24
Das Hessische Staatsarchiv Darmstadt Geschichte Ausstattung Bestände Nutzung

Das Hessische Staatsarchiv Darmstadt

  • Upload
    others

  • View
    4

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Das Hessische Staatsarchiv Darmstadt

Das Hessische Staatsarchiv Darmstadt

GeschichteAusstattungBeständeNutzung

durchBLICK: Staatsarchiv

Page 2: Das Hessische Staatsarchiv Darmstadt
Page 3: Das Hessische Staatsarchiv Darmstadt

Ein Wort zuvor

Über den „Mollerbau“ am Karolinenplatz hört man in erster Linie, dass er ein schöner und repräsentativer BLICKfang ist. Doch was genau sich hinter seinen Mauern und dem „geheimnisvollen“ Namen „Staats-archiv“ verbirgt, welchen Nutzen das Haus für den Einzelnen hat – diese Fragen prallen zuweilen an der klassizistischen Fassade ab!

Haben Sie bislang auch gedacht, dass dieses Ge-bäude den „Normalsterblichen“ verwehrt und ein Blick hinter die Kulissen nur einem kleinen Kreise vorbehal-ten sei? Wenn ja, wollen wir mit diesem Irrtum gerne aufräumen. Denn Ihr Recht, durch den Portikus hinein in das „Haus der Geschichte“ zu gehen, ergibt sich bereits aus dem Grundgesetz! Als öffentliches Archiv sind wir für Sie da. Dieser gesetzliche Auftrag ist gleichzeitig unser Anspruch, unsere Aufgabe. An ihm lassen wir uns messen.

Diverse Angebote und Veranstaltungen haben bereits dazu beigetragen, das zentral gelegene Haus auch im Bewusstsein dorthin zu rücken, wo es hingehört: in die Mitte der Gesellschaft. Als Dreh- und Angelpunkt für geschichtlich Interessierte, Forschung und Wissen-schaft.

Ihnen, die diese Broschüre nun in der Hand halten, möchten wir uns auf diesen Seiten vorstellen. Neh-men Sie unser Angebot ruhig wörtlich und wagen Sie einen Blick „hinter die Kulissen“.

Vorhang auf!

BLICKfang

3

Page 4: Das Hessische Staatsarchiv Darmstadt

Zuständigkeit

Das Hessische Staatsarchiv Darmstadt ist zuständig für die Unterlagen des Regierungspräsidiums Darm-stadt, der nachgeordneten staatlichen Dienststellen in den kreisfreien Städten Darmstadt und Offenbach sowie in den Landkreisen Bergstraße, Darmstadt-Dieburg, Gießen (außer dem Regierungspräsidium Gießen), Groß-Gerau und Offenbach, im Odenwald-kreis, im Vogelsbergkreis und im Wetteraukreis.

Als historisches Archiv verwahrt das Hessische Staatsarchiv Darmstadt die Überlieferung für das Ge-biet der ehemaligen Landgrafschaft bzw. des späteren Großherzogtums Hessen („Hessen-Darmstadt“).

Die Zuständigkeiten der Staatsarchive in Hessen: Darmstadt (DA) mit dem süd- und oberhessischen Bereich sowie die Einzugs-gebiete des Haupstaatsarchivs Wiesbaden

(WI) und des Staatsarchis Marburg (MR).

Darmstädter Schloss, 1676. Obwohl unser Zuständigkeits-bereich weit über Darmstadts Grenzen hinausgeht, liegt hier der institutionelle Ursprung. Im Residenzschloss wurde das erste Archiv eingerichtet.

