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Referate 309 wirksam werden, wi~hrend die zweiwertigen wirksamer werden. Auch die Angaben Teodorescos fiber die Wirkung tiefer Temperaturen, fiberleben bis --350 C im vegetativen Zustand, wurden bestatigt. Von den K- oder Na-Salzen verschiedener Anionen t~itet KMnQ so[orL alle sonst geprfiften, auch KCN, lieiSen Dunaliella in 2,5 ~l-LSsungen (wo die bSslichkeit nicht ausreichte durch NaC1 ergiinzt) nach 6 Stunden noch am Leben. Von den Kationen sind Na, K und Li in 2,5 M-LSsungen unschi~dlich, Mg nur schwach giftig. Sonst ist die Giftigkeit dureh die lyotrope Reihe und durch die Wertig- keit bestimmt, d. h. nimmt mit dieser zu. Es wird geschlossen, dai~ die ~Iembran dieses Flagellaten eine starke negative Ladung tri~gt, die durch Kationen nach der lyotropen Reihe neutralisiert werden kann und wegen dieser Ladung Anionen-impermeabel und selektiv Kationen-permeabel ist. Dehydrierende Agentien sind gem~fi ihrer dehydrierenden Wirkung giftig und so scheint es, dai~ sieh die Dunaliella-Zellen wie hydrophile Kolloide ver- halten. Der Verf. hiilt es ftir mSglieh, dai~ die abnormal hohe Toleranz gegen Kationen teilweise darauf beruht, dat~ die Schiidigung durch Austausch der einwertigen Ionen der Membran gegen die zugesetzten mehrwertigen erfolgt, w~hrend der wahre physiologische Ionenantagonismus fehlt, da die quellende und peptisierende Wirkung der einwertigen Kationen im normalen Medium nieht vorwiegend durch die Erdalkalien, sondern dureh den dehydrierenden Effekt der starken SalzlSsung antagonisiert wird. Der Turgordruck dfirfte griifitenteils vom Quellungsdruck der stark dehydrierten Kolloide geliefert werden. Das spezifische Gewicht der Zysten ist bei 20 o C 1,16 ~ 0,02, und Browusche Molekularbewegung konnte in den Zellen nie beobachtet werden. K. Umrath (Graz). Zeiger, K., Der Einflufl yon Fixationsmitteln auf die Ffirbbarkeit histo- Iogischer Elemente. Versuche mit hoehdispersen Farbstoffen. Zeitsehr. f. Zellforseh. u. mikr. Anatomie Bd. 10, Heft 3, S. 481--511, Jg. 1930. Das Hauptthema dieser interressanten Arbeit beschttftigt sich mit der Beeinflussung der elek~rostatischen Ladung yon Gewebselementen durch ver- schiedene Fixierungsmittel. Die Untersuchung wird auf Grund der vom l~eferenten seinerzeit gegebenen Auffassung fiber das Wesen der histologischen F~irbung und mit dessen Methodik zur Bestimmung der isoelektrischen Punkte histologischer Elemente im Schnitte (mit gepufferten Methylenblau- und Kristall- ponceaulSsungen) durchgeffihrt. Zeiger besti~tigt zuniichst die Angaben des I~eferenten fiber die Lage der isoelektrischen Punkte gewisser Elemente; ferner die Tatsache, daft selbst innerhalb verschiedener Chromatine und plasmatischer Substanzen keine einheitliche Ladung vorhanden ist und erweitert diese Beobach~ungen. Bezfiglich der Wirkung der Fixierungsmittel land Zeiger, daft im allgemeinen Kaliumbichromat, Formalin und Salpetersiiure die isoelektrischen Punkte nach der sauren Seite, Pikrins/iure, Chroms~tlre, Kaliumbichromat und Essigsiiure nach der alkalischen Seite von den nach Alkoholfixierung beob- achteten Werten verschieben,..wiihrend Sublimat, Essigsiiure und Trichlor- essigs~ture keine wesentliche Anderungen der Ladung bewirken. Die Ver- schiebung der Umladungsbereiche ffir bestimmte Gewebselemente desselben Organes erfolgt in typischer und konstanter Weise; jedoch wird bei gleich- artiger Fixation nicht ftir alle Gewebselemente eines Organes eine gleich- sinnige und gleichstarke Verschiebung der isoelektrischen Yunkte beobachtet, was auf die verschiedene Reaktionsf~higkeit der untersuchten Substrate gegen-

