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2356 KLINISCFIE WOCHt~NSCHRIFT. 4 JAHRGANG. Nr. 49 3. DEZEMBER 1925 in anderen FAllen aber auch ffr 1Angere Zeit einen kombinierten Angriff in der Weise, dab wir morgens nach dem I. Frfhsttick Mischpulver yon Iolgender Znsammensetzung geben: Rp. AdMini ........ Antipyrini ..... ana o,25 Diuretini ....... 0,5 Papaverini hydrochlor. . 0,04 Aconitini ........ o,oooi ( = 1[10 rag). In manchen F~llen haben wir Erfolge. In anderen brauchen wir mehr Adalin (3mM tAglich o,25), auch Luminalnatrium (abends o,o5--o,1). Im Anfall ist neben grSgeren Gaben der Antipyretica (in Mischung mit Coffein) auch das Nitro- glycerin niitzlich. Nicht selten kommen wir in die Lage die arterielle Hypo- tonie als Folge einer akuten Krankheit oder Vergiftung, hAufiger als Symptom oder Teilkriterium konstitutioneller SchwAche zu behandeln. Hier sind wir gegentiber dem Hoch- druck in einer weit giinstigeren Lage, weil wir wirksame Mittel zur Anregung der vasomotorischen Zentren haben, t3ei akuten ZustAnden, die voraussichtlich yon kurzer Dauer sind, ver- wenden wir Strychnin, Coffein und CampherprAparate in grogen Dosen (s. MANTZ: Arzneitherapie der akuten Kreis- laufschwAche, Jg. 4, Nr. 48, S. 23o6 dies. \Vochenschr.). Bet konstitutioneller Asthenie und Hypotonie geben wir fol- gende Verordnung, die sich in ether sehr groBen Zahl yon FAllen sehr bewAhrt hat. Rp. Chinini hydrochlorici . . Coffeini natriobenzoici (Camphorae tritae) . ana 3,0 Strychnini nitrici .... 0,06 Mass. pi1. q. s. ut. f. pil. Nr. 6o. Ds. Frfih, mittags und nachmittags I PiUe. Diese Verteilung fiber den Tag erfolgt deswegen, weil bet den Asthenikern, die zugleich leicht erregbar sind, Coffein, des abends genommen, den Schlaf st6rt. In geeigneten FAllen setzen wit diesen Pillen, wie vielfach fiblich, Eisen und Arsenik (I mg je Pille) zu. 3. Mayen&,rmlca~aL Von den Funktionen der Magen- darmmuskulatur interessieren uns bier vorwiegend die Tonus- verAnderungen. Der Vagus bedingt eine Steigerung, der Sympathicus eine Herabsetzung des Tonus, wAhrend der Tr~ger des Automatismus der Darmbewegungen, der Auer- bachsche Plexus, ihren Rhythmus hervorruft. FAn vermehrter Tonus des Kolon ist eine der hAufigsten Anomalien des Funk- tionszustandes der Darmmuskulatur. Wir treffen ihn llicht selten, vergesellschaftet mit Sekretionsst6rnngen der Dick- darmschleimhaut, auf konstitutioneller Basis als eine Ursache der Obstipation. Die Pharmakotherapie hat in diesen FAllen zwei Angriffspunkte, eine zentral-cerebrale, die auf eine AbschwXchung der Reizempfindung hinzielt (Adalin oder Bromid) und eine periphere, die eine DAmpfnng des vagischen Tonus bewirken soil. Dazu bedient man sich in erster Linie des Atropins und des Papaverins. Ich habe aber den deutlichen Eindruck, dab die beste Wirkung durch die alten Pilulae Trousseau erzielt wird. Rp. Extr, op~J ........ o,2 Extr. Belladonnae .... 0,6 Mass. pil. q. s. ut f. pil. Nr. 3 ~ Dr. 3 real t~glich I Pille. Man muB annehmen, dab diese ganz kleine Menge Opimn (nur wenig mehr als einem Tropfen Opiumtinktur entspricht) den Vagustollus herabsetzt oder den Tonus des Splanchnicus steigert. Der Auerbachsche Plexus wird durch kleine Gaben Atropin und durch Strychnin erregt. Nan finder in alten Rezepten zu Abffhrpillen als Zusatz zu AIo~ und Rheum. ganz Meine Mengen Extr. t3elladonnae (2 mg ffir die Pill@ Ich glaube, dab dieser Zusatz die Sicherheit der Wirkung verstArkt. Es handelt sich m6glicherweise um eine Beeinflussullg des Auer- bachschen Systems. Die Zusammenstellung yon kleinen Opium- und Belladonnadosen (je o,oi Extrakt) und Strychnin (5 mg Extr. Strychnin), wie wir sie in Alteren Vorschriften gegen Kolik und Bleikolik