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1965 1. Analyse yon Lebensmitteln 147 J. Y. Sv, I~FE, J. A. SCIIELLElgBERGER,and G. D. MILLER: Cereal Chem. 27, 96 (1950). -- 3 SP~tCK~5;, D. It., W. H. ST]~IN,and S. MOORE:Analyt. Chemistry 80, 1190 (1958); vgl. diese Z. 167, 224 (1959). URSULABAUlYL~IgN Zur gravimetrisehen Bestimmung des Fettgehaltes der Milch und yon Molkcreiprodukten schlagen P. W~LSTR~t und H. 3IVLD~.R 1 eine Modifikation des sogenannten Schmid-Bondzyfiski-Ratzlaff-Verfahrensvor, das an sieh seine relativ gute Brauchbarkeit zur Untersuchung yon Mflehprodukten, besonders yon K~se- argen, hinreiehend erwiesen hat; Nachteile waren die nieht zu vernaehl~ssigende Menge an miterfaBten ,,Nichtfetten", die je naeh der zu untersuehenden Substanz 2--5 Std dauernde Treimung der ws yon der Fettphase, sowie der infolge starker Sehaumbfldung nut sehr unsicher zu bestimmende Trennspiegel zwisehen diesen Phasen. Zur Umgehung dieser Nachteile geben die Verff. die folgende Arbeitsweise an: 8 ml 1VIilch,entrahmte oder Buttermilch, 1--2 ml Sahne, 2--4 ml kondensierte Milch oder 1 g Milchpulver werden aRf 1 mg genau in einem modifi- zierten I~ojonnier-RShrchen gewogen und dann auf 8 ml mit Wasser aufgeffill~. Nun gibt man 8 ml 36~ Salzs~ure p. a. und einig%Siedeperlen zu, erhitzt das Reaktionsgemisch vorsichtig, bis es siedet, und h/ilt diese Temperatur 3 rain. Naeh dem Abkfihlen gibt man 8 ml Athanol (96~ zu, l~Bt wiederum abkiihlen und schfittelt fdr etwa 1 min kr~ftig mit 40 ml Petrol~ther. Da die Dauer der Extrak- tion und die Art des ansehliel~enden Trennungsverfahrensyon entscheidender Wich- tigkeit im ttinblick auf die zu erreichende Genanigkeit dieses sogenaunten ,,SAP- Verfahrens" Mind, konstruierten die Verff. eine motorgetriebene Zentrffuge, die es erlaubt, den gesamten Arbeitsvorgang auf 15--20 min zu begrenzen. Hat sich die Fettschieht klar abgesetzt, gieBt man sic in ein besonderes GefaB, und wiederhol~ das Ganze yon der Petroiatherextraktion an noeh zweimal. Danaeh dampft man das LSsungsmittel von den vereinigten Extrakten ab, trocknet 1 Std lang bei 100 bis 105~ lal3t ffir eine weitere Stunde abkiihlen und wagt darm auf 0,1 mg genau. Man spiilt das Extraktionsgefal~ mit angewarmtem Petrolather gut nach, trocknet ebenfalls 1 Std lang un4 wiederholt in gleicher Weise die Wagung. Gegenfiber 0,4~ an Nichtfettsubstanzen, die nach der ,,SBR-Nethode" erfagt werden, bedeuten die 0,008~ bei der ,,SAP-Methode" einen bedeutenden Vorteil, zu dem noeh die wesent- lich kfirzere Arbeitszeit, die ztu" Abwicklung der gesamten Analyse erforderlieh ist, gerechnet werden mug. In einer zusammenfassenden Arbeit wollen die Verff. noch eine vergleichende ]~bersicht fiber samtliehe in Frage kommenden Veffahrensweisen geben. 1 Ned. Melk-Zuivelt. 17, 334--346 (1963). Dairying Lab., Agrieult. Univ., Wageningen (Niederlande). W. Czrsz Die Anwendbarkeit der Biuret-Reaktion zur photometrischen Protein- bcstimmung in Milch wurde yon R. SO,tOBY.R, W. NIcr.AuS und W. Cm~isT 1 fiberpriift. Dabei wurde die Komplexbildung yon Borsaure und Alkaliboraten mit Di- und Poly-oxyverbindungen ausgenutzt ~, um die reduzierende Wirkung des lg_ilehzuekers auszuschaltem So kormte die Biuret-Reaktion dJrekt mit der ent- fetteten Milch, ohne Entfernung des Milchzuckers, 4urehgeffihrt werden. -- Zur Abtrennung des Milohfettes werden etwa 5--6 ml Milch 20 rain bei 3000 U/rain zentrffugiert. Zur Durchfiihrung dot Biuret-Reaktion benStigt man folgencle .ReagenslS8ungen. A. 45 g Seignettesalz werden in 400 ml 0,2 n Natronlauge gel6st, 15 g Kupfersulfat 5 H~O p. a. und, nachAuflSsung, 5 g Kaliumjodid p. a. zugegeben und mit 0,2 n Natronlauge auf 1 1 aufgefifillt. -- B. 35,72 g Natriumeitrat p. a. in 20 ml i n Natronlauge gelSst und mit Wasser auf 100 ml aufgeffillt. -- C. Bei genau 20~ ges~tt. Borax15sung (andere Si~ttigungstemperaturen ergeben andere Extink- 10*

