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Der Reutlinger Alpinist 125

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Zeitschrift der DAV-Sektion Reutlingen, Ausgabe Oktober 2015, Nr. 125

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Mit dieser Ausgabe des „Reutlin-ger Alpinist“ können wir ein klei-nes Jubiläum begehen, nämlich125 Ausgaben unseres Vereins-magazins. Im Juni 1984 erblicktedie Nummer 1 das Licht der Welt.Die Sektion hatte damals etwasmehr als 3000 Mitglieder und zurVerbesserung der Kommunikationzwischen Sektionsleitung und Mit-gliedern wurde „Der ReutlingerAlpinist“ aus der Taufe gehoben.

Von Anfang an legten die „Ma-cher“ Wert auf Professionalität.Lesen Sie dazu den Bericht „Vier-teljahresjob“ in dieser Ausgabe.Dazu, dass es den „Reutlinger Al-pinist“ heute noch gibt, haben Sie,liebe Autoren und Berichterstat-

ter, seit über dreiJahrzehnten mit bei-getragen. Mit IhrenBerichten lassen Siedie Vereinszeitschriftlebendig werden.

Die Auflage beträgt inzwischen6.500 Stück und erreicht mehr alszehntausend Mitglieder. Erfreu-lich ist, dass unser Redaktions-team mit viel Eifer undEngagement vierteljährlich dieeingehenden Berichte sichtet,nach Fachbereichen auswählt undzusammen mit Helmut Harp-precht von der Agentur „WDS“,die Heftdramaturgie und das Lay-out festlegt. Diese ehrenamtlicheArbeit ist nicht selbstverständlich,deshalb möchte ich dem gesamtenRedaktionsteam ganz herzlichdanken.

Und noch etwas zum Feiern: Mit-ten in der Sommersaison habenwir die fünfstellige Mitgliederzahlüberschritten. Es gab kein Som-merloch für unsere Sektion, Juliund August sind Wandermonate,

deshalb herrscht in der Sektions-geschäftsstelle immer Hochbe-trieb, auch für Neuaufnahmen.Mit der Mitgliedschaft der Fami-lie Mollenkopf aus Pfullingenhaben wir den Sprung auf überzehntausend Mitglieder geschafft.Lesen Sie dazu mehr im Heftinne-ren. An dieser Stelle darf ich aufdas Winterprogramm 2015/2016hinweisen. Sie finden das Pro-gramm zum Heraustrennen in derHeftmitte. Es gibt wieder viele in-teressante Winterveranstaltungen,die unsere ehrenamtlichen Aus-fahrtsleiterinnen und Ausfahrts-leiter für Sie zusammengestellthaben.

Nun wünsche ich Ihnen alleneinen schönen Herbst und einigeschöne Bergtouren.

Ihr

EDITORIAL

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125 Ausgaben „Der Reutlinger Alpinist“

Helmut Kober | Erster Vorsitzenderder Sektion Reutlingen des DAV

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Das offizielle Organ der Sektion Reutlingendes Deutschen Alpenvereins

Titelfoto: Hans WuchererIm Toten Gebirge

Redaktion:Helmut Harpprecht, Helmut Kober, Dieter Pasternacki, Bernd und Dino Schönwälder,Thomas Speidel

Verantwortlich:Helmut KoberChampignystraße 1872764 ReutlingenTelefon 07121 / 74 60 36

Schriftleitung/Layout:Helmut HarpprechtDegerschlachter Straße 1972768 Reutlingen

Redaktionsschluss:Ausgabe 126: 27. November 2015

Verlag:WDS. Werbung Design ServiceDegerschlachter Straße 1972768 Reutlingen

Anzeigen und Vertrieb:Helmut Harpprecht, WDS.Tel. 07121 / 67 76 76, Fax 67 76 [email protected]

Herstellung:fischbach – print + mediaErwin-Seiz-Straße 1772764 Reutlingen

Erscheinungsweise:4mal jährlich (Januar, April, Juli, Okt.)Für Mitglieder der Sektion Reutlingenist der Bezugspreis im Jahresbeitrag enthalten.

Geschäftsstelle des DAV-Reutlingen:Untere Gerberstraße 5 und 772764 ReutlingenTelefon 07121 / 33 09 40Telefax 07121 / 38 00 [email protected]: Kreissparkasse Reutlingen IBAN: DE34 6405 0000 0000 0180 16BIC: SOLADES1 REU

Öffnungszeiten Geschäftsstelle:Dienstag: 13.00 – 18.00 UhrDonnerstag: 15.00 – 19.00 Uhr

Gerichtstand: Reutlingen.Nachdruck nur mit Genehmigung derSektion Reutlingen des DAV. Eingesandte Manuskripte und Fotosohne Garantie. Höhere Gewalt entbindet von allen Verpflichtungen.

IMPRESSUM

Der Reutlinger

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Wildniswandern in NorwegenRund um den Hardangerjøkulen30.07. – 06.08.2016

Im Süden Norwegens in der Region Skarvheimen östlich desHardangerfjords liegt der Plateaugletscher Hardangerjøkulen. Ausgangspunkt dieser Trekkingtour mit Zelt und Kochgeschirrist Finse, die höchstgelegenen Bahnstation Norwegens inmit-ten hochalpiner Bergkulisse. Die Tour führt uns in fünf Tagenrund um den Gletscher durch die einmalige und wilde Land-schaft Norwegens. Organisation: Dorothee Stengel und Hans-Martin Haas Unterkunft: Zelt, ggf. unbewirtschaftete HüttenVoraussetzungen: Gehzeiten bis 8 Stunden im weglosen Gelände mit Trekkinggepäck, bis 800 hm Aufstieg und bis Abstieg pro 700 hm Tag.Schwierigkeit: mittel; Kondition: groß; Teilnehmerzahl:max. 8 TN; Anreise: Flug, Bahn, Bus; Vorbesprechung:12.01.2016, 19 Uhr in der Geschäftsstelle des DAV ReutlingenInformation und Anmeldung: Dorothee Stengel([email protected], Tel. 07072/923472)

FORUM| Mitglieder

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Freies Soziales Jahr bei der Sektionist neu besetzt

Nach Cindy-Lee Hahn kommtYannick Heck zu uns. Nach einerBewerberauswahl konnte sichHerr Yannick Heck qualifizierenund hat für das kommende Jahrdie Stelle erhalten. Seit 15. 8. istYannick für unsere Sektion undunsere Kooperationsschulen Her-mann-Kurtz-Schule und Mörike-schule tätig.

Ich heiße Yannick Heck, bin 18Jahre alt, komme aus Reutligen/Degerschlacht, habe vor kurzemmein Abitur abgeschlossen undmache dieses Jahr das Freie So-

ziale Jahr (FSJ) bei der Sektion Reutlingen. Die Sektion ko-operiert hier mit den Grundschulen Hermann-Kurz-Schule undMörikeschule. Ich werde dort ein Jahr lang meistens in derSchule sein und die Kinder bei den Hausaufgaben betreuen,zum Klettern begleiten und noch mehr interessante Dinge wiezum Beispiel die Planung des Jahresausfluges einer der Schu-len machen. Für die Sektion bin ich in der Jugendarbeit tätig, ebenso ar-beite ich bei den Klettergruppen im Kletterzentrum mit. Ich binvoller Vorfreude und Erwartungen auf das kommende Jahr undfreue mich darauf neue Erfahrungen zu sammeln und mich inverschieden Bereichen persönlich weiterzuentwickeln. Ich binsehr gespannt, was in diesem Jahr alles auf mich zu kommenwird!Wir wünschen Yannick bei seiner Tätigkeit für die Sektion und die Schulen viel Spaß und freuen uns auf die gemeinsameArbeit.

Der Mitgliederzuwachs unserer Sektion ist nahezu unge-bremst. Seit Eröffnung unseres Kletterzentrums im Jahr2010 hatten wir einen jährlichen Zuwachs von fast 1.000Mitgliedern.

Nicht nur der Klettersport ist ausschlaggebend für neueMitgliedschaften, sondern auch das Wandern. Wandernund damit Bergwandern liegt seit Jahren im Trend. Undso kam auch die Familie Günter und Claudia Mollenkopfmit Tochter Marie und Sohn Paul aus Pfullingen zu unse-rer Sektion. Übrigens sind sie in Summe das 10.000 Mit-glied. Die diesjährige einwöchige Trekkingtour auf dem"Meraner Höhenweg" hat den Ausschlag zur Mitglied-schaft im DAV gegeben. Dass sie mit ihrem Aufnahmean-trag das zehntausendste Mitglied werden sollten, hattensie natürlich nicht geahnt. Deshalb war es eine großeFreude für die Familie Mollenkopf, als ich als Erster Vor-sitzender Anfang September ganz herzlich gratulierteund ihnen einen Gutschein für vier Personen mit zweiÜbernachtungen mit Halbpension, Rucksacktransportund Begrüßungsgetränk auf der Kaltenberghütte

überreichen konnte. Denn dort waren sie noch nie, obwohl Vorarlberg eine von ihnen oft besuchte Urlaubs-gegend ist.

Bei dieser Gelegenheit gab es ein kurzes Interview mit der Familie:Wieso sind Sie Mitglied im Deutschen Alpenverein geworden?

Wir wandern gerne in den Bergen, denn dort findet manRuhe, kann abschalten vom stressigen Tagesgeschäftund trifft nette Leute.

Wie war es am Meraner Höhenweg?

Der Aufstieg über das Eisjöchel zur Stettiner Hütte warschon anstrengend. Es waren ja 1.000 Höhenmeter zu bewältigen.

Gab es was Besonderes bei dieser Trekkingtour?

Die Murmeltiere waren für Paul beeindruckend, und fürMarie blieb die herrliche Aussicht in guter Erinnerung.

Die Sektion hat mehr als 10.000 Mitglieder!

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FORUM| Mitglieder

Nummernder „Reut-linger Al-pinist“ –eine Reisedurch 32

Jahre Entstehungsgeschich-te eines Magazins.

Was heute mit dem Computereine „feine Sache“ ist, warviele Jahre harte Grafikerar-beit. Papierfahnen wurden zu-geschnitten und mit „Fixo-Gum“, einem elastischenKleber, auf sogenannte „Auf-sichtsvorlagen“ geklebt.

Bilder wurden mit der Repro-kamera in der Dunkelkammerauf „Copy-Proof“-Papier imZeitungsraster belichtet, ge-wässert, getrocknet, zuge-schnitten und aufgeklebt.

So entstanden jahrelang dieSeiten des „Reutlinger Alpi-nist“.

Erst später konnten wir auf„anständige“ Bilder im feine-ren und deutlicheren „Offse-traster“ wechseln und dieSeiten als Druckfilme produ-zieren.

Mittlerweile entsteht dasHeft – dank Digitalkamerasund digitaler Worddateien –komplett auf dem Bildschirm.

Filmlos als „PDFs“ werdendie Druckdaten übermitteltund „Computer to Plate“ ge-druckt.

Auch optisch hat sich der„Reutlinger Alpinist“ gemau-sert. Von den anfänglich„schwarzen Heften“ (unshatte es damals gut gefallen)wechselten wir ab dem Jubi-läumsheft Nr. 100 in 2009zum freundlicheren, grauenHintergrund.

Mit dieser Ausgabe kam dannauch endlich Farbe auf und abHeft 115 im April 2013, nichtnur auf dem Umschlag.

Damit war der „ReutlingerAlpinist“ in der Jetztzeit an-gekommen und präsentiertsich nun Heft für Heft als mo-dernes Printmedium.

Das seit der Jubiläumsaus-gabe eingeführte Layout vonTitel und Innenseiten ent-spricht ganz dem heutigenAnspruch auf gefällige undaktuelle Präsentation.

Jedes Heft ist eine erneuteHerausforderung. Texte, Bil-der, Anzeigen und Terminemüssen fristgerecht koordi-niert werden, damit Sie, liebeDAV-Mitglieder, pünktlich zuBeginn jedes Quartals eineneue Nummer in Ihrem Brief-kasten finden.

Das Redaktionsteam dankt andieser Stelle den vielen frei-willigen Schreibern und Foto-grafen, ohne deren Mithilfeder „Reutlinger Alpinist“ nurleeres Papier wäre. Und na-türlich auch den treuen An-zeigenkunden!

Auch wenn heute die Seiten im Computer entstehen – dieAuslage aller Seiten ist, wie in jeder Redaktion, unum-gänglich. Anordnung, Korrekturen und Anregungen werden bei jeder Ausgabe im Reaktionsteam besprochen

Die erste Nummer – noch„handmade“

Alpinistseiten ohne Ende –bis zum Umfallen

Etiketten kleben auf 5000Hefte!

Eine Wagenladung Alpini-sten auf dem Weg zur Post

125QuartalsjobText und Bilder: Helmut Harpprecht

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FORUM | Mitglieder

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Ehrenamtsbeauftragter (w/m)

Die Aufgaben des Ehrenamtsbeauftragten umfassen folgende Tätigkeitsfelder:

- Betreuung des Stammes der Ehrenamtlichen in der Sektion,- Zusammenarbeit mit Vorstand, Beirat und den Fachreferenten,- Neugewinnung von Freiwilligen Helfern, - Annerkennungskultur weiter ausbauen,- Organisation und Abwicklung des Herbstfestes,- Betreuung der Neumitglieder

Die Aufgaben nehmen einen Zeitaufwand von 1 bis 2 Stundenpro Woche in Anspruch und mit etwa 1 Wochenende im Jahrist zu rechnen.

Öffentlichkeitsreferent (w/m)

Der Öffentlichkeitsreferent ist in seiner Funktion als Beiratsmitglied tätig und wird von der Mitgliederver-sammlung auf die Dauer von 3 Jahren gewählt. Nachfolgende Tätigkeitsfelder gehören zu seinem Aufgabenbereich:

- Mitarbeit im Gremium des Beirates,- interne und externe Kommunikation,- Presseberichte für Tageszeitungen fertigen,- Pressearbeit bei Projekten und Veranstaltungen der Sektion,- Mitarbeit im Redaktionsteam des Reutlinger Alpinist,- Mitarbeit im Internetredaktionsteam,- Zusammenarbeit mit den Redaktionen der Reutlinger

Tageszeitungen.

Ideale Voraussetzungen wären:

- grundsätzliches Interesse an Medienarbeit,- Grundkenntnisse in der Pressearbeit,- Kenntnisse in der Fotografie.

