeigt auf der ICOH 2009, Kapstadt


TiO2NP in China.MOV

TiO2NP in China.MOV

TiO2NP in China.MOV

TiO2NP in China.MOV

Dr. Rolf Packroff



Reinigung von Müllverbrennungsanlagen in Deutschland


Dr. Rolf Packroff



Zwei Lesetipps

http://www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/2697.pdf

http://reports.eea.europa.eu/environmental_issue_report_2001_22/en

Universitity of California Press,

Berkeley, 2007

Chemische Belastungen am Arbeitsplatz und darüber hinaus

Dr. Rolf Packroff



Was ist Toxikologie?

Eine Wissenschaft: "Die Lehre von den Giftstoffen, den

Vergiftungen (Wirkung) und der Behandlung von

Vergiftungen (Prävention, Heilung)"


Was ist ein Giftstoff ?

"Alle Ding' sind Gift

und nichts ohn' Gift;

allein die Dosis macht,

das ein Ding' kein Gift ist.“

Paracelsus (1493-1541)


Wikipedia, ergänzt, 2012

http://de.wikipedia.org/wiki/Gift

Dr. Rolf Packroff




Ein Schulfach, das Grundkenntnisse aus der

Rechtswissenschaft vermittelt (Wikipedia)

Was ist Rechtskunde ?

Rechtskunde ist für Chemiker/innen

unerlässlich ...


...wenn sich sich z.B. mit dem vorhersehbaren Missbrauch

von Chemikalien auseinander setzen müssen.

Beispiel: 1,4 Butandiol, ein Rohstoff für die

Kunststoffproduktion

ko_tropfen_1500.flv

ko_tropfen_1500.flv

Dr. Rolf Packroff



Auszug aus dem Chemikaliengesetz


§ 27 Strafvorschriften

(1) Mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft,

wer

1. einer Rechtsverordnung nach § 17 Abs. 1 Nr. 1 Buchstabe a, Nr. 2

Buchstabe b oder Nr. 3, jeweils auch in Verbindung mit Abs. 2, 3 Satz 1, Abs.

4 oder 6 über das Herstellen, das Inverkehrbringen oder das Verwenden dort

bezeichneter Stoffe, Gemische, Erzeugnisse, Biozid-Wirkstoffe oder Biozid-

Produkte zuwiderhandelt, soweit sie für einen bestimmten Tatbestand auf

diese Strafvorschrift verweist, (....)

(2) Mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft,

wer durch eine in Absatz 1 oder eine in § 26 Abs. 1 Nr. 4a bis 4c, 5, 7

Buchstabe b, Nr. 8 Buchstabe b, Nr. 10 oder 11 bezeichnete vorsätzliche

Handlung das Leben oder die Gesundheit eines anderen oder fremde Sachen

von bedeutendem Wert gefährdet.

Dr. Rolf Packroff




Das Vorlesungsteam

Univ.-Prof. Dr. med.

Jan G. Hengstler Leiter der Projektgruppe

"Systemtoxikologie"

Leibniz-Institut für Arbeits-

forschung an der TU Dortmund

Prof. Dr.

Thomas Gebel Senior Scientist

"Toxikologie"

BAuA, Dortmund

Dr. Rolf Packroff Wissenschaftlicher Leiter

FB "Gefahrstoffe und

biologische Arbeitsstoffe"

BAuA, Dortmund

Katja vom Hofe "Chemikalienrecht,

Verfahrensfragen"

BAuA, Dortmund

Dr. Martin Henn Geschäftsführer

Ausschuss für

Gefahrstoffe (AGS)

BAuA, Dortmund

Dr. Romy Marx Gruppe „Gefahrstoffmanagement"

