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Fachnachrichten ....... 5 5 zfige einer Zusatzausbildung und Qua- lifikation zum /irztlichen Schmerzthe- rapeuten erarbeitet. Die Einrichtung von regionalen Schmerzkonferenzen wird geftrdert. Zur Information von Arzten wurde ein Schmerztherapieffihrer zusammenge- stellt, ein Verzeichnis medizinischer und psychologischer schmerztherapeu- tischer Einrichtungen in der Bundesre- publik Deutschland. Die im Schmerz- therapieffihrer enthaltenen Angaben sollen hilfesuchenden )krzten die wohn- ortnahe Oberweisung problematischer Schmerzpatienten erleichtern. Der Schmerztherapiefiihrer kann bei Prof. Zimmermann (Adresse umseitig) ange- fordert werden. Bei der Versorgung schwerer Schmerz- zusfiinde, die den Einsatz yon Opiaten erfordert, scheint es zu Behinderungen durch die Bet~iubungsmittelverschrei- bungsverordnung zu kommen, u.a. auch wegen der umstfindlichen und bfi- rokratischen Handhabung und der An- drohung yon StrafmaBnahmen gegen- fiber )~rzten. Die Gesellschaft befaBt sich mit dieser Problematik mit dem Ziel, notwendige Verbesserungen her- beizufiihren. Als erster Erfolg ist anzu- sehen, dab es seit dem 1.8.1986 m6g- lich ist, ffir Schmerzkranke einen Mehrtagesbedarf (bis 7 Tage) auf ei- nem Rezept zu verschreiben. Eine wichtige Problematik ist die Uneinheitlichkeit der Nomenklatur bei der Diagnostik und Therapie yon Schmerzen. Die Gesellschaft arbeitet an einer Sprachbereinigung auf diesem Gebiet, in Anlehnung an die Vorarbei- ten der IASP (H. Merskey, Classifica- tion of Chronic Pain, PAIN, Suppl. 3, 1986). Dadurch soll u.a. erreicht wer- den, Schwierigkeiten bei der Dokumen- tation von Sehmerzen und bei der in- ter/irztlichen Obermittlung schmerzbe- zogener Informationen zu vermindern. Fiir das Bundesministerium fiir For- schung und Technologic (BMFT) wurde eine Schmerzexpertise erarbeitet (Zimmermann und Seemann, Der Schmerz - ein vernachl~issigtes Gebiet der Medizin? Springer-Verlag, 1986). Sic erh/ilt Bestandsaufnahmen der Schmerzforschung sowie der therapeu- tischen Versorgung chronischer Schmerzpatienten. F fir beide Bereiche wurden Defizite festgestellt und Ver- besserungsvorschl/ige gemacht. Zur Anregung und inhaltlichen Konzeption vermehrter Zusammenarbeit yon kli- nischen Forschern und Grundlagenfor- sehern auf dem Gebiet der Schmerzfor- schung wurden Umfragen unter Arzten durchgefiihrt. Aufgrund dieser Unter- suchungen wurde kfirzlich beim BMFT die Einrichmng eines F6rderschwer- punkts fiber klinische und anwen- dungsorientierte Schmerzforschung be- schlossen (s. S. 56). Die Gesellschaft hat einen wissen- schaftlichen Preis ,,Problem Schmerz" ausgeschrieben, der mit insgesamt DM 18000,-- dotiert ist. Mit diesem Preis sollen alle zwei Jahre drei jfingere Wissenschaftler ffir Forschungsarbei- ten fiber theoretische und klinische Aspekte der Schmerzhemmung durch Neurostimulation ausgezeichnet wer- den. Die Gesellschaft gibt zusammen mit der Vereinigung Schmerztherapeuti- sches Kolloquium e.V. die Zeitschrift Schmerztherapeutisches Kolloquium heraus, die regelm/iBig (z.Z. 8mal pro Jahr) erscheint und u.a. fiber