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48 Literatur. Einstein, A., Zur deutschen Literatur für Viola da Gamba im 16. und 4 7. Jahrhundert Wasielewsky, W. J. v., Das Violoncello und seine Geschichte . . . Schröder, Carl, Prof., Katechismus des Violoncellspiels Roth, Ph., Führer durch die Violoncell-Literatur. 2. Auf! 3.— 6.— 1.80 1.50 Der Kontrabaß. Von Hans Keyl, Kgl. Sachs. Kammermusikus , Kontra- bassist der Kgl. Sachs, musik. Kapelle. Das größte der heutigen Streich- instrumente ist der Kontra- baß, ital. contrabasso, franz. contrebasse, engl, double bass. In früherer Zeit, als man alle Streichinstrumente zu der Familie der Violen rechnete, führte der Kontrabaß die Bezeichnung große Baßgeige, Baßviole, Vio- lone, Violdigambenbaß oder Kontrabasso da Viola. In alten Kirchenmusikwerken ist die Stimme des Kontrabasses heute noch mit »Violone« bezeichnet. Die Baßviolen hatten die Form der alten Violen. Zu Anfang des 17. Jahrhunderts erhielt der Kontrabaß die Form der Violinen, die besondere klangliche Vor- teile bot. Wie nicht anders zu erwar- ten, bauten die italienischen Meister die ersten Bässe. Nicolas Amati (1596 1684) baute vor- zügliche Baßviolen, ebenso die beiden Brescianer Giovanni Paolo Maggini (1 580—1 632) und Pietro Kontrabaß.

Der Kontrabass - Hans Keyl 1910

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  • 48

    Literatur.Einstein, A., Zur deutschen Literatur fr Viola da Gamba im 16. und

    4 7. JahrhundertWasielewsky, W. J. v., Das Violoncello und seine Geschichte

    . . .

    Schrder, Carl, Prof., Katechismus des VioloncellspielsRoth, Ph., Fhrer durch die Violoncell-Literatur. 2. Auf!

    3.6.1.80

    1.50

    Der Kontraba.Von

    Hans Keyl,Kgl. Sachs. Kammermusikus , Kontra-bassist der Kgl. Sachs, musik. Kapelle.

    Das grte der heutigen Streich-instrumente ist der Kontra-

    ba, ital. contrabasso, franz.contrebasse, engl, double bass.

    In frherer Zeit, als man alle

    Streichinstrumente zu der Familie

    der Violen rechnete, fhrte der

    Kontraba die Bezeichnung

    :

    groe Bageige, Baviole, Vio-

    lone, Violdigambenba oderKontrabasso da Viola. In altenKirchenmusikwerken ist dieStimme des Kontrabasses heutenoch mit Violone bezeichnet.Die Baviolen hatten die Formder alten Violen. Zu Anfang des17. Jahrhunderts erhielt der

    Kontraba die Form der Violinen,die besondere klangliche Vor-

    teile bot.

    Wie nicht anders zu erwar-ten, bauten die italienischen

    Meister die ersten Bsse. Nicolas

    Amati (1596 1684) baute vor-zgliche Baviolen, ebenso diebeiden Brescianer Giovanni PaoloMaggini (1 5801 632) und Pietro Kontraba.

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    Santo Maggini (16301680). Die von Girolamo Amati (16491740)gebauten Bsse sollen sich besonders durch einen schnen, hellen Tonausgezeichnet haben.

