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768 D. HAc~ss~¢¢: lassungstag, war der Patient v611ig beschwerdefrei und die Oesophagus- breipassage zeigte wieder normale Verhgltnisse. Beim Versagerr eider konservativen Behandlung bei einer Spondy- losis cervicalis ventralis sollte man auf Grund dieser Erfahrung zur operativen Therapie fibergehen, die im fortgeschrittenen Stadium sieher erfolgverspreehend ist. Zusammen]assung Die Besehwerden bei degenerativen Ver~nderungen der Halswirbel- s~ule reichen bekanntlieh yore Globusgeffihl his zum Schwindelanfall. Patienten mit einem derartigen Halswirbels~ulensyndrom werden dann meist einer physikalisehen Therapie zugeffihrt. Bei F/~llen mit aus- gepr~gter Spondylosis ventralis der I-Ialswirbels~ule ffihrt jedoeh die physikalisehe Therapie zu keinerlei Besserung. Die Patienten klagen fiber st~rkste SehluekstSrungen und sind im fortgeschrittenen Stadium nur in der Lage, flfissige Kost zu sich zu nehmen. Derartige F~lle bediirfen der operativen Behandlung. Naeh Darstellung der tLlswirbels~tule werden die knSehernen Zaeken und Wulstbildungen (Osteophyten) bis zum WirbelkSrper abgetragen. Postoperativ ist dann der Sehluekakt objek- tiv und subjektiv meist nieht mehr gestSrt. Literatur A~Fg~z~AU~, M.: Die Spondylosis eerviealis. Stuttgart: Hippokrates 1960. BU~TTI-BX~L, C. : Funktionelle l~Sntgendiagnostik der Halswirbelsgule. Stutt- gart" G. Thieme 1954. COLLI~S,D. H. : The pathology of articular and spinal diseases. London: E. Arnold & Co. 1949. Exz~R, G. : Die H~lswirbelsgule. Stuttgart: G. Thieme 195& H~;~z~z~, A.: Gefahren bei Operationen an Hals, Ohr und Gesieht und die Korrektur fehlerhafter Eingriffe, S. 600--601. Berlin-Heidelberg-New York: Springer 1968. HUT.%L.. Aeta orthop, seand., Suppl. 16 und 17 (1954). Kv~n~A~, F.: St6rungen der Halswirbelsgule im Alter. Internist 3, 225--232 (1962). Laz~,F.J.: In: Handb. der spez. pa~hologisehen Anatomie und Histologie, Bd. IX/2. Berlin: Springer 1934. P~AD~, G. : Die eerviealen Vertebral-Syndrome. Stuttgart: G. Thieme 1955. P~R~:O~F, E.: Atlas der topographischen und angewandten Anatomie des Men- schen, Bd. I: Kopf und Hals. Miinchen-Berlin: Urban & Schwarzenberg 1963. 78. D. HA~SEN-Kiel: Das Verhalten des Serumspiegels naeh intra- traehealer und intraveniiser Applikation yon 14C-markiertem Pantoeain ® beim Meerschweinchen Das heute in Klinik und Praxis gebr~tuehliehste Oberfl~chenanaesthe- tieum ist das Tetraeain (Pantoeain ®). Leider ist es aber keine harmlose und indifferente Substanz, wenn es in grSl~erem Ausmal~ resorbiert wird.

Das verhalten des serumspiegels nach intratrachealer und intravenöser applikation yon 14C-markiertem pantocain® beim meerschweinchen

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768 D. HAc~ss~¢¢:

lassungstag, war der Pat ient v611ig beschwerdefrei und die Oesophagus- breipassage zeigte wieder normale Verhgltnisse.

Beim Versagerr eider konservativen Behandlung bei einer Spondy- losis cervicalis ventralis sollte man auf Grund dieser Erfahrung zur operativen Therapie fibergehen, die im fortgeschrittenen Stadium sieher erfolgverspreehend ist.

Zusammen]assung Die Besehwerden bei degenerativen Ver~nderungen der Halswirbel-

s~ule reichen bekanntlieh yore Globusgeffihl his zum Schwindelanfall. Patienten mit einem derartigen Halswirbels~ulensyndrom werden dann meist einer physikalisehen Therapie zugeffihrt. Bei F/~llen mit aus- gepr~gter Spondylosis ventralis der I-Ialswirbels~ule ffihrt jedoeh die physikalisehe Therapie zu keinerlei Besserung. Die Patienten klagen fiber st~rkste SehluekstSrungen und sind im fortgeschrittenen Stadium nur in der Lage, flfissige Kost zu sich zu nehmen. Derartige F~lle bediirfen der operativen Behandlung. Naeh Darstellung der tLlswirbels~tule werden die knSehernen Zaeken und Wulstbildungen (Osteophyten) bis zum WirbelkSrper abgetragen. Postoperativ ist dann der Sehluekakt objek- t iv und subjektiv meist nieht mehr gestSrt.