Schmerz- forschung und Schmerzbehandlungs- methoden informiert sowie einen Ta- gungskalender zu schmerzrelevanten Veranstaltungen enth/ilt. Falls Sic sich ffir die Mitgliedschaft in der Gesellschaft interessieren (Jahres- beitrag DM 50,-), wenden Sic sich bitte an eine der folgenden Adressen: Prdsident ffir Deutschland Prof. Dr. M. Zimmermann II. Physiologisches Institut der Univer- sitfit Im Neuenheimer Feld 326 D-6900 Heidelberg Prgisident J~r Osterreich Prim. Dr. H. Tilscher Orthopfidisches Spital Speisinger StraBe 109 A- 1134 Wien Priisident Jfir die Schweiz Dr. Ch. Meyer Neurologie FMH Mellingerstral3e 1 CH-5400 Baden Das Schmerztherapeutische Kolloquium e.V. Das Schmerztherapeutische Kollo- quium e.V. wurde 1984 in Frankfurt gegrfindet. Es ist als gemeinnfitziger Verein anerkannt. Ziele: F6rderung der Algesiologie ins- besondere: Qualitative und quantitative Verbes- serung der schmerztherapeutischen Versorgung mit allen damit verbunde- nen Aktivifiiten Weiterbildung auf den Gebieten der Schmerzdiagnostik und Schmerzthera- pie Grfindung von interdiszipliNiren Schmerzkonferenzen Offentlichkeitsarbeit. Aktivitdten des Vereins : Durchfiihrung yon regelm~iBigen, interdiszipliniiren Schmerzkonferenzen. In einer offenen ~rzte-Runde, der alle klinischen Fach- spezialisten angeh6ren, werden proble- matische, therapieresistente Schmerz- patienten vorgestellt und untersucht. Das weitere diagnostische und thera- peutische Vorgehen wird ausfiihrlich diskutiert. Jeder interessierte Arzt aus Klinik und Praxis kann an diesen Schmerzkonferenzen teilnehmen; er ist auch eingeladen, nach telefonischer Anmeldung, seine problematischen Schmerzpatienten in diesem interdiszi- pliniiren Kolloquium vorzustellen. Die langj/ihrige Erfahrung mit solchen Schmerzkonferenzen hat international gezeigt, dab es nur so mtglich ist, mit chronisch therapieresistenten Schmerz- problemen besser fertig zu werden. Es ist nicht so, dab der Patient zu einem weiteren Spezialisten geschickt werden miiBte, sondern in diesem interdiszipli- niiren Gremium wird der behandelnde Arzt kollegial beraten, darfiberhinaus ergeben sich ganz zwanglos M6g- lichkeiten, mit auf den Schmerz spezia- lisierten Fachkollegen zusammen zu ar- beiten. Diese praktischen Schmerztherapeu- tischen Kolloquien werden bereits in vielen St/idten der Bundesrepublik durchgeffihrt. Da sich dieser interdisziplinfire Zugang zum Schmerz bew/ihrt hat, ist die Zahl der praktischen Schmerztherapeu- tischen Kolloquien schnell im Anstei- gen begriffen. In Zukunft sollen in al- len gr6Beren St/idten Schmerzthera- peutische Kolloquien eingerichtet wer- den, um die Versorgung chronisch schmerzkranker Patienten zu verbes- sern. Seminare: Regelm/iBig werden vom Schmerztherapeutischen Kolloquium in Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Fachgesellschaften Fortbildungsseminare mit namhaften Referenten zum Thema Schmerzthera- pie durchgefiihrt: Methodenorientierte Lernseminare, syndromorientierte Se- minare und andere wissenschaftliche Veranstaltungen zum Thema Schmerz und Schmerztherapie. Es handelt sich urn praxisbezogene Tages- und Wo-

