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perfekt DEUTSCH 3/2012 MÄRZ EINFACH DEUTSCH LERNEN WWW.DEUTSCH-PERFEKT.COM sprachkurse Wie Sie die Besten finden aldi Das Lebensmittel-Imperium SPRACH-SERVICE 2 Am Telefon sicher kommunizieren 2 Fahrkartenautomaten verstehen 2 Übungen, Übersetzungen 2 800 Wort-Erklärungen Auf den jungen Seiten: Freiwillig helfen und Deutsch lernen LEARN GERMAN ESTUDIAR ALEMÁN APPRENDRE L’ALLEMAND IMPARARE IL TEDESCO NAUKA NIEMIECKIEGO УЧИМ НЕМЕЦКИЙ ALMANCA Ö ˘ GRENMEK BREMEN SO MODERN WIE HISTORISCH Deutschland: € 6,50 Schweiz: sfr 11,70 A B E F FIN GR I L NL P (cont.) SI: € 6,50

Deutsch Perfekt 2012-03

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Page 1: Deutsch Perfekt 2012-03

perfektDEUTSCH

3/2012 MÄRZ

EINFACH DEUTSCH LERNEN

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3/2012

perfektDEUTSCH

sprachkurseWie Sie die Besten finden

aldiDas Lebensmittel-Imperium

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en (3) au

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SPRACH-SERVICE

2 Am Telefon sicher kommunizieren

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2 800 Wort-Erklärungen

Auf den jungen Seiten:Freiwillig helfen und Deutsch lernen

LEARN GERMAN ESTUDIAR ALEMÁN APPRENDRE L’ALLEMAND IMPARARE IL TEDESCO NAUKA NIEMIECKIEGO УЧИМ НЕМЕЦКИЙ ALMANCA ÖGRENMEK

BREMENSO MODERN WIE HISTORISCH

Deutschland: € 6,50 Schweiz: sfr 11,70 A ● B ● E ● F ● FIN ● GR ● I ● L ● NL ● P (cont.) ● SI: € 6,50

01_Titel_DP_03-12_ok 07.02.12 14:18 Seite 1

Page 2: Deutsch Perfekt 2012-03

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ePaper_DP_ab_10-2011 07.09.11 10:09 Seite 1

Page 3: Deutsch Perfekt 2012-03

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978

-3-5

89-0

1690

-7

Bremen boomt. Tourismusexperten nennen die Stadt inzwi-

schen in einem Satz mit Berlin und Hamburg – seit Jahren wol-

len nämlich immer mehr Menschen die norddeutsche

Metropole sehen. Denn Bremen kombiniert seine historische

Substanz klug mit modernen Angeboten wie dem

Wissensmuseum Universum, das wir als Motiv für den Titel

gewählt haben. Höchste Zeit also für unsere Bremen-

Korrespondentin Astrid Labbert, endlich einmal ein großes

Stück über ihre Stadt zu schreiben (ab Seite 12).

Wenn Journalisten über Erfah -

rungen mit bestimmten Insti -

tutionen berichten wollen, dann

gibt es zwei Möglichkeiten. Der

einfachere Weg führt über die

Institutionen selbst. Die meisten

helfen gerne. Als wir eine Ge -

schichte über Sprachkurse planten,

haben wir uns für einen anderen

Weg entschieden: Wir haben

Deutschlerner direkt kontaktiert, mit der Bitte, uns über ihre

Erfahrungen zu berichten.

Wir wollten damit kein negatives Bild von den Sprachschulen

zeichnen. Aber wir wollten uns unabhängig von der Qualität der

Angebote überzeugen. Weit mehr als 100 Deutschlerner waren

bereit, unserer neuen Redakteurin Eva Pfeiffer von ihren meis -

tens sehr guten Erfahrungen zu berichten. Außerdem sprach die

Journalistin mit mehreren Experten. Auf dieser Basis gibt sie nun

Tipps, wie Sie den perfekten Kurs finden (ab Seite 28).

Mein besonderer Dank gilt den vielen

Leserinnen und Lesern, die auf unsere

Fragen aus dem Januar-Heft geantwortet

haben. Glückwunsch den zehn Glücklichen,

die dabei einen Preis gewonnen haben –

ihre Namen stehen auf Seite 11.

Jörg WalserChefredakteur

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klug ≈ intelligenthöchste Zeit, … hier: ≈ sie muss jetzt zu schreiben endlich … schreibenbest“mmte (-r/-s) hier: so, dass man sie

aus einer Gruppe vonInstitutionen wählt

zeichnen hier: zeigen, beschrei -ben

¢nabhängig hier: neutral s“ch überzeugen v¶n hier: feststellen, wie

gut/schlecht etwas istbereit sein etwas tun wollendie Redakteurin, -nen ≈ Journalisting¡lten hier: ≈ gehen an; sein

fürder Preis, -e hier: Gegenstand oder

Geld, den/das ein Gewinner bekommt

der Ch¡fredakteur, -e Chef von allen Journa -listen bei einer Zeitungoder Zeitschrift

BREMEN

perfektDEUTSCH3/12

EDITORIAL

M I T T E L

03_Editorial_0312 07.02.12 14:02 Seite 3

Page 4: Deutsch Perfekt 2012-03

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DIE THEMEN DES MONATS MÄRZ 3/12

perfektDEUTSCH 3/12

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6 Kurz & knappZahlen und Fakten, Namen und Neues

18 ReisetippsVia Regia • Steiermark • Burg Eltz •

La Chaux-de-Fonds

21 Mein Tag Ein Tag mit dem Braumeister Ludwig Mederer

22 Ja oder Nein?Streit-Thema: Brauchen Bücher besonderen Schutz?

24 Nachrichten Aus Deutschland, Österreich und der Schweiz

27 Auf den zweiten BlickSprachspiele aus der Presse

47 Mein erster MonatSvetlana Kantor in Berlin

48 Mein Deutschland-Bild Walter Schmitz über die Herstellung von Pistolen

50 Ein Bild und seine GeschichteVor 60 Jahren: Helgoland wird wieder deutsch

56 Neue Chancen für MigrantenMehr Qualifikationen sollen akzeptiert werden

58 Tatort Hier passiert’s: im Ratskeller

60 Der Blick von innenHeinrich Steinfest über Österreichs Schifahrer

66 Kulturtipps Kino • Lesung • Konzert • Ausstellung •

Theater • Bücher

68 Kolumne Claudia May über seltsame Sprachphänomene

69 Nächsten Monat… in Deutsch perfekt

70 SchlussworteWas Menschen noch zu sagen haben

L E I C H T

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S C H W E R

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M I T T E L

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M I T T E L

DER IDEALE SPRACHKURSWer in Deutschland, Österreich oder der Schweiz einen

Sprachkurs machen möchte, kann aus einem gigantischen Angebotwählen. Wie finden Sie den für Sie perfekten Kurs? Und warum könnenSie viel mehr erwarten als deutsche Grammatik und Vokabeln?

28

In der norddeutschen Großstadt gibt es viel zusehen. Zum Beispiel vier Tiere, die einmal Musik

machen wollten. Oder historische Straßen und einenHafen mit hypermodernen Häusern. Ein Besuch in einerStadt, in der sich Altes und Neues treffen.

12

BREMEN

DIE JUNGEN SEITEN VONFreiwilligenprogramme in Deutschland,

Österreich und der Schweiz • Technomusik vom Dorf •Kolumne: Wlada über Berliner und alte Kleidung

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Page 5: Deutsch Perfekt 2012-03

perfektDEUTSCH3/12

ALDI – DAS LEBENSMITTEL-IMPERIUMAm Anfang ein kleiner Lebensmittelladen, heute ein Imperium

mit dem Namen Aldi – das ist die Geschichte der Brüder Karl undTheodor Albrecht. Mehr über das Leben der beiden stillenGeschäftsmänner im dritten Teil unserer Serie „Dynastien, Entscheider,Patriarchen“.

52

5

IN DIESEM HEFT: 17 SEITEN SPRACHSERVICE

28 DeutschlernenWie Sie für sich den richtigen Sprachkurs finden

33 Wortschatz Diesmal: im Arbeitszimmer

34 Übungen zu den Themen des Monats Mehr Sicherheit mit Wörtern und Texten

36 Mahlzeit!Serie: Neues von der Familie Lang

37 Schreiben • Sprechen • VerstehenBrief an den Vermieter • Sicher Telefonieren •

Fahrkartenautomaten verstehen

39 Raten Sie mal!Zwei Rätsel zu den Themen des Monats

40 GrammatikZweiteilige Konjunktionen

41 Gesehen & gelesen Kreative Texte in der Werbung; plus: Comic

44 Lösungen • Kundenservice • Impressum Lösungen der Übungen • Wer macht was bei Deutsch perfekt?

45 StarthilfeExtra-Service Übersetzungen in Englisch, Spanisch,

Französisch, Italienisch, Polnisch, Russisch,Türkisch

Texte auf Stufe A2 des GER Texte auf den Stufen B2 bis C2 des GER

GER Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen

Texte auf Stufe B1 des GER

LESEN & HÖRENAuf www.deutsch-perfekt.com können Sie Texte mit diesem Symbol hören. Diesmal:

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auf CD oder als Download (siehe Seite 19).

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MEHR ALS 800 ERKLÄRUNGEN VON SCHWIERIGEN WÖRTERN

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¢

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lockere UmgangssprachenegativVorsicht, vulgär!ungefähr, etwa

Gegenteil von ...langer, betonter Vokalkurzer, betonter VokalPlural-Formen

WILDWEST-AUTOR KARL MAYMit seinen Romanen über den Indianer Winnetou und den

Weißen Old Shatterhand sind sehr viele Deutsche groß geworden.Auch 100 Jahre nach seinem Tod ist der Schriftsteller Karl May populär.Nach seinen Büchern wurden auch Filme, Serien und Stücke für dieBühne produziert.

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S C H W E R

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perfektDEUTSCH

U15 Bremen

Klein und arm

53 Die Geschichte der Aldi-Brüder17 Tage in Angst

( deins! Hier schreibt WladaDie Liebe der Berliner zu alter Kleidung

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Page 6: Deutsch Perfekt 2012-03

6 perfektDEUTSCH 3/12

KURZ & KNAPP

L E I C H T

FLASCHE IST NICHT

GLEICH FLASCHE

Immer mehr kleine Brauereien haben ein

großes Problem mit Flaschen. Denn viele

große Firmen benutzen keine typischen

Bierflaschen mehr, sondern individuelle

Formen. So machen es zum Beispiel

Radeberger, Veltins, Bitburger und Hasseröder.

Die Großbrauereien hoffen, das Bier in spezi-

ellen Flaschen besser zu verkaufen. Aber

Bierflaschen sind Pfandflaschen – Super -

märkte liefern leere Flaschen deshalb an die

Brauereien zurück. Früher war es kein Pro -

blem, wenn auch Flaschen einer anderen

Brauerei dabei waren: Sie brauchten nur ein

neues Etikett. Denn die Form der Flaschen war

in ganz Deutschland gleich. Schlecht für die

kleinen Brauereien und die Umwelt: Jetzt

müssen sie die vielen fremden Flaschen aus-

sortieren und zur richtigen Brauerei transpor-

tieren.

WIENER DETEKTIVE SUCHEN ALTE TAXIS

Die Stadt Wien will keine unfreundlichen Taxifahrer und sehr alten

Taxis mehr auf ihren Straßen sehen. Deshalb sollen jetzt Detektive

nach kaputten Autos und unfähigen Fahrern suchen. Die Idee

kommt von der Taxiinnung. Denn sie will, dass die Fahrer in der

österreichischen Hauptstadt einen guten und sicheren Service

anbieten. Bei Tests – auch der Wiener Tourismusbehörde – hat es

nämlich viel zu kritisieren gegeben. So waren viele Autos zu alt,

schmutzig oder haben schlecht gerochen.

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Page 7: Deutsch Perfekt 2012-03

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BERLINER FERNSEHTURM

IN NEUEM DESIGN

Ohne den zentralen Fernsehturm auf dem Alexanderplatz ist

Berlin nicht Berlin. Jeder Einwohner kennt ihn, 1,2 Millionen

Menschen besuchen ihn pro Jahr. Mit einer Höhe von 368 Metern

ist er das größte Bauwerk Deutschlands. Seit 1969 können Be -

sucher von dem Turm aus den Blick auf die Sehens würdig keiten

der Stadt genießen. In den 90er-Jahren hat der Betreiber den

Turm innen renoviert und dabei sehr kalte Farben benutzt.

Gemütlich war das nicht. Jetzt bekommt der Turm ein warmes

Design und neue Möbel. Am 15. März werden die Arbeiten fertig.

Besucher können dann die Panoramabar auf 203 Metern Höhe

und das Restaurant auf 207 Metern neu genießen. Neu ist auch

die Speisekarte des Lokals: Das bietet jetzt auch typische Gerichte

aus der Deutschen Demokratischen Republik an – bis zu deren

Ende war der Turm ein wichtiges sozialistisches Symbol. Heute

müssen Besucher oft warten, bis sie in die Höhe fahren können:

Zur Sicherheit dürfen maximal 320 Besucher zur gleichen Zeit

hinauf. Im Internet (www.tv-turm.de) bietet der Betreiber Tickets

mit einer festen Besuchszeit an. Die sind aber teurer – ein

Erwachsener zahlt dann 19,50 Euro statt elf Euro an der

Turmkasse.

perfektDEUTSCH3/12

BERLINER FERNSEHTURM IN NEUEM DESIGN

der F¡rnsehturm, ¿e ≈ sehr hoher Turm: Von dort werden Radio- und Fernsehsignalegeschickt.

die Höhe von: hoch

das Bauwerk, -e z. B. Turm, Haus, Brücke

genießen ≈ sich freuen über

der Betreiber, - hier: Firma: Ihr gehört der Turm, und sie kümmert sich um ihn.

renovieren hier: etwas Altes neu machen

k„lt hier: ≈ unfreundlich

gemütlich hier: ≈ so, dass man dort gerne lange bleibt

f¡st hier: genau vereinbart

st„tt an der Stelle von

FLASCHE IST NICHT GLEICH FLASCHE

die Brauerei, -en Fabrik: Dort stellt man Bier her.

die Pf„ndflasche, -n Flasche: Man bezahlt eine Geldsumme beim Kauf einer Flasche undbekommt sie zurück, wenn man die Flasche zurückgibt.

das Etik¡tt, -e/-en/-s kleines Schild: Darauf steht der Herstellername von einem Produkt.

die }mwelt ≈ Natur, Ökologie

aussortieren ≈ spezielle Dinge aus einer Menge herausnehmen

WIENER DETEKTIVE SUCHEN ALTE TAXIS

¢nfähig schlecht; so, dass man eine Sache nicht gut kann

die T„xiinnung, -en Organisation für die Interessen von Taxifahrern

die Tour“smusbehörde, -n ≈ Touristeninformation

10 600 000

“m D¢rchschnitt ≈ meistens: Das ist normal.

das Herkunftsland, ¿er Land: Dort ist jemand geboren und/oder groß geworden.

die Staatsbürgerschaft, -en ≈ Nationalität

ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 45/46

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10 600 000Migranten haben im Jahr 2010 in Deutschland

gelebt. Sie sind im Durchschnitt vor 21 Jahren ins

Land gekommen. Die Türkei ist mit 1,5 Millionen

Migranten das wichtigste Herkunftsland. Auf den

Plätzen zwei und drei stehen Polen (1,1

Millionen) und Russland (eine Million). Jeder

zweite Migrant hatte 2010 die deutsche

Staatsbürgerschaft. Zurzeit kommen sehr viele

neue Migranten nach Deutschland. Im ersten

Halbjahr 2011 sind 435 000 Personen gekommen.

Das waren 19 Prozent mehr als im ersten

Halbjahr 2010. Besonders viele kommen aus

europäischen Staaten, in denen es wegen der

Finanz- und Eurokrise große Probleme gibt. So

sind im ersten Halbjahr 2011 zum Beispiel 84

Prozent mehr Griechen und 49 Prozent mehr

Spanier gekommen als ein Jahr davor. Anders als

früher immigrieren mehr Menschen nach

Deutschland, als Menschen von dort weggehen.

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Page 8: Deutsch Perfekt 2012-03

8 perfektDEUTSCH 3/12

KURZ & KNAPP

MAGDALENA NEUNER

der Erf¶lg, -e positives Resultat

die W¡ltmeister- hier: Treffen von vielenschaft, -en Biathleten aus aller Welt: Der

beste Biathlet gewinnt denersten Platz.

be¡nden zu Ende bringen

die Sehnsucht starker Wunsch

attraktiv ≈ schön

ber“chten informieren

ausprobieren etwas Neues versuchen

der R•cktritt, -e von: zurücktreten ≈ hier: auf-hören

der Skiverband, ¿e Organisation für den Skisport(der Skisport Sport: Man fährt auf zwei

lan gen Teilen durch die Land -schaft oder einen Berg hinun-ter.)

“n Zukunft hier: ab sofort für lange Zeit

DER DEUTSCHE EURO DOMINIERT

die Euromünze, -n Euro-Geldstück

unterwegs sein hier: von einer Person zurnächsten weitergehen

st„rk hier: ≈ sehr

s“ch verm“schen hier: ≈ machen, dass es alleMünzen in jedem Land derEurozone gibt

der Staat, -en Land

DER GUTE TIPP

der Haushalt, -e hier: ≈ alle Personen: Siewohnen zusammen in einemHaus oder in einer Wohnung.

prognostizieren eine Prognose machen

weder … n¶ch hier: keine … und auch kei-nen …

digital ↔ analog

¢msteigen auf hier: ≈ ändern zu

der S¡nder, - Station: Sie macht Fern seh -sendungen.

„bschalten ausmachen

3 FRAGEN

aufstellen hier: an einen speziellen Platzstellen

der K•nstler, - Person: Sie macht Kunst.(die K¢nst ästhetische Dinge (z. B. Bilder,

Literatur, Musik oderSkulpturen))

die Mod¡lleisen- Miniaturbahnfigurbahnfigur, -en

b„steln kleine Dinge aus Papier, Holzoder Stoff machen

die Yogaübung, -en ≈ Figur aus dem Yogatraining

der K¶rken, - kleines, rundes Ding: Damitmacht man Weinflaschen zu.

der Sch„schlik- langes, dünnes Ding ausspieß, -e Holz: Darauf steckt man klei-

ne Fleischstücke (zum Braten).

verw“nkelt hier: kompliziert

der Montage- ≈ Substanz: Man kann damitkleber, - ein Ding stabil mit einem

anderen verbinden.

ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 45/46

L E I C H T

DER GUTE TIPP

Rund 2,5 Millionen Haushalte in Deutschland werden

bald einen schwarzen Fernsehbildschirm sehen. Das

prognostizieren Experten. Denn am 30. April um drei

Uhr früh endet in Deutschland die Ära des

Analogfernsehens. Wer mit analogen Geräten via

Satellit fernsieht, kann dann weder Nachrichten noch

Blockbuster sehen. Deshalb sollten Satelliten-

Fernsehzuschauer schnell die nötige Technik kaufen und auf digitalen TV-Empfang

umsteigen. Schon Anfang des Jahres haben die Sender DMAX, Viva und Comedy

Central ihr analoges Satellitensignal abgeschaltet.

WER IST EIGENTLICH …?

MAGDALENA NEUNER

Warum hört sie auf? Das fragen sich zurzeit

viele Menschen. Denn keine deutsche Winter -

sportathletin hat so viel Erfolg wie Magdalena

Neuner. Trotzdem will die 25-Jährige ihre

Karriere nach der Biathlon-Weltmeisterschaft

in Ruhpolding (Bayern) vom 29. Februar bis

11. März beenden. Sie hat „Sehnsucht nach mehr Normalität, nach mehr Ruhe“,

schreibt sie auf ihrer Homepage. Viele Dinge sind im Leben der jungen Frau schon lange

nicht mehr normal. 2007 wurde sie Sportlerin des Jahres. Zehnmal war sie

Weltmeisterin, zweimal hat sie den Gesamtweltcup gewonnen. Natürlich hatte sie

auch bei Olympia Erfolg. Die Medien haben viel über die attraktive Frau berichtet, die

fast kein Privatleben mehr hatte. Auch deshalb will sie jetzt etwas anderes tun. „Ich

bin sehr motiviert, neue Dinge auszuprobieren“, sagt sie. Ihre Fans hoffen natürlich,

dass Neuner trotzdem mit ihrem Sport weitermacht. Vielleicht gibt es in ein paar

Monaten einen Rücktritt vom Rücktritt. Der Präsident des Deutschen Skiverbandes hat

schon gesagt, dass er Neuner „auch in Zukunft alle Türen offenhalten“ will.

DER DEUTSCHE EURO DOMINIERT

Eine Seite jeder Euromünze zeigt ein Bild des Landes, aus

dem das Geldstück kommt. Aktuell sind 95,6 Milliarden

Münzen unterwegs. Man könnte denken, dass sich die ver-

schiedenen Münzen der Länder in der Eurozone stark vermi-

schen. Das ist aber nicht so. Sammler mögen Münzen aus

Monaco, San Marino und dem Vatikan besonders – und geben dieses Geld deshalb nicht

aus. Es gibt auch von jedem Staat unterschiedlich viele Münzen: 33,6 Milliarden Stück

kommen aus Deutschland, auf den Plätzen zwei und drei stehen Frankreich und Spanien.

Rund vier von zehn Münzen in deutschen Geldbörsen kommen aus Deutschland, sagt der

Mathematikprofessor Dietrich Stoyan. Die Deutschen bezahlen oft auch mit spanischen

Euros, weil viele Deutsche in Spanien Urlaub machen. Erst 2030, sagte der Mathematiker

der Süddeutschen Zeitung, werden die Euromünzen in Deutschland gut gemischt sein.

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Page 9: Deutsch Perfekt 2012-03

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S: VEREM

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3 FRAGEN

an Josef Foos. Der 55-Jährige stellt in ganz Berlin kleine Yogafi-

guren auf Straßenschilder.

9perfektDEUTSCH3/12

Wieso stellen Sie Yogafiguren auf?

Die Idee habe ich von dem Londoner

Künstler Slinkachu. Er stellt Szenen mit

Modelleisenbahnfiguren in der ganzen

Stadt auf. Ich bin Yogalehrer. Also habe

ich Figuren gebastelt, die Yogaübungen

machen. Dazu nehme ich Korken und

Schaschlikspieße. Das ist

nicht immer einfach: Wenn

die Figur eine verwinkelte

Übung macht und zum Bei-

spiel nicht auf beiden Beinen

steht, kann es kompliziert

werden.

Wie viele Figuren haben Sie schon

gebastelt?

Bis heute circa 350. Ich stelle sie auf

Straßenschilder. Manche stehen schon

seit mehr als zwei Jahren auf ihrem

Schild. Da muss ich dann auch mal

etwas reparieren und zum Beispiel

einen neuen Fuß machen. Andere Figu-

ren sind leider nach ein paar Stunden

weg. Im Stadtteil Schöneberg habe ich

mittags eine Figur aufgestellt – am

Abend war sie nicht mehr da. Wahr-

scheinlich haben Kinder sie mitgenom-

men. Das Straßenschild war nicht hoch

genug. Jetzt stelle ich die Figuren nur

noch auf sehr hohe Schilder.

Und wie erreichen Sie die hohen Schil-

der?

Das möchte ich nicht sagen. Aber ich

muss nur ein Mal hoch. Ich benutze

Montagekleber, damit die Figur auf dem

Schild gut stehen bleibt. Früher musste

ich zweimal hoch, weil ich mit anderen

Klebern gearbeitet habe. Ich will das

noch so lange weitermachen, wie es mir

Spaß macht. Die Menschen reagieren

sehr positiv. Natürlich wissen die mei-

sten nicht, wer die Yogafiguren macht.

Also sehe ich die Reaktionen nicht

sofort. Aber manchmal steht etwas über

die Yogafiguren in der Zeitung – und

dann bekomme ich oft eine nette Mail.

STREIT UM ANTIKEN TEPPICH

Das hat am Anfang niemand gedacht: dass dieses Stück Stoff mit Blättern und

Blumen der teuerste Teppich der Welt ist. Auch ein Auktionator von einem ziem-

lich kleinen Augsburger Auktionshaus nicht, der ihn auf 900 Euro geschätzt hat.

Die Besitzerin war deshalb sehr froh, als sie bei der Auktion dann fast 20 000 Euro

bekommen hat. Aber ein paar Monate später war der Ärger der älteren Dame aus

der Nähe von München groß: Bei dem Londoner Auktionshaus Christie’s hat ein

anonymer Käufer für den Teppich den Re -

kordpreis von 7,2 Millionen Euro bezahlt. Das

Stück ist nämlich nicht nur sehr alt, es kommt

auch aus der persischen Provinz Kerman. Die

Provinz ist ein traditionelles Teppich-Zentrum.

Die frühere Besitzerin will jetzt Geld von dem

Augsburger Auktionator. Denn der Unterschied

zwischen 20 000 und 7,2 Millionen Euro ist ihr

einfach zu groß. Jetzt muss die Justiz entschei-

den, ob der Mann etwas zahlen muss – und

wenn ja, wie viel.

STREIT UM ANTIKEN TEPPICH

der Auktionator, ≈ Person: Sie ist der Chef beiAuktionatoren Auktionen.(die Auktion, -en ≈ Verkaufsevent: Man bietet

Dinge offiziell an. Wer ammeisten Geld dafür zahlenwill, bekommt die Sachen.)

schætzen hier: ungefähr kalkulieren,wie viel Geld etwas wert ist

die Bes“tzerin, -nen hier: Frau: Ihr gehört einTeppich.

einfach hier: wirklich

entscheiden hier: sagen, was passierensoll

ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 45/46

06-11_Kurz_und Knapp_0312.qxd 09.02.12 10:55 Seite 9

Page 10: Deutsch Perfekt 2012-03

1010

KURZ & KNAPP

ANDRÉ HELLER

der Sænger, - Person: Sie singt vorPublikum.

der Aktionskünstler, - Person: Sie macht Kunstaktionen.

(die K¢nst ästhetische Dinge(z. B. Bilder, Literatur,Musik oder Skulp -turen))

der P¶psender, - Station: Sie machtSendungen mit Pop -musik.

der Moderator, -en Person: Sie interviewtin einer Fernseh- oderRadiosendung Gäste.

der Liedermacher, - ≈ Musiker: Er schreibtselbst Lieder überAktuelles und singtsie.

TÜR ZU

„bschließen mit einem Schlüsselzumachen

f¡ststellen hier: Informationenbekommen über

DÜRER-SKULPTUR WIEDER DA

der Renaissancemaler, - Person zur Zeit derRenaissance: Siemacht Bilder.

der B“ldhauer, - Künstler: Er macht Skulpturen.

(der K•nstler, - Person: Sie macht Kunst.)

(die K¢nst ästhetische Dinge(z. B. Bilder, Literatur,Musik oder Skulp -turen))

der Zweite W¡ltkrieg ≈ Streit zwischen vielen Nationen 1939 - 1945

PIZZA DOMINIERT FAST FOOD

vor „llem ≈ speziell

gem“scht hier: mit verschiede-nem Salat

der L„chs, -e großer Fisch mit rosa-farbenem Fleisch

TIER ZU MIETEN

das Meerschweinchen, - kleines (Haus-)Tier

der Bes“tzer, - hier: Person: Ihrgehört ein Meer -schweinchen.

z•chten hier: ≈ eine spezielleTierrasse herstellen

einbringen hier: ≈ Geld verdienen

der R¡st, -e hier: Zeit bis zumEnde des Lebens

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!

das Lob ≈ positive Worte

¢nter hier: von

die }mfrage, -n systematisches Fragen

weitere (-r/-s) hier: andere, mehr

ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 45/46

L E I C H T

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(2)

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!

ANDRÉ HELLER

Er ist Sänger, Autor und Aktions -

künstler: Franz André Heller. Das

Publikum kennt ihn meistens nur

unter seinem zweiten Vornamen

André. Bekannt geworden ist Heller

in den 70er-Jahren. 1967 hat er am

ersten deutschsprachigen Popsender

mitgearbeitet, dem österreichischen

Programm Ö3. Er war dort Moderator der Sendung „Musicbox“, später auch Autor bei

der Fernsehsendung „Wünsch dir was“. Mit der surrealen Fernsehshow „Wer war

André Heller?“ ist er dann auch in Deutschland bekannt geworden. Viele Menschen

kennen den Wiener aber besonders als Liedermacher. Einer seiner größten Hits ist

„Catherine“. In den 80er-Jahren hat Heller dann auch mit verschiedenen

Kunstaktionen und Projekten begonnen. Im letzten Jahr hat er dabei etwas Pech

gehabt: Bei seiner Pferdeshow „Magnifico“ war schon nach der Premiere in München

Schluss. Zu wenige Menschen wollten das Spektakel sehen, auch war die gigantische

Show sehr teuer. Trotzdem wird es nicht Hellers letztes Projekt gewesen sein: Ruhig

werden will der Österreicher noch lange nicht. Auch wenn er am 22. März seinen 65.

Geburtstag feiert.

perfektDEUTSCH 3/12

DÜRER-SKULPTUR WIEDER DA

Eines der populärsten Bilder von Albrecht Dürer zeigt den Renaissancemaler selbst im Alter

von 13 Jahren. Das Bild hat auch den Bildhauer Friedrich Salomon Beer inspiriert: Vor bald

150 Jahren hat er eine Skulptur von Dürer als Junge gemacht. Nach dem Zweiten Weltkrieg

war sie aber plötzlich weg. Jetzt ist die Skulptur wieder da – eigentlich war sie das aber

immer. Sie hat nämlich

die ganze Zeit im Garten

einer Berliner Villa am

Wannsee gestanden, in

der seit 1998 die

American Academy ist.

Jetzt machen Restaura -

toren die Dürer-Figur

sauber, vom 23. Mai bis

2. September ist sie

dann im Germa nischen

National mu seum in

Nürnberg zu sehen.

TÜR ZU

Sicher ist sicher: Jeder vierte Deutsche schließt die Haus- oder Wohnungstür ab – auch

wenn er zu Hause ist. Das hat die Firma Immowelt festgestellt. Wenn er aus dem Haus

geht, schließt mehr als jeder Zweite seine Tür immer ab. Sieben Prozent haben keine

Angst vor Kriminellen: Sie schließen nie ab.

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Page 11: Deutsch Perfekt 2012-03

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perfektDEUTSCH3/12

TIER ZU MIETEN

Meerschweinchen und andere Haustiere dür-

fen in der Schweiz nicht alleine sein. Deshalb

haben alle Besitzer mindestens zwei. Aber

was tun, wenn eines der beiden Tiere stirbt?

Dann kann man sich ein Meerschweinchen

mieten – bei Priska Küng in Hadlikon bei

Zürich. Sie züchtet die Tiere. „Es ist ein Hobby,

das mich mehr Geld kostet als es einbringt“,

sagte sie Spiegel Online. Eigentlich arbeitet

Küng als Lehrerin. Zwischen 50 und 60

Franken (ungefähr 41 bis 49 Euro) kostet ein

Meerschweinchen bei ihr. Geben die Leute das

Tier zurück, bekommen sie einen Teil des

Geldes wieder. Aber oft kommen die Tiere auch nicht mehr zurück: Viele Mieter wol-

len das kleine Meersäuli, wie Meerschweinchen in der Schweiz auch heißen, behal-

ten. Jedes Tier wird von Küng nur einmal vermietet. Wenn ein Meerschweinchen ein-

mal weg war, bleibt es den Rest seines Lebens bei Küng oder an einem anderen defi-

nitiven Platz. Denn Stress sollen die kleinen Tiere nicht haben.

PIZZA DOMINIERT FAST FOOD

Was bestellen sich die Deutschen online zum Essen nach Hause? Vor allem Pizza:

1. Pommes frites

2. Pizza Margherita

3. Pizza Salami

4. Pizza Hawaii

5. Tiramisu

6. Cheeseburger

7. Gemischter Salat

8. Pizza Thunfisch

9. Sushi mit Lachs

10. Pizza Schinken

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!

Wir danken den vielen Leserinnen und Lesern, die auf unsere Fragen zu Deutsch per-

fekt aus Heft 1/2012 geantwortet haben! Ihr Lob und ihre Kritik werden uns helfen, das

Heft noch besser zu machen. Unsere Glückwünsche gehen an die Gewinner unter den

Teilnehmern unserer Umfrage. Nach Wien reisen kann jetzt Viorela Lupu (Deutschland).

Die weiteren Preise haben gewonnen: Jorge Miranda (Mexiko), Marcelo Lannes

(Kanada), Marta Rutkowska (Deutschland), Cecilia Stefañuk (Argentinien), Cesar

Sanchez (Spanien), Philip Ross (Deutschland), Marco Salvadori (Italien), Herr oder Frau

Baxter (Großbritannien) und Nero Tommasino (Deutschland). Wir danken auch unse-

ren Sponsoren, den Firmen Studiosus, Franklin, Lavazza und Pons.

QU

ELLE: LIEFERA

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06-11_Kurz_und Knapp_0312.qxd 09.02.12 10:55 Seite 11

Page 12: Deutsch Perfekt 2012-03

12

Es ist das kleinste deutsche Bundesland und gleichzeitig eine stolze

Großstadt, die sich zwischen Tradition und Neuem bewegt: Bremen

hat sich ASTRID LABBERT im Zentrum von seiner historischen

Seite gezeigt – während draußen im Hafen ein hypermoderner

Stadtteil gebaut wird.

Zwischen Romantik und Neubeginn

M I T T E L ≤

perfektDEUTSCH 3/12

Charme einer anderen Zeit Während Besucher des Hafenmuseums und andere Gäste im Restaurant nebenan eine Pause machen, erinnert eine historische

12-16_V3_Bremen_0312 07.02.12 14:03 Seite 12

Page 13: Deutsch Perfekt 2012-03

13

steht unter einem Torbogen und blickt

die kleine Straße hinunter, mit ihren

kleinen Häusern aus rotem Backstein,

der typisch ist für Norddeutschland. Die

Fassaden sind verziert, die Architektur

ist verspielt. Es ist ein Rest aus Zeiten,

als Bremen noch reich war – anders als

heute, wo das Bundesland Bremen

chronisch mit finanziellen Problemen

kämpft (siehe Kasten Seite 15), auch

wenn man das im Alltag nicht merkt.

Calic ist Stadtführer – und hat damit

vor Jahren sein Hobby zum Beruf

gemacht. Nach einem Studienjahr in

Italien entdeckte der damalige Kultur-

wissenschaftsstudent ziemlich plötz-

lich sein Interesse für die Geschichte

Bremens. „Das war ein Aha-Erlebnis,

als ich zum ersten Mal wieder am

Marktplatz stand und die Stadt mit

fremden Augen sah.“ Damals begann

Calics Begeisterung für Bremen und

seine Geschichte.

Heute arbeitet der Kulturwissen-

schaftler und Historiker für den Verein

Stattreisen Bremen, der vor allem

ungewöhnliche Stadtführungen anbie-

tet. Auch Calic hat schon viele Themen-

rundgänge geplant, von der Kriminal-

geschichte bis hin zu Bremens eroti-

kleine Schwester der Hafenmetropole

Hamburg, die rund 100 Kilometer weiter

nördlich liegt. Bremer hören das nicht so

gern. Für sie ist ihre Stadt eine Hanse-

stadt mit eigener Tradition, ein eigener

Stadtstaat mit fast 550 000 Einwohnern.

Großstädtisch und gleichzeitig gemüt-

lich.

Wer es gemütlich mag, kommt früher

oder später in die Böttcherstraße – ein

kleiner Weg führt vom Marktplatz dort-

hin. „Ein Schmuckstück“ nennen viele

Bremer die Straße stolz. „Die heimliche

Hauptstraße Bremens“, sagt Andreas

Calic augenzwinkernd. Der 41-Jährige

Donnerstagmorgen, kurz nach zehn:

Über den Bremer Marktplatz gehen

nur wenige Leute. Zur Mittagszeit wird

sich das ändern, wenn viele zur Mit-

tagspause oder zum Einkaufen ins Zen-

trum kommen. Jetzt bleibt erst einmal

eine Reisegruppe vor dem Rathaus ste-

hen. Ihr Leiter spricht Russisch und zeigt

nach oben. Die anderen nicken und

blicken hinauf zur verzierten Fassade

des Rathauses – es gehört seit 2004 zum

Weltkulturerbe der UNESCO.

Seit Jahren steigt die Zahl der Touris -

ten in Bremen. 1,4 Millionen Übernach-

tungen hat die Touristik-Zentrale im

Jahr 2010 gezählt. Es sind vor allem

Deutsche, denn Bremen ist als alte

Hanse- und Hafenstadt bekannt. Aber

auch die Zahl ausländischer Gäste

wächst. Für manche ist Bremen die

Jede dritte Tasse Kaffee wirdüber Bremen gehandelt.

