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Das chronische Depressed Sacrum Die manuelle Untersuchung und Behandlung in der Physiotherapie und Gründe für die interdisziplinäre Behandlung nach Leitlinien - Eine Einzelfallbeschreibung mit Kommentar der Leitlinien für Kreuzschmerz hinsichtlich der Behandlung des chronischen Depressed Sacrum: „Wenn der Schmerz eine Funktion bekommt“ BA Sc. Physiotherapie Schwerpunkt Manuelle Therapie, 2015 Semester 9 Modul Q-32 Case Management II THD Lehrbeauftragter Norbert Helmel, Physiotherapeut Bc. (Amsterdam, NL) Fachlehrer für Manuelle Therapie, Osteopath DO (IAO) Robbert Boudewijn Kwisthout Eßbaumstraße 18, 84489 Burghausen Abgabedatum 15.09.2018

Das chronische Depressed Sacrum Die manuelle Untersuchung ... · - 1 - 1. Inhaltsverzeichnis ... MOT manual osteopathic treatment NAS Numerische Analog Skala 1-10 (10 höchste Stufe)

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Das chronische Depressed Sacrum

Die manuelle Untersuchung und Behandlung in der

Physiotherapie und Gründe für die interdisziplinäre

Behandlung nach Leitlinien

- Eine Einzelfallbeschreibung mit Kommentar der

Leitlinien für Kreuzschmerz hinsichtlich der

Behandlung des chronischen Depressed Sacrum:

„Wenn der Schmerz eine Funktion bekommt“

BA Sc. Physiotherapie Schwerpunkt Manuelle Therapie, 2015

Semester 9

Modul Q-32 Case Management II

THD Lehrbeauftragter Norbert Helmel, Physiotherapeut Bc. (Amsterdam, NL)

Fachlehrer für Manuelle Therapie, Osteopath DO (IAO)

Robbert Boudewijn Kwisthout

Eßbaumstraße 18, 84489 Burghausen

Abgabedatum 15.09.2018

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1. Inhaltsverzeichnis 2

1. Abkürzungsverzeichnis 4

2. Einleitung 8

3. Methodik 9

3.1 Definitionen 9

3.1.1 Depressed Sacrum (DS) oder „sacral sag“

einschliesslich typischer Pathologien 9

3.1.2 Anatomische Verhältnisse des S: ausgewählte

angrenzende Strukturen parietal, myofascial, viszeral 11

3.1.3 Ausgewählte manuelle Untersuchungstechniken des S zur Beurteilung

der freien Beweglichkeit von Nutation und Kontranutation 13

3.1.4 Ausgewählte spezifische Behandlungstechniken am S

zur Mobilisation und Detonisation 13

3.1.5 Somatisierung 14

3.1.6 Sekundärer Krankheitsgewinn 15

3.1.7 Anatomische Variationen und Entwicklung des S:

Sakralisation oder Lumbalisation und Atrophie 15

3.2 Leitlinien 16

4. Ergebnisse: Der Verlauf der Therapie 16

4.1 Symptombeschreibung und Diagnose 17

4.2 Vorgehensweise nach Leitlinien 17

4.3 Anamnese: Vorstellung des Patienten 18

4.4 Externe Untersuchungsergebnisse und Interpretation 20

4.4.1 Bildgebung: MRT und Röntgen 20

4.4.2 Co-Behandlungen/ Konsulte 20

4.5 Klinische Untersuchung und Interpretation der Befunde 20

4.6. Behandlungsplan und Therapieziele die Behandlungsfolge 1. bis 6. 21

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4.7. Hausaufgaben an den Patienten 22

5. Diskussion der erhobenen Befunde 22

5.1 Interpretation klinischer Untersuchung 22

5.2 Kritische Bewertung von Schwachstellen und Bias 23

5.3 Schlussfolgerungen: Kommentar der LL und Ausblick 24

6. Zusammenfassung des Patientenfalles 24

7. Quellenverzeichnis 26

8. Abbildungsverzeichnis 33

9. Tabellenverzeichnis 33

10. Anhang 34

(1) Erklärung zur Eigenständigkeit 34

(2) Einverständniserklärung Patient, Kopie anonymisiert, Original bei Autor 35

(3) Datenschutzerklärung Patient, Kopie anonymisiert, Original bei Autor 36

(4) Praxisdokumentation: Foto durch Autor, Dokumentation paravetrebraler 39

Strichtest nach 10 Min., hoher Sympathikus-Tonus, Nutzung mit

Einverständnis des Patienten

(5) Praxisbefund: Tabelle Klinische Tests und Befunde 40

(6) Praxis; Tabelle Behandlungsplan Termin 1.-6. : Maßnahmen, Ziele,

Begründung 45

(7) Praxis; Tabelle Konsultationen

(8) Praxis: Tabelle Hausaufgaben

(9) Praxisbefund: PHQ-D Gesundheitsfragebogen für Patienten, anonymisiert

(2 Seiten)

(10) Externer Befund: Arztbrief ISG Bechterew-Ausschluss

(11) Externer Befund: Arztbrief LWS Funktionsaufnahme

(12) Externer Befund: Arztbrief Orthopädie/Neurochirurgie, L 5/S1 Infiltration

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(13) Externer Befund: Arztbrief und Einzelbild MRT LWS von lateral, 11.06.2018,

Winkel ca. 124°, anonymisiert

(14) Externer Befund: Bildgebung: Röntgen Hüfte, Beckenübersicht vom

03.09.2018, anonymisiert

(15) Externer Befund: Arztbrief Psychosomatik, anonymisiert, 3 Seiten

(16) Externer Befund: Bildgebung MRT 2017, Winkel ca. 119 °, anonymisiert

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1. Abkürzungsverzeichnis

A/a Anamnese/ anamnestisch

AA Ausatmung

ADL activities of daily living“, engl. für Aktivitäten des täglichen Lebens

AIP Anamnese, Inspektion, Palpation

anamn. Anamnestisch, altgriechisch ἀνάμνησις, anámnēsis, dt. Erinnerung,

hier med.: per Befragung

AOB Allgemeine osteopathische Behandlung

ASTE Ausgangsstellung (in der PT)

ASR Achillessehnenreflex

AWMF Arbeitsgemeinschaft der wissenschaftlichen Medizinischen

Fachgesellschaften

B/b Behandlung/ behandeln

BÄK Bundesärztekammer

bds. beidseits

BS Bandscheibe

BSV Bandscheibenvorfall

BW Bundeswehr

CAM complementary and alternative Medicine

CV-4 compression 4. ventricle, engl. für Kompression des 4. Ventrikels

D digitus, lat. für Zehe, Finger1

DÄ Deutsches Ärzteblatt

det. Detonisiert detonisiert

DD Differentialdiagnose

DG/DGn Diagnose/n (altgriechisch διάγνωσις, „Unterscheidung“)

1 Begriff: https://de.pons.com, Latein- Deutsch; digitus; Zehe/Finger

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DGN Deutsche Gesellschaft für Neurologie

DHZ Deutsche Heilpraktiker Zeitschrift

DL Download

DO Deutsche Zeitschrift für Osteopathie

dol. dolent, von lat. dolor= Schmerz

DS Depressed Sacrum

DUV Dienstunfähigkeitsverfahren

EA Einatmung

EbM Evidenz basierte Medizin

engl. englisch

et al. Lat. : u.a.; und andere

EV Erstverschlimmerung

Ext Extension

EÜ Eigenübung,en

EZM extrazellulläre Matrix

FG Fachgesellschaften

Flex Flexion

GA Gesamtausgabe

GD Gesamtdokument (als Verweis im Zitat)

HVLT high velocity low amplitude thrust

(parietalosteopathisches Verfahren)

inn./Inn. innerviert/ Innervation

KNGF Königlich Niederländische Gesellschaft für Physiotherapie

Knut. Kontranutation

KSO Kraniosakrale Osteopatie

lat. lateinisch

LCS Liquor cerebrospinalis

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li links

Lit. Literatur

LL Leitlinie, Leitlinien

LWK Lendenwirbelkörper

M Anatomie: lat. Musculus; Muskel

M. Morbus (lat. Krankheit)

med./Med. medizinisch /Medizin

MET Muskel Energie Technik (osteop. Verfahren)

ML Myofasziale Leitbahn (Myers)

Mm. Mm.,lat. plural von musculus: Muskeln

Mob./mob. Mobilisation/ mobilisieren

MOT manual osteopathic treatment

NAS Numerische Analog Skala 1-10 (10 höchste Stufe) für z.B.

Schmerzangabe

NF Neuroforamen

NRS Numeric rating scale (engl. Synonym für NAS)

NSAR Nicht steroidale Antirheumatika

NVL Nationale Versorgungsleitlinie

Nut. Nutation

O Osteopathie

o.g. o.g.

ORL Oberflächliche Rückenlinie (Myers)

P Promontorium

Pat. Patient, en

PSR Patellasehnenreflex

PT Physiotherapie, Physiotherapeut(in)

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RCTs Randomized controlled Trials,

engl. randomisierte, kontrllierte Studie

re rechts

RL Rückenlage

ROM range of motion (engl. für Bewegungsausmaß)

S Sacrum, Os sacrum, lat. f. Kreuzbein

SE Suchergebnis, Suchergebnisse

SL Seitenlage

SLÜ Sakrolumbaler Übergang (L 5, S1)

SP/n Schwerpunkt/en

SS Sommersemester

syn. synonym

TA Truppenärztin/Truppenarzt

Tab. Tabelle

THD Technische Hochschule Deggendorf

U Untersuchung

US Unterschenkel

V.a. Verdacht auf

VO Verordnung (med.)

VPT Verband Physikalische Therapie

WH Wiederholung/en

WHO World Health Organisation

WS Wintersemester

ZNS Zentralnervensystem

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2. Einleitung

In dieser Arbeit wird ein Fall eines Pat. im mittleren Alter dargestellt mit zunehmend

chronifizierenden unteren Rückenschmerzen. Neben der ärztlichen Diagnose BSV

zeigt sich ein DS im Befund. Damit haben die Schmerzen zunächst ein adäquates

anatomisches Korrelat. Die typische psychologische Frage2 bei chronifizierendem

Schmerz lautet: „Bist Du an der richtigen Stelle?“ Diese wird zur ersten B noch mit

einem überzeugten „Ja“ beantwortet. Im weiteren Verlauf stellt sich die besondere

Rolle des Berufes des Pat. heraus: Kommandant der Gebirgsjäger der BW mit

besonders hohen biopsychosozialen Belastungen. Trotz Therapie der Biomechanik

und Neurophysiologie bei Chronifizierungsprozessen von Schmerz, stagniert die

Therapie, das Schmerzniveau lässt sich nach anfänglicher Verbesserung von NAS

10 auf NAS 6-7 zunächst nicht weiter reduzieren. Im weiteren Verlauf wird ein

sekundärer Krankheitsgewinn deutlich im Hinblick auf die gewünschte Rückkehr in

das zivile Leben: der Schmerz hat eine Funktion. Der behandelnde Arzt und

Psychotherapeut stellt eine somatoforme Belastungsstörung fest, der Pat. erfährt

eine grundlegende Neuorientierung und Rückbesinnung auf sein persönliches

Wertesystem. Der PHQ -D Fragebogen in der PT-Praxis untermauert die Verdachts-

Diagnose der Somatisierung. Im späteren Verlauf wird die o.g. Frage mit einem

eindeutigen „Nein!“ beantwortet, ein Antrag auf DUV3 incl. Berentung wird gestellt.

