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Der Arbeitszeit voraus

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Ergonomie

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Der Arbeitszeit voraus

www.ximes.comARBEITSWISS. EMPFEHLUNGEN

• wenig Nachtschichten hintereinander (max. 2-3)

• keine Massierung der AZ, gleichmäßige Verteilung

• Wochenenden mit möglichst zwei freien Tagen

• möglichst viele Wochenenden frei

• genügend sozial gut nutzbare Zeit pro Woche

• möglichst keine geteilten Dienste

• Schichtlängen auf Belastung abstimmen• ausreichende Zeiten zwischen Schichteinsätzen• Aufbau von Schlafdefiziten vermeiden (z. B. nicht N-F)• Frühschicht nicht zu früh• fixe oder

frei wählbare Pausen planen• kurze Nachtschichten überlegen

• Urlaubsverhalten & Springerproblematik berücksichtigen

• Verkehr, Infrastruktur, ... mitberücksichtigen• Spielraum für Flexibilität im Einzelfall schaffen• Schichtwechselzeiten so flexibel wie möglich

• sehr schnelle Schichtfolge vermeiden• Vorwärtswechsel bevorzugen• kurzfristige Planänderungen vermeiden• regelmäßiger Schichtplan• nicht zu langer Zyklus

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www.ximes.comWIRKUNGEN VON SCHICHTARBEIT

NACHTARBEIT SPÄTSCHICHTWOCHENENDE

Direkte physische Belastung

Schlechterer SchlafBehinderung

sozialer Beziehungen

Kritische Faktoren:• Umfang der Arbeitszeit• Plangestaltung• Umfeld (Firma, privat)• Verhalten

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www.ximes.comSOZIAL WIRKSAME ZEIT UND SCHICHTLAGEN

Nach Hahn 1987

sozial wirksame Zeit

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag6

8

10

12

14

16

18

20

6

22

24

2

4

F r ü h s c h i c h tF r ü h s c h i c h t

S p ä t s c h i c h tS p ä t s c h i c h t

N a c h t s c h i c h tN a c h t s c h i c h t

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www.ximes.comPHASEN DER WIRKUNG VON SCHICHTARBEIT

• Anpassungsphase (1.- 5. Jahr)

• Sensibilisierungsphase (2./6. - 15./20. Jahr)

– Gefahr gesundheitlich riskanter Bewältigungsstrategien– Schlafprobleme und andere Beeinträchtigungen müssen

behandelt werden

• Akkumulationsphase (nach 15 - 25 Jahren)

– arbeitsmedizinische Interventionen erforderlich– Arbeitszeitverkürzung

• Manifestationsphase

– scheinbar plötzliches Auftreten ernsthafter Probleme– vielfach chronische Erkrankungen

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Vergleich gesundheitlicher Störungenvon Schichtarbeitern und Tagarbeitern

21,10%

9,10%

13,80%

40,40%

29,30%

32,20%

61,80%

67,70%

45,50%

49,10%

39,80%

73%

26,80%

40,70%

26%

36,50%

39,80%

47,70%

0,00% 10,00% 20,00% 30,00% 40,00% 50,00% 60,00% 70,00% 80,00%

Kein Leiden

Unlustgefühle

Kopfschmerzen

Unruhe, Nervosität

Kreislauf-beschwerden

Schlafstörungen

Appetit-störungen

Verdauungs-störungen

Magen-beschwerden

Schichtarbeiter

Tagarbeiter

Quelle: Werner u.a. 1980

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www.ximes.comDienstlänge und schwere medizinische Fehler

• Quelle: Ch. P. Landrigan et al, Effect of Reducing Interns’ Work Hours on Serious Medical Errors in Intensive Care Units, in The New England Journal of Medicine, Vol. 351, no. 18

• Intern Sleep and Patient Safety Study als Teil der Harvard Work Hours, Health and Safety Study

• Juli 2002 bis Juni 2003

• Intensivstation und Herzstation einer großen Universitätsklinik in Boston

• An Interns (Ärzte im 1. Turnusjahr)

• Traditionelle Teams: 3 Interns

• Teams im Interventions-Schichtplan: 4 Interns, Übergaben reduzieren Fehler

-18 h pro Woche lt. Plan-13 h pro Verl. Dienst

- 26,5 % Fehler

Reale Arbeitszeiten immer über Plan

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www.ximes.comDienstlänge, Schlaf und Aufmerksamkeitsfehler

• Quelle: St. W. Lockley et al, Effect of Reducing Interns’ Work Hours on on Sleep and Attentional Failures, in The New England Journal of Medicine, Vol. 351, no. 18

• Intern Sleep and Patient Safety Study als Teil der Harvard Work Hours, Health and Safety Study

