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Das Klimasystem und seine Modellierung (05-3103) – André Paul Vorbesprechung

Das Klimasystem und seine Modellierung (05-3103) – André Paul Vorbesprechung

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Page 1: Das Klimasystem und seine Modellierung (05-3103) – André Paul Vorbesprechung

Das Klimasystem und seine Modellierung (05-3103) – André Paul

Vorbesprechung

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Lehrveranstaltungen

• Das Klimasystem und seine Modellierung– B.Sc., 3. Studienjahr, Vertiefungsmodul I und

II, 05-3103, WiSe

• Projektübung Klimamodellierung– B.Sc., 3. Studienjahr, Vertiefungsmodul III,

05-3034, SoSe

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Lehrveranstaltungen

• Earth system modelling– M.Sc., 1st year, core field “Climate Change”, module

“Climate Modelling”, 05-5121, Winter term

• Modelling past and future climate changes– M.Sc., 1st year, core field “Climate Change”, module

“Climate Modelling”, 05-5122, Summer term

• Abrupt climate change– M.Sc., 1st year, core field “Climate Change”, module

“Climate Dynamics”, 05-5112, Summer term

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Empfohlene Literatur• Dietrich, Günter, Kurt Kalle, Wolfgang Krauss, Gerold Siedler,

"Allgemeine Meereskunde", Gebrüder Borntraeger, Berlin, Stuttgart, 1975.

• Hartmann, Dennis L., "Global Physical Climatology", Academic Press, San Diego, 1994.

• Kraus, Helmut, "Die Atmosphäre der Erde. Eine Einführung in die Meteorologie", Springer, Berlin, Heidelberg, 2004.

• Stocker, T., 2004, Skript zur Vorlesung “Einführung in die Klimamodellierung”, 141 Seiten. PDF (16 MB), http://www.climate.unibe.ch/~stocker/papers/skript0405.pdf

• von Storch, Hans, Stefan Güss, Martin Heimann, "Das Klimasystem und seine Modellierung. Eine Einführung", Springer, Berlin, Heidelberg, 1999.

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Vorlesungsplan• Einführung in das Klimasystem• Die globale Energiebilanz• Konzeptionelle Klimamodelle: Das 0-dimensionale

Energiebilanzmodell• Atmosphärischer Strahlungstransport und Klima• Konzeptionelle Klimamodelle: Das Strahlungs-

Konvektions-Modell• Wärmehaushalt der Erde• Wasserhaushalt der Erde (hydrologischer Kreislauf)

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Vorlesungsplan• Klimaempfindlichkeit und Rückkopplungsmechanismen• Allgemeine atmosphärische Zirkulation und Klima• Allgemeine ozeanische Zirkulation und Klima• Konzeptionelle Klimamodelle: Das 1-dimensionale

Energiebilanzmodell• Realitätsnahe globale Klimamodelle

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Computerübungen

• Das 0-dimensionale Energiebilanzmodell (global gemittelt)

• Das Strahlungs-Konvektions-Modell (vertikale Erstreckung)

• Das 1-dimensionale Energiebilanzmodell (meridionale/Nord-Süd-Erstreckung)

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Benotung

• Übungsaufgaben (~14-tägig)

• Kolloquium– in letzten Vorlesungswoche (6.-10. Februar)

– in 2er-Gruppen

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Website

• http://www.palmod.uni-bremen.de/~apau/klima/Material_zur_LV.html

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Das Klimasystem und seine Modellierung (05-3103) – André Paul

Einführung in das Klimasystem

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Einführung in das Klimasystem

• Klima

• Lufttemperatur

• Zusammensetzung der Luft

• Hydrostatisches Gleichgewicht

• Luftfeuchtigkeit

• Der Weltozean

• Meereis und Landeis

• Die Landoberfläche

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1. Klima

„Klimaelemente“: Erwartungswerte der meteorologischen Elemente an einem Ort während eines bestimmten Zeitraums, z. B.,

• Jahresmittel, Verteilung im Jahresgang oder zwischenjährliche Variabilität

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Meteorologische Elemente

• Druck p

• Dichte

• Temperatur T

• Feuchte q (Niederschlag P)

• Windgeschwindigkeit u

Physikalische Grundgrößen, die von Raum (x,y,z) und Zeit (t) abhängen

(Feldgrößen).

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Wetter Bremen (Mo, 17.10., 08:00)

• 5°C °C, fast wolkenlos, 92% Luftfeuchtigkeit

• Niederschlag  : 0.0 l/m2 in 12 Std.