Literatur A~Fg~z~AU~, M.: Die Spondylosis eerviealis. Stuttgart: Hippokrates 1960. BU~TTI-BX~L, C. : Funktionelle l~Sntgendiagnostik der Halswirbelsgule. Stutt-

gart" G. Thieme 1954. COLLI~S, D. H. : The pathology of articular and spinal diseases. London: E. Arnold

& Co. 1949. Exz~R, G. : Die H~lswirbelsgule. Stuttgart: G. Thieme 195& H~;~z~z~, A.: Gefahren bei Operationen an Hals, Ohr und Gesieht und die

Korrektur fehlerhafter Eingriffe, S. 600--601. Berlin-Heidelberg-New York: Springer 1968.

HUT.% L.. Aeta orthop, seand., Suppl. 16 und 17 (1954). Kv~n~A~, F.: St6rungen der Halswirbelsgule im Alter. Internist 3, 225--232

(1962). Laz~,F.J . : In: Handb. der spez. pa~hologisehen Anatomie und Histologie,

Bd. IX/2. Berlin: Springer 1934. P~AD~, G. : Die eerviealen Vertebral-Syndrome. Stuttgart: G. Thieme 1955. P~R~:O~F, E.: Atlas der topographischen und angewandten Anatomie des Men-

schen, Bd. I: Kopf und Hals. Miinchen-Berlin: Urban & Schwarzenberg 1963.

78. D. HA~SEN-Kiel: Das Verhalten des Serumspiegels naeh intra- traehealer und intraveniiser Applikation yon 14C-markiertem Pantoeain ® beim Meerschweinchen

Das heute in Klinik und Praxis gebr~tuehliehste Oberfl~chenanaesthe- t ieum ist das Tetraeain (Pantoeain ®). Leider ist es aber keine harmlose und indifferente Substanz, wenn es in grSl~erem Ausmal~ resorbiert wird.

Verhalten des Serumspiegels beim Meerschweinchen 769

Es wird immer wieder fiber ernste und folgenschwere Zwischenf/flle be- richter, wobei die Vergfftnng stets Folge einer zu rasehen und zu starken Anreicherung des Pharmakons im Blur und in einzelnen Organen ist. Trotz der welt verbreiteten Anwendung des Pantoeain ® lies sich erst in jfingerer Zeit untersuchen, wie es sieh im Organismus verh/ilt. Chemische und biologisehe Bestimmungsmethoden sind nicht empfindlieh genug, um naeh Gabe einer therapeutisehen Dosis die geringen Mengen des Stoffes quantitativ zu erfassen. Erst die Anwendung yon radioaktiv mar- kierten Bet/iubungsmitteln hat es ermSglieht, deren Sehicksal genau zu verfolgen. Infolge der groBen Empfindliehkeit der Methode kSnnen die Menge und Konzentration der Substanz im Bereieh der klinisch ange- wandten Dosis gehalten werden. Dadureh wird nicht nur eine Uberdosie- rung vermieden, die pharmakodynamisehe Nebeneffekte auslSst, es kSn~en sogar kleinste und pharmakologisch unwirksame Mengen uater- sucht werden.

In Vorversuehen mit nieh~ radioaktivem Pantoeain® konnten wir beim Meerschweinehen dutch Registrierung der Atmung, des Blut- druckes und der Herzt/~tigkeit feststellen, dab sich naeh intratraehealer und intravenSser Applikation des Anaesthetieums keiaerlei Untersehiede betreffs des zeitliehen Eintritts oder des AusmaBes toxischer RTebenwir- kungen fanden. Die Resorption des Mittels fiber die unteren Lnftwege muBte demnaeh einer i.v. Verabreiehung gleiehkommen.