Das Schmerztherapeutische Kolloquium e.V

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F a c h n a c h r i c h t e n ....... 5 5

zfige einer Zusatzausbildung und Qua- lifikation zum /irztlichen Schmerzthe- rapeuten erarbeitet. Die Einrichtung von regionalen Schmerzkonferenzen wird geftrdert. Zur Information von Arzten wurde ein Schmerztherapieffihrer zusammenge- stellt, ein Verzeichnis medizinischer und psychologischer schmerztherapeu- tischer Einrichtungen in der Bundesre- publik Deutschland. Die im Schmerz- therapieffihrer enthaltenen Angaben sollen hilfesuchenden )krzten die wohn- ortnahe Oberweisung problematischer Schmerzpatienten erleichtern. Der Schmerztherapiefiihrer kann bei Prof. Zimmermann (Adresse umseitig) ange- fordert werden. Bei der Versorgung schwerer Schmerz- zusfiinde, die den Einsatz yon Opiaten erfordert, scheint es zu Behinderungen durch die Bet~iubungsmittelverschrei- bungsverordnung zu kommen, u.a. auch wegen der umstfindlichen und bfi- rokratischen Handhabung und der An- drohung yon StrafmaBnahmen gegen- fiber )~rzten. Die Gesellschaft befaBt sich mit dieser Problematik mit dem Ziel, notwendige Verbesserungen her- beizufiihren. Als erster Erfolg ist anzu- sehen, dab es seit dem 1.8.1986 m6g- lich ist, ffir Schmerzkranke einen Mehrtagesbedarf (bis 7 Tage) auf ei- nem Rezept zu verschreiben. Eine wichtige Problematik ist die Uneinheitlichkeit der Nomenklatur bei der Diagnostik und Therapie yon Schmerzen. Die Gesellschaft arbeitet an einer Sprachbereinigung auf diesem Gebiet, in Anlehnung an die Vorarbei- ten der IASP (H. Merskey, Classifica- tion of Chronic Pain, PAIN, Suppl. 3, 1986). Dadurch soll u.a. erreicht wer- den, Schwierigkeiten bei der Dokumen- tation von Sehmerzen und bei der in- ter/irztlichen Obermittlung schmerzbe- zogener Informationen zu vermindern. Fiir das Bundesministerium fiir For- schung und Technologic (BMFT) wurde eine Schmerzexpertise erarbeitet (Zimmermann und Seemann, Der Schmerz - ein vernachl~issigtes Gebiet der Medizin? Springer-Verlag, 1986). Sic erh/ilt Bestandsaufnahmen der Schmerzforschung sowie der therapeu- tischen Versorgung chronischer Schmerzpatienten. F fir beide Bereiche wurden Defizite festgestellt und Ver- besserungsvorschl/ige gemacht. Zur Anregung und inhaltlichen Konzeption vermehrter Zusammenarbeit yon kli- nischen Forschern und Grundlagenfor- sehern auf dem Gebiet der Schmerzfor- schung wurden Umfragen unter Arzten durchgefiihrt. Aufgrund dieser Unter- suchungen wurde kfirzlich beim BMFT

die Einrichmng eines F6rderschwer- punkts fiber klinische und anwen- dungsorientierte Schmerzforschung be- schlossen (s. S. 56). Die Gesellschaft hat einen wissen- schaftlichen Preis ,,Problem Schmerz" ausgeschrieben, der mit insgesamt DM 18000,-- dotiert ist. Mit diesem Preis sollen alle zwei Jahre drei jfingere Wissenschaftler ffir Forschungsarbei- ten fiber theoretische und klinische Aspekte der Schmerzhemmung durch Neurostimulation ausgezeichnet wer- den. Die Gesellschaft gibt zusammen mit der Vereinigung Schmerztherapeuti- sches Kolloquium e.V. die Zeitschrift Schmerztherapeutisches Kolloquium heraus, die regelm/iBig (z.Z. 8mal pro Jahr) erscheint und u.a. fiber Schmerz- forschung und Schmerzbehandlungs- methoden informiert sowie einen Ta- gungskalender zu schmerzrelevanten Veranstaltungen enth/ilt.

Falls Sic sich ffir die Mitgliedschaft in der Gesellschaft interessieren (Jahres- beitrag DM 50 , - ) , wenden Sic sich bitte an eine der folgenden Adressen:

Prdsident ffir Deutschland Prof. Dr. M. Zimmermann II. Physiologisches Institut der Univer- sitfit Im Neuenheimer Feld 326 D-6900 Heidelberg

Prgisident J~r Osterreich Prim. Dr. H. Tilscher Orthopfidisches Spital Speisinger StraBe 109 A- 1134 Wien

Priisident Jfir die Schweiz Dr. Ch. Meyer Neurologie FMH Mellingerstral3e 1 CH-5400 Baden

Das Schmerztherapeutische Kolloquium e.V.

Das Schmerztherapeutische Kollo- quium e.V. wurde 1984 in Frankfurt gegrfindet. Es ist als gemeinnfitziger Verein anerkannt.

Ziele: F6rderung der Algesiologie ins- besondere: �9 Qualitative und quantitative Verbes- serung der schmerztherapeutischen Versorgung mit allen damit verbunde- nen Aktivifiiten �9 Weiterbildung auf den Gebieten der Schmerzdiagnostik und Schmerzthera- pie �9 Grfindung von interdiszipliNiren Schmerzkonferenzen �9 Offentlichkeitsarbeit.