antreffen, ist woM als ein kombi- nierter Allgriff gegen den Vagustonns und ftir das Spiel des Plexus zu verstehen. Eine Anregung der Vagusinnervation erfolgt auf dem Wege tier Vagusreizung dutch Physostigmin (1/2--1 mg). Eine Hemmung der motorischen Impulse kann im Prinzip durch Sympathicusreizung erzielt werden. In der Praxis sind aber die Erfolge nicht sehr befriedigend, well Adrenalin zu flfchtig und Uzara nicest mit gentigender Sicherheit wirkt. Zum SchluB soil noch der Therapie der so hAufigen chro- nischen oder rezidivierenden Ffillungs- und-Stauungs- und EntzfindungszustAnde der Gallenblase gedacht werden, bet denen spastische ZustAnde der abfiihrenden Gallenwege und des Oddischen Sphincters ganz gewig eine Rolte spielen. Die pathogenetische t3edeutung des autonomen Systems geht aus der Beachtung der zahlreichen FAlle hervor, die die Trias Migr~ne, konstitutionelle Fettsucht und Gallenblasen- erkrankung aufweisen. Eine sehr glfcMiche Zusammen- stellung spasmolytischer Mittel (Campher und Papaverin) mit gallentreibenden Mitteln (Campher nnd CholalsAure) stellt das Perichol dar. Wir verfahren seit Jahren in einer zwar welliger handlichen, aber vielfach bewAhrten Methode tolgendermagen: \u geben yon dem alten Durandeschen Mittel (O1. thereb, und Ather. sulf. ana) 3mal tAglich 15 Tropfen Es scheint mir, dab dieses Mittel alle TerpenprAparate an Wirksamkeit fbertrifft. Es ist ja bekanntlich aus Vorstel- lungen hervorgegangen, die 1Angst nicht mehr haltbar sind. DaB es sich aber so lange im Arzneischa~z gehalten hat, spricht zu seinen Gunsten nlld ist uns jetzt, nachdem wir die Wirkung der Terpene auf Gallengang und Gallenbildung nnd die Wirkung des Athers auf die Pankreassekretion ken- nen, verstAndlich. Zu diesem Mittel geben wir in besonderer Flasche folgende L6sung: Rp. Natr. salieyl....... io,o Magn. sulf ....... 20,0 Aqu. Menth. pip.. . ad 2oo,o MDS. 3/tgl. I EB16ffel. Das Salicylat wirkt auf die Gallensekretion und antalgetisch, das Magnesimnsulfat hat eine mAchtige Einwirkung auf die Muskulatur der Gallellwege, und dem Pfellerminzwasser kommt eine, wenn auch schwache, Terpenwirkung zu. Lassen wit es, meine Damen und Herren an diesen Bei- spielen genug sein nnd !assen Sie reich mit dem Wunsche schlieBen, dab Sie nicht bloB einige bew~hrte Rezeptformeln mit nach Hause nehmen, sondern vor allem Lust und Neigung eine jedem Kranken anzupassende Arzneibehandlung sch6pfe- risch zn ersinnen. DIE ANWENDUNGSBREITE DER PARAVERTE- BRALEN INJEKTION. Yon Dr. FELIX ~V[ANDL, Assistent der II. Chilurgischen Universit~tsklinik in Wien (Prof. HOCHENEGG). In letzter Zeit mehren sich die Publikationen tiber die Anwendung der paravertebralen hljektion (p. I.) (GuBER- GRITZ und ISTSCnENKO, HESS und FALTITSCI~CKU. a.). Auch LAEWEN hat neuerlich zu der yon ihm inaugurierten Methode das V~Tort ergriffen und angedeutet, in wie vielen Pormen die p. I. angewendet werden kann. Ich halte es daher ffir zeit- gemAB, die Erfahrungell die ich mit der p. I. -- dig ich auf Anregung PALS auch therapeutisch in verschiedenster Hin- sicht hanptsAchlich am Material PALS auszuwerten Gelegenheit hatte -- zu ver6ffentlichen und heute schlagwortm~tBig die Anwendungsbreite der p. I. zu besprechen, Hinsichtlich aller Einzelheiten (Technik, Wirkung nsw. nsw.) verweise ich anf eine demngchst erscheinende Monographie ~lber dieses Thema.. 1. Zur Ar~wendung der p. 2. als Operationsandsthesie. I;'INSTERER ulld Ig2APPIS, die seinerzeit zum Ausbau der Sellheimschell paravertebralen AllAsthesie wesentlich bei- getragen haben, verlieBen bekanntlich diese Methode, weil ihr in der SplanchnicusanAsthesie eine sehr wirksame Xonkurrenz entstand und weil sie, die zur ]3etiiubnng des Abdomens.

