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632 Referate Beobachtungen an SpaltSffnungen" die ,,Farbstoffkugeln" in einem eigenen Abschnitt behandelt, hat erkannt, dafi die Tropfen zwar ira Zellsaft entstehen, dann aber auch in das Zytoplasma fibertreten kSnnen. Nunmehr widmet Beyer der ,,Tropfenbildung in den Schliei~zellen" eine eigene Untersuchung. Er studiert das Auftreten der Tropfen, die Ent- mischung ira Zellsaft, bel Verwundung, bel Wasserentzug, bel der Einwirkung von S~uren und Basen, sowie bei Vitalf~rbung. Von ganz besonderer Wichtig- keit ist aber die Feststellung, dai~ die Tropfenbildung auch bel Verdunklung ~nd dem dabei einsetzenden Verschlui~ der Stomata eintritt (normalerweise also bei Nacht). Bei neuerlicher Belichtung (normalerweise also am Morgen) geht die Tropfenbfldung allmithlich wieder zurfick. Mit der Bildung und dem Verschwinden der Tropfen geht parallel das Schwinden und Auftreten der Sti~rke in den Plastiden. Es ist hier also der Nachweis erbracht, da~ ira Zellsaft unter normalen physiotogischen Bedingungen reversib]e kolloide Entmischungen sich abspielen. Zus~ands~nderungen des Zytoplasmas und Zellkerns bel funktionierenden Sch]iet~zellen unter physiologischen Bedingungen sind bereits bekannt (Web er 1927i Protoplasma, Bd. 2). Es liegt mithin ein beachtenswertes Beispiel daffir -cor, dai~ bel normal-physiologisch funktionierenden Pflanzenzellen gleich- zeitig in allen Teilen des lebenden Protoplasten: Zytoplasma, Plastiden, Zellkern und Zellsaft tiefgreifende Ver~nderungen vor sich gehen und dafi jedenfalls auch der Zellsaft an den kolloidchemischen Zustands~nderungen der Zelle seinen Anteil nimmt. F. Weber (Graz). Pfeiffer, Hans, Der isoelektris•he Punkt (IEP) von Protoplastea und seine Ermittlung. Handbuch d. biolog. Arbeitsmeth., Abt. V, Teil '~/~, S. 1563--1596, 1929. Es werdeu zahlreiche Methoden der Bestimmung des isoelektrischen Punktes von Protoplasma und von Gewebss~tften besprochen. Der Artikel dtirfte weder zut Erlangung theoretischer Kenntnisse, noch als Anleitung zum praktischen Arbeiten ausreichen, bildet aber eine Vermittlung zwischen ~lteren zusammenfassenden Darstellungen ~hnlicher Gebiete und der neueren Literatur, deren Auffindung durch die zahlreichen Zitate erleichtert wird. Die Darstellung ist nicht immer leicht verst~ndlich, die Buchstaben in den Formeln ktinnten manchmal ausftihrlicher erl~utert, die Figuren mehr mit dem Text verwoben sein. Ffir diejenigen, die sich dem weiteren Ausbau der Methoden zut Bestimmung des isoelektrischen Punktes von Protoplasten widmen wo]len, werden vielleicht die zahlreichen Angaben liber unvollkommen oder noch ~ar nicht ausgebaute Methoden wertvoll sein. K. Umrath (Graz).

Der isoelektrische Punkt (IEP) von Protoplasten und seine Ermittlung

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Page 1: Der isoelektrische Punkt (IEP) von Protoplasten und seine Ermittlung

632 Referate

Beobachtungen an SpaltSffnungen" die ,,Farbstoffkugeln" in einem eigenen Abschnitt behandelt, hat erkannt, d afi die Tropfen zwar ira Zellsaft entstehen, dann aber auch in das Zytoplasma fibertreten kSnnen.

Nunmehr widmet Beyer der ,,Tropfenbildung in den Schliei~zellen" eine eigene Untersuchung. Er studiert das Auftreten der Tropfen, die Ent- mischung ira Zellsaft, bel Verwundung, bel Wasserentzug, bel der Einwirkung von S~uren und Basen, sowie bei Vitalf~rbung. Von ganz besonderer Wichtig- keit ist aber die Feststellung, dai~ die Tropfenbildung auch bel Verdunklung ~nd dem dabei einsetzenden Verschlui~ der Stomata eintritt (normalerweise also bei Nacht). Bei neuerlicher Belichtung (normalerweise also am Morgen) geht die Tropfenbfldung allmithlich wieder zurfick. Mit der Bildung und dem Verschwinden der Tropfen geht parallel das Schwinden und Auftreten der Sti~rke in den Plastiden.

Es ist hier also der Nachweis erbracht, da~ ira Zellsaft unter normalen physiotogischen Bedingungen reversib]e kolloide Entmischungen sich abspielen.

Zus~ands~nderungen des Zytoplasmas und Zellkerns bel funktionierenden Sch]iet~zellen unter physiologischen Bedingungen sind bereits bekannt (Web er 1927i Protoplasma, Bd. 2). Es liegt mithin ein beachtenswertes Beispiel daffir -cor, dai~ bel normal-physiologisch funktionierenden Pflanzenzellen gleich- ze i t ig in allen Teilen des lebenden Protoplasten: Zytoplasma, Plastiden, Zellkern und Zellsaft tiefgreifende Ver~nderungen vor sich gehen und dafi jedenfalls auch der Zellsaft an den kolloidchemischen Zustands~nderungen der Zelle seinen Anteil nimmt. F. Weber (Graz).

Pfeiffer, Hans, Der isoelektris•he Punkt (IEP) von Protoplastea und seine Ermittlung. Handbuch d. biolog. Arbeitsmeth., Abt. V, Teil '~/~, S. 1563--1596, 1929.

Es werdeu zahlreiche Methoden der Bestimmung des isoelektrischen Punktes von Protoplasma und von Gewebss~tften besprochen. Der Artikel dtirfte weder zut Erlangung theoretischer Kenntnisse, noch als Anleitung zum praktischen Arbeiten ausreichen, bildet aber eine Vermittlung zwischen ~lteren zusammenfassenden Darstellungen ~hnlicher Gebiete und der neueren Literatur, deren Auffindung durch die zahlreichen Zitate erleichtert wird. Die Darstellung ist nicht immer leicht verst~ndlich, die Buchstaben in den Formeln ktinnten manchmal ausftihrlicher erl~utert, die Figuren mehr mit dem Text verwoben sein. Ffir diejenigen, die sich dem weiteren Ausbau der Methoden zut Bestimmung des isoelektrischen Punktes von Protoplasten widmen wo]len, werden vielleicht die zahlreichen Angaben liber unvollkommen oder noch ~ar nicht ausgebaute Methoden wertvoll sein. K. Umrath (Graz).