1
Bericht: Allgemeine analytische Methoden usw. 135 geteiltes Diagrgmmpapier verwendet wird. Der prozentuale Anteil der Einzet- fr~ktionen wird dann einfaeh durch Auszahlen der yon der Absorptionskurve um- sehlossenen Reehteeke ermittelt. Wohl mud berficksichtigt wcrdcn, dab unter diesen Umstanden die Lage der MeBwerte ffir die Absorption festgelegt ist, d. h. dab die l~egistrierempfindiichkeit hierauf eingestellt werden mull K. ClaUSE Der gegenwiirtige Stand der Maflanalyse (z. ]3. Titration in nichtw~Briger LSsung, l~edoxreaktionen, elektrometrische Verfahren) wird yon P. J. ELu 1 be.sprochen. Daneben wird eine neue mafianalytische Methode/fir die Bestimmung yon Calcium in Bleilegierungen beschrieben, die in wenigen Minuten durchzuftihren ist und sich ftir Ca-Gehalte yon 0,005--2% eignet. Calcium reagiert mit Antimon unter Bildung einer intermetallischen Verbindung yon der Formel SbTCa9. Als ,,MafilSsung" dient eine Bleilegicrung mit 1% Sb. Die Erkelmung des Endpunktes wird ermSglicht durch die Ver~nderung der Oberfl~ehe mit dem Calciumgehalt. Zu mehreren Proben dcr Legierung gibt man verschiedenen Mengcn der Pb-Sb- Legierung, entspreehend dem mutmal31ichen Gehalt an Calcium. Der *qnivalenz- punkt ist bei der Probe erreieht, bei der die Oberfl~che Init einem graucn Film bedeckt ist. Etwa 0,005~ Ca bleiben d~bei untitriert. Der Ca-Gehalt wird aus einer Eichkurve entnommen. G. DENK Photometrische Titrationen schwacher Siiuren. R. F. GODDUund D. N. Hu~ 2 untersuchten theoretisch und experimentell die Anwcndung der photometrisehen Titration zur Bestimmung schwacher Si~uren (und Basen ) , die sich im dissoziierten und undissoziierten Zustand in ihren Absorptionsspe/ctren unterscheiden. Ftir jede Be- stimmungsmethode mul3 die Wasserstoffionenkonzentration merklich gr5i~er als die des Wassers sein. Die photometrische Titration lai~t sich wegen ihrer Empfindlich- keit aueh da anwenden, wo die Anderung der Wasserstoffioncnkonzentration fiir andere Methoden zu gering is~. Die Absorption ist dcr Konzentration der zu boo stimmenden Substanz proportional und somit tritt in der Titrationskurve am Xquivalenzpunkt ein Wendepunkt ein. Eine starke Saure kann wegen vSlliger Dissoziation nicht titriert werden, da keine ~nderung in der Absorption eintritt (Annahme: Verbindung farblos im undissoziierten Zustand, farbig im dissoziierten und neutralisierten Zustand). Andererscits mi[~lingt die Titration einer sehr schwaehen Saure, wenn die l~eaktion am Endpunkt und aueh bei 100% Reagens- tiberschu[3 unvollstandig verlauft. Aus diesen beiden Grtinden sind der Methode Grenzen gesetzt. In der Regel erhi~lt man einen definierten Knickpunkt, wenn das Produkt aus der Konzentration C und der Dissoziationskonstanten K A, C • K~ >~ 10 -12 ist und der ReagenstiberschuB 100~o betragt. Die Konzentration sol] dabei nicht geringer als 10 a molar sein. Bei schwachen Sauren sind Mei3punkte weit vor und welt hinter dem Xqnivalenzpunk~ ftir die Geraden zu verwenden, da wegen der Unvollsti~ndigkeit im Bereich des Endpunktes die Mel3punkte unterhalb der ur- spriinglichen Geraden liegen und Fehler im Anstieg der Geraden ergaben. Ffir starke S~iurcn dagegen wi~h]t man Mel3punkte im Bereich des Endpunktes. Diese auf Wasser als LSsungsmittel bezogenen Betrachtungen ]assen sieh auch auf Titrationen in anderen LSsungsmitteln (z. B. Essigs~ure, Butylamin) fibertragen, wenn die entsprechenden Gleichgewichtskonstanten bekannt sind. Bei zu starken S&urcn in wai~riger LSsung kann das Ergebnis durch Zugabe yon Alkoho] oder Dioxan ver- bessert werden, da mit der Herabsetzung der Dielektrizitatskonstanten auch die Saurestarke vermindert wird. -- Liegt ein Gemisch einer im dissoziierten und undissoziierten Zustand nicht absorbierenden Saure und einer schwachen, nur im I Analyt. Chemistry 26, 1676--1679 (1954). Univ. Ann Arbor, Mich. (USA). 2 Ana]yt. Chemistry 26, 1679--1684 (1954). Inst. Technol., Cambridge, Mass.