Die Anwendungsbreite der Paravertebralen Injektion

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2356 K L I N I S C F I E W O C H t ~ N S C H R I F T . 4 J A H R G A N G . Nr . 49 3. DEZEMBER 1925

in anderen FAllen aber auch f f r 1Angere Zeit einen kombinierten Angriff in der Weise, dab wir morgens nach dem I. Frfhst t ick Mischpulver yon Iolgender Znsammensetzung geben:

Rp. AdMini . . . . . . . . Antipyrini . . . . . ana o,25 Diuretini . . . . . . . 0,5 Papaverini hydrochlor. . 0,04 Aconitini . . . . . . . . o,oooi (= 1[10 rag).

In manchen F~llen haben wir Erfolge. In anderen brauchen wir mehr Adalin (3mM tAglich o,25), auch Luminalnatr ium (abends o,o5--o,1). Im Anfall ist neben grSgeren Gaben der Antipyretica (in Mischung mit Coffein) auch das Nitro- glycerin niitzlich.

Nicht selten kommen wir in die Lage die arterielle Hypo- tonie als Folge einer akuten Krankheit oder Vergiftung, hAufiger als Symptom oder Teilkriterium konstitutioneller SchwAche zu behandeln. Hier sind wir gegentiber dem Hoch- druck in einer weit giinstigeren Lage, weil wir wirksame Mittel zur Anregung der vasomotorischen Zentren haben, t3ei akuten ZustAnden, die voraussichtlich yon kurzer Dauer sind, ver- wenden wir Strychnin, Coffein und CampherprAparate in grogen Dosen (s. MANTZ: Arzneitherapie der akuten Kreis- laufschwAche, Jg. 4, Nr. 48, S. 23o6 dies. \Vochenschr.). Bet konstitutioneller Asthenie und Hypotonie geben wir fol- gende Verordnung, die sich in ether sehr groBen Zahl yon FAllen sehr bewAhrt h a t .

Rp. Chinini hydrochlorici . . Coffeini natriobenzoici (Camphorae tritae) . ana 3,0 Strychnini nitrici . . . . 0,06 Mass. pi 1. q. s. ut. f. pil. Nr. 6o. Ds. Frfih, mittags und nachmittags I PiUe.