>

das B¢ndesland, ¿er Teil von einer föderalistischenRepublik

geh„ndelt werden über ≈ gekauft und verkauft werden inn“cken den Kopf auf und ab bewegen und

damit Ja sagenverziert dekoriert, geschmücktgehören zu ≈ ein Teil sein vondas W¡ltkulturerbe Gebäude und Städte in aller Welt,

die man für die Menschen in Zu -kunft schützen soll

die H„nse früher eine Organisation: MehrereStädte unterstützten sich gegensei-tig beim Handel. (Hansestädteheute: z. B. Bremen, Hamburg,Lübeck, Rostock)

heimlich hier: nicht offiziellaugenzwinkernd hier: ≈ mit Humorder Torbogen, ¿ breiter Eingang in der Form von

einem Halbkreisder B„ckstein, -e ≈ im Feuer hergestellter Stein für

den Hausbauverspielt hier: mit vielen Formen und

Schmuckder Kulturwissenschafts- Student, der im Fach Kulturwissen -student, -en schaft die verschiedenen Aspekte

der Kultur (z. B. Kunst, Literatur,Theologie, Soziologie) systematischuntersucht

das Aha-Erlebnis, -se plötzliches Erkennen der Verbin -dung/Beziehung verschiedenerDinge

die Begeisterung Gefühl großer Freude; Enthu sias -mus

¢ngewöhnlich anders als sonst; ≈ durchschnitt-lich, normal

perfektDEUTSCH3/12

Waage vor dem längsten Gebäude Bremens an die Vergangenheit

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12-16_V3_Bremen_0312 07.02.12 14:03 Seite 13

Page 14: Deutsch Perfekt 2012-03

14

schen Seiten. Auch wenn beide nicht in die Böttcherstraße

führen: Die kleine Straße, eines der populärsten touristi-

schen Ziele der Stadt, begeistert auch ihn. Denn rund um

die Böttcherstraße gibt es viele Geschichten.

Zum Beispiel die des Mannes, der die Straße zu dem

machte, was sie heute ist: „Ludwig Roselius war ein Bre-

mer Kaffeehändler“, erzählt Calic. Ein Mann, der zum Bei-

spiel mit der Erfindung des koffeinfreien Kaffees reich

wurde. Mit einem Teil seines Geldes hat er in den 20er-Jah-

ren in der Böttcherstraße ein Haus nach dem anderen

gekauft, bis ihm die ganze Straße gehörte. In den 30er-Jah-

ren ließ er neue Häuser bauen und mischte dabei traditio-

nelle Architektur mit expressionistischen Elementen. Rose-

lius war Nationalsozialist – trotzdem erklärten die Nazis die

Straße zu „entarteter Kunst“.

Zwischen den Souvenirshops gibt es heute zwei kleine

Museen. An ihren Fassaden sind viele Details zu sehen.

„Roselius hat auch ein paar Werbegags eingebaut“, sagt

Calic und deutet auf bunte Fenstermosaike. In das Glas ein-

gefasst ist der Slogan „Kaffee Hag, schont Herz und Ner-

ven“. Früher konnte man den koffeinfreien Kaffee hier

probieren. „Auf diese Art hat er auch versucht, seine Pro-

dukte an den Mann und die Frau zu bringen.“

Kaffee, Handel, Kaufmannschaft – bleibt die Frage: Wo

ist eigentlich der Hafen? Kräne und Containerschiffe sind im

Zentrum nicht zu sehen. Zwei Minuten von der Böttcher-

straße entfernt liegt zwar die Weser. Aber auf dem Fluss

fahren nur ein paar Ausflugsschiffe. Der Hafen liegt zwei

Kilometer weiter außen.

Damit beginnt eine kleine Reise in Bremens Zukunft. Im

Hafenareal wird ein ganz neuer Stadtteil gebaut, die Über-

seestadt. Auf rund 300 Hektar Hafengebiet sollen Industrie,

Wohnen und Freizeit ihren Platz haben. Seit zehn Jahren

schon wird in der Überseestadt auf Arealen, die die Hafen-

DIE BREMER STADTMUSIKANTEN

Die Bremer Stadtmusikanten sind heute ein sehr

bekanntes Symbol für Bremen. Das Märchen der

Brüder Grimm erzählt von Hahn, Katze, Hund

und Esel, die aus Angst vor dem Tod gemeinsam

nach Bremen gehen, um Stadtmusikanten zu

werden. Eine Statue an der Seite des Rathauses

erinnert an sie. Viele Touristen wundern sich,

dass die Statue ziemlich klein und nicht leicht

zu finden ist. Der Standort war Anfang der 50er-

Jahre auch nur provisorisch gewählt. Als die

Öffentlichkeit aber vor wenigen Jahren über

einen anderen Standort diskutierte, sagten viele

Bremer: Die Statue soll bleiben, wo sie steht.

der Hahn, ¿e männliches Huhn

der Esel, - graues Tier, einem Pferd ähnlich

der St„ndort, -e hier: Ort, an dem eine Statue steht

provisorisch ≈ nur für kurze Zeit, nicht für immer

die Œffentlichkeit hier: Politiker, Medien und ihr Publikum

die Erf“ndung, -en neues Produkt, neue Ideekoffeinfrei ohne Koffeinerklären zu (offiziell) sagen, dass etwas … istdie entartete K¢nst Kunst, die den Nationalsozialisten nicht gefiel und die sie

verboten haben(entartet in negativer Art anders, als es normal ist)der W¡rbegag, -s engl. Gag, um Werbung zu macheneinbauen hier: ins Gebäude integrierendeuten hier: zeigeneinfassen ≈ machen inschonen hier: nicht kaputt machen„n den M„nn br“ngen mit Erfolg verkaufendie Kaufmannschaft ≈ Verein der Kaufleute(der Kaufmann, -leute Person, die im Einkauf/Verkauf arbeitet)der Kran, ¿e großes, sehr hohes Gerät mit Motor, mit dem man schwere

Gegenstände wie z. B. Container nach oben ziehtÜbersee Länder auf der anderen Seite des Ozeansder H¡ktar, - Größe: 1 Hektar = 10 000 Quadratmeterdas Hafenbecken, - besonders tiefer Bereich des Hafens, in dem die Schiffe

liegenzuschütten hier: mit Erde füllendas B¢llauge, -n rundes Fenster an einem Schiff, durch das kein Wasser

kommtdie Reling, -s ≈ Konstruktion um den oberen Boden eines Schiffs, damit

niemand ins Wasser fälltdie Kreativagentur, -en Firma, die für andere Firmen z. B. Kampagnen, Grafikdesign

oder Onlinemarketing machtmittendr“n in der Mittezur See fahren auf einem Schiff arbeiten(die See Meer)die Hafenbehörde, -n Hafenamterleben hier: sehen und aktiv dabei sein„ntreten hier: teilnehmen ander D¡cksjunge, -n Jugendlicher, der auf einem Schiff als Matrose ausgebildet

wird(der Matrose, -n Person, die beruflich auf einem Schiff arbeitet)d“chtschütten hier: mit Erde füllender Ger¢ch, ¿e von: riechenauszeichnen hier: charakteristisch sein füreinfach hier: ≈ wirklichfaszinierend so, dass man enthusiastisch wird

perfektDEUTSCH 3/12

Böttcherstraße Seltenes Beispiel für die Architektur des Expressionismus

Bremer Symbol Hahn,Katze, Hund und Esel

12-16_V3_Bremen_0312 07.02.12 14:03 Seite 14

Page 15: Deutsch Perfekt 2012-03

wirtschaft nicht mehr braucht, neu

gebaut. Es ist ein städtebauliches Groß -

projekt.

Zwei Hafenbecken sind zugeschüttet

worden, an einem anderen stehen jetzt

hypermoderne Wohn- und Bürohäuser –

manche mit Fenstern in Bullaugenform

oder Balkonen, die an eine Reling erin-

nern. 2010 zogen die ersten Menschen

ein. Von ihren Wohnungen blicken sie

auf Container, Lagergebäude und Hafen-

becken. Die ersten Restaurants, Krea -

tivagenturen und Kulturinstitutionen

wa ren schon vor ihnen da.

Mittendrin liegt das Büro von Andreas

Mai. Jahrelang ist Mai als Kapitän zur See

gefahren. Heute ist er Bremens Hafenka-

pitän. Er leitet die Hafenbehörde, die für

Ordnung und Sicherheit im Hafen ver-

antwortlich ist. Denn noch immer werden hier Produkte

gelagert, hergestellt und weitertransportiert.

Mai hat die Bremer Häfen noch zu anderen Zeiten erlebt.

„Meine erste Reise habe ich 1973 angetreten, als Decksjun-

ge, und bin in dem jetzt dichtgeschütteten Überseehafen

auf ein Schiff gegangen, um für drei Wochen die Seefahrt

zu erleben. Das war was anderes

als Hannover, die Stadt, aus der

ich komme“, erinnert er sich. „Es

sind Gerüche gewesen, die Bre-

men damals schon auszeichne-

ten. Kaffee zum Beispiel“, sagt

der 53-Jährige. „Und es war ein-

fach faszinierend: Es waren frem-

de Menschen auf den Straßen,

der Hafen war eine ganz andere

Welt.“

KLEIN UND ARM

Das kleinste deutsche Bundesland besteht aus genau zwei Städten. Neben der

Stadt Bremen ist das Bremerhaven, das an der Wesermündung liegt und als

Hafen von Bremen gegründet wurde. Heute leben rund 110 000 Menschen in Bre-

merhaven, das den zweitgrößten Containerhafen Deutschlands hat.

Bremen ist das ärmste Bundesland Deutschlands. Es gibt viele Gründe,

warum es so viele Schulden hat: Vieles hat mit der politischen Struktur der Bun-

desländer und der Verteilung von Steuereinnahmen in Deutschland zu tun. So

bekommt Bremen zum Beispiel kaum einen Ausgleich für die Kosten der Hafen -

infrastruktur. Dazu kommt auch noch der wirtschaftliche Strukturwandel. Außer-

dem sind die administrativen Kosten des kleinen Bundeslandes im Vergleich zu

größeren Bundesländern sehr hoch.

Bremen hat pro Kopf so hohe Schulden wie kein anderes Bundesland und

eine besonders hohe Arbeitslosenquote. Gleichzeitig ist das Bruttoinlandspro-

dukt pro Kopf nur in Hamburg höher – außerdem leben in Bremen besonders

viele Millionäre.

Politisch wird immer wieder einmal eine Zusammenlegung mit anderen

Bundesländern diskutiert. Aber für die Bremer hat die Autonomie auch mit dem

Selbstverständnis als freie Hansestadt zu tun. „Bremen legt bis heute sehr viel

Wert darauf, als Bundesland unabhängig zu sein“, sagt der Stadtführer Andreas

Calic. „Auch wenn es ökonomisch vielleicht nicht die ideale Lösung ist.“

das B¢ndesland, ¿er Teil von einer föderalistischen Republik

die Wesermündung Stelle, an der die Weser im Meer endet

gr•nden starten

die Sch¢lden Pl. Geld, das man von einer Person oder einer Bank geliehen hat

zu tun haben m“t eine Verbindung haben mit

die Verteilung von: verteilen = hier: Geld an die Bundesländer geben

die Steuereinnahme, -n Geld, das der Staat durch Steuern bekommt

der Ausgleich Kompensation

der Strukturwandel Änderung der wirtschaftlichen Struktur

das Br¢ttoinlandsprodukt ≈ Produktivität eines Landes

die Zus„mmenlegung, -en ≈ mit einem anderen Bundesland verbinden

das S¡lbstverständnis Meinung einer Person oder Gruppe von sich selbst

die freie H„nsestadt, ¿e Stadt mit eigener Administration, die früher Mitglied bei der Hanse war

(die H„nse früher eine Organisation: Mehrere Städte unterstützten sichgegenseitig beim Handel. (Hansestädte heute: z. B. Bremen,Hamburg, Lübeck, Rostock))

Wert legen auf meinen, dass etwas wichtig ist

¢nabhängig hier: so, dass es alles alleine entscheiden kann

>

Den Kasten „Klein und arm“ können Sie hören:www.deutsch-perfekt.com ) Audio ) Lesen & HörenU

Überseestadt Architekturdetailserinnern an die wichtige Rolle, die Schiffe früher dort spielten

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12-16_V3_Bremen_0312 07.02.12 14:03 Seite 15

Page 16: Deutsch Perfekt 2012-03

16 perfektDEUTSCH 3/12

nend, dass dieser Außenbereich erschlossen

wird“, sagt sie. Die Studentin mag vor allem

die Bereiche, in denen noch alte Fabrik- und

Hafengebäude stehen. Manche davon stehen

unter Denkmalschutz, sind aber noch immer

in Betrieb. „Das ist authentisch und hat ein

eigenes Flair“, sagt die Künstlerin. Sie

wünscht sich aber, dass die neuen Gebäude

eine interessantere Architektur hätten. Fast

täglich fährt sie durch den Hafen. „Wenn ich

morgens und abends hier entlangfahre, mag

ich vor allem die Weite. Manchmal muss man

zwar auch gegen den Wind ankämpfen“, sagt

sie und lacht. „Aber ich mag dieses Durchlüf-

ten.“ Wenn der Wind über das flache Land

pustet und die Möwen kreischen, dann ist es

fast ein bisschen wie am Meer.

Im Jahr 2025 soll das Großprojekt im Hafen

fertig sein. Bis dahin wird sich noch vieles

ändern. Nach großen Änderungen sieht es im

gemütlichen Zentrum aber nicht aus. Die Bre-

mer Freiheitsstatue auf dem Marktplatz, der

mehr als fünf Meter hohe, 600 Jahre alte

Roland, wirkt so beruhigend wie viele alte

Denkmäler. In den Cafés rund ums Rathaus sit-

zen jetzt viele Leute. So auch Andreas Calic, der

Stadtführer, der einen Cappuccino bestellt hat.

Kaffee und Bremen – das ist wieder eine

ganz andere Geschichte. Man sagt, dass es

den ersten Kaffeeausschank Deutschlands am

Bremer Marktplatz vor mehr als 300 Jahren

gegeben hat. „Kaffee ist immer noch ein Pro-

dukt, das hier in Bremen sehr viel gehandelt

wird“, sagt Calic. „Soweit ich weiß, wird jede

dritte Tasse, die in Deutschland getrunken

wird, über Bremen gehandelt.“ Eine davon

hält er gerade selbst in der Hand. <

An der Entwicklung von heute sieht der

Kapitän positive wie negative Seiten. „Ich

möchte am liebsten immer noch diesen Blick

haben auf die Schiffe, wie sie damals rein-

und rausgekommen sind“, sagt er. „Aber rein

ökonomisch betrachtet ist es so, dass diese

Hafenbecken für die Schifffahrt und den

Ladungsumschlag nicht mehr verwendet wer-

den konnten.“

Es ist ein Trend, der in vielen Hafenstädten

zu sehen ist: Seit der Erfindung der Container

in den 70er-Jahren konzentriert sich der

Güter transport auf die großen Häfen, in denen

die immer größer werdenden Containerschif-

fe Platz haben. Vielen Hafenstädten ging es so

wie Bremen, das 70 Kilometer von der Küste

entfernt liegt und nicht mitwachsen konnte.

Die Schiffe sind zu groß für die Weser. Heute

werden auf kleineren Schiffen Produkte wie

Kohle, Erdölprodukte und Lebensmittel bis

Bremen transportiert und von dort aus weiter

ins Inland – mit Binnenschiffen, der Bahn und

Lkws.

Wenn Kapitän Mai heute aus dem Fenster

des Hafenamts blickt, dann sieht er Lkw- und

Güterzüge durch den Hafen fahren, außerdem

sind Radfahrer zu sehen und Fußgänger, die

mit ihren Hunden spazieren gehen. In einem

fast 400 Meter langen, alten Lagergebäude ist

seit ein paar Jahren die Hochschule für Küns -

te. An Wochenenden kommen auch viele Bre-

mer an diesen Ort – um mal zu schauen, was

es Neues gibt.

Im Hafenmuseum, direkt neben der Hoch-

schule im selben Lagergebäude, zeigt eine Aus-

stellung die Entwicklung der Überseestadt. In

der Nähe ist eine Kaffeerösterei, die Besuchern

ihre Türen öffnet. Und im Sommer kommen

Touristen auf Elektrorollern aus dem Zentrum,

immer die Weser entlang, in den Hafen.

Kapitän Mai freut sich über das neue Leben

im Hafen. Gleichzeitig ist ihm aber wichtig,

dass das Areal auch ein Platz für Firmen bleibt.

„Das ist ein feiner Grad, auf dem man das

Ganze ausbalancieren muss“, sagt der 53-

Jährige. So müssen Bewohner neben der

Hafenromantik damit leben, dass hier auch

nachts gearbeitet wird, dass es riecht. Nicht

nur nach Kaffee, sondern auch nach Fischmehl

und Diesel.

Auch Dana Kleinschmidt fährt oft in die

Überseestadt. Die 37-Jährige studiert an der

Hochschule für Künste. „Ich finde es span-FOTO

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die Entw“cklung, -en Änderung einer Situation

rein ökonomisch wenn man nur den öko-betr„chtet nomischen Aspekt sieht

der Ladungsumschlag Herausnehmen der Warenaus den Schiffen undWeitertransportieren biszum Zielort

der Gütertransport, -e Warentransport

die Kohle Material zum Heizen

das B“nnenschiff, -e großes Schiff, das aufFlüssen und Seen fährt(nicht auf dem Meer)

die Hochschule, -n ≈ Universität

die Kaffeerösterei, -en ≈ Fabrik, in der die Früchtedes Kaffeebaums braungebraten werden

der El¡ktroroller, - hier: Transportmittel mitzwei Rädern und Elektro -motor, auf dem man ste-hend fährt

ein feiner Grad ≈ schwierige Situation

ausbalancieren die Balance finden

der Bewohner, - hier: Person, die imStadtteil lebt

sp„nnend ↔ langweilig

erschließen hier: neue Häuser bauen in

¢nter D¡nkmalschutz davor geschützt sein, stehen kaputt gemacht oder

geändert zu werden

das Flair franz. ≈ Umgebung, die auf dasGefühl und die Launewirkt

„nkämpfen kämpfen

durchl•ften hier: sich in frischer, kalterLuft bewegen

pusten hier: Luft stark bewegen

die Möwe, -n weiß-grauer Wasservogel

kreischen mit lauter, hoher Stimmeschreien

b“s dah“n bis zu dieser Zeit

beruhigend so, dass es ruhig macht

der K„ffeeausschank hier: Café

soweit nach dem, was

Hafenkapitän Andreas Mai Für die modernen Container-schiffe ist sein Hafen zu klein

Bremer Rathaus Eines der wichtigsten gotischen Gebäude Europas

12-16_V3_Bremen_0312 07.02.12 14:03 Seite 16

Page 17: Deutsch Perfekt 2012-03

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17_Anz_Bremen 07.02.12 14:38 Seite 1

Page 18: Deutsch Perfekt 2012-03

18 perfektDEUTSCH 3/12

VIA REGIAdie H„ndelsstraße, -n Straße zwischen wichtigen

Handelsstädten(die H„ndelsstadt, ¿e Stadt: Dort werden viele Wa-

ren gekauft und verkauft.)(die Ware, -n Sache: Man will sie kaufen

oder verkaufen.)der Römer, - hier: Einwohner des histori-

schen Romsbauen hier: eine Straße machendas Reich, -e hier: ≈ Länder: Dort regierten

die Römer.führen hier: gehen

LA CHAUX-DE-FONDShöchstgelegen höher als alle anderen

STEIERMARKder L„nglaufpark, -s ≈ Areal: Dort kann man auf

Skiern im Flachland laufen.(der Ski, -er eins von zwei langen Teilen:

Damit kann man auf Schnee einen Berg hinunterfahren.)

(das Fl„chland ↔ Berge)einzige (-r/-s) hier: Es gibt keinen anderen.die Skilanglauf- die beste Skilangläuferinmeisterin, -nendie Sch„nze, -n ≈ von Menschen gemachter

Berg: Dort springt man mitSkiern.

der Schneehügel, - ≈ kleiner Berg aus Schneedas F¡ld, -er hier: freies Areal in der Natur

ohne Häuser

BURG ELTZdie B¢rg, -en ≈ großes, massives Schlossentst„nden Part. II von: entstehen =

hier: gemacht werdenbauen hier: eine Burg machendie R•stung, -en ≈ Anzug aus Metall¢ngefähr circa

VIA REGIA

AUF DEM WEG

DES MONARCHEN

Früher war sie die wichtigste Handelsstraße zwischen Ost- und Westeuropa: die

Via Regia. Die Römer haben sie gebaut, um verschiedene Dinge durch ihr Reich

zu transportieren. Von Santiago de Compostela im Westen Spaniens bis nach Kiew

in der Ukraine führt diese Straße. Sie geht auch durch Deutschland – von Sach-

sen bis Rheinland-Pfalz. Heute ist der Weg bei Touristen populär. Wanderer und

Radfahrer reisen auf der alten Route, und man kann schöne Ausflüge machen.

Denn die Städte am Weg sind durch den Handel reich geworden. Viele von ihnen

haben deshalb noch heute eine sehr schöne Architektur. So zum Beispiel

Görlitz, die östlichste Stadt Deutschlands.

BURG ELTZ

ROMANTISCHER BESUCH

Eine der schönsten deutschen Burgen steht bei

Wierschem (Rheinland-Pfalz). Wie und wann

Burg Eltz entstanden ist, weiß man nicht. Die

Familie von Eltz hat immer neue Teile gebaut. Ihr

Aussehen von heute hat die Burg vor rund 500

Jahren bekommen. Bis zu 100 Menschen konn-

ten in der Burg leben. Ab April finden wieder Führungen durch die Räume statt. Zu

sehen sind zum Beispiel Rüstungen und Bilder von Lucas Cranach. Besucher müssen aber

einen kleinen Spaziergang machen, wenn sie diese Dinge sehen

wollen. Der Weg dauert ungefähr zehn Minuten.

STEIERMARK

WINTERSPASS FÜR KINDER

In Ramsau am Dachstein machen Urlauber auch im

März noch Wintersport. Das ist kein Problem. Be -

sonders toll ist der Langlaufpark für Kinder. Es ist

der einzige Österreichs. Designt hat ihn eine

Expertin: Maria Theurl-Walcher, die 35-mal öster-

reichische Skilanglaufmeisterin war. Sie hat sich

darum gekümmert, dass der Park Kindern Spaß

macht. So gibt es Schanzen und einen Schneehü-

gel. Auf einem Feld können die kleinen Langläu-

fer auch Ballspiele machen.

LA CHAUX-DE-FONDS

DIE STADT DER UHREN

La Chaux-de-Fonds

(Neuenburg in der

Schweiz) ist bekannt

als Geburtsort des

Architekten und De -

signers Le Corbusier

– und natürlich

auch als Uhrenmetropole. Die höchstgele-

gene Stadt Europas war vor 150 Jahren

noch ein Dorf. Dann haben die Einwohner

begonnen, Uhren herzustellen. Bald ist

daraus eine große Industrie geworden,

über die Besucher heute im Musée Inter-

national d’Horlogerie mehr lernen kön-

nen. Architekturinteressierte spazieren

durch die Stadt bis zur Villa Turque, die Le

Corbusier geplant hat.

Burg EltzTel. +49 (0) 26 72/95 05 00www.burg-eltz.de

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Page 20: Deutsch Perfekt 2012-03

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Page 21: Deutsch Perfekt 2012-03

perfektDEUTSCH3/12

MEIN TAG

7 Uhr Wenn die Teller im

Restaurant heute nicht sau-

ber werden, ist das viel-

leicht mein Fehler. Das

Restaurant, das wie unsere

Brauerei zum Kloster

Weltenburg gehört, be -

kommt sein warmes Wasser

nämlich von der Brauerei.

Wir brauchen viel warmes

Wasser, um Bier herzustel-

len. Als Erstes kontrolliere

ich deshalb den Heiß -

wasser kessel. Wenn er funktioniert, kann

das Restaurant auch die Teller spülen.

7.30 Uhr Im Sudhaus läuft die Arbeit

schon. Um ein Uhr in der Nacht geht es

automatisch los. Wenn es ein Problem

gibt, bekomme ich eine Nachricht auf

mein Handy. Über meinen Computer

kann ich sehen, was im Sudhaus nicht

funktioniert, und eine Lösung finden.

Unsere Brauerei ist fast 1000 Jahre alt.

Trotzdem arbeiten wir mit moderner

Technik.

8 Uhr Ist der eine Sud fertig, fangen

wir schon mit dem nächsten an.

Gleichzeitig kontrolliere ich das Bier der

letzten Tage und Wochen. Ein Lkw bringt

25 Tonnen Malz. Wir mischen es mit

heißem Wasser. Dabei wird aus Stärke

Zucker. Das muss ich prüfen. Auf einem

weißen Teller mische ich etwas Malz-

Wasser-Gemisch mit Jod. Wenn noch

Stärke darin ist, wird die Flüssigkeit blau.

Dann braucht der Sud noch mehr Zeit.

8.30 Uhr Wichtig ist auch Hopfen.

Durch ihn kann man Bier länger lagern.

Er gibt ihm das typisch bittere Hopfen-

Aroma. Circa sechs Stunden dauert es, bis

der Sud fertig ist. Jedes Mal reagieren die

Inhaltsstoffe anders. Deshalb dauert es

manchmal länger, manchmal kürzer.

EIN TAG MIT LUDWIG MEDERERALTER: 28 JahreBERUF: BraumeisterWOHNORT: Essing (Bayern)

montags bis donnerstags, freitags wird

die Brauerei sauber gemacht. Aber auch

am Wochenende komme ich regelmäßig

zur Arbeit. Wir können den Prozess ja

nicht einfach stoppen: Die Hefe arbeitet

auch am Sonntag.

16 Uhr Wenn nichts dazwischen -

kommt, mache ich jetzt Feierabend. Ich

will heute noch Fußball spielen. Das ist

mein liebstes Hobby. Später treffe ich

mich noch mit Kollegen aus der Region.

Zuerst besichtigen wir eine Brauerei,

danach sitzen wir zusammen. Wir trin-

ken ein Bier und sprechen über die

Arbeit, aber auch über den letzten

Urlaub und die Familie. <

21

der Braumeister, - Person: Sie macht beruflich Bier.die Brauerei, -en Fabrik: Dort stellt man Bier her.das Kloster, ¿ Kirche mit Wohn- und Arbeits häusern:

Darin leben und arbeiten sehr religiöseMänner oder Frauen.

gehören zu ≈ ein Teil sein vonder Heißwasser- hier: Maschine: Sie macht Wasser sokessel, - heiß, dass es zu Nebel wird.das Sudhaus, ¿er Teil von einer Brauerei: Darin macht

man den Sud.(der Sud ≈ Wasser mit Zucker, Malz und Hopfen:

Daraus macht man Bier.)(das M„lz Getreide: Nachdem es im Wasser

gelegen hat, wird es getrocknet.(das Getreide Pflanzen: Aus ihren Früchten macht

man z. B. Brot.)(der H¶pfen Pflanze: Ihre Frucht gibt dem Bier sein

Aroma.)losgehen hier: beginnen, den Sud herzustellenm“schen hier: zusammentundie Stærke hier: sehr feine Substanz aus Getreidedas Gem“sch von: mischendas Jod/Iod chemisches Element; J/Idie Fl•ssigkeit, -en hier: Wasser mit Gewürzen(das Gew•rz, -e z.B. Salz, Pfeffer, Anis, Safran, …)der |nhaltsstoff, -e Substanz: Sie ist in einem Produkt (z. B.

Gewürz).f“ltern ≈ z. B. durch eine Papiertüte laufen las-

sen und so kleine Teilchen von einerFlüssigkeit trennen

die Hefe helle Substanz: Man benutzt sie beimBacken, damit die Kuchenmasse größerwird.

die Kohlensäure ≈ Gas (H2CO3) in vielen Getränken, z. B.Limonade und Cola

bevor in der Zeit vorherdie Spezialität, -en hier: für eine Region typisches Gerichtbespr¡chen mit anderen über eine spezielle Sache

sprechen und etwas vereinbarenregelmäßig immer wieder; z. B. einmal pro Wocheeinfach hier: ≈ plötzlichdazw“schenkommen hier: ≈ überraschend gestört werden,

weil etwas passiert ist

FOTO

: PRIVAT

10 Uhr Nach dem Filtern und Kühlen

kommt Hefe dazu. Sie macht Bier zu Bier.

Hefe macht aus Zucker nämlich Alkohol

und Kohlensäure. Dieser Prozess dauert

fünf bis zehn Tage. Ich probiere es und

untersuche es mit dem Mikroskop.

11.30 Uhr Wir müssen das Bier lagern,

bis es fertig ist. Dafür kommt es in unse-

ren Keller, der ist schön kühl. Vier bis

acht Wochen bleibt es dort. Immer wie-

der kontrolliere ich, wie viel Koh -

lensäure in dem Bier ist. In dieser Phase

kontrolliere ich das Bier immer wieder.

Dann müssen wir es noch einmal filtern,

bevor es in Flaschen kommt.

12.30 Uhr Mittags gehe ich gerne ins

Klosterrestaurant. Dort gibt es nicht nur

typisch bayerische Spezialitäten, son-

dern auch das von mir gebraute Bier.

Wir stellen fünf bis sechs verschiedene

Biere her. Zu Weihnachten oder zu man-

chen Festen machen wir noch ein

Festbier. Deshalb treffe ich mich gleich

mit einem Kollegen. Für das Stadtfest im

Sommer brauen wir ein Festbier. Wir

besprechen, wie viele Liter wir brau-

chen.

14 Uhr In der Brauerei wartet schon

eine Gruppe auf mich. Regelmäßig zeige

ich Besuchern die Brauerei. Wir brauen

L E I C H T

21-Mein Tag_0312 07.02.12 14:03 Seite 21

Page 22: Deutsch Perfekt 2012-03

22 perfektDEUTSCH22 DEUTSCH 3/12

JA ODER NEIN?

Bücher sind ein Kulturgut. Die

Buchpreisbindung ist ein Mit-

tel, um dieses Kulturgut zu

schützen. Es gibt sie in allen unseren Nachbar-

ländern. Sie ist eine unbürokratische Art der Kul-

turförderung. Und sie kostet die Schweizer Steu-

erzahler keinen Franken. Die Autoren, die Ver-

lage und die Buchhandlungen sind sich einig,

dass sie das Gesetz für die Buchpreisbindung in

der Schweiz unterstützen. Wir werden im Refe-

rendum dafür stimmen.

Wenn ein Autor in der Schweiz bekannt wer-

den möchte oder wenn ein Verlag ein neues

Buch plant, dann brauchen beide einen funk-

tionierenden Buchhandel. Buchhändler präsen-

tieren und empfehlen Bücher. Sie haben die

notwendige Ausbildung, um aus der giganti-

schen Produktion der Verlage das Richtige für

ihre Kunden zu wählen. Sie sorgen dafür, dass

man in ihrem Geschäft nicht nur Werke bekann-

ter Schriftsteller wie Dan Brown und John Gris-

ham kaufen kann. Auch Melinda Nadj Abonji

oder Martin Suter bekommen dort eine Chance.

Ja, auch Suters Bücher sind nicht vom Himmel

gefallen! Ein Schweizer Verlag und der Schwei-

zer Buchhandel haben sie populär gemacht.

Die Buchpreisbindung sorgt dafür, dass der

Erfolg eines Buchs bei den Kunden nicht vom

Preis, sondern vom Inhalt abhängt. So bekommt

außer dem Bestseller aus den USA auch die

Übersetzung aus dem Rätoromanischen eine

Chance. Ein Verlag wird sich bei seinen Buch-

preisen außerdem sowieso immer an der Kon-

kurrenz und am Markt orientieren.

Wird der Buchmarkt den Discountern und

dem Internet überlassen, dann wird die Buch-

landschaft veröden. Ohne die Buchpreisbindung

wird das wichtige Kulturgut Buch seinen Wert

verlieren. Deshalb brauchen wir ein Ja zum Buch

und zur Buchpreisbindung.

JABRAUCHEN BÜCHERBESONDEREN SCHUTZ?

In Deutschland und Österreich bestimmen Buchverlage die Prei-

se von Büchern. In der Schweiz soll auch bald wieder ein Gesetz

die Buchpreise regulieren. Die Schweizer entscheiden darüber

in einem Referendum. Wir fragten:

„Die Buchpreisbindung sorgt dafür,dass der Erfolg eines Buchs nicht vomPreis, sondern vom Inhalt abhängt.“

Marianne Sax ist Präsidentindes Schweizer Buchhändler- undVerleger-Verbands

S C H W E R

der Buchverlag, -e Firma, die Bücher herstellt

die Buchpreisbindung gesetzliche Vorschrift, dass Verleger mit den Buchhändlerneinen bestimmten Preis für Bücher vereinbaren müssen

(der Verleger, - Person, der ein Verlag gehört)

JA

der Verb„nd, ¿e hier: Organisation

das Kulturgut, ¿er Objekt, das einen kulturellenWert hat

die Kulturförderung, (finanzielle) Unterstützung von-en Kultur

der Fr„nken, - Geld in der Schweiz

s“ch einig sein die gleiche Meinung haben

präsentieren hier: öffentlich vorstellen

n“cht (einfach) v¶m hier: nicht ohne Grund populär H“mmel f„llen werden

die Konkurr¡nz hier: Geschäfte/Firmen, die dasGleiche anbieten

überl„ssen hier: entscheiden und handelnlassen

veröden hier: keine Variation mehr bie-ten; ein gleichförmiges Angebotbekommen

NEINder Nationalrat, ¿e hier: Mitglied des Schweizer

Parlaments

der B¢ndesrat hier: die Regierung der Schweiz

wieder einführen hier: die Vorschrift, die es frü-her schon einmal gegeben hat,wieder beschließen

der Befürworter, - Person, die eine Sache unter-stützt

die Kaufkraft Möglichkeit, Waren zu kaufen

f¡stlegen regeln, bestimmen

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22-23_Ja_Nein_0312 07.02.12 14:04 Seite 22

Page 23: Deutsch Perfekt 2012-03

perfektDEUTSCHDEUTSCH3/12

Das Parlament hat gegen den

Willen des Bundesrats be -

schlossen, die Buchpreisbin-

dung wieder einzuführen. Wenn Verlage die

Buchpreise selbst bestimmen, müssen Händler

diese übernehmen. Dann müssen Kunden in

Zukunft im Geschäft für Bücher mehr bezahlen.

Die Befürworter der Buchpreisbindung haben

wirtschaftliche Interessen. Aber sie behaupten,

dass es ihnen um die Förderung des Kulturguts

Buch geht. Das stimmt nicht, denn teure feste

Buchpreise sind dafür das falsche Mittel. Im

Gegenteil: Günstige Bücher motivieren zum Lesen!

Mehr als 90 Prozent der Bücher werden

importiert. Große ausländische Verlage domi-

nieren mehr als die Hälfte des Schweizer Buch-

markts. Sie interessieren sich für die hohe

Schweizer Kaufkraft – und nicht für die Kultur-

förderung. Die Buchpreisbindung unterstützt

nur den Einkaufstourismus in das nahe Ausland.

Sie schadet Schweizer Buchgeschäften von klei-

ner und mittlerer Größe.

Die Buchpreisbindung legt künstlich hohe

Preise fest, und sie erlaubt nur Ermäßigungen

bis fünf Prozent. Aber kleinere, innovative

Schweizer Buchhändler haben sich schon lange

an den freien Markt gewöhnt. Eine Preisvor-

schrift behindert ihre Entwicklung.

Die Buchpreisbindung würde auch für den

Onlinehandel gelten. Doch das ist absurd. Denn

der Schweizer Zoll darf die Bücher gar nicht kon-

trollieren, die online im Ausland bestellt wur-

den. So kann man die ausländische Konkurrenz

nicht bestrafen, wenn sie gegen das Gesetz han-

delt. Grotesk ist außerdem, dass die Preisvor-

schrift nicht für elektronische Bücher gilt. Sie

könnten deshalb billiger angeboten werden.

Das würde großen ausländischen Firmen wie

Amazon, Apple oder Google helfen. Deshalb ist

es für den Schutz des Buchs notwendig, dass es

keine Buchpreisbindung geben wird.