Die Rückkehr in das zivile Arbeitsleben im Bereich der Krankenpflege wird vom

Pat. beabsichtigt. Die B wird zweigleisig mit Psychotherapie und PT fortgeführt,

nicht zuletzt wegen des Potentials des DS, weit in die Psyche hinein zu wirken4.

Hier zeigt sich, wie wichtig eine interdisziplinäre B bei chronifizierenden

Symptomen ist, in diesem Fall mit dem Psychotherapeuten. Im Kapitel „Methodik“

werden grundlegende Begriffe der Anatomie und Pathophysiologie des

biomechanischen Phänomens DS und grundlegende direkte Techniken am S in

Kürze für den fachkundigen Leser, der nicht regelmäßig mit dem Thema befasst

ist, einführend in die Thematik wiederholend dargestellt. Auf indirekte anatomische

Bezüge und B-Techniken -z.B. die Insertion des Diaphraghma abdominale an der

2 Simmel, M., Vorlesung Psychologie THD SS 2018, mündliches Zitat.

3 Dauer bis zu 2 Jahren mit Gutachten und stationärem Check im Bundeswehrkrankenhaus.

4 Möckel, E., 2012, S. 9-13.

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ventralen unteren LWS, die bei Hypertonus ebenso eine Nut.-stellung des S über

Lordosezug fördert - wird verzichtet und kann der einschlägigen

manualtherapeutischen und O-Lit. entnommen werden5. Diese Fallstudie wurde im

laufenden Jahr 2018 durchgeführt in einer ambulanten Praxis für PT,

Naturheilkunde und O, die seit 3.3.2005 in Burghausen (84489, Bayern,

Deutschland, 20.256 Einwohner6) besteht. Die Praxis auf 110 qm mit ein bis zwei

Behandlern hat Schwerpunkte in verschiedenen Fachbereichen der PT: Innere

Medizin, Orthopädie/Chirurgie, Neurologie, Gynäkologie, Urologie. Die

verwendeten und in der PT vielfach eingesetzten klinischen Testverfahren werden

hier verkürzt dargestellt, als empirisch valide vorausgesetzt und nur exemplarisch

mit Quellen belegt. Eine Überprüfung der Evidenz jedes einzelnen Verfahrens der

U und B ist nicht Gegenstand dieser Arbeit und muss an anderer Stelle

vorgenommen werden. In dem Absatz LL im Kapitel 3.3 Methodik wird klar, dass

ebenfalls viele allgemein anerkannte Verfahren der Med. keinen

Wirksamkeitsnachweis laut EbM erbracht haben. Im Kapitel 4. wird der Befund

und der Verlauf der PT-B mit biomechanischen, neurophysiologischen und

psychosomatischen SPn dargestellt und die interdisziplinäre B skizziert.

3. Methodik

3.1 Definitionen

3.1.1 Depressed Sacrum oder „sacral sag“ einschließlich typischer

Pathologien

Bezeichnet das abgesenkte S in Hypernutation bzw. nahezu waagerechter

Position. Mögliche Ursachen sind Sprünge von großer Höhe (über 1 m) oder

Sprünge mit hohem Gewicht, wiederholte hohe Sprünge im Wachstumsalter bei

juvenil bedingtem weichem Bandapparat, die komplizierte Niederkunft bei Frauen ,

wo durch den Einfluss des Hormons Relaxin, welches im 3. Trimenon

ausgeschüttet wird zur Vorbereitung der Geburt, der Bandapparat weich ist und in

Kombination mit hohen intranatalen Druckbelastungen7 das S absinken kann.

5 Liem,T., 2010, Seite 812 ff.

6 https://www.burghausen.de/wissenswertes/zahlen-daten/einwohnerzahl.html, Stand 31.12.2017,

DL 08.09.2018.

7 Möckel E., 2012; 3: Seite 9–13.

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Eva Möckel, Mitherausgeberin der DO8, zitiert die Definition wie folgt: „Was

verstehen wir unter einem „Sacral Sag“, auch „depressed Sacrum“ genannt oder zu

Deutsch „Absenkung des Os sacrum“,und was ist seine klinische Bedeutung? Es

gibt folgende Definition: „Eine Beschreibung, die Sutherland verwendete, um auf

einen Zug am faszialen Gewebe hinzuweisen, der durch eine anormale Mechanik

im Becken verursacht wird. Dabei ist das Os sacrum in einer kaudalen Position

fixiert und kann in der Inhalationsphase nicht aufsteigen.“ [3] Dabei ist die

Inhalationsphase der unwillkürlichen Bewegung gemeint, nicht der thorakalen

Atmung.“9

Eine Folge kann psychische Depression durch meningealen Zug über Lig.

Longitudinale anterius u.a. („fascial drag“10) sein, z.B. die Wochenbettdepression:

„Sutherland beschreibt sehr eindrücklich den Fall einer Wöchnerin, bei der er

damals als Landarzt einen Hausbesuch machte [9]. Nach der Geburt ihres Kindes

war sie in einen verwirrten, möglicherweise psychotischen Zustand geraten. Sie

kam ihm auf dem Weg entgegen, er setzte sie auf sein Pferd und führte sie zur Farm

zurück. Als sie beide dort ankamen, war sie wieder klar im Kopf. Seiner Überlegung

nach hat der Sacral Sag eine besondere Auswirkung auf das Membransystem, die

Dura mater und ihre Unterteilungen Falx und Tentorium. Als reziprokes

Spannungssystem konnte es seiner Meinung nach Stress vom Os sacrum auf das

Kranium und seinen Inhalt, Stützgewebe, Gefäßbaum, Liquor cerebrospinalis und

ZNS übertragen. Die Veränderung in der Zirkulation mag zu den oben erwähnten

Symptomen geführt haben [9].“11 Der funktionelle Zusammenhang laut N. Helmel,

DO (IAO), 12könnte wie folgt erklärt werden: ei Hypernut. und DS gerät das Lig.

longitudinale anterius auf Spannung und kann diese über die fasziale

Zugübertragung am For. magnum durch weitere bindegewebige Verbindungen auf

die intrakranialen Meningen mit gemeinsamer Anheftung am For. magnum

8 Möckel E., 2012; 3: Seite 9–13.

9 Möckel E., 2012; 3: Seite 9.

10 Engl. für „faszialen Zug nach unten", Möckel E., 2012; 3: Seite 11.

11 Möckel, E., 2012, Seite 10.

12 Helmel, N., mündliches sinngem. Zitat aus Mitschrift Vorlesung 2017 THD, „Clinical Reasoning“.

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übertragen. Dadurch wird der Liquorabfluss über transmeningealen Kapillaren

reduziert13. „Der Strömungswiderstand hängt extrem (mit der 4. Potenz) vom Radius

des Rohrs ab: Ein halbierter Radius bedeutet z. B. einen 16-fach höheren

Strömungswiderstand.“14 Das Lumen der Kapillare wird verringert. Dadurch steigt

der intrakraniale Druck, und die Sekretion intrakranialer Hohlorgane (z.B. „wird in

der Hypophyse Oxytozin ausgeschüttet“15 ) nimmt ab. Der Mangel an Oxytocin und

anderen Hormonen kann dann zu depressiver (psych.) Symptomatik führen. Das

bestätigt auch ein Artikel im DÄ: „Ein niedriger Oxytocin-Spiegel in den letzten vier

Schwangerschaftsmonaten scheint mit einem erhöhten Risiko verbunden zu sein,

in den ersten zwei Wochen nach der Geburt Symptome einer

Wochenbettdepression zu entwickeln.“ 16Eine weitere In der Praxis beobachtete

Folge des DS kann Kreuzschmerz sein in Form eines L 5/S1 – Syndroms: die

fast waagerechte Stellung des S ergibt sich ein starker „Knick“ im Übergang von

S1 zu L 5, die Kraftübertragung auf das P ist gestört, L 5 droht auf S 1 nach ventral

abzurutschen und führt zu einer starken Druckbelastung der Facetten S1 und L 5,

die nun als Abrutschbremse fungieren. Kompensatorisch lässt sich eine

Steilstellung der LWS beobachten. Das NF L 5/S1 wird im Lumen verringert, es

kommt leicht zur radikulären Kompression.

3.1.2 Anatomische Verhältnisse des Os sacrum:

ausgewählte angrenzende Strukturen parietal, myofaszial und viszeral

Die folgenden Betrachtungen erheben keinen Anspruch auf anatomische und

physiologische Vollständigkeit, was den Rahmen dieser Arbeit sprengen würde.

Dem fachkundigen Leser sollen die für die Pathologie des DS wichtigen Strukturen

als wiederholende Einführung und Visualisationshilfe für das Verständnis der B des

DS dienen. Zu den erfahrungsgemäß für das DS wichtigen parietalen Strukturen

gehören die beiden am S artikulierenden Os Ilii. Über die so gebildeten

Iliosacralgelenke sowie über das P ist das S mit regelmäßig LWK 5 verbunden

13 Hagen–Poiseuillesches Gesetz (Physik): I = Δ p: R = G ∙ Δp= G ∙ Δp, www.medi-

learn.de/examen/PDFs/Ph/1a1576976f1b47bb96812710e66185d2.pdf, DL 08.09.2018.

14 www.medi-learn.de/examen/PDFs/Ph/1a1576976f1b47bb96812710e66185d2.pdf, DL

08.09.2018.

15 Trepel, M., 2004, Seite 178.

16 von der Ohe, G., 2013, GD.

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(Ausnahmen siehe Kap. 3.1.7.1). Das S nimmt die Last des Oberkörpers auf über

das P und verteilt diese auf den Beckenring. Der Tonus der sacroiliacalen Ligg.

erhöht sich bei einer Hypernutation und die Ligg. sind dann gut und als dolent

tastbar. Besondere Bedeutung kommt dem Lig. sacrotuberale und sacrospinale zu,

die als Nutationsbremse fungieren. Für die B und Verständnis des DS sind vor

allem zweiangrenzende myofasziale Strukturen bedeutsam: der M. Piriformis und

das Ligamentum longitudinale anterius. Beide werden folgend kurz besprochen:

„Der Muskel heftet sich medial meist mit drei fleischigen Zacken an die anteriore

(innere) Fläche des Kreuzbeins zwischen dem ersten, zweiten, dritten und vierten

Foramen sacrale(). Einige Fasern können auch am Rand des Foramen ischiadicum

majus an der Kapsel des Iliosakralgelenkes und einige am Lig. sacrospinale

ansetzen. Lateral ist der Muskel durch eine rundliche Sehne an der medialen Seite

der superioren Fläche des Trochanter major befestigt.“17 Ebenso bei Travell et al

sind verschiedene Varianten (Zweiteilung des Piriformis) bekannt mit teils

deutlicher Kompression des N. ischiadicus und anderer Nerven und Gefäße. Bei

verstärkter Nut. und DS gerät der M. Piriformis als Nut.-bremse (wie auch die Lig.

sacrotuberale et sacrospinale18) auf Spannung und kann beim Austritt aus dem

Becken Nerven/Gefäße im For. ischiadicum komprimieren. Das Lig. longitudinale

anterius19 verläuft als breites kräftiges Band ventrolateral vom S bis zum Axis,

cranial kräftiger ausgeprägt und auch bezeichnet als Lig. antlantooccipitale und

Lig. Antlantoaxiale. Netter Spricht von Anheftung an den Wirbelkörpern, aus Sicht

anderer Quellen legt es „mehr den Bandscheiben als an den Wirbelkörpern an“20.