BLICKfang

4

Page 5: Das Hessische Staatsarchiv Darmstadt

rückBLICK

Interieur des Staatsarchivs im GroßherzoglichenResidenzschloss (Lesesaal), 1907

Vom fürstlichen Geheimarchiv zum öffentlichen „Haus der Geschichte“

■ 1150 Jahre Geschichte werden lebendigDas Wort „Archiv“ weckt gern „archaische“ Assozia-tionen. Das ist in einem Punkt auch berechtigt, denn bereits in der Antike begann man, Schriftzeugnisse (auf Tontafeln, Papyrus, Pergament etc.) aufzubewah-ren, damit sie – schlicht und ergreifend – nicht verlo-ren gehen. Und diese Kernaufgabe des Überlieferns ist bis heute aktuell. Ohne diese archivische Grund-idee des Aufbewahrens wüssten wir heute nichts über unsere Vergangenheit. Ungeachtet dessen haben sich Archive stets ihrem Umfeld angepasst und sind heute moderne Dienstleister, die ihr einmaliges historisches Potential der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen.

■ Ein Haus mit Tradition: Unsere GeschichteDer Schwerpunkt eines Archivs liegt auf seinen Beständen. Ein rückBLICK in die Geschichte des Staatsarchivs Darmstadt zeigt, dass sich die Her-kunftswege dieser Bestände in etliche (Himmels-)Richtungen verzweigen. Ein Staatsarchiv lebt von dieser Reichhaltigkeit. Aus ihr leitet sich seine regio-nale und überregionale Bedeutung ab. ►

5

Page 6: Das Hessische Staatsarchiv Darmstadt

Der institutionelle Ursprung des Staatsarchivs liegt in der im 16. Jh. eingerichteten „Kanzleiregistratur“ der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, dem späteren Hof- und Staatsarchiv des Großherzogtums (bzw. ab 1918 des Volksstaats Hessen). Seit 1725 war das „Gehei-me Staatsarchiv“ im einstigen Residenzschloss der Landgrafen und Großherzöge untergebracht. Leider hatte es in Folge der Bombardements Darmstadts im September 1944 erhebliche Verluste zu beklagen, die zum Teil durch Nachtrags- bzw. Ersatzüberlieferungen ausgeglichen werden konnten.

Seit 1945/46 hat unser Haus den Auftrag, als regio-nales Staatsarchiv des Bundeslandes Hessen dessen Überlieferung zur Geschichte Süd- und Mittelhessens – von der Karolingerzeit bis zur Gegenwart – zu ver-wahren. Die regionale Zuständigkeit entspricht für die Zeit bis 1945 den ehemaligen Provinzen Starkenburg (Südhessen), Oberhessen (Mittelhessen) und Rhein-hessen (seit 1946 zu Rheinland-Pfalz).

1993 erfolgte der Umzug in das im Krieg zerstörte ehemalige Hoftheater, den so genannten „Mollerbau“, dessen Ruine als modern ausgestatteter Archivbau wiederhergestellt wurde. ■

Bergungsarbeiten im eingestürzten Rechnungs-magazin des Schlosses, 1947

rückBLICK

6

Page 7: Das Hessische Staatsarchiv Darmstadt

... in vergangene Jahrhunderte

■ Unsere BeständeUnsere historischen Bestände sind wahre Informationswunder – sie öffnen den Zugang zu vergangenen Jahrhunder-ten. Sie sind einzigartige, historische Zeitzeugen und faszinieren oft bereits auf den ersten Blick.

Das Hessische Staats-archiv Darmstadt verwahrt in seinen Magazinen die Quellen zur Geschichte Hessen-Darmstadts inkl. der im Laufe der Geschichte angegliederten geistlichen und weltlichen Territorien – von den mittelalterlichen Pergamenturkunden der Erzbischöfe von Mainz, der Bischöfe von Worms, der Grafen von Katzenelnbogen und der Landgrafen von Hessen bis zu den Verwal-tungs- und Gerichtsakten des 19. bis 21. Jh. ►

BLICKfenster

7

Page 8: Das Hessische Staatsarchiv Darmstadt

■ Bandbreite der historischen ÜberlieferungDer Bestand umfasst ca. 44.000 Urkunden und 23,6 laufende Kilometer Akten und Amtsbücher. Die im großherzoglichen Haus- und Familienarchiv verwahr-ten Korrespondenzen spiegeln die dynastische Ver-flechtung des Hauses Hessen mit den europäischen Fürstenfamilien wider. Wichtige Ergänzungen bieten die deponierten Archive verschiedener Standesherr-schaften und Adelsfamilien sowie zahlreiche Nach-lässe und Sammlungen unterschiedlicher Herkunft.