• Wolken: Untergrenze 1500 - 2000 m, Bedeckung 1/8, Gattung “Sc”

• Windgeschwindigkeit: 14 km/h

• Luftdruck (hPa): 1031, Tendenz (hPa in 3 Std.): + 0,3

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Blick auf die Erde aus dem All(Apollo Saturn,AS10, NASA,18-26 Mai 1969)[Abbildung 1.1 aus Hartmann (1994)]

Das Klimasystem bestimmt die Verteilung von Energie und Wassernahe der Erdoberfäche.

Literatur: Kapitel 1 aus Hartmann, D. L., Global Physical Climatology,Academic Press, San Diego 1994.

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2. Lufttemperatur

• Globales Mittel der Lufttemperatur an der Erdoberfläche: 288 K oder 15°C oder 59°F

• Temperaturbereich (niedrigste bzw. höchste Tagestemperaturen):– von -89.2°C am 21. Juli 1983 in Vostok, Antarktis

(3420 m NN)

– bis 58°C am 13. September 1922 in El Asisija, Libyen (112 m NN)

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Aufbau der Atmosphäre definiert an Hand eines mittleren vertikalen Temperaturprofils für 15°N [Abbildung 1.2 aus Hartmann (1994); Daten aus U.S. Standard Atmosphere Supplements (1966)]

Abnahme der Temperatur mit einer Rate von

1-kmK5.6zT

Zunahme aufgrund Absorption kurzwelliger strahlung durch Ozon

Abnahme zwischen ungefähr 50 und 100 km Höhe

Zunahme aufgrund Absorption von UV-Strahlung

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Mittlere Temperaturprofile für die unteren 20 km der Atmosphäre in drei Breitenzonen[Abbildung 1.3 aus Hartmann (1994); Daten von Oort (1983)]

Abhängigkeit von der geographischen Breite

In mittleren und hohen Breiten: Temperatur der unteren Stratosphäre nahezu unabhängig von der Höhe

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Jahreszeitliche Schwankung der vertikalen Temperaturprofile auf 75°N [Abbildung 1.4 aus Hartmann (1994); Daten von Oort (1983)]

Abhängigkeit von der Jahreszeit

Im Winter und Frühling in hohen Breiten:Temperatur nimmt in der unteren Troposphäre mit der Höhe zu (Temperatur-Inversion)

•Oberfläche strahlt langwellige Strahlung besser ab als Luft•Wärme wird aus niedrigen Breiten importiert

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Bodennahe Lufttemperatur als Funktion der geograpischen Breite für Januar, Juli und im Jahresmittel (°C)[Abbildung 1.5 aus Hartmann (1994); Daten von Oort (1983)]

Bodennahe Lufttemperatur übersteigt 26°C nahe dem Äquator

Große jahreszeitliche Schwankung auf der Nordhalbkugel (mehr als 25°C)

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Kontinente im Inneren im Winter kälter deutlich als ozeanische Gebiete, im Sommer deutlich wärmer

Oberflächennahe Lufttemperatur (°C) im Januar (a) und im Juli (b) [Abbildung 1.6 aus Hartmann, Daten von Shea (1986)]

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Oberflächennahe Lufttemperatur (Daten aus der NCEP-Reanalyse)

Nordwinter(Dezember-Januar-Februar)

Nordsommer(Juni-Juli-August)

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Amplitude des Jahresgangs der Oberflächentemperatur [Abbildung 1.7 aus Hartmann (1994); Daten von Shea (1986)]

Große jahreszeitliche Schwankung im Inneren Nordamerikas und Asiens

Geringe jahreszeitliche Schwankung auf der Südhalbkugel (größerer Ozeananteil)

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3. Zusammensetzung der Luft

• Luftzusammensetzung wichtig für Wechselwirkung mit Strahlungsenergie

• Trockene Luft besteht hauptsächlich aus Stickstoff (78%) und Sauerstoff (21%)

• Die wichtigsten klimawirksamen Gase sind Wasserdampf, Kohlendioxid und Ozon

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[Tabelle 1.1 aus Hartmann (1994); Daten von Walker (1977)]

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4. Hydrostatisches Gleichgewicht

)1(.dd1zpg

Die vertikale Kräftebilanz (Schwerkraft gleich Druckgradientenkraft) pro Masseneinheit lautet:

g=9.806 m s-2: Schwerebeschleunigung.

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RTp

.RTp

oder

Die Zustandsgleichung eines idealen Gases verknüpft p: Druck, : Dichte, R=287.04 J kg-1 K-1: Gaskonstante für trockene Luft und T: Temperatur. Es gilt

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zp

pRTg

dd

.dd p

RTg

zp

oder

Einsetzen in die vertikale Kräftebilanz (1) liefert

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.1dd p

Hzp

gRTH

Mit der Skalenhöhe

ergibt sich die Differentialgleichung

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Wenn die Atmosphäre isotherm ist, also die Temperatur und mit ihr die Skalenhöhe konstant sind, dann ergibt sich für den hydrostatischen Druck der Ausdruck:

),/exp( Hzpp s wobei ps der Oberflächendruck ist.