Aktivitdten des Vereins : Durchfiihrung yon regelm~iBigen, interdiszipliniiren Schmerzkonferenzen. In einer offenen ~rzte-Runde, der alle klinischen Fach- spezialisten angeh6ren, werden proble- matische, therapieresistente Schmerz- patienten vorgestellt und untersucht. Das weitere diagnostische und thera- peutische Vorgehen wird ausfiihrlich diskutiert. Jeder interessierte Arzt aus Klinik und Praxis kann an diesen Schmerzkonferenzen teilnehmen; er ist auch eingeladen, nach telefonischer Anmeldung, seine problematischen Schmerzpatienten in diesem interdiszi- pliniiren Kolloquium vorzustellen. Die langj/ihrige Erfahrung mit solchen Schmerzkonferenzen hat international gezeigt, dab es nur so mtglich ist, mit chronisch therapieresistenten Schmerz-

problemen besser fertig zu werden. Es ist nicht so, dab der Patient zu einem weiteren Spezialisten geschickt werden miiBte, sondern in diesem interdiszipli- niiren Gremium wird der behandelnde Arzt kollegial beraten, darfiberhinaus ergeben sich ganz zwanglos M6g- lichkeiten, mit auf den Schmerz spezia- lisierten Fachkollegen zusammen zu ar- beiten. Diese praktischen Schmerztherapeu- tischen Kolloquien werden bereits in vielen St/idten der Bundesrepublik durchgeffihrt. Da sich dieser interdisziplinfire Zugang zum Schmerz bew/ihrt hat, ist die Zahl der praktischen Schmerztherapeu- tischen Kolloquien schnell im Anstei- gen begriffen. In Zukunft sollen in al- len gr6Beren St/idten Schmerzthera- peutische Kolloquien eingerichtet wer- den, um die Versorgung chronisch schmerzkranker Patienten zu verbes- sern.

Seminare: Regelm/iBig werden vom Schmerztherapeutischen Kolloquium in Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Fachgesellschaften Fortbildungsseminare mit namhaften Referenten zum Thema Schmerzthera- pie durchgefiihrt: Methodenorientierte Lernseminare, syndromorientierte Se- minare und andere wissenschaftliche Veranstaltungen zum Thema Schmerz und Schmerztherapie. Es handelt sich urn praxisbezogene Tages- und Wo-

56 Fachnachr i ch ten

chenend-Seminare, die parallel zu- einander aufgebaut sind, sodaB ein Einstieg in die algesiologische Fortbil- dungsreihe jederzeit m6glich ist. Die Fortbildungsarbeit wird an wechseln- den Orten, gemeinsam von allen regio- nalen Schmerztherapeutischen Kollo- quien getragen. Die Behandlung akuter und besonders chroniseher Schmerzen nimmt einen immer wichtigeren Stellenwert in der Praxis ein. Die Anzahl der Schmerzpa- tienten in der Industrie-Gesellschaft steigt st/indig an und Schmerztherapie muB prim/ir Sache des niedergelassenen Arztes bleiben. Hier bietet das Schmerztherapeutische Kolloquium die M6glichkeit, am konkreten Fall mehr fiber chronischen Schmerz und seine Diagnostik und die Therapie zu lernen. Dar/iberhinaus bieten die Kurse und Seminare des Schmerztherapeu- tischen Kolloquiums die M6glichkeit ffir die eigene Praxis mit den Methoden der Schmerztherapie vertrauter zu wer- den und ggf. auch Schwerpunkte in der eigenen Praxisarbeit zu setzen.

Mitgliedschaft im Verein: Als ordent- liche Vereinsmitglieder k6nnen )~rzte, Psychologen, Medizinstudenten und Naturwissenschaftler aufgenommen werden. Fiir Mitglieder werden Semi- narpl~itze bevorzugt reserviert und sie erhalten deufliche Preiserm/iBigun- gen. Die Mitarbeit im praktischen Schmerz- therapeutischen Kolloquium mit Pa- tientenvorstellung ist nicht an einer Mitgliedschaft gebunden, hier kann je- der Arzt teilnehmen und auch seine Pa- tienten vorstellen.

Fachtiche und organisator&che Bera- tung." Mitglieder erhalten kompeten- ten, fachlichen und organisatorischen Rat in allen Fragen der Schmerzthera- pie und der schmerztherapeutischen Versorgung, zum Beispiel der schmerz- therapeutischen Schwerpunktbildung in einer Praxis.

Juristische Beratung: Mitglieder des Schmerztherapeutischen Kolloquiums k6nnen, bezogen auf die Schmerzthera- pie, besonders in standes- und kassen- arztrechtlichen Fragen eine spezielle ju- ristische Beratung erhalten.

Zeitschrift: Zur Information der Ver- einsmitglieder des Schmerztherapeu- tischen Kolloquiums gibt es die Zeit- schrift ,,Schmerztherapeutisches Kollo- quium". Sie erscheint achtmal im Jahr und wird den Mitgliedern kostenfrei zugestellt.