Da es sich beim beschriebenen Pat. um einen Mann handelt, wird hier bei der

Darstellung wichtiger an das S angrenzender viszeraler Strukturen verzichtet auf

die Besprechung der Aufhängung des Uterus über die Ligg. sacrouterinum und

anderer Besonderheiten des weiblichen Beckens21. Das Sigma und Rectum liegen

dem S ventral an über die Fascia pelvis parietalis et recti und dem Mesorectum beim

17 Travell, G.J., Simons, D.G., 2000, Seite 203.

18 Hammer, N., Bechmann, I., Steinke, H., 2011, Seite 9.

19 Netter, F.H., 1992, S. 16 f.

20 Visible Body, 2017, „Lig.longitudinale anterius“.

21 Schünke,M., Schulte, E. et al., 2009, S 384 f.

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Mann. Zahlreiche Gefäße und der Plexus sacralis legen sich unmittelbar der Facies

pelvica des S an.22

3.1.3 Ausgewählte Manuelle Untersuchungstechniken Os sacrum

zur Beurteilung der freien Beweglichkeit von Nutation und Kontranutation

Local listening bei Inspiration und Expiration, und die Definition der Achsen L/R, R/L

, L/L, R/R23 gehören zu den manuellen U-Techniken am S, die sich zur Beurteilung

der freien Beweglichkeit von Nutation und Kontranutation eignen. Das S zeigt eine

physiologische Knut. bei der EA. Bei der AA bewegt sich das S physiologisch in

die Nut. Ein Listening kann mit dem Zeige- und Mittelfinger der re Hand an der

Facies dorsalis des S auf Höhe von S1 in Bauchlage des Pat. ausgeführt werden.

Die Fingerkuppen liegen sanft berührend am S und folgen der Atembewegung.

Der stehende Therapeut beurteilt die freie Beweglichkeit von Nut. und Knut.. Der

Therapeut palpiert die Achsenstellung des S. mittels listening und unterscheidet

nach re oder li Achse mit jeweils entweder einer Rot n. re oder li. um diese Achse.

3.1.4 Ausgewählte spezifische manuelle Behandlungstechniken am S

Die abdominale Mobilisation des SD von ventral-gehört zu den spezifischen

manuellen B-techniken für Fehlstellungen des S: Cranial des Os pubis tastet sich

der Therapeut durch das Abdomen des Patienten in RL nach dorsal zur Facies

pelvica des S. Die Berührung der ventralen Muskulatur und des Periost am S führt

zu einer unwillkürlichen Kontraktion der ventralen Mm., wodurch sich das S

aufrichtet. Eine weitere Technik, die in diesem Pat-Fall zur Anwendung kommt, ist

Mobilisation in Richtung der Kontranutation durch manuelle Gegenhaltertechnik

der physiol. Kontranutation b. EA24: Bei der physiologischen EA bewegt sich das S

in die Knut.. Bei der AA wird das S mit der leicht gewölbten Hand des Therapeuten

am unteren S-pol gehalten, bei der nächsten EA folgt der Therapeut so weit wie

möglich der physiol. Knut. und wiederholt die Fixierung in der EA- Phase. Auch der

Pat. selbst kann mittels Automobilisation in die Knut. mit der Handtuchrolle in RL n.

Dorn die Aufrichtung des S unterstützen: Die feste Handtuchrolle liegt unter dem

caudalen S-Pol in RL mit Hüft-Flex. und Knie-Flex. bds. in je 90 °. Waagerecht zur

Unterlage werden die US aktiv ca. 15 cm nach caudal und cranial aus der 90°

22 Schünke,M., Schulte, E. et al., 2009, S 388, 389.

23 Nicolas, A. S., Nicolas E.A., 2009, S. 262 ff.

24 Nicolas, A. S., Nicolas E. A., 2009, S. 278-279, (auch „bilaterale Ext.“).

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Stellung alternierend geführt. Auch bei der folgenden aktiven Mob. des DS in ASTE

Sitz mit Gegenhaltertechnik am Ilium, kann der Pat. selbst etwas tun: Der Pat. sitzt

mit dem Rücken zum Patienten mit Rückhalt der Füße am Boden und führt eine

aktive Kyphosierung der LWS aus. Der Therapeut gibt bds. am Ilium Widerstand,

dadurch richtet sich das S (Pars lateralis) auf und bewegt sich gegenüber den Ilii

nach dorsal-cranial. Die tiefe Tiefe myofasziale Detonisierung des M. Piriformis

bereitet S-Mobilisationen gut vor, da sie Kontraktionsfähigkleit des M fördert durch

Lösen der Verhärtung in diesem Fall durch chronische Aktivität als Nut.-bremse

(s.o.) bei Hypernut.:Der Patient liegt in BL, leichte Dachstellung der Therapiebank

entlastet die LWS. Transgluteal wird manuell der M. Piriformis ertastet und incl.

der Glutaeen detonisiert mittels Strain-Counterstrain, lokaler Friktion, tiefem

punktuellen Dauerdruck am ertasteten TrP. nach Travell et al. und Quermassage

im Schmerztoleranzbereich des Pat..

3.1.5 Somatisierung

Auch somatoforme Störung genannt, Definition laut ICD-10:

F45.0 Somatisierungsstörung.

Eine diagnostische Hilfe ist hierbei auch der Gesundheitsfragebogen für Pat. (PHQ-

D)25 in der deutschen Übersetzung der Universität Heidelberg der englischen

Originalversion des Patients Health Questionnaire (PHQ)26. Auswertung: „Gebildet

wird der Skalensummenwert "somatische Symptome" aus den 13 Items des

somatoformen Moduls (Komplettversion: Items 1a-1m) und den Items 2c und 2d

des Depressionsmoduls (Komplettversion). Diese zwei Items des

Depressionsmoduls werden einbezogen, da sie nach den wichtigen somatischen

Symptomen Schlafstörung und Müdigkeit/Energielosigkeit fragen. Die 13 Items des

somatoformen Moduls werden mit 0 ("Nicht beeinträchtigt"), 1("Wenig

beeinträchtigt"), bzw. 2 ("Stark beeinträchtigt") bewertet. Den beiden Items aus der

Depressionssektion werden entsprechend die Werte 0 ("Überhaupt nicht"), 1("An

einzelnen Tagen"), bzw. 2 ("An mehr als der Hälfte der Tage" oder "Beinahe jeden

Tag") zugewiesen.“ Gesundheitsfragenbogen-Abschnitt „Somatoformes Syndrom

25 Löwe, B. et al., 2002, GD.

26 Siehe Anlage (9).

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1a–1m, mindestens drei der Fragen 1a–m sind mit „stark beeinträchtigt“ beantwortet

und adäquate organische Ursachen fehlen“.27

3.1.6 Sekundärer Krankheitsgewinn

Einteilung und Definition lt. S. Freud in primären, inneren Krankheitsgewinn und

sekundären, äußeren Krankheitsgewinn (auch Leistungsbezug, andere

sozialversicherungstechnische oder gesellschaftliche Vorteile, z.B. eine Berentung)

„Das Konzept des sekundären Krankheitsgewinns geht auf S. Freud zurück und

bezeichnet die äußeren Vorteile, die der Erkrankte aus seinen Symptomen ziehen

kann, insbesondere die soziale Verstärkung (Partnerbeziehung, Rente)“.28

3.1.7 Anatomische Variationen und Entwicklung des S:

Sakralisation oder Lumbalisation und Atrophie

Bei der anatomischen Variation einer Sakralisation (Syn. Übergangswirbel,

Assimilationswirbel, Schaltwirbel) am S verschmilzt der Wirbelkörper L 5 zu der

Kreuzbeinplatte, das S vergrößert sich. Nach A. E. Castellvi werden 4 Grade

klassifiziert.29 Bei der Lumbalisation wird S 1 zu einem frei beweglichen LWK. Die

Prävalenz liegt bei 3.8% und 5.3% in Australien.30 Auch für erfahrene Behandler ist

die Palpation solcher Variationen eine Herausforderung: „Auch ein erfahrener

Lehrer der Manuellen Therapie, der selbst viele Male palpiert wurde, erfuhr erst

nach seinem 60. Lebensjahr durch eine Bildgebung von seiner anat. Variation“31.

Obwohl in der Regel dadurch keine Pathologie vorliegt, ergibt sich funktionell durch

die Sakralisation eine größere Belastung des SLÜ, da sich die physiologische

Lordosierung der LWS auf weniger Segmente verteilen muss und somit die Winkel

am einzelnen Segment- speziell am P- stärker lordosiert verlaufen.

Daneben ist eine weitere anatomische Variation des S die Atrophie oder

Hypoplasie32 des S, Os ilium und anderer umgebender Gewebe mit Einfluss auf

die Mechanik des S. Diese liegen in diesem Pat.-Fall zwar nicht vor, müssen aber

27 Löwe, B., et al., 2002, GD.

28 Zaudig, M., et al., 2006, S. 414.

29 Konin, G.P., Walz, D.M.,2010, Seite 1778.

30 French, H. et al 2014, Seite 229 – 232.

31 Helmel, N. Vorlesung 2017 THD (sinngemäßes mündl. Zitat).

32 Travell, G.J., Simons, D.G., 2000, Seite 191.

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bei der Palpation der Topographie am S in Betracht gezogen werden: „Im

Gegensatz zur Hypoplasie ist die Atrophie (lat. für „Verkümmerung“) erworben und

bezeichnet eine geringere Ausbildung oder Weiterentwicklung und Rückbildung

von Geweben“33. Dem Autoren ist ein Fall aus eigener Praxis bekannt, indem eine

Hemiatrophie des Ilium und des linken Beines vorlag, mit der Folge eines um 8 cm

kürzeren Beines li (Schwangerschaft der Mutter während Tschernobyl-Unfalles).

Sie wurde erfolgreich mit einer operativen Beinverlängerung versorgt. Auch diese

Fehlbildungen sind palpatorisch schwer zu erfassen und es empfiehlt sich die

Zuhilfenahme von Bildmaterial in der Therapie, sofern dies vorhanden ist. Um den

Leser auf eine weitere, mögliche Quelle von Palpationsfehlern am S aufmerksam

zu machen soll abschliessend noch kurz auf die Entwicklung des S eingegangen

werden: Besondere Vorsicht ist bei der B des S beim Kind geboten, da das S noch

nicht verknöchert ist: „Die Verschmelzung der einzelnen Sakralwirbel untereinander

zum Os sacrum beginnt um das 6. Lebensjahr und erstreckt sich bis in das 4.

Lebensjahrzehnt. Die Ossifikation erfolgt in kraniokaudaler Richtung, wobei zuerst

die Bögen, dann die Rippenfortsätze und schließlich die Dornfortsätze und

Wirbelkörper verwachsen. Die Verschmelzung der Wirbelbögen und der Processus

costales ist zwischen dem 15. und 25. Lebensjahr abgeschlossen (Abb. 5.405)

(Rauber/Kopsch 1998).“34

3.2 Leitlinien

T. Greenhalgh- eine international namhaften Expertin für EbM- definiert LL wie folgt:

„LL sind systematisch entwickelte Aussagen zur Unterstützung der

Entscheidungsfindung von Ärzten über die angemessene medizinische

Vorgehensweise bei speziellen gesundheitlichen Problemen in spezifischen

klinischen Situationen“35. Die aktuellen LL zur Behandlung von „Spezifischer

Kreuzschmerz“36 und „Nicht-spezifischer Kreuzschmerz“37 und am Rande aus

interdisziplinärem Interesse für den „Umgang mit Patienten mit nicht-spezifischen,

33 Doccheck Flexikon, DL 11.09.2018.

34 Brossmann J., 2000, S. 698.

35Greenhalgh, T., 2015, Seite 183, Abs. 3.

