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308 Refer~te der achten Friihjahrstagung (TIMIRAS et al.) behauptet wurde. Allerdings k6nnte Perehlorat die zen- trale Nicotinwirkung auch auf einem anderen Weg, d. h. nicht fiber die Schilddrfise, beeinflussen. Literatur FOR~IAN~K,K., u. A. LI~DN~: Wien. reed. Wschr. 110, 461 (1960). STUMPF,C~. : Naunyn-Schmiedebergs Arch. exp. path. Pharmak. 235, 421 (1959). --, and G. GOGOLAK: Ann. ~. Y. Acad. Sci. (ira Druck) (1967). TnwmAs, P. S., D. M. WOODB~¥, and S. L. AGARWAL:J. Pharmacol. exp. Ther. 115, 154 (1955). Dr. G. LI~B~SWAR Pharmakologisches Institut der Universit~t, A-1090Wien IX, W~hringerstraBe 13a Der EinfluB yon Atropin au~ die l~oradrenalin-Freisetzung durch Acetylcholin. Von K. L6FFELHOLZ,R. LINDMARund E. MUSCHOLL Durch Potcntialmessungen am Ganglion cervicale superius der Katze haben TAK~Sn~G~ U. VOLL~ die Existenz dreier verschiedener cholinerger Receptoren nachgewiesen. Neben dcm bekannten Receptor ffir nicotin- artige Wirkungen, der ffir die ganglion~re Impulsiibertragung verant- wortlich ist, gibt es Receptoren fiir errcgende, musearinartige und ffir hemmende, muscarinartige Wirkungen. Bei Untersuchungen fiber die Noradren~lin-Freisetzung dutch Acetylcholin am isolierten, perfundierten Kaninchenherzen waren eben- falls hemmende, musc~rinartige Wirkungen neben den bekannten erregenden, nico~inartigen Wirkungen n~chzuweisen. Die Noradrenalin- Abgabe durch Acetylcholin (3,8.10 -5 g/ml) in die Perfusionsl6sung konnte durch niedrige Atropin-Konzentrationen (3 • 10 -0 g/ml) um etwa 800/0 gesteigert werden. Durch Dimethylphenylpiperazin (DMPP) (10 -5 g/ml), einer nicotinartig wirkenden Substanz, kam es zu einer maximalen Noradrenalin-Abgabe auch ohne Atropin. Durch gleichzeitige Infusion muscarinartig wirkender Substanzen, wie Pflocarpin odor Mcth~cholin, wurde die durch DMPP bedingte Noradrenalin-Abgabe um etwa 90°/0 gehemmt. Dureh Zusatz kleiner Atropin-Dosen konnte die NoradrenalimAbgabe wieder gesteigert werdcn. Von den drei cholinergen Receptoren des sympathischen G~nglions waren bisher an der peripheren, sympathischen Nervenf~ser nur Recep- toren ffir nicotin~rtige Wirkungen bek~nnt. Die vorliegcnden Versuche weisen nun zus~tzlich noeh Reeep~oren ffir hemmende, muscarinartige Wirkungcn naeh. Im Gegensatz zum sympathischen G~nglion konnten keine erregenden, muscarinartigen Wirkungen n~chgewiesen werden. Literatur TAKES~GE, C., and R. L. VOLLE:Brit. J. Pharmacol. exp. Ther. ~3, 80 (1964). K. L6Fr~L~OLZ Pharmakologisches Institut der Universit~t, 6500 Mainz, Langenbeckstral]e 1

Der Einfluß von Atropin auf die Noradrenalin-Freisetzung durch Acetylcholin

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Page 1: Der Einfluß von Atropin auf die Noradrenalin-Freisetzung durch Acetylcholin

308 Refer~te der achten Friihjahrstagung

(TIMIRAS et al.) behauptet wurde. Allerdings k6nnte Perehlorat die zen- trale Nicotinwirkung auch auf einem anderen Weg, d. h. nicht fiber die Schilddrfise, beeinflussen.

Literatur FOR~IAN~K, K., u. A. LI~DN~: Wien. reed. Wschr. 110, 461 (1960). STUMPF, C~. : Naunyn-Schmiedebergs Arch. exp. path. Pharmak. 235, 421 (1959). --, and G. GOGOLAK: Ann. ~. Y. Acad. Sci. (ira Druck) (1967). TnwmAs, P. S., D. M. WOODB~¥, and S. L. AGARWAL: J. Pharmacol. exp. Ther.

115, 154 (1955). Dr. G. LI~B~SWAR

Pharmakologisches Institut der Universit~t, A-1090 Wien IX, W~hringerstraBe 13 a

Der EinfluB yon Atropin au~ die l~oradrenalin-Freisetzung durch Acetylcholin. Von K. L6FFELHOLZ, R. LINDMAR und E. MUSCHOLL

Durch Potcntialmessungen am Ganglion cervicale superius der Katze haben TAK~Sn~G~ U. VOLL~ die Existenz dreier verschiedener cholinerger Receptoren nachgewiesen. Neben dcm bekannten Receptor ffir nicotin- artige Wirkungen, der ffir die ganglion~re Impulsiibertragung verant- wortlich ist, gibt es Receptoren fiir errcgende, musearinartige und ffir hemmende, muscarinartige Wirkungen.

Bei Untersuchungen fiber die Noradren~lin-Freisetzung dutch Acetylcholin am isolierten, perfundierten Kaninchenherzen waren eben- falls hemmende, musc~rinartige Wirkungen neben den bekannten erregenden, nico~inartigen Wirkungen n~chzuweisen. Die Noradrenalin- Abgabe durch Acetylcholin (3 ,8 .10 -5 g/ml) in die Perfusionsl6sung konnte durch niedrige Atropin-Konzentrationen (3 • 10 -0 g/ml) um etwa 800/0 gesteigert werden. Durch Dimethylphenylpiperazin (DMPP) (10 -5 g/ml), einer nicotinartig wirkenden Substanz, kam es zu einer maximalen Noradrenalin-Abgabe auch ohne Atropin. Durch gleichzeitige Infusion muscarinartig wirkender Substanzen, wie Pflocarpin odor Mcth~cholin, wurde die durch DMPP bedingte Noradrenalin-Abgabe um etwa 90°/0 gehemmt. Dureh Zusatz kleiner Atropin-Dosen konnte die NoradrenalimAbgabe wieder gesteigert werdcn.

Von den drei cholinergen Receptoren des sympathischen G~nglions waren bisher an der peripheren, sympathischen Nervenf~ser nur Recep- toren ffir nicotin~rtige Wirkungen bek~nnt. Die vorliegcnden Versuche weisen nun zus~tzlich noeh Reeep~oren ffir hemmende, muscarinartige Wirkungcn naeh. Im Gegensatz zum sympathischen G~nglion konnten keine erregenden, muscarinartigen Wirkungen n~chgewiesen werden.

Literatur TAKES~GE, C., and R. L. VOLLE: Brit. J. Pharmacol. exp. Ther. ~3, 80 (1964).

K. L6Fr~L~OLZ Pharmakologisches Institut der Universit~t, 6500 Mainz, Langenbeckstral]e 1