Die notwendigen Kenntnisse können auch bei Schulungenund Seminaren der DAV-Akademie, vhs oder Andere erwor-ben werden. Die Aufgaben nehmen einen Zeitaufwand von 2 bis 4 Stunden pro Woche in Anspruch und mit etwa 1-2 Wochenenden im Jahr ist zu rechnen.

Aktuelle Ausschreibungen der SektionSetzen Sie Ihr Wissen und Ihre Fähigkeiten bei uns ein. Lernen Sie neue Möglichkeiten durch Weiterbildung im Ehren-amt. Die Sektion benötigt:

Trainer für den Alpinbereich (w/m)

Unsere Sektion bietet ein breit gefächertes Programm, dasvon unseren erfahrenen und gut geschulten Übungsleiterndurchgeführt werden.

- Du bist ein selbständiger, zuverlässiger und verantwortungs-voller Bergsportler

- Du hast solide Erfahrung im Bereich Gletscher und Felsklettern

- Du möchtest Deine Kenntnisse, Erfahrungen und Deine Begeisterung an andere Gleichgesinnte weitergeben.

Wir suchen Trainer C Bergsteigen und Trainer B Hochtouren

Der DAV bietet bei der Ausbildung zum Trainer die Möglich-keit, vielfältige neue Kenntnisse und Erfahrungen rund umDeine Sportart zu sammeln. Die Tätigkeit ist ehrenamtlich undwird mit einer Aufwandsentschädigung vergütet.

Weitere Informationen bei Markus Meier, Tel. 0160 / 588 96 95oder [email protected]

Sektionstreff in der BiwakschachtelJeden 1. Donnerstag im Monat ab 19.30 Uhr trifft man sich in der „Biwakschachtel“ in der Unteren Gerberstraße 5 zumgemütlichen Beisammensein.

Geplant wurden kleine Programmpunkte.

Am 1.10. wird Irene und Otto Friedrichs etwas über die NeueReutlinger Hütte und die dortigen Tourenmöglichkeiten er-zählen.

Am 5. 11. zeigt Helmut Kober bei einer kleinen Fotoschau dieSchönheiten des Verwallgebirges.

Am 1.12. berichtet Dietmar Steffen aus der Arbeit der Senio-rengruppe und deren Aktivitäten.

Also kommen Sie vorbei, machen Sie mit und lassen Sie sichvon den Beiträgen begeistern.

Herbstfest und Ehrungsabend 2015Freitag, 30. Oktober 2015

Zum diesjährigen Herbstfest mit Ehrungen am Freitag, 30. Oktober 2015 mit Beginn 19.00 Uhr darf ich alle Jubilare, diezu Ehrenden und alle Sektionsmitglieder ganz herzlich in dasNaturfreundehaus Reutlingen, Marie-Curie-Straße 27 in Reutlingen einladen.

Nach den Ehrungen begeben wir uns auf eine fotografischeReise durch das Sektionsjahr 2015. Damit Sie sich diesenTermin freihalten können, weisen wir bereits jetzt auf die Veranstaltung hin. Alle Anwesenden sind zu einem Imbissganz herzlich eingeladen.

Alle die zu ehren sind und die Jubilare erhalten noch ein persönliches Einladungsschreiben.

Der Vorstand der Sektion Reutlingen

DAV-Sektion Reutlingen auf dem Reutlinger WeihnachtsmarktSamstag 12.12.2015 Besuchen Sie den Stand der JDAV und unterstützen Siedamit unsere Jugendarbeit.Für das leibliche Wohl werden sich unsere jungen Alpenvereinleretwas Besonderes einfallen lassen!Wir freuen uns auf Ihren Besuch!Auch in diesem Jahr wird der DAV an der Adventskalender-Aktion teilnehmen. Die Verlosung unsers Preises findet am12.12. um 17.30 Uhr auf der Bühne des Weihnachtsmarktesstatt – wer im Vorfeld Weihnachtstaler gekauft hat, kann täglichPreise im Wert von 500€ gewinnen!

Landschaftspflegetag Samstag, 14. November 2015

Auch dieses Jahr findet wieder der jährliche Landschaftspfle-getag statt, wozu wir bereits jetzt zum Helfen einladen. Wirwerden die in den vergangenen Jahren begonnenen Arbeitenfortführen. Darüber hinaus werden wir uns auch wieder derMüllberäumung widmen.Treffpunkt ist um 9:00 Uhr am Scheibengipfelparkplatz. Mitzu-bringen sind wetterfeste Kleidung und entsprechendes Schuh-werk sowie Arbeitshandschuhe. Die Veranstaltung werden wirwie immer um die Mittagszeit mit einem zünftigen Vesper aus-klingen lassen.

Referat Natur- und Umweltschutz

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FORUM | Mitglieder

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ie Senioren, das sindin der Übersetzungdes Wortes die Älte-ren einer Familieoder einer Gruppe.

Es sind nach heutigemSprachgebrauch Menschen,deren Lebensalter über 60Jahren liegt. Im Marketingsind sie die „Best Ager“.

Die Statistik der Altersgrup-pen im letzten Heft des „Al-pinist“ weist dafür insgesamt1577 Mitglieder aus. Es sindetwa 16 % der Mitglieder un-serer Sektion!

Wir Senioren suchen nicht(mehr) die Spitzenleistungund benötigen auch keinenBeweis unserer Leistungsfä-higkeit. Uns genügen ge-meinsame Erlebnisse aufWanderungen und bei ande-ren interessanten Aktivitäten.

Dank guter Gesundheit kön-nen viele von uns ihre Aktivi-täten zeitlich frei gestalten,ein großes Glück und der je-weiligen Lebenssituation zu-geordnetes hohes Gut.

Ein Teil der Senioren hält sichfit bei abendlicher Gymnastikder Sektion, oder je nach Zeitund Lust, im Fitnessstudio.Auch bei uns ist eine be-stimmte Kondition notwen-dig.

Seit langem haben die Senio-ren ein Jahresprogramm, wel-ches auf das Leistungs-vermögen der einzelnen Mit-glieder Rücksicht nimmt. ImAbstand von durchschnittlich2 Wochen finden am Diens-tagnachmittag 2 – 3 stündigeWanderungen in der Regionmit abschließender Einkehrstatt.

Etwas weiter führen uns die4 – 6 Tagesausfahrten mitBus, bei denen schöne Regio-nen in Oberbayern undBaden-Württemberg erkun-det werden.

Das Highlight in jedem Jahrist die Mehrtagesausfahrt„Berge & Kultur“. Dabeiwird ein interessantes Gebietausgesucht, in welchem wirlängere Tageswanderungenvon einem Hotel als Stand-quartier unternehmen kön-nen.

Als neuer Leiter der Senio-renabteilung wünsche ichmir, dass neue „Gesichter“ zuuns kommen. Wir wollenauch neue Ideen umsetzenund können gemeinsam zu-sätzliche Aktivitäten durch-führen.

Das Programm der Seniorender DAV Sektion Reutlingenist im Jahresprogramm zu fin-den, zusätzlich detailliert alsHalbjahresprogramm, das inder Sektionsgeschäftsstelleausliegt.

Alle langjährig aktiven wieauch neue, neugierige Se-nioren sind auf der Infor-mationsveranstaltung inder Ge schäftsstelle unsererSektion am

Donnerstag, 03. Dezember 2015 um 19.00 Uhrherzlich willkommen.

Dietmar Steffen

Ein aktiver Teil der DAV Sektion Reutlingen – die Senioren

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Dienstag, 27. Oktober 2015 Sascha Koller, Ludwigsburg

Kilimanjaro – vom Traum zum Trekking

Vom ersten Traum bis auf den Traumberg Kilimanjaro – dieaufwändig produzierte Multivision begleitet Sascha Koller übersieben Monate auf einen der „Seven Summits“, also denhöchsten Berg eines Kontinents. Interessante Ausführungenzu Planung, Ausrüstung und Training sowie zu den Erfahrun-gen während des Trekkings machen die beeindruckende Bil-dershow auch zu einem einzigartigen Erzählerlebnis,untermalt von stimmungsvollen Klängen. Der abenteuerlicheWeg auf den höchsten Berg Afrikas führt den Zuschauer durchfünf nachhaltig beeindruckende Vegetationszonen – vom sat-ten Grün des Regenwaldes bis hinauf zum strahlenden Weißder Gipfelgletscher auf rund 5.800 m Höhe. Mit ergreifendschönen und authentischen Fotos der faszinierenden Land-schaft und Leute dokumentiert Seraina Cuorad, langjährigeReisegefährtin von Sascha Koller, eine Trekking-Tour, die zumTräumen und Nachmachen einlädt.

Dienstag, 24. November 2015 Andy Dick, Planegg

Helden der BergeZitate der Bergpioniere von einst und heute machen nachvoll-ziehbar, wie sich der Sport am Berg im Lauf der Zeit entwickelthat, welche Rolle dabei Risiko und Gefahr gespielt haben undwas man sich dagegen einfallen ließ. Actionbilder von denBergen, an denen Alpin-Geschichte ihre Höhepunkte undMarksteine verzeichnete, laden das Publikum zum träumenund erinnern ein.

Mit einem kurzweiligenund augenzwinkerndenStreifzug führt der Bilder-vortrag durch die Alpin-Geschichte.

Bilder- und Fotoschauen 2015in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule

Die Vorträge beginnen jeweils 20.00 Uhr in der VHS, Spendhausstraße 6 in Reutlingen.

Für Mitglieder beträgt der Eintrittspreis 3,- € und für Nichtmitglieder 6.- €.

FORUM | Veranstaltungen

Alpenball des DAV-Reutlingen23. Januar 2016 Stadthalle ReutlingenDer Alpenball ist seit vielen Jahren ein gesellschaftliches Er-eignis in Reutlingen und als eine der wenigen verbliebenen,gepflegten Tanzveranstaltungen ein wichtiger Termin für Tanz-begeisterte aller Altersstufen. Bis zu 400 Gäste finden in derStadthalle nicht nur ein angenehmes Ambiente vor, sondernauch genügend Platz auf der Tanzfläche. Die stimmungsvolleBar im hinteren Teil des Saales – ruhig und doch nah am Ge-schehen – ist ein Anziehungspunkt für die Tanzpause und bie-tet für die Tanzpause Gelegenheit zu angeregten Gesprächen.Die Bewirtung an den attraktiv dekorierten Tischen erfolgt inhoher Qualität durch das Catering der Firma Rauschenberger.Niveauvolle, abwechslungsreiche Tanzmusik mit reichlich Ge-legenheit zum Tanzen und ein interessantes Programm mitKünstlern aus der Region sind das Markenzeichen des Alpen-balls. Alle Gäste in Ballkleidung, Abendkleidung sowie inLandhaus- und Trachtenmode sind gleichermaßen herzlichwillkommen. Lokale Prominenz aus Politik, Wirtschaft, Kulturund Sport gibt sich regelmäßig die Ehre. Nach den überaus positiven Resonanzen der letzten Jahrewurde wieder die Silvio Dalla Brida Band engagiert. Das viel-seitige Repertoire und ein toller Sound auf hohem musikali-schem Niveau wird Sie auch beim Ball am 23.Januar 2016überzeugen.In unserem Begleitprogramm dürfen wir uns auf KatharinaZenke und etwa 70 Tänzerinnen aus der Tanzschule Musik-Spiel-Tanz freuen. Sie werden uns einen Querschnitt aus klas-sischen Ballettelementen bis hin zu witzig-modernenChoreographien nach Musik aus den 60er bis 90er Jahrenzeigen.Im zweiten Programmblock wird uns die Boogie-WoogieTruppe „Happy Feet“ aus dem Rock´n Roll Sportclub Tübin-gen e.V. mit einem hinreißenden Tanzbeitrag in tollen Kostü-

men in die Zeit der 20er und 30erJahre entführen.Freuen Sie sich mit uns zusammenauf einen unvergesslichen Abend.

Eintrittskarten: Kategorie I: 38,- €; Kategorie II: 33,- €; Schüler/Studenten: 18.- €

AlpenBall

Der Alpenverein lädt ein

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Kartenvorverkauf: ab 23.11.2015. Vorher ist keine Annahmevon Reservierungen möglich! Die Rückgabe gekaufter Kartenist ausgeschlossen!

Vorverkauf für Gruppen ab 6 Karten: 23.11. bis 21.12.2015In der Geschäftsstelle der Sektion, Untere Gerberstraße 5+7in Reutlingen. Telefon: 07121/330940 oder per Mail an: [email protected]

Öffentlicher Vorverkauf: ab 29.12.2015Konzertbüro am Markt, Wilhelmstraße 69, 72764 Reutlingen

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Von: "Andreas Gaiser"Datum: 21.12.2014 15:53

Liebe Bergfreunde,für alle die, die noch keinpassendes Geschenk für sichgefunden haben, ich hätte dawas ...Ich habe mich entschlossenfür zwei Touren einen zweitenFührer mit in's Boot zu neh-men und hätte nun für dieEiger, Mönch, Jungfrau-Tournoch einen weiteren Platzfrei.Für die Mont Blanc-Tour vom26.07. bis 30.07.2015 hätteich auch noch einen Platz frei(Details im Anhang).Schöne FeiertageAndi

BREITENBERGSPORT | Hochtouren

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nde Juli doch nocheine Möglichkeit mitAndreas "Andi" Gai-ser auf Hochtour zugehen – da gibt es

kein Zögern, kein Halten.Meine Anmeldung gehtnoch am gleichen Tag 'raus.Und wie schnell danach sie-ben Monate vorbei seinkönnen ...

Noch vier Tage: Der MontBlanc ist mit 4.810 m derhöchste Berg der Alpen. Aufengstem Raum drängen sichzahlreiche spitze Nadeln,schmale Grate und zerrisseneGletscher. Unsere Route be-wegt sich größtenteils abseitsder ausgetretenen und übli-chen Pfade im Mont Blanc-Gebiet.

Das ist der Plan, den Andiund Martin M., die beidenFührer, für uns drei, MartinW., Albrecht und mich zu-sammengestellt haben. Dochdie Natur hat ihre eigenenPläne: + 1°C in 4.810 mHöhe. Tage lang. Dieses"Tauwetter" macht eine Be-gehung des Berges unbere-chenbar, unmöglich. Nochbevor das Refuge du Gouterund damit die letzte Hütte ge-schlossen und der MontBlanc offiziell gesperrt wird,hat Andi unsere Tour umge-plant und alle Teilnehmer in-

formiert. Wir gehen in dieMonte Rosa, davor eine Ein-gehtour an anderer Stelle inden Walliser Alpen.

