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Copyright 2004 Dr. Dagmar Bergs-Winkels / Carolin Gieseke
Die Uni in der Kinder-UniErgebnisse der Begleitstudie zur ersten Münsteraner
Kinder-Uni
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Dr. Dagmar Bergs-WinkelsCarolin Gieseke
unter Mitarbeit von
Sandra Schultes (Tutorin) und den
Studierenden der Veranstaltung Methoden I im Diplomstudiengang Erziehungswissenschaft
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Das Dreiecksmodell - Ein grafisches Konzept der Begleitstudie –
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Ziele und Fragestellungen
Welche Wirkung hat die Kinder-Uni auf die Kinder, Eltern und Professoren?
Motivation zur Teilnahme Grad der Zufriedenheit Methodische und inhaltliche Umsetzung Entwicklungen der Kinder
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Anlage der Studie
Befragung der Kinder Befragung der Eltern Interviews mit den Professoren Filmprojekt (Beobachtung)
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Kakaostunde
KakaogutscheinEinzulösen bei der Teilnahme
an einer Befragung zur heutigen Vorlesung.Wann? Heute ab 17.30 Uhr Wo? Bühnensaal der Mensa I am Aasee
Geplant waren: 30 Kinder und Eltern pro Vorlesung Gekommen sind: durchschnittlich 90 Kinder und 50
Eltern pro Vorlesung
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Stichproben
Die Kinder insgesamt 463 Kinder Geschlechterverteilung
relativ ausgeglichen Durchschnittsalter: 9 Jahre Schulform: 1/3 weiterführende
Schulform 2/3 Grundschule
Die Eltern insgesamt 242 Eltern doppelt so viele Mütter wie
Väter 86 % der Eltern haben selber
studiert
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Schulform der Kinder GS Gym. RS HS Sonstiges
Medizin im Pretest nicht gefragt
Planetologie 73 34 5 0 0 112
Geschichte 51 10 1 1 4 67
Wirtschaft 64 13 1 0 3 81
Mathematik 55 17 43 0 4 119
Alle Vorlesungen
24364 %
7419 %
5013 %
10,3 %
112,9 %
379100 %
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Motivation der Eltern „Papi‘s letzte Hoffnung“
Interesse wecken Vorbereitung auf das Abitur Uniatmosphäre, Uni-Luft schnuppern Erweiterung des Horizonts / Neugierde Schulische Unterforderung ausgleichen Hemmschwelle vor Universität nehmen Event-Charakter
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Motivation der Eltern„Alternative zur Spaßgesellschaft“
Lehrreiche Freizeitgestaltung Lernen positiv unterstützen Einblick in das Studentenleben Eigene Biografie vermitteln Vielfältiges, interessantes Angebot der Uni Eigenes Interesse der Eltern Wunsch der Kinder Erweiterung des Bildungsangebotes
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Motivation der Professorenpersönliche Gründe und Ziele
Prof. Speckmann: „Es reizt mich einfach, anderen Menschen die Dinge weiterzugeben, die mich selbst begeistern.“
Prof. Spohn: „… die Herausforderung jetzt eine Vorlesung für Kinder zu machen, fand ich so schon ganz reizvoll.“
Prof. Schwertheim: „Ich hatte mich darauf eingestellt, den Kindern in jeder Beziehung irgendetwas Neues, ihnen völlig Unbekanntes, Unbewusstes, beizubringen“
Prof. Grob: „… mit Kindern etwas zu machen ist einfach schön!“
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Vorbereitung der Professoren auf die Vorlesung
Prof. Speckmann: „… ich muss mit den Kindern in ihrer Sprache sprechen. Wichtig ist dabei, dass man die Sache, die man beibringen will absolut verstanden hat. Und dann kann man sie auch in einem beliebigen Grad der Vereinfachung darstellen. “
Prof. Spohn: “Ich habe mich bemüht, in den Vortrag so einige Dinge einzubringen, von denen ich dachte, dazu haben sie einen Bezug.“
Prof. Speckmann: „Aber wichtig ist, das war mein Eindruck, dass die Kinder ein Aha-Erlebnis haben.“
Prof. Grob: „…ich habe mir übrigens viel Mühe gegeben und Zeit investiert, überproportional viel gegenüber einer herkömmlichen Vorlesung.“
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Die Kinder als Zuhörer
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Die Kinder als Zuhörer aus Sicht der Professoren
Prof. Speckmann: „Was mich richtig begeistert hat, es waren ja 700 Kinder da, dass die eine dreiviertel Stunde mucksmäuschenstill waren. Es war absolut ruhig im Hörsaal.“
Prof. Spohn: „Wenn ich gemerkt habe: „Oh, da vorne wird es unruhig...“, wusste ich, jetzt muss irgendetwas passieren: Entweder musst Du jetzt das Tempo steigern oder auf eine Frage eingehen.“
Prof. Schwertheim: „Wenn die Kinder alle aufzeigen, kann ich nicht so tun, als wenn sie nicht aufzeigen. Das geht einfach nicht. Und dann muss man einfach hingehen und versuchen mal da und mal da jemanden dranzunehmen.“
Prof. Grob: „Die Kinder hatten alle so einen erwartungsvollen Blick, die strahlten so … und das war natürlich eine Sonntagssituation für die Kinder und damit auch für mich.“
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Grad der Zufriedenheit der Kinder
Spaß Verständnis Interesse
sehr viel viel alles fast alles sehr interessan
t
interessant
Alle Vorlesungen 54,6 % 32,4 % 55,5 % 39 % 47,9 % 38 %
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Methodisch und inhaltliche UmsetzungBeeindruckende Elemente
Medizin Metaphern: Körperpolizei, Brötchen im Gehirn „Bewegte Bilder“ Einstieg über Oliver Kahn Tipps gegen Erkältung
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Methodisch und inhaltliche UmsetzungBeeindruckende Elemente
