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Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form

Auszug aus:

Das komplette Material finden Sie hier:

Das bellum Gallicum - de bello gallico - Ein gerechter Krieg?(4. Lernjahr)

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Das bellum Gallicum – ein gerechter Krieg? (4. Lernjahr)

Dr. Günter Laser, Hamminkeln

Bewaffnet mit Speer und geschmückt mit Siegeslorbeer –

die wehrhafte Helvetia auf einer 2-Franken-Münze

Caesars Krieg gegen die Helvetier war sein erster militärischer Schlag zur Eroberung ganz Galliens. In seinen commentarii über das bellum Gallicum vermittelt Caesar den Eindruck, er habe einen Verteidigungskrieg für Rom und die Bundesgenossen führen müssen. Täuschte Caesar Argumente eines bellum iustum vor, um in der sozialen und politischen Rangfolge in Rom an Pompeius vorbeizuziehen? Dieser Frage gehen Ihre Schüler in dieser Unterrichtseinheit nach, die sich zusätzlich dem grammatischen Schwerpunkt der indirekten Rede widmet.

Klassenstufe: 9. Klasse, 4. Lernjahr, Latein als 2. FS

Dauer: 11 Stunden

Bereich: Caesar: bellum Gallicum (bellum Helveticum); Imperialismus; Krieg und Frieden; Grammatik: indirekte Rede, Satzperioden, satzwertige Konstruktionen

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Fachliche Hinweise

Rom und die Gallier

Militärische Auseinandersetzungen zwischen Römern und Galliern reichen weit zurück in die römische Geschichte und haben wesentlich das römische Bild der Gallier geprägt. Vor allem die Niederlage an der Allia, ein später aus dem Kalender gestrichener dies ater, und die anschließende Eroberung Roms unter Brennus 387 v. Chr. haben den Römern großen Respekt vor den Galliern verschafft. Mommsen ging davon aus, dass diese Angst, der metus

Gallicus, den römischen Drang ausgelöst habe, sich mit einem zunehmend größeren Ring aus unterworfenen Völkern zu umgeben, um nicht eine erneute schmähliche Eroberung Roms zulassen zu müssen.

Die Helvetier

Mit den Wanderbewegungen der Kimbern und Teutonen am Ende des zweiten vorchristlichen Jahrhunderts rückte Mitteleuropa stärker in den Blick römischer Politiker, ohne dass konkrete Kenntnisse über Gallier und Germanen vorlagen. Gaius Marius (158/157–86 v. Chr.) gelang nach jahrelangem Kampf mit hohen römischen Verlusten zwar ein Sieg über die Teutonen und Ambronen (102 v. Chr.) sowie Kimbern (101 v. Chr.), aber das Annähern der Germanen weckte die Erinnerungen an die Invasion unter Brennus. Der metus Gallicus ließ sich politisch instrumentalisieren; als Neffe des Marius musste Caesar das mehr als klar gewesen sein.

Als die Helvetier auszuwandern beschlossen, war deren Wanderbewegung an die Atlantikküste zwar keine unmittelbare Bedrohung für das Römische Reich, aber die Helvetier hätten an der Nordgrenze eine Lücke hinterlassen, die wahrscheinlich von Germanen ausgefüllt worden wäre. Daher schein es praktischer, mit den Helvetiern einen Puffer vor diesen Gegnern zu haben, sodass Caesar schließlich auch die Wiederansiedlung der überlebenden Helvetier anordnete.

Eine große Gefahr stellte die Migration der Helvetier aber nicht dar, da sie mit allem, was sie besaßen, auswandern wollten. Es handelte sich daher um einen langen Zug mit Familien auf Wagen, nicht nur um Bewaffnete.