BAuA, Dortmund

forschung an der TU Dortmund

Dr. Rolf Packroff




23.10.15 Chemikaliensicherheit - Geschichte und Perspektiven Packroff

30.10.15 Toxikologie Hengstler




27.11.15 Chemikalien und Arbeitsschutz I Packroff

04.12.15 Chemikalien und Arbeitsschutz II Packroff



08.01.16 Einstufung und Kennzeichnung von Gefahrstoffen Gebel

15.01.16 Inverkehrbringen von Chemikalien: REACH et al. Marx

22.01.16 Allgemeine Rechtskunde vom Hofe

29.01.16 Rechtskunde: Repetitorium/Klausurvorbereitung Gebel



Klausur

Dr. Rolf Packroff



Damit dürfen Sie Stoffe und Gemische in den Verkehr bringen oder für

Dritte bereitstellen (außer Biozide und Pflanzenschutzmittel), die

gekennzeichnet sind als

– giftig oder sehr giftig

(einschließlich kanzerogene, mutagene, fortpflanzungs-

gefährdende Eigenschaften)

– brandfördernd

– hochentzündlich

– gesundheitsschädlich mit den R-Sätzen 40, 62, 63, 68

(Verdacht auf kanzerogene, mutagene, fortpflanzungs-

gefährdende Eigenschaften)

Eingeschränkte Sachkunde (nach § 5 Abs. 1 Nr. 7 Chemikalienverbots-Verordnung)


bekommen Sie nach bestandener Klausur (Multiple Choice)

Dr. Rolf Packroff



Dann dürfen Sie auch Biozide und

Pflanzenschutzmittel in Verkehr bringen.

Umfassende Sachkunde (nach § 5 Abs. 1 Nr. 7 Chemikalienverbots-Verordnung)


bekommen Sie erst nach erfolgreicher Teilnahme an der

Vorlesung "Chemikaliensicherheit und Arbeitsschutz"

im 6. Semester.

Sie müssen hierzu

- als Hausarbeit eine Vorlesungsstunde (45 min) zu einem

vorgegeben Thema halten (zu zweit oder dritt), und

- die Klausur mit offenen Fragen zur Vorlesung bestehen.

Dr. Rolf Packroff




Vorbereitung auf die Klausur

• Vorlesungen besuchen und ... aktiv zuhören (!)

• Folien auf der IfaDo-Homepage nach der Vorlesung

• Rechtskunde: Infos im Internet nutzen

• www.reach-clp-helpdesk.de

• www.baua.de (Themen A-Z: Gefahrstoffe)

• Toxikologie: Viele gute Lehrbücher (ausleihen!)

http://www.reach-clp-helpdesk.de/





http://www.baua.de/

Dr. Rolf Packroff



Unterlagen, Materialien:

http://www.ifado.de/lehre_nachwuchs/index.html

Dr. Rolf Packroff



Passwort: Toxikologie

Dr. Rolf Packroff



Schutz vor chemischen Risiken

Rechtsrahmen Chemikaliensicherheit

Dr. Rolf Packroff Einführung (23.10.2014) TU Dortmund – Toxikologie und Rechtskunde für

Chemiker (WS 2014/15)

Dr. Rolf Packroff



Wirkung auf

Gesundheit

und Umwelt

Exposition Belastungshöhe

und -dauer

(Mensch, Umwelt)

Risikobeschreibung

Risikobewertung

Risikomanagement


Dr. Rolf Packroff



Weltgesundheits-

organisation

(WHO)

International

Labour

Organization

Food & Agriculture

Organization (FAO)

Vereinte

Nationen

Organisation für

wirtschaftliche

Zusammenarbeit

und Entwicklung

(OECD)

Internationale

Krebsforschungsagentur

(IARC), Lyon

weitere…

z.B.: International Program

on Chemical Safety (IPCS)


Die internationale Ebene der Chemikaliensicherheit

Dr. Rolf Packroff



Chemiewaffenkonvention

Stockholm-Konvention persistent organic pollutants ("dirty dozen")