Gönningen, 500 m

Früh um vier Uhr treffen wiruns am Parkplatz bei derFesthalle. Für Martin und fürmich reicht es noch für eineTasse richtig guten Kaffeebeim "Bergführer"-Martin,dann geht es in seinem Buslelos. Martin bringt uns sicherund ohne jeden Verzug, nichteinmal bei der Lötschberg-Autoverladung, zur Tä-schalpe. Von dort steigen wirzur Täsch Hütte auf. Wir sindschon kurz nach Mittag vor

Ort. Das Wetter spielt mit undwir nutzen den Nachmittagfür einen Spaziergang jenseitsder 3.000er-Marke; frei nachdem Motto: "Hoch gehen, tiefschlafen". Wir sehen zum er-stenmal während dieser Tou-rentage das Matterhorn. Seinbeeindruckendes, für michatemberaubendes Panorama,ich sehe diesen Berg zum er-sten Mal "in echt", wird unsimmer wieder begleiten.

Ein langer Tag, ganz beson-ders für Martin, der uns dieganze Strecke gefahren hat,geht mit einem leckeremAbendessen zu Ende.

Der Mont Blanc ... und andere Ziele in den 4.000ern

Dufourspitze (im Hintergrund) und Nordend

Andi, unser sourveränerTourenleiter

Text und Bilder: Thomas Speidel und Martin Wenzelburge

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BREITENBERGSPORT | Hochtouren

Rimpfischhorn, 4.199 m

Wieder sind wir ab 04.00 Uhrunterwegs. Die Stirnlampenspenden bis zum Sonnenauf-gang das notwendige Licht.Wir kommen voran, wennauch nicht ganz so schnellwie geplant. Ich kann dashohe Tempo, das meine Berg-kameraden vorlegen (könn-ten), nicht mitgehen. Andiführt und bremst die Seil-schaft etwas, keiner meckertoder beschwert sich. Ich bindankbar für Ihre Rücksicht.Für mich ist es noch eineechte Akklimatisierung, dieanderen waren dieses Jahrschon ein paarmal unterwegs.Ich kämpfe, mache mir Sor-

gen, fühle mich wie einBremsklotz – bin's ja auch... .Auf dem Westgrat knapp über4.000 m ist für mich Schluss.Die Höhe, fehlende Kraftre-serven - gefühlt kann ich kei-nen Schritt mehr weiter. Nacheiner kurzen Beratung bleibtMartin auf dem Grat bei mir,wir richten uns bei strahlen-dem Sonnenschein und bei ei-sigem Wind auf eineinhalbbis zwei Stunden Wartezeitein. Andi führt Albrecht undMartin W. in Richtung desGipfels. Wir beobachten diedrei wie sie schon nach einerknappen halben Stunden denRückzug antreten. Was istpassiert? Andi berichtet dannvon dem steilen, schwer zubegehendem Firn, von völligvereistem Fels, dazu der ex-trem starke und immer wiederböige Wind. Einmal mehrblitzt die Umsicht, die Vor-sicht, die Verantwortung vonAndi durch ... . Es ist beruhi-gend, mit ihm unterwegs zusein.

Am späten Nachmittag sindwir zurück auf der TäschHütte. Den Tag lassen wirruhig ausklingen, morgen

steht der Hüttenwechsel aufdie Neue Monte Rosa Hütteauf dem Programm. UnsereGipfelziele für diese Woche,Dufourspitze und vielleichtnoch Nordend, können wirvon der Terrasse der TäschHütte aus bereits sehen.

Bergstation Gornergrat,3.089 m

Abstieg zum Parkplatz, Fahrtnach Täsch, Taxi nach Zer-matt, mit der Zahnradbahnauf den Gornergrat. Das wirk-liche Geniale an diesem Tagist das Wetter. Kein Wölk-chen trübt den Blick auf dieWalliser Welt der Viertausen-der, allen voran das Matter-horn und die Gipfel- undGletscherwelt der MonteRosa. Wenn sonst nichts,dann für dieses Panorama istein Besuch, dieses "Es-selbst-gesehen-haben" beinaheschon ein Muss.

Von der Aussichtsplattformam Gornergrat steigen wirzum Gornergletscher ab, Lei-tern erleichtern das Überwin-den der Gletscherkluft, wieüberqueren einen Ausläufer

dieses Eisriesen: "Steigeisenund Pickel" kommt das Kom-mando von Andi. Danachfolgt der Monte Rosa Glet-scher und abschließend derAufstieg zur Neuen MonteRosa Hütte.

Während dieses Tages bildeich meist den Schluss. Erneutkann ich das Grundtempo un-seres Teams (noch) nicht hal-ten. Ich denke, dass Andi sichSorgen macht, der "richtige"Berg steht ja morgen erstnoch an. Die Dufourspitze!Das komplette Team soll dahoch. Mit angezogener Hand-bremse wird das nicht funk-tionieren. Ich horche in michhinein, weiß, dass ich ausrei-chend angepasst sein werde,um den Gipfel zu schaffen.Morgen!

Dufourspitze, 4.634 m

Aufstehen um 02.00 Uhr,knapp vierzig Minuten spätersind wir unterwegs. Die Aus-rüstung haben wir komplettangelegt. Es nieselt, es regnet.Kotzwetter! Nach Wetterbe-richt hätte das erst am frühenNachmittag einsetzen sollen.

Blick vom Gornergrat auf Gipfel- und Gletscherwelt der Monte Rosa

...

er

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Herbstzeit – Wanderzeit!

Alteburg-ApothekeApotheke RommelsbachGartenstadt-Apotheke Orschel-HagenHirsch-ApothekeLinden-Apotheke Wannweil

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BREITENBERGSPORT | Hochtouren

Heute früh halte ich dasGrundtempo der Gruppe.Eine Speed-Einlage beendetAndi in gewohnt souveränderManier. Wir erreichen denGletscherrand, Steigeisen an-legen, die Reihenfolge derSeilschaft ist längst einge-spielt. Das Wetter wirdschlechter. Aus Niesel undRegen werden Graupel undSchnee. Wir laufen mitten indie Gletscher-Spaltenzone.

Vor uns sehen wir die Lichter,die Stirnlampen, einer Zwei-erseilschaft, diese bewegtsich nicht mehr vor, nichtmehr zurück. Auch wir stek-ken fest. Durch die Spaltenscheint es keinen Weg zugeben. Wir gehen zurück,versuchen die Spaltenzone zuumgehen. Es gibt kein Durch-kommen. Zwei Stunden langversuchen wir es immer wie-der - dann schließt sich dasZeitfenster für eine Gipfelbe-steigung mehr und mehr. Zu-sätzlich bringt der Wetter-bericht immer schlechter wer-dende Vorhersagen.

Es darf nicht sein, wir wollennach oben. Morgen, am Don-nerstag wird das auf keinenFall mehr möglich sein, dieWetterlage insgesamt würdedas nicht mehr erlauben. Aberauch an diesem Morgen (oderin dieser Nacht?) beugen wiruns am Ende einmal mehr derNatur. Rückzug als zweiterTeil der Tapferkeit – das Ri-siko später im Aufstieg nichtmehr vor- und nicht mehr zu-rück zu kommen ist viel, vielzu groß. Der Entschluss von

Andi und Martin ist der rich-tige: Abbruch und zurück zurMonte Rosa Hütte.

Nach kurzer Beratung in derGruppe entschließen wir unsdann, insbesondere auchwegen der miserablen Wetter-vorhersage für den morgigenDonnerstag, den Heimweg anzu treten. Die Bergwelt prä-sentiert sich während desRückweges von der MonteRosa Hütte so ganz anders.Tief hängende, schnell zie-

hende Wolken. Blauer Him-mel nur noch als Ausnahme.

Der Rückmarsch selbst klapptdafür reibungslos. Nicht ein-mal auf eine Talabfahrt mitder Gornergratbahn müssenwir warten. Ganz zum Schlußist einmal mehr Martin unsersicherer Chauffeur nachHause; Schlaf scheint er über-haupt keinen zu brauchen.

Eine Lanze möchte ich bre-chen für die Täsch Hütte undnoch mehr für die (neue)Monte Rosa Hütte.

Beide Häuser sind hervorra-gend bewirtschaftet und ganzfür sich alleine einen Besuchwert. Egal, ob mit oder ohneGipfelbesteigung. Ihre Archi-tektur, die Berglandschaft, inder die Hütten liegen und be-sonders die Pächterteams ma-chen jeden Besuchempfehlenswert. Und wenndann noch Andreas "Andi"Gaiser die Führung über-nimmt ... .

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26.11 – 22.12. 2015

Leitern erleichtern den Abstieg an der Gletscherkluft

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BREITENBERGSPORT | Hochtouren

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P e r s o n e nnahmen teil:Andi, Man-fred, Mar-tina, Sabine,J o a c h i m ,

Udo, Fritz, Nanne, Philipp,Wolf.

Ausgangspunkt war dasFurtschagl-Haus (2295 m),das sich vom Schlegeisspei-cher (1782 m) über einen stei-len Hüttenweg unschwierigerreichen lässt.

Der zweite Tag (29.06.) wargleich die Königsetappe:1500 Hm und 9 StundenWegstrecke waren angesagt.Um 6:45 Uhr ging es übereine Moräne zum steiler wer-denden Nevesferner, in eine45° steile, aber gespurteSchneerinne und über schnee-umrahmtes Blockgestein zueinem firnbedecktem Gipfel-aufbau des Großen Möseler(3479 m).

Auf der Gegenseite war einsteiler Hang mit weichemSchnee, der zur Vorsicht ge-mahnte.

Als es weniger steil war, hattemancher Lust auf dem Ho-senboden den Schnee hinabzu rutschen. Oh je, wenn danicht die Steigeisen mit ihrenspitzen Zacken wären!

Auf dem Talboden angekom-men erwartete uns ein locke-res Auf und Ab, denBerghängen entlang mit ZielEdelrauthütte (2545 m). Hin-ter jeder Bergrippe erhofftenwir die Hütte: vergebens.Doch: nach 12 Stunden Ta-gespensum war es geschafft.Alle waren erleichtert: einesympathische, eher kleine,gemütliche Hütte mit perfek-ter Verköstigung.

Am 3. Tag (30.06.) war dasNahziel die Untere Weißzint-scharte (2972 m). Hier trenntesich die Spreu vom Weizen:die 5 Starken gingen über denGliderferner zum HohenWeißzint (3370 m), die 5nicht ganz so Starken nahmen

die Direttissima über den un-teren Gletscher und dessenMoräne zur Hochfeiler-Hütte(2710 m). Auf dem langenWeg zum Hohen Weißzintwarteten einige Spalten, einknapp überspannter Berg-schrund, eine steile Flankeund ein schmaler Grat, bevordann das eiserne Gipfelkreuzerreicht wurde. Da konnte

man sich schon auch mal fra-gen: Was mache ich eigent-lich hier?

Die schönste Tour war amvierten Tag (01.07.) der Wegauf den Hochfeiler (3510 m).Von der Hütte geht man eineSteilstufe empor, die mit Sei-len und Krampen gut versi-chert ist und folgt einer

Rampe auf bezeichnetemWeg. Kaum waren wir gestar-tet, rauschte ein Heli heran,der erst Personen, dann Bau-materialien ablud: Drei Dach-decker und eine (dichttätowierte und gepiercte)Dachdeckerin sollten eineneue Schicht Dach aufbrin-gen mit besserer Isolation undDichtigkeit.

Bergtouren am Tag Hochtourenwoche Zillertaler

Vom Schlegeisspeicher zum Furtschaglhaus

Am Gipfel des Großen Möselers

Text: Wolf Zäh, Bilder: Sabine Scheurer,

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BREITENBERGSPORT | Hochtouren

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Bald standen wir vor demkleinen Bianco-Gipfelgrat,mäßig steil und mäßig breit,noch 120 Hm und wir warenunter Nutzung unserer Steig-eisen oben und erfreuten unsan dem Rundblick über hun-derte Berggipfel. Da hörtenwir heftiges Hundekläffen:Ein Vater mit seinem 12-jäh-rigen Sohn sprangen den Grat

empor in Shorts und mitTurnschuhen, immerhin mitStöcken bewehrt und derkleine Hund immer dabei.Martina nahm mit ihrenSnack-Mandeln Kontakt auf,bald waren Andi und derberg- und klettererfahreneVater ins Gespräch vertieftüber zukünftige Dolomiten-Klettereien.

Der fünfte Tag (02.07.) galtdem Abstieg ins Pfitschertalund Aufstieg zum Pfitscher-jochhaus (2275 m). Der Wegging hinab durch die steilenSüdhänge des Blauen Kofels,durch Erlenbüsche bis zum„Parkplatz an der drittenKehre“ (1700 m) und dannwieder eineinhalb Stundenhinauf, vorbei an alten

Gemäuern aus früherenKriegszeiten.

Nahe am Haus liegt ein See,der von den benachbartenSchneefeldern gespeist wird:in diesem zu baden hattenMartina und einige von unsden Mut: eine super Erfri-schung!

Eigentlich stand noch die Be-steigung der Rotbachlspitze(2895 m) auf dem Programm,aber Andi war eher desinter-essiert. Martina und Sabinedrängten auf eine kleine Wan-derung, Andi und ich gingenmit. Jäh donnerte es, es fingan zu tröpfeln und wir kehr-ten auf halbem Weg um. ImGasthaus spendierte Sabineeine Flasche Weißwein, diewir, unter einem Dachvor-sprung vom Gewitterhagelgeschützt, gemeinsam leer-ten. Dennoch war ihre Lustauf Bergsteigen unbefriedigt:in der folgenden Nachtweckte sie Martina um 3 Uhrund die beiden bestiegen inder Morgendämmerung nunvollständig die Rotbachl-spitze.

Am sechsten Tag (03.07.)blieb nur noch der Abstiegdurch den Zamser Grund, einlauschiger Wanderweg (Nr.524) entlang des ZamserBachs zum Schlegeisspeicher(1782m), wo wir vor 6 Tagengestartet waren. Eine erleb-nisreiche, aber auch anstren-gende Hochtourenwoche, mitbesten Wetterverhältnissen,souverän geführt von AndreasGaiser.

Großer Möseler vom Furtschaglhaus

und in der Nacht. Alpen 28.06. – 03.07.2015

Bergschrund am Hohen Weißzint

Udo Haderer, Philipp und Wolf Zäh

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öschenen macht oftdurch Staus undgesperrte Auffahr-ten auf sich auf-merksam.