36 Kroppenstedt, S., Halder, A, LL, 2017, GD.

37 BÄK et al., LL, 2017, GD.

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funktionellen und somatoformen Körperbeschwerden“38 können für o.g. DGn „als

maßgebend und als wesentlicher Konsens der international vernetzten

Fachgesellschaften in Deutschland betrachtet werden“ 39, wie an vorzitierter Stelle

gezeigt werden konnte.

4. Ergebnisse: Der Verlauf der Therapie

4.1 Symptombeschreibung und Diagnose

Die Vorstellung des Pat. erfolgt erstmals am 16.4.2018 mit VO für PT durch die TA:

DG: „Z. n. BSV LWK 3- 5, Muskelspannungsstörungen HWS-BWS-LWS“. Erneute

Vorstellung am 9.08.2018 mit VO für PT der TA: „chronifiziertes Schmerzsyndrom

bei BS-Protrusion sowie Gelenkfunktions- und Muskelspannungsstörungen“. Der

Pat. beschreibt wie folgt: NAS 10 im LWS-Bereich, Ein- und Durchschlafstörungen,

links Schmerzen Bereich ISG, Gesäß und Hüfte, Ausstrahlung ischialgieform in li

Bein. Dauer: seit 4 Wochen, seitdem Schmerzmitteleinnahme. Zusätzlich

Verdauungsprobleme.

4.2 Vorgehensweise nach Leitlinien

In der für LL in Deutschland relevanten Datenbank des AMWF findet sich nur die

LL „Spezifischer Kreuzschmerz“, die hier zunächst offensichtlich in Frage kommt,

da der Pat. zunächst eine spezifische Diagnose hat. Der Suchbegriff in der

genannten LL „Sacrum“ oder „Sakrum“ ergibt keine Treffer. Die

diagnoserelevanten Kapitel „2.9 Pathologische Prozesse in den

Sakroiliakalgelenken“ und „2.7 Bandscheibenvorfall“ sind noch nicht ausgearbeitet,

dort ist zu lesen: „Dieses Kapitel wird bei der nächsten Aktualisierung der LL

ergänzt.“40,41 „Die Abgrenzung zwischen nicht-spezifischen und spezifischen

Kreuzschmerzen ist in der Praxis nicht einfach. Für viele spezifische

Kreuzschmerzformen fehlen klare diagnostische Kriterien, die eine gezielte und

effektive Therapiesteuerung ermöglichen.“42 Daher und weil bei diesem Pat. eine

Mischform von spezifischem (BSV, DS) und später mehr tendierend zum Nicht-

38 Schaefert, R., LL, 2012, GD.

39 Eigenzitat, Kwisthout, R.B., 017, Seite 6.

40 Kroppenstedt, S., et al., 2017, LL, Seite 38.

41 Kroppenstedt, S., et al., 2017, LL, Seite 38.

42 Rittner, H., Hasenbring, M. et al, , NVL, 2017, Seite 19.

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spezifiischem (V.a. Somatisierung, Somatoforme Störung) Kreuzschmerz vorliegt,

kommt auch die LL „Nicht-spezifischer Kreuzschmerz“ in Frage. Ebenso änderte

sich die Klassifizierung der Schmerzen von akut „die weniger als sechs Wochen

anhalten“43 zu chronisch, wenn „die Symptome länger als zwölf Wochen“

anhalten.44 In der LL „Nicht-spezifischer Kreuzschmerz“ wird die Vorgehensweise

beschrieben zum Ausschluss spezifischer Rückenschmerzursachen: Zunächst im

Kapitel „3.2 Anamnese“: „Am Anfang der Diagnostik von Kreuzschmerzen steht eine

sorgfältige Anamnese“45 und detailliert im Kapitel „3.3 Körperliche Untersuchung bei

nicht-spezifischen Kreuzschmerzen“. Erst danach folgt in Kapitel 3.4 das „Screening

psychosozialer und arbeitsplatzbezogener Faktoren“46 und anschließend

verschiedene Behandlungsverfahren auch im Kap. 5.11 die Manuelle Therapie.

Obwohl wesentliche Techniken für das DS der O zugerechnet werden können, wie

z.B.: der „Anterior Sacral Lift“ von Sutherland47, findet sich die O nur im Glossar

(als Erläuterung der MET nach Mitchell48 ) als PDF-Suche „O “ im GD mit einem

Treffer.

4.3 Anamnese: Vorstellung des Patienten

Geschlecht, Alter: Mann, geboren 1981, 37 Jahre alt. Grösse: 173 cm

Gewicht: 91 KG , trainiert, muskulös. Familienstand: Scheidung der 1. Ehe mit

einem leiblichen Kind 2014 (finanziell und psychisch belastend, ohne Kontakt).

Verheiratet in 2. Ehe, 1. Kind (2017), Sohn, 7 Monate alt. Beruf: Kommandant der

Gebirgsjäger der Bundeswehr, Auslandseinsätze, Fallschirmeinsätze, 18

Dienstjahre, seit 2007 Vollzeitsoldat, zunächst keine Rückkehr in das zivile

Berufsleben geplant. Sport: Skitouren, Laufen. „Vita dolor“: Links betonte LWS

Schmerzen über 4 Wochen , NAS 6-8, dann zuletzt bei NAS 10, ohne zunächst

erinnerliche Anfangsepisode. Biospsychosozial: aktuell Krankschreibung seit

23.1.2018 aus dem Dienst, zwischenzeitlich wieder im Dienst. Medikation: oft

Novalgin®/ BERSLOSIN® = 500mg Metamizol-Natrium 1H2O pro Tablette: 2 – 2 –

43 Rittner, H., Hasenbring, M. et al., NVL, 2017, S.13, Kap. 1.2.

44 Rittner, H, Hasenbring, M. et al., NVL, 2017, Seite 13.

45 Rittner, H., Hasenbring, M. et al., NVL, 2017, Seite 19 ff.

46 Rittner, H., Hasenbring, M. et al., NVL, 2017, Seite 14.

47 Möckel, E., 2012, Seite 10.

48 Rittner, H., Hasenbring, M. et al., NVL, 2017, Seite 78.

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2 – 2, Bei Bedarf während Dienst zusätzlich im Durchschnitt 2-4 x 2 Tbl./d. (entspr.,

2000mg bis 4000mg) bis 1.9.2018, danach 3x 2 ml Gelum -Tr.® Und 2x 30 Tr. Eleu-

Curarina®, anlassbezogen noch Berlosin®. Nebenbefunde: Arbeitsunfall Knie,

Arthroskopie 9.2017, nach Reha wieder in Ordnung, beschwerdefrei und zeitlich

getrennt Tibiakopffraktur re, alt. Unfälle/Verletzungen/Stürze: 2004, Absturz vom

Seil, 8 m, auf Rucksack gefallen. 2009 Schleudertrauma, am Stauende gestanden

auf Autobahn, ungebremst aufgefahren worden (nicht gesehen, keine

Schutzspannung). 2010 während Ausbildungsmarsch bei Nacht mit rechtem Fuß in

ein Schlagloch getreten, Rucksack 50 kg stellte sich quer zur Wirbelsäule, deutlich

spürbares Knacken gefolgt von Wärmeentwicklung im LWS Bereich sowie starken

Schmerzen. B: Stationärer Aufenthalt 5 Tage, dabei Quaddeln. 2012 Rollover

Training (Fahrzeug Überschlagsimulator), nach Ausbildung extreme Kopf- und

Nackenschmerzen, am Folgetag stationär im KH aufgenommen und mit Morphin

behandelt worden. Keine Entwöhnung vor Entlassung. Symptome eines kalten

Entzuges bis etwa 2 Monate danach. Später erinnerliche Episode zum

Schmerzbeginn: 2013 im Ernstfall-Auslandseinsatz unter Beschuss (abweichend

von Dienstanweisung langsam vom Fahrzeug zu steigen) unter voller Ausrüstung,

Gewicht ca. 60 KG Beladung (Waffe, Munition, Nachtsichtgerät, Rucksack etc.) von

ca. 1 m Höhe vom Fahrzeug gesprungen, sofort stechender Schmerz im

Unterrücken verspürt, konnte anschließend kaum gehen. Seitdem

Verschlechterung der Stimmung. 2013 Auslandseinsatz Stichverletzung linkes

Daumen-Grundgelenk. Einstichtiefe ca. 3cm. 2016 (Nov.), starker Tinnitus, während

Schießausbildung Verlust Gehörschutz, infolgedessen im Januar 2017 starke Otitis

Media beidseits, folge deutliche Hörminderung beidseits, rechts bet.. Sonstiges:

Nichtraucher, er trinkt ausdrücklich gar keinen Alkohol. Die fortgesetzte A und

spätere Vorlage der Arztbriefe machen deutlich, dass der behandelnde Arzt neben

Akupunktur und Chiropraktik auch Psychotherapie anwendet. Es zeigt sich ein dem

Beruf naturgemäßer hoher psychischer Belastungslevel, auch durch die

Besonderheiten der Mitarbeiterführung. Die Einzelheiten unterliegen der

Schweigepflicht.

4.4 Externe Untersuchungsergebnisse und Interpretation

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Zusammengefasst sind ärztlich eine BS-degeneration L 5/S1 festgestellt worden

ohne OP-Indikation sowie Spondylarthrose bds. L 5 7/S1. Für den osteopathisch

orientierten PT ist das hier sichtbare DS eine willkommene Bestätigung für den

Palpationsbefund im Listening. Weitere Ausschluss-U erfolgten o.B. für M.

Bechterew, M. Scheuermann, Hüfte, Becken. Der Psychologe hat den V.a.

Somatisierungsstörung und stellt eine Anpassungsstörung (Burnout) fest. Die

daraus ableitbare und im Strich- Test (Anlage 4) bestätigte sympathikotone,

ergotrophe Stoffwechsellage ist für die PT therapierelevant (s.u.).

4.4.1 Bildgebung MRT und Röntgen

Eine wichtige Erkenntnisquelle der DD und von anatomischen Varianten ist das

MRT. Hier hilf es in der B des Pat. einen möglichen Therapiefortschritt zu

dokumentieren: Siehe Anlage(13) für die ärztliche Beurteilung, zusätzlich der

eigene Befund: DS, Winkel P zu L 5 (je anteriore Fläche): in 2018 nach 2 Monaten

Therapie 124° (MRT -VIEUWER Winkelfunktion) mit leicht verbesserter Aufrichtung

z. MRT von 2017 mit 119 ° in Anlage (16). Aus Gründen der DD wurde am

3.09.2018 ein Röntgen von Hüfte links und Becken gemacht:

Siehe Anlage(14), die Bildgebung ist nicht schmerzerklärend und o.B. mit unauff.

subchondralen Knochen und physiol.. symmetrischer chondraler Zone.