Basel-Konvention Transport von Giftmüll

Rotterdam-Konvention Handel von bestimmten Chemikalien

Minamata-Konvention Verbot quecksilberhaltiger Produkte (2013)

UN-Modellkonvention zum Transport von Gefahrgut

Global Harmonisiertes System zur Einstufung (GHS)

Montrealer Protokoll zu Ozonschicht schädigenden Stoffen

Codex Alimentarius (FAO / WHO) Lebensmittelsicherheit

Internationale Konventionen und Empfehlungen

zum Handel mit Chemikalien


Dr. Rolf Packroff



Weißer Phosphor (Recommendation), 1919

Bleiweiß-Farbe (Convention), 1921

Benzol (Recommendation, Convention), 1971

Asbest (Recommendation, Convention), 1986

Chemikalien (Recommendation, Convention), 1990

Mineralwollen (Guideline), 2000

Nanomaterialien (wird z.Z. erarbeitet)

http://www.ilo.org/ilolex/english/convdisp1.htm


Internationale Konventionen und Empfehlungen

zum Arbeitsschutz mit Chemikalien

WHO

1900

2000

Dr. Rolf Packroff



Chemikalien-

sicherheit beim

In-Verkehr-Bringen

Arbeitsschutz

Art. 114 AEUV* (bindend)

REACH

CLP-VO

Regelungen für Produktgruppen

Art. 153 AEUV*

* Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union

Die Europäischen Säulen zum

Schutz vor chemischen Risiken

Verbraucherschutz

Umweltschutz

Art. 169 AEUV*

Art. 191 AEUV*

Mindest-

standards


Dr. Rolf Packroff



Rahmenrichtlinie

Sicherheit und Gesundheit

bei der Arbeit

89/391/EG

Arbeitsschutzgesetz

Sicherheit und Gesundheit

mit chemischen Arbeitsstoffen

98/24/EG

Gefahrstoffverordnung

Schutz vor Gefahrstoffen am Arbeitsplatz




Dr. Rolf Packroff



Registration

Evaluation

Authorisation of

CHemicals

Einstufung

Kennzeichnung

Verpackung

Classification

Labelling

Packaging

Sicherheitsdatenblatt

Registrierung

Stoffbewertung

Zulassung

Beschränkungen

Bild: ECHA

In-Verkehr-Bringen von chem. Stoffen / Gemischen

Gefahren-

eigenschaften

Risiken für Mensch

und Umwelt

Regulationsrahmen Chemikaliensicherheit

41

Generationenaufgabe Chemikaliensicherheit


50.000

100.000

150.000

1980 2000 2010 2020

chemische

Stoffe

Stoffe in EU-Datenbanken

(EINECS, ELINCS)

1. Registrierung 2011



Vorregistrierung 2007

Stoffe mit

Risikoinformation

42

50.000

100.000

150.000

1980 2000 2010 2020

chemische

Stoffe

Stoffe in EU-Datenbanken

(EINECS, ELINCS)

Generationenaufgabe Chemikaliensicherheit

Vorregistrierung 2007

Stoffe mit

Risikoinformation

EU-Einstufungs-

verzeichnis 2012

Stoffe mit

Gefahren-

information


43

Hersteller /

Importeur

Expositions-

szenario

eSDS Arbeitgeber

Gefährdungs-

beurteilung

Schutzmaßnahmen

Wirksamkeitsprüfung

REACH GefStoffV

Informationsfluss für den Arbeitsschutz


Dr. Rolf Packroff



Speziell geregelte chemische Produktgruppen

nicht vermeidbare oder gewollte

orale / dermale Exposition mit

großer Anwendungsbreite

z. T. gewollte adverse Wirksamkeit

gegenüber Organismen

Lebensmittelzusatzstoffe

Futtermittelzusatzstoffe

Pflanzenschutzmittel

Biozide

Arzneimittel

Kosmetika

Besondere Risikovermutung, die eine

Risiko-Nutzen Abwägung erfordert:


45

Bundesanstalt

für Arbeitsschutz

und

Arbeitsmedizin

(BAuA)

Dortmund,

Berlin

Umwelt-

bundesamt

UBA Dessau

Bundesamt für

Materialforschung

und -prüfung

BAM Berlin

Bundesinstitut für

Risikobewertung

BfR Berlin

Europäische

Chemikalienagentur

(ECHA), Helsinki (FIN)

Zuständige

Behörden

anderer EU-Staaten


Behörden zur Chemikaliensicherheit

Dr. Rolf Packroff



Bundesanstalt für Arbeitsschutz

und Arbeitsmedizin

Dr. Rolf Packroff



Wissenstransfer und

Vermittlung Politikberatung

Hoheitliche

Aufgaben

Forschung

Infrastruktur

Entwicklung

Fachliche

Kompetenz

Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)

Aufgabenbereiche der BAuA




Dr. Rolf Packroff



Fachbereich 4

"Gefahrstoffe und

biologische Arbeitsstoffe„ Leitung: Dr. Rüdiger Pipke

Wiss. Leitung: Dr. Rolf Packroff

Fachbereich 5

„Bundesstelle Chemikalien,

Zulassung Biozide“ Leitung: Dr. Ann Bambauer

Chemikaliensicherheit in der BAuA


Dr. Rolf Packroff



Dr. Rolf Packroff

Chemikaliensicherheit - ein Berufsfeld mit Zukunft

Universität Göttingen – Berufsbilder in der Chemie, 7.7.2011 49

Risiko-

bewertung

Risiko-

beschreibung

Fachbereich 4

Gefahrstoffe und biologische Arbeitsstoffe

wissenschaftliche

Politikberatung

Hoheitliche

Aufgaben

Forschung

Entwicklung

Wissenstransfer

und Vermittlung

Risiko-

manage-

ment

Arbeits-

medizin

Toxikologie

Infektiologie

Expositions-

ermittlung

Sozio-

ökonomie

Dr. Rolf Packroff



Nanomaterialien und innovative Werkstoffe

Informationsweitergabe in der Lieferkette von

chemischen Produkten

Expositionsabschätzung

Sozioökonomische Analyse und Substitution

Biostoffe und Antibiotika in der Tierhaltung

Sichere Arbeitsverfahren für eine "grüne Ökonomie"

Einfaches Maßnahmenkonzept Gefahrstoffe

Forschung und Entwicklung im FB 4


Dr. Rolf Packroff



- zunächst befristet

- Fachaufgaben: FuE, Politikberatung,

Hoheitliche Aufgaben, Transfer

- Management-Verantwortung

für ca. 10 - 20 MA

- Management-Verantwortung

für ca. 6 - 8 Fachgruppen

Wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in

Gruppenleitung

Fachbereichsleitung

BAuA - Managementkarriere

Führungs-Akademie


Dr. Rolf Packroff



- befristet für FuE-Projekt zur

Qualifikation (Master, Promotion)

- Fachaufgaben: FuE, Politikberatung,

Hoheitliche Aufgaben

- herausragende Repräsentanz eines

strategischen Fachgebiets nach

Innen und Außen

- FuE-Verantwortung für Fachbereich

mit 60 - 90 MA

Wissenschaftlicher Nachwuchs

Wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in

Senior Scientist

BAuA - Fachkarriere

Wissenschaftliche Leitung


Dr. Rolf Packroff



• Eines der wenigen großen Ausstellungs-

häuser über die Arbeitswelt weltweit

• Dauerausstellung, thematisch ergänzende

Wechselausstellungen

• Bildungsaktiver Lernort für Sicherheit und

Gesundheit bei der Arbeit zur Verankerung

präventiven Denkens und Handelns

• Di - Fr.: 9.00 - 17.00, Sa, So: 10.00 - 18.00;

Mo geschlossen

• Ausstellungsfläche: ca. 13.000 qm

www.dasa-dortmund.de

DASA - Arbeitswelt Ausstellung


http://www.dasa-dortmund.de/



Dr. Rolf Packroff



Gesund durchs Studium kommen

… noch drei Tipps eines Arbeitsschützers

für ein gesundes ChemikerInnenleben

Dr. Rolf Packroff



Heiße Laborgeräte sehen aus wie kalte !!!! … denn nicht nur Chemikalien bergen Gefahren.