Planetologie Darstellung der Entfernung der Erde zu den
Planeten Temperaturunterschiede zwischen den
Planeten Gibt es Leben auf dem Mars? Beagle
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Methodisch und inhaltliche UmsetzungBeeindruckende Elemente
Geschichte Vergleich Schule heute - Schule früher Spiele, Kleidung, Unterrichtsmaterialien der
römischen Kinder Mogeln mit römischen Zahlen
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Methodisch und inhaltliche UmsetzungBeeindruckende Elemente
Wirtschaftswissenschaften Bedeutung von Geld Die „Bedürfnispyramide“ Wie man ein Unternehmen gründet Gewinn = Erlös - Kosten
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Methodisch und inhaltliche UmsetzungBeeindruckende Elemente
Mathematik Das Umlaufen von Stühlen zur
Veranschaulichung der „Nullumrundung“ Das Umwickeln des Reifens Zusammenstellung der Knoten
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Methodisch und inhaltliche UmsetzungZusammenfassung
Was funktioniert besonders gut? Visualisierungstechniken (Gegenstände und
Bilder) Erfahrungswelt der Kinder einbeziehen Interaktion mit den Professoren Metaphern für komplizierte Sachverhalte
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Methodische und inhaltliche UmsetzungVerbesserungsvorschläge der Kinder
Inhaltlich Noch detailliertere Informationen zu den Themen
Methodisch Noch mehr Bilder in den Präsentationen Keine Fremdwörter
Organisatorisch Mikrophone für Kinder Beteiligung der Kinder (auch in den hinteren Reihen) Laut und deutlich sprechen
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Interessen der Kinder
Studienwünsche
In der Angabe der Wunschstudiengänge überwiegen die Naturwissenschaften (Medizin, Tiermedizin, Mathematik, ...)
Wunschthemen für zukünftige Vorlesungen
Sehr konkret Tiere Sport Naturwissenschaften Kunst „Ferne Länder“, „fremde Kulturen“,
„andere Religionen“, „wie entsteht Sprache?“
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Interessen der KinderKinder-Uni versus Schule
Vorteile der Kinder-Uni keine „Hausaufgaben“ und
„Noten“ freie Wahl der Vorlesungen „man muss nicht schreiben,
nicht rechnen, nicht aufzeigen und nicht nachdenken“
„man muss nicht leise sein“ Größe der Veranstaltung Spaß, spannend, interessant
Vorteile der Schule Kleinere Gruppen Eingehen auf individuelle
Bedürfnisse Pausen
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Das Bild der Professoren„Der war cool“
Freundlich, locker, lustig „Schlau, aber nicht allwissend“ „Besonders kinderfreundlich“ „Gute Witze“ „Sah gut aus: weißer Kittel!!“
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Das Bild der ProfessorenKeine Berührungsängste
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Wirkung der Kinder-Uni auf die Kinder aus Sicht der Eltern
Begeisterung 168
wachsendes Interesse an Studium und Uni 103
mehr Spaß am Lernen 68
wachsendes Interesse an bestimmten Fachgebieten 50
Bewunderung für die Professoren 30
Langeweile 13
mehr Spaß an der Schule 12
sonstiges 22
Rangreihe aus 466 Angaben der Eltern
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Öffentlichkeitsarbeit der WN
40
0
158,5
1315
21
63
1,6 10
503,8
010203040506070
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KinderEltern
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Tipps und Anregungen„Wie kommt das Brötchen ins Gehirn?“
Vorlesung nah am Leben der Kinder und an der Aktualität halten
Den Kindern bekannte Dinge als Motivation und Anknüpfungspunkte bieten
Mit Bildern und Metaphern arbeiten In der Sprache der Kinder sprechen Keine Fremdwörter benutzen
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Tipps und AnregungenNie sagen: „Jetzt ist gleich Schluss!“
Teilnahme der Kinder und Zwischenfragen schon in der Vorbereitung mit einplanen
Schnell zum Thema kommen Laut, deutlich und langsam sprechen Die Vorlesungen sollten zeitlich ca. 45 Minuten
betragen Nie ein baldiges Ende der Vorlesung ankündigen Keine rhetorischen Fragen stellen
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Tipps und Anregungen„Verbannt die Eltern aus dem Hörsaal“
Es muss mehr Platz für die Kinder geschaffen werden Mikrophon für die Kinder bereitstellen Deutlicher machen, dass eine Vorlesung anders ist
als ein Seminar
Ist eine noch spezifischere Altersbegrenzung sinnvoll? Müssen Werbewege noch einmal überdacht werden?
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Tipp von Prof. Dr. Grob
„Die Professoren sollen das bloß nicht alle ähnlich machen. Jeder muss da seinen
eigenen Stil haben.“
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Was kann die Kinder-Uni erreichen?
Prof. Spohn: „Ich hatte da jetzt nicht den Anspruch, die zukünftigen Planetologen zu motivieren. Was ich prinzipiell so gut finde an dieser Idee Kinder-Uni, ist die Idee „Uni“ an die Kinder heran zu bringen.
Prof. Schwertheim: „Das Einfinden, Einstellen auf eine neue Situation, das Umgehen oder die Einsicht, dass man mit einem Stoff anders umgehen kann, als es in der Schule der Fall ist.“
Prof. Grob: „Ich würde sagen, wir haben hier in Münster damit erreicht, dass die Uni von außen als viel jünger und lebendiger gesehen wird.“
Copyright 2004 Dr. Dagmar Bergs-Winkels / Carolin Gieseke
Zitat eines Vaters:
„Die Kinder-Uni ist ein voller Erfolg: Weiter so!“