4.4.2 Co-Behandlungen/ Konsultationen

Konsultationen der TA, des Psychologen und des HP siehe Tabelle(3) Anlage (7)

4.5 Klinische Untersuchung und Interpretation der Befunde

In der Tab. im Anhang (5) sind die klinischen U der Anfangsphase der B aufgeführt.

Dabei werden nicht alle denkbaren Tests durchgeführt, sondern zunächst die

wichtigsten Tests, die zur Abklärung von „red flaggs“ und zur Orientierung in der

Symptomatik vordringlich sind und eine erste B-hypothese ermöglichen. Ist die

Hypothese nicht erfolgreich bzw. ändert sich das Symptombild nicht wie erwartet,

wird die klinische U fortgesetzt. Die klinischen Tests sind allgemein berufsüblich

und in der Lit.49 vielfach beschrieben. An dieser Stelle die wissenschaftliche

Evidenz der Tests zu evaluieren würde den Rahmen der Arbeit sprengen. Da diese

49 Frisch, H., 2009, Seite 467 und GD.

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vielfach auch in den LL zitiert werden50, kann mindestens eine Evidenz-Stufe IV

(lt. AHCPR) durch Expertenkonsens51 vorausgesetzt werden. Für die

Befundinterpretation siehe Kap. 5.1.

4.6. Behandlungsplan und Therapieziele:

Die einzelnen B-techniken sind dem an den Einzeltechniken interessierten Leser

der Tab. 2 in der Anlage (6) zu entnehmen. An dieser Stelle soll dazu nochmal

der theoretische rote Faden dargestellt werden, dem die B folgt. LL-getreu wird

zunächst orientierend über A und klinische U die biopsychosoziale A erhoben sowie

die Vorbefunde und Co-B erfragt. Diese wird als therapiebegleitende A ständig

vertieft. In 1. B kommt es bei Schmerzen mit NAS 10 neben AIP zur

Probebehandlung. Einschließlich der 2. B steht weiter- nach deutlicher

Schmerzreduktion auf Nas 7- die biomechanische Komponente im Vordergrund mit

manueller B der Korrektur der S- und Iliumstellung, in der fokussiert wird auf

muskuläre und arthrogene Strukturen und Techniken. In 3. B wird die Biomechanik

osteopathisch vertiefend auch mit viszeraler Komponente behandelt, nachdem

bisher keine weitere Besserung (NAS 7) erzielt werden konnte. Wie in Anlage 4

genannt, wird u.a. die vertiefende Mob. und Det. des Diaphraghma abdominale

sowie die Mobilisation des Sigmoid zur Psoasfaszie eingesetzt. Eine Atlas-

Rotationsfehlstellung wird mit einfacher Mob. korrigiert-zusätzlich durch HWS -

Safty-Tests lt. Anlage (4) gesichert; auf die Auslösung eines Arousals (engl.

Erregung) durch eine HVLT-Technik wird verzichtet, da diese den Sympathikus

aktiviert, der bereits einen hohen Tonus hat. Zur Verbesserung der N. phrenicus-

Versorgung und damit Diaphraghma-Innervation wird C 3/4 mit segmentaler

Distraktion vorbehandelt und ohne HVLT mobilisiert. Bei noch bleibendem Schmerz

von NAS 6-7 profitiert der Pat. ab der 4. B deutlich von der vorbereitenden

schmerzlindernden und entspannenden passiven Ext im Schlingentisch. Aktiv

wird mit Gua Sha eine tief det. Faszientechnik der gesamten ORL eingesetzt, die

eine weitere Verbesserung auf NAS 5 ergibt, flankiert durch die einsetzende

adaptogene Medikation des HP. Durch die HP-Medikation vorbereitet, kann zu

Gunsten der Lösung starker faszialer Restriktionen eine einzelne schmerzhafte B

50 Rittner, H, Hasenbring, M. et al,, 2017, Seite 22 ff.

51 BGW, 2018, DG.

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mit Gua Sha riskiert werden, obwohl Schmerzen im B-regime bei vorliegenden

segmentalen und systemischen Dysregulationen (siehe Strichtest Anl.(4))

gemieden52 werden sollten. Das Ergebnis gibt dieser Überlegung recht: der Pat.

beschreibt eine nicht gekannte Lockerheit im Anschluss und bitte um Wiederholung

des Gua Sha. Durch Aktivierung von Nozizeptoren unter Gua Sha, wird hier auch

die schmerzlindernde raphe-spinale Kontrolle53 aktiviert. Das Schmerzbild ist in

Folge-B nur gering geändert. Es fällt bei Gua Sha die distale Schmerzhaftigkeit

der US auf. Wegen o.g. Schmerzen im Gua Sha wird in 5. B die TrP -Suche vertieft.

Es finden sich maximal druckdolente TrPs in den Soleusanteilen des Triceps surae

mit in der Lit.54 als selten beschriebener Ausstrahlung auf TMG, Schläfen,

Hinterohrbereich. Cool and strech und aktive Nacharbeit lt. Travell lindert den TrP.

Die Schmerzbereiche können als TrP -Ketten verstanden werden durch Aktivierung

von Satelliten-TrPs in der Austrahlungszone des distalen Soleus-TrP lt. Travell. Die

6. B dient der Fokussierung auf die biopsychosoziale, limbische, hormonelle55

Komponente und der Pat. bekommt neben der Entspannung und

Schmerzlinderung im Schlingentisch Verfahren aus der Eutonie, von R. Tanzberger

und M. Feldenkrais zur Vertiefung der Selbstwahrnehmung und Entspannung

angeboten, die er gut annehmen kann mit tiefer Entspannung.

4.7 Hausaufgaben an den Patienten

Der sportliche Pat. führte bereits EÜ durch. Diese wurden seit erster B erweitert.

Im Einzelnen sind die Maßnahmen in der Tab. in Anhang (8) aufgeführt. Er zeigt

eine sehr gute Compliance und setzt alle Empfehlungen regelmäßig um.

5. Diskussion der erhobenen Befunde

5.1 Interpretation des klinischen Befundes

Der Pat. zeigt im Anfangsbefund ein deutliches Ilium anterior links mit dafür

typischem Hypertonus der linken Becken-umgebenden Mm. (M. quadratus

lumborum, M. ilacus u.a.) und der dazugehörigen Ligamente (Lig. inguinale li., Lig.

iliolumbale li. u.a.). Über die iliolumbalen Ligamente li. kommt es zur

Zwangsrotation der LWS 5 und 4 mit Facettengelenksblockierung in Schließung

52 Helmel, N., 2016, Seite 41. 53 Helmel, N., 2016, Seite 25. 54Travell, G.J., Simons, D.G., 2000, Seite 468, Abb. 22.2.

55 Helmel, N., 2016, S. 26.

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li, betont in L 5 /S1 li, im Sensibilitätstest durch Pinselstrich gesicherte

Spinalnervkompression. Der lebhafte ASR weist bei leichtgradiger Abschwächung

der Plantarflex. und Supination auf eine die Phasern des Spinalnerven L5/S1

tangierenden geringgradigen li betonten BSV hin in L 5/S1. Die leichte

Übererregbarkeit des PSR li ist bei Pyramidenbahnzeichen o.B. eher der

Stresssituation des Pat. zuzuschreiben. Der Kompressionstest der LWS weist

bereits auf den bildgebend gesicherten BSV hin. Im local listening des S (geht kaum

in Knut. bei EA) zeigt sich ein später durch vorgelegte MR -Bilder (siehe Anhang)

gesichertes DS. Der diagnostische Strich weist auf einen dauerhaft erhöhten

Sympathikotonus hin und damit auf eine mögliche biopsychosoziale Komponente

der Erkrankung bei nicht ersichtlichen akuten Sympatikus triggernden Anlaß bei

bestehender wochenlanger Krankschreibung. Mit dem Befund des Ilium anterior li

und des DS eröffnet sich nach Abklärung von lokalen und systemischen KI´s eine

erste B-option.

5.2 Kritische Bewertung von Schwachstellen und Bias56

Die genutzten Test- und B-verfahren sind langjährig in der täglichen Praxis erprobte

Therapieverfahren und werden teilweise hinsichtlich ihrer Evidenz diskutiert. Nicht

selten fehlt nach Maßstäben der EbM ein Wirksamkeitsnachweis. „Die fehlende

Evidenz gilt jedoch auch für andere Verfahren in z.B. der Orthopädie, wie die

Bewertung der BÄK zeigt57, und muss damit nicht zwangsläufig einer Aufnahme in

LL entgegenstehen“58. Insbesondere anatomische Variationen und auch die genaue

Unterscheidung in der Palpation von einer Nut.-fehlstellung und einem DS sind

abhängig von der Erfahrung des Behandlers. Die Winkelmessung zur

Fortschrittskontrolle am MRT des S von lateral unterliegt Mess-Fehlern sowohl

manuell auf Papierdruck als auch im EDV MRT-Vieuwer. Hier wurden die

ventralsten Punkte des LWK 5 zu Grunde gelegt, die je nach Schnittebene leicht

differieren können. Ebenso ändert sich die Statik durch Aufrichtung, hier wäre ein

Upright-MRT realistischer. Ebenso müsste die genaue Schnittebene im MRT

sichergestellt sein bei zwei Bildern unterschiedlicher Aufnahmezeit. Insbesondere

bei kleinen Graddifferenzen wie hier kann nicht sicher von einer mehr

56 Begriffsklärung: Bias: systematischer Fehler z.B. in der Statistik.

57 Buchmann J., Haas N. P., 2009, Seite A2328.

58 Eigenzitat, Kwisthout, R.B., 2017, Seite 17.

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physiologischen S-Position ausgegangen werden. Es kann daher allenfalls als

Tendenz/ Hinweis auf eine Besserung gewertet werden. Ebenso hat die fortgesetzte

A gezeigt, das trotz genauer Befragung im Laufe der B immer wieder neue Fakten

bekannt werden, die der Pat. zunächst vergessen hat oder denen er keine

Bedeutung im Hinblick auf die Frage oder seine Problemstellung beimisst. Das

erinnert den ehandler an eine ständig fortgesetzte, vertiefende A mit der Offenheit

für die unerwartete Wendung.

5.3 Schlussfolgerungen: Kommentar von LL und Ausblick

An anderer Stelle59 konnte bereits gezeigt werden, dass O ein anerkanntes60 und

ein dem Evidenzgrad nach vielen anderen ebenbürtiges61 Verfahren der Med. ist.

Somit sollte diskutiert werden, in die LL für spezifischen und unspezifischen

Kreuzschmerz im Sinne der Gleichbehandlung mit anderen Verfahren und

ähnlichem Evidenzgrad aufgrund von -wie hier - guter praktischer Erfahrung auch

O- Verfahren aufzunehmen und auch das DS als eigenständigen Krankheitsbegriff

in die LL aufzunehmen. FG der O sind aufgerufen, sich in LL aktiv einzubringen, da

LL ausgeschrieben werden und keine LL eine Beteiligung einer FG der O aufführt,

wohl aber der PT. Weitere, bestmögliche Evidenz für die B durch O bei

Kreuzschmerz und DS zusammenzutragen, bleibt anderen Forschungsarbeiten und

Lit.-Recherchen mit Einschluss der Grey-Lit. vorbehalten und sprengt diese

Fallstudie.