Hinzu kommen eine umfängliche Karten- und Plan- sowie Plakatabteilung (ca. 310.000 Exemplare), die Bildersammlung (ca. 105.000 Bilder) und die häufig genutzten Zeitungs- und Amtsdrucksachenbestände. Eine reichhaltige Bibliothek (ca. 127.000 Einheiten) ergänzt den Bestand.

Urkundendetail, 1008 (oben)

Aquarell der Burgruine Bolanden, um 1800 (rechts)

Kolorierte Karte der Baben-häuser Mark, 1569 (unten)

Ahnenprobe des Georg XIV. Riedesel, 1686 (unten rechts)

BLICKfenster

8

Page 9: Das Hessische Staatsarchiv Darmstadt

Unser ältestes Exemplar ist eine Königsurkunde Ludwigs des Deutschen von 867. Das jüngste Doku-ment ist sozusagen immer tagesaktuell, denn täglich kommen neue Archivalien hinzu. Der Vorgang des Überlieferns ist zeitlos und findet andauernd statt. Somit bieten wir Ihnen ein BLICKfenster in fast 1150 Jahre Geschichte.

Die Bandbreite unserer Bestände deckt sich in einer Gesamtgliederung ab:

■ Alte Urkundenabteilung, Pertinenzbestände (A)■ Sonderbestände der Urkunden, Provenienzbestände (B)■ Amtsbuchabteilung (C)■ Großherzoglich-hessisches Haus- und Familienarchiv (D)■ Sog. Alte Aktenabteilungen, Pertinenzbestände (E)■ Archive ehem. selbständiger Institutionen und Standesherren (F)■ Behörden und Ämter Großherzogtum und Volksstaat Hessen (G)■ Staatsbehörden Land Hessen, seit 1945 (H)■ Reichs- und Bundesbehörden (J)■ Parteien, Verbände, Vereine, Stiftungen (N)■ Familienarchive und Nachlässe (O)■ Karten und Pläne (P)■ Filme, Mikrofiches und Tonträger (Q)■ Sammlungen und Karteien (R)■ Dienstbibliothek

Schmuckstück im Prachteinband: durch Zar

Alexander III. ratifizierter Heiratsvertrag für die Hoch-zeit zwischen Elisabeth von Hessen und bei Rhein und

Großfürst Sergei Alexandro-witsch Romanow, 1884.

9

Page 10: Das Hessische Staatsarchiv Darmstadt

■ Fit für die Zukunft: Digitale AufzeichnungenGemäß Hessischem Archivgesetz vom 26. Novem-ber 2012 gelten auch digitale Aufzeichnungen als öffentliches Archivgut. Das Land Hessen forciert E-Government-Projekte und nimmt im Bundesvergleich eine Vorreiterrolle hinsichtlich der Umstellung auf die Elektronische Akte ein. Die hessischen Staatsarchive zeichnen für die Überlieferung der Landesverwaltung verantwortlich – ganz gleich, ob analog oder digital. Es gilt also, mit der Zeit zu gehen. Aus diesem Grund wurde 2009 unter Federführung des Hauptstaats-archivs in Wiesbaden das „Digitale Archiv der hessi-schen Staatsarchive“ gegründet. Hier laufen zukünftig die Fäden für die Archivierung elektronischer Unterla-gen der hessischen Landesverwaltung zusammen. ■

BLICKfenster

10

Page 11: Das Hessische Staatsarchiv Darmstadt

Auftrag: Überliefern.Von der Verwaltungsakte zum Archivgut

„Quod non est in actis, non est in mundo“ – was nicht in den Akten ist, ist nicht in der Welt. Dies ist eine Formel aus dem Rechtslatein, die sich eins zu eins auf Archive übertragen lässt. Sie bedeutet: Was nicht schriftlich überliefert ist, existiert nicht, ist nicht (mehr) aussagekräftig – gerät in Vergessenheit. Um das zu verhindern, traten und treten Archive auf den Plan.