Der gegenwärtige Stand der Maßanalyse

  • View
    213

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Der gegenwärtige Stand der Maßanalyse

Bericht: Allgemeine analytische Methoden usw. 135

geteiltes Diagrgmmpapier verwendet wird. Der prozentuale Anteil der Einzet- fr~ktionen wird dann einfaeh durch Auszahlen der yon der Absorptionskurve um- sehlossenen Reehteeke ermittelt. Wohl mud berficksichtigt wcrdcn, dab unter diesen Umstanden die Lage der MeBwerte ffir die Absorption festgelegt ist, d. h. dab die l~egistrierempfindiichkeit hierauf eingestellt werden mul l K. ClaUSE

Der gegenwiirtige Stand der Maflanalyse (z. ]3. Titrat ion in nichtw~Briger LSsung, l~edoxreaktionen, elektrometrische Verfahren) wird yon P. J. ELu 1 be.sprochen. Daneben wird eine neue mafianalytische Methode/ f ir die Bestimmung yon Calcium in Bleilegierungen beschrieben, die in wenigen Minuten durchzuftihren ist und sich ftir Ca-Gehalte yon 0,005--2% eignet. Calcium reagiert mit Antimon unter Bildung einer intermetallischen Verbindung yon der Formel SbTCa 9. Als ,,MafilSsung" dient eine Bleilegicrung mit 1% Sb. Die Erkelmung des Endpunktes wird ermSglicht durch die Ver~nderung der Oberfl~ehe mit dem Calciumgehalt. Zu mehreren Proben dcr Legierung gibt man verschiedenen Mengcn der Pb-Sb- Legierung, entspreehend dem mutmal31ichen Gehalt an Calcium. Der *qnivalenz- punkt ist bei der Probe erreieht, bei der die Oberfl~che Init einem graucn Film bedeckt ist. Etwa 0,005~ Ca bleiben d~bei untitriert. Der Ca-Gehalt wird aus einer Eichkurve entnommen. G. DENK

Photometrische Titrationen schwacher Siiuren. R. F. GODDU und D. N. H u ~ 2 untersuchten theoretisch und experimentell die Anwcndung der photometrisehen Titration zur Bestimmung schwacher Si~uren (und Basen ) , die sich im dissoziierten und undissoziierten Zustand in ihren Absorptionsspe/ctren unterscheiden. Ftir jede Be- stimmungsmethode mul3 die Wasserstoffionenkonzentration merklich gr5i~er als die des Wassers sein. Die photometrische Titration lai~t sich wegen ihrer Empfindlich- keit aueh da anwenden, wo die Anderung der Wasserstoffioncnkonzentration fiir andere Methoden zu gering is~. Die Absorption ist dcr Konzentration der zu boo stimmenden Substanz proportional und somit t r i t t in der Titrationskurve am Xquivalenzpunkt ein Wendepunkt ein. Eine starke Saure kann wegen vSlliger Dissoziation nicht t i triert werden, da keine ~nderung in der Absorption eintritt (Annahme: Verbindung farblos im undissoziierten Zustand, farbig im dissoziierten und neutralisierten Zustand). Andererscits mi[~lingt die Titration einer sehr schwaehen Saure, wenn die l~eaktion am Endpunkt und aueh bei 100% Reagens- tiberschu[3 unvollstandig verlauft. Aus diesen beiden Grtinden sind der Methode Grenzen gesetzt. In der Regel erhi~lt man einen definierten Knickpunkt, wenn das Produkt aus der Konzentration C und der Dissoziationskonstanten K A, C • K~ >~ 10 -12 ist und der ReagenstiberschuB 100~o betragt. Die Konzentration sol] dabei nicht geringer als 10 a molar sein. Bei schwachen Sauren sind Mei3punkte weit vor und welt hinter dem Xqnivalenzpunk~ ftir die Geraden zu verwenden, da wegen der Unvollsti~ndigkeit im Bereich des Endpunktes die Mel3punkte unterhalb der ur- spriinglichen Geraden liegen und Fehler im Anstieg der Geraden ergaben. Ffir starke S~iurcn dagegen wi~h]t man Mel3punkte im Bereich des Endpunktes. Diese auf Wasser als LSsungsmittel bezogenen Betrachtungen ]assen sieh auch auf Titrationen in anderen LSsungsmitteln (z. B. Essigs~ure, Butylamin) fibertragen, wenn die entsprechenden Gleichgewichtskonstanten bekannt sind. Bei zu starken S&urcn in wai~riger LSsung kann das Ergebnis durch Zugabe yon Alkoho] oder Dioxan ver- bessert werden, da mit der Herabsetzung der Dielektrizitatskonstanten auch die Saurestarke vermindert wird. - - Liegt ein Gemisch einer im dissoziierten und undissoziierten Zustand nicht absorbierenden Saure und einer schwachen, nur im

I Analyt. Chemistry 26, 1676--1679 (1954). Univ. Ann Arbor, Mich. (USA). 2 Ana]yt. Chemistry 26, 1679--1684 (1954). Inst. Technol., Cambridge, Mass.