Dass es auch als Ausgangs-punkt für eine Partnerschafts-wanderung mit dem SACAarau in den Urner Alpeneignet, konnten wir am letz-ten Wochenende im Augusterfahren. Der eingeplanteStau auf der Anfahrt derReutlinger Teilnehmer, ange-führt von Helmut Kober, fielaus, und so hatten wir Zeit,den örtlichen Bäcker kennen-zulernen, durch einen Stollenunter dem Ort durchzulaufenund am Dorfbrunnen einenMittagschlaf zu halten. Hilf-reich war auch, dass man aufdem Bahnsteig am BahnhofGöschenen mit einem Klein-bus wenden und drei Tageparken konnte.

Die Aarauer Gruppe, ange-führt vom ClubpräsidentenBeat Blattner, kam konse-quent wie immer mit derBahn angereist. Nach herzli-cher Begrüßung und mühsa-men Bemühungen zu denbekannten Gesichtern dierichtigen Namen zu findenund sich neue Namen einzu-prägen, brachte der Postbusdie 21-köpfige Gruppe überAndermatt nach Tiefenbacham Furkapass (2106 m).

Vorneweg ein Kompliment andie Aarauer. Bei der Wetter-gestaltung haben sie schonmehrfach ein geschicktesHändchen bewiesen. Wieschon vor zwei Jahren bei derTour im Alpsteinmassiv warfür alle drei Tage ein makel-loses Wetter angesagt, nur derTemperaturregler war etwashoch eingestellt.

Der etwa 2-stündige Aufstiegauf die Albert-Heim-Hütte(2543 m) war dann bei derHitze für den ersten Taggenug. Die Hütte, mit über-schaubarem Wellnessbereich,thront spannend auf einemexponierten Felskopf mitBlick auf den Galenstock.

Nach einem guten Abendes-sen, freundlich serviert, hattezumindest ein Teil derGruppe einen strategischenVorteil, indem man sich di-rekt vom Esstisch in die Ma-tratzen fallen lassen konnte. Der frühe Start am Samstag-morgen ermöglichte unseinen noch schattigen Auf-stieg zur Lochberglücke mit2815 m der höchste Punkt un-serer Tour. Die gesamte Ta-gesetappe mit ca. 8 StundenGehzeit führte uns Silvan mitseinem ruhigen Schritt und

seinen klaren Ansagen bei derPausengestaltung. Der Ab-stieg von der Lochberglückeüber Schneefelder und Block-gestein war dann schon etwasmühsam und auch weiter alsgeplant. So musste einemkurz zuvor ereigneten Fels-sturz ausgewichen werdenund der etwas längere Wegum den Göscheneralpsee auf1797 m gewählt werden. Sokonnte immerhin im Restau-rant der Getränkevorrat wie-der aufgefüllt werden, es wardringend nötig.

Der Aufstieg auf die Chelen-alphütte (2350 m) mit Blickauf den Dammastock undDammagletscher zog sich inden späten Nachmittag hin-ein. So schön die Hitze auchwar, bei den zu Tal fließendenWassermassen wurde einembewusst, dass die Gletscherbei diesen anhaltend warmenTemperaturen keine langenÜberlebenschancen mehrhaben. Es kam so vielSchmelzwasser, dass beimAufstieg manche Brückemehr im Wasser als über demWasser lag. Und nach einemAusrutscher auf einem Holz-brett in den Bach mit derFolge nasser Wanderschuhe

und Wanderhose wurdeabends noch zu Protokoll ge-geben, was ein „lidrigsBrittle“ ist.

Der angekündigte Apero aufder Hüttenterrasse mit Pro-secco, Weißwein, Radler undKnabbereien war eine herzli-che Begrüßung durch dieAarauer auf ihrer Club-Hütte.

Zwischen ausdampfendenWandersocken und lüftenderFunktionswäsche wurden dieGespräche lebhafter und dasGelächter häufiger. Die Hüt-tenwirtsleute mit Team ser-vierten ein schmackhaftesAbendessen. Die Krönungwar das Nachtischbüfett wie-derum auf der Terrasse und sokonnten wir den Obstsalat mitKirschwasser verfeinert oderverschiedene Kuchen mitSchlagobers mit dem Blickins Tal und auf die gegen-überliegenden Gletscher ge-nießen. Der abendlicheRückblick auf die Bergtourvon Silvan und Beat hatteschon den Charakter einerkleinen Comedy-Einlage. Sowurde nach allen anderenMuskeln an diesem Tag auchnoch der Lachmuskel trai-niert.

Mit dem SAC Aarauin den Urner Alpen

Albert-Heim-Hütte vor dem Galenstock

Text: Berthold Negwer, Fotos: Helmut Kober

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Der Rückweg am Sonntag-vormittag bis zur Staumauerdes Göscheneralpsee war aufzwei verschiedenen Wegenmöglich. Die einen nahmenden direkten Abstieg entlangder Chelenreuss, die anderenden weiteren Weg mit Auf-stieg zur Bergseehütte. Ob-wohl es jedem nach Ab-kühlung war, wagte nur einerdie Erfrischung im Bergsee.Im Restaurant Dammaglet-scher begrüßte uns unseralter Wegbegleiter und „Alt-präsident“ Franz Blättlerherzlich und bedachte uns miteinem Korb leckerer Grafen-steiner Äpfel.

Die Rückfahrt mit dem Post-bus nach Göschenen war einspannender Schlusspunkt.Das Posthorn des Busses er-tönte vielfach auf der kurven-reichen und schmalenBergstraße und wer vom Ge-genverkehr dieses Signalüberhörte oder ignorierte kamdurch das Zurücksetzen desAutos mächtig ins Schwitzen.Aus dem Bus heraus konnteman dies mit einer kleinenPortion Schadenfreude beob-achten.

Ein herzlicher Dank geht andie Freunde vom SAC Aaraufür die drei herrlichen ge-meinsamen Tage in den UrnerAlpen.

S isch guet gsi, oder.

Ein steiler Abstieg zur Göschener Alp steht bevor

Auf dem Weg zur Chelenalphütte Chelenalphütte des SAC Aarau

Gemeinsam macht es mehrSpaß

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eute kann es reg-nen, stürmen oderschnein – denn dustrahlst ja selber-wie der Sonnen-

schein." Diesen Liedtexterklären wir am fünftenTag zum Motto unserer reg-nerischen Bergtour.

Etwa eine halbe Autostundesüdwestlich von Innsbrucktreffen wir uns am 15. August2015 in Längenfeld-Gries(1569 m ü. NN). Mit achtFrauen und sieben Männernim Alter zwischen 22 und 78Jahren brechen wir bei Son-nenschein zu einer 5-tägigenHüttenwanderung auf.

Der Aufstieg durch Wald undFels führt uns hinauf zur Win-nebachseehütte (2362 m). DieZeit bis zum Abendessen nut-zen wir für einen rucksack-freien Ausflug, vorbei am

namenlosen Hüttengipfeleauf einen Schotterhang mitüberraschendem Gletscher-blick auf den Bachfallenfer-ner am Großen Gaißlehn-kogel (3216 m).

Das Abendessen genießen wirin dem neu errichteten, hüb-schen Holzanbau, Kachelofeninclusive. Das große Pan-orama-Fenster umrahmt dieBerge und den nahen Wasser-fall. Ein lustiges Highlightdes geselligen Abends istmein kurzer "Schlangentanz"auf dem Stuhl, der mir dankKatjas gelungener Animationsofortiges Glück beim Knif-fel-Spiel bringt.

Beim Abmarsch am zweitenTag kommt unsere Regen-kleidung zum Einsatz. GrauerDunst lässt die Berge nurschemenhaft erscheinen. Derkühle Nieselregen begleitetuns auch beim Überquerendes Zwieselbachjoches (2870m) und bis zur Ankunft an derSchweinfurter Hütte (2034m). Trotzdem sind alle gut ge-launt. Einige singen sogar,wobei "Singing in the Rain"für uns zu "Singing in theSellrain" wird. Dabei entdek-ken wir, dass vier von uns re-gelmäßig in Chören singen.Das Ablegen der nassen Sa-chen, eine warme Duschenund ein leckeres Essen tungut. Dorothee lässt sich vomHüttenwirt Texthefte geben,

und so gestalten wir denAbend mit Wander- undVolksliedern.

Nach dem Aufwachen amdritten Tag wundern sich alle,dass niemand geschnarchthat, obwohl wir alle in einemRaum untergebracht sind.Stattdessen hat das kraftvolleRauschen des nahen Berg-bachs das nächtliche Lager-feeling vermittelt. SpontanerKommentar: "Und gestunkenhat's auch!" Das kam aberwohl eher von draußen. DieTour verläuft ähnlich wie ge-

stern: Leichter Dauerregen,langer Aufstieg über kleineund große Steinblöcke,leichte Kletterei hoch zumfelsigen Gleirschjöchl(2751m), dann wieder steilund rutschig hinunter, späterflacher am wilden Bergbachentlang zur Neuen Pforzhei-mer Hütte (2310 m). Hier er-reichen wir wieder die grüneZone, mit reifen Heidel- undPreiselbeeren. Es ist schön,wie sich im Tagesverlauf ruh-gie Phasen von gleichmäßi-gem, meditativem Gehenabwechseln mit lebendigen

Unterwegs imSellrain

– die Ötztalschlaufe der Sellrainer Hüttenrunde –

Text: Ludwig Sabel, Fotos: Dieter Baral

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Phasen, in denen fröhlich ge-plaudert und gesungen wird.Die Arbeitsteilung zwischenunseren beiden Ausfahrtslei-terinnen findet allgemeineAnerkennung: Dorothee istbergauf die perfekte Tempo-matin, Inge gibt die bewährte"Lumpensammlerin". Ingewiederum lobt, dass alle guteBergstiefel haben und alleden Weg souverän bewälti-gen. Beim abendlichen Wür-felspiel küren wir Katja zurKniffel-Königin, denn ihr ge-lingt vier Mal der selteneKniffel-Wurf – alle fünf Wür-fel zeigen die gleiche Augen-zahl!

Wegen Rutschungen ist diegeplante Route am viertenTag über die Zischgenscharte(2936 m) leider nicht sicherbegehbar. Wir müssen eineetwas längere Strecke überdas Satteljoch (2735 m) wäh-len. Drei Männern ist dieStrecke zu lang und sie ent-scheiden sich für einen direk-ten Abstieg und eine kurzeBusfahrt nach Praxmar.Unser regnerischer Aufstiegam Vormittag wird aufgelo-

ckert durch die Beobachtungvon jungen Murmeltieren,Gemsen und einem Rehbock.Am Alpengasthof Praxmartreffen wir zur Mittagsrastwieder zusammen. Jürgen hatsich unterwegs wegen Knie-problemen zu unserem gro-ßen Bedauern nach Hauseverabschiedet. Der Weg amNachmittag führt mit mäßigerSteigung an einem Hang ent-lang aufwärts. Zunächst

durch einen wunderschönen"Zauberwald" mit allerlei far-bigen Pilzen, knorrigen Wur-zeln, bärtigen Flechten,lauten Vogelstimmen. Bei Er-reichen der Bergwiesen hal-ten wir inne, genießen denPanoramablick auf das weiteLüsens-Tal mit den zahlrei-chen Sturzbächen und Was-serfällen am gegenüber-liegenden Talrand. Der wei-tere, reichlich mit frischen

Kuhfladen garnierte Weg,nimmt unsere Aufmerksam-keit noch mal voll in An-spruch, mehr noch als derletzte Wegabschnitt bis zumWestfalenhaus (2276m).Unsere Chorsänger beendenden geselligen Abend drei-stimmig mit dem Kanon"Abendstille überall".

Beim Frühstück an unseremfünften und letzten Tag feiertam Nachbartisch eine Fraumit zwei Freunden ihren Ge-burtstag. Spontan verständi-gen wir uns, treten an ihrenTisch und singen ihr: "Heutekann es regnen, stürmen oderschnein..." Sichtlich gerührtleuchten ihr Augen feucht.Um acht Uhr stehen wir rou-tiniert regenfest zum Ab-marsch bereit. Es folgt einletzter steiler Aufstieg übergrobe Blöcke und oben eineseilversicherte Felskletterei-über das Winnebachjoch

(2788 m). Schon bald sehenwir unten die Winnebachsee-hütte im Dunst. Direkt unterunseren Füßen hören wir dasRauschen des Baches, dersich unsichtbar seinen Wegdurch das Steinmeer bahnt.Von einer Hüttenjause ge-stärkt erreichten wir gegen 15Uhr voller Glücksgefühle undDankbarkeit unsere Autos.Gerne wäre ich noch ein paarTage länger gelaufen.

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in Hochplateau mitdem Charaktereiner Mondland-schaft – so wird dasTote Gebirge gerne

beschrieben – eine riesigeKarstfläche im Bereich dernördlichen Steiermark unddes südlichen Oberöster-reich, begrenzt im Westenvom Trauntal und im Ostenvom Stodertal.

Als Helmut überlegt, wodenn diesen Sommer dieBergwanderwoche hingehensoll, hat Wilfried den ent-scheidenden Tipp- und dieserTipp ist ein echtes Schman-kerl. Davon konnten sich die16 Bergwanderer überzeugen,die am 17. August mit zweiBussen via München, Salz-burg, Wolfgangsee bis Alt-aussee anreisten. Taxibussebrachten uns die Mautstraßehoch bis zu Loser Alm, demAusgangpunkt unserer Tour.

Schon während der Anfahrtregnete es immer wieder. DasWetter blieb auch leider beiunserem Aufstieg wechsel-haft. Da hieß es gleich einmalRucksackhüllen und Regen-capes raus. Gut präpariertging es an den ersten Kühenvorbei auf dem Karl-Stöger-Steig zum Albert-Appel-Haus, unserer ersten Hütte.

Dort wurden wir von einerjungen Crew herzlich emp-fangen. Unsere nassen Sa-chen konnten am Ofentrocknen. Der nächste Mor-gen zeigte sich freundlich undbei bestem Wetter startetenwir beschwingt zu unseremnächsten Ziel, der Pühringer-hütte. Helmuts Alarmglocken

läuteten wohl zu schwach ge-genüber denen der Kühe undder Weg zog sich so wunder-bar durchs Gelände, doch amSchluss stetig bergan und sofanden wir uns nach gut 2Stunden auf dem Gipfel desGroßen Woising 2064 m. Daswar erst einmal nicht so ge-plant, im Nachhinein aberdoch recht, denn dies sollteunser einziger Gipfel bleiben.