NEIN

„Günstige Bücher motivieren zum Lesen!“

Sebastian Frehner ist Nationalratder Schweizerischen Volkspartei

Basel-Stadt

Fremdsprachenprofis

Mit persönlichen Empfehlungen von den

Der KOSTENLOSE Sprachtest

Nach Europa-Standard Mit Schnelltest Für sechs Sprachen www.sprachtest.de

22-23_Ja_Nein_0312 07.02.12 14:04 Seite 23

Page 24: Deutsch Perfekt 2012-03

24 perfektDEUTSCH 3/12

ARBEITSMARKT IN BESTFORMdie B¢ndesagentur für ≈ Arbeitsamt [rbeitdie Zeitarbeitsfirma, Firma, die eine Person -firmen einstellt, um sie an andere

Firmen zu leihender Pflegedienst, -e mobiler Service, dessen

Mitarbeiter alte und krankeMenschen in ihrem eigenenZuhause pflegen

saisonal nur in einer bestimmtenZeit im Jahr

der Konjunktur- Forscher, der die wirtschaft-forscher, - liche Situation und Ent -

wicklung untersuchtder [nstieg von: ansteigen = mehr wer-

dender Ifo-Geschæfts- Index des Ifo-Wirtschafts -klimaindex forschungsinstituts, der die

Entwicklung der wirtschaft-lichen Situation zeigt

das Unternehmen, - Firmar¡cht hier: ≈ ziemlichs“ch auswirken auf einen bestimmten Effekt

haben aufdie [rbeitskraft, ¿e hier: jeder Mensch, der

arbeiten kannm“t Migrationshinter- ≈ mit ausländischen grund (Groß-)Elternder Deutsche Industrie- Organisation für ganz ¢nd H„ndelskammertag Deutschland für die wirt-

schaftlichen Interessen vonFirmen

sch„ffen hier: entstehen lassendie Studie, -n wissenschaftliche Unter -

suchunggr•ndungsfreudig so, dass man gerne bereit

ist, eine Firma zu gründendas Baugewerbe Betrieb in der Baubrancheder Dienstleister, - Firma, die Serviceleistungen

anbietet

HOFFEN AUF ASYL IN DEUTSCHLANDder Fl•chtling, -e Person, die aus religiösen,

politischen oder ethnischenGründen aus ihrer Heimatweggegangen ist / wegge-hen musste

IM KAMPF GEGEN RECHTE GEWALTdie r¡chte Gew„lt Gewalt extrem nationalisti-

scher Gruppen die Datenbank, -en System zur elektronischen

Administration von Datengew„ltbereit mit der Absicht, Gewalt zu

benutzender Verf„ssungsschutz staatliche Institution, die

die Regeln in einem Staatschützt

die Behörde, -n Amterm¶rden einen Menschen absichtlich

so verletzen, dass er stirbtdas H¡rzstück wichtigster Teil

STAATEN MÜSSEN SPARENdas Spardiktat, -e ≈ Vorschrift, um Sparziele

auf jeden Fall zu erreichendie Haushaltsdisziplin hier: Disziplin in Zusam -

men hang mit der finanziel-len Situation eines Staates

s“ch verpfl“chten hier: sich eine Aufgabegeben und offiziell erklären,was man tun wird

h„rt hier: ohne Rücksichtder Sch¢ldensünder, - hier: Staat, der hohe Schul -

den hat und/oder neueSchulden macht

die Staatsausgabe, -n Geld, das ein Staat ausgibt

NACHRICHTEN

S C H W E R

In Deutschland gibt es so viele freie

Arbeitsplätze wie seit Jahren nicht mehr.

Laut Bundesagentur für Arbeit bieten Zeit-

arbeitsfirmen die meisten freien Stellen.

Seit Monaten kommt jedes dritte Angebot

aus dieser Branche. Außerdem suchen der

Handel, Baubetriebe, Hotels und Gaststät-

ten, aber auch Kliniken, Pflegeheime und

Pflegedienste viele Arbeitskräfte.

Experten sehen den Arbeitsmarkt und

die deutsche Wirtschaft in einer stabilen

Situation. Zwar gab es zu Beginn des Jahres

zum ersten Mal seit neun Monaten wieder

mehr als drei Millionen Menschen ohne

Arbeit. Das waren etwa 310 000 mehr als im

Dezember. Das hatte aber saisonale Grün-

de. In den kalten Wintermonaten wird auf

dem Bau, in der Landwirtschaft und in

Gärtnereien weniger gearbeitet.

Nach Informationen vieler Konjunktur-

forscher ist der Anstieg der Arbeitslosigkeit

in diesem Jahr aber viel geringer als in den

Vorjahren. „Der Ifo-Geschäftsklimaindex

zeigt, dass die Unternehmen recht positiv in

die Zukunft schauen. Das sollte sich auch

auf dem Arbeitsmarkt auswirken“, sagte

Steffen Henzel vom bekannten Ifo-Institut

der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Die

Firmen seien weiter sehr erfolgreich auf

dem Weltmarkt. Deshalb suchten viele von

ihnen nun wieder Arbeitskräfte.

Immer mehr Menschen mit Migrations-

hintergrund eröffnen in Deutschland gleich

ihre eigene Firma. „Das Gründungsinteres-

se von Migranten wird in diesem Jahr wei-

ter zunehmen“, sagte Marc Evers, Experte

des Deutschen Industrie- und Handels-

kammertages (DIHK), der Berliner Zeitung.

Der DIHK rechne damit, „dass Existenzgrün-

der mit Migrationshintergrund in diesem

Jahr bis zu 100 000 neue Arbeitsplätze

schaffen werden“, sagte Evers.

Eine vom Bundeswirtschaftsministeri-

um veröffentlichte Studie zeigt einen

Trend, dass Menschen mit Migrationshin-

tergrund zuletzt „dreimal so gründungs-

freudig wie Deutsche“ gewesen seien. Das

gilt vor allem für Polen – sie machen sich

15 Mal häufiger selbstständig als Deut-

sche. Aber auch Russen und Rumänen

suchen, meistens im Baugewerbe, ihre

Chancen als Dienstleister.

ARBEITSMARKT IN BESTFORM

Kollegen gesucht Die Baubranche ist eine von vielen Branchen, denen Mitarbeiter fehlen

24-27_Nachrichten_0312 08.02.12 15:20 Seite 24

Page 25: Deutsch Perfekt 2012-03

25perfektDEUTSCH3/12

STAATEN MÜSSEN SPAREN

Bundeskanzlerin Angela Merkel sieht darin ein „Meisterwerk“. Viele europäische Nach-

barn sprechen dagegen vom „deutschen Spardiktat“. Gemeint ist der neue Fiskalpakt.

Mit dem Vertrag haben sich 25 von 27 Ländern der Europäischen Union (EU) zum Sparen

und zu einer größeren Haushaltsdisziplin verpflichtet. Außerdem akzeptieren sie eine

größere Kontrolle der EU und härtere Strafen gegen Schuldensünder. Ziel des Fiskalpakts

ist es, verlorenes Vertrauen an den Finanzmärkten wiederzugewinnen. Hartes Sparen

soll die Staatsausgaben und Schulden der Länder limitieren und Krisen wie in Griechen-

land in Zukunft verhindern. Besonders Deutschland und Frankreich hatten den Fiskal-

pakt gefordert, Großbritannien und Tschechien unterschrieben den Vertrag aber nicht.

IM KAMPF GEGEN RECHTE GEWALT

Im Kampf gegen rechte Gewalt hat die Bundesregierung eine Sammeldatei für Neona-

zis beschlossen. Diese Datenbank soll wichtige Informationen über gewaltbereite

Rechtsextremisten und deren Unterstützer speichern und die Zusammenarbeit zwischen

Polizei und Verfassungsschutz leichter machen. In Zukunft sollen Behörden die Infor-

mationen in ganz Deutschland benutzen können. Die Regierung reagiert damit auf den

Skandal um drei rechtsextreme Terroristen, die innerhalb von mehreren Jahren neun

Migranten und eine deutsche Polizistin ermordet hatten, ohne dass die Polizei die Täter

fand (siehe Deutsch perfekt

1/2012). Der Präsident des Bun-

deskriminalamts, Jörg Ziercke,

sieht in der neuen Neonazi-

Datei „das Herzstück“ im

Kampf gegen rechte Kriminel-

le, der intensiviert werden

müsse. Pro Tag gebe es in

Deutsch land zwei bis drei

rechtsextreme Gewalttaten.

HOFFEN AUF ASYL IN DEUTSCHLAND

Immer mehr Menschen aus Kriegs- und Krisengebieten suchen Schutz in Deutschland.

Laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung stieg die Zahl der Antragsteller 2011 auf

den höchsten Wert seit acht Jahren. Im Vergleich zu 2010 war das ein Plus von elf Pro-

zent. Die Asylsuchenden kommen vor allem aus Afghanistan, Syrien, Pakistan und dem

Irak. Viele der Flüchtlinge kommen über die wenig gesicherte Grenze zwischen der Tür-

kei und Griechenland in die Europäische Union und reisen dann weiter nach Deutsch-

land. Zwar ist die Zahl der Asylbewerber mit fast 46 000 hoch. Sie ist aber weit entfernt

vom bisherigen Höchstwert zu Beginn der 90er-Jahre, als jedes Jahr Hunderttausende

Menschen in Deutschland Asyl beantragten.

Jamaika-KoalitionDen Namen der Karibikinsel Jamaika

hört man immer wieder, wenn es um

deutsche Politik geht. Mit dem jamai-

kanischen Staat hat das aber nichts zu

tun, nur mit seinen Nationalfarben:

Schwarz, Gelb, Grün. Diese stehen in

Deutschland für die Christlich Demo-

kratische Union (CDU), die Freie Demo-

kratische Partei (FDP) und die Grünen.

Wenn diese drei zusammen regieren,

spricht man deshalb auch von einer

Jamaika-Koalition. Vor allem Medien

verwenden den Ausdruck gerne. Das

erste und bis jetzt einzige Mal gab es

eine Jamaika-Koalition ab 2009 im

Saarland. Die saarländische Regie-

rungschefin Annegret Kramp-Karren-

bauer hat sie im Januar dieses Jahres

aber beendet. Die CDU-Politikerin sagt,

dass man mit der FDP nicht mehr

regieren konnte. Die Liberalen seien

komplett zerstritten. Eigentlich wollte

Kramp-Karrenbauer dann mit der SPD

in einer Großen Koalition regieren, aber

die beiden Parteien konnten sich nicht

einigen. Die Saarländer wählen des-

halb am 25. März einen neuen Land-

tag. Experten glauben, dass vor allem

CDU und SPD viele Stimmen bekom-

men werden. Es kann also spannend

werden in dem kleinen Bundesland.

¡s geht ¢m das Thema / der Inhaltist

zu tun haben m“t eine Verbindung habenmit

seien Konj. I von: sein

zerstr“tten hier: so, dass man vielstreitet und nicht mehrdieselbe Meinung hat

der L„ndtag, -e Parlament eines Bundes lands

(das B¢ndesland, ¿er Teil von einer föderalis-tischen Republik)

sp„nnend ↔ langweilig

WAS HEISST …

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Bald gespeichert? Ein Mitglied derrechtsextremen NPD demonstriert

24-27_Nachrichten_0312 08.02.12 15:20 Seite 25

Page 26: Deutsch Perfekt 2012-03

IMMER MEHR STROM ÖKOLOGISCHgew“nnen aus herstellen/produzieren

das Atomkraftwerk, -e Kraftwerk, das mitNuklearenergie elektrischeEnergie produziert

der [nteil, - hier: Menge an Strom

die Qu¡lle, -n hier: Kraftwerk, das Stromliefert

der B¢ndesverband, ¿e Organisation für ganzDeutschland

die Braunkohle etwas weichere Kohle, beider beim Verbrennen vielRauch entsteht

das Steinkohle- Kraftwerk, das aus harter,kraftwerk, -e schwarzer Kohle elektrische

Energie produziert

beisteuern einen Beitrag geben für

das P¢mpspeicher- Kraftwerk, das durch kraftwerk, -e Hochpumpen von Wasser

elektrische Energie speichert(hochpumpen Wasser mit einer Konstruk -

tion von einer tiefen Stellean eine hohe transportie-ren)

die erneuerbare Energie, die immer wiederEnergie, -n neu entsteht (z. B. Wasser -

kraft, Wind und Solarener -gie)

erfreulich so, dass man sich freut

der H„ndlungsdruck ≈ Verlangen, dass man(schnell) handelt

der N¡tzausbau hier: Bau von mehr techni-scher Infrastruktur für dieStromproduktion

das Konz¡pt, -e Idee, Programm

allein hier: nur

die Energiewende Wechsel der Energiequellen

ÄLTESTE SCHWEIZER PRIVATBANK AM ENDEGesch“chte sein hier: bankrott sein

das Vermögen, - hier: Geld

die Steuerbehörde, -n ≈ Finanzamt

vorwerfen hier: sagen, dass der anderemit Absicht etwas Illegalesgemacht hat

das Schw„rzgeld hier: Kapital, für das mankeine Steuern gezahlt hat

verh„ndeln hier: diskutieren und sicheinigen

WILLKOMMENSKULTURder œffentliche Dienst alle Angestellten der Städte,

Kommunen und des Staats

die Zuwanderer- Immigrantenfamiliefamilie, -n¢nterrepräsentiert hier: zu wenig angestellt

die Integrations- Frau mit dem offiziellenbeauftragte, -n Auftrag, sich um die Inte -

gration von Ausländern zukümmern

die CDU kurz für: Christlich Demo -kratische Union

der Integrationsgipfel, - Konferenz zum ThemaIntegration

die Vorbildfunktion Rolle als positives Beispiel

die Schulbildung Ausbildung in der Schule

26 perfektDEUTSCH 3/12

NACHRICHTEN

S C H W E R

In Deutschland ist zum ersten Mal mehr Strom aus Wind, Wasser und Sonne gewonnen wor-

den als in Atomkraftwerken. Mit einem Anteil von 20 Prozent waren die Öko-Energien 2011

die zweitwichtigste Quelle bei der Stromproduktion. Die wichtigste Energiequelle war laut

Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft mit 25 Prozent die Braunkohle. Stein-

kohlekraftwerke steuerten 19 Prozent zur Stromproduktion bei. Öl, Pumpspeicherkraftwer-

ke und andere Quellen kommen auf einen Anteil von fünf Prozent.

„Das starke Wachstum der erneuerbaren Energien ist erfreulich, erhöht aber auch den

Handlungsdruck für den Netzausbau und eine Marktintegration der erneuerbaren Energi-

en“, sagte Hildegard Müller, die Chefin des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirt-

schaft. Auf einer Pressekonferenz forderte Müller von der Bundesregierung ein klares Kon-

zept, nachdem es in letzter Zeit Streit gegeben hatte zwischen Umweltminister Norbert Rött-

gen und Wirtschaftsminister Philipp Rösler. „Allein der Wille zur Energiewende reicht nicht

aus, er muss gelebt werden“, sagte Müller.

IMMER MEHR STROM ÖKOLOGISCH

ÄLTESTE SCHWEIZER PRIVATBANK AM ENDE

Die älteste Privatbank der Schweiz ist Geschichte. Der Grund für das Ende der Wegelin-Bank

ist ein Steuerstreit mit den USA. Wegelin soll US-Kunden geholfen haben, rund 1,2 Milliar-

den Dollar Vermögen vor den amerikanischen Steuerbehörden zu verstecken. Deshalb war

es wahrscheinlich, dass es zu einem Prozess kommen würde. Nervöse Kunden holten ihr

Geld ab – es waren Milliardensummen. Damit blieb nur ein Notverkauf des rund 250 Jahre

alten Traditionshauses. Die Entwicklung schockt die Schweizer Bankenwelt. Die Krise ist aber

noch nicht zu Ende. Die US-Steuerbehörde wirft insgesamt elf Banken vor, in den USA

Geschäfte mit Schwarzgeld-Kunden gemacht zu haben. Neben Wegelin gehören auch Cre-

dit Suisse und die Privatbank Julius Bär zu diesem Kreis. Jetzt wird verhandelt: Für gelie-

ferte Kundendaten soll es Straffreiheit geben. Enden die Gespräche erfolglos, könnte das

für weitere kleinere Schweizer Privatbanken das Ende bedeuten.

Windenergie Sie wird immer wichtiger

24-27_Nachrichten_0312 08.02.12 15:20 Seite 26

Page 27: Deutsch Perfekt 2012-03

WILLKOMMENSKULTUR

perfektDEUTSCH3/12

Um das Vertrauen von Migranten in den deut-

schen Staat zu verbessern, will die Bundesre-

gierung die Zahl der Migranten im öffentlichen

Dienst stark erhöhen. Denn in deutschen

Schulen und Kindergärten, bei der Polizei und

in der Verwaltung sind die rund 16 Millionen

Menschen aus Zuwandererfamilien unterre-

präsentiert. Die aktuelle Quote von 9,9 Prozent

sei nicht ausreichend, sagte die Integrations-

beauftragte der Bundesregierung Maria Böh-

mer (CDU) nach dem fünften Integrationsgip-

fel in Berlin. „Der öffentliche Dienst hat eine

Vorbildfunktion, wenn es um den Arbeits-

markt geht“, sagte Böhmer.

Die neue Kampagne der Regierung wird

durch die Internetseite www.wir-sind-

bund.de unterstützt. Dort werden die rund

130 Ausbildungsberufe des Bundes vorgestellt

und die aktuellen Stellen- und Ausbildungs-

angebote veröffentlicht. Bundeskanzlerin

Angela Merkel und Böhmer sprachen von einer

„neuen Willkommenskultur“ für Migranten in

Deutschland: „Wir sagen sehr deutlich: Ihr

gehört dazu!“

Ein Regierungsbericht dokumentiert dabei

die Fortschritte bei der Integration. Er zeigt

aber auch, wie viel noch zu tun ist. So ist die

Arbeitslosenquote bei Zuwanderern seit 2005

zwar um 37 Prozent gesunken. Die Arbeitslo-

senquote der Gesamtbevölkerung ist aber

nicht einmal halb so hoch wie die der Zuwan-

derer. Zwar gibt es auch beim Thema Schulbil-

dung einen positiven Trend. Migranten blei-

ben auch seltener als zuletzt ohne Schulab-

schluss (4,4 Prozent). Allerdings ist das fast

dreimal so oft wie bei den übrigen jungen

Erwachsenen (1,6 Prozent).

AUF DEN ZWEITEN BLICK

DER LADEN-HÜTER

Ein Hüter ist eine Person, die auf etwas aufpasst. Ein

Laden-Hüter ist also jemand, der auf sein Geschäft

aufpasst. Eigentlich hat das Wort Ladenhüter aber

eine andere Bedeutung: So wird Ware genannt, die in einem Geschäft schlecht

verkauft wird. In dem Zeitungstext geht es um Anton Schlecker und seine bei-

den Kinder, die Chefs der gleichnamigen, jetzt bankrotten Drogeriemärkte.

Früher waren sie die Nummer eins ihrer Branche. Dann boten andere Droge-

riemärkte ihre Waren in moderneren und größeren Ge schäften an. Mit den Jah-

ren war Schlecker vor allem wegen der schlechten Behandlung seiner Ange-

stellten bekannt: ein Laden-Hüter, der auf seine Drogeriemärkte immer beson-

ders streng aufgepasst hat. Mit immer weniger Erfolg: Zu viele Kunden wähl-

ten lieber andere Drogeriemärkte – Schlecker wurde zum Ladenhüter.

AUS DEM QUARK GEKOMMEN

Wenn jemand viel Zeit braucht, um sich für eine Sache zu

entscheiden, dann gibt es dafür in der Umgangssprache

diesen Ausdruck: nicht aus dem Quark kommen. Quark ist

ein weißes, weiches Lebensmittel aus Milch. Aber Quark ist

nicht gleich Quark. Da gibt es nämlich den ohne und den

mit Biosiegel. Das Biosiegel ist auch das Thema dieses Zei-

tungstextes. Denn Kunden von Bauern mit Biosiegel sind bereit, mehr Geld für

die Milchwaren zu bezahlen. Trotzdem dauert die Entscheidung für das Siegel

und seine Vorschriften bei manchen Milchbauern ein bisschen länger – aber

schließlich kommen viele dann doch noch aus dem Quark.

MUSIKSCHULLEHRER HAUEN

AUF DIE PAUKE

Musikschullehrer machen Musik – manchmal auch mit einer Pauke. Das ist ein

Rhythmusinstrument mit einer Membran, die durch das Schlagen mit zwei

Schlagstöcken aus Holz Töne erzeugt. Hauen ist ein anderes Wort für „schla-

gen“: Er haut ihm freundschaftlich auf die Schulter. Freundschaft ist aber nicht

das Thema des Zeitungstextes. Denn wenn jemand auf die Pauke haut, dann

ist das eine Metapher dafür, dass einer etwas sehr laut und stark kritisiert. So

auch hier: Die Arbeitsbedingungen für Musikschullehrer in Berlin sollen sich

ändern – und würden sich so für die Pädagogen verschlechtern. Diese wehren

sich dagegen und hauen auf die Pauke.

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DER LADEN-HÜTER¡s geht ¢m das Thema / der Inhalt istgleichnamig mit dem gleichen Namenm“t den Jahren hier: nach ein paar Jahrendie Beh„ndlung, -en von: behandeln = hier: gut/

schlecht bezahlen, gute/schlech-te Arbeitskonditionen geben

str¡ng hier: ≈ autoritär, unangenehmgenau

AUS DEM QUARK GEKOMMENdie }mgangssprache gesprochene Sprache im Alltagdas Biosiegel, - Kennzeichen auf einem Produkt

als Signal für ökologischeHerstellung

bereit sein etwas tun wollendie Vorschrift, -en Regel, an der man sich orientie-

ren muss

MUSIKSCHULLEHRER HAUEN AUF DIE PAUKEder Schlagstock, ¿e langer, dünner Gegenstand aus

Holz, mit dem man schlägtder Ton, ¿e hier: Lauterzeugen herstellen, machendie Sch¢lter, -n Körperteil zwischen Hals und Arms“ch verschl¡chtern schlechter werdens“ch wehren hier: protestieren

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27

Gibt es selten Migrantin in Verwaltungsjob

24-27_Nachrichten_0312 08.02.12 15:20 Seite 27

Page 28: Deutsch Perfekt 2012-03

28

war in Ingolstadt alles sehr schwierig.“

Der Spanier kommt vor zwei Jahren aus

beruflichen Gründen nach Deutschland.

Er arbeitet dort für die spanische

Luftwaffe und muss deshalb ganz schnell

die deutsche Sprache lernen. Herrero Pita

entscheidet sich für Unterricht an einer

Sprachschule.

So wie Herrero Pita kommen jedes Jahr

Tausende nach Deutschland, Österreich

und in die Schweiz. Sie wollen Deutsch

lernen, die Kultur kennenlernen und –

wenn sie, anders als der Spanier, nur

wegen eines Kurses ins Land gekommen

sind – vielleicht gleichzeitig einen schö-

nen Sommerurlaub machen. Dafür kön-

nen sie aus einem gigantischen Angebot

Es ist gar nicht so einfach, in Deutsch -

land einen Milchkaffee zu bestellen.

So geht es dem Spanier Javier Herrero Pita

in einem Café in Ingolstadt (Bayern):

„Milchkaffee, bitte“, sagt Herrero Pita.

Der Kellner antwortet: „Zum Hiertrinken

oder Mitnehmen?“

Herrero Pita: „Javier, mein Name ist

Javier.“

Kellner: „Aha. Kommt noch etwas dazu?

Oder ist das alles?“

Herrero Pita: „Ja, mit Zucker. Danke.“

Kellner: „Ich wünsche Ihnen ein schönes

Wochenende.“

Herrero Pita: „Nein, danke!“

Heute lacht der 44-Jährige über die

Anekdote. Aber er sagt auch: „Am Anfang

MEHR ALS NURDEUTSCHLERNEN

die L¢ftwaffe, -en Teil der Armee, dermit Flugzeugenkämpft

¡xtra hier: ≈ speziell

der Geschæftsmann, ≈ Manager, -leute Firmenchef

v¶ller voll von

aufregend toll; ↔ langweilig

s“ch verlieben “n beginnen, zu lieben

bieten hier: etwas Spe ziellesanbieten

der Vorstand, ¿e hier: Mitglied derGruppe, die eineOrganisation odereinen Verein leitet

der F„ch- ≈ Organisation fürverband, ¿e spezielle Interessen

von Firmen

perfektDEUTSCH 3/12

M I T T E L

Wer einen Sprachkurs in Deutschland, Österreich oder in der Schweiz machen

möchte, steht vor vielen Fragen. Vor allem: Wie und wo finde ich für mich die

richtige Sprachschule? EVA PFEIFFER hat mit Deutschlernenden und

Experten gesprochen.

28-32_SF_Sprachkurse_0312 08.02.12 15:20 Seite 28

Page 29: Deutsch Perfekt 2012-03

29perfektDEUTSCH3/12

wählen. Denn es gibt nicht nur viele klei-

ne und große Sprachschulen und Sprach -

institute. Deutsch kann man auch an man-

chen Universitäten lernen. Aber wie findet

man für sich den richtigen Sprachkurs? Was

ist wichtig? Auf was muss man besonders

achten?

Am Anfang sollte man darüber nach-

denken, welches Ziel man selbst hat.

Brauche ich die deutsche Sprache für den

Beruf? Für mich privat? Für eine Reise? Für

die Universität? So gibt es an manchen

Sprachschulen extra Angebote für Ge -

schäfts leute, für Deutschlehrer aus dem

Ausland oder für Studenten, die auf eine

Universität in Deutschland, Österreich oder

in der Schweiz gehen möchten.

Auch der Ort, wo der Kurs stattfindet, ist

wichtig. Will ich in eine Metropole wie

Berlin oder Wien, voller Menschen und mit

einem aufregenden Nachtleben? Oder will

ich lieber in eine gemütliche kleinere Stadt

wie Weimar oder Salzburg? Die Tschechin

Zuzana Cervová zum Beispiel sah Fotos von

Heidelberg und wollte ihren Sprachkurs

sofort in der romantischen, nicht beson-

ders großen Universitätsstadt am Neckar

machen. Rahli Permata Saputra, ein

Deutschlehrer aus Indonesien, hat sich

während seines Sprachkurses in den

baden-württembergischen Ort Schwäbisch

Hall verliebt. „Schwäbisch Hall ist eine

kleine, schöne Stadt und bietet viel

Kulturprogramm. Sie ist für mich eine

zweite Heimat geworden“, erzählt er.

Kultur sollte auf jeden Fall Teil des

Angebots einer Sprachschule sein, sagt

Martin Lange. Er ist im Vorstand des

Fachverbands für Deutsch als Fremd -

sprache. Es sei wichtig, dass die Schüler

außerhalb des Unterrichts etwas gemein-

sam unternehmen. Als Beispiele nennt

Lange Besuche im Theater oder Kino und

Exkursionen in die Umgebung. Ganz nach

Geschmack kann man nach dem Unterricht

auch Sport machen, kochen und vieles

mehr. Es gilt: In der Freizeit aktiv sein und

so Land und Leute kennenlernen.

Informationen über die Angebote der

Sprachschulen sucht man am besten im

Internet. Wer dafür keine Zeit hat, kann

auch zu einer Sprachreisen-Agentur gehen.

Diese informiert individuell und bucht

vielleicht schon den Aufenthalt. Experten

empfehlen explizit Sprachschulen, die ihr

Programm und ihre Preise auf ihrer

Internetseite detailliert beschreiben.

Gerhard von der Handt vom Deutschen

Institut für Erwachsenenbildung empfiehlt

außerdem, sich von der Sprachschule per-

sönlich beraten zu lassen.

Um die richtige Schwierigkeitsstufe des

Deutschkurses zu wählen, sollte man vorher

einen Sprachtest machen. Bei manchen >

sei Konj. I von: sein

die Agentur, -en hier: Firma, die beider Suche nach einerSprachreise hilft

die Erw„chsenen- ≈ Lernangebote fürbildung Erwachsene

die Schwierig- hier: ≈ Unterrichts-keitsstufe, -n inhalt: Wie schwierig

ist er?

„Auch kleine, unbekannteSchulen können sehr gut sein.“

Um nach Deutschland, Österreich oder in die Schweiz einzureisen oder um dort länger zu bleiben,

brauchen Sprachschüler aus manchen Ländern ein Visum. Wer sich nicht sicher ist, sollte die

deutsche, österreichische oder Schweizer Auslandsvertretung in seinem Land fragen – und das so

früh wie möglich. Denn es dauert manchmal viele Wochen, bis man das Visum bekommt.

Außerdem sollte man sich über Anmeldefristen für die Sprachkurse informieren. Vor allem die

Sommerkurse sind populär und manchmal

ausgebucht. Das Goethe-Institut empfiehlt

zum Beispiel, sich zwölf Wochen vor Anfang

des Kurses anzumelden.

VISA UND FRISTEN

einreisen vom Ausland über dieGrenze in ein Land kom-men

die Auslandsvertretung, -en z. B. Botschaft

ausgebucht so, dass es keine freienPlätze mehr gibt

„Eine zweite Heimat“ Rahli PermataSaputra in Schwäbisch Hall

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28-32_SF_Sprachkurse_0312 08.02.12 15:20 Seite 29

Page 30: Deutsch Perfekt 2012-03

30 perfektDEUTSCH 3/12

Sprachschulen ist es möglich, den Kurs

im Notfall in der ersten Woche noch

zu wechseln – wenn das Niveau zu

leicht oder zu schwer ist. Generell ist

es wichtig, dass eine Schule möglichst

viele Kurse in verschiedenen

Sprachniveaus anbietet, damit der

passende Kurs dann auch dabei ist.

Für Herrero Pita in Ingolstadt ist die

Schwierigkeitsstufe vor zwei Jahren

klar: Er spricht kein Wort Deutsch! Am

Anfang nimmt er deshalb Einzel -

unterricht an einer Sprach schule.

Später wechselt er die Schule und

besucht einen Kurs mit zehn anderen

Personen. „Dort lernte ich viel mehr“,

erzählt er. „Vielleicht weil zehn schö-

ne Frauen mit mir studierten?“, fragt

er im Spaß.

Wie Herrero Pitas Beispiel zeigt,

sind die Größen der Sprachkurse ver-

schieden. Einzelunterricht muss nicht

die beste Wahl sein. Sprachexperte

von der Handt sagt: „Es ist wichtig,

dass man im Unterricht viel Deutsch

spricht. Aber man sollte nicht nur mit

dem Lehrer reden.“ Elementar für den

Erfolg beim Lernen einer Sprache

das Niveau, -s franz. hier: ≈ Qualität derSprachkenntnisse

gener¡ll hier: immer

möglichst viele so viele wie mög-lich

die Wahl hier: Entscheidung

peinlich unangenehm

beobachten genau sehen, wasandere machen

der F„ktor, -en Komponente

r“chtig hier: wirklich, sehr

Manche Sprachschulen werben mit einem Zertifikat oder haben sich mit anderen Anbietern zu

einem Verband zusammengeschlossen. Zum Beispiel die Association of Language Travel

Organizations (ALTO) oder die International Association of Language Centers (IALC). Solche

Verbände werben oft mit den hohen Qualitätsstandards, die ihre Mitglieder erfüllen müssen. Das

heißt aber nicht, dass die Schulen von einer unabhängigen Stelle kontrolliert werden.

Besonders angesehen ist die European Association for Quality Language Services (EAQUALS).

Ihre Mitglieder werden extrem genau und streng kontrolliert. Aber: Es ist für eine Sprachschule sehr

teuer, die Tests zu machen, um Mitglied bei

EAQUALS zu werden. Gerhard von der Handt

vom Deutschen Institut für Erwachsenen -

bildung sagt: „Wenn eine Sprachschule nicht

Mitglied bei EAQUALS ist, bedeutet das nicht

sofort etwas Schlechtes.“ Manche Schulen

sind einfach zu klein oder haben für die Tests

nicht genug Geld.

WIE GUT SIND SPRACHSCHUL-ZERTIFIKATE?

der Verb„nd, ¿e Organisation

s“ch zus„mmenschließen sich verbinden

s¶lche (-r/-s) von der genannten Art

erf•llen hier: ≈ zeigen, dass etwas stimmt

¢nabhängig ≈ selbstständig

„ngesehen ≈ mit guter Reputation

str¡ng hier: sehr genau

die Erw„chsenenbildung ≈ Lernangebote für Erwachsene

einfach hier: wirklich

Bunte Klassen In Sprachkursen ist dieAtmosphäre international

Neu in Bayern Javier Herrero Pitamusste ganz schnell Deutsch lernen

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28-32_SF_Sprachkurse_0312 08.02.12 15:20 Seite 30

Page 31: Deutsch Perfekt 2012-03

Sprache. Kultur. Deutschland.

Deutsch lernen mit innovativen Methoden,

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persönlichen Zielen orientiert, an 13 attraktiven

Standorten in Deutschland. Für Ihr Studium,

Ihren beruflichen Alltag, Ihre Zukunft.

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perfektDEUTSCH3/12

seien Konversationen auf einem ähnlichen

Lernniveau.

Die meisten Schulen bieten Kurse mit min-

destens drei und maximal 16 Personen an, hat

Bildungsexperte von der Handt festgestellt.

Manche Kurse sind für Schüler jeden Alters.

Andere Kurse sind speziell für Jugendliche

oder für Senioren. Was ist besser? „Das hängt

von den Schülern persönlich ab“, sagt von der

Handt. Zuzana Cervová ist 40, als sie den

Deutschkurs in Heidelberg macht. Die

Tschechin fühlt sich mit ihrem Alter ein biss -

chen alleine in der Gruppe. „Einerseits war es

etwas peinlich für mich, dass ich wie die

Mutter von den Studenten ausgesehen habe.

Andererseits war dort eine jugendliche

Atmosphäre, und ich konnte die jungen Leute

beobachten“, erzählt sie.

Auch die Preise der Kurse sind sehr ver-

schieden. Sie hängen von vielen Faktoren ab.

Oft kann man wählen, in welcher Art von

Unterkunft man wohnen möchte – also zum

Beispiel in einem Hotel oder bei einer

Gastfamilie. Der Vorteil einer Gastfamilie ist,

dass man dort die Möglichkeit hat, die

Sprache von Anfang an oft zu sprechen – in

ganz normalen Alltagssituationen. Außerdem

lernt man schon gleich etwas über Kultur und

Menschen in Deutschland, Österreich oder der

Schweiz. Cervová entscheidet sich in Hei -

delberg für eine Unterkunft bei einer Frau, mit

der sie heute noch Kontakt hat. „Wir wurden

richtig gute Freundinnen“, erzählt die 40-

Jährige.

Beim Preis spielen außerdem die Größe der

Sprachschule und die Dauer des Kurses eine

Rolle. Teure, große und bekannte Anbieter

sind nicht immer automatisch die besten.

„Auch kleine, unbekannte Schulen können

sehr gut sein“, sagt Experte von der Handt.

Der Spanier Herrero Pita stellt fest: „Die

Qualität des Unterrichts hängt nicht vom Geld

ab, sondern vom Lehrer und von den

Schulbüchern.“ Viele Anbieter werben im

Internet mit Zertifikaten für ihre Qualität. Aber

man sollte nicht jedem Zertifikat gleich ver-

trauen (siehe Kasten linke Seite).

Nach manchen Informationen zur Qualität

des Anbieters kann man selbst fragen. Zum

Beispiel nach der Qualifikation der Lehrer in

den Kursen. Sie sollten auf jeden Fall pädago-

gisch qualifiziert sein. Von der Handt rät

außerdem, nach den Methoden im Unterricht >

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28-32_SF_Sprachkurse_0312 08.02.12 15:20 Seite 31

Page 32: Deutsch Perfekt 2012-03

32 perfektDEUTSCH 3/12

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Der Fachverband für Deutsch als Fremdsprache bietet auf seiner Website eine Sprachkurs-

Datenbank, die nach verschiedenen Kriterien durchsucht werden kann:

www.fadaf.de/de/daf_angebote

Eine Suchhilfe für Sprachkurse an deutschen Universitäten gibt es unter:

www.daad.de/sommerkurse

Die Listen sind nicht komplett,

helfen aber bei der Orientierung.

WEGE DURCH DEN ANGEBOTSDSCHUNGELzu fragen. „Die Zeiten der Mono-Methode

sind vorbei. Und nur die Information, dass der

Unterricht ‚modern’ ist, sagt nichts aus“,

meint von der Handt. So sind zum Beispiel

sprachpraktische Übungen im Wechsel mit

Grammatikübungen sinnvoll. Man sollte am

Ende nicht vergessen, dass der Unterricht auch

Spaß machen soll. Ein motivierter Lehrer ist

deshalb elementar. Da sind sich die Sprach -

schüler einig.

Wer am Ende des Sprachkurses eine

bestimmte Prüfung machen will, sollte vor der

Anmeldung danach fragen. Denn nicht jeder

Kurs endet mit dem Test Deutsch als

Fremdsprache (TestDaF ) oder mit der Prüfung

zum Zertifikat Deutsch (ZD). Das muss auch

nicht sein. „Wenn ich keine Prüfung brauche,

muss ich auch nicht unbedingt eine machen“,

sagt von der Handt. Kurse mit einer

Prüfung am Ende seien oft teurer.