Caesar in Gallien

Caesars politische Karriere zeichnete sich durch ein hohes Maß an Skrupellosigkeit aus. Dass er den Kriegsschauplatz nach Gallien verlegte, war wohl eher Zufall. Sonst hätte er in Illyrien gekämpft. Wichtig war ihm, vor gerichtlicher Verfolgung wegen illegaler Handlungen während seines Konsulats 59 v. Chr. geschützt zu sein, bis er nach Ablauf von 10 Jahren erneut das Konsulat übernehmen könnte. 58 v. Chr. brach er zu den Helvetiern auf, besiegte nicht nur sie, sondern auch den Germanen Ariovist in eben diesem Jahr und eroberte bis 51 v. Chr. das heutige Frankreich und Belgien, setzte zweimal nach Britannien über und überschritt auf zwei eigens zu diesem Zweck errichteten Brücken den Rhein. Seine militärischen Aktionen waren brutal und efizient. Anschließend blieb Gallien trotz einiger Unruhen bis in die augustei-sche Zeit eine insgesamt befriedete Provinz. Caesar hingegen kam nicht zur Ruhe und eilte vom Gallischen in den Bürgerkrieg.

Didaktisch-methodisches Konzept

Zur Auswahl der Texte

An Caesars Helvetierkrieg (bellum Gallicum, Buch I 1–33) lassen sich die Entwicklung der römischen Expansion in Gallien und Caesars Rechtfertigung des Krieges besonders gut nachvollziehen. Im Interesse einer zügigen und zielgerichteten Lektüre werden nicht alle Texte statarisch übersetzt. Partien, die sich nicht mit dem inhaltlichen Schwerpunkt befassen, werden ausgelassen oder durch transphrastische Lektüre erschlossen. Vor allem die Kapitel 15–26 werden nur grob zusammengefasst, da es hier um die militärische Auseinandersetzung, nicht um die Begründung des Krieges geht.

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Caesars bellum Gallicum gehört zu den ersten Texten der Originallektüre. Daher werden daran auch lektüretypische Grammatikphänomene eingeführt oder vertieft. Da die Diskussion über die Rechtmäßigkeit des Krieges häuig im Rahmen von Verhandlungen geführt wird, wird die oratio obliqua im Zusammenhang mit ihrem Auftreten in der Lektüre eingeführt.

Da die Schüler noch keine größere Übung mit längeren Originalsätzen haben, werden die latei-nischen Texte zu Anfang der Reihe bis Kapitel 7 mithilfe des Einrückverfahrens dargestellt. Die Haupt- und Nebensätze oder Satzglieder sind in der vom lateinischen Text vorgegebenen Reihenfolge untereinander geschrieben, dabei steht der Hauptsatz ganz links und die Neben-sätze stehen je nach Abhängigkeitsgrad nach rechts eingerückt. So gewinnen die Schüler einen Überblick über den Verlauf des Satzes und ihnen wird eine leichtere Aulösung der Satzperioden ermöglicht. Da die Übersetzung in der Lernerfolgskontrolle anhand eines Fließ-textes erfolgen soll, wird mit Unterstützung des Lehrers nach und nach die Arbeit mit der Origi-nalfassung geübt.

Tipp: Auf ¤ CD 8 inden Sie alle Texte in eingerückter Schreibweise, damit Sie die Texte an die Bedürfnisse Ihrer Lerngruppe anpassen können. Die Schüler können z. B. beide Textfassungen erhalten und zunehmend selbstständig entscheiden, mit welcher Darstel-lungsform sie den Inhalt erschließen möchten bzw. können.

Zur Lerngruppe

Die Auseinandersetzung mit Caesars bellum Gallicum setzt voraus, dass die grammatikalischen Inhalte des Lehrbuchs erarbeitet sind, vor allem die Übersetzung von Partizipialkonstruktionen. Je nach Leistungsfähigkeit der Lerngruppe und ihrer Erfahrung im Umgang mit Originaltexten kann Caesars bellum Helveticum ab dem zweiten Quartal des vierten Lernjahres erar-beitet werden.