Darfiber hinaus haben wir an m£nnliehen Meersehweinchen mit Ge- wiehten um 500 g das Resorptionsverhalten yon 14C-markiertem Panto- cain@ naeh intratraehealer Applikation untersueh~. Die Substanz stand uns als Hydroehlorid zur Verffigung und war am Alkylrest des aroma- tisehen Stickstoffes an der dem Stiekstoff benaehbarten Methylgruppe markiert. Das Mitre1 wnrde in einer nieht toxisehen Dosierung yon 2 mg/kg K.G., entspreehend 6,62 ~Ci/kg K.G., gelSst in 0,5 ml 0,9 °/0iger NaC1-L6sung, als Injektion oder Infusion mittels einer feinen Kanfile (Nr.20) zwisehen den 2.--3. Traehealring in die LnftrShre eingebraeht. Die Zeit der Injek~ion betrug 30 see, die der Infusion 0,5 ml/10 rain. Zum Vergleieh wurde der Stoff in einer weiteren Versuehsreihe unter gleiehen Bedingungen in eine freipr/~parierte Vena jugularis eingespritzt. Zur Beurteflung der Resorption des Pantoeain® entnahmen wir zu ver- sehiedenen Zeiten naeh der Applika$ion Blur aus einem hi die Arteria carotis eingelegten l~VC-Katheter und bestimmten mittets der Flfissig- keitszintill~tionsz~hlmethode die 14C-Aktivit/~t im Serum bis zu einer Versuehsdauer yon 90 rain.

Die Tabelle zeigt zusammenfassend die Ergebnisse der eiazeinen Versuehsreihen. Es sind die Mittelwerte (x) mit ihren mittleren Fehlern ($2) in nCi/ml Serum zu den verschiedenen Entnahmezeiten dargestellt. Es wird absiehtlieh die gemessene Radioaktivit/~t wiedergegeben, da

770 D. HA~S~: VerhMten des Serumspiegels beim Meerschweinchen

Stoffwechseluntersuehungen zeigten, dM~ das PantocMn® sehr sehnell hydrolytiseh gespalten wird. Es zerf/illt £a die 4-n-Buty]aminobenzoe- s/~ure, die wir chromatographiseh naehweisen konnten und in 2-Dime- thylaminoiithanol.

Naeh intratrachealer Zufuhr des Anaestheticums sind im Serum die Konzentrationen zu allen Zei~en hSher Ms naeh der intravenSsen. 1 min naeh der intratracheMen Injektion betr~gt die Serumkonzentration im Mittel 9,8 nCi/ml gegenfiber 6,5 nCi/ml nach i.v. Verabfolgung. Dieser

Tabelle. Gehalt an Radioaktivitgt in nCi/ml Serum nach intratraehealer und i.v. Applikatiou yon 2 mg 1~C-Pantocain®/kg ( = 6,62 #Ci/kg)

t (rain) nach i.v. Injektion TracheMe i.v. Infusion Tracheale Applikation Inj ektion Infusion

1 6,5 =t: 0,7 9,8 ± 3,2 7,4 ± 0,6 7,1 ! 0,6 3 5,8 ::j: 0,6 8,8 4- 3,0 7,1 ::J: 0,6 6,7 ± 0,6 6 6,2 ~ 0,4 8,4: ::t:: 2,0 7,2 ~ 0,6 6,6 ~ 0,5

10 6,7 :t:: 0,4 8,8 ::[: 2,1 7,5 ~ 0,5 6,7 ± 0,4 20 6,2 :j: 0,4 9,1 :[: 1,8 7,1 -4- 0,6 7,6 :j: 0,7 30 6,2 ::[: 0,5 8,5 ± 1,4 6,7 ± 0,5 7,2 :~ 0,6 45 5,2 ~: 0,8 7,6 ± 1,4 6,9 ~ 0,6 6,6 ± 0,8 60 4,5 ~ 0,6 7,0 :~ 1,2 6,3 -4- 0,6 6,3 ± 0,8 90 3,8 ~ 0,6 6,0 ± 1,2 4,2 :t: 0,4 5,5 ± 0,9

Unterschied ist signifikant (p < 0,Ol). Nach intratraehealer Gabe setzt danaeh bis zur 6. rain (8,4 nCi/ml) ein deutlicher Abfall der Konzen- trationskurve ein, dem his zur 20. rain (9,1 nCi/ml) ein geringer Anstieg folgt. Zwischen tier 20. und 90. rain fiillt dann der Gehalt im Serum wie- tier gleichm/~Big ab. Naeh der i.v. Injektion tr i t t zwischen der 1. (6,5 nCi/ ml) und der 3. rain (5,8 nCi/m]) ein geringer Abfall des Serumspiegels ein. Es folgt dann his zur 10. rain (6,7 nCi/ml) ein erneuter Anstieg bis zum Niveau des Einminutenwertes. Bis zur 30. rain (6,2 nCi/ml) ver- /~ndert sieh der Serumspiegel nur wenig, f/~llt dann aber his zum Versuchs- ende gleiehm~gig ab.