Mit einem wunderbarenRundumblick wurden wir be-lohnt. Leider gab es keineMöglichkeit abzukürzen undwir mussten weit zurückge-hen, bis wir am Hernasee vor-bei unseren eigentlichen Wegzur Pühringerhütte erreichten.

Diese Hütte liegt malerischam Elmsee, doch zu einemBad vor dem Abendessenreichte nach diesem großenAbstecher die Zeit nichtmehr.

Der dritte Tag führte uns sorichtig in das Tote Gebirgehinein. Gleich nach der Hütteerwartete uns ein Anstieg mitca. 400 m auf den Rotkögel-sattel. Da waren keine sanftenAlmen mehr, dafür weißes,gleißendes Kalkgestein. Nacheiner Pause ging es weiterzum Temlbergsattel. Beein-druckend auch der Weg in derKlinserschlucht an der„Spitzmauer“ entlang.

Ein Gedenkkreuz erinnertdort an den Absturz 1942einer Junkers JU 52. DasPriel-Schutzhaus, ganz neurenoviert, bot für diesen TagDuschmöglichkeit, die gernegenutzt wurde. Ein netterHüttenabend schloss sich an,mit gutem Essen, Uno-Spie-len und netten Gesprächen.

Doch der Regen, der abendseinsetzte, war die ganze

Nacht immer wieder zuhören. „Wir können nicht aufden Großen Priel“ war dieübereinstimmende Meinungunserer Wanderleiter Helmutund Klaus. Ein Schritt vor dieHaustüre ließ jeden fröstelndwieder hinein ins Warme undTrockene gehen. So wurdeunser vierter Tag ein Hütten-tag mit noch einmal schlafen,Kartenspielen, sich unterhal-ten oder trotzdem eine Rundeum die Hütte machen. Nadaund Klaus wagten sogar denAbstieg ins Tal und wiederzurück.

Vom nächsten Tag wusstenwir, dass er lang werden wird.Dieses Mal führte Klaus und

Unterwegs imToten Gebirge

Hüttentour vom 17.-22.08.2015

Kleine Kletterstelle vor dem Temlbergsattel

Blick vom großen Woising

Text: Christa Klein, Bilder: Christa Klein, Helmut Kober und Hans Wucherer

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Helmut fungierte als„Schlusslicht“. Wir steigenvom Priel-Schutzhaus ab zumPolsterstüble ins Stodertal.Während wir auf unser Taxiwarteten, hatten wir Zeit, denexzellenten Kuchen dort zuprobieren. Das Taxi brachteuns nach Baumschlagerreith.

Ein kurzer Abstecher zurSteyrquelle musste noch sein,dann hieß es aber auch wie-der: Regencapes raus. Nachetwa 1 Std. erreichten wir diePoppenalm, dort gab es einekurze Mittagsrast. Nacheinem kurzen, ebenen Stück-chen erreichten wir endgültigden Salzsteig. Nun ging essteil bergauf. Nach ein paarKehren erreichten wir dieSeilversicherungen. Danachfolgte noch ein mühevollesGeröllfeld, bis wir auf demSalzsteigjoch 1733 m standen.

Der Name erinnert an frühereZeiten, als die Bauern dasSalz von Altaussee nach Hin-terstoder über diesen Steiggeschmuggelt hatten – aller-dings noch nicht so gut seil-versichert. Ab nun begannder gemütlichere Teil desWeges, leider immer wiedermit Regenschauern gar-niert….. Über satte Almbö-den ging’s weiter zumSchwarzsee, und weiter obenam Steirersee entlang. Balddanach erreichten wir unserZiel auf der Taublitzalm, dasLinzer Taublitzhaus. Unserletzter Abend. Am nächstenMorgen strahlte die Sonnevom blauen Himmel. Unteruns noch ein Wolkenmeer.

Nach einem ausgiebigenFrühstück fuhren wir mit demSessellift ins Tal. Der Taxibusbrachte uns von Taublitz zuunseren Autos in Altausseeund wir traten die Heimfahrtan. Vorher ging unser herzli-cher Dank noch an unsereBergwanderleiter Helmut undKlaus. Wie gewohnt eine per-fekte Organisation. Beein-druckend dieses Mal die feinabgestimmte Dramaturgie,was die Wege und den Hüt-tenkomfort betraf.

Die Teilnehmer

Zwischen Rotkögelsattel und Temlbergsattel

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ank der Erika-See-ger-Stiftung für Tu-morkranke inKooperation mitdem Brustzentrum

im Klinikum am Steinbergin Reutlingen und der DAVSektion Reutlingen konntenbereits zum sechsten MalFrauen unter der Leitungvon Ute Bauer, MartinaNegwer und Dorothee Sten-gel, vom 9. bis 11. Juli fürdrei Tage ins Verwall zurKaltenberghütte reisen.

Die Wanderung war für unsalle ein besonderes Erlebnis,an das wir uns sicher nochlange zurück erinnern wer-den. Zehn Frauen mit unter-schiedlicher Wander- undLebenserfahrung, im Altervon 31 bis 76 Jahren sind ver-bunden durch die Krankheit,die sie alle überstandenhaben, aber auch durch ihrenMut und ihre Lebensfreude.Das prägte die wirklich guteAtmosphäre – gegenseitigeRücksichtnahme, absoluteHilfsbereitschaft und aufrich-tiges Interesse am Gegenüber.Vielen von uns wäre es si-cherlich in einer ‚normalen’Wandergruppe nicht möglichgewesen, die Ausfahrt zu ma-chen – sind wir doch deutlichweniger fit als gewohnt –nicht aber weniger abenteuer-lustig!

Die Rahmenbedingungenkonnten besser gar nicht sein– das Wetter war einfachideal! Das Leitungsteam or-ganisierte dankenswerterWeise den Gepäcktransportmit der Materialseilbahn.Dann endlich der Aufstieg zurKaltenberghütte (2089 m)über den Paul-Bantlin-Weg.Schon nach kurzer Zeit konn-ten wir beste Bergluft atmenund den Anblick von herrli-

chen Seen genießen. Durchdie Erläuterungen zur Alpen-flora von Dorothee bekamenwir alle genug Pause. So hatteniemand das Gefühl, dieGruppe aufzuhalten.

Die Ankunft auf der Kalten-berghütte war das erste Er-folgserlebnis und derversprochene Marillenstrudelzur Belohnung stand schonbald auf dem Tisch.

Der Genuss von Ullis gutemEssen war überhaupt einwichtiger Bestandteil derReise. Nicht alle von unswaren zuvor schon mal aufeiner Alpenvereinshütte zuGast gewesen, so war das Be-ziehen der Zimmer und dasErkunden der Umgebung daserste Abenteuer.

Wandern nachBrustkrebs – einErfahrungsbericht

Das Team - you never walk alone

Krankheitsbewältigung ist wie Bergwandern – wennman vor dem Berg steht und hochschaut, denkt man, es ist nicht zu schaffen. Doch achtet man nur auf dennächsten Schritt, kommt man irgendwie dann doch hoch.

Dabei hat man eine helfende Hand und Zuspruch ge-braucht, aber wenn man dann oben steht, merkt man,was man geschafft hat.

Bilder und Text: Doris Schuller

Pack mer's – der Gipfel ist nimmer weit!

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Die Abende waren toll, wirkonnten uns austauschen überdas Erlebte, laut zusammenlachen und wurden dabeiprächtig von Roman mit sei-nem Meisterwurzschnapsumsorgt. Und dann wurdendie Gesangsbücher ausge-packt – trotz der höchst unter-schiedlichen musikalischenBildung wie auch der Musik-geschmäcker fanden wir zu-sammen und sangen, was dasZeug hielt. Sogar die Nach-bartische stiegen mit ein.

Morgens hatten wir die Gele-genheit, noch vor dem Früh-stück ein Bad im See zunehmen. Erstaunlicherweisewar er sehr viel weniger kaltals erwartet. Herrlich! DerWandertag begann dann mitYoga vor der atemberauben-den Aussicht vom Hub-schrauberlandeplatz. Je nachdem Stand der Fitness oderauch der Laune konnten wirzwischen einer Rundwande-rung über die Marillen- ähMaroiköpfe (2529 m) und derBesteigung der Krachelspitze(2686 m) entscheiden.

Beide Wanderungen sinddurchaus kein Spaziergang.So konnten wir unseren Kör-per testen und ausprobieren.

Ein großes Kompliment giltunseren Wanderführerinnen,die uns mit Sorgfalt undAchtsamkeit leiteten. So er-reichte jede die Spitze undkonnte auf das hinabblicken,was geschafft wurde.

Wir hielten uns gegenseitigdie Hand beim Durchquerender Schneefelder und beimAbstieg über loses Geröll,

konnten wieder Vertrauen ge-winnen in das eigene Kön-nen. Eine gute und intensiveErfahrung!

Am letzten Abend waren wirnun allesamt der Meinung,noch nicht abreisen zu wol-len. Wir wurden umsorgt, ge-fordert und behütet. Das tatuns gut – physisch wie psy-chisch. Diese drei Tage warenerholsam und Balsam für dieSeele.

Der Abstieg erfolgte nun –wiederum wahlweise – überden etwas kürzeren Paul-Bantlin-Weg oder über denBerggeistweg, der etwasmehr Zeit in Anspruchnimmt. Am Ende fanden wirnoch in Stuben zum Essen zu-sammen, wo wir als ‚Hasen-gruppe’ freundlich begrüßtwurden. Wir sind dankbar fürdas Engagement unserer Be-gleiterinnen und wünschenuns, dass „Wandern nach(Brust-)Krebs“ noch vielenFrauen möglich sein wird.

Mit voller Kraft voraus zumnächsten Berg, zum neuenAbenteuer!

Geschafft – die Krachelspitze

Pause – immer in kleinen Schritten Salzmandeln - passen immer rein

Page 26: Der Reutlinger Alpinist 125

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Page 27: Der Reutlinger Alpinist 125

BREITENBERGSPORT | Bergwandern

ie traditionelle Al-penrosenausfahrtwar auch in diesemJahr eine sehr ge-fragte Veranstaltung

aus unserem Jahrespro-gramm.

Sehr schnell war sie ausge-buch. Sie ist eine Möglichkeitfür Neumitglieder und Fami-lien mit Kindern sowie fürBergwanderer und Klettererunsere Kaltenberghütte undderen Umgebung kennen zulernen.

Die Ausfahrt wurde von un-serem Hüttenwart ChristianMayer organisiert und ausge-schrieben. Leider musste erkurzfristig absagen, so dassbis wenige Tage vor der Aus-fahrt noch ein gutes Stück anImprovisation nötig war.

Aber letztendlich konntenalle personellen Engpässeüberwunden werden und wirstarteten am Morgen des 4.Juli vom Parkplatz an derKreuzeiche. Nachdem wir dieschweren Rücksäcke undsonstige Gepäckstücke in dieMaterialseilbahn zur Hütteverladen hatten, erreichtenwir den Ausgangspunkt zumHüttenanstieg in Sankt Chri-stoph planmäßig. Zunächstgemeinsam, dann getrennt inzwei Gruppen, ging es überden Paul-Bantlin-Weg bzw.den Berggeistweg hinauf zurHütte. Bei herrlich frühsom-merlichem Wetter bot sich füralle noch genügend Möglich-keit für einen gemütlichenHock auf der Hüttenterrasse,für Erkundungen rund um dieHütte oder ein Bad im Hüt-tensee.

Kurz nach dem Abendessenwaren noch alle beieinander,so konnte jeder sich überle-gen, was er am nächsten Tagmachen wollte. Danach ge-stalteten Edi und Harald, zweibegnadete Musiker aus demStanzer Tal den Abend mitMusik, Gesang und so man-chem Witz, sodass der Sams-tag kurzweilig und viel zuschnell ausklang.

Gelungene Alpenrosenausfahrt 2015

Traditionelle Eröffnungstour auf die Kaltenberghütte

Spiel und Spaß mit Heiko

Text: Peter Langenbucher; Fotos: Mathias Menz und Bernd Pfann

Alpenrosen27

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Page 29: Der Reutlinger Alpinist 125

BREITENBERGSPORT | Bergwandern

Am nächsten Tag versammel-ten die Ausfahrtsleiter ihreGruppen um sich und brachenin unterschiedliche Richtun-gen zu ihren Tagestouren auf.Arnold Kaltwasser nahm sichder Kletterer an und wiesdiese in den nahe bei derHütte gelegenen Übungsrou-ten in das Felsklettern ein.Heiko Fibranz und SonjaLangenbucher kümmertensich um die Familien und diejüngsten Teilnehmer, die Kin-der, und machten mit diesenviele Entdeckungen undSpiele in der Umgebung derHütte. Langweilig wurdedabei keinem.

Die ambitionierten Wandererschlossen sich Peter Langen-bucher an und machten sichauf den Weg zur Krachel-spitze. Es lag auf dem Wegdorthin noch sehr vielSchnee, so dass einige aufden Gipfel verzichteten, un-terwegs ein „Höhenlager“einrichteten und auf dieRückkehr der Gipfeltruppewartete.

Alle Gruppen kamen zur ver-einbarten Zeit wieder bei derHütte zusammen, wo nocheinmal ausgiebig gegessenund getrunken wurde.

Dann brachen wir wieder inzwei Gruppen auf und mach-ten uns an den Abstieg zumBahnhof Langen bzw. zurAlpe Rauz. Mit der FirmaLeibfritz war vereinbart, zu-erst die Teilnehmer einzu-sammeln und danach dieMaterialseilbahn anzufahren,um die schweren Rücksäckeund Gepäcke wieder aufzu-nehmen. Nach einer ruhigenHeimfahrt, bei der so man-cher schon eine Mütze Schlafnahm, kamen wir alle wiedergesund und wohlbehalten inReutlingen an.

Dank hervorragendem Wettersowie Dank der Spontanitätund Einsatzbereitschaft vonHeiko Fibranz, Arnold Kalt-wasser und Sonja Langenbu-cher war dies wieder einesehr gelungene Ausfahrt.

Schnee im Juli ist doch mal was anderes

Abseilen am Fels ist anders als in der Halle29

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BREITENBERGSPORT | Bergwandern

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rmattet von der tro-pischen Hitze inDeutschland, erhoff-ten wir 20 DAV Mit-glieder uns englisches

Wetter, als wir am 8. Augustins Flugzeug nach Londonstiegen.