Auch mit Blick auf das Lebensalter der Schüler bietet sich das Thema Krieg bzw. Präventivkrieg zum Schutz des eigenen Staates oder Bündnisses an. Den Schülern sind aktuelle Kriege aus den Medien und durch den Politikunterricht bekannt. Für Jugendliche, die sich für politische Probleme interessieren und die mit der Frage eines freiwilligen Wehrdienstes nach ihrem Schulabschluss befasst sind, stellt sich die Frage des Waffengebrauchs intensiv, zumal deutsche Soldaten weltweit in UNO- oder NATO-Missionen involviert sind.

Zur thematischen Einbettung

Der inhaltliche Schwerpunkt der Reihe besteht in der Auseinandersetzung Roms mit fremden Mächten bzw. römischer Geschichte und Geschichtsschreibung. Die Reihe lässt sich thematisch gut mit den Biographien des Nepos, besonders mit der Hannibal-Vita, oder mit Texten der frühneuzeitlichen Entdeckungsliteratur verknüpfen, in denen ebenfalls der Kontakt unterschiedlicher Kulturen dargestellt wird.

Caesars gallischer Krieg steht exemplarisch für römische Kriege am Ende der Repu-blik, die nach heutigem Verständnis als imperialistisch gedeutet werden können, da das Argu-ment der reinen Verteidigung nicht mehr mit der Realität raumgreifender, jahrelanger Kriege unter Pompeius, Caesar und Crassus zur Deckung gebracht werden kann.

Zu den Methoden

Für den Einstieg in das Thema wird anhand eines stummen Impulses ein Brainstorming zur Ideenindung und für einen Überblick über die Schülermeinungen genutzt.

Die Übersetzungsarbeit erfolgt teilweise in Think-Pair-Share: zunächst arbeitet jeder Schüler für sich in Stillarbeit an der Übersetzung (Think) und bespricht diese anschließend in Partnerarbeit (Pair). Wenn sich die beiden Partner ausgetauscht und ihre Ergebnisse korri-giert oder ergänzt haben, gleichen sie diese wiederum mit einer anderen Partnergruppe oder im Plenum ab (Share).

Ein großer Textteil wird in arbeitsteiliger Gruppenarbeit übersetzt und von den Gruppen anschließend im Plenum präsentiert.

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Die fortlaufende Sicherung von Caesars Marsch und der Auswanderung der Helvetier mithilfe einer Gallien-Karte schafft Transparenz hinsichtlich der geographischen Entwicklung und der Allgegenwart, die Caesar von seiner militärischen Schlagkraft vermitteln will.

Grammatikalisch leiten die Schüler mithilfe des entdeckenden Lernens aus vorgegebenen lateinischen Sätzen die Regeln zur Umwandlung von der direkten in die indirekte Rede ab. Um einer grammatikalischen Überforderung und einer Konzentration auf rein grammatikalische Phänomene vorzubeugen, indet die Regelbildung im Zusammenhang mit dem lateinischen Text vor der Übersetzung und nicht isoliert statt. Bei lernstärkeren Gruppen lassen sich die Mate-rialien auch nach der Übersetzung erarbeiten.

Zu den Kompetenzzielen

Die Reihe ist auf den Erwerb und Ausbau der folgenden Kompetenzen ausgerichtet:

– Sprachkompetenz: Festigung und Erweiterung der grammatischen Kenntnisse zur oratio obliqua

– Textkompetenz: Erschließen von Auszügen aus Caesars bellum Gallicum; Dokumen-tieren des Textverständnisses durch statarisches Rekodieren, transphrastisches Erschließen und Paraphrasieren oder Hervorheben geographischer Elemente in einer Gallien-Karte; Interpretieren von Caesars Darstellung des Helvetierkrieges als bellum iustum gemäß der von Cicero angelegten Kriterien

– Kulturkompetenz: Stellungnahme zur Frage der Rechtmäßigkeit und Rechtfertigung militärischer Aktionen in Angriffs- und Präventivkriegen und zur Anwendbarkeit staatsphi-losophisch-juristischer Kriterien in Antike und Neuzeit

