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Materials and Corrosion 53, 64±73 (2002) Corrosion Books / Corrosion People 67
schichte des Phosphors naÈher und zeigt, wouÈberall das 15. Element seine Spuren hin-terlassen hat und hinterlaÈsst.
So erfaÈhrt man im ersten Abschnitt diehistorischen Begebenheiten, die zur Ent-deckung und Herstellung elementarenPhosphors in seinen verschiedenen Modifi-kationen fuÈhrten. Erste Anwendungsgebie-te, die uns aus heutiger Sicht zum Teil sehrabartig erscheinen, werden detailliert be-schrieben. Dabei zeigt sich besonders derSchritt von der Alchimie zur naturwissen-schaftlichen Nutzung.
Vorwiegend waren Phosphor und seineVerbindungen mit Feuer und Tod verbun-den. Daher wird immer wieder die Grat-wanderung zwischen Fluch und Segen auf-gezeigt. Dabei wird das Wirken historischerPersoÈnlichkeiten und ihr VerhaÈltnis zumPhosphor beleuchtet. Auch das duÈstere Ka-pitel des Phosphoreinsatzes im Krieg alsBrandmittel und Bestandteil toÈdlicher Ner-vengifte wird nicht ausgelassen.
Zur neuzeitlichen Herstellung und An-wendung gibt es eine Vielzahl von Hinter-grundinformationen zur Phosphatwirkungals WaschkraftverstaÈrker und die damit ver-bundene Abwasserproblematik sowie demEinsatz von Phosphorverbindungen alsDuÈngemittel. In diesem Zusammenhangwird auch der wohl laÈngste Dauerversuchder Menschheit beschrieben.
Alles in Allem stellt dieses reichlich 300Seiten umfassende Buch fuÈr den interessier-ten Leser eine kurzweilige, leichtverstaÈnd-liche LektuÈre uÈber das ¹teuflische Elementªdar. Dabei ist chemisches Fachwissen zumVerstaÈndnis nicht notwendig. Das Ziel desAutors, das Element Phosphor umfassendvon seinen Licht- und Schattenseiten zu be-leuchten, ist mit diesem naturwissenschaft-lichen Sachbuch gelungen. ± CB06201 ±R. BaÈûler
Hart- und HochtemperaturloÈten undDiffusionsschweiûen. DVS-Berichtsband212, DVS-Verlag, DuÈsseldorf 2001, 399Seiten, 482 Bilder, 59 Tabellen, Q 176,50,ISBN 3-87155-670-X.
Der DVS Berichtsband Nr. 212 der ReiheDVS-Berichte enthaÈlt 86 VortraÈge und Post-erschaubeitraÈge des gleichnamigen 6. inter-nationalen Kolloquiums in Aachen vom 8.
bis 10. MaÈrz 2001. Eine Gemeinschaftsver-anstaltung von sieben groûen internationa-len technisch-wissenschaftlichen Organisa-tionen und ihrer Vortragenden, die von einererfahrenen Vortragskommission ausge-waÈhlt worden sind. Industrie und Hoch-schulen, Fertigung, Entwicklung und For-schung, stellen den Stand der Forschungund der Technik vor.