Archivische Quellen sind generell Unikate. Und was einmal weg ist, ist auch wirklich weg. Was nicht über-liefert ist, kann auch nicht mehr der Beweissicherung dienen. Dies erkannte man bereits sehr früh und be-gann, Urkunden zur Sicherung von Rechten dauerhaft aufzubewahren. Später kam ein neuer weitBLICK und archivarischer Ansatz hinzu, Unterlagen ganz bewusst aufgrund ihres Informationsgehaltes für zukünftige Generationen zu bewahren.

Bis heute haben diese Grundsätze Gültigkeit. Archive sehen sich einer gewaltigen, wachsenden Informati-onsflut (schriftlich und zunehmend auch elektronisch) gegenüber, aus der ein repräsentativer Querschnitt zu bilden ist, der den genannten Aspekten der Überliefe-rung Rechnung trägt. ►

weitBLICK

11

Page 12: Das Hessische Staatsarchiv Darmstadt

Gesetzliche Grundlage und gleichzeitig Auftrag für unsere Arbeit bildet das Hessische Archivgesetz. Aus diesem ergibt sich ein Überlieferungsauftrag, der in einzelne Organisations- und Funktionsbereiche zu unterteilen ist.

■ Die Qual der Wahl: BewertungVerfassungsorgane, Behörden, Gerichte und sonstige öffentliche Stellen des Landes Hessen fallen gleicher-maßen unter die Zuständigkeit der hessischen Staats-archive. Sie sind deswegen verpflichtet, alle Unterla-gen, die für den laufenden Dienstbetrieb nicht mehr benötigt werden, den Staatsarchiven anzubieten. Ausgebildetes Fachpersonal entscheidet dann über die Archivwürdigkeit der Unterlagen – nach Maßgabe der gesetzlich verankerten Kriterien. Übernommen werden manchmal nur 1-2%. Dieses Schriftgut erhält damit den Status von „Archivgut“, gelangt ins Staats-archiv und wird in den Bestand aufgenommen.

■ Überblick behalten: Erschließung & NutzungMit der Übernahme historisch relevanter Unterlagen ist es natürlich längst nicht getan. Der Auftrag geht viel weiter. Das Archivgut muss erschlossen und verwertbar gemacht werden. ►

Rollregalanlage mit unverzeichneten Akten

2009 übernommenes historisches Depot des Finanzamtes Michelstadt

weitBLICK

12

Page 13: Das Hessische Staatsarchiv Darmstadt

Dies ist die Grundlage für dessen Nutzung. Die Erschließungsinformationen dienen der Forschung als Schlüssel zur jeweiligen Archivalie (z. B. einer Akte, einer Urkunde, einem Foto oder einer Landkar-te). Zur Recherche in diesen Beständen werden heute elektronische Systeme angeboten. Die hessischen Staatsarchive stellen in der Online-Datenbank HADIS (www.hadis.hessen.de, demnächst „ARCINSYS“) ihre Bestände zur Recherche bereit. Das gewünschte Archivgut kann hier durch Nutzer ermittelt, bestellt und in den Räumen des Staatsarchivs eingesehen und ausgewertet werden (s. Kapitel einBLICK ab S. 15).