Die Anwendbarkeit der Biuret-Reaktion zur photometrischen Proteinbestimmung in Milch

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1965 1. Analyse yon Lebensmitteln 147

J. Y. Sv, I~FE, J. A. SCIIELLElgBERGER, and G. D. MILLER: Cereal Chem. 27, 96 (1950). -- 3 SP~tCK~5;, D. It., W. H. ST]~IN, and S. MOORE: Analyt. Chemistry 80, 1190 (1958); vgl. diese Z. 167, 224 (1959). URSULA BAUlYL~IgN

Zur gravimetrisehen Bestimmung des Fettgehaltes der Milch und yon Molkcreiprodukten schlagen P. W~LSTR~t und H. 3IVLD~.R 1 eine Modifikation des sogenannten Schmid-Bondzyfiski-Ratzlaff-Verfahrens vor, das an sieh seine relativ gute Brauchbarkeit zur Untersuchung yon Mflehprodukten, besonders yon K~se- argen, hinreiehend erwiesen hat; Nachteile waren die nieht zu vernaehl~ssigende Menge an miterfaBten ,,Nichtfetten", die je naeh der zu untersuehenden Substanz 2--5 Std dauernde Treimung der ws yon der Fettphase, sowie der infolge starker Sehaumbfldung nut sehr unsicher zu bestimmende Trennspiegel zwisehen diesen Phasen. Zur Umgehung dieser Nachteile geben die Verff. die folgende Arbeitsweise an: 8 ml 1VIilch, entrahmte oder Buttermilch, 1 --2 ml Sahne, 2--4 ml kondensierte Milch oder 1 g Milchpulver werden aRf 1 mg genau in einem modifi- zierten I~ojonnier-RShrchen gewogen und dann auf 8 ml mit Wasser aufgeffill~. Nun gibt man 8 ml 36~ Salzs~ure p. a. und einig%Siedeperlen zu, erhitzt das Reaktionsgemisch vorsichtig, bis es siedet, und h/ilt diese Temperatur 3 rain. Naeh dem Abkfihlen gibt man 8 ml Athanol (96~ zu, l~Bt wiederum abkiihlen und schfittelt fdr etwa 1 min kr~ftig mit 40 ml Petrol~ther. Da die Dauer der Extrak- tion und die Art des ansehliel~enden Trennungsverfahrens yon entscheidender Wich- tigkeit im ttinblick auf die zu erreichende Genanigkeit dieses sogenaunten ,,SAP- Verfahrens" Mind, konstruierten die Verff. eine motorgetriebene Zentrffuge, die es erlaubt, den gesamten Arbeitsvorgang auf 15--20 min zu begrenzen. Hat sich die Fettschieht klar abgesetzt, gieBt man sic in ein besonderes GefaB, und wiederhol~ das Ganze yon der Petroiatherextraktion an noeh zweimal. Danaeh dampft man das LSsungsmittel von den vereinigten Extrakten ab, trocknet 1 Std lang bei 100 bis 105~ lal3t ffir eine weitere Stunde abkiihlen und wagt darm auf 0,1 mg genau. Man spiilt das Extraktionsgefal~ mit angewarmtem Petrolather gut nach, trocknet ebenfalls 1 Std lang un4 wiederholt in gleicher Weise die Wagung. Gegenfiber 0,4~ an Nichtfettsubstanzen, die nach der ,,SBR-Nethode" erfagt werden, bedeuten die 0,008~ bei der ,,SAP-Methode" einen bedeutenden Vorteil, zu dem noeh die wesent- lich kfirzere Arbeitszeit, die ztu" Abwicklung der gesamten Analyse erforderlieh ist, gerechnet werden mug. In einer zusammenfassenden Arbeit wollen die Verff. noch eine vergleichende ]~bersicht fiber samtliehe in Frage kommenden Veffahrensweisen geben.

