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814 Bericht: Specielle analyt. Methoden. 4. huf gerichtl. Chemie bez. Durch Fett und andere KSrper wird die Empfindlichkeit der unter 2--5 angefiihrten Reactionen gestSrt) wghrend die Cyankaliumprobe nicht beeinflusst wird. Zum Nachweis yon Dinitrokresolkalium und zurUnterschei- dung yon Pikrinsiiure dienen folgende Prilfungen. 1. Salzsiiure und Zinnchlorilr geben nach Zusatz yon Ammoniak mit Dinitrokresolkalium kirschrothe, mit Pikrinsiiure nur braunrothe Fiirbungen. 2. Eine LSsung yon Dinitrokresolkalium wird mit Zink und Salz- siiure Yersetzt hellroth, welche F~trbung nach l~tngerer Zeit wieder ver- schwindet. Pikrinsiiure gibt bei gleicher Behandlung mitunter anfangs eine blaue, spiiter stets braungrtinliche Fltissigkeit, die tagelang unver- ~tndert bleibt. Den Nachweis des Chloroforms in Untersuchungsobjecten grtindat V italil) auf die Bildung yon Salzs~ure bairn Verbrennen Yon Wasser- stoff, welchar dureh das chloroformhaltige Untersuchungsobject geleitet wurde. '2) Die Blaufiirbung, welche ein in den brennenden Wasserstoff gehaltenes Messingdrahtnetz dar Flamme ertheilt, liisst die Geganwart yon Salzs~ture erkennen, durch Einleiten der dabei entstehenden Ver- brennungsproducte in ammoniakalisehes Wasser wird dieses blau gef~trbt. Der nach Einathmen Yon Chloroform gelassene Harn reducirt ammoniakalische SilberlSsung baim Erw~trmen, QueeksilberchloridlSsung bei Siedehitze und entfiirbt F e hling'sche LSsung ohne Kupfaroxydul- ausscheidung. Chloroform enthlilt er nur in sehr geringer Menge oder gar keines, auch wader Glykuronsituretrichloriithyl- noch Glykurons~ture- trichlormethyl-Ester. 1) Boll. chim. farm. 1893, S. 385; dutch Pharm. Centralhalle 88, 478. 2) Die Redaction der Pharm. Centralhalle bemerkt hierzu, dass auch andere fltichtige organische Chlorverbindungen, zum Beispiel hethylcnchlorid, die gleichen Reactionen geben miissen.

Den Nachweis des Chloroforms

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814 Bericht: Specielle analyt. Methoden. 4. huf gerichtl. Chemie bez.

Durch Fett und andere KSrper wird die Empfindlichkeit der unter 2 - - 5 angefiihrten Reactionen gestSrt) wghrend die Cyankaliumprobe nicht beeinflusst wird.

Zum Nachweis yon D i n i t r o k r e s o l k a l i u m und zurUnterschei- dung yon Pikrinsiiure dienen folgende Prilfungen.

1. Salzsiiure und Zinnchlorilr geben nach Zusatz yon Ammoniak mit Dinitrokresolkalium kirschrothe, mit Pikrinsiiure nur braunrothe Fiirbungen.

2. Eine LSsung yon Dinitrokresolkalium wird mit Zink und Salz- siiure Yersetzt hellroth, welche F~trbung nach l~tngerer Zeit wieder ver- schwindet. Pikrinsiiure gibt bei gleicher Behandlung mitunter anfangs eine blaue, spiiter stets braungrtinliche Fltissigkeit, die tagelang unver- ~tndert bleibt.

Den Nachweis des Chloroforms in Untersuchungsobjecten grtindat V i t a l i l ) auf die Bildung yon Salzs~ure bairn Verbrennen Yon Wasser- stoff, welchar dureh das chloroformhaltige Untersuchungsobject geleitet wurde. '2) Die Blaufiirbung, welche ein in den brennenden Wasserstoff gehaltenes Messingdrahtnetz dar Flamme ertheilt, liisst die Geganwart yon Salzs~ture erkennen, durch Einleiten der dabei entstehenden Ver- brennungsproducte in ammoniakalisehes Wasser wird dieses blau gef~trbt.

Der nach Einathmen Yon Chloroform gelassene Harn reducirt ammoniakalische SilberlSsung baim Erw~trmen, QueeksilberchloridlSsung bei Siedehitze und entfiirbt F e h l i n g ' s c h e LSsung ohne Kupfaroxydul- ausscheidung. Chloroform enthlilt er nur in sehr geringer Menge oder gar keines, auch wader Glykuronsituretrichloriithyl- noch Glykurons~ture- trichlormethyl-Ester.

1) Boll. chim. farm. 1893, S. 385; dutch Pharm. Centralhalle 88, 478. 2) Die Redaction der Pharm. Centralhalle bemerkt hierzu, dass auch

andere fltichtige organische Chlorverbindungen, zum Beispiel hethylcnchlorid, die gleichen Reactionen geben miissen.