Der Einfluß von Fixationsmitteln auf die Färbbarkeit histologischer Elemente. Versuche mit hochdispersen Farbstoffen

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Page 1: Der Einfluß von Fixationsmitteln auf die Färbbarkeit histologischer Elemente. Versuche mit hochdispersen Farbstoffen

Referate 309

wirksam werden, wi~hrend die zweiwertigen wirksamer werden. Auch die Angaben T e o d o r e s c o s fiber die Wirkung tiefer Temperaturen, fiberleben bis --350 C im vegetativen Zustand, wurden bestatigt. Von den K- oder Na-Salzen verschiedener Anionen t~itet KMnQ so[orL alle sonst geprfiften, auch KCN, lieiSen Dunaliella in 2,5 ~l-LSsungen (wo die bSslichkeit nicht ausreichte durch NaC1 ergiinzt) nach 6 Stunden noch am Leben. Von den Kationen sind Na, K und Li in 2,5 M-LSsungen unschi~dlich, Mg nur schwach giftig. Sonst ist die Giftigkeit dureh die lyotrope Reihe und durch die Wertig- keit bestimmt, d. h. nimmt mit dieser zu. Es wird geschlossen, dai~ die ~Iembran dieses Flagellaten eine starke negative Ladung tri~gt, die durch Kationen nach der lyotropen Reihe neutralisiert werden kann und wegen dieser Ladung Anionen-impermeabel und selektiv Kationen-permeabel ist. Dehydrierende Agentien sind gem~fi ihrer dehydrierenden Wirkung giftig und so scheint es, dai~ sieh die Dunaliella-Zellen wie hydrophile Kolloide ver- halten. Der Verf. hiilt es ftir mSglieh, dai~ die abnormal hohe Toleranz gegen Kationen teilweise darauf beruht, dat~ die Schiidigung durch Austausch der einwertigen Ionen der Membran gegen die zugesetzten mehrwertigen erfolgt, w~hrend der wahre physiologische Ionenantagonismus fehlt, da die quellende und peptisierende Wirkung der einwertigen Kationen im normalen Medium nieht vorwiegend durch die Erdalkalien, sondern dureh den dehydrierenden Effekt der starken SalzlSsung antagonisiert wird. Der Turgordruck dfirfte griifitenteils vom Quellungsdruck der stark dehydrierten Kolloide geliefert werden. Das spezifische Gewicht der Zysten ist bei 20 o C 1,16 ~ 0,02, und Browusche Molekularbewegung konnte in den Zellen nie beobachtet werden.

K. U m r a t h (Graz).

Zeiger, K., Der Einflufl yon Fixationsmitteln auf die Ffirbbarkeit histo- Iogischer Elemente. Versuche mit hoehdispersen Farbstoffen. Zeitsehr. f. Zellforseh. u. mikr. Anatomie Bd. 10, Heft 3, S. 481--511, Jg. 1930.

Das Hauptthema dieser interressanten Arbeit beschttftigt sich mit der Beeinflussung der elek~rostatischen Ladung yon Gewebselementen durch ver- schiedene Fixierungsmittel. Die Untersuchung wird auf Grund der vom l~eferenten seinerzeit gegebenen Auffassung fiber das Wesen der histologischen F~irbung und mit dessen Methodik zur Bestimmung der isoelektrischen Punkte histologischer Elemente im Schnitte (mit gepufferten Methylenblau- und Kristall- ponceaulSsungen) durchgeffihrt. Z e i g e r besti~tigt zuniichst die Angaben des I~eferenten fiber die Lage der isoelektrischen Punkte gewisser Elemente; ferner die Tatsache, daft selbst innerhalb verschiedener Chromatine und plasmatischer Substanzen keine einheitliche Ladung vorhanden ist und erweitert diese Beobach~ungen.

Bezfiglich der Wirkung der Fixierungsmittel land Z e i g e r , daft im allgemeinen Kaliumbichromat, Formalin und Salpetersiiure die isoelektrischen Punkte nach der sauren Seite, Pikrins/iure, Chroms~tlre, Kaliumbichromat und Essigsiiure nach der alkalischen Seite von den nach Alkoholfixierung beob- achteten Werten verschieben,..wiihrend Sublimat, Essigsiiure und Trichlor- essigs~ture keine wesentliche Anderungen der Ladung bewirken. Die Ver- schiebung der Umladungsbereiche ffir bestimmte Gewebselemente desselben Organes erfolgt in typischer und konstanter Weise; jedoch wird bei gleich- artiger Fixation nicht ftir alle Gewebselemente eines Organes eine gleich- sinnige und gleichstarke Verschiebung der isoelektrischen Yunkte beobachtet, was auf die verschiedene Reaktionsf~higkeit der untersuchten Substrate gegen-