Diese Verteilung fiber den Tag erfolgt deswegen, weil bet den Asthenikern, die zugleich leicht erregbar sind, Coffein, des abends genommen, den Schlaf st6rt. In geeigneten FAllen setzen wit diesen Pillen, wie vielfach fiblich, Eisen und Arsenik (I mg je Pille) zu.

3. Mayen&,rmlca~aL Von den Funktionen der Magen- darmmuskulatur interessieren uns bier vorwiegend die Tonus- verAnderungen. Der Vagus bedingt eine Steigerung, der Sympathicus eine Herabsetzung des Tonus, wAhrend der Tr~ger des Automatismus der Darmbewegungen, der Auer- bachsche Plexus, ihren Rhythmus hervorruft. FAn vermehrter Tonus des Kolon ist eine der hAufigsten Anomalien des Funk- tionszustandes der Darmmuskulatur. Wir treffen ihn llicht selten, vergesellschaftet mit Sekretionsst6rnngen der Dick- darmschleimhaut, auf konstitutioneller Basis als eine Ursache der Obstipation. Die Pharmakotherapie hat in diesen FAllen zwei Angriffspunkte, eine zentral-cerebrale, die auf eine AbschwXchung der Reizempfindung hinzielt (Adalin oder Bromid) und eine periphere, die eine DAmpfnng des vagischen Tonus bewirken soil. Dazu bedient man sich in erster Linie des Atropins und des Papaverins. Ich habe aber den deutlichen Eindruck, dab die beste Wirkung durch die alten Pilulae Trousseau erzielt wird.

Rp. Extr, op~J . . . . . . . . o,2 Extr. Belladonnae . . . . 0,6 Mass. pil. q. s. ut f. pil. Nr. 3 ~ Dr. 3 real t~glich I Pille.

Man muB annehmen, dab diese ganz kleine Menge Opimn (nur wenig mehr als einem Tropfen Opiumtinktur entspricht) den Vagustollus herabsetzt oder den Tonus des Splanchnicus steigert.

Der Auerbachsche Plexus wird durch kleine Gaben Atropin und durch Strychnin erregt. Nan finder in alten Rezepten zu Abffhrpillen als Zusatz zu AIo~ und Rheum. ganz Meine Mengen Extr. t3elladonnae (2 mg ffir die Pill@ Ich glaube, dab dieser Zusatz die Sicherheit der Wirkung verstArkt. E s handelt sich m6glicherweise um eine Beeinflussullg des Auer- bachschen Systems. Die Zusammenstellung yon kleinen Opium- und Belladonnadosen (je o,oi Extrakt) und Strychnin (5 mg Extr . Strychnin), wie wir sie in Alteren Vorschriften gegen Kolik und Bleikolik antreffen, ist woM als ein kombi-

nierter Allgriff gegen den Vagustonns und ftir das Spiel des Plexus zu verstehen.

Eine Anregung der Vagusinnervation erfolgt auf dem Wege tier Vagusreizung dutch Physostigmin (1/2--1 mg). Eine Hemmung der motorischen Impulse kann im Prinzip durch Sympathicusreizung erzielt werden. In der Praxis sind aber die Erfolge nicht sehr befriedigend, well Adrenalin zu f l fcht ig und Uzara nicest mit gentigender Sicherheit wirkt.