Zuzana Cervovás Bilanz zur richti-

gen Wahl der Sprachschule: „Lieber

länger suchen und die Angebote ver-

gleichen. Es lohnt sich.“ Im idealen

Fall bietet ein Sprachkurs viel mehr als

nur Deutschlernen. So erzählt der

Indonesier Saputra: „Ich habe in

Schwäbisch Hall Freunde aus der

ganzen Welt kennengelernt. Wir

haben zusammen gekocht und viel

gespielt. Es war eine unvergessliche

Erfahrung.“ Und in Ingolstadt spricht

Herrero Pitas ältester Sohn heute

sogar ein bisschen bayerischen

Dialekt. <

der F„chverband, ¿e ≈ Organisation für spezielleInteressen von Firmen

die Datenbank, -en System zur elektronischenAdministration von Daten

durchsuchen nach etwas Speziellem suchen

• Sind mein Lernziel und das Ziel des Deutschkurses identisch?

• Bietet der Ort das, was ich möchte (Metropole versus kleine Stadt)?

• Gibt es genug Freizeitangebote (zum Beispiel Theater, Kino, Exkursionen, Sport) neben dem

Unterricht?

• Wie detailliert zeigt sich die Sprachschule im Internet?

• Bietet die Schule vor der Anmeldung eine persönliche Beratung an?

• Kann ich vor Beginn des Kurses einen Sprachtest machen?

• Wie viele Schüler besuchen einen Kurs?

• Gibt es Informationen über die Qualifikation der Lehrer?

• Brauche ich am Ende des Kurses eine Prüfung oder ein Zertifikat?

• Wenn ja: Wird die richtige Prüfung angeboten?

• Gibt es Anmeldefristen für die Kurse?

• Brauche ich ein Visum?

EINE KURZE CHECKLISTE

bieten hier: etwas Spezielles anbieten

die Mono-Methode, -n ≈ Methode, beider immer mitdem gleichenSystem unter-richtet wird

s“nnvoll so, dass es Sinnmacht

s“ch einig sein die gleiche Mei -nung haben

best“mmte (-r/-s) spezielle (-r/-s)

¢nbedingt/unbed“ngt auf jeden Fall

s“ch lohnen Vorteile bringen

sogar ≈ auch

Mag Heidelberg Zuzana Červová

Spaß im Unterricht Elementar ist einmotivierter Lehrer

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28-32_SF_Sprachkurse_0312 08.02.12 15:20 Seite 32

Page 33: Deutsch Perfekt 2012-03

33perfektDEUTSCH3/12

Im Arbeitszimmer

LÖSUNGEN AUF SEITE 44

das Lineal, -eder Sp“tzer, -

der H¡fter, -(auch: derT„cker, -)

die Tastatur, -en

der Klebezettel, - (auch:das Post-it, -s engl.)

Gefährlicher BüroalltagHans sitzt immer am Schreibtisch. Wie kann er sich da

nur verletzen? Schreiben Sie die Wörter richtig!

BüroarbeitWas ist alles im Büro zu tun?

Setzen Sie das passende Verb in der richtigen Form ein!

1 2L E I C H T L E I C H T

ILLUSTR

ATION

: BER

NH

AR

D FÖ

RTH

1. Auf dem Schreibtisch liegt ein großer Stapel Papier.

Das muss ich alles in den Ordner hier

____________________.

2. Wo ist denn nur der Locher? Wie soll ich denn die

Blätter im Ordner ablegen, wenn ich sie nicht

____________________ kann?

3. Hilf mir mal, bitte. Ich sortiere die Blätter, und du

____________________ sie mit dem Hefter

____________________.

4. Ich muss meinen Bleistift ____________________,

der ist wieder abgebrochen. Hast du einen Spitzer?

5. Oh nein! Der Drucker ist kaputt. Jetzt kann ich den

Text nicht ____________________.ÜBEN SIE WEITER!

Mehr Übungen finden Sie2 im aktuellen Übungsheft Deutsch perfekt Plus

(Informationen siehe Seite 20)2 im Internet auf www.deutsch-perfekt.com

) Deutsch lernen

der {rdner, -

das Geodreieck, -e

SPRACHE – WORTSCHATZL E I C H T

die Bür0klammer, -n

der B“ldschirm,-e (auch: derMonitor, -e)

der Dr¢cker, -

der Papierkorb, ¿eder Z“rkel, -

der Computer, -engl. (auch: derR¡chner, -)

der Tesafilm (auch:das Klebeband, ¿er /

der Tesa)

die Schere, -n

1. Abends tun Hans oft die Augen weh. Denn er

muss immer auf den _______________________

(BDIILMRSCH) schauen.

2. Von der Arbeit mit der _______________________

(SAUM) tut ihm seit Tagen die rechte Hand weh.

3. Deshalb kann er die _______________________

(EERSCH) nicht mehr richtig halten. Gestern hat er sich

deshalb in den Finger geschnitten.

4. Heute hat er sich die Finger in der

_______________________

(LASCHDESCHEIBRSCHUBTI) eingeklemmt.

5. Dann ist ihm auch noch ein schwerer

_______________________ (NDEROR) auf den Fuß

gefallen.

der L¶cher, -

die Schreib -tischschublade, -nder F•ller, -

die Maus, ¿e

zusammenheften 2 spitzen 2 lochen 2

einordnen 2 ausdrucken

33_Sit_0312 07.02.12 14:04 Seite 33

Page 34: Deutsch Perfekt 2012-03

34 perfektDEUTSCH 3/12

SPRACHE – ÜBUNGEN ZU DEN THEMEN DES MONATS

21

LÖSUNGEN AUF SEITE 44

3

1. Die Brüder Karl und Theo Albrecht haben das Geschäft 1948 weitergeführt/_____________________________.

2. Theo Albrecht hatte bald mehrere Geschäfte der Firma / _____________________________ in Norddeutschland,

sein Bruder Karl mehrere in Süddeutschland.

3. Aldi gehört inzwischen weltweit zu den zehn größten Geschäften, die direkt an die Konsumenten verkaufen /

_____________________________.

4. Die Firma / _____________________________ publiziert keine Zahlen.

5. Aber eine Studie sagt, dass die Summe aller Verkäufe in einem Jahr / _____________________________ von Aldi

bei mehr als 50 Milliarden Euro liegt.

Seite 52 - 54 DAS STILLE IMPERIUMWörter aus der WirtschaftIn dem Artikel über den Discounter Aldi finden Sie viele Fachbegriffe aus der Wirtschaft. Lesen Sie die Sätze!

Schreiben Sie Synonyme aus dem Schüttelkasten neben die markierten Ausdrücke. Achten Sie dabei auch auf die

korrekte Form und den Artikel, wenn nötig!

Seite 21 MEIN TAGDann, deshalb, bevorKonjunktionen können Sätze verbinden und machen den

Zu sammen hang zwischen ihnen klar. Welche Konjunktion

passt in welchen Satz? Setzen Sie ein!

Seite 50 - 51 EIN BILD UNDSEINE GESCHICHTE

Was in Helgoland passierte …Die Helgoländer haben lange auf die Rückgabe

ihrer Insel gehofft. Welche Präposition passt zum

Verb? Setzen Sie ein!

1. Heiko ist Braumeister. ___________ möchte er, dass sein

Sohn auch Braumeister wird.

2. ___________ Fritz interessiert sich nicht für Bier. Er will

studieren.

3. ___________ er mit dem Studium beginnt, will er ins

Ausland gehen.

4. ___________ möchte er Englisch und Französisch studieren.

5. ___________ er interessiert sich sehr für Sprachen und

möchte Englisch- und

Französischlehrer wer-

den.

6. Vater Heiko gefällt das

nicht. Aber er hilft

seinem Sohn

___________.

1. Viele Jahre lang streiten Deutschland,

Großbritannien und auch Dänemark _______

Helgoland.

2. Die Nationalsozialisten nennen die Insel eine

Festung – sie werden _______ Helgoland

kämpfen.

3. Eine Gruppe von Helgoländern versucht, die

Insel ohne Kampf _______ die Briten zu geben.

4. Im Juni 1945 schreiben die Helgoländer einen

ersten Protestbrief _______ die Briten.

5. Die Insel Helgoland gehört ab dem 1. März 1952

wieder _______ Deutschland.

aber 2 bevor 2 dann 2 deshalb 2 denn 2 trotzdem

der Einzelhändler 2 der Jahresumsatz 2 übernehmen 2 die Filiale 2 das Unternehmen

L E I C H T M I T T E L

S C H W E R

34-35_uebungen_0312 07.02.12 14:05 Seite 34

Page 35: Deutsch Perfekt 2012-03

35perfektDEUTSCH3/12

SPRACHE – ÜBUNGEN ZU DEN THEMEN DES MONATS

LÖSUNGEN AUF SEITE 44

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S: VOLFF/FO

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PHO

TO/TH

INK

STOCK

Seite 22 - 23 JA ODER NEIN?Bücher über BücherDer Buchmarkt ist so groß, dass ausgebildete Buchhändler Bücher präsentieren und empfehlen sollten. Was für ein

Buch empfiehlt der Buchhändler seinen Kunden? Setzen Sie ein!

4

Seite 62 - 64 EINE DEUTSCHE LEGENDEGut und böseIn Karl Mays Romanen kämpft der gute Held gegen das

Böse. Für die Beschreibungen der verschiedenen

Charaktere sind Adjektive sehr wichtig. Kennen Sie das

Gegenteil von diesen Adjektiven? Ordnen Sie zu!

Seite 48 - 49 MEIN DEUTSCHLAND-BILD

Viel, viele, vielenDas unbestimmte Zahlwort viel markiert eine große

Menge von etwas. Achten Sie auf die Artikel, und

setzen Sie die richtige Form ein!

65

% Guten Tag. Ich suche ein Buch …

1. … mit Gedichten von Hermann Hesse. – & Da habe ich einen schönen _______________________

(Bibliografie/Gedichtband) für Sie.

2. … für meinen neunjährigen Neffen. – & Da kann ich Ihnen zum Beispiel dieses _______________________

(Kinderbuch/Schulbuch) von Erich Kästner empfehlen.

3. … über die Relativitätstheorie. – & Hier hätte ich ein _______________________ (Wörterbuch/Fachbuch) über das

Thema. Es ist aber sehr wissenschaftlich geschrieben.

4. … für ein zweijähriges Kind. – & Kommen Sie, hier haben wir wunderschöne _______________________

(Bildbände/Bilderbücher) für Kleinkinder.

5. … für meine Schwester. Sie liebt romantische Geschichten. – & Dieser _______________________

(Roman/Reiseführer) hier ist ganz neu erschienen und sehr romantisch.

1. ____________ Polizisten haben eine Walther

PPK.

2. Was machen denn die ____________ Menschen

dort?

3. Wie war die Exkursion? Hattest du ____________

Arbeit?

4. Im Keller der Firma gibt es ____________

Maschinen.

5. Der ____________ Regen stört die Urlauber.

6. Die Bäckerin backt das Brot mit ____________

Liebe.

7. Die ____________ Tiere im Zoo gefallen den

Besuchern.

viel 2 viele 2 vielen1. ehrlich

2. stark

3. gut

4. wahr

5. gerecht

6. mutig

a) schwach

b) ängstlich

c) ungerecht

d) falsch

e) verlogen

f) böse

ÜBEN SIE WEITER!Mehr Übungen finden Sie

2 im aktuellen Übungsheft Deutsch perfekt Plus(Informationen siehe Seite 20)

2 im Internet auf www.deutsch-perfekt.com) Deutsch lernen

S C H W E R

M I T T E L L E I C H T

34-35_uebungen_0312 07.02.12 14:05 Seite 35

Page 36: Deutsch Perfekt 2012-03

36 perfektDEUTSCH 3/12

SPRACHE – MAHLZEIT!M I T T E L ≤

Im nächsten Heft geht’s weiter!Alles über „Mahlzeit!“ finden Sie auf

www.deutsch-perfekt.com ) Deutsch lernen ) Mahlzeit!

Tina sitzt an einem Tisch im Café Dada. Am Nebentisch sitzen Gregor und Helene.

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Mahlzeit! 77

TINA LANG THOMAS SCHÄFER DARIA MICHALEK MANNI LANG GREGOR KAMINSKI SOPHIA TRAUBE MIKIS PAPADOPOULOS HELENE SIEGMANN-BUCHTER

DARIA Gib mir mal seine Adresse und

Zimmernummer im Krankenhaus. Dann

schreibe ich ihm eine Karte oder besuche

ihn mal.

TINA Gern, da freut er sich sicher, Daria.

Ich weiß die genaue Adresse jetzt nicht

auswendig, aber ich bringe sie dir mor-

gen vorbei.

DARIA Das ist nett. Du bekommst auch

einen extra Kaffee von mir!

GREGOR Was macht Manni nur für

Sachen! Läuft tagelang mit gebrochenem

Bein rum!

HELENE Gar nicht so wehleidig wie ihr

Männer sonst! Nicht wahr, Gregor?

GREGOR Ich? Wehleidig? Also, Helene!

HELENE Na, wie war das neulich: (imitiert

Gregors Stimme) „Ich habe mich

geschnitten! Ach jemine! Das sieht gar

nicht gut aus. Hoffentlich wird das keine

Blutvergiftung!“

TINA Das kann ich mir lebhaft vorstellen!

Gregor war schon immer ein Hypochon-

der.

GREGOR Macht ihr euch nie Sorgen um

eure Gesundheit? Meine letzte Tetanus-

impfung liegt schon weit über zehn Jahre

zurück. Und das Messer war alles andere

als sauber!

DARIA Ist schon gut, Gregor. Du gehst

also bald zum Impfen, und wir müssen

sehen, wie Herr Lang bald wieder gesund

wird. (lacht) Er ist immerhin mein bester

Kunde!

GREGOR Ach, daher weht der Wind! Daria

will Geld verdienen!

DARIA Nein. Ich mag Herrn Lang. Und er

tut mir leid.

DARIA (bringt Tina ein Glas Mineralwas-

ser) Hier, Tina, dein Wasser. Und jetzt

erzähl mal. Wie geht es deinem Vater?

GREGOR (ruft vom Nebentisch) Ja,

genau! Was ist los mit Manni? Wir hatten

heute Morgen einen Termin – und wer ist

nicht gekommen? Der Herr Lang!

DARIA Vergiss deinen Termin, Gregor!

Herr Lang liegt im Krankenhaus.

HELENE Oje! Was hat er denn, Tina?

TINA Er war doch neulich auf einer Kar-

nevalsparty, und da ist er die Treppe

runtergefallen. Er hat mir am Telefon nur

gesagt, dass er sich ein bisschen am Bein

wehgetan hat. Naja. In Wahrheit konn-

te er kaum mehr laufen, da haben Tho-

mas und ich ihn ins Krankenhaus

gebracht.

DARIA Auweia! Und dann?

TINA Er musste operiert werden, weil

das Bein gebrochen war. Und er ist

natürlich tagelang noch so rumgehum-

pelt. Ihr kennt ja meinen Vater.

GREGOR Na, der geht ja auch mit dem

Kopf unterm Arm noch nicht zum Arzt!

HELENE Der Arme! Und wie geht es ihm

jetzt?

TINA Er muss wahrscheinlich noch ein

bisschen im Krankenhaus bleiben, aber

es geht ihm eigentlich schon wieder

ganz gut. Und das Bein scheint auch

relativ gut zu heilen. Sagt er zumin-

dest.

DARIA Und was sagen die Ärzte?

TINA Ich habe noch keinen Arzt sprechen

können. Aber es geht ihm immerhin gut

genug, um mit den Krankenschwestern

herumzuschäkern.

Mahlzeit! hier: Guten Appetit!; auch:Gruß zwischen Kollegen

gebr¶chen so, dass ein Teilstück des Skelettskaputt ist

r¢mhumpeln kurz für: herumhumpeln = wegen Schmerzen ungleichmäßig gehen

(¢ngleichmäßig hier: mit einem Bein z. B. langsamerals mit dem anderen)

Das Bein scheint relativ Es wirkt so, dass man meint, dassgut zu heilen. das Bein relativ gut heilt.(relativ ≈ ziemlich)(heilen hier: gesund werden)zum“ndest wenigstens“mmerh“n ≈ wenigstensher¢mschäkern ≈ Spaß machen auswendig w“ssen ≈ sehr genau kennenW„s m„cht … nur für ≈ Das überrascht mich wirklich, wasS„chen! mit … passiert ist!wehleidig so, dass man sich schnell be schwert,

wenn man Schmerzen hatdie Blutvergiftung, -en gefährliche Krankheit, bei der

Bakterien von einer Wunde aus überdas Blut in den ganzen Körpergehen; Sepsis

lebhaft hier: sehr gut, deutlich, klars“ch vorstellen hier: sich denkendie Tetanusimpfung, -en Geben von Medikamenten, um den

Körper vor Tetanus zu schützenzur•ckliegen vor … gewesen sein„lles „ndere sein „ls ≈ das Gegenteil sein vonDaher weht der W“nd! So ist das also! Jetzt verstehe

ich!

SCHON GEWUSST?

Im Gespräch zeigt man seine Emotionen oft nicht

durch ganze Sätze, sondern durch kurze Wörter, die

Interjektionen. Oft hört man im Deutschen den Aus-

ruf Oje! Eine ältere Form ist Ojemine! oder Ach

jemine! Das Wort jemine kommt vom lateinischen

„Jesus domine“, bedeutet also „O Herr Jesus!“

Kaum jemand denkt bei diesen Ausrufen aber an

Jesus. Sie zeigen, dass man eine Nachricht oder

eine Sache schlimm findet oder dass sie einem

Angst macht. Ein ähnlicher (religiöser) Ausruf ist

O Gott! Nicht religiös konnotiert ist das umgangs-

sprachliche Auweia. Auch damit zeigt man, dass

man etwas schlimm findet oder dass etwas nicht

geklappt hat.

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Page 37: Deutsch Perfekt 2012-03

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TelefonierenTelefonieren in einer Fremdsprache ist nicht immer leicht. Hier finden Sie

einige Ausdrücke, mit denen Sie am Telefon sicher kommunizieren können.

Den Fahrkartenautomaten verstehenEinen Fahrkartenautomaten zu bedienen, ist manchmal nicht leicht, denn in jeder Stadt ist das System ein bisschen

anders. Hier sind Tipps für die Bedienung deutscher Automaten. Üben können Sie den Kauf einer Fahrkarte auf der

Homepage der Deutschen Bahn: www.bahn.de/automat

Briefwechsel zwischen Mieter und VermieterLeben Sie in Deutschland, Österreich oder der Schweiz? Dann müssen Sie Ihrem Vermieter vielleicht einmal auf Deutsch schrei-

ben. Zum Beispiel, wenn Sie einen Mangel in Ihrer Wohnung feststellen. Informieren Sie den Vermieter dann möglichst schnell.

Selbst anrufenSich melden

Wer angerufen wird, meldet sich

zuerst. Danach stellen Sie sich vor.

Hallo Gabi, hier ist Pia.

formell: Guten Tag, Herr Meier, hier

ist/spricht Sabine Sabel von der Firma

Rieger.

Den Grund des Anrufs nennen

Ich rufe an, weil …

Ich wollte mal hören, wie es dir geht.

formell: Ich hätte gern eine

Information/Auskunft zu …

Nach dem Ansprechpartner fragen

Ist Thomas da? / Gibst du mir

Thomas bitte mal?

formell: Ich würde gern mit Herrn Hiller

sprechen.

Ich möchte bitte eine Auskunft zu … Bin

ich da bei Ihnen richtig? /

An wen wende ich mich

da am besten? / Wer ist

denn dafür zuständig?

Wie ist denn die

Durchwahl (= direkte

Telefonnummer in einer

Firma) von Herrn Hiller?

Schimmel im Badezimmer

Sehr geehrter Herr Peters,

wie ich Ihnen bereits am Telefon sagte, habe ichan der Badezimmerdecke Schimmel entdeckt.Vermutlich hängt das mit der defektenHauslüftungsanlage zusammen. Ich bitte Sie, möglichst rasch für die Behebungdes Schadens zu sorgen.

Mit freundlichen Grüßen

Ines Herz

MIT

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Den Vermieter über Mängelinformieren

Andere Mängel/Schäden in der Wohnung meldenDer Warmwasserboiler im Bad ist defekt. Wir bitten Sie, den

Schaden möglichst bald beheben (= reparieren) zu lassen.

Der Rollladen im Schlafzimmer lässt sich nicht mehr öffnen und

müsste repariert werden. Laut Mietvertrag ist diese Außenreparatur

Aufgabe des Vermieters.

Die Miete mindern (= reduzieren)

Da der mehrfach gemeldete Mangel noch immer nicht behoben

wurde, werden wir den Mietzins (= die Miete) ab sofort um 15 %

reduzieren.

Bitte teilen Sie uns umgehend (= schnell) einen Termin mit, bis zu

dem der gemeldete Schaden behoben wird. Ansonsten werden wir

von dem Recht der Mietminderung Gebrauch machen.

Nicht da!

Kannst du Thomas sagen, dass ich

angerufen habe? / dass er mich

zurückrufen soll?

formell: Könnten Sie Herrn Hiller bitte

ausrichten, dass …?

Kann ich eine Nachricht hinterlassen?

Das Gespräch beenden

Diese Formulierungen signalisieren,

dass Sie das Gespräch beenden wollen:

Du, ich muss jetzt Schluss machen.

Tschüs! / Bis bald! / Ciao!

Gut, dann sehen wir uns am Montag.

Bis dann!

formell: Gut, dann vielen Dank für Ihre

Hilfe / die Auskunft. (Auf) Wiederhören.

der [bbruch von: abbrechen = hier: vor dem eigentlichenEnde des Programms aufhören

die B„nknote, -n der Geldscheineinführen hier: z. B. einen Geldschein hineinschiebeneingeben hier: Tasten drücken und so Daten in den

Computer des Automaten gebendie G¡ldkarte, -n kleine Karte mit einem Chip, auf dem ein

Geldbetrag gespeichert istlœschen hier: ≈ (schon eingegebene Daten) wegmachender M•nzschlitz, -e lange, enge Öffnung, in die man die Münzen

werfen kann

das Billet, -s schweiz. / der Fahrschein, -e Fahrkarte, Ticketdas Ges„mtnetz / der Ges„mtraum, ¿e / komplettes Bus- und Bahnverkehrsnetz einer der Großbereich Stadt und von Kommunendie Linie, -n hier: spezielle Bus-, Zug- oder Bahnstrecke lösen hier: (eine Fahrkarte) kaufen / drucken lassender R“ng, -e / die Wabe, -n / die Zone, -n hier: Teil des Verkehrsnetzes: Die Zahl der

Ringe/Waben/Zonen, durch die man fährt,bestimmt den Preis der Fahrkarte.

der Tarif, -e Preisdas Zielverzeichnis, -se ≈ Liste mit allen möglichen Fahrtzielen von

einem Bahnhof aus

Automatensprache allgemein Tarife, Verbindungen und Fahrtziele

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Page 38: Deutsch Perfekt 2012-03

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Angerufen werden

Sich melden

Wenn jemand Sie anruft,

melden Sie sich zuerst:

meistens mit Nachnamen,

am Arbeitsplatz oft mit

Firmen-, Vor- und

Nachnamen.

Fischer. / Fischer, hallo?

Installation Reger, Claudia

Gerster, guten Tag?

Firma Gruber, Kunden -

service, Berger am Apparat.

Was kann ich für Sie tun?

Wenn Sie die Nummer des

Anrufers sehen und ihn

kennen, können Sie sich

auch nur mit „Hallo“

melden.

Das Gespräch beginnen

Tina, schön, dass du an-

rufst / dass du dich meldest.

Wie geht es dir?

formell: Wie kann ich Ihnen

helfen? / Was kann ich für

Sie tun?

Das Gespräch weitergeben

Thomas? Ja, der ist da.

Einen Moment.

Ja, Samay ist da. Warte

kurz. Ich geb’ sie dir.

formell: Einen kleinen

Moment, bitte, ich verbinde

Sie (mit Herrn Hiller).

Dafür ist Frau Friese zustän-

dig. Sie hat die Durchwahl

756. Soll ich Sie gleich

durchstellen?

Herr Hiller ist im Moment

verhindert / nicht an seinem

Platz. Kann ich ihm etwas

ausrichten?

Eine Nachricht annehmen

Thomas? Der ist noch nicht

da. Soll ich ihm was aus-

richten?

formell: Möchten Sie eine

Nachricht (für Herrn Hiller)

hinterlassen?

Kann ich (ihm) etwas aus-

richten?

Abschied

Schön, dass du angerufen

hast! Tschüs!

Danke für deinen Anruf! Bis

bald, tschüs.

formell: Vielen Dank für

Ihren Anruf!

Ich hoffe, ich konnte Ihnen

weiterhelfen.

Also verbleiben wir so, dass

Fahrscheintypen Häufige Fahrkartentypen sind:

MieterhöhungDer Vermieter kann die Miete nicht ohne Zustimmung des Mieters erhöhen. Er muss außerdem die Erhöhung der Miete

begründen. Drei Monate hat der Mieter dann Zeit, die Mieterhöhung zu prüfen, und sie schriftlich anzuerkennen oder

abzulehnen. Wenn die Erhöhung juristisch in Ordnung ist, muss der Mieter aber zustimmen.

Mieterhöhung

Sehr geehrte Frau Herz,sehr geehrter Herr Herz,

aufgrund des gestiegenen Mietspiegels in Ihrem Wohnviertel haben wiruns entschieden, die Grundmiete um 1,25 € pro qm / Monat anzupassen.Ihre Miete erhöht sich damit von 480 € auf 517,50 €.Ich bitte Sie, der Erhöhung der Miete zuzustimmen.

Die neue Miete ist erstmals am 1.7.2012 fällig.

Mit freundlichen Grüßen

August Peters

Mieterhöhung ablehnenDer angekündigten Mieterhöhung können

wir nicht zustimmen, da wir erst seit neun

Monaten in der Wohnung wohnen. Laut

Gesetz darf die Miete innerhalb des ersten

Jahres nicht erhöht werden.

Es ist Pflicht des Vermieters, den Grund für

eine höhere Miete zu nennen. Da Sie keinen

Grund angegeben haben, lehnen wir eine

Mieterhöhung ab.

Kinder: In den meisten Städtenfahren Kinder bis 6 Jahrekostenlos, für 6-14-Jährige gibt es eigeneTickets zu ermäßigtemPreis.

Hunde: brauchen normalerweiseein eigenes Ticket

Fahrräder: brauchen meistens eineigenes Ticket

Ermäßigungen: Zeitkarten für Schüler,Studenten, Auszubildendeund Senioren (meistensab 65 Jahre) sind norma-lerweise ermäßigt

Vorsicht: In manchen Städten müssenSie Ihre Fahrkarte noch in einemAutomaten abstempeln („entwerten“).Sonst ist die Karte noch nicht gültig!

die Einzelfahrkarte, -n Fahrkarte, die nur für eine Fahrt und einePerson gültig ist

die K¢rzstrecke, -n Fahrkarte für eine kurze Fahrt, z. B. fürmaximal zwei Stationen

die Monatskarte, -n / die Monatsmarke, -n Fahrkarte für eine Person, die für einen Monatgültig ist

die P„rtner-/Gr¢ppentageskarte, -n Fahrkarte für meistens 2 - 5 Personen, die fürso viele Fahrten an einem Tag gültig ist, wieman möchte

die Streifenkarte, -n Fahrkarte, die für mehrere Fahrten gültig ist; esmüssen pro Fahrt ein oder mehrere Streifen auf der Karte entwertet werden

(entwerten/(„b)st¡mpeln hier: an einem speziellen Automaten einenStempel auf die Karte machen lassen)

die Tageskarte, -n Fahrkarte, die für so viele Fahrten an einemTag gültig ist, wie man möchte

die Zeitkarte, -n Fahrkarte für eine Person, die für längere Zeitgültig ist, z. B. für eine Woche, einen Monat …

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Page 39: Deutsch Perfekt 2012-03

SPRACHE – RATEN SIE MAL!

Seite 58 - 59 TATORTFreuden im Keller

In den Kellerrestaurants vieler Rathäuser isst man gut. Meistens stellt man sich einen Kellerraum aber dunkel und

ungemütlich vor. So auch in der gesuchten Redensart. Jedes Bild in diesem Rätsel steht für ein Wort. Durch Ändern,

Ergänzen und Wegstreichen von Buchstaben finden Sie neue Wörter – und die Lösung.

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Lösung: das __ __ __ __ __ __ __ __

39perfektDEUTSCH3/12

LÖSUNGEN AUF SEITE 44

Seite 47 MEIN ERSTER MONATAuf dem Amt

Der Anfang in einem neuen Land ist immer schwer. Vor allem

dann, wenn man die Sprache noch nicht so gut spricht und offi-

zielle Institutionen besuchen muss. Sicher kennen Sie dort auch

das Papier, auf das man persönliche Informationen schreibt.

Lösen Sie das Rätsel, und finden Sie das Lösungswort!

L E I C H T1

1. Offizielle Papiere wie das Zeugnis und der Ausweis

sind ...

2. ein offizielles Papier, das sagt, dass man ein Auto

fahren darf

3. ein Papier: Darin schickt man einen Brief.

4. eine Imitation, nicht das echte Exemplar

5. eine Institution in einer Administration, z. B. das

Rathaus

6. ein Ding, mit dem man Schrift oder Zeichen auf

Papier druckt

7. das echte Exemplar

8. eine Nachricht, die man mit der Post verschickt

1 2 3 4 5 6 7 8

ü = ue

Lösung: __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __

Das heißt: keinen Humor haben

1, 2 = z 1 = L, 2 = a, 3, 8 1, 2 = i, 3 1 = g3 = h5

1, 2, 3 4 = d, 6 = n

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Page 40: Deutsch Perfekt 2012-03

40 perfektDEUTSCH 3/12

SPRACHE – GRAMMATIK

Kurt mag sowohl Hunde als auch Katzen. – Zweiteilige Konjunktionen

1 2SonntagWelche zweiteilige Konjunktion passt?

Ergänzen Sie!

1. Heute ist Sonntag: Caro will ____________ in den Zoo

oder in die Therme gehen.

2. Sonntags ist es zwar überall voll, ____________ sie

hat heute Lust, etwas zu unternehmen.

3. ____________ in der Therme als ____________ im

Zoo war sie schon lange nicht mehr.

4. Sie mag ____________ nur Tiere sehr gern,

____________ sie liebt auch die Entspannung im

heißen Wasser.

5. Sie kann sich jedoch nicht entscheiden, daher geht

sie schließlich ____________ in die Therme

____________ in den Zoo: Sie macht es sich zu Hause

gemütlich.

LÖSUNGEN AUF SEITE 44

1. Manche Leute merken sich Namen und Gesichter

nicht. (weder … noch)

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____________________________________________

2. Es ist für viele nicht leicht, sich Namen zu merken.

Merkstrategien können dabei helfen. (zwar …, aber)

____________________________________________

____________________________________________

3. Sie sollten den Namen eines neuen Kollegen verstehen.

Wiederholen Sie ihn laut. (nicht nur …, sondern auch)

____________________________________________

____________________________________________

4. Durch das Wiederholen und durch die Verknüpfung

des Namens mit einem Bild merkt man sich den

Namen besser. (sowohl … als auch)

____________________________________________

____________________________________________

Konjunktionen, die aus zwei Teilen

bestehen, verbinden Sätze oder

Satzteile miteinander. Sie haben unter-

schiedliche Bedeutungen:

Sowohl … als auch …Diese Konjunktion kann statt „und“ bei

einer Aufzählung von Substantiven ver-

wendet werden. Sie bedeutet so viel

wie „das eine und das andere“. Die

Konjunktion steht jeweils vor dem

gemeinten Satzteil oder Wort.

Sowohl Katja als auch Karl haben mei-

nen Geburtstag vergessen.

Lydia mag sowohl klassische Musik als

auch Elektro.

Nicht nur …, sondern auch …Auch diese Konjunktion wird bei

Aufzählungen verwendet. Im ersten

Hauptsatz steht „nicht nur“ vor dem

negierten Satzteil. Nach „sondern“ folgt

ein ganzer oder ein verkürzter

Hauptsatz. „Sondern“ steht auf Position

0 im zweiten Hauptsatz. Zwischen

„nicht nur …, sondern auch“ steht ein

Komma.

Julia ist nicht nur Theaterschau -

spielerin, sondern (sie ist) auch

Filmschauspielerin.

Entweder … oder …„Entweder … oder“ beschreibt zwei

Möglichkeiten, von denen eine gewählt

werden soll. Die zweiteilige

Konjunktion hat die Bedeutung von

„das eine oder das andere“.

„Entweder“ steht auf Position 1 oder 3

im ersten Hauptsatz, „oder“ steht auf

Position 0 im zweiten Hauptsatz.

Entweder gehen wir sofort einkaufen

oder wir bleiben zu Hause.

Wir gehen entweder sofort einkaufen

oder wir bleiben zu Hause.

Weder … noch …„Weder … noch“ bedeutet „das eine

nicht und das andere auch nicht“.

„Weder“ steht im ersten Hauptsatz vor

dem negierten Satzteil, „noch“ steht

auf Position 1 im zweiten Hauptsatz.

Marie hat weder am Freitag noch (hat

sie) am Wochenende Zeit.

Zwar …, aber …Mit „zwar …, aber“ leitet man eine

Feststellung ein, auf die eine

Einschränkung folgt. „Zwar“ steht auf

Position 1 oder 3 im ersten Hauptsatz,

„aber“ steht auf Position 0 im zweiten

Hauptsatz. Vor „aber“ steht ein

Komma.

Zwar ist das Wetter nicht so toll, aber wir

gehen trotzdem spazieren.

Das Wetter ist zwar nicht so toll, aber wir

gehen trotzdem spazieren.

Wie war Ihr Name?Formulieren Sie die Sätze mit der angegebenen

Konjunktion neu!

Manche Leute merken sich weder Namennoch Gesichter.

entweder

MEHR ÜBUNGEN 2 im aktuellen Übungsheft Deutsch perfekt Plus

(Informationen siehe Seite 20)2 im Internet auf www.deutsch-perfekt.com

) Deutsch lernen

S C H W E R S C H W E R

S C H W E R

40_Grammatik_0312 07.02.12 14:07 Seite 40

Page 41: Deutsch Perfekt 2012-03

41perfektDEUTSCH3/12

SPRACHE – GESEHEN & GELESEN

Aus Russland kommt nur Hochprozentiges!

Hochprozentig bedeutet, dass eine Sache einen hohen Prozentsatz von einer Substanz enthält. Wenn man

von Hochprozentigem spricht, ist normalerweise Schnaps, also ein Getränk mit viel Alkohol gemeint. Der Satz

Aus Russland kommt nur Hochprozentiges spielt also mit dem Klischee, dass alle Russen sehr viel Schnaps

trinken. Hier geht es aber eigentlich nicht um Alkohol: Eine russische Firma bietet Virenschutzprogramme für

Computer an – die einen sehr hohen Prozentsatz aller Viren erkennen, wie sie verspricht. Die Firma bietet

also eine „hochprozentige“ Lösung für Benutzer von Computern.

Berlin hat viel durchgemacht. Jedes Wochenende

Berlin hat eine bewegte

Geschichte. Speziell im Zweiten

Weltkrieg und in der Zeit der Tei-

lung in Ost- und Westberlin hat

die Stadt wirklich viel durchge-

macht. Denn etwas durchma-

chen bedeutet, dass man etwas

Negatives erlebt, das eine län-

gere Zeit dauert. Die Ergänzung

jedes Wochenende zeigt aber, dass es hier um etwas ande-

res geht als um schlimme Ereignisse in der Geschichte. In

der Umgangssprache bedeutet durchmachen auch, dass

man die ganze Nacht feiert. Die Werbung für Berlin zeigt

also, dass man heute in der Hauptstadt auch toll feiern und

die Nächte durchmachen kann.

Frühjahrsputz – super reduzierte Teile abstauben

Jetzt machen viele Menschen einen

Frühjahrsputz: Sie machen ihre Woh -

nung gründlich sauber. Der Laden für

tra ditionelle bayerische Kleidung

meint mit Frühjahrsputz aber etwas

anderes: Er verkauft Klei dung aus dem

letzten Jahr günstiger, um Platz für neue Mode zu haben.

Deshalb können die Kunden reduzierte Teile abstauben.

Auch abstauben hat zwei Bedeutungen. Eigentlich heißt es,

dass man seine Möbel von Staub, also von feinen Schmutz-

teilen aus der Luft, frei macht. In der Umgangssprache

bedeutet etwas abstauben aber auch, dass man sich eine

Sache auf nicht ganz korrekte Weise nimmt. Wenn die Kun-

den reduzierte Teile abstauben, müssen sie also nicht put-

zen, sondern bekommen die Kleidungsstücke sehr günstig.

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LÖSUNGEN AUF SEITE 44

HaiopeisWas kann etwas verputzen alles

bedeuten? Kreuzen Sie an!