    Die Gre der Kontrabsse war und ist leider noch heute sehrverschieden. Zwar ist ein 7 Ellen (4 m) groes Instrument, das imJahre 1615 bei dem ersten Dresdener Musikfeste von dem BageigerHapotzky aus Krakau gespielt wurde, heute nicht mehr bekannt.Aber noch immer gibt es verschiedene Gren. Prof. Gustav Lska,Groherzoglicher Kammervirtuos in Schwerin, hat in der Nummer 47der Deutschen Musikerzeitung vom 21. November 1908 den wohl-begrndeten Vorschlag gemacht, eine einheitliche Gre fr denKontraba einzufhren. Smtliche Kontrabassisten wrden denInstrumentenmachern fr die Befolgung dieses Ratschlages dankbarsein. Nur sollte man sich alsdann fr ein greres Instrument ent-

    scheiden. Die kleinere Mensur wrde zwar den Fortschritten derTechnik im allgemeinen eher gerecht werden. Ein kleiner Kontra-ba spielt sich bequemer, der groe aber besitzt einen volleren undtragfhigeren Ton, der besonders im groen Orchester von Bedeu-tung ist.

    Hier lt sich der Vergleich zwischen einem groen Konzertflgelund einem solchen mittlerer Gre anfhren. Die sonore Klangflleder lngeren Saiten des einen lt sich auch durch das beste kleinereInstrument nicht ersetzen.

    In der Kgl. Sachs, musik. Kapelle sind jederzeit nur groe Kontra-bsse gespielt worden. Noch keinem Spieler waren technischeSchwierigkeiten unberwindlich. Besonders aber wird von smtlichenin Dresden ttig gewesenen berhmten Dirigenten und Komponistenden klanglichen Vorzgen dieser groen Instrumente volle Anerkennunggezollt.

    Ursprnglich gab es neben den viersaitigen noch dreisaitigeKontrabsse, deren Stimmungen folgende waren:

    a

    italienisch m-&-

    englisch

    A d gc\ *~J^r **

    fS

    Die viersaitigen Kontrabsse wurden in Quinten und um eine Oktavetiefer als das Violoncello gestimmt.

    Teucbert u. Haupt, Instrumentenkunde. I. A

  • 50

    G G d a

    Die Stimmung war also:

    und der Klang:

    ( cvc*

    *")*s ^

    ,G D A^:zf -

    1... &

    ~ "&"

    Heute werden die Saiten allgemein in Quarten gestimmt:

    E A d g

    Klang

    :

    ^-&-

    -&-22:

    ,E ,A D G

    ^&-

    Diese Stimmung ist der bequemeren Spielbarkeit wegen der des drei-saitigen, in Quinten gestimmten Kontrabasses vorzuziehen. Auerdemsind die auf der tiefsten (E-)Saite verfgbaren Kontratne E F undFis von besonderer Wichtigkeit.

    Um nun eine Erweiterung des Umfanges des heutigen, in Quartengestimmten Kontrabasses nach der Tiefe bis C zu erreichen, die der

    bereits erwhnte, in Quinten gestimmte viersaitige Kontraba hatte,wurde dem ersteren eine fnfte Saite hinzugefgt, welche in G ge-stimmt war.

    Dieser fnfsaitige Kontraba erwies sich aber nicht als besonderspraktisch, weil fr den Spieler durch die grere Spannung derlinken Hand und das Niederdrcken der ziemlich hoch liegendenSaiten groe Schwierigkeiten entstanden.

    Einen Ersatz fr den fnfsaitigen Kontraba bzw. die fnfte Saitein C bietet das viersaitige Instrument, an dem eine Maschine mit Hebeln(siehe S. 51 ) angebracht ist, durch welche die verlngerte tiefste E-Saitesofort bis G herabgestimmt werden kann, ohne da der Wirbel, berden die Saite gezogen ist, gedreht werden mu.

    Die Maschine ist am Kopfe (Schnecke) des Instrumentes angebrachtund besteht aus vier ziemlich gleichlangen Metallhebeln, die ber einer

  • 51

    knstlichen Verlngerung des Griffbrettes vom Sattel bis zur Schnecke

    stehen. Diese Hebel sind an dem oberen Ende befestigt und werdenan dem unteren Ende niedergedrckt. Die an den Hebeln befind-lichen Drucktasten, die nach der Mensur des Instrumentes berechnet

    sind, werden dadurch auf die G-Saite gedrckt und ermglichen soauf die einfachste Art das sofortige Spielen der Kontratne Es D Desund C (leere Saite), die aber ,Es ,D ,Des und ,C klingen.