Die Skalenhöhe beträgt für eine mittlere Temperatur der Erdatmosphäre von 255 K rund 7500 m.

Barometrische Höhenformel

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Die vertikale Kräftebilanz (1) lässt sich auch wie folgt schreiben:

,gddd pzm

d.h. die Masse dm zwischen zwei um dz verschiedenen Höhenflächen ist proportional zum Druckunterschied dp.

Beziehung zwischen Masse und Druckunterschied

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Untere Atmosphäre am Wichtigsten für Klima

Vertikalprofile des Luftdrucks und des Partialdrucks von Wasserdampf (jeweils normiert auf 1013.25 hPa und 17.5 hPa)[Abbildung 1.8 aus Hartmann (1994)]

Exponentielle Abnahme mit der Höhe

Statische Grundgleichung:Vertikale Komponente der Druckgradientenkrtaft = Schwerkraft

Druck (~Masse) nahe der Oberfläche am größten

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5. Luftfeuchtigkeit

• Die Atmosphäre muss das von der Oberfläche verdunstete Wasser (Quelle) zu den Regengebieten (Senke) transportieren

• Wasserdampf ist das wichtigste Treibhausgas und bildet Wolken

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Rasche Abnahme mit der Höhe und der geographischen Breite

Wasserdampf an der Oberfläche konzentriert

Warme Luft kann mehr Wasserdampf aufnehmen

Spezifische Luftfeuchtigkeit (g/kg)[Abbildung 1.9 aus Hartmann (1994); Daten from Oort (1983)]

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6. Der Weltozean

• bedeckt rund 71% der Erdoberfläche (mittlere Tiefe: 3700 m)

• enthält 97% allen Wassers auf der Erde• kann große Wärmemengen aufnehmen

und abgeben• trägt zur Hälfte zum Wärmetransport vom

Äquator zu den Polen bei • ist die Quelle (fast) allen Wasserdampfs

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[Tabelle 1.2 aus Hartmann (1994)]

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Vertikalprofile der mittleren Temperaturen (°C)[Abbildung 1.10 aus Hartmann (1994); Daten von Levitus (1982)]

Deckschicht(„mixed layer“, ~oberflächennahe Lufttemperatur)

Thermokline (~1 km)

Zwischen- und Tiefenwasser

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23°S, 11°30‘ E (GeoB 84121)13.3.2003METEOR-Reise M57-2

Daten von Volker Mohrholz und Toralf Heene (IOW)

Deckschicht

Thermokline

Beispiel für ein CTD-Profil (einmalige Punktmessung)

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Stationen und Fahrtroute M57/2

Kranzwasserschöpfer mit CTD des IOW

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[Tabelle 1.3 aus Hartmann (1994]

Zusammensetzung des Meerewassers

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Vertikalprofile des mittleren Salzgehalts [Abbildung 1.11 aus Hartmann (1994); Daten von Levitus (1982)]

Subtropen: P < E,hoher Salzgehalt.Mittlere und hohe Breiten: P > E, geringer hoher Salzgehalt.

Salzgehaltsbereich:32-38

Salzgehalt beeinflusst Dichte des Meerwassers

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7. Meereis und Landeis

• Etwa 2% des Wassers der Erde ist gefroren

• Für das Klima ist nicht die Dicke, sondern die Ausdehnung des Eises wichtig (Eis-Albedo-Effekt)

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[Tabelle 1.4 aus Hartmann (1994]

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8. Die Landoberfläche

• Klima (Temperatur und Bodenfeuchte) bestimmt natürliche Vegetation und landwirtschaftliches Potential

• Vegetation, Schneebedeckung und Bodenbeschaffenheit beeinflussen das lokale und globale Klima

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Bruchteil der landbedeckten Oberfläche einer Breitenzone (durchgezogene Linie) und Beitrag jeder Breitenzone zur globalen Landoberfläche (durchgezogene Linie).[Abbildung 1.12 aus Hartmann (1994)]

70% der Landfläche liegen auf der Nordhalbkugel

Klimate der Nord- und Südhalbkugeln sind deutlich verschieden

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Topographie der Erde (m)[Abbildung 1.13 aus Hartmann (1994)]

Gebirgszüge beeinflussen Klima

Rocky Mountains

Himalaya

Anden

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[Tabelle 1.5 aus Hartmann (1994)]

Klima bestimmt Landnutzung