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~5~ Kurze Originalmitteilungen Die Natur- wissenschaftea diesem Grund wurde eine Frequenzanalyse durchgefiihrt, wie sic im Prinzip in Fig. t I c wiedergegeben ist (vgl. Ein- leitung). Das elektrische Stromsignal regt einen ver- stimmbaren Ir zu Eigenschwingungen an, deren Amplitude mittels eines Uberlagerungsempf/~ngers in Abh~tngigkeit yon der Eigenfrequenz des Resonators ermittelt wird. Die Oszillogramme (Fig. I t a, b) zeigen das Ausgangssignal des ~Sberlagerungsempf~ngers bet zwei verschiedenen Resonatorfrequenzen. Die nachfolgenden Signale beruhen wieder auf Mehrfaehreflexionen der Stog- welle im Quarzzylinder. Ein MaB fiir die Spektralintensit~t der ersten zeitlichen Ableitung des Drucksprunges erh~lt man aus den gemessenen Amplituden. Die zugeh6rige spektrale Amplitudenverteilung ist in Fig. t 2 wiedergege- ben. Sie kann durch eine GauB-Nurve approximiert werden, und die Auswertung liefert eine Anstiegszeit yon 0,95" 10-gsec entsprechend ether StoBfrontdicke yon t,4 9 f0 -~ cm bet einem Drucksprung yon 65 Atm. Mit Hilfe des in der Einleitung gegebenen Zusammenhangs zwischen oberer Grenzfreqnenz und Anstiegszeit kann man aus der Fig. 12 such ohne ein komplizierteres Aus- werteverfahren die Anstiegszeit direkt entnehmen. Aus der Grenzfrequenz yon 500 MHz (Abfall der spektralen Amplitudendichte auf 1/~) ergibt sich nach der Formel eine Anstiegszeit yon t 0 -~ see in guter I3bereinstimmung mit dem genaueren Weft yon 0,95 9 t0 -~ see. Diese Beispiele aus experimentellen Fragestellungen, in denen kurze Impulse auftreten, mSgen, ausreichen, um ein gewisses Bild der gru~lds~*zlichen MeBme~hoden zu vermitteln. Literatur [1] LEWIS, I. A. ~)., u. ~c? H. WELLS: Millimicroseconds Pulse Techniques. London and New York: Pergamon Press 1959. -- [2] PIEaCE, J. R.: Electronics 22, 97--99 (1949). -- [3] JAI~sE~, J. M. L.: Phil. Techn. Rev. 12, 52--57 (1950). --[4] EISE~ME~CGER, W.: Proe. 3rd. Intern. Congr. Acoustics 1959, Part I, p. 326--329. Amsterdam: Elsevier Publish. Comp. 1961. Ausffihrliche VerSffent- liehung in der Zeitschrift Acustiea in Vorbereitung. G6ttingen, III. Physikalis~hes Instilut der Universildt Eingegangen am 4. November 1961 Kurze Originalmitteilungen Fiir die Kurzen Originalmitteilungen sind aussehlieBlieh die Verfasser veralltwortlich Uber die magnetischen Spinebenen im F%0~-Kristall Nach der Neutronenbeugung liegen die ferrimagnetischen Spinebenen der Elektronen im F%O4-I~ristall parallel zur (lll)-Netzebenelll). In der Tat erscheillt der (tlt)-Neutronen- reflex all diesem Kristall auflerordentlich stark. Auch auf gegen erleiden die einzelnen Elektronenspins in den Ebellen, die nieht senkrecht zum Feld liegen, die verschiedenen I(r~fte, d.i. /~ c~Hz/~z (/5: das t3ohr-Magneton des Elektrons, ~Hz/Oz: Gef~lle des Feldes), so dal3 sie keine glatte Spiegelebelle zur Reflexioll der Elektronenstrahlen allfbauen. DaB die schnelleren Elektronen (Spannnng rund 200 kV) den betreffendell (1 t t)-Reflex verschwilidend schw~Lcher maehell, wurde ebenfalls festgestellt. Dies ist analog dem Fall der Beugung am F%O~ mit R6ntgenstrahlen. Die vorliegenden Versllche weisen nicht nur de11 Ferri- magnetismus der (ltl)-Spinebene im F%Ol-Kristall nach, sondern sic deutell such darauf hin, dab die freien Elektronen- strahlen die gleichen Eigellschafteli des Spills wie die Neu- tronen beibehalten. Institute /r Physik und Chemic, 81 Fuji-mac (Hongo), Tokio, Japan S. YA~AGUCI-II Eingegangen am t6. Februar 1962 ~) BAC0~, G.E.: Neutron Diffraction, S. 241. Oxford: Clarendon Press 1955. - - 2) YA~IAGUCHI,S. : Naturwissenschaften 48, 519 (1961). Fig. 1. Beugungsbild des F%O,-Pulvers. Der (Ilt)-Reflex, das ist der innerste Ring, ist deutlich. Wellenl~tnge: 0,0443 AE. Kameral~inge: 495 ram. Positiv in 2,3facher Vergr6Berung einem Elektronelibeugungsbild mit der verh~ltliism~13ig l~ngeren Wellenl~nge (etwa 0,05 AE) tritt dieser (t 1 l)-Reflex zwar schwach, aber deutlich genug ein, w~hrend er beim R6ntgelibild verschwindelld sch.w$cher bleibt. Wie man aus Fig. t ersieht, erscheint der (ttt)-Beugungsring aus dem Pulver des FeaO~ ziemlich delltlich. Dies deutet schon darauf Hek/maea Fig. 2. Beziehung der elektro- ilisch orielltierten Spinebene (Sp.E.) zum Feld (H) und Einfallsstrahl hin, dab auch die Elektronen- beugung befXhigt sein k611llte, die ferrimagnetischen Spin- ebenen zllr spontanen Ma- gnetisierung im F%O~-Kristall zu erfassen. Ein weiteres 13eugllngs- bild wurde am Plllver des F%O 4 aufgenommert, das in einern Feld rnitwohl bestimm- ter Richtung, aber 6rtlich verschiedener Gr6Be magnetisiert war. Dieses Pulver war an der seharfen I(ante einer magneti- sierten Rasierklinge (Remanenz: etwa 5000 GauB) aus hartem Stahl allgezogen2). Es zeigte sich, dab der (t 1 t)-Beugungsring nut l~ngs einer bestimmten Richtllng seh~rfer bleibt, abet i~llgs den anderell verschwommen ist. Er ist ~hnlieh etwa dem Beu- gungsbogen; tier fiir die Substallz mit Textur charakteristisch ist. Diesen Befund versteht man daraus, dab sich die Spin- ebenen der Elektronen, die zum Feld senkrecht liegen, geniigend regelm~LBig orientieren, um die koh~rente Interferenz der eingestrahlten Elektronen zu ergeben (s. Fig. 2)- Dahin- Das Bandenspektrum des Arsenikoxydes Es wurde eille Rotationsanalyse der bet 3200 A liegeliden (0,0)-Bande des bekannten A-X-Systems yon Arsenikoxyd (AsO) an Hand volt Emissionsanfnahmeli gemacht. Die Ball- den wurden in vierter Ordllung eines 10,7 m Konkavgitters photographiert. AIs Lichtquelle diente ein Quarzrohr, in dem ein Gemisch yon Argon ulld verdampftem As20 ~ zur Ent- ladnng gebracht wurde. Die aus dem (0,0)-~bergang berechneten 1V[olekular- konstanten (in cm-1) lallten: X2H~ B 0 = 0,4832; D O= 0,50" 10.6 a =0,0174; A = 1025,57 2H~ B 0 = 0,4839; D O= 0,49- t0 .6 A2Z B 0=0,4589; D 0=0,87-t0-~; V=--0,034. Eine allsfiihrliche Arbeit wird im Arkiv f6r Fysik ver- 6ffentlicht werden. Physikalisches Institut der Universit~it, Stockholm L~NNART KLYNNING Eingegangen am 31. M~trz 1962 Zur Polymorphie der Thalliumhalogenide in Aufdampfsehichtell T1C1 und T1Br kristallisieren ill kompaktem Material nach R6ntgenstrukturulltersuchungen im CsCl-Typ, Tiff dagegell nnterhalb yon t 75~C im sog. T1J-Typ, einem orthorhombischen Gitter, lind erst oberhalb davon im CsCI-Typ. Untersuchungen mit Elektronellinterferenzen zeigen, dab in diinnen Schichten, die durcla Aufdampfen auf Spaltfl~chen

