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Referate 477 Drawert, H., Der Einflull anorganischer Salze auf die Aufnahme und Abgabe yon Farbstoffen dllrch die pflanzliehe Zelle. Ber. d. Deutsch. Bot. Ges. 55, 380 his 390, 1937. In der mit Neutralrot gefftrbten Oberepidermis der Zwiebelschuppen yon Allium cepa erfolgt der Umschlag yon Vakuolen- zu Membranf~rbung bei um so st/irker saurem Aui3enmedium, je saurer der Zellsaft ist. Kalzium- und Aluminiumehloridl6sungen kSnnen die Aufnahme basischer Farbstoffe hemmen, wahrscheinlich indera die Kalzium- und Aluminiumionen die Zellwand ffir den Farbstoff bloekieren: der Effekt ist vonder Wasserstoffionenkonzentration der LSsung abh/~ngig. Hingegen wird die Aufnahme des indissoziierten Farb- stoffes Rhodamin B durch Kalziumehlorid, Aluminiumchlorid und Wasserstoff- ionen nicht merklich beeinfluDt. Ob die genannten Salze die Permeabilit~t des Protoplasten veri~ndern, konnte nicht sieher ermittelt werden, doch sprechen die Befunde vor allem ffir eine durch die Wasserstoffionenkonzentration der SalzlSsungen bedingte Anderung des SpeicherungsvermSgens der Vakuole, welches auch stark yore S/~uregrad des Zellsaftes und yon seinem Gehalt an Lipoiden und Gerbstoffen abh/~ngt. K. Umrath (Graz). Nielsen, N. und Fang Sing-Fang, Vergleiehende Untersuehungen fiber Wuehs- stoffwirkung auf verschiedene Arten yon Here und Sehimmelpilzen. Planta 27, 367--378, 1937. An einem Zygomyceten: Rhizopus suinus, 2 Plectascineen: Aspergillus niger und Penicillium Roqueforti und 6 Saccharomyceten: Saccharomyces cere- visiae, S. Nr. 15, S. ellipsoideus, Saccharomycodes Ludwigii, Schizosaccharomyces Pombe und Zygosaccharomyces Priorianus wurde die Wirkung versehicdener Wuehsstoffpr~parate untersucht. In Best/~tigung frfiherer Versuehe yon Niels e n und yon Nielsen und Hartelius ergab sich, dad beim Ausschfitteln yon Bier- wfirze mit versehiedenen Arten yon Here die auf Hefe wirkenden Wuehsstoffe fast vollsti~ndig entfernt werden kSnnen, wobei an den anderen Pilzen wirkenden Wuchsstoffe unver~ndert zurfiekbleiben. Dabei wurde um so mehr Hefewuchs- stoff entfernt, je wuehsstoff~rmer die zum Aussehfitteln verwendete Here war. Auch sonst zeigte sieh, dal3 die B-Wuchsstoffe, die auf die Trockensubstanz- produktion der Prize wirken, hochgradig spezifiseh sind. Eine Mischung yon Brenztraubens~ure trod Glykols~ture wirkte yon allen untersuchten Pilzen nut auf Aspergillus niger als Wuchsstoff. Auch unter den Hefearten fanden sieh Unterschiede, wobei Saccharomyces Ludwigii die grS~ten Abweichungen yon den anderen zeigte. K. Umrath (Graz). Itunter, F. R., The effect of prolonged exposures to lack of oxygen on the perm. eability of the erythroeyste. J. Cell. and Comp. Phys. 10, 241--245, 1937. Hs an Rindererythrozyten zeigten, dab deren Pcrmeabilit/~t ffir lipoidunlSsliche Niehtelektrolyte, Ammoniak- und Essigs~uremolekeln und fiir Hydroxyl-. und Chlorionen unter aeroben und anaeroben Bedingungen die gleiche ist. Die nornmle Permeabilit/~t wird also nicht dutch aerobe Stoffwechsel- vorg/~nge aufrecht erhalten. Die Versuehe mit Nichtelektrolyten wurden mit gleichem Ergebnis fiber 24 Stunden ausgedehnt; es wird vermutet, dad das Material ffir anaerobe Spaltungen nieht ffir so lange Zeit ausreicht und dad daher auch diese zur Aufrechterhaltung der Permeabilit~t gegenfiber Nicht- elektrolyten nicht erforderlich sind. K. Umrath (Graz). J~rvenkyl~i, Y. T, [Jber den Einflu~ des Lichtes auf die Permeabilitiit pflanzlieher Protoplasten. Annales Botanici Societatis Zoologieae-Botanicae Fennicae Vanamo, Tom. 9, No. 3, S. 1--99, 1937. Seitdem Lepeschkin (1908) seine grundlegenden Beobachtungen fiber den EinfluD des Lichtes auf die Permeabilit~t yon Blattgelenkzellen mitgeteilt

Der Einfluß anorganischer Salze auf die Aufnahme und Abgabe von Farbstoffen durch die pflanzliche Zelle

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Referate 477

Drawert, H., Der Einflull anorganischer Salze auf die Aufnahme und Abgabe yon Farbstoffen dllrch die pflanzliehe Zelle. Ber. d. Deutsch. Bot. Ges. 55, 380 his 390, 1937.