In Heathrow wurden wir sehrherzlich von Tessa undWendy in Empfang genom-men, und tatsächlich ging esdann bei Nieselregen mit demBus nach Stroud. Es sollte,bis auf eine halbe Stunde, dereinzige Regen bis zum Ab-fahrtstag bleiben. Im „OldNelson“ wurden beim ge-meinsamen AbendessenFreundschaften erneuert, Er-innerungen ausgetauscht undder Plan für die gemeinsameWoche besprochen.

Unser ständiges Quartier warHawkwood College. Das ma-lerische Haupthaus, 1845 imStil der Tudor Gotik erbaut,ist heute zusammen mit eini-gen Nebengebäuden eine Ein-richtung für Kurse, Seminareund Konferenzen. Umgebenvon einem wunderschönenGarten mit herrlichen Blumenund uralten Bäumen, der Aus-sicht auf Wiesen, Felder undWald bot Hawkwood Collegeeine rundum entspannte At-mosphäre der Ruhe und Er-holung und Essen, das ebensogut wie gesund war.

Jeden Abend kamen einigevon unseren englischen Gast-gebern, um uns Gesellschaftzu leisten. Überhaupt wurdenwir perfekt betreut: durcheine logistische Meisterlei-stung hatten jeden Tag beideWandergruppen nicht nurmehrere Wanderführer undBetreuer; wir wurden auchjeden Tag mit einem Kleinbusund Privat PKWs zu den ver-schiedenen Ausgangspunktengebracht, am Ziel wieder ab-geholt und nach Hause gefah-ren.

Als Wandertouren hatten dieEngländer vier Etappen desCotswold Way, eines 164 kmlangen Fernwanderweges

ausgewählt, der von ChippingCampden nach Bath verläuft.

Die geplanten Etappen vonjeweils 16 km gingen vonChipping Campden überStanton (1. Tag), Winch-combe (2. Tag), Dowdswell(3. Tag) nach Birdlip (4. Tag).

Der Weg führte durch eineidyllische Landschaft mitWaldstücken voller Zungen-farn und Aronstab, Feldern,Wiesen und Weiden. Aus-sichtspunkte wie der Dover’ sHill, Broadway Tower undCleeve Hill boten wunderbareAusblicke über die Täler desSevern und des Avon. Hünen-gräber, Reste keltischer undsächsischer Befestigungenund römische Überreste wieauf Crickley Hill zeugen von

der permanenten Besiedlungder Cotswolds seit Urzeiten.

Große Schafherden erhaltendem Hügelland seinen beson-deren Charakter und sorgendafür, dass die uralten, ein-zeln stehenden Eichen ihretypische Wuchsform bewah-

ren. Auf dem Kalkbodenwachsen neben anderen Ma-gerwiesenpflanzen auch ver-schiedene Orchideenarten.

Ein besonderes Erlebnis wardie Herde weißer Hirsche imriesigen Wildgehege bei Ber-keley Castle.

Kleine Landstädtchen wieChipping Campden, Winch-combe und Broadway mitHäusern aus goldgelbem

Sandstein sind typisch fürdiese Gegend. Neubau- undIndustriegebiete gibt es hiernicht; die Zeit scheint still zustehen in den hübschen, blu-mengeschmückten Orten, dieihre Blütezeit im Mittelalterdurch den Wollhandel erleb-ten.

Die prächtige Kirche inWinchcombe mit ihrem nochimmer von Hand betriebenenGeläut, Kirche, Markthalleund die Ruine des Herrenhau-ses in Chipping Cambdenlegen Zeugnis ab vom einsti-gen Reichtum der CotswoldMarktgemeinden.

Unvermittelt geht unberühr-tes Grasland in landwirt-schaftliche Nutzflächen odergepflegte Parkanlagen um

Zu Gast bei Freunden: Der DAV Reutlingen beim Stroud Rambling Club

Text: Dr. Gisela Wacker, Fotos: Ewald Frank und Helmut Kober

Landschaft bei Winchcombe

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Auf dem Leckhampton Hill

BREITENBERGSPORT | Bergwandern

Die Zeit ist stehengeblieben

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Page 32: Der Reutlinger Alpinist 125

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BREITENBERGSPORT | Bergwandern

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Herrenhäuser oder Schlösserüber. Berkeley Castle, das imKern auf das 11. Jh. zurück-geht, ist nach dem Tower inLondon und Schloss Windsordie älteste ständig bewohnteBurg Englands und die älte-ste, die dauernd in den Hän-den derselben Familie war.

Berkeley Castle war Schau-platz der Ermordung des spä-ter heilig gesprochenenKönigs Edward II.

Heute erinnert man sich lie-ber an Edward Jenner, der imOrt Berkeley geboren wurdeund nach dem Medizinstu-dium auch hier praktiziert hat.Er entwickelte 1796 die mo-derne Pockenschutzimpfung.

Unsere englischen Freundehaben uns mit großer Herz-lichkeit aufgenommen und

mit überwältigender Freund-lichkeit begleitet. Geselligerund fröhlicher Höhepunktwar der von George organi-sierte Farewell SkittlesAbend; Skittles, ein Spiel, dasunserem Kegeln entspricht.

Fast alle englischen Wander-freunde nahmen mit ihrenPartnern daran teil.

Helmut dankte unseren Gast-gebern, besonders Tessa undJon, herzlich und überbrachtekleine Geschenke als symbo-lische Anerkennung für dieperfekte Organisation, diefürsorgliche Betreuung unddie liebenswürdige Gast-freundschaft.

Hoffentlich können wir uns inzwei Jahren revanchieren,wenn der DAV Reutlingenwieder Gastgeber ist.

Am Broadway Tower

In den Cotswolds

Ham and eggs mit Pommes (Bergsteigeressen)

Typischer Wanderweg

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ie Anfahrt mit derDB ermöglichte fas-zinierende Blickeauf den sich durchdas Rheinische

Schiefergebirge windendenRhein, auf viele Burgen undWeinberge und darüberhinaus auf die zu bewälti-gende Rheinsteig-Fernwan-der-Route auf den Rhein-höhen.

Nach der Bahnfahrt warenwir gespannt auf die 500Jahre alte Unterkunft. ErichKunz, Maler und Restaurator,kaufte 1972 das herunterge-kommene Haus. Nach 7 Jah-ren Restaurationszeit fandsich kein Pächter, da wurdeaus dem Restaurator Kunz einRestaurateur Kunz. JedesZimmer ist anders ausgestat-tet und die Bäder modern ein-gerichtet. Täglich gab es einumfassendes Frühstücks-Buf-fet. Abends gab's ein 3- bzw.4-Gang-Menü.

Der „Weiße Schwan“ wurdeinzwischen im Kreis der be-sten Landgasthöfe Rheinland-Pfalz aufgenommen.

Rheinsteig – Fernwandernohne Gepäck? Das machtSpaß!

Die täglich zu bewältigendenHöhenmeter unterscheidensich wegen der vielen in denRhein mündenden Flüssekaum zu Touren in den Alpen.

Doch wird die Mühe mit herr-lichen Ausblicken von denRheinhöhen auf Vater Rheinbelohnt.

Achim Runge, unser Guideund Fotograf, bevorzugt denlandschaftlich unbeschreib-lich schönen Rheinsteig-Ab-schnitt zwischen Koblenz undRüdesheim (67 km).

Und noch etwas hat Achimzur Freude der Gruppe ausge-tüftelt "Fernwandern ohneGepäck" und trotzdem täglicheine andere Etappe. Wir gin-gen überwiegend auf gepfleg-ten, federnden Wegen hochüber dem Rhein. Täglich gabes neue Wanderhöhepunkt –hier ein paar Beispiele.

1. Etappe: Niederlahnstein – FestungEhrenbreitstein – Koblenz(13 km). Mit dem Taxi ging's bis zumEingang der Ruppertsklamm.Ein robust gezimmertes Tormarkiert den Eingang derwildromantischen Klamm –schwierige Passagen sindsogar mit Seilen gesichert.

Die Wanderung endet aufeiner der größten FestungenEuropas, der Ehrenbreitstein.Der Blick von da oben aufKoblenz und aufs DeutscheEck mit dem Kaiser-Wil-helm-Denkmal "wo VaterRhein auf Mutter Moseltrifft" ist atemberaubend.

2. Etappe: Lorch – Kaub (14 km).Ein ganz besonders erwäh-nenswerter Höhepunkt warder herrliche Blick auf denRhein mit der Zollburg Pfalz-grafenstein.

Natur und Kultur am Rhein begeistern. Fernwanderung im Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal

Text: Gerhard Schneck, Bilder: Achim Runge

Das Deutsche Eck mit Kaiser-Wilhelm-Denmal

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Achim erklärte: Die Zollburghatte die Aufgabe, die Ein-nahmen des Schiffszolls fürdie Zahlstelle Kaub zu über-wachen. Das Bauwerk ent-stand 1327 und hat eine zwölfMeter hohe und bis zu 2,60Meter dicke Ringmauer miteinem überdachten Wehr-gang.

3. Etappe: Kestert – St. Goarshau-sen – Loreley (14 km).Unter kühlenden Eichenwäl-dern ging es vorbei an denBurgen Maus und Katz nachSt. Goarshausen, von da ist esnur noch ein Katzensprungbis zum – mit Spannung er-warteten – 125 m hohen Lo-reley-Felsen. Eine auch heutenoch gefährliche Stelle fürdie Rheinschifffahrt – wegender starken Strömung!

Auch unsere nicht wandern-den Damen ließen sich diesenHöhepunkt nicht entgehen!

Und nach all den Höhepunk-ten kam noch das Spektakel

"60 Jahre Rhein in Flammen".

Auf einem der ca. 80 Schiffe,nach einem 3-Gänge-Menü,begann die 17 km lange Feu-erwerksstrecke von Spay/Braubach bis Koblenz.

In Koblenz wendeten dieSchiffe und danach ging'snochmals richtig los, die Fe-stung Ehrenbreitstein hell er-leuchtet im abschließendenHauptfeuerwerk.

Das alles und viel mehr gab'szu einem unglaublich günsti-gen Preis, das Preisleistungs-verhältnis hat gestimmt!

Danke Achim.

Die Zollburg Pfalzgrafenstein

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AUSBILDUNG

36

um 13. Mal führtedie Sektion in Ko-operation mit demPhotoclub Reutlin-gen einen Foto-

workshop durch. Ziel derFotoworkshops ist es, denambitionierten Bergfoto-grafen Tipps und Anleitungfür noch bessere Fotos zugeben.

Das Zugspitzgebiet musstedieses Jahr als Motivgeber fürdie fünfzehn Teilnehmer desdiesjährigen Fotoworkshopsherhalten. Und ich musssagen, das Gebiet eignete sichausgezeichnet dazu, auch derWettergott tat sein Übrigesund bescherte den Fotografenan allen drei Tagen ausrei-chend Licht.

Nach dem Zimmerbezug imHotel Tyrol in Lermoos undeiner kleinen Stärkung führteRoland Rieker vom Photo-club die Fotografen in dieerste Unterrichtseinheit ein.Praxis war angesagt, diezweistündige Fotowanderungdurch das Almgebiet am Orts-rand von Lermoos entwik-kelte sich zum Spiel mit derBlende, der Verschlusszeitund der Schärfentiefe.

Jeder Teilnehmer konnte aus-giebig die verschiedenstenMöglichkeiten seiner Kameraund der Bildgestaltung aus-probieren. Die Umsetzung er-folgte entsprechend denkleinen Aufgaben, die Rolandallen stellte.

Abends nach dem Essen wur-den die ersten Ergebnisse desNachmittags gemeinsam be-trachtet und besprochen.

Stimmungsvolle Landschafts

Seebensee mit Wettersteinmassiv Immer schön in der Reihe bleiben

Wir müssen auf weicheres Licht warten

ZText und Bilder: Helmut Kober

Eigentlich müsste ich höher sein

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AUSBILDUNG

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Anderntags strebten die Foto-grafen nach Höherem, derSeebensee, zwei Gehstundenoberhalb der Ehrwalder Almwurde angesteuert.

Wenn alle Bedingungen gutsind, spiegelt sich das Fels-massiv des Wettersteingebir-ges im klaren Wasser desSees, ein Höhepunkt für alleLandschaftsfotografen. Lei-der waren nicht alle Bedin-

gungen an diesem Samstagerfüllt, die Wasseroberflächekräuselte sich im Wind undschon war das Spiegelbildzerstört. Dennoch gab es ge-nügend andere Bildmotive, sodass jeder Fotograf eine volleSpeicherkarte nach Hausebrachte.

Am Sonntagmorgen folgtedie kleine Fotowanderung insGebiet der Loisachquellen

unterhalb des Fernpasses.Auch dort gab es Motive inHülle und Fülle, insbesonderedie Makrofotografen warenwegen der Vielfalt der Pflan-zen geradezu entzückt.

Nach der Abschlussbespre-chung wurde die Rückfahrtnach Reutlingen angetretenund der letzte Fotoworkshopin dieser Form endete mit be-geisterten Gesichtern.

Im nächsten Jahr findet an-stelle des Fotoworkshops einemehrtägige Fotowanderungim Montafon statt.

Da wird uns der BergfotografAndreas Künk aus Schruns zuden schönsten Motiven seinerHeimat führen.

fotografie rund um die Zugspitze

Im Sitzen ist es bequemer

Ja, es ist ganz gut geworden

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AUSBILDUNG

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nseren bewährtenWanderleiterinnenDorothee Stengelund Inge Schuhma-cher blieb dieses

Jahr wenigstens im Bus dasandauernde Durchzählenerspart, da dieser mit 34Botanikfreunden vollstän-dig besetzt war.

Unser Busfahrer brachte unssicher ins Kleinwalsertal, wowir in Mittelberg im HotelSteinbock untergebrachtwaren.

Um für den Samstagmittagangesagten Gewittern zu ent-gehen, starteten wir mit derersten Gondel hinauf zumWalmendinger Horn (1990m). Alpensüßklee, Knaben-kräuter, Kugelorchis, Enzianeund die ungewöhnliche gelbeStraußglockenblume säumtenden noch kurzen Anstieg hin-auf zum Gipfel. Trotzdemmusste sich mach Teilnehmerentscheiden, ob er lieber denGipfel erreichen oder vonHartmut Walz geduldig überdie reiche Flora am Weges-rand informiert werdenwollte.

Denn spannend ist es schon,dass die Hecken-Alpenrosedie einzige Rose ohne Sta-cheln ist und nichts mit denim Volksmund so genanntenAlpenrosen (Rhododendren)zu tun hat.