6. Zusammenfassung des Patientenfalles

Deutsche LL geben noch keine spezifische B von BSV , DS oder ISG vor. Der DG-

Weg wird vorgezeichnet und in diesem Pat.-fall wurde diesem DG- und B-weg

interdisziplinär weitgehend gefolgt. Auch unter dem Gesichtspunkt eines

wirtschaftlichen, ressourcenorientierten B.-pfades hat es sich in diesem Pat.-fall als

sinnvoll und erfolgreich erwiesen, multizentrisch und interdisziplinär mit dem

Psychologen und einem HP den Pat. zu behandeln. Schmerzen konnten durch die

PT-B von NAS 10 auf NAS 7 reduziert werden. Es konnte gezeigt werden, dass das

Erkennen und Behandeln des DS mit manuellen und Techniken der O dabei eine

59 Eigenzitat, Kwisthout, R.B., 2017, Seite 17 -19.

60 Zhang, X., 2010, GD.

61 Buchmann J., Haas N. P., 2009, Seite A2328.

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wichtige Rolle spielte. Die Schmerzwahrnehmung konnte erst durch die

psychologische Betreuung die Schmerzqualität von stechend zu dumpf und

erträglicher geändert werden. Der Pat. erkannte dadurch, dass der Schmerz für ihn

eine psychologische Komponente und Funktion hat und seine Ziele wurden von

ihm neu gesteckt. Er hat sich von einem Soldaten mit „Durchhalteparole“ zu einem

Mann entwickelt, der seine eigenen Bedürfnisse besser wahrnimmt. Weitere U

sollen zeigen, ob ein für die Symptomatik relevanter Spurenelement-/

Vitaminmangel durch hohen Kaffeekonsum vorliegt. Unter dem Einfluss der HP-

Medikation hat sich seine Stress- Resilienz und Erholungsfähigkeit verbessert.

Nach tiefen faszialen Techniken betrug das Schmerzniveau zuletzt NA5. Auch

aufgrund langsam adaptierenden Faszien nach Robert Schleip, ist es sinnvoll die

vorgestellte PT-B auch mit redundanten Techniken fortzuführen da in allen

Bereichen myofaszial, arthrogen, faszial, neurophysiologisch, limbisch, humoral

(HP) und psychologisch Zeit benötigt wird für Wiederherstellung der systemischen

Autoregulation. Es ist wahrscheinlich, dass mit fortschreitendem und sich für den

Patienten positiv entwickelndem DUV die Schmerzen weiter reduzieren werden;

und mit weitergeführter interdisziplinärer B ist die Prognose gut, dass er als

umgeschulter OP-Krankenpfleger wieder zurück ins zivile Arbeitsleben kehren

kann. Der BW und der deutschen Bundesregierung ist zu wünschen, dass sie für

Soldaten, die für unsere Gesellschaft „den Kopf hinhalten“, mehr wirtschaftliche und

menschlich- gesellschaftliche Wertschätzung aufbringt. Es ist sehr fraglich, ob das

Konzept aufgeht „Soldat auf Lebenszeit“ hinsichtlich der hohen körperlichen,

sozialen und psychologischen Belastung des Berufes, die in dem beschrieben

Pat.-fall hier exemplarisch gezeigt wurde.

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9. Quellenangaben

In der Reihenfolge der Nennung:

(1) https://de.pons.com, Latein- Deutsch; digitus; Zehe/Finger.

(2) Simmel, M. Vorlesung Psychologie THD SS 2018, mündliches Zitat.

(3) Dauer bis zu 2 Jahren mit Gutachten und stationärem Check im

Bundeswehrkrankenhaus, anam. Patient.

(4) Möckel, E., „Sacral Sag“ und mögliche klinische Folgen“, DO 2012, S. 9-13

(5) Liem, T., Schleupen, A.,Altmeyer, P.Zweedijk,R.(Hrsg.), Osteopathische

Behandlung von Kindern, Hippokrates, Stuttgart, 2010, Seite 812, ff.

(6) https://www.burghausen.de/wissenswertes/zahlen-

daten/einwohnerzahl.html, Stand 31.12.2017, DL 08.09.2018.

(7) Möckel E., „Sacral Sag“ und mögliche klinische Folgen. DO 2012; 3:

Seite 9–13.

(8) Möckel E., „Sacral Sag“ und mögliche klinische Folgen. DO 2012; 3:

Seite 9–13.

(9) Möckel E., „Sacral Sag“ und mögliche klinische Folgen. DO 2012; 3: Seite 9

(10) Engl. für „faszialen Zug nach unten", Möckel E., „Sacral Sag“ und

mögliche klinische Folgen. DO 2012; 3: Seite 11.

(11) Möckel E., „Sacral Sag“ und mögliche klinische Folgen. DO 2012; 3:

Seite 9

(12) Helmel, N. , mündliches sinngem. Zitat aus Mitschrift Vorlesung 2017.

THD, „Clinical Reasoning“.

(13) www.medi-

learn.de/examen/PDFs/Ph/1a1576976f1b47bb96812710e66185d2.pdf,

DL 08.09.2018.

(14) www.medi-

learn.de/examen/PDFs/Ph/1a1576976f1b47bb96812710e66185d2.pdf,

DL 08.09.2018.

(15) Trepel, M., Neuroanatomie, Struktur und Funktion, Urban & Fischer,

München, 3., neu bearbeitete Auflage, .2004, ISBN 3-437-41297-3.

Dtsch Arztebl Int 2013; 110(1-2): Kap. 8.3. Hypothalamus, S.178.

(16) Ohe, v. d., G., Oxytocin Concentrations Are Crucial, 12; DOI:

10.3238/arztebl.2013.0012a.,

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DL 08.09.2018, GD.

(17) Travell, G.J., Simons, D.G., Handbuch der Muskel-Triggerpunkte,

Band 2, Untere Extremität und Becken, 2000, Urban & Fischer, ISBN 3-437-

41401-1, S. 203.

(18) Hammer, N., Bechmann, I., Steinke, H. , Großbänder des hinteren

Beckenrings: Sakrotuberal- und Sakrospinalband, DO 2011; 9(01): Seite 9,

DOI: 10.1055/s-0030-1250703.

(19) Netter, F.H., Farbatlanten der Medizin, Bd. 7., Bewegungsapparat I,

Thieme Verlag, Stuttgart, 1992, ISBN 3-13-524601-95, S. 16 f.

(20) Visible Body, Human Anatomy Atlas 2017 Edition, Software,

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(21) Schünke, M., Schulte, E., et al., LernAtlas der Anatomie,

Prometheus, Innere Organe, Thieme, Stuttgart, 2. Aufl., 2009, ISBN 978-3-

13-139532-0, S 384 f.

(22) Schünke, M., Schulte, E., et al., LernAtlas der Anatomie,

Prometheus, Innere Organe, Thieme, Stuttgart, 2. Aufl., 2009, ISBN 978-3-

13-139532-0, S. 388, 389.

(23) Nicolas, A. S., Nicolas E. A., Atlas Osteopathische Techniken, Urban

& Fischer München, 2009, ISBN 978-3-437-58521-0, S. 262 ff.

(24) Nicolas, A. S., Nicolas E. A., Atlas Osteopathische Techniken, Urban

& Fischer München, 2009, ISBN 978-3-437-58521-0, S. 278-279.

(25) Löwe, B. et al., 2002, Heidelberg https://www.klinikum.uni-

heidelberg.de/...Klinik/.../PHQ_Komplett_Fragebogen1.pdf 5.

(26) siehe Anlage (9).

(27) Löwe, B. et al., 2002, Heidelberg, 2. Auflage,

Gesundheitsfragebogen für Patienten, PHQ-D Manual

Komplettversion und Kurzform Autorisierte deutsche Version des „Prime

MD Patient Health Questionnaire (PHQ)“, DL, 11.09.2018.

(28) Zaudig, M. et al., Therapielexikon Psychatrie, Psychosomatik,

Psychotherapie, Springer, Heidelberg, 2006, ISBN 978-3-540-30986-4, S.

414.

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(29) Konin, G.P., Walz, D.M. Lumbosacral Transitional Vertebrae:

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2010 , www.ajnr.org, S. 1778.

(30) French, H., Somasundaram, A., Schaefer, N., Laherty, R.,

Lumbosacral Transitional Vertebrae and Its Prevalence in the Australian

Population“, Global Spine Journal 2014; 04(04): 229 - 232DOI: 10.1055/s-

0034-1387808,Original Article, GD.

(31) Helmel, N. Vorlesung 2017 THD (sinngemäßes mündl. Zitat).

(32) Travell, G.J., Simons, D.G., Handbuch der Muskel-Triggerpunkte,

Band 2, Untere Extremität und Becken, 2000, Urban & Fischer, ISBN 3-437-

41401-1, S 191, „Zu kleine Beckenhälfte“.

(33) Begriff: Doccheck Flexikon, „Hypoplasie“,DL 11.09.2018.

(34) Brossmann J., Os sacrum und Os coccygis. In: Freyschmidt J, Hrsg.

Freyschmidt's „Köhler/Zimmer“ Grenzen des Normalen und Anfänge des

Pathologischen in der Radiologie des kindlichen und erwachsenen Skeletts.

14. vollkommen überarbeitete, neu strukturierte und erweiterte Auflage.

Thieme; 2000. doi:10.1055/b-002-54071, Dl 06.09.2018, S 698.

(35) Greenhalgh, T., „Einführung in die evidenzbasierte Medizin“, Verlag

Hans Huber, 2015, 3. Auflage, Seite 183, Abs. 3.

(36) Kroppenstedt, S., Halder, A., S2k-Leitlinie „Spezifischer

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(37) Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztliche Bundesvereinigung

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spezifischer Kreuzschmerz – Kurzfassung, 2. Auflage. Version 1. 2017,

[2008-9-09] DOI: 10.6101/AZQ/000377.

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(38) Schaefert, R. et al., S3-Leitlinie „Umgang mit Patienten mit nicht-

spezifischen, funktionellen und somatoformen Körperbeschwerden“ der

Deutschen Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche

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(39) Eigenzitat, Kwisthout, R.B., Analyse der Leitlinien für die Behandlung

von M. Parkinson im Hinblick auf die Rolle der Kraniosakralen

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(40) Kroppenstedt, S., Halder, A., S2k-Leitlinie „Spezifischer

Kreuzschmerz“, 2017, AWMF Registernummer: 033-051, DL 8.09.2018,

Seite 38.

(41) Kroppenstedt, S., Halder, A., S2k-Leitlinie „Spezifischer

Kreuzschmerz“, 2017, AWMF Registernummer: 033-051, DL 8.09.2018,

Seite 38.

(42) Rittner, H., Hasenbring, M. et al., NVL Nicht-spezifischer

Kreuzschmerz Langfassung, 2. Auflage, 2017, Version 1, AWMF-Register-

Nr.: nvl-007, DL 5.9.2018, Seite 19.

(43) Rittner, H., Hasenbring, M. et al., NVL Nicht-spezifischer

Kreuzschmerz Langfassung, 2. Auflage, 2017, Version 1, AWMF-Register-

Nr.: nvl-007, DL 5.9.2018, Seite 13.

(44) Rittner, H., Hasenbring, M. et al., NVL Nicht-spezifischer

Kreuzschmerz Langfassung, 2. Auflage, 2017, Version 1, AWMF-Register-

Nr.: nvl-007, DL 5.9.2018, Seite 13.

(45) Rittner, H., Hasenbring, M. et al., NVL Nicht-spezifischer

Kreuzschmerz Langfassung, 2. Auflage, 2017, Version 1, AWMF-Register-

Nr.: nvl-007, DL 5.9.2018, Seite 19 ff.