■ Gegen den Zahn der Zeit: BestandserhaltungDer Zahn der Zeit – und die Möglichkeiten, ihn im Zaum zu halten: es ist ein weites Feld, auf dem sich die Bestandserhaltung behaupten muss. Zwei Stich-worte genügen heute, um uns die Vergänglichkeit einzigartigen Kulturgutes ins Gedächtnis zu rufen: Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek Weimar und Histori-sches Archiv der Stadt Köln. Dort passierten Katastro-phen, die medienwirksam waren und denen tatkräftige Hilfsbereitschaft folgte. „Alltägliche“ Gefahren wie Zer-fall und Moder dagegen nagen still und schleichend, dafür aber flächendeckend am historischen Erbe. ►

Nutzerbetreuung im Lesesaal

Kontakt zwischen Archiv und Behörden

Erschließungsprojekte mit DFG-Förderung

13

Page 14: Das Hessische Staatsarchiv Darmstadt

So wundert es nicht, dass dieser Aufgabenbereich längst in die alltägliche Arbeit integriert ist. Im Staats-archiv Darmstadt ist zu diesem Zweck eine eigene Restaurierungswerkstatt mit vielseitiger und moderner Technik eingerichtet worden.

Doch Bestandserhaltung beginnt mit Prävention. Die Aufbewahrung von Archivgut hat unter bestimmten und konstanten klimatischen und lagerungstech-nischen Bedingungen zu erfolgen (18°C, 40-50% Luftfeuchte). Vorkehrungen sind jedoch auch bei der Nutzung zu treffen. Seit vielen Jahren bildet etwa die Mikroverfilmung ein wichtiges Standbein. Sie ermög-licht es, Informationen in Kopie zur Verfügung stellen zu können und damit die Originale zu schonen. Die neueste Errungenschaft ist die Digitalisierung, die eine zeitgemäße Form der Reproduktion darstellt und Nutzern zudem eine komfortable Handhabung und Einsichtnahme ermöglicht. ■

Bestandserhaltung in der hauseigenen Restaurierungswerkstatt: Gerätschaften, Restaurator bei der Arbeit

Tipp: HausführungenWenn Sie sich für unser Haus, die Bestandserhaltung, unsere Restaurierungswerkstatt (sowie auch unsere Fotowerkstatt) interessieren, dann laden wir Sie ein, an einer der regelmäßigen Hausführungen teilzunehmen (Termine auf der Internetseite)!

weitBLICK

14

Page 15: Das Hessische Staatsarchiv Darmstadt

IHR Staatsarchiv.Hinweise zur Nutzung

■ Wege zum WissensspeicherFaktisch stehen unsere Quellen für jedermann zur Verfügung: wer beispielsweise etwas über die Geschichte Hessens, seines Heimatorts oder seiner Familie erfahren und erforschen will, kann sich damit an die Archi-ve wenden und einBLICK in Archivalien erhalten. Nutzer und Fragesteller sind Wissenschaft-ler/innen, Privatpersonen, aber auch Behörden und Gerichte.

Anfragen können Sie posta-lisch, per E-Mail, telefonisch oder auch direkt vor Ort an uns stellen. Es empfiehlt sich jedoch eine Ankündigung Ihres Besuchs. In unserem Lesesaal haben Sie die Mög-lichkeit, bestellte Archivalien in Augenschein zu nehmen, mit Referenten zu sprechen und an PC-Arbeitsplätzen weitere Recherchen vorzunehmen. Ergänzend steht Ihnen unsere reichhaltige Dienstbibliothek zur Verfügung, von der Sie einen Präsenzbestand bereits im Lesesaal vorfinden. ►

einBLICK

15

Page 16: Das Hessische Staatsarchiv Darmstadt

Als erster „virtueller Ansprechpartner“ und als Find-mittel dient Ihnen unsere Online-Datenbank HADIS (www.hadis.hessen.de). Hier haben Sie die Möglich-keit, in weit über drei Millionen Archivalieneinheiten der drei hessischen Staatsarchive zu recherchieren – rund um die Uhr, bequem von zu Hause aus.