(auf eine Wand) eine dünne

Masse aus Zement und Wasser

geben

eine Sache kaputt machen

eine Sache schnell essen

der Haiopei, -s von: Hai = gefährlicherMeeresfisch; auch Wortspiel:Heiopei = rheinländisch für:

Mensch mit schwachemCharakter

der Praktik„nt, -en Person, die ein Praktikum machtder }nfug Quatsch, Unsinnder Meister, - Person, die die Qualifikation hat,

andere auszubilden; hier:Chef

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Page 42: Deutsch Perfekt 2012-03

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Page 43: Deutsch Perfekt 2012-03

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Page 44: Deutsch Perfekt 2012-03

SPRACHE – LÖSUNGEN

Seite 33

1. Bildschirm; 2. Maus; 3. Schere; 4. Schreibtischschublade; 5. Ordner

1. einordnen; 2. lochen; 3. heftest … zusammen; 4. spitzen; 5. ausdrucken

Seite 34 - 35

1. Deshalb; 2. Aber; 3. Bevor; 4. Dann; 5. Denn; 6. trotzdem

1. um; 2. um/für; 3. an; 4. an; 5. zu

1. übernommen; 2. Filialen; 3. Einzelhändlern; 4. Das Unternehmen; 5. der Jahresumsatz

1. Gedichtband; 2. Kinderbuch; 3. Fachbuch;4. Bilderbücher; 5. Roman

2. a; 3. f; 4. d; 5. c; 6. b

1. Viele; 2. vielen; 3. viel; 4. viele; 5. viele; 6. viel; 7. vielen

Seite 39

1. Dokumente; 2. Fuehrerschein; 3. Umschlag;4. Kopie; 5. Amt; 6. Stempel; 7. Original; 8. Brief;Lösung: das Formular

Lösung: zum Lachen in den Keller gehen

Seite 40

2. aber; 3. Sowohl … auch; 4. nicht … sondern; 5. weder … noch

2. Zwar ist es für viele nicht leicht, sichNamen zu merken, aber Merkstrategien kön-nen dabei helfen. 3. Sie sollten den Nameneines neuen Kollegen nicht nur verstehen,sondern ihn auch laut wiederholen. 4. Sowohl durch das Wiederholen als auchdurch die Verknüpfung des Namens mit einemBild merkt man sich den Namen besser.

Seite 41

richtig: (auf eine Wand) eine dünne Masse aus Zement und Wasser geben; eine Sache schnell essenfalsch: eine Sache kaputt machen

1

2

1

2

3

4

5

6

1

2

1

2

iq media marketing GmbH iq media marketing GmbHPatrick Priesmann, Leiter MarketingKasernenstraße 67, 40213 DüsseldorfTel. +49 (0)2 11/8 87-23 15 Fax +49 (0)2 11/8 87-97-23 15 E-Mail: [email protected] 1, 5, 6, 7iq media marketing GmbH Brandstwiete 1 (Neuer Duvenhof) 20457 Hamburg Tel. +49 (0)40/3 01 83-210 Fax +49 (0)40/3 01 83-283 E-Mail: [email protected] 2iq media marketing GmbHKasernenstraße 67, 40213 DüsseldorfTel. +49 (0)2 11/8 87-20 56 Fax +49 (0)2 11/8 87-97-20 56 E-Mail: [email protected] 3aiq media marketing GmbH Eschersheimer Landstraße 50 60322 Frankfurt Tel. +49 (0)69/24 24-45 00 Fax +49 (0)69/24 24-59-45 00E-Mail: [email protected] 3b, 4iq media marketing GmbHNymphenburger Straße 14 80335 München Tel. +49 (0)89/54 59 07-18 Fax +49 (0)89/54 59 07-24 E-Mail: [email protected]

Sales Lifestyleiq media marketing GmbHKasernenstraße 67, 40213 Düsseldorf Tel. +49 (0)2 11/8 87-35 82 Fax +49 (0)2 11/8 87-97-35 82 E-Mail: [email protected], Skandinavieniq media marketing GmbHKasernenstraße 67, D-40213 DüsseldorfTel. +49 (0)2 11/8 87-13 32Fax +49 (0)2 11/8 87-97-13 32E-Mail: [email protected]ÖsterreichService proxymedia e.U.Wiesengasse 3, 2801 Katzelsdorf Tel. +43 (0)26 62/3 67 55 Fax +43 (0)1 25-330-333-989 E-Mail: [email protected] Media Sales GmbH Chamerstrasse 56, 6300 Zug Tel. +41 (0)41/7 10 57 01 Fax +41 (0)41/7 10 57 03 E-Mail: [email protected]ßbritannien, IrlandAdvance International Media, Peter MasonFirst Floor, 30 St John’s Lane, EC1M 4NB LondonTel. +44 (0)2 07/2 53 08 88Fax +44 (0)2 07/2 05 07 61E-Mail: [email protected]

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Im Spotlight Verlag erscheinen:Spotlight, Business Spotlight, Spot on, Écoute, ECOS, ADESSO, Deutsch perfekt

KEY ACCOUNT MANAGEMENT Corinna Hepke

PR UND KOOPERATIONEN Heidi Kral

VERTRIEB HANDEL MZV, Ohmstraße 1, 85716 Unterschleißheim

BANKVERBINDUNGEN Commerzbank AG, Düsseldorf (BLZ 300 800 00)Konto-Nummer 02 128 652 00Credit Suisse AG, Zürich (BC 48 35) Konto-Nummer 554 833 41Bank Austria AG, Wien (BLZ 12 000) Konto-Nummer 10810 814 700

GESAMT-ANZEIGENLEITUNG Axel ZettlerTel. +49 (0)89/8 56 81-130, Fax +49 (0)89/8 56 81-139E-Mail: [email protected]

SPRACH- & REISEMARKT CROSSMEDIA Eva-Maria MarkusTel. +49 (0)89/8 56 81-131, Fax +49 (0)89/8 56 81-139 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected]

MEDIA CONSULTANT Martina KonradTel. +49 (0)89/8 56 81-132, Fax +49 (0)89/8 56 81-139 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected]

ANZEIGENPREISLISTE Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 7 ab Ausgabe 1/12.

ISSN 1861-1605© 2012 Spotlight Verlag, auch für alle genannten Autoren, Fotografen undMitarbeiter

HERAUSGEBER UND VERLAGSLEITER Dr. Wolfgang Stock

CHEFREDAKTEUR Jörg Walser

REDAKTION Barbara Duckstein, Katharina Heydenreich (Deutsch perfekt Audio),Sonja Krell, Claudia May, Eva Pfeiffer, Barbara Schiele (Deutsch perfekt imUnterricht), Janina Schneider-Eicke, Adamma Stekovics

BILDREDAKTION Isabelle Hartmann

REDAKTIONELLE MITARBEIT Cristiana Cornelio, Petra Daniell, Tanja Haas, Ewa Lobozek, Giancarlo Sánchez-Aizcorbe, Ulrich Sauer, Yulia Strigo, SusanneTriebswetter, Andrea Uysal

AUTOREN Gabriele Bauer (Deutsch perfekt Plus), Tim Oland, Katja Riedel

KORRESPONDENTEN Marcel Burkhardt (Mainz), Barbara Dittrich (Leipzig / Erfurt),Joseph Gepp (Wien), Barbara Kerbel (Berlin), Astrid Labbert (Bremen),Andrea Lacher (Hannover), Yves Wegelin (Bern)

GESTALTUNG BfGuK, 80469 München, Georg Lechner (Art Director)

PRODUKTIONSLEITUNG Ingrid Sturm

LITHO H.W.M. GmbH, 82152 Planegg

DRUCK Vogel Druck & Medienservice GmbH, 97204 Höchberg

Deutsch perfekt wird besonders umweltfreundlichauf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt.

VERLAG UND REDAKTION Spotlight Verlag GmbHPostanschrift: Postfach 1565, 82144 PlaneggHausanschrift: Fraunhoferstraße 22, 82152 PlaneggTel. +49 (0)89/8 56 81-0, Fax +49 (0)89/8 56 81-105

GESCHÄFTSFÜHRER Dr. Wolfgang Stock, Dr. Michael Brockhaus

VERTRIEBSLEITUNG Monika Wohlgemuth

LESERSERVICE Birgit Hess

44_Loesungen_0312 07.02.12 14:08 Seite 44

Page 45: Deutsch Perfekt 2012-03

FOTO

: ZE

FA

der Fernsehturm

die Höhe

das Bauwerk

genießen

der Betreiber

renovieren

kalt

gemütlich

fest

statt

die Brauerei

die Pfandflasche

das Etikett

die Umwelt

aussortieren

unfähig

die Taxiinnung

die Tourismusbehörde

im Durchschnitt

das Herkunftsland

die Staatsbürgerschaft

der Erfolg

die Weltmeisterschaft

beenden

die Sehnsucht

attraktiv

berichten

ausprobieren

der Rücktritt

der Skiverband

der Skisport

in Zukunft

die Euromünze

unterwegs sein

stark

sich vermischen

der Staat

der Haushalt

prognostizieren

weder … noch

digital

umsteigen auf

der Sender

abschalten

television tower

height

building

to enjoy

here: management

to renovate

cold

cosy

fixed

instead of

brewery

returnable bottle withdeposit

label

environment

here: to separate

incompetent

taxi drivers’ association

tourist board

on average

country of origin

citizenship

success

world championship

to end

longing

attractive

to report

to try

retirement

ski federation

skiing

in future

euro coin

here: to be in circulation

here: well

to mix

here: country

household

to predict

neither … nor

digital

to change to

television channel

to switch off

la tour de télévision

la hauteur

le bâtiment

profiter de

le gérant

rénover

froid,e

confortable

fixe

au lieu de

la brasserie

la bouteille consignée

l’étiquette

l’environnement

trier

incapable

la corporation des taxis

l’office de tourisme

en moyenne

le pays d’origine

la nationalité

le succès

le championnat dumonde

terminer

la nostalgie

attirant,e

informer

essayer

la démission

la fédération de ski

le ski

à l’avenir

la pièce (euros)

être en circulation

beaucoup

se mélanger

l’État

le foyer

pronostiquer

ni … ni …

numérique

changer pour

la chaîne

arrêter

la torre della televisione

l’altezza

la costruzione

godersi

la società di gestione

restaurare

freddo

accogliente

fisso

invece di

il birrificio

il vuoto a rendere

l’etichetta

l’ambiente

fare una cernita

incapace

la corporazione di tassisti

l’ente turistico

in media

il paese di origine

la cittadinanza

il successo

il campionato mondiale

finire

la nostalgia

attraente

informare

provare

il ritiro

l’organizzazione sciistica

lo sci

in futuro

la moneta euro

essere in viaggio

fortemente

mescolarsi

lo stato

qui: famiglia

fare una prognosi

né … né

digitale

passare a

la stazione televisiva

spegnere

televizyon kulesi

yükseklik

bina

tadını çıkarmak

burada: işletici

burada: yenilemek

burada: soğuk

burada: rahat

sabit

yerine

bira fabrikası

depozitolu şişe

etiket

doğa

seçmek

âciz

taksi şoför loncası

turizm makamı

ortalama olarak

vatan

vatandaşlık

başarı

Dünya Şampiyonluğu

bitirmek

hasret

cazip

bildirmek

denemek

istifa

kayak derneği

kayak sporu

burada: gelecekte

avro sikkesi

burada: tedavülde olmak

burada: çok

burada: karışmak

devlet

burada: hane

tahmin etmek

ne … ne de

dijital

burada: değiştirmek

televizyon kanalı

kapatmak

wieża telewizyjna

wysokość

budowla

cieszyć się

administrator

restaurować

zimny, -a, -e

przytulny, -a, -e

stały, -a, -e

zamiast

browar

butelka zwrotna

etykietka

środowisko naturalne

selekcjonować

niezdolny, -a, -e

organizacja taksówkarska

informacja turystyczna

przeciętnie

kraj pochodzenia

obywatelstwo

sukces

Mistrzostwa Świata

zakończyć

tęsknota

atrakcyjny, -a, -e

relacjonować

wypróbować

rezygnacja

związek narciarski

narciarstwo

w przyszłości

moneta euro

tutaj: być w obiegu

tutaj: bardzo

mieszać się

państwo

gospodarstwo domowe

prognozować

ani … ani

cyfrowy, -a, -e

przestawiać się na

rozgłośnia

wyłączyć

телебашня

высота

строение

наслаждаться

здесь: фирма

делать ремонт

холодный

уютный

точный

вместо

пивоварня

бутылка многократногоиспользования

этикетка

окружающая среда

сортировать

неспособный

профсоюз таксистов

туристическое ведом-ство

в среднем

место рождения (стра-на)

гражданство

успех

чемпионат мира

закончить

стремление

привлекательный

сообщать

пробовать

уход

федерация лыжногоспорта

лыжный спорт

в будущем

евро (монета)

быть в пути

здесь: очень

смешиваться

государство

домашнее хозяйство

делать прогноз

ни . . . ни

цифровой

переходить на

телеканал

отключать

DEUTSCH ENGLISCH SPANISCH FRANZÖSISCH ITALIENISCH TÜRKISCH POLNISCH RUSSISCH

SPRACHE – STARTHILFE

BERLINER FERNSEHTURM IN NEUEM DESIGN SEITE 7

Leichte Texte noch leichter lesen: Die erklärten Wörter von Seite 6 bis 11 werden hier übersetzt.Trennen Sie diese Seite heraus und legen Sie sie neben den Text, den Sie gerade lesen.

la torre de televisión

la altura

la construcción

disfrutar

la compañía operadora

renovar

frío

acogedor

fijo

en vez de

la cervecería

la botella retornable

la etiqueta

el medio ambiente

seleccionar

incapaz

el gremio de taxistas

la oficina de turismo

por término medio

el país de origen

la nacionalidad

el éxito

el campeonato delmundo

terminar

el anhelo

atractivo

informar

probar

la retirada

la asociación de esquí

el esquí

en el futuro

la moneda de euro

aquí: en circulación

mucho

mezclarse

el país

el hogar

pronosticar

ni …ni …

digital

pasarse a

el canal

apagar

FLASCHE IST NICHT GLEICH FLASCHE SEITE 6

WIENER DETEKTIVE SUCHEN ALTE TAXIS SEITE 6

10 600 000 SEITE 7

DER DEUTSCHE EURO DOMINIERT SEITE 8

DER GUTE TIPP SEITE 8

MAGDALENA NEUNER SEITE 8

45perfektDEUTSCH3/12

45-46_Starthilfe_0312.qxd 07.02.12 14:09 Seite 45

Page 46: Deutsch Perfekt 2012-03

poner

el artista

el arte

la figura del tren eléctricoen miniatura

hacer trabajos manuales

el ejercicio de yoga

el corcho

el pincho

complicado

el pegamento

el subastador

la subasta

estimar

la propietaria

simplemente

decidir

el cantante

el artista de performances

el arte

la estación de música pop

el presentador

el cantautor

cerrar

constatar

el pintor renacentista

el escultor

el artista

el arte

la Segunda GuerraMundial

sobre todo

mezclado

el salmón

el conejillo de Indias

el dueño

criar

proporcionar

el resto

el elogio

entre

la encuesta

otros

collocare

l’artista

l’arte

l’omino del trenino inminiatura

fare da sè, con le propriemani

l’esercizio di yoga

il tappo

lo spiedino

qui: complicato

la colla di montaggio

il banditore

l’asta

stimare

la proprietaria

semplicemente

decidere

il cantante

l’artista d’azione

l’arte

la stazione pop

il conduttore

il cantautore

chiudere a chiave

affermare

il pittore del Rinascimento

lo scultore

l’artista

l’arte

la seconda guerra mondiale

soprattutto

mista

il salmone

il porcellino d’india

il proprietario

allevare

fruttare

il resto

la lode

tra

il sondaggio

altri

burada: koymak

sanatçı

sanat

model tren figürü

el işi yapmak

yoga idmanı

mantar

kebap şişi

burada: açılı

montaj yapışkanı

mezatçı

mezat

burada: değer biçmek

burada: sahip

burada: işte

burada: karar vermek

şarkıcı

aksiyon sanatçı

sanat

pop kanalı

sunucu

türkücü

kilitlemek

burada: tespit etmek

rönesans ressamı

heykeltıraş

sanatçı

sanat

İkinci Dünya Savaşı

özellikle

burada: karışık

somon

kobay

burada: sahip

burada: yetiştirmek

burada: getirmek

burada: kalanı

övgü

burada: aralarında

anket

burada: daha fazla

ustawiać

artysta

sztuka

figura kolejki modelowej

majsterkować

pozycja jogi

korek

patyk do szaszłyków

tutaj: skomplikowany, -a,-e

klej montażowy

licytator

aukcja

szacować

właścicielka

po prostu

decydować

piosenkarz

działacz artystyczny

sztuka

rozgłośnia z muzyką pop

prezenter

piosenkarz, autorpiosenek

zamykać

stwierdzać

malarz renesansu

rzeźbiarz

artysta

sztuka

II Wojna Światowa

przede wszystkim

mieszany, -a, -e

łosoś

świnka morska

właściciel

hodować

tutaj: przynosić zysk

reszta

pochwała

wśród

ankieta

dalszy, -a, -e

устанавливать

деятель искусств

искусство

фигура миниатюрнойжелезной дороги

мастерить

упражнение йоги

пробка

шампур для шашлыка

здеь: сложный

монтажный клей

аукционист

аукцион

оценивать

владелица

действительно

решать

певец

артист

искусство

поп-канал

ведущий

сочинитель песен

закрывать ключом

устанавливать

художник эпохи Воз-рождения

скульптор

деятель искусств

искусство

Вторая мировая война

прежде всего

смешанный

лосось

морская свинка

владелец

выращивать

давать доход

остаток

похвала

среди

опрос

другая, -ой, -ое

aufstellen

der Künstler

die Kunst

die Modelleisenbahn -figur

basteln

die Yogaübung

der Korken

der Schaschlikspieß

verwinkelt

der Montagekleber

der Auktionator

die Auktion

schätzen

die Besitzerin

einfach

entscheiden

der Sänger

der Aktionskünstler

die Kunst

der Popsender

der Moderator

der Liedermacher

abschließen

feststellen

der Renaissancemaler

der Bildhauer

der Künstler

die Kunst

der Zweite Weltkrieg

vor allem

gemischt

der Lachs

das Meerschweinchen

der Besitzer

züchten

einbringen

der Rest

das Lob

unter

die Umfrage

weitere (-r/-s)

to put up

artist

art

miniature railway figure

to make

yoga position

cork

skewer

here: complicated

mounting adhesive

auctioneer

auction

here: to value

(female) owner

simply

to decide

singer

performance artist

art

pop-music radio station

presenter

singer-songwriter

to lock

here: to establish

renaissance painter

sculptor

artist

art

World War II

above all

mixed

salmon

guinea pig

owner

to breed

to earn

here: remainder

praise

among

survey

here: further

placer

l’artiste

l’art

le mini-personnage pourtrains électriques

bricoler

l’exercice de yoga

le bouchon

le bâtonnet de brochette

tordu,e

la colle

le commissaire-priseur

les enchères

évaluer

la propriétaire

simplement

décider

le chanteur

l’artiste performer

l’art

la chaîne de musique pop

le présentateur

l’auteur-compositeur-interprète

fermer à clé

constater

le peintre de la Renaissance

le sculpteur

l’artiste

l’art

la Seconde Guerre mondiale

surtout

varié,e

le saumon

le cochon d’Inde

le propriétaire

élever

rapporter

le reste

l’éloge

parmi

le sondage

autre

DEUTSCH ENGLISCH SPANISCH FRANZÖSISCH ITALIENISCH TÜRKISCH POLNISCH RUSSISCH

PIZZA DOMINIERT FAST FOOD SEITE 11

TIER ZU MIETEN SEITE 11

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH! SEITE 11

STREIT UM ANTIKEN TEPPICH SEITE 9

ANDRÉ HELLER SEITE 10

TÜR ZU SEITE 10

DÜRER-SKULPTUR WIEDER DA SEITE 10

3 FRAGEN SEITE 9

46 perfektDEUTSCH 3/12

45-46_Starthilfe_0312.qxd 07.02.12 14:09 Seite 46

Page 47: Deutsch Perfekt 2012-03

perfektDEUTSCH3/12

Meine ersten Minuten in Deutschland

waren ein bisschen komisch. Der Zoll-

beamte hat mir dazu gratuliert, dass ich

nach Deutschland umgezogen bin. Eigent-

lich habe ich ihn verstanden. Aber für mich

war das so ein Stress – ich habe auf Eng-

lisch geantwortet, dass ich ein bisschen

Englisch spreche.

Mit meinem Mann und unserer Tochter

bin ich dann im Taxi zu unserem Wohnheim

gefahren. Wir waren noch einmal über-

rascht: Der Taxifahrer hat sofort das Taxa-

meter angemacht. Nach der Fahrt wollte er

auch genau die Summe haben, die auf dem

Taxameter stand.

Ich hatte schon einen Führerschein.

Trotz dem musste ich ihn noch einmal neu

machen. Meinen Fahrlehrer habe ich erst

einmal schockiert: Ich bin geradeaus ge -

fahren, obwohl die Straßenmarkierung

nicht gerade war. In unserer Stadt in Rus-

sland gibt es aber kaum Straßenmarkie-

rungen – und wenn doch, sind sie gerade.

Jetzt finde ich Markierungen sehr praktisch.

In den ersten Tagen hatten wir viel zu

tun. Wir mussten uns offiziell anmelden.

Die nötigen Dokumente hatten wir, aber es

hat ein Stempel gefehlt. Das war kein Pro-

blem: Die Beamtin hat einfach das Amt an -

gerufen, dessen Stempel gefehlt hat! Sie

darf im Formular einfach etwas korrigieren!

Auch sonst waren wir überrascht: Eine

SVETLANA KANTOR

IN BERLIN

HEIMAT: RusslandALTER: 42 JahreBERUF: BuchhalterinERSTER MONAT: Mai 2010HOBBYS: Lesen und mit Kindern

Basteln

BERLIN

EINWOHNER: 3 443 570

BESONDERHEITEN: deutsche Hauptstadt, Zentrum der

Metropolregion Berlin-Brandenburg, Reichstag, Berliner

Dom, Brandenburger Tor, Rotes Rathaus

Kopie ist genug, die Ämter wollen keine

Originale behalten. In Deutschland müssen

Immigranten viele Formulare ausfüllen.

Aber die Bürokratie arbeitet schnell genug.

Unsere Probleme waren bald gelöst.

Schon am zweiten Tag haben wir Briefe

bekommen. Wir hatten ein bisschen Angst,

dass es ein Problem gibt. In Russland

haben wir nur drei bis vier Briefe bekom-

men – pro Jahr! In den Umschlägen waren

aber nur unsere Identifikationsnummern.

So haben wir vieles entdeckt, was ganz

anders ist als in Russland: Autos fahren

sehr schnell zur Seite, wenn die Polizei oder

der Rettungsdienst kommt. Spaziergänger

können direkt neben dem Parlament pick-

nicken. Die Kreditkarte kommt mit der Post.

Pakete kann auch ein Nachbar für einen

annehmen. Schon um 6 Uhr morgens

schläft fast niemand mehr. Le bens mittel

wiegen genauso viel, wie auf der Packung

steht. Kunden können Waren bestellen

und erst dann bezahlen, wenn die Sachen

da sind. Der Schlüssel passt gleichzeitig zur

Wohnungs-, Keller-, Mülltonnen- und

Ein gangstür – aber nicht zur Tür des Nach-

barn.

Etwas ganz Spezielles sind die deut-

schen Toiletten: Es gibt sie einfach überall!

Sie sind sauber, und sie haben Licht, Was-

ser, Seife und Toilettenpapier. Man kann

fast darin wohnen!

Im ersten Monat mussten wir uns bei

einer Krankenkasse, einer Bank und an -

de ren Institutionen anmelden. Unsere

sechsjährige Tochter ist immer mitge-

kommen. Überall hat sie sofort nach der

Toilette gefragt. Zuerst habe ich mir Sor-

gen gemacht. Aber bald war klar: Es hat

ihr einfach Spaß gemacht, die Toiletten-

spülung und den Knopf des Wasserhahns

zu drücken. <

die Bes¶nderheit, -en ≈ spezielle Sehenswürdigkeit

der Reichstag hier: großes Haus: Dort sitzt das deutsche Parlament.

das Tor, -e breiter Eingang

die Buchhalterin, Frau: Sie kümmert sich um die -nen Dokumentation der Finanzen von

einer Firma.b„steln kleine Dinge aus Papier, Holz oder

Stoff machender Z¶llbeamte, -n ≈ Angestellter beim Zolldas Wohnheim, -e hier: Haus mit vielen Apartments:

Dort wohnen Immigranten so lange,bis sie eine eigene Wohnung haben.

die Fahrt, -en von: fahrenst„nd Prät. von: stehenobwohl auch wenngerade hier: ≈ geradeauseinfach hier: ≈ schnell, spontandas [mt, ¿er hier: Institution in einer Adminis -

tra tion, z. B. Rathausentd¡cken hier: sehender R¡ttungsdienst, -e Organisation: Sie hilft bei Unfällen.der Spaziergänger, - Person: Sie geht spazieren.für einen „nnehmen hier: anstelle einer anderen Person

nehmen und dieser Person spätergeben

wiegen hier: ein Gewicht habendie Ware, -n hier: Sache: Man will sie kaufen.die Toil¡tten- Konstruktion: Damit lässt manspülung, -en Wasser in die Toilette laufen.der Kn¶pf, ¿e hier: kleines Ding: Darauf drückt

man, damit Wasser kommt.der W„sserhahn, ¿e Konstruktion zum Öffnen und

Schließen von Wasserleitungen(die W„sserleitung, ≈ Konstruktion: Damit transportiert -en man Wasser in ein Haus.)

FOTO

S: PRIVAT; FO

TOLIA

; WO

LFGA

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SCHO

LVIEN/VISITB

ERLIN

MEIN ERSTER MONAT

L E I C H T

47

47_Erster_Monat_0312 07.02.12 14:26 Seite 47

Page 48: Deutsch Perfekt 2012-03

48 perfektDEUTSCH 3/12

MEIN DEUTSCHLAND-BILD

L E I C H T

48-49_D-Bild_V2_0312 07.02.12 14:10 Seite 48

Page 49: Deutsch Perfekt 2012-03

49perfektDEUTSCH3/12

Mein Foto zeigt nicht sofort, was der

Mann tut. Das ist Absicht: Die Men-

schen sollen das Bild interpretieren. Wich-

tig ist das Emotionale – wie er dort sitzt,

ganz versunken in seine Arbeit. Wie er

immer wieder das Gleiche tut, was man an

den vielen Teilen vorn auf der Palette sehen

kann. Das sieht monoton aus. Aber er ist

nicht unglücklich. Viele Menschen müssen

in ihrem Job immer wieder das Gleiche tun.

Das ist also ganz normal.

Der Mann arbeitet bei der baden-würt-

tembergischen Firma Walther in Ulm. Er

arbeitet an einer sehr bekannten Pistole:

der Walther PPK. Sie ist zum Beispiel immer

in James-Bond-Filmen zu sehen. Das

Modell haben auch viele Polizisten. Es ist

natürlich ein bisschen komisch, wenn man

daran denkt, was er da macht. Denn eine

Pistole ist eine Waffe.

Im Keller der Firma werden die Pistolen

getestet. Dort ist es sehr laut. Bei dem

Mann auf dem Foto hat man aber nur die

Maschine gehört. Die war leise. Dem Mann

war es egal, dass ein Fotograf kommt. Er hat

immer weitergemacht. Genau das ist wich-

tig, denn ich will die Atmosphäre am

Arbeitsplatz genau so zeigen, wie sie ist.

Auf dem Foto soll nichts künstlich oder ins-

zeniert sein.

die [bsicht, -en ≈ Plan

vers¢nken so konzentriert, dass man seine Umgebung nicht mehr bemerkt

(die Umgebung hier: Ort: Dort arbeitet man.)(bem¡rken hier: sehen, hören)

die Pal¡tte, -n Konstruktion aus Holz: Darauf werdenProdukte transportiert.

die W„ffe, -n Gerät zum Kämpfen(kæmpfen ≈ intensiv streiten und sich körperlich ver-

letzen)

k•nstlich hier: ↔ wirklich, real

inszeniert hier: so, dass der Fotograf sagt, wie allesaussehen soll

Fotograf: WALTER SCHMITZ

FOTO

S: WA

LTER SCH

MITZ/G

RU

PPE 28 (2)

48-49_D-Bild_V2_0312 07.02.12 14:10 Seite 49

Page 50: Deutsch Perfekt 2012-03

50 perfektDEUTSCH 3/12

EIN BILD UND SEINE GESCHICHTE

„Hell-go-land“ nennen die Briten vor

60 Jahren eine kleine Insel in der

Nord see, 40 Kilometer vor der deut-

schen Küste. Von der Insel sind näm-

lich fast nur noch Ruinen geblieben.

Trotzdem sind die Deutschen 1952

froh, Helgoland zurückzubekommen.

Über den Trümmern bewegen sie sich wieder zusammen im Wind: die deut-

sche Flagge, die Farben Helgolands und die von Schleswig-Holstein,

gemeinsam mit der Europaflagge. Die Insel Helgoland gehört wieder zu

Deutschland: 1,7 Quadratkilometer roter Fels, 40 Kilometer vor Cuxhaven in der

Nordsee.

Mit dem Boot sind die, die hier wieder leben möchten, über hohe Wellen

gefahren – obwohl es sehr starken Wind gibt. Denn sie feiern an diesem 1. März

1952, dass sie ihre Insel von Großbritannien zurückbekommen. „Der Aufbau

Helgolands ist eine Herzenssache des ganzen deutschen Volkes“, sagt Bundes-

kanzler Konrad Adenauer im Radio.

Der Ministerpräsident Schleswig-Holsteins, Friedrich Wilhelm Lübke, ist an

diesem Tag mit nach Helgoland gekommen, genau wie Hunderte Helgoländer.

Auch Olaf Ohlsen ist da. Mit seinem Vater ist er mit dem Boot Amigo auf die

Insel gefahren, als Vertreter der Helgoländer Jugend. Der Kapitän der Amigo

wollte eigentlich nach Cuxhaven zurückfahren, die Wellen waren ihm zu hoch,

erzählt Ohlsen. Ein Helgoländer Fischer hat dann das Schiff hinüber zur Insel

gebracht. „Wir wollten nur eins: zurück“, sagt Ohlsen – zurück in die Heimat.

Um das kleine Helgoland haben Deutschland, Großbritannien und auch

Dänemark schon Jahrhunderte lang gestritten. 1890 haben die Briten den

Deutschen Helgoland schon einmal zurückgegeben – dafür haben sie die

Inselgruppe Sansibar und andere Gebiete in Ostafrika von Deutschland bekom-

men. Für die drei Staaten ist Helgoland so wichtig, weil es strategisch gut liegt:

mitten in der Nordsee, zwischen Deutschland und Großbritannien.

RUINEN,ABERDEUTSCH

M I T T E L ≤

50-51_BusG_0312 08.02.12 14:49 Seite 50

Page 51: Deutsch Perfekt 2012-03

perfektDEUTSCH 513/12

Das wissen in den 30er-Jahren auch die

Nationalsozialisten. Sie wollen Helgoland mit

dem „Projekt Hummerschere“ zu einem

großen Stützpunkt für die Marine machen. Im

Süden der Insel bauen sie eine Festung. Eine

Festung nennen sie die Insel auch am Ende

des Krieges – und das heißt, dass sie um Hel-

goland bis zuletzt kämpfen werden. Egal, was

es kostet.

Die Menschen, die auf Helgoland leben,

fragen sie nicht. Die Helgoländer müssen

zuschauen, wie ihre Insel und ihre Häuser

von Bomben zerstört werden. Eine Gruppe

versucht deshalb, die Insel ohne Kampf an

die Briten zu übergeben. Der Versuch gelingt

nicht, die Anführer werden getötet. Die Bom-

ben fallen weiter, besonders am 18. April

1945. 979 Flugzeuge werfen Bomben auf das

Inseldorf, das fast ganz zerstört wird. 285

Menschen sterben. Die ungefähr 3000 Hel-

goländer, die überlebt haben, werden an den

beiden nächsten Tagen evakuiert. Die Insel ist

leer, die Bevölkerung wird in mehr als 100

verschiedene Kommunen in ganz Nord-

deutschland gebracht.

Im Mai 1945 nehmen die Briten die Insel in

Besitz. Sie machen Helgoland zum Ziel für

Bombenübungen – noch Jahre nach dem

Kriegsende werden deshalb Bomben auf die

Insel fallen.

Die Helgoländer können das nur schwer

akzeptieren. Noch im Juni 1945 schreiben sie

einen ersten Protestbrief an die Briten. Erst

sieben Jahre später wird Großbritannien

ihnen ihre Insel zurückgeben – bis dahin

passiert viel auf der kleinen Insel.

Am Tag des „Big Bang“ steigt die Wolke aus

Staub über 3000 Meter in die Luft. 6700 Ton-

nen Sprengstoff, die halbe Kraft der Atom-

bombe von Hiroshima, zerstören am 18. April

1947 die Nazi-Festung. Noch heute ist der

Krater zu sehen. Aber die Insel und ihr Wahr-

zeichen, der Fels Lange Anna, bleiben stehen.

Für die Einwohner ist das ein positives Signal.

„Das erleichterte uns unheimlich“, erinnert

sich die Helgoländerin Erna Rickmers. „Da

wussten wir, irgendwann geht’s zurück. Die

Hoffnung starb nie.“

Am 20. Dezember 1950 besetzen die Hei-

delberger Studenten Georg von Hatzfeld und

Rene Leudesdorff gemeinsam mit dem Publi-

WAS IM MÄRZ NOCH PASSIERTE …

Am 26. März 1942Im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau kommen die ersten großen Ge fange -

nen transporte an. Die Deutschen haben den Teil Polens annektiert, in dem die polni-

sche Stadt Oswiecim liegt. Sie geben dem Ort einen neuen Namen: Auschwitz. So

nennen sie auch das größte Vernichtungslager, das zum Symbol für den Holo caust

wird. Die Nationalsozialisten werden allein in diesem Lager ungefähr 1,1 Millionen

Menschen töten, davon rund eine Million Juden. Die meisten von ihnen sterben direkt

nach ihrer Ankunft durch Gas oder werden erschossen.

Am 3. März 2002In einem Referendum entscheiden die Schweizer über einen Beitritt zu den

Vereinten Nationen (UN). Das Volk stimmt zu, mit fast 55 Prozent der Stimmen.

Der Beitritt kommt spät, aber die Schweizer sind das erste Volk, das in einem

Referendum darüber entscheiden darf – und das schon zum zweiten Mal. 1986

hatte sich das Volk noch mit 75 Prozent dagegen entschieden. Am 10. September

2002 wird die Schweiz Mitglied der UN.

70 J

AHRE

N10

JAH

REN

VOR

FOTO

: ULLSTEIN

BILD

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NE

der/die Gef„ngene hier: Person, die nicht gehen darf, wohin sie willdas Vern“chtungslager, - hier: Lager, in dem Menschen totgemacht wurden; Konzentrationslager (KZ)allein hier: nurtöten totmachender Jude, -n Person, deren Religion die Thora als Basis haterschießen totschießender Beitritt, -e von: beitreten = Mitglied in einem Verein oder einer Organisation werdendie Vereinten Nationen Pl. Organisation, zu der die meisten Staaten der Welt gehören und deren Ziel

es ist, Frieden auf der Welt zu schaffen; kurz: UNzustimmen Ja sagen

zisten Hubertus zu Löwenstein die Insel. Sie bringen die deutsche Flagge, die europäi-

sche und die Helgolands mit. Andere kommen nach, obwohl niemand die Insel betre-

ten darf. Anfang 1951 fordert auch das deutsche Parlament die Rückgabe der Insel; noch

im Februar 1951 beschließt Großbritannien die Rückgabe zum 1. März 1952.