    4. Klappe, 2. Klappe, 3. Klappe, 4. Klappe, leere Saite(am Sattel) (verlngerte E-Saite).

    &E Es

    "ST

    DESDes C

    Werden die Tne unter E nicht gebraucht,so wird die erste Klappe bzw. der erste Hebelfest niedergedrckt, wodurch ein kleiner, seit-lich angebrachter Hebel selbstttig eingeschaltetwird, der die E-Klappe auf dem Sattel festhlt.Die Einschaltung des kleinen Hebels erfolgtdurch einen Druck auf die Es-Klappe undFesthalten der E-Klappe.

    Dieses Klappen- oder Hebelsystem, das seitber 30 Jahren in der Kgl. Sachs, musikal.Kapelle zu Dresden eingefhrt ist und sich aufdas beste bewhrt hat, ist auf eine Anregungdes Kgl. Sachs. Kammermusikus a. D. Prof.Bruno Keyl hin durch den damaligen Kapell-diener Pittrich ausgearbeitet worden, der auchdas Modell anfertigte.

    Hier sei auch die von Dr. Richard Strauin seiner Instrumentationslehre Berlioz-Strau

    beschriebene Klappenvorrichtung erwhnt,welche von dem Berliner Kammermusiker MaxPoike erfunden und von Ludwig Glaesel in Markneukirchen ausgefhrtworden ist. Die Aufgabe dieser G-Maschine ist dieselbe wie die derDresdener, nur wird die Mechanik durch vier ineinander liegendeMessingrhrchen bewirkt.

    Die Spielweise des Kontrabasses ist dieselbe wie die der brigenStreichinstrumente. Insbesondere geschieht die Ausfhrung der Be-

    4*

    Kopfteil mit Maschine.

  • 52

    Zeichnungen arco, pizzicato (pizz.), col legno und die Behandlung derFlageolett-Tne und der Stricharten in dieser Weise.

    Die Notierung fr den Kontraba ist eine Oktave hher, als dieTne klingen. Der chromatische Tonumfang betrgt beinahe vier Oktaven.Nicht selten wird fr hochliegende Stellen im Tenorschlssel geschrieben.

    Notierung: \J* -/*\Fi \ '- Klang:

    Ursprnglich bildete der Kontraba allein die Grundlage der Har-monie im Orchester. Seit der Einfhrung der Baklarinette, desKontrafagottes und der Kontrabatuba ist dies nicht mehr der Fall.Er ist nicht mehr nur der Ba, sondern er ist tiefer Streichergeworden. Als solcher hat der Kontraba heute auch seine Kantilene.

    In den alten Kompositionen haben Cello und Kontraba fast immerdie gleiche Stimme zu spielen. Die Tne des Kontrabasses klingennach denselben Noten um eine Oktave tiefer als das Cello, so dabeide Instrumente dieselben Noten in Oktaven spielten (Oktavver-doppelung).

    Als Vertreter der tiefsten Tne wurde der Kontraba anfnglichmit ausgehaltenen Tnen oder Vorschlagsnoten, meist auf den gutenTaktteil, bedacht. Spter wurde seine Verwendung beweglicher.

    In den polyphonen Werken Joh. Seb. Bachs (16851750) hatder Kontraba fast immer eine selbstndige Stimme, welche teilsKontrapunkt zur fhrenden Melodie, teils Thema selbst ist.

    Schon bei den klassischen Sinfonikern nahm die Verwendbarkeitdes Kontrabasses durch die sich mehr und mehr vervollkommnendeTechnik einen bedeutenden Aufschwung, Jos. Haydn (17321809),W. A. Mozart (17561791), L. v. Beethoven (17701827) verwen-deten bis zur Einfhrung des Kontrafagottes den Kontraba noch

    immer als das tiefste Instrument des Orchesters. In der Hauptsachevertrat der Kontraba die harmonische Grundlage.