Deutscher F6rderpreis J~r Schmerzfor- schung und Schmerztherapie : Das Schmerztherapeutische Kolloquium e.V. ist der wissenschaftliche Tr/iger des Deutschen F6rderpreises fiir Schmerz- forschung nnd Schmerztherapie. Der F6rderpreis soil Arzte, Psychologen und Naturwissenschaftler f6rdern, de- ren Arbeit im Bereich der klinischen anwendungsbezogenen Forschung und

der in die Praxis umgesetzten Grundla- genforschung einen wesentlichen Bei- trag zur interdisziplin/iren Therapie akuter und chronischer Schmerzen ge- leistet hat.

Weitere Informationen gibt das Sekre- tariat des Schmerztherapeutischen Kolloquiums, RoSmarkt 23, D-6000 Frankfurt 1, Tel. 0 69/2922 72.

Fiirderschwerpunkt ,,Klinische und anwendungsorientierte Schmerzforschung" des Bundesministeriums fiir Forschung und Technologie

Im Rahmen des Programms der Bun- desregierung ,,Forschung und Ent- wicklung im Dienste der Gesundheit" wird den chronischen Krankheiten wie den Herz-Kreislauf-Krankheiten, Krebs, rheumatischen und psychischen Krankheiten besondere Bedeutung bei- gemessen. Chronische Krankheiten sind h/iufig begleitet von schwerwie- genden Belastungen ffir die Patienten, wobei insbesondere der chronische Schmerz die Lebensqualit/it der Betrof- fenen wesentlich beeintrfichtigt. Die Beeintr/ichtigung fiir den Einzel- nen und die Bedeutung der schmerzthe- rapeutischen Versorgung innerhalb der medizinischen Versorgungsstruktur ha- ben den Bundesminister ffir Forschung und Technologie veranlal3t, in Abstim- mung mit dem Bundesministerium ffir Arbeit und Sozialordnung und dem Bundesministerium ffir Jugend, Fami- lie, Frauen und Gesundheit in einem neuen F6rderschwerpunkt For- schungsvorhaben auf dem Gebiet der klinischen und anwendungsorientierten Schmerzforschung zu f6rdern und zwar in den Bereichen �9 Schmerzepidemiologie �9 Ursachen von chronischen Schmer- zen und Schmerzdiagnostik �9 Schmerztherapie. Im Rahmen der F6rderung werden die notwendigen Personal- und Sachmittel zur Verffigung gestellt. Den folgenden klinisch relevanten Syn- dromen: Rfickenschmerzen, Kopf- schmerzen, Algodystrophien, Polyneu- ropathien, Gesichtsschmerzen, psycho- gene Schmerzen, Tumorschmerzen, Stumpf- und Phantomschmerzen, Schmerzen bei Querschnittsgel/ihmten sowie Schmerzen bei rheumatischen Erkrankungen kommt dabei besondere Bedeutung zu. Eine bei den komplexen Fragestel-

lungen wirkungsvolle Schmerzfor- schung erfordert kooperative Anstren- gungen und dabei insbesondere die Nutzung der Grundlagenforschung f/Jr die patientenorientierte klinische For- schung. Daher wird die dem jeweiligen Forschungsthema entsprechende inter- disziplin/ire Zusammenarbeit zwischen Forschern der beteiligten Fficher als wesentliche Voraussetzung ffir die Durchffihrung von F6rdervorhaben angesehen. Art und Urnfang der Ko- operation miissen in den Antr/igen klar dargestellt sein. Grol3es Gewicht wird auf die methodische Qualit/it der Vor- haben gelegt. Es wird empfohlen, stati- stische Beratung bereits in der Pla- nungsphase eines Vorhabens in An- spruch zu nehmen. In die F6rderung k6nnen Vorhaben zu den folgenden Forschungszielen einbe- zogen werden:

l. Epidemiotogische Forschung

Epidemiologische Studien zur Schmerz- forschung sind z.B. Voraussetzung ffir die Einschfitzung des schmerzthera- peutischen Versorgungsbedarfs und zur Verbesserung der Versorgungsla- ge chronischer Schmerzpatienten. Sie k6nnen darfiber hinaus zu Aussagen fiJhren fiber

�9 die vermuteten Ursachen und Kon- sequenzen chronischer Schmerzen, �9 den Zusammenhang zwischen den berichteten Schmerzen und Strel3, �9 die subjektive Einsch/itzung der Schmerzen hinsichtlich ihrer St/irke, �9 die Inanspruchnahme medizinischer Einrichtungen, �9 die sozialen und 6konomischen Konsequenzen yon chronischen Schmerzen, �9 das Ausmal3 der Selbstmedikation, �9 die Erfassung einiger schmerzthera-