1 Ned. Melk-Zuivelt. 17, 334--346 (1963). Dairying Lab., Agrieult. Univ., Wageningen (Niederlande). W. Czrsz

Die Anwendbarkeit der Biuret-Reaktion zur photometrischen Protein- bcstimmung in Milch wurde yon R. SO,tOBY.R, W. NIcr.AuS und W. Cm~isT 1 fiberpriift. Dabei wurde die Komplexbildung yon Borsaure und Alkaliboraten mit Di- und Poly-oxyverbindungen ausgenutzt ~, um die reduzierende Wirkung des lg_ilehzuekers auszuschaltem So kormte die Biuret-Reaktion dJrekt mit der ent- fetteten Milch, ohne Entfernung des Milchzuckers, 4urehgeffihrt werden. -- Zur Abtrennung des Milohfettes werden etwa 5--6 ml Milch 20 rain bei 3000 U/rain zentrffugiert. Zur Durchfiihrung dot Biuret-Reaktion benStigt man folgencle .ReagenslS8ungen. A. 45 g Seignettesalz werden in 400 ml 0,2 n Natronlauge gel6st, 15 g Kupfersulfat �9 5 H~O p. a. und, nachAuflSsung, 5 g Kaliumjodid p. a. zugegeben und mit 0,2 n Natronlauge auf 1 1 aufgefifillt. -- B. 35,72 g Natriumeitrat p. a. in 20 ml i n Natronlauge gelSst und mit Wasser auf 100 ml aufgeffillt. -- C. Bei genau 20~ ges~tt. Borax15sung (andere Si~ttigungstemperaturen ergeben andere Extink-

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tionen). -- Aus]iihrung. 1 ml ~agermilch wird mit 1 ml L6sung B und 3 ml LSsung C vermiseht. Falls die LSsung nicht k]ar ist, kann mit 5 ml wasserges~tt. ~ther vor- sichtig ausgesehfittelt werden. 2,5 ml der kl~ren, w~i~rigen Phase werden mit 5 ml der LSsung A versetzt, 10 min bei 30~ temperiert und im Spektralphotometer (Zeiss tV~ 4 Q) bei 540 nm gemessen. Eine ebensolehe Mischung mit Wasser an Stelle yon Milch dient als Blindprobe. -- Die Protein-Werte nach der Biuret-Extinktion stimmten ziemlieh genau mit denen der ]~jeldahl-)/fethode (1~ • 6,37) iiberein. Bei der Biuret-Methode bewirkt die Vari~nz in der Intensitat der Biuretbildung von Milchproteinen und Caeseinen eine Fehlerbreite yon 0,12--0,46~ so da~ die Sicher- heir der Binret-Reaktion fiir quantitative Aussagen begrenzt erseheint.