Das Bandenspektrum des Arsenikoxydes

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~ 5 ~ Kurze Originalmitteilungen Die Natur- wissenschaftea

diesem Grund wurde eine F r e q u e n z a n a l y s e durchgef i ihr t , wie sic im Pr inz ip in Fig. t I c wiede rgegeben is t (vgl. E in - lei tung). Das e lek t r i sche S t roms igna l r eg t e inen ver- s t i m m b a r e n Ir zu E igenschwingu n g en an, deren A m p l i t u d e mi t t e l s eines Uber lagerungsempf/~ngers in Abh~tngigkeit yon der E igen f r equenz des Resona to r s e r m i t t e l t wird. Die Oszi l logramme (Fig. I t a, b) zeigen das Ausgangss igna l des ~Sber lagerungsempf~ngers be t zwei ve r sch i edenen Resona to r f r equenzen . Die nach fo lgenden Signale b e r u h e n wieder auf Mehr faehre f l ex ionen der S tog- welle im Quarzzyl inder . E in MaB fiir die Spek t r a l i n t en s i t ~ t der e r s t en ze i t l ichen Ab le i tung des Drucksp runges erh~l t m a n aus den gemessenen Ampl i t uden . Die zugeh6rige spek t ra le A m p l i t u d e n v e r t e i l u n g ist in Fig. t 2 wiedergege- ben. Sie k a n n du rch eine GauB-Nurve a p p r o x i m i e r t werden , und die A u s w e r t u n g l iefer t e ine Ans t i egsze i t yon 0,95" 10-gsec e n t s p r e c h e n d ether S toBfrontd icke yon t ,4 �9 f0 -~ cm be t e inem D r u c k s p r u n g yon 65 Atm. Mit Hil fe des in de r E in l e i tung gegebenen Z u s a m m e n h a n g s zwischen oberer Grenzf reqnenz und Ans t i egsze i t k a n n m a n aus der Fig. 12 s u c h ohne ein kompl iz i e r t e re s Aus-

w e r t e v e r f a h r e n die Ans t iegsze i t d i r ek t e n t n e h m e n . Aus der Grenzf requenz yon 500 MHz (Abfall der s p e k t r a l e n A m p l i t u d e n d i c h t e auf 1/~) e rg ib t sich nach der F o r m e l eine Ans t iegsze i t yon t 0 -~ see in g u t e r I3be re ins t immung m i t d e m genaue ren W e f t yon 0,95 �9 t0 -~ see.

Diese Beispiele aus expe r imen te l l en Frages te l lungen , in denen kurze Impulse auf t re ten , mSgen, ausre ichen, u m ein gewisses Bild der gru~lds~*zlichen MeBme~hoden zu ve rmi t t e ln .

Literatur [1] LEWIS, I. A. ~)., u. ~c? H. WELLS: Millimicroseconds Pulse

Techniques. London and New York: Pergamon Press 1959. - - [2] PIEaCE, J. R.: Electronics 22, 97--99 (1949). - - [3] JAI~sE~, J. M. L.: Phil. Techn. Rev. 12, 52--57 (1950). - - [ 4 ] EISE~ME~CGER, W.: Proe. 3rd. Intern. Congr. Acoustics 1959, Part I, p. 326--329. Amsterdam: Elsevier Publish. Comp. 1961. Ausffihrliche VerSffent- liehung in der Zeitschrift Acustiea in Vorbereitung.

G6ttingen, I I I . Physikalis~hes Instilut der Universildt Eingegangen am 4. November 1961

Kurze Originalmitteilungen Fiir die Kurzen Originalmitteilungen sind aussehlieBlieh die Verfasser veralltwortlich

Uber die magnetischen Spinebenen im F%0~-Kristall

Nach der Neutronenbeugung liegen die ferrimagnetischen Spinebenen der Elektronen im F%O4-I~ristall parallel zur ( l l l)-Netzebenell l) . In der Tat erscheillt der ( t l t ) -Neutronen- reflex all diesem Kristall auflerordentlich stark. Auch auf

gegen erleiden die einzelnen Elektronenspins in den Ebellen, die nieht senkrecht zum Feld liegen, die verschiedenen I(r~fte, d.i. /~ c~Hz/~z (/5: das t3ohr-Magneton des Elektrons, ~Hz/Oz: Gef~lle des Feldes), so dal3 sie keine glatte Spiegelebelle zur Reflexioll der Elektronenstrahlen allfbauen.

DaB die schnelleren Elektronen (Spannnng rund 200 kV) den betreffendell (1 t t)-Reflex verschwilidend schw~Lcher maehell, wurde ebenfalls festgestellt. Dies ist analog dem Fall der Beugung am F%O~ mit R6ntgenstrahlen.