■ Datenschutz ist nötig. Deshalb: SchutzfristenÖffentliches Archivgut kann mitunter sensible, nicht zuletzt personenbezogene Informationen enthalten. Gemäß dem Recht auf informationelle Selbstbestim-mung hat der Gesetzgeber daher unterschiedliche Schutzfristen für Archivalien festgelegt, die v. a. bei jüngerem Archivgut mit dem Recht auf Einsichtnahme kollidieren können. Es besteht eine Schutzfrist von 30 (ggf. auch 60) Jahren nach Entstehung der Akte. Für personenbezogenes Schriftgut gilt zusätzlich: Ein-sichtnahme zehn Jahre nach dem Tod der betroffenen Person. Ist das Todesdatum nicht ermittelbar, werden 100 Jahre ab der Geburt als Schutzfrist angesetzt. Ein Ausschlusskriterium ist dies dennoch nicht zwangs-läufig – es besteht die Möglichkeit, die Schutzfristen auf Antrag zu verkürzen. Hierzu beraten wir Sie gerne.

■ Offen und gebührenfrei für alleDas Hessische Archivgesetz sieht vor: „Das Recht, öffentliches Archivgut zu nutzen, steht jeder Person zu“ (§ 12 Abs. 1 HArchivG). Darüber hinaus ist die

einBLICK

16

Tipp: Komfortable Bildrecherche im DDB-Portal (www.ddb.de)Die Deutsche Digitale Bibliothek (DDB) bietet Zugang zu digitalen Online-Angeboten vieler kultureller und wissenschaft-licher Einrichtungen. Das Staatsarchiv Darmstadt ist dort mit der Bildersammlung (Bestand R 4) vertreten.

Page 17: Das Hessische Staatsarchiv Darmstadt

Einsichtnahme – also die Vorlage von Archivgut – generell gebührenfrei. Jedoch muss der Zweck der Nutzung dargelegt werden.

■ Reproduktionen und FotowerkstattFür die Anfertigung von Reproduktionen bieten wir Ihnen verschiedene Möglichkeiten an. Verfilmte Archivalien (auf Microfilm bzw. Microfiche) können Sie in Eigenregie und komfortabel am Reader-Printer im Lesesaal reproduzieren. Für Reproduktionen aller Art (z. B. Digitalisate von Archivgut) steht Ihnen unsere hauseigene Fotowerkstatt zur Verfügung.

Die Mitarbeiter der Fotowerkstatt beraten Sie gerne bei Ihren Aufträgen. Das Selbstkopieren im Lesesaal ist aus konservatorischen Gründen und zum Schutz des Kulturguts nicht mehr gestattet. Nicht gestattet ist außerdem die Anfertigung von Fotos etc. mit eigenen Geräten (z. B. mitgebrachten Digitalkameras).

Digitalisierung in der hauseigenen Fotowerkstatt: Arbeit am Buchscanner

Im Lesesaal

17

Page 18: Das Hessische Staatsarchiv Darmstadt

einBLICK

■ Stichwort „Haus der Geschichte“Der gesetzlich verankerte Auftrag, als „Haus der Geschichte“ zu fungieren, ist zu einem festen Be-standteil unseres Leitbildes geworden. Der Dialog mit der Öffentlichkeit ist unser Anliegen. Ein Staatsarchiv lebt von der Verankerung in der Region, für die es zuständig ist. Diesen Ansatz versuchen wir anhand verschiedener Angebote mit Leben zu füllen. Wir beteiligen uns selbst aktiv an der Erforschung der Landesgeschichte und der Vermittlung historisch-politischer Bildung. Auf diese Weise bringen wir unser historisches Potential sowie unsere Erfahrung im Bereich der Historischen Hilfswissenschaften in den wissenschaftlichen Diskurs mit ein. Dabei arbeiten wir eng mit den Historischen Kommissionen und Vereinen zusammen, die ebenfalls in unserem Haus sitzen (s. Kapitel BLICKfeld ab S. 19). Die Forschungstätigkeit findet ihren Niederschlag in Publikationen und dem Veranstaltungsangebot. Mit Ausstellungen machen wir auf geschichtliche Aspekte aufmerksam, Geschichte wird damit visualisiert und vermittelt.