Die TRGS 526 beschreibt umfassende

Sicherheitsmaßnahmen für Laboratorien,

die jeder kennen sollte, der dort arbeitet.

www.baua.de/nn_16744/de/Themen-von-A-Z/Gefahrstoffe/TRGS/pdf/TRGS-526.pdf

• Laboreinrichtung

• Schutz vor chemischen Gefährdungen

• Erste Hilfe

• Brandschutz

• Ergonomie

• Apparaturen und Geräte




http://www.baua.de/nn_16744/de/Themen-von-A-Z/Gefahrstoffe/TRGS/pdf/TRGS-526.pdf









Dr. Rolf Packroff



Spülhandschuhe gehören in die Küche … …und nicht ins Labor

DIN EN 374:2003

Handschuhe zum Schutz vor Chemikalien und Mikroorganismen.

Chemikalienschutz Mit Buchstabencode für 3 Chemikalien (aus einer Liste von 12 Standard-

chemikalien) mit einer Durchbruchszeit von mindestens 30 Minuten

eingeschränkter Chemikalienschutz wenn nicht bei mindestens 3 Chemikalien eine Mindestdurchbuchszeit

von 30 Minuten erreicht wird.

Schutz vor Mikroorganismen




Dr. Rolf Packroff



Eigene Recherchen schaden nie … … denn das Lehrbuch hat nicht immer recht.

Viele Chemikalien sind noch nicht vollständig geprüft !

Täglich gibt es neue wissenschaftliche Erkenntnisse

zur Wirkung von Gefahrstoffen auf Mensch und Umwelt !

REACH wird diesen Erkenntnisprozess beschleunigen !

Lehrbücher können da gar nicht aktuell sein !


../../../../D - Fachbibliothek/7 - Videos/Arbeitschutz Chemikalien/00_vorsicht_chemie_gesamt.wmv

Dr. Rolf Packroff



Übungen

... zum Wochenende

Nehmen Sie ihr internetfähiges Smartphone, Laptop, ...

und suchen Sie folgende Informationen:

1. Arbeitsplatzgrenzwert für Aceton in Deutschland

und in Dänemark

2. Gefahreneigenschaften (Einstufung) von Diethylether

3. Schutzmaßnahmen für Tätigkeiten mit Asbestzement

4. Datum der letzten Änderung der Gefahrstoffverordnung

Dr. Rolf Packroff



Vielen Dank für Ihre

Aufmerksamkeit !

Ihre Fragen ?

Kontakt:

Rolf Packroff

Tel. 0231/9071-2591

packroff.rolf(et)baua.bund.de

60

Lösungen

1. Arbeitsplatzgrenzwert für Aceton

in Deutschland: 500 ppm, 1200 mg/m³

in Dänemark: 250 ppm, 600 mg/m³

2. Einstufung von Diethylether:

Entzündbare Flüssigkeiten, Kategorie 1, H 224

Akute Toxizität. Kategorie 4, Verschlucken, H 302

Spez. Zielorgan-Toxizität (einm. Exposition), Kat. 3, H 336

3. Arbeitsschutz bei Tätigkeiten mit Asbestzement:

TRGS 519

4. Datum der letzten Änderung der Gefahrstoffverordnung:

15.07.2013

Documents

Chemikaliensicherheit - Geschichte und Perspektiven · Chemikaliensicherheit - Geschichte und Perspektivennführung (23.10.2015) TU Dortmund – Toxikologie und Rechtskunde für Chemiker