– Methodenkompetenz: Anwenden unterschiedlicher fachspeziischer Verfahren zur Erschließung, Rekodierung und Interpretation der lateinischen und begleitenden deutschen Texte, Einzelarbeit, Partnerarbeit, Think-Pair-Share, Gruppenarbeit, Präsentieren, Experten-runde

– personale und soziale Kompetenz: Selbstständigkeit, Teamfähigkeit, Empathiefä-higkeit, Diskussionsfähigkeit, Kritikfähigkeit

Zur Vorgehensweise

Ausgangspunkt der Reihe ist die Rede Obamas anlässlich der Verleihung des Friedensnobel-preises (M 1), in der er Kriege als notwendiges Mittel darstellt, noch größeres Unheil zu verhin-dern, allerdings unter Einhaltung von Regeln. Dies leitet die historische Kommunikation über die Frage ein, welche zeitlosen Regeln gelten können, einen Krieg als gerechtfertigt erscheinen zu lassen. Exemplarisch für antike Positionen wird dies anhand von Ciceros Thesen dargestellt (M 2). Diesen in staatstheoretischen Schriften überlieferten Gedanken wird mit dem bellum

Helveticum ein Auszug (M 5, M 9, M 11–M 14, M 16–M 18) gegenübergestellt, in dem Caesar fortwährend zu verdeutlichen sucht, dass sein Krieg ein bellum iustum ist. Das Nach-vollziehen der Heeres- bzw. Auswanderungsbewegung der Helvetier auf der Gallienkarte (M 10), Erwägungen, welche Schlagkraft ein Volksstamm während seiner Wanderung entfalten kann (M 12), sowie die Betrachtung innenpolitischer Gründe für Caesars Krieg (M 18) regen die Schüler dazu an, Caesars Feldzug nicht als Abwehr einer gallischen Gefahr zu deuten, sondern als bewusst gesuchte Gelegenheit, politische Ankerkennung der römischen Gesellschaft zu gewinnen. Formal war er allerdings darauf bedacht, sein Handeln als gerechtfertigt und im Einklang mit den mores maiorum darzustellen – auch in folgenden Feldzügen, wie sich exempla-risch in der LEK zeigt.

Der grammatikalische Schwerpunkt der indirekten Rede wird jeweils vorentlastend dem jeweiligen Originaltext vorangestellt, in dem es sich anbietet, ihn zu thematisieren (M 6, M 7, M 15).

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Zu den Zusatzmaterialien

Im Rahmen der didaktischen Reduktion sind diejenigen Texte unter die Zusatzmaterialien aufge-nommen worden, in denen es in nur geringem Umfang um die Weiterentwicklung der Rechtfer-tigung des Helvetierkrieges als bellum iustum geht.

Diese Zusatzmaterialien könnten entweder in der chronologischen Abfolge der Texte eingesetzt werden, als Material zur Forderung bzw. Förderung einzelner Schüler oder für arbeitsteilige Grup-penarbeitsphasen.

Primär- und Sekundärliteratur; Medienhinweise

Quellen

Gaius Iulius Caesar: Der gallische Krieg. De bello Gallico. Herausgegeben von Otto Schön-berger. Düsseldorf und Zürich 1998: Artemis und Winkler.

Marcus Tullius Cicero: De oficiis. Vom plichtgemäßen Handeln. Herausgegeben von Heinz Gunermann. Stuttgart 1984: Reclam.

Marcus Tullius Cicero: Staatstheoretische Schriften. Herausgegeben von Konrat Ziegler. Berlin 41988: Akademie-Verlag.

Sekundärliteratur

Jehne, Martin: Caesar. München 22001: Beck Wissen.

Sehr kurz gehaltene und lesenswerte Biographie Caesars, auch für Schüler der ausgehenden Mittelstufe für Referate geeignet.

Lieberg, Godo: Caesars Politik in Gallien. Interpretationen zum Bellum Gallicum. Bochum 1998: Universitätsverlag Dr. N. Brockmeyer.