In das Angebot reihen sich Vorträge, Tage der offenen Tür und Seminare für die TU Darmstadt ein. Mit einem aktuellen und reichhaltigen Internetangebot informie-ren wir Sie über das aktuelle Geschehen und mehr. ■

Vernissage der Ausstellung „Tragi-sche Erinnerungs-orte“ im Vestibül des „Hauses der Geschichte“ im November 2013

18

Page 19: Das Hessische Staatsarchiv Darmstadt

„Haus der Geschichte“. Ein Haus – viele Facetten. Kurzüberblick über die Institutionen

Neben dem Staatsarchiv beherbergt der so genannte „Mollerbau“ noch weitere Archive und Institutionen, die das Informationsangebot bereichern und unser Ge-bäude zu einem „Haus der Geschichte“ machen – den Nutzern bietet diese Bündelung für ihre Recherche ein entsprechend weites BLICKfeld. Die Einrichtungen sind organisatorisch getrennt, arbeiten jedoch Hand in Hand, so dass für Benutzer wertvolle Synergieeffekte entstehen und der zentrale Lesesaal als Dreh- und Angelpunkt sowohl des Informationspotentials als auch des fachspezifischen Know-hows fungiert. ►

Eingang zum „Haus der Geschichte“

BLICKfeld

19

Page 20: Das Hessische Staatsarchiv Darmstadt

BLICKfeld

■ Hessisches Landesarchiv / Kommunale ArchivberatungKarolinenplatz 3, 64289 DarmstadtTel.: +49 (0) 6151 16 59 10 ▪ Fax: +49 (0) 6151 16 59 01eMail: [email protected]

■ Hessische Familiengeschichtliche Vereinigung(Ansprechpartner für genealogische Fragen)Karolinenplatz 3, 64289 DarmstadtTel.: +49 (0) 6151 16 59 60 ▪ eMail: [email protected]

■ Hessische Historische Kommission DarmstadtKarolinenplatz 3, 64289 DarmstadtTel.: +49 (0) 6151 16 59 64eMail: [email protected] ▪ www.hiko-darmstadt.de

■ Historischer Verein für Hessen e. V.Karolinenplatz 3, 64289 DarmstadtTel.: +49 (0) 6151 16 59 64 ▪ Fax: +49 (0) 6151 16 59 01eMail: [email protected]

■ Hessisches WirtschaftsarchivKarolinenplatz 3, 64289 DarmstadtTel.: +49 (0) 6151 16 50 00 ▪ Fax: +49 (0) 6151 16 50 03eMail: info@hessischeswirtschaftsarchiv.dewww.hessischeswirtschaftsarchiv.de

■ Stadtarchiv DarmstadtKarolinenplatz 3, 64289 DarmstadtTel.: +49 (0) 6151 16 50 10 ▪ Fax: +49 (0) 6151 16 50 11eMail: [email protected]

■ Technische Universität Darmstadt, ArchivKarolinenplatz 3, 64289 DarmstadtTel.: +49 (0) 6151 16 31 29 (Andreas Göller, Leiter des Archivs)Fax: +49 (0) 6151 16 48 34 ▪ eMail: [email protected]

20

Page 21: Das Hessische Staatsarchiv Darmstadt

Neulich im Staatsarchiv: Augenblick Ge-schichte. Angebote für Schüler und Studenten

Die Archivpädagogik bildet die Verknüpfung zwischen Archiv und Schule. Durch den Kontakt und Umgang mit Originalquellen kann der Geschichtsunterricht mit Leben gefüllt und der „AugenBLICK Geschichte“ greif- und erlebbar werden. Dabei unterstützt der Archivpä-dagoge Lehrerinnen und Lehrer, Schülerinnen und Schüler dabei, sich die Vergangenheit mittels archivi-scher Quellen zu erschließen. Schülergruppen können zu einem bestimmten Thema mit Quellen arbeiten, die vom Archivpädagogen vorbereitend ausgewählt wurden, wobei die Dauer zwischen zwei Schulstunden und einer Reihe von Projekttagen variieren kann.