    Sehr hufig wurde auch das Thema in den Ba gelegt, entwederin kontrapunktischer Verarbeitung fr die Bsse (Kontrabsse undCelli in Oktavverdoppelung) allein oder unisono mit allen Streichern.Die Behandlung des Kontrabasses in den Sinfonien L. v. Beethovensist besonders interessant.

  • 53

    Die Oktavverdoppelung verschwand mehr und mehr. Der Kontra-ba wurde im Orchester selbstndiger und fhrend. In der modernenMusik bzw. dem modernen Orchester (Wagner-Strau) wird er mehrcellomig behandelt.

    Die beigefgten Notenbeispiele sollen die Behandlung des Kontra-basses bei L. v. Beethoven veranschaulichen. Bei ihrer Auswahl istvor allem versucht worden, den musikalischen Wert der Kontraba-

    stimme anzudeuten

    :

    Beethoven: Sinfonien.

    Nr. I, C-Dur. 1 . Satz.Allegro con brio.

    m&H^0*- -*-// sf

    Nr. II, D-Dur. \ . Satz.Adagio molto.

    mjjjM$ **.crese.

    4. Satz. Allegro molto.

    tr tr331^^5

  • 54

    Nr. IV, B-Dur. \ . Satz.Allegro vivace.

    BSB#-** Si^-i^-^-p^=^^/- //

    g=:=f***

    =

    0-dP*-P--

    #

    g

    *-

    /

    ^s fr=j=:

    2. Satz. Adagio.

    fet *

    ^f=fj=

    -

    *

    *5=*33=

    p eresc

    =9f^c2

    sempre crese. ffHii^^^S T-ri-t

    4. Satz. Allegro nia non troppo.

    &igz=$^ m| g g | 6 fcg^=^f^^ ^HP4

    *?> f ff *F^ ggffiffi^ %4mal

    ^HFrfrP=^ -#h*-#- w?p

    j

    4EE//

    P^n ^ . paqa 4mal ,. rm

    Nr. V, G-moll. 2. Satz.

    Andante con moto.

    pp sempre

    m&^EmPP 7

  • 55

    S+jr ii'^iW' ^rrrrr. H , Jjp ' t*T?r i fad p ~ Ptp^*

    i

    &*V

    3. Satz. Allegro.

    S*i g2-i aP^ T5^^FK

    w

    ^p 1 I ! ^feto^l ssfp *

    Die nachfolgenden Beispiele beweisen die Notwendigkeit einer

    tiefen (C-) Saite:

    Nr. VI, Pastorale. F-dur. (Gewitter. Sturm.)Allegro.

    =^ -#-=

    #

    pnn n n ortunal

    #-*

    m-

    ff

    4mal

    ^r9 ^*^3-&^^

    ^

    4mal

    W^33^ **

  • 56

    ^Ips^piiiipps^p eresc.

    Nr. VII, A-Dur. 4. Satz.

    Poco sostenuto. * * * x -0--- i r l-

    ff

    '

    Poeo sostenuto

    dimin.

    Vivace. f=^r=t^ h m.-8- mWlff sf

    ten.

    sf

    &zi

    7 r^=[^gsf

    5#=

    ^

    . I **c*

    4 +I #*#-#^-#-

    Nr. VIII, F-Dur. 4 . Satz.Allegro vivace e con brio.

    fH^ S^TFT* N^fagfet?-4- - -1=fff

    ^^r3 s 3=* =t ftttU*-),,p cresc.

  • 57

    -y.

    A;

    p>.

    i # j ; j {-~^"^~ ^

    jJ^ j

    A * --*-4-i j ;A

    .

    *

    / w4. Satz.

    Allegro vivace.

    # f * *:9L_ sempre

    fjf f ... fr >-wM>

    feaS*T

    g

    2g

    #

    P -.

    P? ^0 - -S * g ri MZJg!-/

    Cello. Basso.

    ^s/ /

    Nr. IX, D-moll.

    Ifrf .T.*fS gS H2 i gz za #-r f-h : h SK K? #-?*/ . sf -

    -

    -# -Htebp crese.