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3 ] 0 Referate

fiber ein em b estimmten Fixierungsm~ttel zurtickgeffihrt wird. Z e i g e r bespricht genauer die u bei einzelnen Kernchromatinen und bringt diese Beobachtungen in Beziehung zu den zurzeit geltenden Anschauungen fiber die spezifische Wirkungsweise einzelner Fixierungsmittel. Dabei konnte er eine Reihe wichtiger und interessanter Parallelen linden, so zum Beispiel ffir Formalin, dessen Verschiebung des isoelektrischen Punktes nach der sauren Seite gut mit der bekannten Steigerung der Azidit[%t yon Eiweit~- ki~rpern dutch die erfolgte.. Methylenierung der letzeren in lJbereinstimmung gebracht werden kann. Ahnliche Einkl~inge ergaben sich auch zwischen den Z e i g e r s c h e n Beobachtungen und den Darstellungen B e r g s fiber die Wirkungsweise yon Chroms~ure und Kaliumbichromat. Endlich ergab sich auch, dai~ Fixierungsmittel, welche nach der Empirie der histologischen Praxis die nach Alkoholfixierung beobachtete F~trbbarkeit yon Geweben nicht beein- flussen, auch die Ladungsverh~iltnisse histologischer Elemente, wie sie nach Alkoholifixierung vorliegen, nicht wesentlich iindern, iNi~here Details der interessanten Arbeit sind im Original nachzulesen.

(Anmerkung d. Referenten: Es sei noch darauf hingewiesen, datt diese Versuchsreihen fiber die Wirkung der Fixierungsmittel die Richtigkeit der elektrostatischen Auffassung der histologischen F~fbung im speziellen neuer- dings beweisen.) P i s c h i n g e r (Graz).

(leUhorn, E., Exper imenta l Changes in the Permeabi l i ty of the Cell. Contributions to Marine Biology, 1930, 115~-130.

Es werden Versuche an quergestreiften Muskeln und am Magen des Frosches beschrieben, betreffend die KC1-Kontraktur und die Kontraktur, die entsteht, wenn man einen Muskel, der NaSCN ausgesetzt war, in NaSCN- freie Liisung bringt. Daft die Kontraktur erst beim Auswaschen des NaSCN eintritt, wird durch die Annahme gedeutet, daft es rascher ausgewaschen wird als es eindringt, wail es wiihrend seiner Einwirkung die Permeabilit~it erhiiht, wobei die Kontraktur durch die Zustandsiinderung ausgeltist werden soll. Das Eintreten beider Kontrakturen wird durch Alkalien begfinstigt. Am Froschmagen gilt ffir die KC1-Wirkung Li ~ Na ~ Cs < l%b. C a , Sr" , noch mehr C u ' , C o ' , Cd" und F e ' " wirken der Kontraktur entgegen, ebenso zu- nehmender osmotischer Druck und zunehmende lit]. Das gleichartige Ver- halten der beiderlei Kontrakturen gegeniiber diesen Einfiiissen ftihrt zu dem Schlui~, daft es sich n i c h t u m spezielle Beeinflussung der K' oder der SCiN'- Wirkung handelt, sondern um etwas allgemeines, eine Permeabiliff, ttsiinderung. Die die Kontraktur hemmenden Substanzen setzen natfirlich die Permeabilit~t herab, dichten ab. Direkte Muskelreizung erhtiht die Permeabilitiit. Perme- abilitiitsherabsetzung dutch Ca'" setzt die Ermiidbarkeit herab. Anschliefiend wil'd fiber die Beeinflussung der Zuckerpermeabilit~it von MuskeL und Huut- membranen durch einzelne Hormone und Gifte berichtet.

K. U m r a t h (Graz).

Hoagland, D.R. , The Accumulat ion of Mineral Elements by Plant (!ells. Contributions to Marine Biology, 1.930, 131--144.

Yersuche an 57itdla haben ergeben, du1% die Speicherung von Br durch Licht aut~erordentlich gefSrdert wird. 1Nach Belichtungsperioden finder noch eine Nachwirkung im Dunkeln start. Temperaturerhi~hung wirkt ~tirderlich, mit eil~em Temperaturkoeffizient fiber 2 fiir 100 C. Bei etwa 5" C sinkt die