Nach grundsätzlichen Überlegungen zu Caesars Schrift analysiert Lieberg im Detail vor allem das erste Buch des gallischen Krieges; hilfreich für eine wissenschaftsorientierte Beschäftigung mit Caesar und für die Unterrichtsvorbereitung.

Mühr, Ulrich: Das Recht zum Krieg. Von der Rechtfertigung der Gewalt zwischen Völkern und Nationen. München 1984: Knaur.

Mühr geht der Frage nach, wie in unterschiedlichen Jahrhunderten Kriege gerechtfertigt wurden; für ihn sind alle Rechtfertigungen eine „Lüge mit langen Beinen“; geeignet vor allem für Fachar-beiten oder Projektwochen, in denen es um „gerechte Kriege“ gehen soll.

Will, Wolfgang: Caesar. Darmstadt 2009: Wissenschaftliche Buchgesellschaft.

Hochinteressante aktuelle Bewertung Caesars; Will geht davon aus, dass Caesar gar keine Notwendigkeit empfand, sich für seinen Krieg zu rechtfertigen. Für Oberstufenschüler interes-sant oder als Anregung für den Lehrer.

Informationen im Internet

http://de.wikipedia.org/wiki/De_bello_Gallico

Eine den Schülern bekannte Informationsquelle, die einen ersten Überblick über Caesars Person, das Werk und den Zusammenhang des gallischen Krieges ermöglicht.

http://www.friedenspaedagogik.de/materialien/kriege/kriegsgeschehen_verstehen/krieg/gerechter_krieg/die_lehre_vom_gerechten_krieg

Verglichen wird im Zusammenhang des „gerechten Krieges“ das ius ad bellum mit dem ius in bello; gut geeignet zur Unterrichtsvorbereitung.

http://www.iwm.sankt-georgen.de/syrien-und-die-frage-nach-dem-bellum-iustum/

Aktuelle Überlegungen zur Anwendbarkeit der Theorie vom „gerechten Krieg“ auf ganz aktuelle Konlikte; gut geeignet, um die Thematik in einen weiteren aktuellen Kontext zu stellen (zusätzlich zu M 1 und ZM 2).

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Verlaufsübersicht zur Reihe

1./2. Stunde: „Das Böse existiert auf der Welt“ – Rechtfertigung von Kriegseinsätzen im 21. Jahrhundert und in der Antike

3. Stunde: ut e inibus suis exeant – Der Beschluss der Helvetier zur Auswanderung

4./5. Stunde: Caesar – ein Mann der Tat

6.–8. Stunde: Die Provokation der Helvetier zur Schlacht – eine arbeitsteilige Gruppenarbeit

9. Stunde: Hoc responso data discessit – Die Helvetier lehnen den Frieden ab

10./11. Stunde: Die Rücksiedlung der Helvetier – clementia Caesaris oder pax Romana?

Minimalplan

Kürzen lässt sich die Reihe durch das Auslassen von M 5 (Caes. BG I 5), M 17 (Caes. BG I 28) und M 18 (Caes. BG I 29). Die Vorbereitungen der Helvetier für ihre Auswanderung sollte den Schülern durch einen Lehrervortrag erklärt werden (M 5). Für die Erarbeitung des bellum iustum ist M 17 nicht zwingend erforderlich, da die eigentlichen Kampfhandlungen hier bereits erfolgt sind. Da die Schüler meist aber wissen möchten, wie der Krieg ausgegangen ist, sollte man ihnen mitteilen, dass Caesar die geschlagenen Helvetier in ihre angestammte Heimat als Puffer vor den Germanen zurückschickte. Auch auf die erheblichen Verluste der Gallier sollte hinge-wiesen werden (M 18).

Die Thematisierung der oratio obliqua sollte nicht gekürzt werden, damit vor dem Eintritt in die Oberstufe die Grundregeln der indirekten Rede in einer Reihe schwerpunktmäßig bespro-chen worden sind.