Gemeinsam ging es weiterzur Schwarzwasserhütte, diewir aufgehalten vom gelbenzweiblütigen Veilchen oderder zarten Höswurz nurknapp vor dem ersten Regen-guss erreichten. Von dorthatte man einen herrlichenBlick zum markanten Fels-massiv des Hohen Ifen und

auf das zerklüftete Karstge-biet des Gottesackerplateaus.Beim Abstieg zur Melködeging es flott voran, da uns derRegen noch erwischte und dieBeschäftigung mit Capes undSchirmen wichtiger war alsbotanische Ergüsse.

Sehr zum Leid von Inge, diedoch endlich am Bus ankom-men wollte, hörte der Regenauf und der Wanderflusswurde wieder von Kostbar-keiten wie dem Fieberklee,dessen filigranen Blüten-stand viele noch nie gesehenhatten gebremst.

Botanikaus

Narzissenblütiges Windröschen Stengelloser Enzian

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AUSBILDUNG

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Neben Wellness und Jukeboxwurde der Abend auch ge-nutzt, um ein paar botanisch-babylonische Sprachver-wirrungen aufzulösen. Sowurde geklärt, dass das Al-penrispengas nicht „alleiner-ziehend“, sondern „lebend-gebärend“ ist. Auf dem Grasentwickeln sich Brutknospen,die schon auf der Mutter-pflanze keimen und so, nachdem Abfallen, schnell weiter-wachsen können. Eine ge-niale Strategie sich an dieextrem kurze Vegetationspe-riode anzupassen.

Am Sonntag ging´s entspanntmit der Bahn hinauf zur Kan-zelwand. Die letzten Meterbis zum Gipfelkreuz auf 2058m schafften wiederum nichtalle, da sie an den klebrigenBlättern des insektenfressen-den Alpenfettkrauts hängen-blieben oder die Nase ansnach Vanille duftende Kohl-röschen hielten. Neben dembehaarten Mannsschild ent-deckten wir auch die Silber-wurz, die mit ihren ledrigenBlättchen ganze Felsen über-zieht. Das kleine Pflänzchenist gar keine Blume, sondernein Gehölz, das über 100

Jahre alt werden kann.

Offensichtlich prägt hier obenintensiver Skitourismus dieHänge und im Sommer über-rollen Massen an Wandererndie breit angelegten Wege.Erstaunlicherweise konntesich trotzdem eine artenreicheAlpenflora entwickeln. Sowanderten wir, vorbei an bun-ten Blumenwiesen dominiertvom narzissenblütigen Wind-röschen und Hängen von Al-penrosen übers Fellhornzurück zur Kanzelwandbahn.

Die Zeit verging bei sonni-gem Wanderwetter wiederviel schneller als geplant undes wurde Hartmut verbotenanzuhalten und zu botanisie-ren, damit vor der Talfahrtnoch genügend Zeit für eineausgiebige Einkehr blieb.

Vielen Dank an Dorothee,Inge und Hartmut für dierundum gelungene Exkur-sion!

fahrt 2015 Text: Karin Lutz, Bilder: Hartmut Walz, Dieter Baral und Jürgen Pust

Straußglockenblume Mücken-Händelwurz

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JUGEND | Wettkampf

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napp 100 Schülerverschiedener Schul-arten der Klassen 5 –12 starteten am 14.07.2015 beim Kreis-

finale in der ReutlingerKletterhalle.

Jedes Team bestand aus vierSchülern (mindestens einMädchen), die jeweils dreiRouten – eine davon aufZeit – und einen Boulder(Quergang ohne Seil) klet-tern mussten.

Um möglichst viele Punktefür die eigene Mannschaft zusammeln, war die erreichteHöhe entscheidend – diesewurde von den Routen-schiedsrichtern ermittelt, ineinen Laufzettel eingetragenund anschließend zu einemMannschafts-Ergebnis ad-diert.

Beim Speedklettern wurdedas eigene Ergebnis mit demschnellsten Ergebnis der je-weiligen Altersklasse ver-rechnet und in Punkteumgewandelt.

Beim Bouldern konnte manauch je nach erreichter Zonemehr oder weniger Punktesammeln.

Die Veranstaltung fand zumsechsten Mal und bereits zumfünften Mal in der ReutlingerDAV Kletterhalle statt. Auchdieses Jahr herrschte währenddes Wettkampfes wieder eineentspannte und freundlicheAtmosphäre. Auch die Orga-nisation im Vorfeld mit demHallenbetreiber SteffenDanco war wie immer un-kompliziert und produktiv.

Der DAV hat auch dieses Jahrwieder gerne die Kletterhallefür den Schulwettkampf zurVerfügung gestellt, so dasskeine Kosten für die teilneh-menden Kinder entstanden.

Am 24.7.15 durften sich diezwei besten Teams jeder Al-tersklasse beim Regierungs-präsidums-Finale mit denBesten der Bezirke Balingen,Ulm und Ravensburg in derKletterhalle in Ravensburgmessen.

In der Altersklasse 2 siegtesogar das Wildermuth-Gymnasium Tübingen vordem Johannes-Kepler-Gym-nasium Reutlingen!

Die Ergebnisse:

In der Alterklasse 1 (Jg. 2001 und älter):

1. Platz: Karl-von-Frisch-GymnasiumDußlingen (Till Pfister, Fabio Dürr,Anouk Dupe, Clara Formacon)

2. Platz: Albert-Einstein-GymnasiumReutlingen (Nikolas Kolb, Noa-JolinRuopp, Niklas und Benjamin)

3. Platz: Uhland-Gymnasium Tübingen

4. Platz: Johannes-Kepler- Gymnasium

In der Alterklasse 2 (Jg. 2001 und jünger):

1. Platz: Wildermuth-Gymnasium Tübingen(Paul Winckler, Tina Schreiner, Lukas Fader,Jonas Groh)

2. Platz: Johannes-Kepler-Gymna-sium Reutlingen (Almut Lemke, HelenDanco, Sebastian Janinski,David Haberer)

3. Platz: Carlo-Schmid- GymnasiumTübingen

4. Platz: Gymnasium des Bildungs-zentrum Nord Reutlingen

Kreisfinale der Schulen im Sportklettern 2015

Text: Christine Kudirka

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Unser Bautrupp!

JUGEND

is zum nächstenWinter!“, so verab-schiedet man sich inder Regel am Endeeiner Skiausfahrt.

Doch in diesem Sommersollte es anders werden, denn„wir gehen mal Wandern aufdie Kaltenberghütte!“

Doch wer ist bereit die Wan-derung zu organisieren und –ist Wandern allein nicht dochein wenig langweilig? ImFrühjahr kam dann, bei einemGespräch mit HüttenwartChristian Mayer, die zün-dende Idee, „wir macheneinen Arbeitseinsatz!“ Dar-aufhin gab es eine E-Mail analle Teilnehmer der letztenJugendausfahrten und am 25.Juli starteten wir mit einemKleinbus in Richtung Arl-berg.

Nach einem blitzschnellenAufstieg zur Hütte am Freitagund einer angenehmen Nachtmit ein paar Badenser imWinterlager, brachen wir amSamstag in Richtung Maroi-weg auf. Bepackt mit Spitz-hacke, Spaten, Schaufel undRechen musterte man uns aufdem Zustieg ein wenig ver-dutzt. „Was haben die dennvor?“

Am Maroiweg angekommen,galt es die Markierungen zukontrollieren und den Weg aneinigen Stellen noch etwas zuverbreitern. So arbeiteten wiruns langsam in Richtung Tal.Nach unserer Mittagspausezogen dunklere Wolken auf,und wir mussten nochmalGas geben, damit wir auchfertig werden. Im Tal ange-kommen, packten wir unsereWerkzeuge auf den Rucksackund marschierten RichtungSt. Anton. Es wird ein langerund zäher Abstieg… Um beiStimmung zu bleiben, mun-

terte uns Ferdi auf: „in 10 Mi-nuten kommt eine Bushalte-stelle, und dann kommt in 10Minuten auch ein Bus!“ Wirlachten und marschiertenweiter… Und nach 10 Minu-ten, hinter einer leichtenLinkskurve, eine Bushalte-stelle! Wann der nächste Buskam, muss ich nicht erwäh-nen. Die Stimmung war groß-artig, daran konnte auch dereinsetzende Regen nichtsmehr ändern.

Die Nacht auf Sonntag ver-brachten wir im Tal, da dieHütte schon randvoll war. Soübernachteten wir im Matrat-zenlager in Wald, was denVorteil hatte, dass wir nichtbei strömendem Regen aufdie Hütte aufsteigen mussten.Am Sonntag stiegen wirnochmal auf die Hütte auf,um eine Wasserleitung voll-ends zu vergraben. Nach demanschließenden Mittagessenauf der Hütte ging es dann gutgelaunt nach Hause, wo wiruns mit „Bis zum Winter“verabschiedeten.

In diesem Sinne wünsche ichallen einen schönen Herbstund freue mich, möglichstviele neue und alte Gesichterim kommenden Winter auf

den Skiausfahrten wieder zutreffen! – Bis dahin!

„Bis zum Winter“ Arbeitseinsatz der Skijugendauf der Kaltenberghütte

Bevor es losgeht, Zähneputzen nicht vergessen!

Leider außer Betrieb, wir kommen im Winter wieder!

Text und Bilder: Philipp Nörpel

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FAMILIE

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ls wir am Samstag-abend, so gegen17:30 Uhr auf derHeimfahrt waren,überlegte ich, wie

ich diesen Bericht schreibensoll.

Ich fragte die zwei charman-ten jungen Damen auf derhinteren Bank, ob sie mirdenn bei dieser schwierigenAufgabe helfen könnten.„Das ist doch ganz einfach“bekam ich als Antwort undschon ging die Erzählung los.

„Am Samstag gingen wir indie Höhle…“ Wir merken,dass sich unsere Erzählerin-nen auf das für sie wesentli-che fokussierten. Aber ichmöchte natürlich auch die un-wichtigeren Dinge nieman-dem vorenthalten.

Eine bunte Truppe aus vierachtjährigen Kindern undfünf Erwachsenen fand sichgegen 14:30 Uhr am Park-platz der Gustav JakobsHöhle ein.

Die Kinder waren bereitsziemlich aufgeregt und infreudiger Erwartung einesAbenteuers. Ich behauptemal, den Erwachsenen ginges genau so. Zuerst hieß esaber die Ausrüstung anlegenund auf Funktion prüfen.

Alte Klamotten hatten alle an,als sich aber Christoph, derdie Aktion leitete, sowie seinAdjutant und Autor diesesBerichtes, professionelleHöhlenschlaze überzogen,wurden die Augen größer und

größer. Ich meine darin gele-sen zu haben: Auf was habeich mich da eingelassen?

Egal, schnell noch die Stirn-lampen an die Helme mon-tiert und fertig. Langsam undvorsichtig gingen wir densteilen Weg zum Eingang derHöhle hinunter. Am Eingangmachten wir Halt und hiermöchte ich zu unseren ju-gendlichen Erzählerinnen zu-rückkehren.

Die Geschichte geht nämlichso weiter: „Vor der Höhle hatChristoph was über Tiere undso erzählt und dann sind wirreingegangen…“ Tatsächlichging es natürlich nicht soschnell. Die Einweisung vonChristoph begann zunächst

mit der Aufzählung der rich-tigen Ausrüstung (im späterenVerlauf unserer Höhlentourüberholte uns eine Familie,die diese Einweisung bitternötig gehabt hätte – und allen,inklusive den Kindern, ist dasaufgefallen).

Dann wurde es aber schonspannender. Zusammenhaben wir uns überlegt, wel-che Lebewesen es in derHöhle wohl gibt und sind auffolgende Liste gekommen:Fledermäuse, Spinnen,Füchse, Bären (besser nicht)und Höhlenzwerge?!

Das ließ ja einiges erwarten.Bevor wir dann aber gestartetsind gab es noch Hinweise,wie man sich in einer Höhleverhält. Nichts liegenlassen,nichts mitnehmen (außerMüll) und nichts kaputt ma-chen. Und zu guter letzt gabes einen kurzen geologischenExkurs zum Thema Tropf-steine. Aber dann ging es end-lich los. Christoph voraus undder Autor am Schluss als Be-senwagen.

Langsam und vorsichtig ta-steten wir uns die erstenMeter voran. Der Weg war

zunächst trocken und nichtallzu schwierig. Im weiterenVerlauf änderte sich dies je-doch. Teilweise mussten wirErwachsene auf den Knienkriechen oder uns seitlichdurch Engstellen durchschie-ben. Aber wir hatten ja Gottsei Dank unsere jungen Ex-perten dabei, die uns mitguten Tipps und Hilfestellungunterstützten. Im Verlauf desWeges gab es immer wiederDinge zu entdecken: Trop-steingalerien, unterschiedli-che Gesteinsfarben und sogarkleine Calcit-Kristall-Rasen,die von unseren Lampen an-geleuchtet wie Edelsteinefunkelten. Und schließlichgelangten wir in die ersteHalle, in der wir die vielenTropfsteine bewunderten.

Und was sagten unsere Er-zählerinnen zu diesem Teilder Geschichte? Sie sagtenfolgendes: „ Und in der Höhlegab es viele Hallen mit ganzvielen Tropfsteinen und dieTropfsteine wachsen ganzlangsam…“ Recht hat derSpeläologennachwuchs.

Tropfsteine wachsen je nachUmgebung zwischen 8 und15 Millimeter pro 100 Jahr.

Am Höhleneingang

Von großem Kino,Höhlenzwergenund Schätzen

Text: Uwe Setz, Fotos: Christoph Schnizler, Heiko Fibranz

Page 45: Der Reutlinger Alpinist 125

FAMILIE

Damit wird klar, dass selbstein kleiner Tropfstein bereitsein Methusalem ist. Christophbat uns dann, einmal ganzstill zu sein und alle Lampenauszuschalten. Das war fastein wenig gruselig, es warnämlich stuckdunkel und manhörte das Tropfen von Wasserund jedes noch so kleine Ge-räusch.

Meine Erzählerinnen fuhrenan dieser Stelle mit ihrer Ge-schichte so fort: „ Und danngingen wir weiter zum Höh-lenkino…“ Höhlenkino, wasist das denn? Unsere Gruppemachte sich auf zur nächstenHalle und dort wartet dasnächste Highlight auf uns.Christoph hatte eine sehrlichtstarke Lampe dabei undbat uns wieder, unsere Lam-pen auszuschalten. Mit sei-nem Strahler beleuchtete erdann die tollen Gebilde undStrukturen, die die Natur imLaufe der Zeit hier geschaffenhat. Und da jeder in der erstenReihe saß, zog uns das Licht-und Schattenspiel alle in denBann.