I~ach tier Infusion sind die Konzentrationen im Serum naeh der intratrachealen und i.v. Verabfolgung w/~hrend tier gesamten Versuehs- dauer ann/~hernd gleieh. 1 min nach der Applikation betragen die Werte nach trachealer Verabreiehung 7,1, nach i.v. 7,4 nCi/ml. Danaeh beginnt in beiden Versuchsanordnungen zun/ichst ein geringer Konzentrations- abfM1, dem ein erneuter Anstieg des Serumspiegels folgt. Das Niveau des Einminutenwertes wird naeh i.v. Infusion naeh 10 rain (7,5 nCi/ml), naeh Einbringen des Stoffes in die LuftrShre nach 20 rain (7,6 nCi/ml) wieder erreicht. Ein statistiseher Untersehied zwischen den beiden In- fusionsarten besteht zu keiner der genannten Entnahmezeiten.

H. GA~z und W. NI~EY~R: (~ber die Tracheop~thia chondro-osteoplastica 771

Naeh intratrachealer Injektion des Mittels ist die Serumkonzentra- tion zu allen Zeiten hSher als naeh der Infusion.

Gleiches gilt ffir die i.v. Verabfolgung. In der Literatur wird stets hervorgehoben, da~ die Resorption fiber

die Sehleimh/~uto der unteren Luftwege sehr raseh vor sich geht und gegenfiber der Aufnahme nach peroraler oder subeutaner Gabe deutlich sehneller ist. Dieses best/~tigen aueh unsere Versuche mit radioaktivem Pantocain®. Sie zeigen, da ] die Konzentration an Radioaktivit/~t im Serum naeh trachealer Applikation sogar noch schneller ansteigt als nach i.v. Die toxische Wirkung des Pantocain® erweist sich aber nicht nur abh~ngig yon der verabreiehten absoluten Menge, sondern sehr wesentlich aueh yon der Gesehwindigkeit der Zufuhr. Da nun das Pantocain® im Organismus sehr sehnell abgebaut wird, erkl/iren sich hieraus die Unter- sehiede in der Toxicit/£t bei den einzelnen Applikationsformen. Durch die rasche Hydrolyse der Snbstanz kan~ bei protrahierter Verabfolgung und Resorption die Entgiftung die Zufuhr des Mittels fiberwiegen, so dab wesentlich grSBere Mengen ohne sch/idigende Nebenwirkungen ver- tragen werden. Dies ist yon besonderer Bedeutung ffir die Anaesthesie des Tracheobronchialsystems. Denn es ist nieht immer mSglich, die an- gegebene Maximaldosis yon 20 mg bei einer 5rtlichen Bet/~ubnng der Luftwege einzuhalten. Wenn erforderlich, kann diese aueh ohne Gefahr fiberschritten werden, wean das Anaestheticum in kleinen Dosen fiber eine 1/ingere Zeit verabfolgt wird. In dieser Zeit wird bereits ein groBer Tefl des Pantocain® gespalten, so dab/~hnliche Verh/~ltnisse wie be ider Infusion gesehaffen werden. Wegen der Gefahr sehwerer toxischer Reak- tionen mug man bei der Anwendung yon Pantoeain® vorsiehtig und individuell anpassend verfahren und vor allem die Regel der protrahiert- fraktionier~en Anaesthesieteehnik einhalten. Dies gilt besonders ffir alle Eingriffe am Traeheobronehialsystem, da hier eine sehnelle Resorption zu erwarten ist.

Literatur

AD~L~I, J., and D. CA~B]~LL: J. Amer. reed. Ass. 162, 1527 (1956). HEIr, F. : Naunyn-Schmiedebergs Arch. exp. Path. Pharmak. 209, 181 (1950). K]:~, W., u. H. VI~TEN: Fortschr. RSn~gens~r. 77, 409 (1952). Z~F, H. F. : Arzneimi~telforsch. 7, 529 (1957).

79. H. G~'z und W. N~E~M~YEa-Marburg a. d. Lahn: t~ber die Tracheo. pathia chondro-osteoplastica

Als Tracheopathia osteoplastica (ASCHO]~) bzw. chondro-osteopla- stiea (LANDSBEI~G) bezeichnen wir eine 1857 yon WrLKS erstmals be- sehriebene Bildung yon Knorpel- und Knoeheninseln in den inneren Wandschichten der LuftrShre.