    S=gfet=j=fc

    2. Satz, ifcfo&c vivace.

  • 58

    ^V* 38

    WLfjS^ -- --

    Presto

    #. #p eresc.

    = *=3t=i +-Jf f f

    Einen besonderen Markstein legte L. v. Beethoven mit seiner

    9. Sinfonie (letzter Satz).

    Das berhmte Rezitativ der Kontrabsse (mit Celli) mit seinemwuchtigen Einschlag, den weichen, elegischen Zwischenstzen und derelementaren Wirkung des Abschlusses wird fr jeden Kontrabassistenbesondere Bedeutung haben:

    Nr. 9, D-moll. (Schlusatz.)

    Im Charakter eines Rezitativs, aber im Tempo.

    Presto. -^- f^-tL T.f

    ,

    f fte: ^ta^frZ-t-ttF4 /9ESfe l

    22-!-^ -*

    -

    . $ i i *dimin. V

    --m-0--- o-^E r i- r i =33^=?^Tempo I.

    -+::++-

    ^3h->//

    Jfci_i i-t* fa# *4

    Vivace.8

    fe^EE e^9iTempo I. M

    fe^dimin. ritard.

    PH ! a ra w --*-fc ^--^ J

    F

    W

    ;

  • 59

    Tempo I. (Allegro.,Adagio cantabile. -^ ^

    2 k^..

    =*$ gBferpz^gEg tdimin.

    ^d%^P^^t^

    Ps ^fr'ifr.Allegro assai.

    3

    ite *Tempo I. Allegro.

    mrt^-ir^ ftt St ~ TTT i* p:

    EigpAllegro assai.

    r^-i^^H*- -f1-^

    -- gg^s*=*

    ^ #= gg

    V=$P$0-F- *=&tS

    BP?=

    -

  • 60

    molto passionato

    ^fa=^^^^t^ E^pft K ' 4tutta forxa

    Der Freischtz von Carl Maria von Weber.

    Agitato. pi%%. arco u -^

    ^&.J*

    arco _pz^^.

    ^^^-fX^^JP^F^fefct^ ^-i-Marco

    -^. >z&&. arco Allegro.

    ES

    Hans Heiling von Heinrich Marschner.

    Molto vivace e con for&a.

    ^3a/W^F^&$t te

    Allegro moderato patetico.

    ECS />/; -

    ^

    ass ffi ^aOthello 1 ) von Giuseppe Verdi. IV. Akt.

    Poco pi mosso. ^w m^S *? SP PS=Pn

    rt e*- #- - -#jojo (mit Sordinen)

    Soli (nur die Kontrabsse).

    i) Mit Genehmigung der Verleger G. Ricordi et Comp., Mailand.

  • 61

    PffiOifePHffi n ! t ' (

    I

    C

    T TjI

    r-

    I--M I J It^-fr

    gg=fr4z

    rnorendo

    Sfjfrrf-^fcz t

    jpt& marcato

    ^s5t=-&-

    PPP

    P 5^

    r^ :M=tf

    Fg^2 &Nf frftH=f r> *^*^staceato

    dimin.

    fefeg^ggtm ^oco marcato

    ohne Sordinenonne orcnnen >->ss=->->-l>-:>~ ^-

    Rigoletto i ) von Giuseppe Verdi.

    Andante mosso.Solo. -^ ^ -^

    r>:~

    _ j pzztt-tSr-rT, V -FTT ^rp^::-=^-^ *^

    "* 1 ^J-4^4J^Jr ::(1. Ba) p#p

    (mit Solo-Cello)

    Andante mosso.

    Aida !) von Giuseppe Verdi.

    ^in-ro f g *. I S - gK^feE -#SB==* -

    -

    t*legato (mit Dmpfer)

    Solo (nur die Kontrabsse).

    m* *sPetst &P^ St s!) Mit Genehmigung der Verleger G. Ricordi et Comp., Mailand.