Was die Helgoländer bekommen, sind Ruinen. „Hell-go-land“, nennen es die Bri-

ten, eine Toteninsel, die zur Hölle geht. Aber die Helgoländer haben nicht nur Hoff-

nung. Sie haben auch Ingenieure, die ein neues Inseldorf bauen. Heute leben wieder

mehr als 1000 Menschen auf der Insel. < KATJA RIEDEL

´ ¸

übergeben hier: geben ander [nführer, - Leiter einer Gruppetöten totmachenüberleben nicht sterben (bei)die Bevœlkerung alle Einwohnerb“s dahin bis zu dieser Zeitder Staub ganz kleine schmutzige Teile in der

Luftdie Atombombe, -n ≈ Nuklearbombedas Wahrzeichen, - Gebäude oder Gegenstand, der das

Symbol für einen Ort isterleichtern hier: Sorge wegnehmen¢nheimlich hier: sehrbes¡tzen hier: ≈ illegal in Besitz nehmenbetreten hier: gehen auff¶rdern sagen, was man haben willdie R•ckgabe von: zurückgebenbeschließen entscheidendie Hœlle, -n in vielen Religionen ein Ort, an den

die Menschen nach dem Tod zurStrafe sind

die Tr•mmer Pl. Reste, einzelne Teile eines Ganzendie Fl„gge, -n großes Stück Stoff in speziellen Farben

als Symbol für eine Nationgehören zu ≈ ein Teil sein vonder F¡ls, -en hier: feste Masse aus hartem Steindie W¡lle, -n Bewegung des Wassers (z. B. bei

Wind)der Aufbau hier: Neubau von Gebäuden und

Infrastrukturder Min“ster- Regierungschef eines deutschen präsident, -en Bundeslandes(das B¢ndesland, ¿er Teil von einer föderalistischen

Republik)der Vertreter, - hier: Person, die für die Interessen

einer Organisation sprichtdas Jahrh¢ndert, -e Zeit von 100 Jahrendie H¢mmerschere, ≈ Hand von einem großen, roten -n Meerestier mit harter Hautder St•tzpunkt, -e Ort, an dem Soldaten leben(der Soldat, -en Person, die in Uniform für ein Land

kämpft)die F¡stung, -en besonders gut gesicherte Burgzerstören kaputt machen

50-51_BusG_0312 08.02.12 14:49 Seite 51

Page 52: Deutsch Perfekt 2012-03

52 perfektDEUTSCH 3/12

New York ist die Stadt der Tante-Emma-

Läden. Große Supermärkte sucht man in

der amerikanischen Metropole vergeblich.

Bis jetzt. Denn die Wirtschaftskrise hat dem

deutschen Discounter Aldi die Tür geöffnet:

Auch die New Yorker müssen sparen. Im

Stadtteil Queens eröffnete Aldi im letzten

Jahr die erste Supermarkt-

Filiale, in der Bronx eine zwei-

te. Seitdem gibt es in New York

das, was Aldi auch in Deutsch-

land so erfolgreich macht:

Eigenmarken statt Markenprodukte und

Waren, die in Pappkartons im Regal stehen.

Nach einer Studie des internationalen

Beratungsunternehmens Deloitte gehört

Aldi mit mehr als 9400 Filialen in 17 Ländern

zu den zehn größten Einzelhändlern der

Welt. Der Jahresumsatz liegt bei mehr als 50

Milliarden Euro, schätzt das Handelsinfor-

mationsunternehmen Planet Retail. Aldi

selbst publiziert keine Zahlen. Die Milliardä-

re Karl und Theo Albrecht, Letzterer starb

2010, wollen und wollten nicht über ihre

Erfolgsgeschichte reden. Sie folgten immer

dem Motto „Reden ist Silber, Schweigen ist

Gold“. Das Milliardenunternehmen hatte

deshalb noch vor wenigen Jahren auch

keine Pressestelle.

Die Aldi-Geschichte hat in Essen-Schon-

nebeck (Nordrhein-Westfalen) angefangen,

einem klassischen Arbeiterviertel. Die Fami-

lie Albrecht wohnte in der Huestraße 89, wo

sie im Erdgeschoss einen Tante-

Emma-Laden hatte. 1920

wurde Karl geboren, zwei Jahre

später Theo. Als die Brüder aus

dem Zweiten Weltkrieg zurück-

kehrten und der Vater 1948 starb, übernah-

men sie das Geschäft. Aber sie machten es

anders als ihr Vater. Sie wollten nicht nur

Kunden aus dem Viertel. Sie wollten mehr.

Die Albrechts wollten billiger sein als

andere. So kamen sie auf die Idee, die heute

jeden Supermarkt dominiert: Es gibt keinen

Service, die Kunden nehmen sich selbst,

was sie brauchen. Damals war das neu. Die

Brüder gingen noch einen Schritt weiter. Sie

sparten an den Läden, der Dekoration, den

Mitarbeitern und auch am Sortiment. Ihnen

fehlte einfach das Geld für viele Produkte.

Die Albrechts verkauften nur Waren, die sie

die Supermarktkette, -n Firma mit vielen Super -märkten an verschiede-nen Orten

der T„nte-]mma- kleines Lebens-Laden, ¿ mittelgeschäft

die Filiale, -n eines von mehrerenGeschäften einer Firma

der P„ppkarton, -s ≈ Packung aus dickem,hartem Papier

die Studie, -n wissenschaftlicheUntersuchung

das Beratungsunter- Firma, die andere Firmennehmen, - berät

der Einzelhändler, - Geschäft, das direkt an die Konsumenten ver-kauft

(der Konsum¡nt, -en Person, die Produktekauft)

der Jahresumsatz, ¿e Summe aller Verkäufe ineinem Jahr

schætzen hier: ungefähr rechnenmit

l¡tztere (-r/-s) zuletzt genannt

zur•ckkehren zurückkommen

übernehmen hier: weitermachen,weiterführen

der Br„nd, ¿e ≈ großes Feuer

aufteilen hier: in zwei Teile teilen

Karl Albrecht ist der reichste

Deutsche.

DAS STILLEIMPERIUM

Aus dem kleinen Lebensmittelladen ihrer Eltern haben Karl und Theo Albrecht eine

internationale Supermarktkette gemacht. ANDREA LACHER über Aldi, den fast

jeder kennt, und die Albrecht-Brüder, die kaum jemand kennt. S C H W E R

52-54_Dynastien_0312 07.02.12 14:11 Seite 52

Page 53: Deutsch Perfekt 2012-03

53perfektDEUTSCH3/12

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: WIR

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aus Brand- und Versicherungsschäden billig kaufen konnten. Mit die-

sem Prinzip hatten sie sehr viel Erfolg. Fünf Jahre nachdem sie den

Tante-Emma-Laden ihrer Eltern übernommen hatten, gab es in Nord-

rhein-Westfalen 31 Filialen. 1960 waren es schon 300 Filialen.

Im selben Jahr teilten die Brüder Deutschland unter sich auf: in

Aldi-Nord (Theo) und Aldi-Süd (Karl). Außerdem machten sie aus dem

etwas komplizierten Namen Albrecht Discount das kurze Aldi. Es heißt,

Karl und Theo Albrecht hätten Aldi aufgeteilt, weil sie sich nicht eini-

gen konnten, ob sie in ihren Läden auch Zigaretten verkaufen sollten.

Tatsache ist, dass sie so ihre Unternehmenszahlen nicht publizieren

mussten.

Durch Deutschland geht seit dieser Zeit der sogenannte Aldi-Äqua-

tor, von Mülheim an der Ruhr (Nordrhein-Westfalen) bis nördlich von

Fulda (Hessen). Der Osten Deutschlands, der erst nach dem Ende der

Deutschen Demokratischen Republik dazukam, ist komplett Aldi-

Nord-Gebiet – bis auf eine Filiale in Thüringen.

Über die Brüder, die so gern schwiegen und schweigen, gibt es nur

wenige Informationen, aber viele Anekdoten. Karl Albrecht ist der

reichste Deutsche: Zusammen mit seinen beiden Neffen Berthold und

17 TAGE IN ANGST

Es gibt in Deutschland wahrscheinlich keine Unternehmerfamilie,

die ihr Privatleben so geschützt hat und schützt wie die beiden Brü-

der Karl und Theo Albrecht. Der Grund für dieses Schweigen ist so

einfach wie schrecklich: Im Alter von 49 Jahren wurde Theo Albrecht

entführt. Die Erfahrung hat ihn, seinen Bruder Karl und die gesam-

te Familie traumatisiert. Die Entführer, ein Rechtsanwalt mit hohen

Spielschulden und ein vorbestrafter Einbrecher, hatten das Buch

Die Reichen und die Superreichen in Deutschland gelesen und sich

Theo Albrecht ausgesucht.

Am 29. November 1971 warteten die Kriminellen vor der dama-

ligen Aldi-Zentrale in Herten (Nordrhein-Westfalen) auf Theo Alb-

recht und entführten ihn in seinem Mercedes, mit dem er auf dem

Heimweg war. Zuerst wollten die Entführer nicht glauben, dass es

wirklich Theo Albrecht war. Der Konzerngründer war ohne Chauffeur

unterwegs, trug einen alten Anzug und sah nicht besonders reich

aus. Sie ließen sich seinen Personalausweis zeigen.

Wenige Tage später wurde öffentlich bekannt, dass der Kon-

zerngründer entführt worden war. Es begann die bis dahin größte

Fahndung in der noch jungen Bundesrepublik Deutschland. Die

Entführer meldeten sich per Brief und Telefon. Schließlich erklärte

der Bischof von Essen, Franz Hengsbach, dass er „unter der

Schwei gepflicht des Beichtgeheimnisses“ das Lösegeld übergeben

werde. Auf einem dunklen Feldweg bei Düsseldorf traf der Bischof

die Entführer und gab ihnen die geforderten sieben Millionen Mark

– das war damals extrem viel Geld.

Für Theo Albrecht war das Martyrium damit nach 17 Tagen zu

Ende. Aus diesen Tagen gibt es auch das letzte Foto von ihm. Mit

Reportern sprach er nie wieder, er ließ sich nicht mehr fotografie-

ren und zeigte sich auch nicht mehr öffentlich. Ein Verhalten, das

auch sein Unternehmen zeigt. Egal, ob Fragen aus Deutschland,

Europa oder den USA kommen – die Albrechts und Aldi schweigen.

die Unternehmerfamilie, -n Familie, die eine Firma besitzt und oft auch leitetentführen einen Menschen mit Gewalt an einen Ort bringen

und dort festhaltenvorbestraft schon früher wegen einer Straftat verurteiltder Einbrecher, - Person, die in fremde Häuser geht und dort

stiehltder Konz¡rngründer, - Person, die die Idee für einen Konzern hat und

diesen startet(der Konz¡rn, -e Gruppe von Firmen mit gemeinsamer Leitung)die Fahndung, -en von: fahnden = intensiv nach einem Kriminellen

suchender B“schof, ¿e Person mit hoher Position in der Kirchedas Beichtgeheimnis, -se ≈ Garantie, dass niemand erfährt, was man in der

Beichte zu einem Geistlichen gesagt hat; hier auch: ≈ Garantie, die Person nicht zu identifizie-ren, der er das Geld gegeben hat

(die Beichte, -n ≈ Aussage vor einem Geistlichen, welche Hand -lungen man gegen die religiösen und moralischenNormen gemacht hat)

(der Geistliche, -n Person, die in einer christlichen Kirche religiöseAufgaben hat)

das Lösegeld, -er hier: Geldsumme, die man bezahlen muss, damit eine Geisel freigelassen wird

(die Geisel, -n Person, die irgendwo festgehalten wird und nurfreigelassen wird, wenn eine andere Personbestimmte Bedingungen erfüllt)

übergeben hier: (den Entführern) geben das Martyrium, Martyrien hier: Sache, die über längere Zeit viel Leid bringt

Exklusives Foto Nach ihren traumatischen Erlebnissen von 1971 versteckten sichKarl (links) und Theo Albrecht (rechts) vor der Öffentlichkeit – deshalb zeigen dieMedien diese Fotomontage von den beiden Aldi-Brüdern immer wieder

Den Kasten „17 Tage in Angst“ können Sie hören:www.deutsch-perfekt.com ) Audio ) Lesen & HörenU

52-54_Dynastien_0312 07.02.12 14:11 Seite 53

Page 54: Deutsch Perfekt 2012-03

54 perfektDEUTSCH 3/12

DEUTSCHLAND, DAS ALDI-LAND

Champagner für alle – das ist so etwas wie das Motto, das über

jeder Aldi-Filiale stehen könnte. Aldi hat über die Jahre in Deutsch-

land dafür gesorgt, dass Luxusgüter zu Alltagsgegenständen wur-

den: Fleisch, Wein, Biogemüse und manchmal sogar Computer.

Außerdem hat es Aldi geschafft, auch für Qualität zu stehen. Jedes

Produkt kommt zuerst in eine drei bis vier Monate dauernde Test-

phase, heißt es. Auch später noch kontrolliert das Unternehmen

die Produkte.

Die Albrechts haben das Billigprinzip zur Perfektion gebracht.

Es ist klar, dass diese Strategie für die Produzenten und die

Umwelt negative Konsequenzen hat. Auch gibt es bei Aldi keine

Betriebsräte. Dem Erfolg des Unternehmens hat das nicht gescha-

det. So kommt es, dass die Deutschen billiger essen als andere in

Europa und nirgendwo in Europa das Discounter-Netz so dicht ist

wie zwischen Alpen und Nordsee.

Seit den 90er-Jahren breitet sich das Billigprinzip immer wei-

ter aus, nicht nur durch Aldi. Billigflieger feiern in Deutschland

Erfolge, und Unternehmen wie Saturn und Mediamarkt drücken die

Preise auf dem Elektronikmarkt. Saturn wirbt 2003 mit einem

berühmt gewordenen Slogan: „Geiz ist geil.“ Es wird normal, bil-

lig einzukaufen.

Schämen müssen sich dafür auch die Reichen nicht mehr. Aldi

erreicht Kultstatus: Es gibt ein Aldi-Kochbuch und einen Song über

den Discounter. Als Aldi in den 90er-Jahren den ersten Billigcompu-

ter ins Regal stellt, stehen lange Schlangen vor den Läden. Schon

in den frühen Morgenstunden sind alle Computer ausverkauft.

Inzwischen scheint der Markt etwas gesättigt. Die Zeiten sind

vorbei, in denen ein Aldi-Computer eine ganze Kleinstadt in Bewe-

gung brachte. Auch die Konkurrenz wird größer. Aldi ist nicht mehr

der einzige Discounter auf dem Markt. Für immer mehr Menschen

ist Geiz auch gar nicht mehr so geil. Trotzdem bleibt die Mutter

aller Discounter für viele Menschen attraktiv. Das liegt auch an

den in den letzten Jahren kaum gestiegenen Löhnen. Viele Deut-

sche kaufen nicht nur bei Aldi ein, weil es ihnen Spaß macht. Sie

müssen es einfach.

die Filiale, -n eines von mehreren Geschäften einer Firmadas L¢xusgut, ¿er Luxusproduktdas Biogemüse ökologisch produziertes Gemüsestehen für hier: ein Symbol sein fürdas Unternehmen, - Firmader Betriebsrat, ¿e Gruppe von gewählten Arbeitnehmern in einer Firma,

die für die Interessen der Arbeitnehmer gegenüber demArbeitgeber spricht

s“ch ausbreiten hier: immer populärer werdender B“lligflieger, - Firma, die mit ihren Flugzeugen sehr billige Flüge

anbietetdr•cken hier: dafür sorgen, dass die Preise niedriger werdenGeiz “st geil. Extremes Sparen ist super.s“ch schämen für sich schlecht fühlen, weil man etwas falsch gemacht hatdie Schl„nge, -n hier: Reihe von Menschen, die auf etwas wartengesættigt von: satt; hier: so, dass man nichts mehr braucht“n Bewegung br“ngen hier: dafür sorgen, dass viele Menschen zum Geschäft

kommendie Konkurr¡nz Situation, wenn viele Geschäfte/Firmen das Gleiche

anbietenattraktiv hier: ≈ beliebt

Theo Albrecht junior besitzt er mehr als 17 Milliarden Euro, wie das

Manager Magazin zuletzt im Oktober feststellte.

Über Theo Albrecht, der in der Forbes-Liste auf Platz 20 der reichsten

Menschen der Welt stand, hieß es, dass er die Rückseiten beschrifteter

Papiere als Notizzettel benutzte und auch noch nach seiner aktiven Zeit

im Unternehmen täglich Aldi-Filialen kontrollierte. Als er am 24. Juli 2010

in Essen starb, erklärte das Unternehmen: „Aldi trauert um einen Men-

schen, der gegenüber seinen Geschäftspartnern und Mitarbeitern

bescheiden auftrat und sie immer mit großem Respekt behandelte.“ Es

gab keine große Beerdigung – nur die Familien von Karl und Theo Al -

brecht, Kinder und Enkelkinder nahmen teil. Die Erklärung zum Tod von

Theo Albrecht, so zitiert der Spiegel einen Aldi-Kenner, „sei wahrschein-

lich das längste Fax der Unternehmensgeschichte gewesen“. <beschr“ftet mit Schrift

trauern ¢m ≈ sehr traurig sein, weil jemand gestorben ist

bescheiden hier: einfach, normal

auftreten hier: sich zeigen

der Resp¡kt ≈ Akzeptanz anderer Meinung und Art zu handeln

die Beerdigung, -en Feier für einen Toten

zitieren Worte nennen, die eine andere Person gesagt oder geschrieben hat

DER ALDI-ÄQUATOR TEILT DEUTSCHLAND

Klare Linie Theo Albrecht bekam den Norden, sein Bruder Karl den Süden

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Im nächsten Monat:

Robert Bosch – der Technik-Philanthrop

52-54_Dynastien_0312 07.02.12 14:12 Seite 54

Page 55: Deutsch Perfekt 2012-03

Jeden Monat im Heft!

perfektDEUTSCH

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Page 56: Deutsch Perfekt 2012-03

56 perfektDEUTSCH 3/12

Der Weg zur Arbeit ist lang. Eine Stunde

fährt die junge Russin vom Norden Mün-

chens bis in dessen Süden. Dort arbeitet sie

im Büro eines Investmentunternehmens. Die

lange Fahrt ist für Tamara Killich aber kein

Problem. Ein Problem war es, überhaupt

eine Arbeit entsprechend ihrer in Omsk

erlangten Qualifikation zu bekommen. Die

Diplom-Bibliothekarin und Bibliografin

hatte erst einmal in einer Telefonzentrale in

Passau (Bayern) gearbeitet, bevor sie nach

langem Suchen in München als Archivarin

beginnen konnte.

Wie Tamara Killich geht es vielen. Im Aus-

land erlangte Berufsabschlüsse werden in

Deutschland nicht mit inländischen

Abschlüssen gleichgestellt. „Ich habe ver-

sucht, mein Universitätsdiplom anerkennen

zu lassen“, sagt die Bibliothekarin. Das

bayerische Wissenschaftsministerium hat

abgelehnt. Begründung: Ihr Diplom habe

Lücken und könne nur mit einem deutschen

Fachhochschulabschluss verglichen werden.

Eine große Enttäuschung.

Die Zahl der Migranten, deren Qualifika-

tion ungenutzt bleibt, ist hoch. Bildungs-

ministerin Annette Schavan schätzt sie auf

300 000. „Wir erwarten zu Recht von

Zuwanderern, dass sie unsere Werte respek-

tieren“, sagt die Ministerin. „Aber umge-

kehrt können Zuwanderer von uns erwar-

ten, dass wir ihre Qualifikationen und ihre

Bereitschaft zur Integration anerkennen.“

Deshalb verbessert die Regierung zum

1. April die Regeln für die Anerkennung. Ein

zweites Gesetz garantiert Ausländern ab

dem 1. Dezember, dass sie ihren Berufsab-

schluss innerhalb von drei Monaten auf eine

Gleichwertigkeit prüfen lassen können.

Die Politik hat hohe Erwartungen. Der

Leiter des Bereichs Berufsbildung an der

Industrie- und Handelskammer in München

NEUE CHANCEN

S C H W E R

Bestens qualifizierte Immigranten

verdienen ihr Geld oft mit einfa-

chen Jobs, obwohl die deutsche

Regierung Hunderttausende Spe-

zialisten sucht. Neue Gesetze sol-

len die Anerkennung von auslän-

dischen Diplomen und Berufsab-

schlüssen verbessern.

56-57_Ausbildungsanerkennung_0312 07.02.12 14:13 Seite 56

Page 57: Deutsch Perfekt 2012-03

57perfektDEUTSCH3/12

die [nerkennung, -en ≈ offizielle Akzeptanzder Berufsabschluss, ¿e hier: Zeugnis für eine Universitäts- oder

Berufsausbildungdas Inv¡stment- ≈ Firma, die sich um die Verwaltung vonunternehmen, - Investmentfonds kümmertentspr¡chend hier: ≈ passend zuerl„ngen erreichendie Bibliothekarin, -nen Frau, die in einer Bibliothek arbeitetdie Telefonzentrale, -n Ort in einer Firma, wo alle Telefonanrufe

ankommen und wo man mit dem ge -wünschten Telefonpartner verbundenwird

gleichstellen m“t hier: den gleichen Wert haben wieder F„chhochschul- Abschluss einer speziellen Universität,abschluss, ¿e z. B. im technischen Bereichdie B“ldungsministerin, Ministerin, die vor allem für die berufli--nen che Ausbildung, die Weiterbildung und

für die Forschung verantwortlich istschætzen auf ungefähr rechnen mitder Zuwanderer, - Immigrantrespektieren hier: akzeptieren und sich daran orien-

tieren¢mgekehrt hier: auf der anderen Seitedie Industrie- und Organisation für die wirtschaftlichenH„ndelskammer, -n Interessen von Firmen

met„llverarbeitend Metall als Material verwendendeinschätzen sich eine Meinung von etwas machendas Herkunftsland, ¿er Land, aus dem jemand kommteine Empfehlung etwas oder jemanden empfehlenaussprechender Teilezurichter, - Handwerker in der Industrie, der (meis-

tens) Metallteile herstellt und die dafürnötigen Maschinen pflegt und repariert

nachholen zu einem späteren Zeitpunkt tunder Zugang hier: Möglichkeit, eine Stelle zu bekom-

menvereinfachen einfacher machender F„ll, ¿e hier: Beispielmal ..., mal ..., mal ... in einem Fall …, in einem anderen …,

und in noch einem anderen Fall …die Bez“rksregierung, -en ≈ Regierung einer Regions“ch schwer tun große Mühe habenbegrüßen hier: positiv findenvorh„nden hier: so, dass man etwas zum Zeitpunkt

der Bewerbung hatdie Kompet¡nz, -en hier: Fachwissendas B“ldungswesen alle Bereiche, die zu Aus- und

Weiterbildung gehörenzum“ndest wenigstens

ist jedoch nicht besonders optimis tisch. Er

erwartet nur 20 000 Anträge. „Bisher haben

wir Unternehmen beraten, wenn es Unsi-

cherheiten gab“, sagt Amann. Wenn zum

Beispiel ein sogenannter Traktorist zweiter

Klasse aus Usbekistan in einem metallverar-

beitenden Unternehmen arbeiten wollte

und der Arbeitgeber die Qualifikation nicht

einschätzen konnte, hat Amann sich im Her-

kunftsland über diesen Beruf informiert und

ihn mit deutschen Abschlüssen verglichen.

So konnte er eine Empfehlung aussprechen:

Der Mann sollte als Tei-

lezurichter eingestellt

werden. „Das war eine

reine Serviceleistung“,

sagt Amann. Die Kam-

mer hätte sie nicht anbieten müssen.

Nun aber bekommt jeder Migrant ein

Recht auf Prüfung seines Berufsabschlusses.

Dieser kann anerkannt oder abgelehnt wer-

den, mit dem Hinweis, Lücken nachzuho-

len. Bisher war die Anerkennung dadurch

kompliziert, dass mehr als 400 unterschied-

liche Stellen dafür zuständig waren. Jedes

Bundesland hatte seine eigenen Regelun-

gen.

Für Berufe, für die der Zugang zum

Arbeitsmarkt staatlich geregelt ist, zum Bei-

spiel für Ärzte, Kranken- und Altenpflege-

berufe, Apotheker, Rechtsanwälte und

Handwerksmeister, wird geprüft, ob der

ausländische Berufsabschluss mit der

inländischen Berufsausbildung gleichwertig

ist. Der Prozess soll jetzt vereinfacht werden,

die Anerkennung in drei Monaten entschie-

den sein.

Aber es gibt auch kompliziertere Fälle.

Das sind die reglementierten Berufe, für die

die Bundesländer zuständig sind: Erzieher,

Lehrer, Architekten und Ingenieure zum Bei-

spiel. Wer als Ingenieur arbeiten wollte,

musste mal die Ingenieurkammer um Hilfe

bitten, mal die Bezirksregierung, mal den

Bürgermeister. Auch dafür kommen jetzt

klare Regeln (siehe Kasten).

Kleinere Unternehmen tun sich schwer

mit ausländischen

Abschlüssen, anders

als Firmen wie BMW

oder Thyssen haben

sie damit wenig

Erfahrung. Dieter Omert vom Autohersteller

Audi begrüßt die neue Regelung, sieht sie

aber auch kritisch. „Am Ende kommt es auf

die vorhandenen Kompetenzen und Erfah-

rungen an“, sagt der Leiter des Bildungswe-

sens. Bei dem großen Autohersteller werden

diese durch Bewerbungsgespräche und in

Assessmentcentern geprüft. Auf der anderen

Seite „müsste jeder die Chancen bekommen,

seinen Status zu verbessern“. Und die Kam-

mern könnten es sich zwar erlauben, den

Antragsteller und die Politik zu enttäuschen,

aber nicht die Unternehmen.

Tamara Killich zumindest erfüllt die

Erwartungen ihres Arbeitgebers. Jetzt will sie

ein zweites Mal versuchen, ihren Abschluss

anerkennen zu lassen. <GUDRUN WEITZENBÜRGER

WER PRÜFT DAS ZEUGNIS?

Viele Migranten, die in der Vergangenheit

nach Deutschland kamen und in ihren

Berufen arbeiten wollten, haben erlebt,

dass ihre ausländischen Berufsab-

schlüsse nicht anerkannt wurden. Es

gab dazu wenige einheitliche Prozesse

und zu viele Stellen, die dafür zuständig

waren. Das soll sich jetzt ändern.

Jeder bekommt ein Recht darauf,

seinen Abschluss prüfen zu lassen. Die

Entscheidung über die Anerkennung

sollen die Kammern treffen, in denen

die Berufsgruppen organisiert sind.

Für alle Ausbildungsberufe sind so die

Industrie- und Handelskammern in

den einzelnen Bundesländern zustän-

dig, für Handwerksberufe die Hand-

werkskammer. Hochschulabschlüsse

werden auch in Zukunft von den Kul-

tusministerien geprüft.

Bis jetzt konnten Ausländer aus der

Europäischen Union ihre Qualifikatio-

nen prüfen lassen, mit Frankreich und

Österreich gibt es Gleichstellungen für

bestimmte Berufe. In diesem Jahr sol-

len auch Bewerber aus anderen Län-

dern das Recht darauf bekommen, den

Abschluss oder zumindest einen Teil

davon anerkannt zu bekommen. Die

Informationsmöglichkeiten für Arbeit-

nehmer sollen durch neue Internetsei-

ten und eine Hotline verbessert wer-

den. Details dazu waren bei Redakti-

onsschluss aber noch nicht bekannt.

Wichtige Informationen gibt es schon

jetzt auf den Internetseiten anabin.de

und berufliche-anerkennung.de.

der Berufsabschluss, ¿e hier: Zeugnis für eineUniversitäts- oderBerufsausbildung

„nerkennen offiziell akzeptiereneinheitlich ohne Unterschiede,

für alle gleicheine Entscheidung entscheidentr¡ffendie K„mmer, -n Organisation für die

wirtschaftlichenInteressen vonFirmen

die Gleichstellung, -en hier: Bestimmte Be -rufsabschlüsse ausdiesen Län dern wer-den ohne Prüfunganerkannt.

zum“ndest wenigstensbei Redaktionsschluss hier: ≈ als dieser Text

geschrieben wurde

Die Suche nach Anerkennung war wie einGang durchs Labyrinth.

FOTO

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56-57_Ausbildungsanerkennung_0312 07.02.12 14:13 Seite 57

Page 58: Deutsch Perfekt 2012-03

58 perfektDEUTSCH 3/12

der Tatort, -e Ort eines kriminellen Tuns(hier ironisch)

g¶lden von: Gold = teures Metallder Rahmen, - hier: ≈ dünne oder breite

Teile außen an allen Seitenvon einem Bild

verkleidet hier: stabil auf die Wandgemacht

der H¶lzbalken, - langes, schweres Stück Holzder Saal, Säle sehr großer Raum für

Veranstaltungend¡ftig ≈ sehr satt machendv¶n M“tte 40 circa 45 Jahre altdie R“ndsroulade, -n ≈ dünnes, gefülltes Stück

Fleisch in der Form einesZylinders, das gebratenwird

der Rotkohl Wintergemüse

TATORT: HIER PASSIERT’S

Im Berliner Ratskeller Charlottenburg ist die Zeit

vor 100 Jahren stehen geblieben. Alte Bilder in

dicken, goldenen Rahmen hängen an den Wän-

den, die mit dunklem Holz verkleidet sind. Holz-

balken tragen die Decke des großen Saals, in dem

dunkle Holztische stehen.

In Ratskellern wie dem von Charlottenburg ist

nicht nur die Atmosphäre traditionell, sondern

auch das Essen. Auf der Speisekarte stehen defti-

ge Fleischgerichte. So auch in Charlottenburg. An

einem der vielen Tische sitzt ein Mann von Mitte

40, vor sich eine große Portion Rindsrouladen.

Die Rouladen kommen mit einer dicken, dunklen

Soße, Rotkohl und Kartoffelklößen. Dem Mann

schmeckt es sehr. „Oft kann ich das aber nicht

essen“, sagt er. „Typisch deutsche Küche ist viel zu

schwer.“ Ratskeller, so erzählt er, sind für ihn vor

allem Kindheitserinnerungen. „Egal, wo wir im

Urlaub waren, wir haben immer im Ratskeller

gegessen“, sagt er. „Mein Vater hat immer gesagt:

Da gibt es gutes Essen und guten Wein.“

Wein spielt bei der Entstehung der Ratskeller

eine wichtige Rolle. Im Mittelalter begann man,

ihn in Kellern zu lagern. Damals war Wein ein

wertvolles Produkt. Die Ratsherren, die in den

Rathäusern die Städte verwalteten, sicherten sich

Es gibt nur wenige Orte, an denen das typisch Deutsche so gut konserviert ist wie in den

Kellerrestaurants von vielen alten Rathäusern. Wie in einer anderen Zeit gefühlt hat sich

auch KATJA HANKE – in einem Berliner

RATSKELLER

M I T T E L

58-59_Tatort_0312 07.02.12 14:13 Seite 58

Page 59: Deutsch Perfekt 2012-03

perfektDEUTSCH 59DEUTSCH3/12

der Kart¶ffelkloß, ¿e gekochte Speise ausKartoffeln, die die Formeines kleinen Balles hat

die K•che hier: Art, das Essen zukochen

schwer hier: mit vielen Kaloriendie Entstehung von: entstehen = hier:

gemacht werdendas M“ttelalter historischer Zeitraum von

ungefähr 500 bis 1500 nachChristus

wertvoll hier: finanziell viel wertverw„lten hier: ≈ die Administration

machens“ch s“chern hier: ≈ für sich reservierender Kaufmann, -leute Person, die im Einkauf/

Verkauf arbeitetder Hændler, - Verkäuferder Vertreter, - hier: Mitglied der Adminis -

tration eines Stadtparla -ments

bew“rten (einem Gast) Essen undTrinken geben

der Geschæftspartner, - hier: ≈ Person, mit der manwirtschaftlich aktiv ist

das Jahrh¢ndert, -e Zeit von 100 Jahrenverp„chten hier: eine Gaststätte zur

Benutzung geben unddafür bezahlen lassen

erœffnen zum ersten Mal öffnenweitere (-r/-s) andere (-r/-s)die Beerdigung, -en Feier für einen Totenbegeistert sein hier: sehr schön, toll findeneben hier: ≈ wirklich, einfach„ltmodisch unmoderndas Konz¡pt, -e Idee, Programmr•tteln „n hier: verändern wollenerw„rten hier: ≈ wissen wollen

das Monopol auf den Kauf und Verkauf davon.

Meistens waren sie reiche Kaufleute. Sie waren die

einzigen, die in der Stadt Wein verkaufen durften.

Außerdem bekamen sie eine Art Mehrwertsteuer

für Wein, der bei ihnen zwischengelagert wurde.

Alle Händler und Gastronomen mussten ihre

Weine in den Rathauskellern lagern.

In den Weinkellern empfingen die Ratsherren

auch wichtige Gäste und Vertreter der Nachbar-

städte oder der Kirche und bewirteten sie mit

Wein. Das teure Getränk war ein Mittel, um Bezie-

hungen zu verbessern oder über neue Allianzen zu

sprechen. In den Weinkel-

lern sprachen Kaufleute mit

ihren Geschäftspartnern

über neue Verträge und fei-

erten neue Geschäfte mit

einem guten Wein. Es fanden aber auch Familien-

feiern von Kaufleuten und Aristokraten statt. Im

19. Jahrhundert endete das Weinmonopol der Rats-

herren. Die Städte verpachteten die Keller an pri-

vate Gastronomen, die darin Restaurants eröffne-

ten.

Heute gibt es in dem Charlottenburger Ratskel-

ler neben dem großen Restaurant noch zwei ande-

re Säle, die für Privatfeiern gemietet werden kön-

nen. „Die Leute feiern bei uns alles“, sagt Angeli-

ka Scholtz, die Chefin: Hochzeiten, Beerdigungen,

Geburtstage. Scholtz kann 350 Personen gleichzei-

tig bewirten. Die Leute, so die Wirtin, mögen die

gemütliche Atmosphäre. Sie zeigt einen der ande-

ren Räume. Dort gibt es Parkett und die niedrige,

nach oben runde Decke, die in Ratskellern typisch

ist. „Vor allem ausländische Touristen sind sehr

begeistert“, sagt sie. Wegen der Wärme und

Gemütlichkeit.

An Ratskellern gefällt Angelika Scholtz schon

immer sehr gut, dass sie Geschichte konservieren.

„Sie sind eben altmodisch

und traditionell“, sagt sie.

„An diesem Konzept darf

man nicht rütteln.“ Das

weiß sie aus Erfahrung.

„Die Gäste erwarten, dass im Ratskeller alles so ist,

wie es immer war.“

Ein anderes Konzept hat in einem Ratskeller

meistens schlechte Chancen. In den Charlotten-

burger Kellerräumen war für kurze Zeit auch ein-

mal ein italienisches Restaurant. „Das hat aber

nicht funktioniert“, sagt Scholtz. Eigentlich mögen

die Deutschen italienisches Essen sehr. Nur eben

nicht im Ratskeller. Da muss es deutsch sein. <

Die Deutschen mögenitalieni sches Essen – aberbitte nicht im Ratskeller.

2 Restaurants, die traditionelle deutsche Gerichte

anbieten, heißen am häufigsten Ratskeller – gefolgt

von Namen wie Linde, Krone und Post, sagt die auf

Gastronomiethemen spezialisierte Business Target

Group. In ganz Deutschland gibt es rund 150 Rats-keller.

2 Die ältesten Ratskeller gibt es in Norddeutsch-

land. Einer davon ist der Keller im 700 Jahre alten

Rathaus von Lübeck. Schon 1224 sind Lübecker

Kaufleute an den Rhein gereist, um dort Wein einzu-

kaufen, so erzählt man. Während einer sehr langen

Zeit war der Weinkeller ein gesellschaftliches Zen-

trum der Stadt. Wegen seiner historischen Einrich-

tung wird er heute von vielen Touristen besucht. Viele

EINE ALTE TRADITION

Stadtführungen bringen die Touristen zum Mittag -

essen in die historischen Räume.

2 Im Ratskeller von Bremen werden seit 1405

deutsche Weine gelagert und verkauft. Rund 650

Sorten deutscher Weine gibt es unter dem Bremer

Rathaus zu kaufen, so viele verschiedene wie an kei-

nem anderen Ort der Welt. Der Hauptraum, die Histo-

rische Halle, ist 300 Quadratmeter groß. Insgesamt

20 Säulen tragen die großen Gewölbe. Dort können

sich Besucher vier gigantische Weinfässer ansehen,

das größte davon hat Platz für den Inhalt von 37 000

Flaschen. Heute wird in dem 275 Jahre alten Fass

aber kein Wein mehr gelagert. Neben der Halle gibt

es noch andere Räume, wie die fünf kleinen Zimmer,

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häufig oftgef¶lgt v¶n (direkt) vordie L“nde, -n Baumartdie Krone, -n Schmuck, den ein Monarch auf dem Kopf

trägt

der Kaufmann, Person, die im Einkauf/Verkauf arbeitet-leutedie H„lle, -n sehr großer, hoher Raumdie Säule, -n dünner, langer, vertikal stehender Gegen-

stand, der eine Decke stabil in ihrerPosition hält

das Gewœlbe, - nach oben runde Deckedas Weinfass, ¿er großer Gegenstand aus Holz, in dem man

Wein lagertdas Geschæft, -e hier: wirtschaftliche Aktivitätgehoben hier: teuer

in denen die Kaufleute früher mit Kapitänen unge-

stört über Verträge und Geschäfte sprachen.

2 In der Schweiz und in Österreich gibt es zwar

auch Ratskeller, aber nicht in so vielen Orten wie

in Deutschland. Bern und Wien haben typische

Ratskeller. Darin sind aber gehobene Restaurants,

die mehr als nur traditionelle Gerichte anbieten.