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Verlaufsübersicht zu den Stunden

1./2. Stunde

Thema

„Das Böse existiert auf der Welt“ – Rechtfertigung von Kriegseinsätzen im 21. Jahrhundert und in der Antike

Material Verlauf

M 1

M 2

M 3

M 4

Obamas Rede zum Friedensnobelpreis / Lektüre der Rede Obamas; Sammeln von Argumenten für einen gerechten Krieg

Gerechte Kriege bei den Römern in der Darstellung Ciceros / Zusammenstellen der Gründe für einen gerechten Krieg in der Antike; Ermitteln epochenübergreifender Kriterien für ein bellum iustum

Die gesetzliche Grundlage für den Krieg / Erarbeiten der gesetz-lichen Grundlage für Caesars politisch-militärisches Handeln in Gallien (Caes. BG I 35,4)

Hausaufgabe / Zusammenstellen von Merkmalen eines commenta-rius; Beurteilung von Caesars commentarii als Selbstdarstellung

3. Stunde

Thema

ut e inibus suis exeant – Der Beschluss der Helvetier zur Auswanderung

Material Verlauf

M 5 Die Helvetier verlassen ihre Heimat / Vorerschließung, Überset-zung und Interpretation von Caes. BG I 5

4./5. Stunde

Thema

Caesar – ein Mann der Tat

Material Verlauf

M 6 und M 7

M 8

M 9

M 10

M 2

Grundregeln der indirekten Rede / Ableiten der Regeln für die oratio obliqua (consecutio temporum, Zukunft, Pronomina)

Die Helvetier zwingen die Römer unters Joch / Charakterisie-rung von Historienmalerei und ihrer politischen Funktion

Caesar greift ein / Vorerschließung, Übersetzung und Interpretation von Caes. BG I 7

Gallien zur Zeit Caesars / Eintragen der Wanderbewegung

Gerechte Kriege bei den Römern in der Darstellung Ciceros / Vergleich von Caesars Argumentation mit Ciceros Forderungen an ein bellum iustum

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6.–8. Stunde

Thema

Die Provokation der Helvetier zur Schlacht – eine arbeitsteilige Gruppenarbeit

Material Verlauf

M 11–M14

M 10

M 2

Die Provokation der Helvetier zur Schlacht / Vorerschließung, Übersetzung und Interpretation von Caes. BG I 8, 10, 11 und 12 in arbeitsteiliger Gruppenarbeit

Gallien zur Zeit Caesars / Eintragen der Wanderbewegung

Gerechte Kriege bei den Römern in der Darstellung Ciceros / Vergleich von Caesars Argumentation mit Ciceros Forderungen an ein bellum iustum

9. Stunde

Thema

Hoc responso data discessit – Die Helvetier lehnen den Frieden ab

Material Verlauf

M 15

M 16

M 2

Grundregeln der indirekten Rede / Ableiten der Regeln für die oratio obliqua (Befehle, Verbote, (rhetorische) Fragen)

Das Scheitern diplomatischer Mittel / Vorerschließung, Überset-zung und Interpretation von Caes. BG I 14

Gerechte Kriege bei den Römern in der Darstellung Ciceros / Fortführung der bellum-iustum-Argumentation

10./11. Stunde

Thema

Die Rücksiedlung der Helvetier: clementia Caesaris oder pax Romana?