  • 62

    Das folgende Notenbeispiel zeigt uns, welche technischen und phy-sischen Anforderungen der Komponist an den Kontrabaspieler stellt:

    Lohengrin von Richard Wagner. III. Akt.3 3 3 3Marsch.

    iP. tf-g

    m* V-m*- f--0-gg^^fES^F^1^

    a c

    "9^ rrf--f-r f#-i

    f^^ ^f=m =Pff=|z*H=Py=z-Hf-p-=^= -J-d -LLEm^^ m^- & &* VSR3=i i

    *#-#-

    B^E F i1^ctr

    t #fM- I * =UPCs^^=^

    p$F== *S^fe u M Ttm n=*EfefcES?^^ P?

    ^^^^^^pi^ - i d

    ES=: 1t3*=tt=fttp=el=

    USW.

  • 63

    Die weiteren Beispiele aus Werken von Richard Wagner habenauch meist thematischen Charakter, zeigen aber schon eine wesent-

    liche Vernderung in technischer Beziehung:

    Tristan und Isolde von Richard Wagner. III. Akt.Sehr lebhaft.

    :Qj 3 I rjsS 4 \yJ^W=ji =flg -3-jg- S

    /

    ^5=3V t, fr, f7r1

    f'b

    f .br fa3 T b *

    g^^^f^g"

    - iL #'l=tn fc fc *-^^**=?

    Schnell.

    Der Ring des Nibelungen von Richard Wagner.

    Das Rheingold. 1)

    :F|7g=4:/ v

    i-J?-^m---l-4-*^-kfi

    t fc*fc2:

    f t?_l I i f i. > L ! f f

    f I ! !

    ESi i_ f ff

    ^^^^^^^^^^^^^^^^^^j , i tf f r

    i

    ,Jw c %i r rf'tf^g^^^^^^

    flf*M=fi) Mit Genehmigung der Originalverleger B. Schotfs Shne, Mainz.

  • 64

    Die Walkre *): I. Akt, 1. Szene.Sehr ruhig und ausdrucksvoll.

    P

    ^5**T** ^=:::*

  • 65

    II. Akt-Schlu.

    Sehr heftig.

    ^=ff&. fe: jjLs* ULI. "T.

    ff

    1 Msj9m

    ^

    // TT//

    gfefe -Qh- M - Tl i I -M- n 1 *-- .u^hJ u^mLhUI . J G O

    //

    M##^fe^^H^E*^pLangsam.

    Siegfried 1): II. Akt, Anfang; I.Szene.Bogen.

    pixx. jp?&;

    $^t1-rJ7Tp-R^b^

    vl^^TjTyjE^ga

    yj: b J y M ^ *p ^&*.

    B T~i 7-Ishta} jbf ,h 7 -J-7-J-7-^^J3ZM p 2)fc;s:s.

    -FW

    VPi) Mit Genehmigung der Originalverleger B. Schott's Shne, Mainz.

    Tendiert u. Haupt, Inslrumentenkunde. I.

  • - 66

    Sehr lebhaft.

    Die Gtterdmmerung 1 ): I. Akt.

    A3HS

    is^ ^-f-b;

    Ml

    5^ 4//;

    &i -&-tff^

    rZ?'??2. J9

    II. Akt, 2. Szene.

    Etwas gemchlicher.

    !iP*

    5 5^-i-f ferf

    PP jtm _p

    Die nachstehenden Beispiele aus Heldenleben von Rieh. Strau(geb. 1864) zeigen besonders die moderne Behandlung des Kontra-basses: Tenorschlssel und geteilte Bsse.

    Ein Heldenleben 2) von Richard Strau, Op. 40.

    1. Zeitma, lebhaft bewegt.

    3E ^,- * ^.^.^P^^^i -f**kWY~h

    ff

    &- - ' * t * m E&Wieder langsamer.

    m^=^=f * -&- =1=(mitDmpfer) j9 cresc.