58-59_Tatort_0312 07.02.12 14:13 Seite 59

Page 60: Deutsch Perfekt 2012-03

60

l„nggestreckt (sehr) lang und gerade

die L„tte, -n langes, flaches StückHolz

firmieren hier ironisch: ≈ bekanntsein als

das Br¡tt(e)l, -n Skiösterr., südd.

der Hügel, - ≈ kleiner Berg

„bwärtsrasen sehr schnell abwärts-fahren

Wer s“ch früh übt ... kurz für: „Früh übt sich,was ein Meister werdenwill.“ ≈ Wer sehr gutsein will, muss früh an -fangen, dafür zu üben.

Diese Br¡tter s“nd ¡s, gemeint ist: Die Skierdie die W¡lt bedeuten. und das Skifahren sind es, was wirklich wichtig im Leben ist.(die Br¡tter, die die bekannte Worte ausW¡lt bedeuten einem Gedicht von

Friedrich Schiller; ge -meint ist: Bühne imTheater)

der Insulaner, - Bewohner einer Insel

der S“nn hier: Bedeutung

DER BLICK VON INNEN

HEINRICH STEINFEST ÜBER

ÖSTERREICHSSCHIFAHRER Schifahren muss in Österreich jeder können. Das lernen schon kleine

Kinder. Einige werden dabei zu Stars – das muss auch so sein. Denn in

welcher anderen Sportart hätte das kleine Alpenland sonst Erfolgschan-

cen auf der ganzen Welt?

S C H W E R

perfektDEUTSCH 3/12

Der Österreicher firmiert ja nicht nur als

Kulturmensch, sondern ebenso als Schi-

mensch (…). Ein Land, in dem schon die

Kleinsten auf den Bretteln stehen und die Hügel

und Berge abwärtsrasen. Das ist ein wichtiger

Punkt, diese Konditionierung der Jüngsten, nicht

bloß aus einer Wer-sich-früh-übt-Philosophie her-

aus, sondern weil dies ein symbolischer Akt ist.

Diese Bretter sind es, die die Welt bedeuten. Für

einen Insulaner ist es nämlich gleichgültig, ob es

Gegenden auf der Erde gibt, wo es niemals

schneit. Am Mond schneit es auch nicht.

Das Kind lernt, den Schnee und die Bewegung

auf ihm als fundamental zu erkennen. Jedoch

nicht in dem Sinn – wie das

vielleicht für einen Skandi-

navier oder Grönländer gilt

–, um sich von einem Punkt

zu einem anderen zu bege-

ben und dabei schwierige

Wegstrecken zu über-

brücken, woraus sich Sportarten wie Schilanglauf

und Biathlon entwickelt haben. Nein, beim Schi-

fahren ergibt sich erneut das Prinzip des Orna-

ments, des reinen Schmucks, der sinnentleerten

Geste und Zierde. Was seinen optimalen Aus-

druck im Wedeln findet, bei dem ein hübsches

Strickmuster in den Schnee gepflügt wird. Ich

kann mich gut erinnern, wie erfreulich es war,

Hansi Hinterseer beim Schauwedeln zuzusehen,

ohne dass ich behaupten möchte, er schuf wie

Hans Krankl einen Raum, in dem die Zeit still-

steht. Eher hat man heute das Gefühl, Hansi Hin-

terseer selbst würde irgendwie in der Zeit fest-

stecken, unfähig, alt zu werden, unfähig, einen

seinem tatsächlichen Alter entsprechenden

Zustand der Würde zu finden. Stattdessen ... es

soll hier nicht über die volkstümliche Schlager-

musik gespottet werden, aber sie birgt nun mal

ganz sicher nicht die Möglichkeit, Würde zu ent-

wickeln. Sie ist auch nicht etwa österreichisch

oder bayerisch oder alpenländisch. Nein, im Falle

der volkstümlichen Schlagermusik scheinen aus-

nahmsweise jene Angsthasen recht zu haben, die

immer von Außerirdischen sprechen und uns

davor warnen, Fernsehgeräte einzuschalten und

Tonträger zu erstehen.

So wächst also das

österreichische Kind mit

langgestreckten, schmalen

Latten an den Füßen auf,

mit Gebilden, die den auf-

rechten Gang erschweren,

ja die einem etwas von der

gebeugten oder geduckten Haltung der Vorfahren

zurückgeben. Und weil fast alle zum Schifahren

gehen, kommt man selten auf die Idee, daran

etwas komisch zu finden, einen ganzen Tag lang

in solch unbequemen Positionen zu verbringen

und plattgewalzte Pisten noch platter zu walzen.

Klar, es geht auch um die Freude dabei, von wel-

cher etwa der Austropopper Wolfgang Ambros,

dieser Pionier der Dialektwelle und spätere Cat

Stevens der Volksmusik, berichtet. Doch welche

Freude ist wirklich gemeint? Den kalten Wind zu

spüren? Sich ein Bein zu brechen? In derselben

„So wächst also das öster-reichische Kind mit langge-streckten, schmalen Latten

an den Füßen auf.“

HEINRICH STEINFEST

Der österreichische Autor,

geboren 1961 in Australi-

en, wuchs in Wien auf. Er

ist spezialisiert auf Krimis

und wurde mehrfach mit

dem Deutschen Krimipreis

ausgezeichnet. Dieser Text ist aus sei-

nem Buch Gebrauchsanweisung für

Österreich. Darin beschäftigt sich Stein-

fest mit Klischees und Vorurteilen über

seine Heimat.

auszeichnen hier: einen Preis geben

die Gebrauchsan- Text, der erklärt, wie manweisung, -en ein Produkt benutzt (hier

ironisch)

60-61_Bvi_0312 07.02.12 14:14 Seite 60

Page 61: Deutsch Perfekt 2012-03

61perfektDEUTSCH3/12

Haltung, mit der man seinen Hintern über eine

verdreckte Toilette hält, ohne sie zu berühren, mit

dem Schilift hochzufahren? Sich in Schihütten

betrügen zu lassen? – Ich glaube nicht an die kol-

portierte Freude beim Schifahren. Nein, das Schi-

fahren gehört zu diesen Dingen, die wir so gerne

tun, um wieder damit aufzuhören (vergleiche

Dichterlesungen). Die Bedeutung des Après-Ski ist

neben der gastronomischen eine therapeutisch-

rituelle. Es handelt sich um eine Feier der Überle-

benden.

Der eigentliche Sinn des Schifahrens eröffnet

sich dem Österreicher aber natürlich dadurch, dass

er dank dieser Sportart ins Bewusstsein der Welt

rückt. Zum Sport gehört die Hysterie. Sie wird im

Falle österreichischer Schistars mit ungemeiner

Intensität betrieben. Wenn man Ärzte als Götter

in Weiß bezeichnet, so sind Schisportler Götter im

Weiß. Und wie auch bei den Ärzten kann man

sich nicht sicher sein, ob hier die Wirklichkeit die

Fiktion beeinflusst oder umgekehrt. Ob Men-

schen, die Schisportler sind, wirklich so unglaub-

lich gesund und fröhlich und bodenständig und

kernig sind, dass jedes ihrer Wörter im Interview

ein oberschenkelartiges Volumen besitzt? Sehen

sie nur so aus wie Stollenwichtel, die man aus dem

Berg herausgeholt und zu beträchtlicher Größe

aufgebläht hat? Oder sind sie tatsächlich Stollen-

wichtel?

Wenn sie im Ziel stehen, keuchend, aber unge-

brochen, verkörpern sie eine österreichische Mus-

kularität, ein Niederringen gar nicht so sehr der

Gegner als der Natur, die man sich schifahrender-

© 2008

PIPER VER

LAG

GM

BH

, MÜ

NCH

EN; FO

TOS: B

ERN

HA

RD

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; ISTOCK

PHO

TO/TH

INK

STOCK

die H„ltung hier: Position des Körpers

der Vorfahr, -en z. B. Großeltern, Eltern derGroßeltern …

pl„ttwalzen mit einer Maschine sehr flach drücken

die P“ste, -n Bereich auf einem Bergzum Skifahren

der Austropopper, - Musiker, der Popmusik mitösterreichischen Textenmacht

die Dial¡ktwelle, -n ≈ Mode, Dialekt zu spre-chen und zu singen

der H“ntern, - Körperteil, auf demman sitzt

verdr¡ckt sehr schmutzig

die Schihütte, -n Gasthaus auf einem Berg

kolportieren etwas weitersagen, vondem man nicht weiß, obes wahr ist

die D“chterlesung, -en Veranstaltung, bei der einDichter aus seinem Werkvorliest

der/die Überle- Person, die in einer ge-bende, -n fährlichen Situation am Leben bleibt

s“ch erœffnen hier: klar werden

d„nk wegen, durch

“ns Bew¢sstsein r•cken bekannt werden

¢ngemein hier: sehr groß

betreiben hier: machen

bezeichnen „ls nennen

¢mgekehrt genau das Gegenteil

unglaublich/ hier: sehr, besonders¢nglaublich

bodenständig mit der Heimat verbunden

k¡rnig hier: sportlich kräftig

oberschenkelartig so dick wie ein Ober- schenkel(der Oberschenkel, - oberer Teil des Beins (bis

zum Knie))

das Volumen, Volumina hier: Größe, Wichtigkeit

der St¶llenwichtel, - Märchenfigur, die aussieht wie ein sehr kleiner (alter) Mann und in einem Stollen lebt(der St¶llen, - hier: langer Gang in einen

Berg, über den man Salze,Metalle oder Mineraleherausholt)

betræchtlich ziemlich

aufblähen groß und rund machen

keuchend laut und tief atmend

¢ngebrochen trotz allem nicht ge -schwächt

verkœrpern als Symbol für etwas gel-ten

die Muskularität Muskelstärke(der M¢skel, -n elastischer Körperteil bei

Mensch und Tier, um einenTeil des Körpers oder einOrgan zu bewegen)

niederringen hier: siegen über

der Gegner, - hier: anderer Skisportler

schifahrenderweise durch Skifahren

s“ch ¢ntertan m„chen dominieren, kontrollieren

präparieren hier: mit Maschinen sovorbereiten, dass man gutdarauf fahren kann

gest„lten hier: eine Form geben

¢nbändig wild

widerspenstig hier: so, dass sie sich nichtam Willen der Menschenorientieren lässt

zähmen hier: ≈ kontrollieren

weise untertan macht. Die Piste – so perfekt sie

präpariert ist, so perfekt sie gestaltet wurde – ist

ein Stück unbändiger, widerspenstiger Natur, das

vom Schifahrer gezähmt wird. <

s“ch begeben zu an einen bestimmten Ort gehen

überbr•cken hier: schaffen

der Schilanglauf Sportart, bei der man in flachem GebietSki fährt

s“ch ergeben hier: sich als Ergebnis zeigen

erneut ≈ neu, wiederholt

s“nnentleert ohne Bedeutung, ohne Zweck

die Zierde Dekoration

wedeln hier: sich mit parallelen Skiern in kurzenKurven von einer Seite zur anderenbewegen

das Str“ckmuster, - Formenkombination beim Stricken(str“cken ≈ mit zwei langen Metallteilen eine

Handarbeit aus Wolle herstellen)

pflügen hier: ≈ machen und dabei eine Spur hinter sich lassen

erfreulich angenehm

schauwedeln wedeln vor Publikum

eher hier: ≈ mehr

¢nfähig so, dass man etwas nicht kann

entspr¡chend passend

die W•rde hier: Art, wie man sich zeigt und verhält,die von anderen geachtet wird

v¶lkstümlich hier: ≈ für das Volk, traditionell

die Schlagermusik Musik mit einfachen Melodien undLiedtexten

sp¶tten hier: Witze machen

b¡rgen hier: enthalten

nun mal wirklich, einfach

der F„ll, ¿e hier: Beispiel

ausnahmsweise als Ausnahme

der [ngsthase, -n ängstlicher Mensch

der Außerirdische, -n ≈ Organismus oder Figur, die nicht vonunserem Planeten ist

der Tonträger, - Medium zum Speichern von Musik oderSprache, z. B. CD, MP3 …

erstehen hier: kaufen

das Geb“lde, - Ding, Gegenstand

aufrecht hier: mit dem Rücken in vertikalerPosition

erschweren schwieriger machen

gebeugt hier: mit dem Kopf und Oberkörper nachunten; ↔ gerade

ged¢ckt so, dass man den Kopf nach untenbewegt und den Körper klein macht

60-61_Bvi_0312 07.02.12 14:14 Seite 61

Page 62: Deutsch Perfekt 2012-03

62 perfektDEUTSCH 3/12

200 Millionen Mal wurden die Bücher von Karl May

verkauft – kein anderer deutschsprachiger Schriftsteller

hatte so viel Erfolg. 100 Jahre nach seinem Tod erin-

nert EVA PFEIFFER an den Mann, der durch seine

Wildwest-Geschichten bis heute berühmt ist.

M I T T E L

Stark, tolerant, Pazifist Karl May posiert als Old Shatterhand

Populäre Filme Die Schauspieler Pierre Brice und Lex Barker

62-64_KarlMay_0312 07.02.12 14:15 Seite 62

Page 63: Deutsch Perfekt 2012-03

63perfektDEUTSCH3/12

Er ist stark. Er kämpft für das Gute, das

Zivilisierte und den Frieden. Er

spricht viele Sprachen und ist intellektu-

ell. Er ist ein guter Christ. Überhaupt: Er

ist der perfekte Held.

So beschreibt der berühmte deutsche

Schriftsteller Karl May die Figur des Old

Shatterhand in seinen Romanen. Bis

heute haben sich Mays Bücher insgesamt

rund 200 Millionen Mal verkauft, sagt

Bernhard Schmid, Chef des Karl-May-

Verlags. Die Romane gibt es in 42 Spra-

chen, seit Kurzem auch in Kurdisch und

Albanisch. Am populärsten ist May in den

deutschsprachigen Ländern. „In Holland

hat er auch viele Fans“, sagt Schmid.

Kaum gelesen wird er in Deutschlands

Nachbarland Frankreich.

Egal in welchem Land – May hat die

Fantasie vieler Kinder, Jugendlicher und

Erwachsener geweckt. Besonders be -

kannt sind seine Bücher über den

Weißen Old Shatterhand und den India-

ner Winnetou, zum Beispiel Winnetou I

oder Der Schatz im Silbersee. Sie spielen

im Wilden Westen. May beschreibt die

Landschaft extrem detailliert, obwohl er

lange Zeit selbst nur Bücher über sie gele-

sen hatte. Erst 1908, nach mehr als 30

Jahren Wildwest-Schriftstellerei, reiste

May ein erstes und einziges Mal nach

Amerika. In seinen Geschichten kämpfen

der Apachen-Häuptling Winnetou und

dessen Freund Old Shatterhand zusam-

men gegen Banditen. Charakteristisch für

die Romane sind außerdem die komi-

schen Nebenfiguren.

So wie Winnetou stellten sich viele

Deutsche lange Zeit alle Indianer vor:

ehrlich, stark, gut und wild. Der wahre

Held in Mays Geschichten blieb aber Old

Shatterhand. Manche Leser kritisieren die

Klischees über verschiedene Völker in sei-

nen Romanen und nennen May einen

Rassisten. Außerdem mochte Adolf Hitler

Mays Bücher. Aber heute sagen viele May-

Fans, man habe den Schriftsteller falsch

verstanden. „May war Pazifist“, sagt zum

Beispiel Schmid.

Das meint auch Ulf Debelius, Chef der

Karl-May-Gesellschaft. Der Verein mit

ungefähr 1700 Mitgliedern auf der ganzen

Wildw¡st / Gebiet im Westen Nordameri -der W“lde W¡sten kas zu der Zeit, als es noch

nicht zu den amerikanischenBundesstaaten gehörte

überhaupt hier: ≈ insgesamt

der H¡ld, -en Person, die ohne Angst gefähr-liche Aufgaben löst

s“ch verkaufen verkauft werden

der Verlag, -e Firma, die Zeitungen, Zeit -schriften oder Bücher herstellt

w¡cken hier: aktivieren, stimulieren

der Sch„tz, ¿e eine Menge von Gegenständenmit hohem Wert, z. B. aus sehrteurem Metall oder Geldstücke

die Schrift- Arbeit als Schriftstellerstellerei, -ender Häuptling, -e Chef eines Naturvolkes

s“ch vorstellen hier: eine Idee haben, wiejemand sein könnte

wahr hier: wirklich

die Ges¡llschaft, hier: Organisation, Verein-endas Gefængnis, Gebäude, in das Kriminelle -se geschlossen werden

]r s¶ll … ge- Man sagt, dass er … gestohlenstohlen haben. hat.

das Del“kt, -e kriminelles Tun, kriminelleSache

ver„ntwortlich ≈ sagen, dass jemand schuldm„chen für ist an

seien Konj. I von: sein

eben hier: ≈ genau, speziell

der St¶ff, -e hier: Inhalt eines Karl-May-Romans

Welt untersucht die Romane des Schrift-

stellers. Debelius sagt: „Mays Helden

kämpfen für Frieden und sind tolerant.“

Da Hitler Mays Bücher so gemocht

hatte, wurde der Schriftsteller in der

Deutschen Demokratischen Republik

(DDR) viele Jahre ignoriert – obwohl er

1842 im sächsischen Ernstthal geboren

wurde und später im sächsischen

Radebeul lebte. Erst in den 80er-Jahren

entdeckten die DDR-Politiker ihr Interes-

se an May als Sohn armer Arbeiter. Seit

1985 ist das Haus, in dem er geboren

wurde, ein Museum.

May hatte schon als Kind und Jugend-

licher viel Fantasie – aber wenig Geld. Er

hatte 13 Brüder und Schwestern. Neun

von ihnen sind jung gestorben. May saß

insgesamt acht Jahre im Gefängnis, zum

Beispiel weil er als Student eine Uhr

gestohlen haben soll oder für ähnliche

Delikte verantwortlich gemacht wurde.

Später kritisierten ihn viele wegen der

„Old-Shatterhand-Legende“: May sagte,

er und Old Shatterhand seien dieselbe

Person, und alle Geschichten aus den

Romanen seien wahr. Debelius sagt, dass

dies eine psychische Krankheit des

Schriftstellers gewesen sei und dass er

manch mal nicht mehr genau zwischen

Realität und Fantasie unterscheiden

konnte.

Aber die Fantasie des Schriftstellers ist

eben auch das, was seine Fans bis heute

an seinen Büchern lieben. So wurden aus

Karl-May-Stoffen mehr als 30 Filme und

Serien gemacht. Vor allem die 60er-

Jahre-Filme mit dem französischen

Schauspieler Pierre Brice als Winnetou

und dem Amerikaner Lex Barker als Old

Shatterhand waren Erfolge. Brice wurde

für das Publikum fast identisch mit Win-

netou. In seiner Autobiografie schrieb der

Schauspieler deshalb, dass es nicht nur

Winnetou in seinem Leben gab. Trotzdem

spielte Brice den Indianer immer wieder,

Er beschrieb die amerikanischeLandschaft extrem detailliert –

ohne da gewesen zu sein.

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Unter freiem Himmel Karl May gibt esauch auf der Bühne

62-64_KarlMay_0312 07.02.12 14:15 Seite 63

Page 64: Deutsch Perfekt 2012-03

64

auch bei Karl-May-

Festspielen (siehe Kasten

unten).

In der DDR wurden

eigene Indianer-Filme

gemacht, in denen oft

Gojko Mitic aus dem heu-

tigen Serbien eine Art

Winnetou spielte. Offiziell

orientierten sich die Filme

nicht an Mays Büchern.

Trotzdem nannte man

Mitic den „Winnetou des

Ostens“.

Neben dem Museum in Mays Geburts-

haus erinnert heute auch ein Museum in

Radebeul bei Dresden an den Schriftstel-

ler. Es gehört der Karl-May-Stiftung, die

die Erinnerung an den Schriftsteller

pflegt. 60 000 Besucher pro Jahr, vor

allem Familien, sehen sich in Radebeul

die Villa Shatterhand an, in der der Autor

gewohnt hat. Darin sind Zimmer mit Mays

Möbeln, Büchern und Bildern im Original

zu sehen. Auch die Villa Bärenfett ist Teil

des Museums. Darin werden Indianer-

schmuck, -kleidung und -objekte ge -

zeigt. „In den 80er-Jahren kamen mehr

als 300 000 Besucher im Jahr ins Muse-

um“, sagt André Köhler von der Stiftung.

May sei heute kein Massenphänomen

mehr. „Aber Jugendliche

mögen ihn immer noch“,

sagt Köhler. Deshalb plant

das Museum mehr Veran-

staltungen für junge Men-

schen.

Aber May, das ist mehr als

Winnetou und Old Shatter-

hand. Seine Geschichten

spielen auch im Orient. In

ihnen heißt der Held Kara

Ben Nemsi. Er reist mit sei-

nem Freund Hadschi Halef

Omar durch die Wüste. Auch

Kara Ben Nemsi kämpft für den Frieden.

Er ist wie ein „Old Shatterhand des Ori-

ents“. Wieder beschreibt May in seinen

Romanen die Landschaft dort extrem

detailliert, obwohl er sie erst 1899 auf

einer Reise kennenlernte.

Am Anfang seiner Karriere arbeitete

May bei einer Zeitschrift, dann schrieb er

triviale Geschichten, viel später schließ-

lich komplexe Romane mit Tendenz zum

Surrealismus. „Viele wissen gar nicht, wie

viele Seiten May hatte“, sagt Bernhard

Schmid. <

perfektDEUTSCH 3/12

DIE FANS LIEBEN AUCH DIE PARODIE

Karl May zieht auch viele Jahre nach

seinem Tod noch das Publikum an –

und das ins Kino! Der Schuh des Mani-

tu, die Parodie der May-Filme der 60er-

Jahre mit Pierre Brice als Winnetou,

war 2001 mit 11,7 Millionen Besuchern

ein Hit. Der Film von und mit dem Komi-

ker Michael Herbig ist in Deutschlands

Kinos einer der größten Erfolge seit

1945. In dem Film tritt auch die Figur

des Karl May kurz auf.

Wie finden May-Fans und -Experten

den Film? „Er ist super“, sagt Bernhard

Schmid vom Karl-May-Verlag. Trotz-

dem hofft Schmid auf einen seriösen

neuen Film über den Schriftsteller, der

dem Publikum Lust auf die Bücher

macht. Auch Ulf Debelius von der Karl-

May-Gesellschaft mag den Schuh des

Manitu. „Ich habe viel gelacht im

Kino!“, erzählt er. Debelius freut sich,

dass so viele Kinobesucher den Film

sahen. „Das zeigt, wie populär May

auch heute noch ist“, sagt er. Eine Par-

odie könne nur Erfolg haben, wenn das

Original bekannt sei.

Aus dem Film wurde inzwischen auch

ein Musical gemacht. Es wurde von

Ende 2008 bis 2010 in Berlin gezeigt.

„nziehen hier: ≈ machen, dassman sich für Winnetouinteressiert

der Komiker, - Künstler, der Menschenzum Lachen motiviert

auftreten hier: sich zeigen

der Verlag, -e Firma, die Zeitungen,Zeitschriften oderBücher herstellt

die Ges¡llschaft, -en hier: Organisation,Verein

kœnne Konj. I von: können

sei Konj. I von: sein

WINNETOU AUF DER BÜHNE

Die Geschichten aus Karl Mays Büchern gibt es auch

bei Karl-May-Festspielen in Deutschland, Österreich

und der Schweiz zu sehen, auf mehr als zehn Bühnen.

Am bekanntesten ist die Bühne in Bad Segeberg

(Schleswig-Holstein). Seit 1952 wird dort Karl May

gezeigt. Mehr als 300 000 Besucher sind im letzten

Jahr dafür nach Bad Segeberg gekommen, vor allem

Familien. Das Publikum liebt die Atmosphäre unter

freiem Himmel, sagt Renate Gilenski von den Fest-

spielen. In Bad Segeberg spielten auch schon Pierre

Brice und Gojko Mitic den Indianer Winnetou. Dieses

Jahr gibt es dort von Ende Juni bis Anfang September

Mays Geschichte Winnetou II zu sehen.

In Österreich ist May weniger populär. Zu den Fest-

spielen in Weitensfeld (Kärnten) zum Beispiel kommen

10 000 bis 15 000 Besucher pro Sommersaison. „Vor

allem Familien mögen das gesamte Paket bei den

Festspielen: die Romantik des Wilden Westens zusam-

men mit leckeren kulinarischen Angeboten“, sagt Tho-

mas Koziol von den Weitensfelder Festspielen.

die F¡stspiele Pl. Festival

¢nter freiem H“mmel draußen

die S¶mmersaison, -s hier: Sommermonate, in denen Theatergespielt wird

ges„mt ganz, komplett

das Paket, -e hier: Kombination, Angebot

der W“lde W¡sten Gebiet im Westen Nordamerikas zu derZeit, als es noch nicht zu den ameri -kanischen Bundesstaaten gehörte

Wüste statt Wilder WestenKara Ben Nemsi im Orient

die F¡stspiele Pl. Festival

die St“ftung, -en Organisation mit einer speziellen Aufgabe

der Bär, -en großes, braunes Tier, das im Wald lebt, z. B. in Kanada und Alaska

die Seite, -n hier: Aspekt eines Charakters

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Page 66: Deutsch Perfekt 2012-03

66 perfektDEUTSCH 3/12

KULTURTIPPS

TEUFEL IN SEIDE

Bei Modefirmen gibt es große Konkurrenz. Auch in Leipzig, wo zwei Labels um einen internationalen Preis

kämpfen. Dann kommt die Designerin des Labels Miracle nicht zur Modenschau – keiner weiß, wo sie ist.

Auch ein spezielles Kleid von ihr ist deshalb nicht bei der Modenschau zu sehen. Deshalb gewinnt das Label

Varuth den Preis. Detektivin Elisabeth Aumann beginnt, alles genauer zu untersuchen. Plötzlich wird ein

junges Model gefunden – tot … Der Krimi ist illustriert, es gibt Übungen und Informationen über die Stadt

Leipzig, in der auch Johann Wolfgang von Goethe studierte. Außerdem ist eine Audio-CD dabei.

FAZIT: TOLLER LERNKRIMI AUS DER MODEWELT

Cornelsen, 9,95 Euro

KINO

TÜRKISCH FÜR ANFÄNGER

Eine Fernsehserie kommt ins Kino: Immer noch sind deutsche und

türkische Klischees das Thema, verkörpert durch die emanzipierte

Jugendliche Lena Schneider (Josefine Preuß, rechts), den Macho Cem

Öztürk (Elyas M’Barek, Mitte) und seine sehr religiöse Schwes ter

Yagmur (Pegah Ferydoni). Aber diesmal spielt die Komödie nicht in

Berlin, sondern auf einer einsamen Insel im Pazifik.

Filmstart: 15.3.

M I T T E L

BUCH MITAUDIO-CDL E I C H T

LESUNG

E. W. HEINE

Nach mehreren historischen Romanen schaut der Architekt und

Schriftsteller Ernst Wilhelm Heine, bekannt als E. W. Heine, nun in die

Zukunft. Magna Mater handelt von einer utopischen Gesellschaft:

Religion, Krieg, Liebe – das alles ist verboten. Die Unvernunft gibt es

nicht mehr, sagt der Orden, der die Gesetze kontrolliert. Wie paradox!

Aber nur eine mutige Frau tut etwas dagegen.5.3. Neuburg8.3. Regensburg9.3. Ingolstadt

TEUFEL IN SEIDEder Teufel, - das Böse als Person, Satandie Seide, -n weicher, teurer Stoffdie Konkurr¡nz Situation, wenn viele Ge -

schäfte/Firmen das Gleicheanbieten

der Preis, -e hier: Gegenstand oder Geld,den/das ein Gewinner be -kommt

die Mode(n)schau, Ausstellung, auf der neue -en Kollektionen gezeigt werdendas Fazit, -s/-e hier: Zusammenfassung

TÜRKISCH FÜR ANFÄNGERverkœrpern d¢rch hier: gezeigt werden von

E. W. HEINEdie Lesung, -en hier: Veranstaltung, bei der

ein Autor Teile aus seinemBuch liest

h„ndeln v¶n zum Thema habendie }nvernunft nicht rationales Denken und

Tunder {rden, - hier: Gruppe von Men schen,

die gemeinsam ge nau nachRegeln ihrer Ideo logie leben

das Ges¡tz, -e schriftliche Regel, die dieRegierung macht und an dersich alle orientieren müssen

mutig ohne Angst

JULIA HÜLSMANN TRIOdas Ged“cht, -e Poesiedie Begleitung, -en von: begleiten = hier: zum

Piano singen

JOHANNES GRÜTZKEdie Præchtigkeit von: prächtig = sehr schönstehen für ≈ Symbol sein fürdie Malerei Malen als Kunstform

KONZERT

JULIA HÜLSMANN TRIO

Viele Songs der Bonner Jazzpianistin haben Gedichte als Basis. Auf dem Album Scattering

Poems sind sie vom amerikanischen Dichter Edward Estlin Cummings. Für ihre Projekte

sucht sich Julia Hülsmann

Begleitung: einmal die

nor wegische Sängerin Re -

bekka Bakken, einmal die

italienische Sängerin Anna

Lauvergnac. Es passt immer.

Auch live mit ihrem Trio.

3.3. Berlin4.3. Stuttgart5.3. Hannover6.3. Kiel12.3. Landsberg

(mit Marc Sinan)13.3. CH-Zürich14.3. Freiburg30.3. Köln31.3. Karlsruhe

66-67_Kulturtipps_0312 08.02.12 15:22 Seite 66

Page 67: Deutsch Perfekt 2012-03

67perfektDEUTSCH3/12

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EIN TAGWERK LEBEN

Dora Prinz ist die Tochter armer Bauern aus dem Allgäu. Sie wird 1919

geboren. Mit 16 Jahren fängt sie an, bei fremden Leuten als Magd zu

arbeiten. Die Arbeit ist sehr anstrengend, und die Bauern sind oft

ungerecht. Trotzdem mag Dora ihr Leben. Sie liebt die Natur und die

Tiere. Sie will finanziell unabhängig sein und nicht heiraten. Dora ist

stolz. Als ihre Mutter stirbt, arbeitet sie wieder auf dem Bauernhof

ihrer Eltern – wieder als Magd. Zusammen mit der Journalistin

Sabine Eichhorst hat sie im Alter von 90 Jahren ihre Erinnerungen an

das Leben zwischen Stall und Küchenarbeit aufgeschrieben. Die Autobiografie ist in ein-

facher Sprache geschrieben, oft sind aber Wörter aus dem Bayerischen dabei.

FAZIT: INTERESSANTE ERINNERUNGEN AN EIN TRADITIONELLES

BAUERNLEBEN

Knaur Taschenbuch Verlag, 8,99 Euro

BUCH

AUSSTELLUNG

JOHANNES GRÜTZKE

In den 70er-Jahren startete der Berliner Maler die Schule

der Neuen Prächtigkeit. Dieser Stil steht für realistische

Malerei mit ironischer Verzerrung. Die Künstler distanzier-

ten sich von der abstrakten Malerei, die damals sehr in

Mode war. Außer Bildern von Johannes Grützke zeigt die

Retrospektive auch Plastiken, Bühnenbilder, Kostümbilder

und Theaterplakate.

bis 9.4. Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum

S C H W E R

THEATER

LEBEN DES GALILEI

Er ist einer der bekanntesten deutschsprachigen Dramatiker – ein guter Grund, seine

Dramen zu spielen. In „Leben des Galilei“ beschreibt Bertolt Brecht (1898 - 1956) die

Freiheit und Verantwortung der Wissenschaften. Sein Galilei steht nicht nur für den ita-

lienischen Astronomen, der nach Androhung von Folter die Wahrheit opferte. Er steht

auch für die Männer, die im Zweiten Weltkrieg die Atombombe konstruierten.

Premiere: 9.3. Duisburg, Theater Duisburg16.3 Bonn, Theater Bonn

die Verz¡rrung, -en von: verzerren = etwas nichtso zeigen, wie es in Wirk -lichkeit ist

s“ch distanzieren hier: sich unterscheiden wol-len

die Pl„stik, -en Figur, die von einem Künstlergemacht ist; Skulptur

DIE TÜRENdie Pl„ttenhülle, -n dickes Papier mit Bildern und

Schrift, in dem eine Platte steckt

(die Pl„tte, -n flaches, rundes, schwarzesStück aus einer Plastikart(Vinyl) mit Musik)

kl“ngen nach hier: Musik machen wie die H„mburger Schule mehrere Bands, die nach der

Neuen Deutschen Welle Endeder 80er- bis Mitte der 90er-Jahre mit deutschsprachigerPopmusik weitermachten

LEBEN DES GALILEIdie W“ssenschaft, -en spezieller Bereich (z. B.

Chemie), in dem viel Wissengesammelt wird

stehen für hier: ≈ Symbol sein fürdie [ndrohung, -en von: androhen = sagen, dass

man etwas Unangenehmestun wird, wenn der anderenicht macht, was man will

die F¶lter von: foltern = jemandemschlimme körperlicheSchmerzen machen

¶pfern hier: freiwillig nicht mehröffentlich bekannt machen

die Atombombe, -n ≈ Nuklearbombe

EIN TAGWERK LEBENdas Tagwerk, -e hier: Größe eines Stücks Land,

das ein Mann an einem Tag bearbeiten kann

(be„rbeiten hier: z. B. Früchte oderGemüse sammeln)

die Magd, ¿e früher: Arbeiterin auf einemBauernhof

¢ngerecht hier: so, dass nicht jedergleich viel arbeiten muss

¢nabhängig hier: ohne finanzielle Hilfeder St„ll, ¿e Raum oder Gebäude für Tieredas Fazit, -s/-e hier: Zusammenfassungder Verlag, -e Firma, die Zeitungen, Zeit -

schriften oder Bücher herstellt

KONZERT

DIE TÜREN

Eine Plattenhülle, die aussieht wie eine billige Plastiktüte? Klar, da ist

Punk drin – denkt man. Aber die Musiker aus Berlin klingen nach

Hamburger Schule, wie die Bands Blumfeld und Tocotronic. Es gibt aber

mehr Variation. Die Texte von Die Türen sind kritisch und voll Ironie. Das

ist mehr, als in eine normale Plastiktüte passt.

8.3. Münster9.3. Oberhausen10.3. Köln11.3. Frankfurt/Main12.3. Schorndorf13.3. München14.3. Leipzig

66-67_Kulturtipps_0312 08.02.12 15:22 Seite 67

Page 68: Deutsch Perfekt 2012-03

68 perfektDEUTSCH 3/12

Deutsche Sprachwelt wissen,

die Zeitschrift der Denglisch-

Gegner. Sie sammelte Unterschriften und

schrieb einen Protestbrief. Florian Baum von

Schlecker antwortete: „Schlecker hat nach

einem neuen Unternehmensmotto gesucht.

Dieses Motto sollte die durchschnittlichen

Schlecker-Kunden, die niederen bis mittleren

Bildungsniveaus zuzuordnen sind, anspre-

chen.“ Baum hat dann noch genauer erklärt,

was er damit meinte: „Die Zielgruppe unseres

Werbespruchs sind auch nicht die vielleicht

fünf Prozent der Bevölkerung, zu denen Sie

und Ihre Mitunterzeichner gehören (nämlich

promovierte Akademiker, Philologen und

andere reflektierte Sprachverwender) – son-

dern die übrigen 95 Pro-

zent.“ Aha. Schlecker hält

also den größten Teil der

deutschen Bevölkerung

und besonders die eigenen

Kunden für blöd.

Aber vielleicht sind wir wirklich nicht so

intelligent. Sie kennen den Ausdruck Public

Viewing? Er entstand während der Fußball-

weltmeisterschaft 2006 in Deutschland. Mit

Public Viewing meinen wir das gemeinsame

Ansehen von Sportübertragungen auf Groß-

bildschirmen an öffentlichen Plätzen. Das

muss man erklären, denn in englischsprachi-

gen Ländern ist Public Viewing etwas kom-

plett anderes. Briten verstehen darunter einen

Tag der offenen Tür – US-Amerikaner auch

das öffentliche Aufbahren eines Toten. Wun-

dern Sie sich als US-Amerikaner also nicht,

wenn Ihr deutscher Freund das Fußballtrikot

anzieht, obwohl Sie mit ihm einem gerade

Verstorbenen die letzte Ehre erweisen wollen.

Ein bisschen doof fand das auch der nord-

rhein-westfälische Radiosender 1Live. Er such-

Wir Deutschen haben

einige sehr komische

Angewohnheiten. Be -

son ders in der Sprache. Ein bekanntes

Phänomen: der Aküfi, auch bekannt als

Abkürzungsfimmel. Wir ha ben kei -

ne Luftmatratze, sondern eine

Luma. Die elektronische Steuererklä -

rung heißt Elster (wie auch ein sehr diebischer

Vogel). Und wenn unser Ex-Minister Karl

Theodor zu Guttenberg wieder in den Me dien

zu sehen ist, dann steht auf dem Cover: KTG

ist wieder da! Wenigstens hat man nur seine

ersten beiden Vornamen ge nommen. Karl-

Theodor Maria Nikolaus Jo hann Jacob Philipp

Franz Joseph Sylvester Freiherr von und zu

Guttenberg wäre als Abkürzung auch wirklich

sehr extrem geworden.