Mflehwissenschaft 19, 75--78 (1964). Staatl. Milchwirtschl. Lehr- und For- schungsanstalt Wangen i. Allg~u. -- ~ HERMANS, P. H. : Z. anorg, allg. Chem. 142, 83 (1925). M ~ R ~ E SPITT]~L

Yitamine. K. SATO, T. NI~OMIYA und K. HAsm 1 haben festgestellt, dab bei der Vitamin A-Bestimmung nach der USP-Methode durch den WasehprozeB hShere Werte erhalten werden. Sie finden genauere Werte, wenn sie an Stelle yon Benzol a]s Extraktionsmitte] Cyclohexan verwenden und das Ver/ahren in folgender Weise ab~ndern. Ein aliquoter genau gewogener Tell einer Probe (etwa 2500 IE) Vitamin A wird mit 30 ml ~thanol und 3 ml 50~ Kalilange 30 rain unter l~fickflu~ ver- seift, mit 20 ml Athanol, 50 ml Cyclohexan und 30 ml i n Kalllauge in einen Scheide- triehter fiberfiihrt und mit Wasser neutral gewaschen. Iqaeh kr~ftigem Schiittehi mit Filterschnitzelu (eines 9 em Rundfilters) werden 5 ml der LSsung unter N~-Atmosph~re bei 50~ (Wasserbad) verdampft, der Riickstand wird in 25 ml i-Propanol aufgenommen und die Vitamin A-Aktivit~t naeh der in der JP VII ange- gebenen i~ethode gemessen.

J. Vitaminol. (Kyoto) 9, 75--78 (1963). Shinagowa Plant, Sankyo Co., Ltd., Shinagawa, Tokyo (Japan). E. l~E~E

.Die Trennung yon fl- und ~-Tocopherol in Gegenwart yon ~- und J-Tocopherot f'fihrt ~ . D. STOWE 1 im Dfinnschichtehromatogramm 2 aus. Man arbeitet auf Kiesel- gel G naeh STALL und chromatographiert 70 min bei Zimmertemperatur aufsteigend mit Petrol~ther (60--80~ (85 : 12:4:1 : 1). Neben der Probe l~l~t man Standardproben (0,1 mg der Toeopherole in 1 ml abs. Athanol) laufen. Dann troeknet man das Chromatogramm 3--5 rain bei 100~ bespriiht es gleiehm~Big mit Phosphormolybdans~urelSsung (0,09 g/ml abs. Atha- nol) und trocknet noehmal 3--4 min bei 100~

1 Arch. Bioehem. 103, 42--44 (1963). Dept. of Vet. Pathol., Coll. of Vet. Med., Michigan State Univ., East Lansing, Mich. (USA). -- 2 MAWGOLD, H. K. : J. Amer. Oil. Chemists' Soc. 88, 708 (1961). URSULA BAUMANI~

Eine bessere papierchromatographische Trennung yon Benzoes~nre und Sorbins~iure gelingt 1~. PAD~OYO und E. BAVMG~T~R 1 durch Auftropfen yon 5 pl einer 10~ BromlSsung in Chloroform auf das aufgetragene Substanz- gemisch. Hierbei wird die Sorbins~ure bromier~ und ihr l~f-Wert yon 0,41 auf 0,53 verschoben (Benzoes~ure 0,35).--5#1einer LSsung, die 25--50#g Sorbin- und Benzoe- s~ure enth~t, wird absteigend auf Sehl. & Sch.-Papier 2043 b mgl ehromatographiert. Als FlieBmittel dient n-Butanol-96~ ~thanol-25~ ~mmoniak (14:1:4), die Laufzeit betr~gt 14 Std.

1 ~Iitt. Gebiete Lebensmitt~lunters. I-Iyg. (Bern) 54, 432--433 (1963). Kanton. chem. Lab. Bern (Sehweiz). ~_A~A~E SPITTEL