    Cvw bedeutet: von einem Ton zum andern schleifen [portamento].

    m -0 # 1 TU

    I 1 II a 1-H FSS H

    ./

    *) Mit Genehmigung der Originalverleger B. Schotte Shne, Mainz.2) Mit ausdrcklicher Bewilligung des Verlages F. E. C. Leuckart, Leipzig.

  • 67

    sehr ruhig.,

    fcfedE I(ohne Dmpfer) /V

    m 4 - ^wieder sehr ruhig, voll Sehnsucht ,

    getragen.^"""""""^^ i

    1=

    Etwas langsamer.wieder

    s/saccelerando " T x etwas esjor.

    ^jl *Z 2 If*2! .langsame

    t=f=ter.

    t=-mf

    espr.

    accelerando bis

    8/2 mf*F&Mje

    S/2

    fest im gewonnenen lebhaften Zeitma.3

    tB^ d^sms^^f^^sZC. SfZ f

    Festes Zeitma 'sehr lebhaft).

    m/^/

    "

    / S/29

    i^lEEE ^S (S. 1sehr lebhaft.

    W& E^

    fe=^^j

    g

    ^WFf^ 5^*N '

    ^fefc^ S^jEfc#- SEeI^ \ u. J2iLebhaft bewegt.

    ^T-^9id2=+r E^z^^^

    I ^. i

    f

    1^

    V m'

    i r

    geteilt

    -

    P

    -!^- ^ -1-

    / P

    Die angefhrten Beispiele beweisen nicht allein, da der Kontrabaeine sehr groe Verwendungsmglichkeit besitzt, sondern auch, dader Spieler in technischer Beziehung vollkommen sicher sein mu.

    5*

  • 68

    Deshalb ist auch fr den Kontrabassisten ein eingehendes Studiumunbedingt erforderlich. Das Instrument verlangt zu seiner Handhabungeinen vllig durchgebildeten Musiker. Es sei hier an Beethovens

    Ausspruch erinnert, der einmal sagte: Der Kontrabassist soll dermusikalischste Musiker im Orchester sein. Bei der Ausbildung desSchlers sollte vor allem darauf gesehen werden, da er trotz derunerllichen Pflicht, den Kontraba den hchsten technischen undklanglichen Anforderungen anzupassen, niemals vergit, ihm seinwohltuendes Pathos zu lassen und bewut Ba zu spielen. Als Studien-werke seien die Praktischen Orchesterstudien von B. Keyl, G.G. Wolff, E. Teuchert und die Kontraba-Schule von Gustav Laskaempfohlen.

    Literatur.

    Warnecke, Fried., >Ad Infinitumt, Der Kontraba. Seine Geschichteund seine Zukunft. Probleme und deren Lsung zur Hebung desKontrabaspiels. 2 Teile zusammen J( 9.

    B. Saiten- oder Harfeninstrumente, auch Rei-oder Zupfinstrumente.

    Die Harfe.Von

    Melanie Bauer- Ziech,Kammervirtuosin Sr. Maj. des Knigs von Sachsen,

    Harfenistin der Kgl. Sachs, musik. Kapelle.

    ber die Vorgnger der heutigen Harfe finden sich bereits um dasJahr 2000 v.Chr. in der altgyptischen und jdischen Literatur ein-

    wandfreie Angaben. Das damals wesentlich kleinere und mit nur wenigen

    Saiten versehene Instrument wurde Tebuni oder Kinnor genannt.

    Spter benutzten es die klassischen Snger des griechischen Alter-

    tums unter den Namen Lyra, Kithara, Pektis, Alagadis, Barbitos,

    Simmikon, Pharminx oder Trigonon als Begleitinstrument zu den

    Helden- und sonstigen Gesngen.Auch den Syrern drfte die Harfe, nach alten Quellen zu urteilen,

    bekannt gewesen sein.Im frhen Mittelalter dem 6. Jahrhundert n. Chr. hat das

    Instrument bereits bei den im westlichen Europa ansssigen ger-

    manischen und keltischen Volksstmmen Eingang gefunden.