Aber Abkürzungen sind uns Aküfi-Fans

natürlich nicht genug. Englisch ist in! So

schrieb eine Mutter eine eigentlich sehr trau-

rige SMS an ihre Tochter: „Opa ist tot, lol,

Mama“. Sehr merkwürdig. Jeder Teenager

weiß, dass „lol“ eigentlich für

„laughing out loud“ steht.

War die Mutter so froh über

den Tod ihres Vaters, dass sie

ihr lautes La chen per Handy

weiterschicken wollte? Natür-

lich nicht. Die arme Frau dachte, dass sie ihrer

Tochter gerade „lots of love“ gesendet hatte.

Falsch verstandene Abkürzungen können

also für viel Verwirrung sorgen. Aber mit Eng-

lisch sollte man in Deutschland sowieso vor-

sichtig sein. Das weiß inzwischen auch die Par-

fümeriekette Douglas. Sie hatte den tollen Slo-

gan „Come in and find out“. Die meisten

Deutschen übersetzen das so: „Komm rein

und finde wieder heraus.“ Ein sehr pragmati-

sches Motto. Der Autohersteller Mitsubishi

warb mit „Drive alive“. Beim Durchschnitts-

deutschen kam „Fahre lebend“ an.

Einige Firmen machen es aber noch

schlimmer: Sie mischen Deutsch und Eng-

lisch. Der Drogeriekette Schlecker fiel dieser

Slogan ein: „For you. Vor Ort.“ Was will uns

Schlecker damit sagen? Das wollte auch die

te einen neuen Ausdruck für das gemeinsame

Fernsehen. Wenig später hatten sie einen

gefunden: Rudelgucken. Dieses Wort steht seit

vergangenem Jahr sogar im Duden-Universal-

wörterbuch. Es gibt nur ein Problem: Nie-

mand benutzt es. <

KOLUMNE

S C H W E R

ILLUSTR

ATION

: BER

NH

AR

D FÖ

RTH

die Steuererklärung, Informationen für das Finanz --en amt über Gehalt und das Geld,

das man in einem Jahr ausge-geben hat: Das Finanzamt ent-scheidet dann über die Höhe der Steuern.

die [ngewohnheit, -en ≈ Gewohnheitder [bkürzungs- (fast krankhafte) Ge -fimmel wohnheit, alle Wörter kürzer zu

machendie L¢ftmatratze, -n ≈ langes Kissen aus Plastik, das

man mit Luft füllt und auf dasman sich legen kann

die SMS, - kurz für: Short Message Service≈ kurzer Brief: Man schickt ihnmit dem Handy.

für Verw“rrung s¶rgen hier: der Grund dafür sein, dassman etwas Falsches glaubt

die Parfümeriekette, -n Firma mit vielen Parfümerien anverschiedenen Orten

„nkommen bei hier: verstehendas D¡nglisch Deutsch mit (zu) vielen eng-

lischen Ausdrücken gemischtder Gegner, - hier: Person, die gegen etwas

protestiertdas Unternehmens- Firmenmottomotto, -sdas B“ldungsniveau, -s hier: Art des Ausbildungs -

abschlusseszuordnen hier: sagen, dass jemand zu

einer bestimmten Gruppegehört

„nsprechen hier: versuchen, das Interessezu bekommen von

der W¡rbespruch, ¿e Slogander M“tunterzeichner, - hier: Person, die gemeinsam

mit anderen den Protestbriefunterschrieben hat

promoviert mit dem Titel „Doktor“der Akademiker, - Person, die an einer Universität

studiert hatreflektiert so, dass man genau überlegt,

was man sagtder Tag der ¶ffenen Tür Tag, an dem man eine Firma,

Schule oder Sehens würdigkeitkostenlos besichtigen kann

aufbahren einen offenen Sarg mit einem Toten aufstellen

(der S„rg, ¿e großer, langer Kasten, in denein Toter gelegt wird)

das Trikot, -s franz. Sporthemdder Verst¶rbene, -n Toterdie l¡tzte Ehre erweisen ≈ an einer Zeremonie für einen

Toten teilnehmendas Rudel, - Gruppe von wilden Tieren

CLAUDIA MAY

In der deutschen Sprache gibt es seltsame Phänome-

ne: Vögel, die eigentlich eine Steuererklärung sind –

und viele englische Wörter. Da kommt es zu einigen

sprachlichen Katastrophen.

„Einige Firmen machenes aber noch schlim-

mer: Sie mischenDeutsch und Englisch.“

68_Kolumne_0312 07.02.12 14:15 Seite 68

Page 69: Deutsch Perfekt 2012-03

25 SPEZIALSEITEN

BADEN-WÜRTTEMBERG

Vom Bodensee, dem größten deutschen See, bis zum Ulmer Münster,

der Kirche mit dem höchsten Kirchturm der Welt; von der berühmten

Heidelberger Schlossruine bis zu den historischen Fassaden von

Schwäbisch Hall: Baden-Württemberg ist Deutschlands starker

Südwesten.

Es ist das

Land, in dem

die ersten Autos der Welt fuhren. Bis heute ist kaum eine Region in

Europa so innovativ wie diese. Vielleicht war sie das schon vor sehr,

sehr langer Zeit: Archäologen finden dort zurück zu den Anfängen der

europäischen Kultur.

Heute regiert ein Grüner das Land – eine politische Sensation. Grün

wird dort aber schon lange Zeit gedacht. Speziell in Freiburg, der

deutschen Öko-Hauptstadt.

Dies alles im nächsten Monat. Wenn Baden-Württemberg 60 wird –

und Deutsch perfekt den Südwesten mit einem großen Spezial feiert.

perfektDEUTSCH3/12

NÄCHSTEN MONAT IN

PRÄSENTATIONEN

Gehen Sie sicher durchs nächste Meeting:

Was erwarten Kollegen und Geschäfts-

partner von Ihnen, wenn Sie ihnen auf

Deutsch ein Projekt präsentieren?

SCHULE ZUMWOHNEN

Von reichen Söhnen und schwierigen

Mädchen, vielen Regeln und manchen

Partys: Wie ist das Leben im Internat?

perfektDEUTSCH

IN DEN NÄCHSTEN MONATEN

SYLT

Die Insel der Gourmets

ANGEKOMMEN

Die Erfahrungen von Menschen aus

Euro-Krisenländern in Deutschland

BERLIN

Neuer Flughafen für die Hauptstadt

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DAS APRIL-HEFT GIBT ES AB 28. MÄRZ

Wunderbares Panorama Schloss Montfort am Bodensee

Das Auto Eine der Innovationen aus dem Südwesten

Historisch und romantisch Schwäbisch-Hall

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Page 70: Deutsch Perfekt 2012-03

70 3/12

UND WAS SAGEN SIE?Schreiben Sie uns an [email protected], Meinungen, Lob und Kritik aufwww.deutsch-perfekt.com ) Kontakt ) Leserbriefe

SCHLUSSWORTE

„Die Leute kaufen aus bloßer Langeweile Sachen,

die sie genauso gut auch zu Hause haben können.“Meinhard von Gerkan, Architekt der Flughäfen Berlin-Tegel, Stuttgart undHamburg, über das Einkaufen am Flughafen

„Uns fehlt manchmal eine gewisseLeichtigkeit.“Karla Otto, Modedesignerin, über sich und andere Deutsche

„Wir haben keine neuen Scheine im Keller.“Jens Weidmann, Chef der Deutschen Bundesbank, zu Spekulationen über einen Wechselvom Euro zurück zur Deutschen Mark

„Man lässt sich Zeit zum Denken.“Georges-Arthur Goldschmidt, französisch-deutscher Schriftsteller und Übersetzer,über den Trend, in der gesprochenen Sprache das konjugierte Verb im „weil“-Satznicht mehr ans Ende des Satzes zu stellen („Ich gehe gern ins Theater, weil: Ich magDramen.“)

„Das Gefühl, die Deutschen seien unangenehm, ist heute vor

allem im Club Méditerranée verbreitet.“Herfried Münkler, Politologe, über die internationale Reaktion auf die deutsche Politik in derEurokrise

n¢tzen helfen, Vorteile bringen

aus bloßer L„ngeweile ≈ nur, weil ihnen langweilig ist

genauso gut ≈ in der gleichen Art

gew“ss hier: ein wenig

seien Konj. I von: sein

verbreitet sein hier: überall zu finden sein

die B¢ndesbank ≈ Bank, die sich um das deutscheGeld und die Geldpolitik kümmert

die Drogeriekette, -n Firma mit vielen Drogeriemärktenan verschiedenen Orten

das Privatvermögen, - persönlicher Geldbesitz

die Erklärung, -en offizielle Mitteilung

konjugieren ≈ ein Verb in seinen grammatischenFormen ändern

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perfektDEUTSCH

„Es ist nichts mehr da.“Meike Schlecker, zusammen mit ihrem Bruder und Vater Chefin der DrogerieketteSchlecker, über das Privatvermögen der Familie nach der Bankrotterklärung ihrer Firma

„Wenn Sie lieben, wasnutzt Ihnen da, dass Siedenken?“Alexander Kluge, Filmemacher und Autor, über die Liebe und den Intellekt

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Page 71: Deutsch Perfekt 2012-03

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Praemien_ab_10-11 01.09.11 09:40 Seite 2

Page 72: Deutsch Perfekt 2012-03

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07-0026_Jahrgaenge_Sammelmappen_1-1_DP 07.02.12 14:21 Seite 1

Page 73: Deutsch Perfekt 2012-03

3/2012 März

L E I CHT

DEUTSCHperfekt

Mit einem Freiwilligenprogramm nachDeutschland, Österreich oder in die Schweiz

Seite 4

01_Titel_DP_Deins_V2_0312 01.02.12 17:18 Seite 1

Page 74: Deutsch Perfekt 2012-03

23/12

Seit ein paar Jahren können Fernsehzuschauer bei einem deutschen Privat-

sender sehen, wie Heidi Klum nach neuen Models sucht. Das ist mehr Show

als Chance – besonders populär werden die Frauen nicht. Die Berliner Stu-

denten Grische Stanjek (22) und Gregor Weichbrodt (23) haben aus

der Show jetzt eine Komödie inklusive Regieanweisungen gemacht –

aus den Original-Dialogen des Finales 2011 (zu finden auf

www.grischka.com). Für das Buch haben die beiden die beste Note

bekommen. Es war nämlich Teil der Abschlussarbeit eines Seminars.

BLITZLICHT das Bl“tzlicht, -er helles Licht: Man braucht es zum Fotografieren im Dunkeln.

Was kann man mit

Essensresten in der

Mensa tun? Student

Yannick Theobald

(22) und drei seiner

Freunde hatten eine

spontane Idee: Sie

machen daraus Bil-

der und Figuren. So

wird aus ein paar

Karotten ein Tiger, aus einem Apfel Darth Vader und aus einer Mandarine der

Fisch Nemo. Angefangen hat alles mit einer Banane, hat Yannick Spiegel Online

erzählt: „Wir bemalten sie mit einem Kugelschreiber.“ Dann haben die vier Stu-

denten aus Furtwangen (Baden-Württemberg) ein Foto gemacht – wenig spä-

ter war es auf Facebook zu sehen. Jede Figur bekommt einen Namen. Die Bana-

ne ist zum Beispiel die Sharkbanana, weil sie aussieht wie ein Hai. Am Anfang haben die vier das Ganze nur

für sich gemacht. Jetzt machen sie aus dem Mensaessen immer neue Figuren und Bilder und zeigen sie auf

ihrer Facebook-Seite Mensa Figures einem internationalen Publikum. Studenten aus anderen Städten haben

angefangen, in ihrer Mensa selbst an Figuren aus Essensresten zu arbeiten. Die zeigen sie dann auch auf der

Seite der vier aus Furtwangen. Auch im Fernsehen war das Projekt

schon zu sehen. So werden die vier jetzt mit Essen bekannt – ganz

ohne selbst zu kochen.der ]ssensrest, -e Teil vom Essen: Man hat ihn nicht gegessen.

die M¡nsa, M¡nsen ≈ Restaurant an der Universität: Dort können

Studenten billig essen.

bemalen mit Farbe malen auf

(malen ein Bild machen, z. B. mit Wasserfarben)

der Hai, -e gefährlicher Meeresfisch

g„nzhier: ≈ automatisch

der Privatsender, - Fernsehstation: Sie finanziert sich z. B. mit Werbung selbst.

(die W¡rbung von: werben = versuchen, ein Produkt sehrbekannt zu machen)

die Regieanweisung, -en Text mit Instruktionen für Schauspieler(der Schauspieler, - Person: Sie spielt im Film oder im Theater

mit.)

die [bschlussarbeit, -en hier: wichtige schriftliche Arbeit am Ende voneinem Kurs

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Page 75: Deutsch Perfekt 2012-03

33/12

DEIN WORT

Elektrofans kennen ihn unter dem Namen DJ SCNTST.

Eigentlich heißt er Bryan Müller und geht noch zur

Schule. Zu Hause in Emmering bei Fürstenfeld-

bruck (Bayern) produziert der 18-Jährige seit

eineinhalb Jahren Techno-Tracks. „Ich

komme von der Schule und setze mich an

den Computer“, hat er der Süddeutschen

Zeitung erzählt. Bryan hat viel Talent. Des-

halb hilft ihm auch der populäre DJ und

Produzent Alexander Ridha, besser

bekannt unter dem Namen Boys Noize.

Ridhas Label Boys Noize Records hat auch

schon ein paar Tracks von DJ SCNTST publiziert.

Aktuell spielt der 18-Jährige als DJ jedes

Wochenende in verschiedenen Städten und

arbeitet an seinem ersten Album. „Ich könnte mir

vorstellen, nach Berlin zu ziehen“, sagt er. Denn die

Klubs in München gefallen ihm nicht – und das ist die

nächs te große Stadt in der Nähe von Emmering.

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der Körper-klaus(Nomen)

Klaus ist eigentlich ein Vorname für Männer

und kommt von dem Namen Nikolaus. Frü-

her war der Name sehr populär, heute aber

ist er es nicht mehr. Jugendliche benutzen

das Wort Körperklaus, um von einer Person

zu sagen, dass sie ihren Körper nicht gut

kontrollieren kann: Phillip ist so ein Kör-

perklaus! Er hat nicht ein bisschen Rhyth-

musgefühl und steigt mir im Tanzkurs

immer auf die Füße.

w“ld hier: ≈ verrückt und mit viel Energiedas R¢mgetanze ≈ Tanzen ohne vereinbarte Form oder einen speziellen Stilder K¢mmerkasten, ¿ ≈ Briefkasten: Dort hinein kann man Briefe geben, z. B.,

um sich zu beschweren(der K¢mmer große Sorgen, ≈ Ärger)zerschn“pseln in sehr kleine Teile machenw¡rfen hier: durch die Luft fliegen lasseneinfach hier: ≈ nur

Auf ProblementanzenEine Partygruppe mit dem Namen Wildes

Rumgetanze hat in München Kummer -

käs ten installiert. Immer an Orten, die

für Jugendliche wichtig sind, zum Bei-

spiel an der Universität und an einem 24-

Stunden-Kiosk. Viele Menschen haben

Zettel in die Kummerkästen gelegt, auf

denen sie sich zum Beispiel über das

Wetter, den Job oder den Kleidungsstil

der Münchener beschweren. Was ist mit

den Zetteln passiert? „Wir haben sie zer-

schnipselt und bei einer Party in die

Menge geworfen“, hat Moritz von der

Partygruppe der Süddeutschen Zeitung

erzählt. Sie haben die Probleme einfach

weggetanzt.

¢nter mit

s“ch vorstellen kœnnen hier: vielleicht wollen

ziehen hier: umziehen

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Page 76: Deutsch Perfekt 2012-03

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„Eine der schönsten Zeiten“

Der Brasilianer Bruno Marschner erin-nert sich sehr gerne an sein FreiwilligesÖkologisches Jahr (FÖJ) in Schleswig-Holstein.

Mit 19 ein Jahr in Deutschland, weit weg von der

Heimat: Für den Brasilianer Bruno war das „eine

der schönsten Zeiten, die ich jemals hatte. Ich

konnte mir Zeit nehmen für Sachen, die mich inter-

essieren.“ Besonders interessiert hat ihn das Thema

Umweltschutz. Deshalb hat Bruno ein FÖJ gemacht,

beim Naturschutzbund im schleswig-holsteini-

schen Haseldorf. Dort hat er sich gemeinsam mit

anderen um das Naturschutzgebiet an den Ufern

der Elbe gekümmert.

Seine Aufgaben waren ganz unterschiedlich:

Zum Beispiel hat er sich um Vogelzählungen und

Landschaftspflege geküm-

mert oder auch Kindergrup-

pen betreut. „Mit den Kin-

dern haben wir in der Natur

gespielt, Sachen ge bastelt

oder Vögel beobachtet.“ Bei

seiner Arbeit dur fte er viele

eigene Ideen realisieren: „Ich

konnte sehr viel ausprobie-

ren.“

„Leider ist das Umweltbe-

wusstsein in Brasilien nicht so

stark“, sagt Bruno. Deshalb

wollte er selbst ak tiv werden

und in Deutsch land ein FÖJ

machen: „Ich wollte sehen,

wie weit Umweltbewusstsein

überhaupt gehen kann.“

Bruno hat es geholfen, dass er schon vor Beginn

seines FÖJ gut Deutsch gesprochen hat. In seiner

Schulzeit hat er ein Jahr lang eine Schule in Ham-

burg besucht. Während seines FÖJ haben ihm seine

Ein paar Monate als Freiwilliger in Deutsch-land, Österreich oder der Schweiz: Für vieleist das eine tolle Möglichkeit, nach derSchulzeit oder während des Studiums eineZeit lang in einem deutschsprachigen Landzu leben. FELIX FORBERG hat mit zwei Frei-willigen über ihre Erfahrungen gesprochen.

Für eine guteSache

die Möglichkeit, -en Sache: Man kann siemachen.

während des Studiums in der Zeit, wenn manstudiert

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Page 77: Deutsch Perfekt 2012-03

FOTO

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Kollegen beim Deutschlernen geholfen. „Ich habe

auch einmal in der Woche an einem Deutschkurs an

der Volkshochschule teilgenommen.“

Welche Vorteile ein FÖJ bringt, hat Bruno vor allem

nach seiner Zeit in Schleswig-Holstein gemerkt: „Bei

Bewerbungen war das FÖJ immer ein Plus. Aber als

Mensch habe ich davon am meisten profitiert.“

Nach dem FÖJ hat Bruno ein Studium in Hamburg

angefangen. Wenn er fertig ist, möchte er weiter für

den Umweltschutz arbeiten – am liebsten in Brasilien.

„Ich habe Zeit für mich gebraucht“

Die Polin Jolanta Drywa macht ihren Europäischen Freiwilligendienstin Leipzig.

Seit November arbeitet Jolanta als Freiwillige im

Kulturzentrum Die Villa in Leipzig. Bevor die 23-

Jährige nach Sachsen gekommen ist, hat sie in

Danzig Germanistik studiert. Aber nach ihrem

Bachelor-Abschluss war sie sich nicht sicher, ob

sie weiterstudieren will: „Ich habe Zeit für mich

gebraucht, um zu überlegen, wie es weitergeht.“

In dem Kulturzentrum kümmert sich Jolanta vor

allem um die Medienwerkstatt. Dort zeigt sie

Kindern und Jugendlichen, wie man Medien

selbstständig und

sicher benutzen

kann. Zurzeit hilft

die Polin auch bei

der Planung und

Organisation eines

Workshops zum

Thema Meinungsfreiheit. Von der Benutzung der

Kamera bis zum Schneiden von Filmen hat

Jolanta in Leipzig alles gelernt, was sie für ihre

Arbeit in der Medienwerkstatt braucht.

Jolanta weiß, dass der Freiwilligendienst

mehr ist, als nur ein Plus für ihren Lebenslauf.

Sie ist sich sicher, dass sie dadurch viel Neues

lernt und wichtige Erfahrungen macht: „Man

lernt vor allem, mit Menschen und anderen Kul-

turen umzugehen.“ >

jemals hier: einmal im Lebender }mweltschutz ≈ Natur, Ökologieder Naturschutzbund, ¿e Organisation: Sie will die Natur schützen.(sch•tzen hier: aufpassen, dass etwas nicht kaputtgeht) das Naturschutzgebiet, -e Region/Landschaft: Hier darf man die Landschaft

nicht ändern, z. B. keine Straßen machen.das Ufer, - Land an der Grenze von einem Fluss, See oder Meerdie Pflege von: pflegen ≈ sich kümmern umbetreuen ≈ sich kümmern umb„steln kleine Dinge aus Papier, Holz oder Stoff machen

beobachten hier: genau sehen, was Vögel machenausprobieren etwas Neues versuchendas }mweltbewusstsein ökologisches Denken…, wie weit }mweltbewusstsein …, wie viel ökologisches Denken eigentlichüberhaupt gehen k„nn. möglich ist.während seines FÖJ hier: in der Zeit, als er das FÖJ gemacht hatder Vorteil, -e Plusprofitieren v¶n ≈ ein positives Resultat / einen positiven Effekt

haben

der Freiwilligendienst, -e ≈ Zeit: Man arbeitet freiwillig, z. B. füreine soziale Institution.

bevor in der Zeit vorher

die German“stik ≈ systematisches Studieren der deut-schen Sprache und Literatur

der [bschluss, ¿e hier: Ende der Universitätsausbildungmit einer Prüfung

überlegen lange denken, wie man eine Sache machen kann

…, wie ¡s weitergeht. …, was man als Nächstes macht.

vor „llem ≈ speziell

das Thema, Themen hier: Inhalt von einem Workshop

der Lebenslauf, ¿e hier: schulische und berufliche Biografie

¢mgehen m“t hier: leben mit

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Page 78: Deutsch Perfekt 2012-03

63/12

Leute aus anderen Kulturen hat sie auch in ihrer

Wohngemeinschaft im Dachgeschoss des Kultur-

zentrums kennengelernt. Dort lebt sie mit sechs

anderen ausländischen Freiwilligen zusammen.

Die Atmosphäre findet sie toll: „Alle meine Mitbe-

wohner sind sehr interessante Menschen!“

Das Deutsch von Jolanta ist in Leipzig viel bes-

ser geworden: „Ich könnte auch kostenlos einen

Deutschkurs an der Volkshochschule belegen, aber

ich werde mich wahrscheinlich zu einem Englisch-

kurs anmelden.“

Bis September wird Jolanta als Freiwillige arbei-

ten. Danach will sie weiterstudieren: „Ich möchte

noch meinen Master machen – vielleicht in

Deutschland, vielleicht auch irgendwo anders in

Europa oder aber in Polen.“

die Wohngemeinschaft, -en Gruppe von Personen: Sie wohnen zusammen.

das D„chgeschoss, -e hier: Wohnung direkt unter dem Dach

der M“tbewohner, - Person: Sie wohnt in der gleichen Wohnung.

die V¶lkshochschule, -n ≈ Schule für Erwachsene

belegen hier: teilnehmen an

“rgendwo ≈ an einem Ort: Man kennt ihn nicht genau.

WELCHE PROGRAMME GIBT ES?

Europäischer Freiwilligendienst (EFD)Der EFD gibt jungen Menschen von 16 bis 30Jahren die Möglichkeit, in einem anderenLand zu arbeiten. Die Freiwilligen sind in denBereichen Soziales, Jugend, Umwelt oder Kul-tur aktiv.Wo: Deutschland, Österreich, Schweiz undrund 50 andere LänderDauer: zwischen sechs und zwölf MonateTaschengeld: 105 Euro im Monat, der Großteilder Reisekosten wird bezahltInformationen: http://ec.europa.eu/youth/youth-in-action-programme/european-voluntary-service_de.htm

Bundesfreiwilligendienst (BFD)Der BFD ist ein Angebot für Frauen und Män-ner in jedem Alter, die für andere Gutes tunwollen.Wo: DeutschlandDauer: zwischen sechs und 18 MonateTaschengeld: bis zu 330 Euro im MonatInformationen: www.bundesfreiwilligen-dienst.de

Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ)Im FÖJ können Freiwillige im Alter von 16 bis 27 Jahren zum Beispiel in Umwelt- undNaturschutzzentren, im Gartenbau und in derLandwirtschaft arbeiten.Wo: Deutschland, fast gleiches Programm inÖsterreich

Dauer: ein Jahr, meistens ab dem 1. Augustoder 1. SeptemberTaschengeld: ungefähr 180 EuroInformationen: www.foej.de

Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ)Mit diesem Programm können Freiwillige imAlter zwischen 16 und 27 Jahren in sozialenInstitutionen wie Krankenhäusern, Alten- undPflegeheimen und Kindergärten arbeiten.Wo: Deutschland, fast gleiches Programm inÖsterreichDauer: ein Jahr, normalerweise ab dem 1. August oder 1. SeptemberTaschengeld: ungefähr 180 EuroInformationen: www.pro-fsj.de

Wenn du am Europäischen Freiwilligendienstteilnehmen willst, musst du in deinem Landeine offiziell anerkannte Entsendeorganisa-tion finden. Bei den anderen Programmenschickst du deine Bewerbung direkt an die In-stitution, für die du arbeiten willst. Listenvon Entsendeorganisationen und Plätzen ste-hen auf den Webseiten. Wenn du guteDeutschkenntnisse hast, hast du auch bes-sere Chancen, einen Platz zu bekommen. Beiallen Programmen hast du die Möglichkeit,kostenlos Sprachkurse zu belegen – frag aberbesser vorher nach den Details! Abhängigvon der Einsatzstelle bekommst du nebendem Taschengeld auch Geld für Unterkunftund Verpflegung. Bei allen Programmen bistdu in deiner Dienstzeit auch sozial- und un-

fallversichert. Wenn es nötig ist, kannst duein Visum bekommen – das solltest du aberfrüh genug beantragen.

der Freiwilligen- ≈ Zeit: Man arbeitet frei-dienst, -e willig, z. B. für eine so-

ziale Institution.die Möglichkeit, -en Sache: Man kann sie ma-

chen.der Bereich, -e ≈ Sektordie }mwelt ≈ Natur, ÖkologieB¢ndesfreiwilli- offizieller Freiwilligen-gendienst, -e dienst in Deutschlanddas Naturschutz- Zentrum: Dort gibt es In-zentrum, -zentren formationen, wie man die

Natur am besten schützt.(sch•tzen hier: aufpassen, dass

etwas nicht kaputtgeht)der G„rtenbau Arbeit: Man setzt z. B.

Blumen, Obst und Ge-müse in Gärten.

die L„ndwirtschaft ≈ Agrarwirtschaftdas Pflegeheim, -e Haus mit vielen Zimmern

für alte, sehr krankeMenschen

„nerkannt akzeptiertdie Ents¡ndeorgani- Organisation: Sie küm-sation, -en mert sich darum, einen

Platz für die jungen Leutezu finden.

belegen hier: teilnehmen an„bhängig v¶n hier: so, dass die Arbeits-

stelle sagt, was wie ge-macht wird

die Einsatzstelle, -n hier: Ort/Institution: Dortarbeitet man.

die Verpflegung Essen und Trinkensozial- und hier: so, dass die Einsatz-¢nfallversichert stelle Geld zahlen muss,

damit man bei Krankheit,im Alter und bei einemUnfall versichert ist

be„ntragen ein Formular ausfüllenund so versuchen, einDokument zu bekommen

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KOLUMNE

■ Wahrscheinlich haben

die Menschen schon in

der Antike aus Fleisch

Wurst gemacht. So konn-

ten sie das Fleisch konser-

vieren. Eigentlich gibt es dafür heute Kühlschränke,

Würste sind aber immer noch sehr populär.

■ 2010 haben die Deutschen rund 9,4 Milliarden

Euro für Fleisch- und Wurstwaren ausgegeben. Das

Sortiment ist sehr groß: Circa 1500 verschiedene

Typen von Wurst gibt es in Deutschland.

■ Die meisten Würste sind aus Fleisch, Speck, Salz

und Gewürzen. Jeder Hersteller mischt die Gewürze

individuell. Heute werden in Würste auch Pistazien

gemischt oder Gemüse. Aber es gibt auch genaue

Regeln bei der Herstellung, zum Beispiel wie viel

Fleisch mindestens in einer Wurst sein muss.

■ Es gibt auch inoffizielle Regeln. So gibt es in

vielen bayerischen Lokalen nach 12 Uhr keine Weiß-

wurst. Früher ist dieser Wursttyp schnell schlecht

geworden. Deshalb soll die Wurst nicht alt werden.

■ Für Vegetarier gibt es auch Varianten ohne

Fleisch. Ihre Basis ist meistens Tofu oder Gluten.

Das musst du wissen über ...

Wurst

die Fleisch- ¢nd Fleisch- und WurstprodukteW¢rstwaren Pl.

der Sp¡ck ≈ Schweinefleisch mit viel Fett und Salz(das F¡tt, -e hier: weiße organische Substanz)

das Gew•rz, -e z. B. Salz, Pfeffer, Anis, Safran ...

m“schen ≈ kombinieren

die Regel, -n ≈ Norm: Sie sagt, was verboten und was erlaubtist.

die Weißwurst, ¿e Wurst aus hellem Fleisch: Sie wird im Wasserheiß gemacht.

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FÜNFPUNKTE

der Flohmarkt, ¿e Markt: Dort kann man antike und schon benutzte Sachen kaufen.

gebraucht nicht mehr neu, schon benutzt/getragen

fein hier: hell, elegant

die Gebrauchsspuren Pl. ≈ Signale/Dinge: Sie zeigen, dass eine Sache schon benutzt ist.

der Mief schlechte, alte Luft (in einem Raum)

aus zweiter, dr“tter vom ersten, zweiten oder dritten Besitzeroder vierter H„nd(der Bes“tzer, - Person: Ihr gehört etwas.)

„n jeder ]cke überall

die Wühlmaus, ¿e kleines braunes oder graues Tier

die W¶llmaus, ¿e größere Sammlung von Staub(der Staub ganz kleine schmutzige Teile in der Luft)

konsequ¡nt hier: ≈ logisch

schr¡cklich hier: sehr

M¡nsch! hier: Das überrascht mich!total ≈ sehrpl„tt in der Form wie ein Blatt Papier;

hier auch: kaputt, müde

Die moderne Inquisition beginnt auf der

ganzen Welt gleich: „Wow! Neues Kleid

/ neue Hose / neue Tasche! Woher?“ Überall

ist die richtige Antwort: „200 Euro/Dollar, von Chanel/Armani/Pra-

da.“ Nur nicht in Berlin. Hier heißt es: „Zwei Euro, vom Flohmarkt.“

„Alt“ und „gebraucht“ sind in Berlin positive Adjektive. Die Berliner

benutzen sie trotzdem nicht. Sie sagen lieber „Vintage“. Für Ketch-

up-Rot aus den 70er-Jahren gibt es in der Hauptstadt größere

Komplimente als für das feine Orange von Hermès. Gebrauchs-

spuren sind die neuen Accessoires, der Mief aus vielen Jahren ist

das populärste Hauptstadtparfüm.

Eigentlich gibt es nichts, wofür ein Berliner am Wochenende vor

13 Uhr aufsteht. Nichts! Außer dem Wunsch nach einer 30 Jahre

alten Trainingsjacke aus zweiter, dritter oder vierter Hand. Dafür

steht der Berliner auch mal um sechs auf. Oder er macht direkt

nach dem Klubbesuch einen Ausflug zu ein paar Flohmärkten, die

es am Wochenende an jeder Ecke gibt. Wie eine Wühlmaus sucht

er dann in Bergen von Kleidung, die seit Jahren nichts anderes

gesehen hat als Wollmäuse.

Vintage gibt es in Berlin in jedem Design und für jede Geldbörse.

Die Skala fängt an bei Studenten, die Omas Pullover verkaufen, um

die nächste Miete zu bezahlen. Sie hört auf bei Vintage-Kleidern,

die teurer sind als ein topaktuelles Haute-Couture-Stück.

Vielleicht ist das nur konsequent. So ein Gebraucht-Look macht ja

schrecklich viel Arbeit: tragen, waschen, tragen, waschen, tragen,

waschen, tragen …

Diesen Text kannst du hören:www.deutsch-perfekt.com )Audio ) Lesen & HörenU

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SAG MAL

RÄTSEL

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¢

, ¿er

lockere UmgangssprachenegativVorsicht, vulgär!ungefähr, etwa

Gegenteil von ...langer, betonter Vokalkurzer, betonter VokalPlural-Formen≈

Die Lösung findest du imnächsten Heft –und schon jetztim Internet:www.deins.de/loesung deins! liegt jeden Monat Deutsch perfekt bei.

Alle Texte sind auf Stufe A2 des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens.ABONNENTEN- UND KUNDENSERVICESpotlight Verlag GmbH, KundenbetreuungPostfach 1565, 82144 Planegg/DeutschlandTel. +49 (0)89/8 56 81-16, Fax+49 (0)89/8 56 [email protected], Trainer und Firmen:Tel. +49 (0)89/8 56 81-150, Fax+49 (0)89/8 56 [email protected]

HERAUSGEBER UND VERLAGSLEITERDr. Wolfgang StockCHEFREDAKTEUR Jörg WalserREDAKTION Barbara Duckstein, Katharina Heydenreich,Sonja Krell, Claudia May, Eva Pfeiffer, Barbara Schiele,Janina Schneider-Eicke, Adamma StekovicsBILDREDAKTION Isabelle HartmannGESTALTUNG BfGuK, 80469 München, Georg Lechner (Art Director)KOLUMNISTIN Wlada KolosowaLITHO H.W.M. GmbH, 82152 PlaneggPRODUKTIONSLEITUNG Ingrid SturmVERTRIEBSLEITUNG Monika Wohlgemuth

VERLAG UND REDAKTION Spotlight Verlag GmbHPostanschrift: Postfach 1565, 82144 PlaneggHausanschrift: Fraunhoferstr. 22, 82152 PlaneggTel. +49 (0)89 / 8 56 81-0 Fax +49 (0)89 / 8 56 [email protected] Axel ZettlerTel. +49 (0)89 / 8 56 81-130DRUCK Medienhaus Ortmeier, 48369 Saerbeck

© 2012 Spotlight Verlag, auch für alle genannten Autoren und Mitarbeiter

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S: A. SCH

ÖN

HER

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Lösung vom Rätsel 2/2012Waagerecht: 1. Flughafen; 2. gefaehrlich; 3. Wolken;4. hell; 5. genauSenkrecht: 1. Stock; 2. guenstig; 3. -wein; 4. hier; 5. freiwillig; 6. Nachbar

1 3 4

2 2 1

3

4 5

6

B

Z

U

M

G

S

ö = oe

KARINA (20)Mir gefällt das Wort „Liebe“.

Das ist ein bisschen kitschig– bedeutet aber etwasPositives. Bei dem Worthat jeder eigene Assozia-tionen und Erinnerun-

gen.

k“tschig hier: sentimental

JOHANNES (17)Ein gutes Wort beim Schrei-

ben ist „Hausaufgaben“.Es hat zweimal hinterei-nander ein „au“. Deshalblässt es sich leicht schrei-ben – ohne abzusetzen.

h“ntereinander/ eines nach dem hinterein„nder anderen

„bsetzen hier: ≈ eine Pausemachen

ANNIKA (16)„Randalieren“: Das klingtso lustig. Ich benutze eszum Beispiel, wenn je-mand eine andere Mei-nung hat: „War ja klar, dass

der wieder randaliert.“

randalieren sehr laute Geräusche machen, stören und mit Ab-sicht Sachen kaputt machen

(das Geräusch, -e Ein Geräusch kann man hören.)

(die [bsicht, -en ≈ Plan)

kl“ngen hier: zu hören sein

FIN (18)Ich sage wohl oft „ver-rückt“. Das Wort gefällt mirsehr gut. Manchmal weißich nicht, was ich sagen

soll. Dann sage ich „ver-rückt“. Das passt immer.

wohl hier: wahrscheinlich

WAS IST DEIN LIEBLINGSWORT?

WAAGERECHT (= HORIZONTAL)1. „Ich will einen Brief verschicken. Hast du einen … für mich?“2. Frühstück – Mittagessen – …3. „Achtung! Da geht jemand über die Straße! Du musst …!“4. Gegenteil von „sauber“5. Für eine gute Salatsoße braucht man Essig und …6. Gegenteil von „dumm“

SENKRECHT (= VERTIKAL)1. „Lina geht jeden Morgen im Bad unter die …“2. „Ich weiß nicht, welcher Kurs für mich

passt. Ich brauche …“3. Anredepronomen für: 2. Person, Höflichkeitsform, Singular/Plural4. Damit isst man Suppe: mit einem …

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