(46) Rittner, H., Hasenbring, M. et al., NVL Nicht-spezifischer

Kreuzschmerz Langfassung, 2. Auflage, 2017, Version 1, AWMF-Register-

Nr.: nvl-007, DL 5.9.2018, Seite 14.

(47) Möckel E., „Sacral Sag“ und mögliche klinische Folgen, DO 2012; 3:

Seite 10.

(48) Rittner, H., Hasenbring, M. et al., NVL Nicht-spezifischer

Kreuzschmerz Langfassung, 2. Auflage, 2017, Version 1, AWMF-Register-

Nr.: nvl-007, DL 5.9.2018, Seite 78.

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(49) H. Frisch, Programmierte Untersuchung des Bewegungsapparates,

Chirotherapie und Osteopathie im Vergleich, Springer -Verlag, Berlin, 2009,

9. überarbeitete und erweiterte Auflage, Seite 467 und GD.

(50) Rittner, H., Hasenbring, M. et al., NVL Nicht-spezifischer

Kreuzschmerz Langfassung, 2. Auflage, 2017, Version 1, AWMF-Register-

Nr.: nvl-007, DL 5.9.2018, Seite 22 ff., Tab.7, Auswahl klinischer U bei

Kreuzschmerzen.

(51) https://www.bgw-online.de/DE/Arbeitssicherheit-

Gesundheitsschutz/Grundlagen-Forschung/GPR-

Medientypen/Downloads/Evidenzkategorien-Empfehlungen-

Umgebungsuntersuchungen-

TB_Download.pdf;jsessionid=C67718B8EC24D02C90DF23399CEFA574?

__blob=publicationFile, DL 12.09.2018, DG.

(52) Helmel, N., Skript Neurophysiologie 2016, Physioklinik im

Aitrachtal/Salutaris, Mengkofen 2016, THD -ILearn, 7. Semester, Seite 41.

(53) Helmel, N., Skript Neurophysiologie 2016, Physioklinik im

Aitrachtal/Salutaris, Mengkofen, 2016, THD -ILearn, 7. Semester, Seite 26.

(54) Travell, G.J., Simons, D.G., Handbuch der Muskel-Triggerpunkte,

Band 2, Untere Extremität und Becken, 2000, Urban & Fischer, ISBN 3-437-

41401-1, S. 468, Abb. 22.2. „seltener TrP im M. soleus“ und Textteil.

(55) Helmel, N., Skript Neurophysiologie 2016, Physioklinik im

Aitrachtal/Salutaris, Mengkofen, 2016, THD -ILearn, 7. Semester Seite 25.

(56) Begriffsklärung: Bias, engl. für Verzerrung, systematischer Fehler z.B.

in der Statistik.

(57) Buchmann J., Haas P. et.al., BÄK (Hrsg.) „Wissenschaftliche

Bewertung osteopathischer Verfahren“, Deutsches Ärzteblatt , Jg. 106 , Heft

46, 13. November 2009, A2325-A2334, Seite A2328.

(58) Eigenzitat, Kwisthout, R.B., Analyse der Leitlinien für Studienarbeit

THD, 2017, Seite 17., www.kwisthout.de/wissenschaftliche Arbeiten, DL

11.09.2018, und AGR Aktuell, Ausg. 1.2018, Nr. 59 , S. 41.

(59) Eigenzitat, Kwisthout, R.B., Analyse der Leitlinien für die Behandlung

von M. Parkinson im Hinblick auf die Rolle der Kraniosakralen Osteopathie -

eine Literaturrecherche, Studienarbeit THD, 2017,

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www.kwisthout.de/wissenschaftliche Arbeiten, DL 11.09.2018,

Seite 17-19 und AGR Aktuell, Ausg. 1.2018, Nr. 59 , S. 41-42.

(60) Zhang, X., “Benchmarks for training in traditional / complementary and

alternative medicine, Benchmarks for Training in Osteopathy”, ISBN 978 92

4 159966 5 (NLM classification: WB 940), World Health Organization 2010,

DG.

(61) Buchmann J., Haas P. et.al., BÄK (Hrsg.) „Wissenschaftliche

Bewertung osteopathischer Verfahren“, Deutsches Ärzteblatt , Jg. 106 , Heft

46, 13. November 2009, A2325-A2334, Seite A2328.

Im Anhang:

(62) Trepel, M., Neuroanatomie, Urban & Fischer, München, 2004, ISBN

3-437-41297-3, S. 25, Tab. 2.1. „Die wichtigsten Kennmuskeln(..)“.

(63) NTrepel, M., Neuroanatomie, Urban & Fischer, München, 2004, ISBN

3-437-41297-3, S. 25, Tab. 2.1. „Die wichtigsten Kennmuskeln(..)“.

(64) Travell J.G, Simons, D.G., Handbuch der Muskel-Triggerpunkte Bd.2,

Urban & Fischer, München, 2000, S. 503.

(65) Trepel, M., Neuroanatomie, Urban und Fischer, München 2004, S. 23,

Abb. 2.1. Segmentale sensible Innervation

(66) Trepel, M., Neuroanatomie, Urban und Fischer, München 2004, S. 90,

91 ff.

(67) Lomba, J.A., Peper, W., Handbuch der Chiropraktik und strukturellen

Osteopathie, Haug, 4. Aufl.2013, E-book, Dl 8.9.2019 von

https://books.google.de/books?isbn=3830475039, S 31, ff.

(68) Miller TM, Johnston SC. Should the Babinski sign be part of the routine

neurologic examination? Neurology. 2005 Oct 25;65(8):1165-8.

PubMed PMID:16247040, DOI: 10.1212/01.wnl.0000180608.76190.10

(69) Bähr, M.-, Frotscher, M., Duus´ Neurologisch-topische Dignostik, 8.

Aufl. 2003, Thieme. Stuttgart, S. 64.

(70) Kiss., T., "Physiotherapie im Bild“, Software, Forum

Gesundheitsmedien GmbH, Merching, ISBN; 978-3-934131-13-2, Kap.

Dehnungen, Piriformisdehnung in RL.

(71) Travell J.G, Simons, D.G., Handbuch der Muskel-Triggerpunkte Bd.2,

Urban & Fischer, München, 2000, S. 503.

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- 32 -

(72) http://www.gesundheits-lexikon.com/Ernaehrung-

Diaeten/Genussmittel/Kaffee.html, DL 11.09.2018.

(73) . Burkard,T., Biedermann, A. et al.,Treatment with a potassium-iron-

phosphate-citrate complex improves PSE scores and quality of life in patients

with minimal hepatic encephalopathy: a multicenter, randomized, placebo-

controlled, double-blind clinical trial, Eur J Gastroenterol Hepatol. 2013

Mar;25(3):352-8. doi: 10.1097/MEG.0b013e32835afaa5.

(74) „In vielen Jahren der Forschung an Patienten und Leistungssportlern

brachte man bereits den Nachweis einer Rechtsverschiebung der

Laktatleistungskurve (gleichbedeutend mit einer Verbesserung der

Leistungsfähigkeit und Zunahme der Trainingswirkung auf die aeroben

Leistungsgrundlagen), publiziert von Neumann et al., 2000.“,

https://www.dreluso.de/index.php/produkte/stoffwechsel/gelum-tropfen, DL,

15.09.2018, GD.

(75) Adaptogene Heilpflanzen – wie die ELEU-Wurzel (Taigawurzel),

wirken leistungssteigernd und stressreduzierend. Insbesondere senken die

In-

haltsstoffe der ELEU-Wurzel die Cortisol-Ausschüttung und blockieren

dadurch die Stressreaktion im Körper, so dass lange Erschöpfungsphasen

vermieden werden können.“

Produktinformation:https://www.eleu-curarina.de/wp-

content/uploads/2017/11/HAR_PRG_Eleu_Curarina_Web.pdf.pagespeed.c

e.3yqq67C0Pw.pdf, GD.

(76) Tanzberger, R., „Der Beckenboden- Funktion, Anpassung, Funktion“,

Urban & Fischer, 2004, Seite 345.

(77) Worlitschek, M., 2015 Praxis des Säure-Basen-Haushalts DOI:

10.1055/b-0036-138770, Praxis des Säure-Basen-Haushalts, GD.

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- 33 -

8. Abbildungsverzeichnis

Abb. 1 Anhang (4)

Foto Autor, Praxis für Physiotherapie, Naturheilkunde & Osteopathie

9. Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Anhang (5) Klinischer Test

Kwisthout, R.B.,

Format: Standardvorlage MS Office 365, Businessedition, Word 2016.

Tabelle 2: Anhang (6) Behandlungsplan

Kwisthout, R.B.,

Format: Standardvorlage MS Office 365, Businessedition, Word 2016.

Tabelle 3: Anhang (7) Kwisthout, R.B., Co-Konsultationen

Format: Standardvorlage MS Office 365, Businessedition, Word 2016.

Tabelle 4: Anhang (8) Kwisthout, R.B., Hausaufgaben

Format: Standardvorlage MS Office 365, Businessedition, Word 2016.

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- 34 -

10. Anhang

Anhang (1): Erklärung zur Eigenständigkeit

Anhang (2): Erklärung Einverständnis Patient

Anhang (3): Datenschutzerklärung Patient

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- 35 -

Anhang (4): Interner Befund: Foto durch Autor, Dokumentation

Paravetrebraler Strichtest nach 10 Min, Hoher Sympathikotonus

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- 36 -

Praxis-Anhang (5): Tabelle 1: Klinischer Test

Klinischer Test Befund:

ASR re: mittellebhaft li: lebhaft

PSR re: lebhaft li: überlebhaft

Kraft OSG Extensoren Einbeinzehenstand f. S 1-2

(Kennmuskualtur M. trizeps surae;

gebildet von M. soleus et M. gastrocnemius,

beide Inn. N. tibialis S 1-S 2)62

re: o.B. li: leicht

abgeschwächt

MFP 4-5

Kraft D1 Extension, für L 5

(Kennmuskulatur laut Trepel63 L 5 , M. extensor

hallucis longus inn. N. fibularis profundus, L 5)

re : o.B. li: leicht

abgeschwächt

Kraft der Supination, für L 5

(Kennmuskel laut Trepel L 5, M. tibialis posterior ,

inn. N. tibialis m. Fasern L 5 und S 1 64)

Re: o.B. li: leicht

abgeschwächt

Lasègue re: o.B. li:mittelgradig

auslösend

positiv

Umgekehrter Lasègue o.B.

Gekreuzter Lasègue o.B.

Bragard-Zeichen re. o.B. li positiv

Einbeinstand Gleichgewicht (10 Sek. Test) re o.B.

li 10 Sek.,

leicht instabil

Kompressionstest der LWS in Flex deutl. stechend

auslösend

Kompressionstest der LWS in Ext leicht ziehend zentriert

an L 5 /S1

Lokal listening Sakrum Hypernutation

NAS /NRS 10 an L 5 /S 1 (1.

Behandlung)

62 Trepel, M., 2004, S. 25, Tab. 2.1. „Die wichtigsten Kennmuskeln(..)“. 63 Trepel, M., 2004, S. 25, Tab. 2.1. „Die wichtigsten Kennmuskeln(..)“. 64 Travell J.G, Simons,D., G., 2000, S. 503.