Material Verlauf

M 17

M 10

M 2

M 18

Caesars Nachkriegsordnung/ Vorerschließung, Übersetzung und Interpretation von Caes. BG I 28

Gallien zur Zeit Caesars / Eintragen der Wanderbewegung

Gerechte Kriege bei den Römern in der Darstellung Ciceros / Fortführung der bellum-iustum-Argumentation

Opfer des Krieges unter den Galliern / Transphrastische Erschlie-ßung von Caes. BG I 29; Abschlussdiskussion zur Frage nach einem bellum iustum

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Materialübersicht

1./2. Stunde: „Das Böse existiert auf der Welt“ – Rechtfertigung von Kriegsein- sätzen im 21. Jahrhundert und in der Antike

M 1 (Ab) „Das Böse existiert auf der Welt.“ – Wann sind Kriege gerechtfertigt? Auszüge aus Barack Obamas Rede zum Friedensnobelpreis 2009

M 2 (Ab/Tx) Gerechte Kriege bei den Römern in der Darstellung Ciceros

M 3 (Tx) Die gesetzliche Grundlage für den Krieg (Caes. BG I 35,4)

M 4 (Ab) Caesars commentarii als literarische Gattung

3. Stunde: ut e finibus suis exeant – Der Beschluss der Helvetier zur Auswanderung

M 5 (Tx) Die Helvetier verlassen ihre Heimat (Caes. BG I 5)

4./5. Stunde: Caesar – ein Mann der Tat

M 6 (Ab) Grundregeln der indirekten Rede (oratio obliqua) – consecutio temporum

M 7 (Ab) Grundregeln der indirekten Rede (oratio obliqua) – Zukunft und Pronomina

M 8 (Fo) Die Helvetier zwingen die Römer unters Joch

M 9 (Tx) Caesar greift ein (Caes. BG I 7)

M 10 (Bi) Gallien zur Zeit Caesars

6.–8. Stunde: Die Provokation der Helvetier zur Schlacht – eine arbeitsteilige Gruppenarbeit

M 11 (Tx) Wie nutzt Caesar die gewährte Frist? (Caes. BG I 8)

M 12 (Tx) Caesars Sorge und seine Maßnahmen als Provinzstatthalter (Caes. BG I 10)

M 13 (Tx) Die Helvetier auf ihrem Marsch (Caes. BG I 11)

M 14 (Tx) Die Schlacht am Arar (Caes. BG I 12)

9. Stunde: Hoc responso data discessit – Die Helvetier lehnen den Frieden ab

M 15 (Ab) Grundregeln der indirekten Rede (oratio obliqua) – Befehle, Verbote und

(rhetorische) Fragen

M 16 (Tx) Das Scheitern diplomatischer Mittel (Caes. BG I 14)

10./11. Stunde: Die Rücksiedlung der Helvetier: clementia Caesaris oder pax Romana?

M 17 (Tx) Caesars Nachkriegsordnung (Caes. BG I 28)

M 18 (Tx) Opfer des Krieges unter den Galliern (Caes. BG I 29)

Lernerfolgskontrolle: Roms gerechtfertigte Herrschaft in Gallien (Caes. BG I 45)

Zusatzmaterialien ¤ CD 8

ZM 1 (Wo) Autorenspeziischer Lernwortschatz

ZM 2 (Ab) Wo wird Deutschlands Sicherheit verteidigt?

ZM 3 (Tx) Die Gliederung Galliens (Caes. BG I 1)

ZM 4 (Tx) Das Siedlungsgebiet der Helvetier (Caes. BG I 2)

ZM 5 (Tx) Auswandern, aber auf welchem Weg? (Caes. BG I 6)

ZM 6 (Tx) Aufbruch durch das Gebiet der Sequaner (Caes. BG I 9)

ZM 7 (Tx/Bi) Verhandlungen nach Caesars Sieg (Caes. BG I 13)

ZM 8 (Tx) Kapitulation der Helvetier (Caes. BG I 27)

Den gesamten Beitrag, die Zusatzmaterialien und die eingerückten Texte im veränderbaren Word-Format sowie die Bilder zur Gallien-Karte (M10) inden Sie auf ¤ CD 8. So können Sie den Beitrag an die individuellen Bedürfnisse Ihrer Lerngruppe anpassen. Die veränderbaren Vokabelhilfen können Sie als Abonnent/-in in unserem Webshop kostenlos herunterladen: http://latein.schule.raabe.de (Word-Download RAAbits Latein „Vokabelhilfen EL 32“).

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