Das Hessische Staatsarchiv verfügt über einen Un-terrichtsraum, in dem Schülergruppen unter Beratung durch den Archivpädagogen während der Öffnungs-zeiten des Staatsarchivs arbeiten können. Mögliche Inhalte ergeben sich aus der Themenliste, die Sie unserer Internetseite entnehmen können. ►

AugenBLICK

21

Page 22: Das Hessische Staatsarchiv Darmstadt

Zum Angebot des Archivpädagogen gehört die Bera-tung von Schülerinnen und Schülern bei selbständi-gen Forschungsaufgaben (z. B. für Referate) sowie Lehrerinnen und Lehrern, die Quellen zur hessischen Geschichte suchen oder längere Unterrichtsprojekte zu historischen Themen (schulische Projektwochen udgl.) planen.

Mit dem „Digitalen Archiv Darmstadt“ stellen wir Ihnen ein Internetangebot mit Dokumenten aus archivpäda-gogischen Veröffentlichungen des Hessischen Staats-archivs Darmstadt zur Verfügung, das mit Quellen und wertvollen Anhaltspunkten für die Unterrichtsgestal-tung aufwartet (www.digada.de).

Als analoges Pendant sind gedruckte Dokumen-tensammlungen in der Reihe „Geschichte im Archiv – Darmstädter Archivdokumente für den Unterricht“ erhältlich.

Zur Verabredung von Archivbesuchen, Unterrichtspro-jekten, historischer Forschung durch Schüler und Lehrer setzen Sie sich bitte mit unserem Archivpäda-gogen in Verbindung. ■

Kontakt zum Archivpädagogen

Hessisches Staatsarchiv Darmstadt / ArchivpädagogeKarolinenplatz 3 ▪ 64289 Darmstadt ▪ Tel.: +49 (0) 6151-16 59 54

AugenBLICK

22

Page 23: Das Hessische Staatsarchiv Darmstadt

Kontakt zum Staatsarchiv

■ KontaktmöglichkeitenHessisches Staatsarchiv DarmstadtKarolinenplatz 364289 DarmstadtTel.: +49 (0) 6151 16 59 00 (Zentrale)Tel.: +49 (0) 6151 16 59 57 (Lesesaal)Fax: +49 (0) 6151 16 59 01eMail: [email protected] (Zentrale)eMail: [email protected] (Lesesaal)

■ ÖffnungszeitenMontag: 9.00 – 19.30 Uhr Dienstag bis Donnerstag: 9.00 – 17.30 Uhr Freitag: 9.00 – 15.00 Uhr Aushebung von Archivalien: Mo bis Do: 10.30 und 14.30 Uhr ▪ Fr 10.30 Uhr

BLICKkontakt

23

Page 24: Das Hessische Staatsarchiv Darmstadt

■ Anfahrt… mit öffentlichen Verkehrsmitteln:Vom Bahnhof aus können Sie mit einer der zahlrei-chen Bus- oder Straßenbahnlinien bis zu den Halte-stellen Schloss (von dort zu Fuß durch das Schloss und über den Karolinenplatz) oder Willy-Brandt-Platz (von dort noch wenige hundert Meter zu Fuß durch den Herrngarten), oder Luisenplatz (von dort wenige huntert Meter zu Fuß zum Karolinenplatz) fahren (Fahrplanauskunft im Internet: www.rmv.de).

… mit eigenem PKW:Autobahnausfahrt Darmstadt Stadtmitte, weiter über die Rheinstraße nach Osten auf den Innenstadtring, diesem folgen, Parkmöglichkeiten befinden sich in einer Tiefgarage direkt am Karolinenplatz. ■

Gestaltung und Fotos: © 2012-2014 Hessisches Staatsarchiv Darmstadt

Besuchen Sie uns auch im Internet:www.stad.hessen.de