• Frühjahr 2002• Intensivstation und Herzstation

einer großen Universitätsklinik in Boston

• An 20 Interns

-19,5 h pro Woche (Ø)-13 h pro Verl. Dienst

- 50% Fehler nachts- 25% Fehler am Tag

+ 0,8 h Schlaf pro Tag

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www.ximes.comPHYSIOLOGISCHE LEISTUNGSKURVE

0

1 0

2 0

3 0

4 0

5 0

6 0

7 0

8 0

03:00 06:00 09:00 12:00 15:00 18:00 21:00 00:00 03:00 06:00

Uhrzeit

Le

istu

ng

sd

isp

os

itio

n

(nach Graf)

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www.ximes.comRISIKO

Das Risiko in aufeinanderfolgenden Nachtschichten in sechs verschiedenen Studien

(1. Bis 4. Nacht) - Simon Folkard, 2001, Krakau

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www.ximes.comLänge der Schichten

Belastung

Dauer

START wenn z.B.psycho-sozial sehr belastend oder

z.B. aus sehr langer Anfahrt

Verlauf bei wenig Belastungin Arbeit ODER sehr gutenErholungsmöglichkeiten

(ideal frei wählbare Pausen)

Eher kürzere

Schichten

Eher längereSchichten, da dann weniger

Arbeitstage

normal

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www.ximes.com10 Gestaltungsprinzipien für Schichtpläne

1. Die Zahl der Nachtstunden minimieren.

2. Die notwenige Nachtarbeit möglichst gleichmäßig auf die Belegschaft verteilen.

3. Maximal 3 Nachtschichten in Folge, gelegentlich 4 und nur ausnahmsweise 5, wenn sich dadurch eine in Summe bessere Freizeitsituation erreichen lässt.

4. Maximal 6 Schichten in Folge und nur ausnahmsweise 7, wenn sich dadurch eine in Summe bessere Freizeitsituation oder andere Vorteile erreichen lassen.

5. Nach Nachtschichten mindestens 32 h, besser 48 h frei.

6. Bei Schichtwechsel zwischen Schichten, deren Beginnzeit um mind. 6 h verschoben ist, mindestens 18 h, besser 24 h frei.

7. Die Schichtlängen, insbesondere von Nachtschichten, auf die Arbeitsbelastungen abstimmen. Sehr belastende, gefährliche oder unfallträchtige Arbeit soll maximal 8 h und nur ausnahmsweise 9 h dauern. Bei ausreichenden Pausen kann wenig belastende Arbeit bis zu 12 h dauern. Nachtschichten möglichst kürzer als andere Schichten.

8. Frühschichtbeginn nach 6:00, Spätschichtende vor 22:00, Nachtschichtbeginn vor 23:00

9. Freizeitblöcke sollen möglichst oft mind. 1 Tag des Wochenendes enthalten und die Summe der gewichteten freien Tage soll möglichst hoch sein und der regulärer Tagarbeit entsprechen.

10. Mindestens 2 bis 3 freie Tage in Folge und höchstens 4.

Quelle: M. Kundi, Ergonomic criteria for the evaluation of shift schedules, Theor. Issues in Ergon. Sci, 2003, vol 4

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Hintergrund: ca.. 300 Projekte in D, A, UK

Der % Satz beschreibt, wie oft es in den Projekten vorkam.

Wann waren Mitarbeiter gegen gesündere Pläne?

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www.ximes.comWie über lange Arbeitszeiten entscheiden?

Die Länge der Dienste und die wöchentliche Arbeitszeit sollte sich nach der Belastung richten!

Es braucht EXTERNE Prüfung, weil Mitarbeiter und Betriebsräte hier die Schutzziele nicht immer berücksichtigen.

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www.ximes.comZufriedenheit mit rasch rotierendem Schichtplan

Quelle: F. Lennings, angewandte Arbeitswissenschaft, Juni 2004, 180, S. 33 ff

Wechsel

Grobplan: Um die Arbeitszeit zu reduzieren, wurden nach Muster einzelne Tage frei gegeben.

4 Gruppen, die kurze Wechsel haben

„Der neue Plan ist für …“

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www.ximes.com„Unruhe im Plan“

Insgesamt extrem gute Erfahrungen mit schneller Vorwärtsrotation.

Ausnahmen:

•Sehr hohe Einsatzzahl (kurze Schichten und/oder hohe Arbeitszeit)

•„Schlafende Nachtbereitschaft“

•Spezifische Kinderbetreuungsfragen

–zB wochenweise Kinderbetreuung–zB Paare mit verschiedenen Rhythmen

•Sehr frühe Frühschicht (= Frühschicht wird zur Nachtschicht)