In der mit Neutralrot gefftrbten Oberepidermis der Zwiebelschuppen yon Allium cepa erfolgt der Umschlag yon Vakuolen- zu Membranf~rbung bei um so st/irker saurem Aui3enmedium, je saurer der Zellsaft ist. Kalzium- und Aluminiumehloridl6sungen kSnnen die Aufnahme basischer Farbstoffe hemmen, wahrscheinlich indera die Kalzium- und Aluminiumionen die Zellwand ffir den Farbstoff bloekieren: der Effekt ist v o n d e r Wasserstoffionenkonzentration der LSsung abh/~ngig. Hingegen wird die Aufnahme des indissoziierten Farb- stoffes Rhodamin B durch Kalziumehlorid, Aluminiumchlorid und Wasserstoff- ionen nicht merklich beeinfluDt. Ob die genannten Salze die Permeabilit~t des Protoplasten veri~ndern, konnte nicht sieher ermittelt werden, doch sprechen die Befunde vor allem ffir eine durch die Wasserstoffionenkonzentration der SalzlSsungen bedingte Anderung des SpeicherungsvermSgens der Vakuole, welches auch stark yore S/~uregrad des Zellsaftes und yon seinem Gehalt an Lipoiden und Gerbstoffen abh/~ngt. K. U m r a t h (Graz).

Nielsen, N. und Fang Sing-Fang, Vergleiehende Untersuehungen fiber Wuehs- stoffwirkung auf verschiedene Arten yon Here und Sehimmelpilzen. Planta 27, 367--378, 1937.

An einem Zygomyceten: Rhizopus suinus, 2 Plectascineen: Aspergillus niger und Penicillium Roqueforti und 6 Saccharomyceten: Saccharomyces cere- visiae, S. Nr. 15, S. ellipsoideus, Saccharomycodes Ludwigii, Schizosaccharomyces Pombe und Zygosaccharomyces Priorianus wurde die Wirkung versehicdener Wuehsstoffpr~parate untersucht. In Best/~tigung frfiherer Versuehe yon Nie l s e n und yon N i e l s e n und H a r t e l i u s ergab sich, dad beim Ausschfitteln yon Bier- wfirze mit versehiedenen Arten yon Here die auf Hefe wirkenden Wuehsstoffe fast vollsti~ndig entfernt werden kSnnen, wobei an den anderen Pilzen wirkenden Wuchsstoffe unver~ndert zurfiekbleiben. Dabei wurde um so mehr Hefewuchs- stoff entfernt, je wuehsstoff~rmer die zum Aussehfitteln verwendete Here war. Auch sonst zeigte sieh, dal3 die B-Wuchsstoffe, die auf die Trockensubstanz- produktion der Prize wirken, hochgradig spezifiseh sind. Eine Mischung yon Brenztraubens~ure trod Glykols~ture wirkte yon allen untersuchten Pilzen nut auf Aspergillus niger als Wuchsstoff. Auch unter den Hefearten fanden sieh Unterschiede, wobei Saccharomyces Ludwigii die grS~ten Abweichungen yon den anderen zeigte. K. U m r a t h (Graz).

Itunter, F. R., The effect of prolonged exposures to lack of oxygen on the perm. eability of the erythroeyste. J. Cell. and Comp. Phys. 10, 241--245, 1937.

Hs an Rindererythrozyten zeigten, dab deren Pcrmeabilit/~t ffir lipoidunlSsliche Niehtelektrolyte, Ammoniak- und Essigs~uremolekeln und fiir Hydroxyl-. und Chlorionen unter aeroben und anaeroben Bedingungen die gleiche ist. Die nornmle Permeabilit/~t wird also nicht dutch aerobe Stoffwechsel- vorg/~nge aufrecht erhalten. Die Versuehe mit Nichtelektrolyten wurden mit gleichem Ergebnis fiber 24 Stunden ausgedehnt; es wird vermutet, dad das Material ffir anaerobe Spaltungen nieht ffir so lange Zeit ausreicht und dad daher auch diese zur Aufrechterhaltung der Permeabilit~t gegenfiber Nicht- elektrolyten nicht erforderlich sind. K. U m r a t h (Graz).

J~rvenkyl~i, Y. T , [Jber den Einflu~ des Lichtes auf die Permeabilitiit pflanzlieher Protoplasten. Annales Botanici Societatis Zoologieae-Botanicae Fennicae Vanamo, Tom. 9, No. 3, S. 1--99, 1937.

Seitdem L e p e s c h k i n (1908) seine grundlegenden Beobachtungen fiber den EinfluD des Lichtes auf die Permeabilit~t yon Blattgelenkzellen mitgeteilt