Die in den VortraÈgen enthaltene Informa-tionsmenge wird durch neun Themen-schwerpunkte strukturiert:* industrielle Anwendung des LoÈtens und
Diffusionsschweiûens* FuÈgen von Hochleistungs- und Verbund-
werkstoffen* FuÈgen von Glas, Keramik, Metall, Hart-
stoffen und Hartmetallen* Lichtbogen und StrahlloÈten* LoÈten funktioneller OberflaÈchen und Re-
paraturloÈten* loÈtgerechtes Konstruieren und PruÈfen
von LoÈtverbindungen* Integration des LoÈtens in den Fertigungs-
prozeû sowie kombinierte FuÈgeverfahrenund Hybridtechniken
* Grundlagen des LoÈtens, Diffusions-schweiûens; Modellierung und Simulati-on
* FuÈgen von Leichtmetallen.Die mit diesem Tagungsband gebotenen
Forschungsergebnisse und die technisch-wissenschaftliche Bildung mit dem dahin-terstehenden QualitaÈtsanspruch bildennicht nur eine Herausforderung fuÈr den Le-ser, sondern liefern ihm eine tragfaÈhigePlattform fuÈr die in einer zunehmend inter-nationalen Gesellschaft zu fordernde Krea-tivitaÈt, Kompetenz und Offenheit fuÈr eineuÈber fachliche, institutionelle und natio-nale Grenzen hinweg gehende Zusammen-arbeit. ± CB03401 ± H. Barthelmeû
CorrosionPeople
Nachruf fuÈr ProfessorDr.-Ing. Max Pfender
Am 7. November 2001 verstarb ProfessorDr.-Ing. Max Pfender, erster PraÈsidentder Bundesanstalt fuÈr Materialforschungund -pruÈfung (BAM). Er wurde am 21. Au-gust 1907 in Oberschwaben geboren, stu-dierte Maschineningenieurwesen an derTechnischen Hochschule Stuttgart undschloss das Studium 1932 als Diplom-Inge-nieur ab. Anschlieûend war er Assistent beiProfessor Siebel an der MaterialpruÈfungs-anstalt der UniversitaÈt Stuttgart und Mitar-beiter in der Studiengesellschaft fuÈrHoÈchstspannungen. Ab 1940 beschaÈftigteer sich im Forschungsinstitut der AEG in
Berlin mit Festigkeits-, Fertigungs- undFormgebungsproblemen.
Nach dem Kriegsende 1945 uÈbernahmProfessor Pfender die Leitung der Hauptab-teilung ¹Metalle und Metallkonstruktio-nenª des MaterialpruÈfungsamtes (MPA)Berlin-Dahlem. Ab 1947 leitete er dieNachfolgeinstitution des Staatlichen Mate-rialpruÈfungsamtes (MPA) und der Che-misch-Technischen Reichsanstalt (CTR),die 1954 als Bundesanstalt fuÈr mechani-sche und chemische MaterialpruÈfung inden GeschaÈftsbereich des Bundesministeri-ums fuÈr Wirtschaft (BMWi) uÈbernommenwurde.
Die Bundesanstalt fuÈr Materialforschungund -pruÈfung (BAM) verdankt ProfessorPfender ihre BegruÈndung und ihren Auf-bau, wofuÈr er sich mit unermuÈdlicher Tat-kraft einsetzte. Als er 1972 nach 25-jaÈhri-ger PraÈsidentschaft in den Ruhestand trat,wurde seine herausragende PersoÈnlichkeitvom damaligen StaatssekretaÈr im BMWi,Dr. Detlev Rohwedder, mit folgenden Wor-ten gewuÈrdigt: ¹Es sind zwei QualitaÈten, diedie Bundesanstalt zur groÈûten europaÈischenEinrichtung dieser Art haben werden las-sen: Erstens Ihr hoher Rang als Wissen-schaftler und zweitens ihr Reichtum an Ide-en, als es darum ging, die moderne BAM zuschaffen.ª
Seine vielfaÈltigen wissenschaftlichen undtechnischen Arbeitsergebnisse, aber auchseine gesellschaftspolitischen und wirt-schaftsbezogenen UÈ berlegungen hat Pro-fessor Pfender in zahlreichen VeroÈffentli-chungen und VortraÈgen umfassend doku-mentiert. Neben seiner Honorarprofessuran der TU Berlin stellte er seine Erfahrun-gen ehrenamtlich zahlreichen technisch-wissenschaftlichen Vereinen und VerbaÈn-den zur VerfuÈgung. Stellvertretend fuÈrseine vielen Ehrungen sei hier die Verlei-hung des Groûen Verdienstkreuzes mitStern des Verdienstordens der Bundesrepu-blik Deutschland im Jahre 1977 genannt.Auch im Ruhestand engagierte sich Profes-sor Pfender vielfaÈltig in Fragen der Tech-nik, der Wirtschaft und der Gesellschaft.Bis zuletzt war es seine oberste Maxime,dass die Technik dem Wohl des Menschenzu dienen habe. Er formulierte es so: ¹DieTechnik hat zum Wohle des Menschen zuwirken, da die mit der Technik gegebenenMoÈglichkeiten um der Existenz derMenschheit Willen auf lange Sicht in Ver-nunft und Freiheit zum Guten genutzt wer-den muÈssenª. Professor Pfender hat eineGeneration von Wissenschaftlern gepraÈgt.Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter derBAM werden Professor Pfender ein ehren-des Gedenken bewahren.± CP01301 ± BAM