Die vorliegenden Versllche weisen nicht nur de11 Ferri- magnetismus der ( l t l ) -Spinebene im F%Ol-Kristall nach, sondern sic deutell such darauf hin, dab die freien Elektronen- strahlen die gleichen Eigellschafteli des Spills wie die Neu- tronen beibehalten.

Institute /r Physik und Chemic, 81 Fuji-mac (Hongo), Tokio, Japan S. YA~AGUCI-II

Eingegangen am t6. Februar 1962

~) BAC0~, G.E.: Neutron Diffraction, S. 241. Oxford: Clarendon Press 1955. - - 2) YA~IAGUCHI, S. : Naturwissenschaften 48, 519 (1961).

Fig. 1. Beugungsbild des F%O,-Pulvers. Der (Ilt)-Reflex, das ist der innerste Ring, ist deutlich. Wellenl~tnge: 0,0443 AE.

Kameral~inge: 495 ram. Positiv in 2,3facher Vergr6Berung

einem Elektronelibeugungsbild mit der verh~ltliism~13ig l~ngeren Wellenl~nge (etwa 0,05 AE) t r i t t dieser (t 1 l)-Reflex zwar schwach, aber deutlich genug ein, w~hrend er beim R6ntgelibild verschwindelld sch.w$cher bleibt. Wie man aus Fig. t ersieht, erscheint der ( t t t ) -Beugungsring aus dem Pulver des FeaO ~ ziemlich delltlich. Dies deutet schon darauf

Hek/maea

Fig. 2. Beziehung der elektro- ilisch orielltierten Spinebene (Sp.E.) zum Feld (H) und

Einfallsstrahl

hin, dab auch die Elektronen- beugung befXhigt sein k611llte, die ferrimagnetischen Spin- ebenen zllr spontanen Ma- gnetisierung im F%O~-Kristall zu erfassen.

Ein weiteres 13eugllngs- bild wurde am Plllver des F%O 4 aufgenommert, das in einern Feld rnit wohl bestimm-

ter Richtung, aber 6rtlich verschiedener Gr6Be magnetisiert war. Dieses Pulver war an der seharfen I(ante einer magneti- sierten Rasierklinge (Remanenz: etwa 5000 GauB) aus har tem Stahl allgezogen2). Es zeigte sich, dab der (t 1 t)-Beugungsring nut l~ngs einer best immten Richtllng seh~rfer bleibt, abet i~llgs den anderell verschwommen ist. Er ist ~hnlieh etwa dem Beu- gungsbogen; tier fiir die Substallz mit Textur charakteristisch ist. Diesen Befund versteht man daraus, dab sich die Spin- ebenen der Elektronen, die zum Feld senkrecht liegen, geniigend regelm~LBig orientieren, um die koh~rente Interferenz der eingestrahlten Elektronen zu ergeben (s. Fig. 2)- Dahin-

Das Bandenspektrum des Arsenikoxydes

Es wurde eille Rotationsanalyse der bet 3200 A liegeliden (0,0)-Bande des bekannten A-X-Systems yon Arsenikoxyd (AsO) an Hand volt Emissionsanfnahmeli gemacht. Die Ball- den wurden in vierter Ordllung eines 10,7 m Konkavgitters photographiert. AIs Lichtquelle diente ein Quarzrohr, in dem ein Gemisch yon Argon ulld verdampftem As20 ~ zur Ent- ladnng gebracht wurde.

Die aus dem (0,0)-~bergang berechneten 1V[olekular- konstanten (in cm -1) lallten:

X2H~ B 0 = 0,4832; D O = 0,50" 10 .6 a =0,0174; A = 1025,57

2H~ B 0 = 0,4839; D O = 0,49- t0 .6 A2Z B 0=0,4589; D 0 = 0 , 8 7 - t 0 - ~ ; V = - - 0 , 0 3 4 .

Eine allsfiihrliche Arbeit wird im Arkiv f6r Fysik ver- 6ffentlicht werden.

Physikalisches Institut der Universit~it, Stockholm L~NNART KLYNNING

Eingegangen am 31. M~trz 1962

Zur Polymorphie der Thalliumhalogenide in Aufdampfsehichtell

T1C1 und T1Br kristallisieren ill kompaktem Material nach R6ntgenstrukturulltersuchungen im CsCl-Typ, Tiff dagegell nnterhalb yon t 75 ~ C im sog. T1J-Typ, einem orthorhombischen Gitter, lind erst oberhalb davon im CsCI-Typ.

Untersuchungen mit Elektronellinterferenzen zeigen, dab in diinnen Schichten, die durcla Aufdampfen auf Spaltfl~chen