Hier überschlug sich die Ge-schichte meiner Erzählerin-nen beinahe, denn es gabnoch ein weiteres Spektakel:„Und dann haben wir einenSchatz gefunden, den dieHöhlenzwerge dort versteckthaben und bewachten…“

Wow, Höhlenzwerge und einSchatz. In einer Spalte habenwir tatsächlich, nach einigemSuchen, eine Schatzdose ent-deckt, die von einem Höhlen-zwerg gehütet wurde. Wie daswohl zustande gekommenist? Aber wir waren längstnoch nicht am Ausgang derHöhle.

Oder um es mit den Wortenmeiner Co-Autorinnen zusagen: „ Und zum Schlussrutschten wir noch auf derBauchrutsche…“. Ja, auchdas gibt es in der Gustav Ja-kobs Höhle, eine kleine, ge-neigte Kalkplatte, dieChristoph zur Freude aller zueiner Bauchrutsche umfunk-

tionierte. Nach einer Stundesind wir aber dann schmutzigaber glücklich am Ausgangder Höhle angekommen. Aufdem Rückweg zum Parkplatzgalt es dann noch eine ca. 5 mhohe, senkrechte Leiter zuüberwinden.

Die Kinder wurden vor-schriftsmäßig gesichert, dieErwachsenen wählten dieFree Solo Variante.

Am Ende kommen meinezwei Souffleusen ein letztesMal zu Wort: „Und dannhaben wir noch gegrillt“.Ganz genau, wir nutzten dieGrillstelle in der Ruine Hofenum unsere Höhlentour gemüt-lich bei Grillwürstchen undentspannter Unterhaltungausklingen zu lassen.

Wo ist der Schatz?

Endlich Platz45

Page 46: Der Reutlinger Alpinist 125

HÜTTEN UND WEGE| Kaltenberghütte

46

apa, komm schnell.Du kannst Dich inden Wind setzen."

Ich verstehe nicht. Je-doch ist die Aufforderungmeiner Tochter nachdrücklichund duldet irgendwie keinZögern. Obwohl bereits rechtspät und schon länger nachden Abendessen raffe ichmich also noch einmal auf,ziehe die Bergschuhe an undfolge Judith und Ihrer Freun-din Maya erneut vor dieHütte. Es stürmt, die Flaggenvor dem Haus stehen steif imWind. Am "Sonnenunter-gangs-Bänkchen" können wiruns tatsächlich in den Windlehnen, ohne um zu fallen.Gleich fliegen wir davon ... !

Es ist bereits der dritte Tagunseres Kurzurlaubes auf derKaltenberghütte. Angekom-men sind wir am Donnerstagam späten Nachmittag. DerAnstieg war recht anstren-gend, besonders das letzteStück forderte den Mädchenund hier vor allem Judithalles ab. Auf 2.089m ange-kommen beziehen wir unserLager, trinken einen Kakaound essen einen Strudel, einwenig spielen, ein wenig aus-ruhen - die Zeit bis zumAbendessen vergeht im Flug.Später muss ich niemandenin's Bett schicken, das gehtnach den Anstrengungen undAufregungen des Tages ganzvon alleine.

Am nächsten Morgen lassenwir es ruhig angehen. ZumStart genießen wir unserFrühstück. Draußen auf derTerrasse beobachten wir einegrößere Gruppe, mehrere Fa-milien, die gemeinsam inWinterraum untergebrachtsind. Alle zusammen brechenRichtung Krachelspitze auf.

Der Ausrüstung nach zu ur-teilen ist allerdings nicht die-ser Gipfel das Ziel, sondernvielmehr die Kletterfelsen aufdem Weg dorthin. Teilweisesind die Routen noch ganzneu und erst am Ende derletzten Saison eingerichtetworden. Verschiedene Mehr-seillängen, so lasse ich es mirerklären, die nicht nur diekleinen Kletterer begeistern,sondern in dieser Form auchkomplette Ausbildungen er-lauben. Darüber aber an an-derer Stelle mehr. Wir dreihaben andere Pläne, Kletternsteht auf der Wunschlistenicht ganz so weit oben. Ichpacke unsere sieben Sachenzusammen und wir erkundendie nähere Umgebung um dieHütte. Die beiden kleinerenSeen sind in diesem Jahrschon ausgetrocknet, der Ba-desee jedoch ist einladendwie immer. Einen Bach auf-stauen, in Geröllfeldern her-umklettern, auf einemFelssims finden wir einenschönen, schattigen Rast-platz.

Die Zeit vergeht im Turbo-tempo. Irgendwann sind wirwieder zurück. Renate orga-nisiert das Abendessen. Ullizaubert in der Küche ein lek-keres Rindergulasch. Dasganz Team ist hochengagiertdabei. Wir Gäste finden nochdie Zeit für ein paar Spiele,die es im Gastraum zu Ge-nüge gibt. Um 22.00 Uhr istHüttenruhe - alle verkrümelnsich ohne zu Murren.

Der Samstag beginnt etwasfrüher. Wir planen eine Berg-tour. Erneut passt alles ineinen großen Rucksack. Losgeht's. Zwei Stunden späterstehen wir auf 2.522m Mee-reshöhe auf den Maroiköp-fen. Für Maya ist es der erste

Gipfel in den Alpen über-haupt - Sie strahlt und läßtsich von der Landschaft, vonder großartigen Kulisse be-geistern: "Alles ist wie ge-malt."

Ich schaue hinüber zum Kal-tenberg und zu seinem Glet-scher. Letzterer scheintwährend der vergangenenzwölf Monate mächtig gelit-ten zu haben (we sehr, wirdmir aber erst klar, als ich ihnzu Hause mit den Aufnahmender letzten beiden Jahre ver-gleichen habe.) RasanterGletscherschwund hautnah -es wirkt irgendwie beklem-mend.Im Abstieg holen uns dieAusläufer des nächsten Ge-witters ein - der Wetterberichtstimmt genau. Es grumelt inder Ferne, die ersten Regen-tropfen dagegen sind so rich-tig echt. Verblüffend, wieschnell die beiden Mädchendie Regenausrüstung angezo-gen haben. Es pladdert so vorsich hin, uns dreien macht dasnichts mehr aus.

Diese Gewitter-Ausläuferverziehen sich, kurz vor derHütte können wir zumindestdie Regenjacken wieder weg-packen. Und doch haben wirGlück, denn unmittelbar vorder Rückkehr kommt schlag-artig wieder starker Wind auf,dazu so richtig dicke, schwereerste Regentropfen. Wir kom-men trocken in die Hütte, sindgerade im Flur, als es so rich-tig loslegt. Uns kann dasnichts mehr anhaben. Abernur ein paar Minuten spätertriftt die nächste Gruppe ein.Pitschnaß! Und durchgefro-ren. Renate ist da. Gleichnach dem Trocken rubbelngibt's einen heißen Tee undgemütliche, wohlige Wärmekehrt zurück.

Einmal mehr denke ich mir,wie wichtig die richtige (undgriffbereite!) Ausrüstung ist,gleichgültig wie unnötigdiese zu Beginn einer Berg-tour auch immer erscheinenmag. An diesem Abend hatUlli die Hüttenruhe auf 23.00Uhr verlängert. Und er machtfür die beiden Mädchen nocheinmal eine halbe Stunde Ver-längerung möglich.

Sonntagfrüh - unser letztesHüttenfrühstück. Das Buffetist reichlich bestückt und esschmeckt lecker - wie immer!Um uns herum herrscht allge-meine Aufbruchsstimmung.Klar, heute ist Sonntag. Wirsind die letzte Gruppe, diekurz vor halb zehn die Hütteverlässt. Alles zusammenpak-ken und natürlich der Ab-schied von Renate und vonUlli, von den den drei Kin-dern Tobias, Johanna undJakob benötigen Zeit. VielZeit. Wir gehen nach Hause,aber ein klein wenig verlas-sen wir auch zu Hause. Dievier Tage waren einmal mehreinfach zu schön. So wie esaussieht ist es keine Frage obwir wieder kommen, sondernnur wann und wie schnell daspassieren wird.

Im Abstieg legen die beidenMädchen ein Tempo vor, dassmir ganz automatisch die Ge-danken zu einem Down-Hill-Race durch den Kopf gehen.Und dabei gibt es keinerleiUnsicherheit, keinen einzigenFehltritt. Woher kommt dieseEnergie? Wir brauchen keineeineinhalb Stunden zurückzum Auto. Und noch einmaldrei Stunden später könnenwir bei Maya daheim nocheinen Nachmittagskaffee mitKuchen genießen. Hat ihreMama toll gemacht.

Sonne, Gewitter, Sturm...... die Kaltenberghütte und von allem etwas

Text und Bilder: Thomas Speidel

Page 47: Der Reutlinger Alpinist 125

HÜTTEN UND WEGE| Kaltenberghütte

47

Lange bleiben wir trotzdemnicht. Die Mädchen sindmüde, die letzten Tage for-dern ihren Tribut. Und ich?Müde bin ich auch etwas,aber noch mehr freue ichmich über diese wunderbarenvier Tage in den Bergen. Undüber die Freude und über dieBegeisterung in den Augenmeiner beiden Begleiterin-nen. Dank dem Verwall undDank der Kaltenberghütte.

Abendessen in einer gut gefüllten Gaststube

Hüttenromantik am späten Abend

Nichts passt besser zusammen ...

Die Familie Rief in Ihrer 23ten Hüttensaison

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Page 49: Der Reutlinger Alpinist 125

HÜTTEN UND WEGE

Kaltenberghütte

Im hinteren Klostertal des Verwallgebirges (2.089 m)

Anschrift: A-6754 Stuben am ArlbergTelefon: +43 (0)5582 790

Hüttenwirte: Renate und Ulli RiefBogen 33, A-6675 TannheimTel: +43 (0) 5675-20071, Fax: +43 (0) 5675-20071-20E-Mail: [email protected]

www.verwall.de, www.kaltenberghuette.at, www.dav-reutlingen.de

Hüttenwart: Christian Mayer, Kurt-Schumacher-Str. 83/5 72762 Reutlingen, Telefon: +49 (0) 7121-2 42 16E-Mail: [email protected]

Ausstattung: Kategorie IZimmerlager: 30Matratzenlager 24Matratzenlager im Winterraum*: 16*Selbstversorger, zugänglich mit DAV-Schlüssel

Übernachtungspreise Mitglieder (Nichtmitglieder in Klammern):in EuroZimmerlagerMatratzenlagerSelbstversorger

Talorte:Langen am Arlberg (1.228 m), Stuben am Arlberg (1.407 m)St. Christoph am Arlberg (1.771 m)

Zugänge:Langen über Bludenzer Almen Gehzeit 3 ½ StundenStuben über Stubener-Seen-Weg Gehzeit 2 ½ Stundenoder Alpe Rauz Gehzeit 2 StundenSt. Christoph über Paul–Bantlin-Weg Gehzeit 2 ½ StundenSt. Christoph über Berggeistweg Gehzeit 4 Stunden

Übergänge:Konstanzer Hütte über Reutlinger Weg Gehzeit 6 StundenNeue Reutlinger Hütte über Bludenzer Alpe Gehzeit 4 StundenUlmer Hütte über St. Christoph Gehzeit 5 Stunden

Gipfel:Kaltenberg (2.896m)nur mit Gletscherausrüstung Gehzeit 3-4 StundenKrachenspitze (2.686m) Gehzeit 2 StundenStubener Albonakopf (2.653m) weglos, I-II Gehzeit 1 ½ StundenMaroiköpfe (2.529m) Gehzeit 1 Stunde

Karten und Führer:Alpenvereinskarte 1:50000, Blatt 28 VerwallgruppeAV-Führer „Verwallgruppe“, Berg Verlag RotherWanderführer „Arlberg-Paznaun“, Berg Verlag Rother

Neue Reutlinger Hütte

Walter-Schöllkopf-HütteAuf der Wildebene in der Verwallgruppe (2.397 m)Selbstversorgerhütte, nicht bewirtschaftet.Zutritt nur mit Alpenvereinsschlüssel.

www.verwall.de, www.kaltenberghuette.at, www.dav-reutlingen.de

Hüttenwarte: Christian Mayer, Kurt-Schumacher-Str. 83/5 72762 Reutlingen, Telefon: +49 (0) 7121-2 42 16E-Mail: [email protected]

Otto Friedrichs, Werastraße 80, D72764 ReutlingenTel: +49 (0) 7121.311912, E-Mail: [email protected]

Ausstattung: Matratzenlager 10Holzherd, Brennholz, Kochgeschirr, Gaskartusche bitte mitbringenBio-Klo

Übernachtungspreise Mitglieder (Nichtmitglieder in Klammern):in EuroMatratzenlagerzusätzlich 2,50 Euro für Brennholz pro Person

Talorte:Langen am Arlberg (1.228 m), Stuben am Arlberg (1.407 m)St. Christoph am Arlberg (1.771 m)

Zugänge:Klösterle, Langen über Nenzigasalm Gehzeit 4 ½ Stundenoder Satteinser Alm Gehzeit 4½-5 StundenStuben über Stubener Weg Gehzeit 5 Stundenoder Gaflunatal Gehzeit 5 Stunden

Übergänge:Konstanzer Hütte Gehzeit 2 ½ StundenHeilbronner Hütte Gehzeit 4½-5 StundenKaltenberghütte Gehzeit 3½-4 Stunden

Gipfel:Reutlinger Turm (2.606 m)Eisentäler Spitzen (2.753 m)Kaltenberg (2.896m)Pflunspitze (2.912 m)

Karten und Führer:AV-Führer „Verwallgruppe“, Berg Verlag RotherWanderführer „Arlberg-Paznaun“, Berg Verlag RotherAlpenvereinskarten Verwallgruppe Blatt 28, 1:50000Lechtaler Alpen/Arlberggebiet Nr. 3/2, 1:25000

Erwachsene 19-25 Jahre 7-18 Jahre bis 6 Jahre 15,- (26,-) 13,- (23,-) 9,- (19,-) 6,- (10,-)10,- (20,-) 9,- (20,-) 6,- (16,-) 0,- (0,-)10,- (20,-) 10,- (20,-) 5,- (15,-) 0,- (0,-)

Erwachsene 19-25 Jahre 7-18 Jahre bis 6 Jahre 10,- (20,-) 10,- (20,-) 5,- (15,-) 0,- (0,-)

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Page 50: Der Reutlinger Alpinist 125

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