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- 37 -

5 ( 6. Behandlung)

Protopathische Sensibilität Beine/ unterer Rumpf Li Segment L 5

65reduziert (leicht taub)

Spitz-Stumpf Diskrimination Beine li Segment L 566

verlangsamt in

Wahrnehmung

Traktionstest der LWS entlastend

Beweglichkeit LWS, Funktionsuntersuchung L 5 /S 1 in Konvergenz

li

Beweglichkeit BWS, Funktionsuntersuchung Steilstellung mittlere

BWS

Derbolowsky Vorlauf li

Ablagetest nach Dr. Wühr (AOB) Vorlauf li

Finger-Boden -Abstand 8 cm

ISG Kompressionstest dors. Kompartement i. SL druckdolent

ISG Kompressionstest med. Kompartement i. SL druckdolent

ISG Kompressionstest ventr. Kompartement i. SL druckdolent

Palpation Lig. inguinale li hyperton, dol.

Palpation M. quadratus lumborum li hyperton, dol.

Palpation M. piriformis bds. hyperton, li bet.,

dol.

Palpation M. poas major li hyperton, dol.

Palpation Diaphraghma abdominale ventral druckdol.,

hyperton, li bet.

Palpation M. iliacus li hyperton, dol

Palpation Beckenboden (extracorporal) Li hyperton, dol.

Palpation For. obturatorius li v. dorsal u.ventral

palpiert hyperton, dol.

Traktion der LWS nach caudal entlastend

65 Trepel M., 2004, S. 23, Abb. 2.1. 66 Trepel M., 2004, S. 90,f.

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Diagnostischer Paravertebralstrich67 + 10 Min Rötung ,

positiv

Beweglichkeit HWS C3/C4 in Konvergenz li

Palpation Suboccipitale Muskelgruppe Hyperton, druckdol.

Palpation M. longus colli Re bet. Hyperton,

deutl. druckdolent

Pyramidenbahnzeichen Babinski,

wird jedoch diskutiert68

o.B.

Fremdreflex Bauchhautreflex69 o.B.

Provokationstest Piriformisdehnung70 10-15 Sek.

Dehnungsschmerz

lokal, dann typ.

Ausstrahlung zum Knie

und verstärkt bis zur

Ferse, nachlassende

Sympt. N. 25 Sek.

Test Sacrum Achsen (bedingt aussagekräftig

durch bilaterale Depressedstellung,

kombiniert mit Ilium ant.)

tendenziell li Achse ,

Rot. nach re. (L/R)

Gesundheitsfragebogen PHQ-D Somatoformes

Syndrom (Fragen 1a-m

:6 x stark

beeinträchtigt)

Prüfung auf Kontraindikationen der

1. Behandlung/“red flaggs“

Kortison (Einfluss Knochendichte), anamn. o.B.

NSAR (Einfluss Knochendichte,

Hinweis auf Rheuma, Stabilität Lig.

2017, 11

Mon.,800mg,

67 Lomba, J.A., Peper, 2013, S. 31 68 Miller, T.,M., Johnston, S. ,C., 2005, 1165-8.

69 Bähr, M.-, Frotscher, M., 2003, S. 64

70 Kiss., T., Software,Piriformisdehnung in RL.

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- 39 -

Transversum atlantis), anamn. ESPERNIT bis

zu 8 Tbl ./d. in

April- July,

;durchschnittl.

4 Tbl.

Rheuma Labor

o.B. (anamn.)

Klopftest an der LWS (Neoplasie WS) o.B.

Aortenaneurysmatest für tiefe abd. Techniken

(Femoralis-Carotis-Vergleichstest)

o.B.

Safty HWS: Art. Basilaris Zugtest o.B.

Safty HWS: Shift-Test C 1/C 2, Lig. cruciforme o.B.

Safty HWS: Zwangsrotation der Ligg. Alare o.B.

Safty HWS: A. vertebralis, De Klijn-Nieuwenhuizer o.B.

Safty HWS: Horner o.B.

Safty HWS: Hautant´s Test o.B.

Safty HWS: Lig. transversum atlantis. o.B.

Anamnese typischer perpetuierende Faktoren71

Trinkverhalten Flüssigkeit o.B. trinkt 3 l +

Schlaflage ADL: Ergonomie o.B.

Resorportionsbehindernde Faktoren72

Alkohol: nein; o.B.

Kaffee: 1 l /Tag bis 2 l

73 bei Dienst

Nikotin: nein; o.B.

71 Siehe auch:, Travell Handbuch der MuskeltriggerpunkteJ.G, Simons,D., G., S.187 ff, Kap. 4 Perpetuierende Faktoren, ganzes Kapitel 72 Travell, Simons, Handbuch der Triggerpunkte , Seite 73 http://www.gesundheits-lexikon.com/Ernaehrung-Diaeten/Genussmittel/Kaffee.html, DL 11.09.2018

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- 40 -

→ Einfluss Muskel-Stoffwechsel

Schilddrüsenfehlfunktion Labor (Arzt) o.B.

Zinkmangel (beteiligt u.a. an Melatoninsynthese) Serumzink o.B (Arzt)

Ernährung Neu: Elemente

Ernährung v. Arzt

DGE Empfehlung 400- 600 gr. Fleisch/Wo

(Einfluss Körpergewicht,

Säure- Base-Haushalt)

Hat umgestellt, wird

eingehalten

Vitaminmangel ( Vit. B 1, 6, 12, C, u.a) Physioth. nicht prüfbar,

ärztl. nicht geprüft

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Anhang (6) Praxis-Tabelle 2: Behandlungsplan

Siehe externe Anlage in separater Datei, bitte hier einfügen

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Anhang (7): Praxis-Tabelle 3: Fremd-Konsulte

zu Kapitel: 4.7.4 Co-Behandlungen/Konsultationen

Behandler Maßnahme Einfluss

Symptomatik

Anla

-ge

Psychosomatik

(Überweisung TA)

Sportpsych. Praxis

TCM

Chiropraktor

Chiropraktik, Akupunktur

14-tägig, Wachhypnose

Änderung

Schmerzqualität

stechend zu

dumpf,

deutliche

Empfindungen bei

Akup. ,

rezidivierend

15

Truppenärztin (TA)

(SP

Naturheilkunde)

Elemente-Ernährung

Baseninfusionen (Eu-ru-

Bibag), Vit C

Neuraltherapie

hilfreich

keine

unklar

-

Neurochirurg

(Überweisung der

TA)

Infiltration ISG

InfiltrationL 5 /S1

Befundungen: Keine OP

Indikation akut

Keine

60 Min.

Hauttaubheit

11

Heilpraktiker

(eigener Konsult)

Gelum-Tropfen74,75

3x tgl. 2 ml

(entsäuernd)

Eleu-Curanina-Tropfen76

hilfreich

Verdauung

verbessert

AZ gebessert

Weniger

Schmerzen

-

74 Burkard,T. et al., 2013, Seite 352-8. 75 Neumann et al., 2000, GD. 76„Adaptogene Heilpflanzen , Produktinfo 2018, GD.

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(Einleitung

Regenerationsstoffwechsel

)

2 x tgl. 30 Tro.

Verzicht auf

Schmerzmedikatio

n

Weniger erschöpft

Regenerationszeit

verkürzt

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Anhang (8): Praxis-Tabelle Hausaufgaben Patient

Übung Wieder- holunge

n

Ziel/

Intention

Begründung Behandlung

s

beginn

Termin:

Auto-

Mob. des S

n. Dorn in RL

mit Handtuchrolle

unter caudalem S-

pol

Tgl. Waden werden

parallel zur

Unterlage

geführt aus 90 °

Knie und

Hüftflex um ca

10cm n. cranial

und caudal

Durch

Eigengewicht auf

fester Unterlage

Mobilisiert das

Sacrum mit den

ISg Bewegungen

in die S-

Aufrichtung

1

Piriformisübung Laut Anlage

(Variationen)

Schmerz-

linderung

Ischias

-entlastung

2

Turmspinger- Übung (Scapulagleiten gegen Widerstand, Konzentrisch/exzentrische Aktivität, hier 5 KG)

3- 5 Sätze Je 15-20 WH

Druckentlastung

an L 5 /S 1,

Unterstützung

der Rehydrierung

3

Hockerliegestütz 3 x 10 WH Tgl.

aus Vordehn

ung

Verbessung sternosymphysialer Annäherung

Entlastung der Wirbelsäule

2.

Faszienrolle

Ganze ORL

Tgl. 10 Min.

Adaptionsfähig-

keit der ORL

Anpassung an

Physiolog.

Sacrum

Nach R. Schleip

4

Wadendehnung

An der Stufe

Tgl.3x 60 Sek. + vor /nach Sport

Verspannungen

, Verkürzung

lösen, Fasziale

Triggerpunkte,

Störungen der

Durchblutung

5

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Adhäsionen

löse, Aufdehnen

„Liegen nur liegen “77 CV 4 Eige- nbehandlung

Entspannung /Wohlspannung

Aufhellung Stimmung

Vagus- stimulation

Somatisierungs- regulation

Stressreselienz verbessern

Verbesserte Sekretion

intracranialer Hohlorgane

(z.B. Oxytocin)

6

Basenbad 15-20 Min PH 8, 5 Natronlösung/ Natriumbi- karbonat

2 x wö. Schnelle Entsäuerung78

Der EZM

Pädagogik: AHA-Effekt

durch Vorher- Nachher Messung

alle

Kaffee reduzieren

Tgl. bis 4 Tassen,

von Nahrung getrennt

Nährstoff- Resorption: Muskelstoff-

wechsel verbessern

5.

Trinken Zimmertemperiertes, CO-2 freies Wasser, mineralienreich

Tgl. Min. 3 Liter,

verteilt ü.d. Tag

1.

Omega 3 Fetts., Zink, Vit C

Tgl. Reparatur Bindegewebe

Bereitstellung Vitamine

/Spurenelemnete/

Nährstoffe für optimale Versorgung,

damit der Körper s. Autoregulation

im Zeitfenster

1.

Es sich gut gehen lassen

Tgl. mind. 5 Minuten Für sich selbst

Trophotrophie unterstützen,

Vagus stimulieren, limbische

Komponente

Selbstwirksamkeits-erfahrung

stärken, limbisch

gesteuertes Belohnungssyste

m anregen

3.

77 Tanzberger, R.,2004, Seite 345. 78 Worlitschek, M., 2015, GD.

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Quelle: AZH Therapiesoftware TIM, München, Noventi Healthcare

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Anhang (9):Praxis- Befund PHQ-D Gesundheitsfragebogen für Patienten,

anonymisiert

Anhang (10): Externer Befund: ISG Bechterew-Ausschluss, anonymisiert

Anhang (11): Externer Befund LWS Funktionsaufnahme, anonymisiert

Anhang (12): Externer Befund, Orthopädie/Neurochirurgie, L 5/S1 Infiltration,

anonym.

Anhang(13): Externer Befund: MRT LWS 11.06.2018, anonymisiert,

Arztbrief

MRT Einzelbild 11.06.2018, anonymisiert

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Anhang (8): Externer Befund, Neurochirurgie, 2 Seiten, Arztbrief,

anonymisiert

Anhang (14) : Externer Befund, Röntgen Hüfte li, Beckenübersicht vom

03.09.2018, anonymisiert

Anhang (15): Externer Befund, Psychologe, Arztbrief, anonymisiert, 3 Seiten

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Anlage (16) MRT 2017, Winkel ca. 119 °

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