Zum SchluB soil noch der Therapie der so hAufigen chro- nischen oder rezidivierenden Ffillungs- und-Stauungs- und EntzfindungszustAnde der Gallenblase gedacht werden, bet denen spastische ZustAnde der abfiihrenden Gallenwege und des Oddischen Sphincters ganz gewig eine Rolte spielen. Die pathogenetische t3edeutung des autonomen Systems geht aus der Beachtung der zahlreichen FAlle hervor, die die Trias Migr~ne, konstitutionelle Fet tsucht und Gallenblasen- erkrankung aufweisen. Eine sehr glfcMiche Zusammen- stellung spasmolytischer Mittel (Campher und Papaverin) mit gallentreibenden Mitteln (Campher nnd CholalsAure) stellt das Perichol dar. Wir verfahren seit Jahren in einer zwar welliger handlichen, aber vielfach bewAhrten Methode tolgendermagen: \u geben yon dem alten Durandeschen Mittel (O1. thereb, und Ather. sulf. ana) 3mal tAglich 15 Tropfen Es scheint mir, dab dieses Mittel alle TerpenprAparate an Wirksamkeit fbertrifft . Es ist ja bekanntlich aus Vorstel- lungen hervorgegangen, die 1Angst nicht mehr haltbar sind. DaB es sich aber so lange im Arzneischa~z gehalten hat, spricht zu seinen Gunsten nlld ist uns jetzt, nachdem wir die Wi rkung der Terpene auf Gallengang und Gallenbildung nnd die Wirkung des Athers auf die Pankreassekretion ken- nen, verstAndlich. Zu diesem Mittel geben wir in besonderer Flasche folgende L6sung:

Rp. Natr. salieyl . . . . . . . io,o Magn. sulf . . . . . . . 20,0 Aqu. Menth. p ip . . . ad 2oo,o MDS. 3/tgl. I EB16ffel.

Das Salicylat wirkt auf die Gallensekretion und antalgetisch, das Magnesimnsulfat hat eine mAchtige Einwirkung auf die Muskulatur der Gallellwege, und dem Pfellerminzwasser kommt eine, wenn auch schwache, Terpenwirkung zu.

Lassen wit es, meine Damen und Herren an diesen Bei- spielen genug sein nnd !assen Sie reich mit dem Wunsche schlieBen, dab Sie nicht bloB einige bew~hrte Rezeptformeln mit nach Hause nehmen, sondern vor allem Lust und Neigung eine jedem Kranken anzupassende Arzneibehandlung sch6pfe- risch zn ersinnen.

DIE ANWENDUNGSBREITE DER PARAVERTE- BRALEN INJEKTION.

Yon

Dr. FELIX ~V[ANDL, Assistent der II. Chilurgischen Universit~tsklinik in Wien (Prof. HOCHENEGG).

In letzter Zeit mehren sich die Publikationen tiber die Anwendung der paravertebralen hl jekt ion (p. I.) (GuBER- GRITZ und ISTSCnENKO, HESS und FALTITSCI~CK U. a.). Auch LAEWEN hat neuerlich zu der yon ihm inaugurierten Methode das V~Tort ergriffen und angedeutet, in wie vielen Pormen die p. I. angewendet werden kann. Ich halte es daher ffir zeit- gemAB, die Erfahrungell die ich mit der p. I. -- dig ich auf Anregung PALS auch therapeutisch in verschiedenster Hin- sicht hanptsAchlich am Material PALS auszuwerten Gelegenheit hat te -- zu ver6ffentlichen und heute schlagwortm~tBig die Anwendungsbreite der p. I. zu besprechen, Hinsichtlich aller Einzelheiten (Technik, Wirkung nsw. nsw.) verweise ich anf eine demngchst erscheinende Monographie ~lber dieses Thema..

1. Zur Ar~wendung der p. 2. als Operationsandsthesie. I;'INSTERER ulld Ig2APPIS, die seinerzeit zum Ausbau der

Sellheimschell paravertebralen AllAsthesie wesentlich bei- getragen haben, verlieBen bekanntlich diese Methode, weil ihr in der SplanchnicusanAsthesie eine sehr wirksame Xonkurrenz entstand und weil sie, die zur ]3etiiubnng des Abdomens.

Page 2: Die Anwendungsbreite der Paravertebralen Injektion

3. D E Z E M B E R 1925 K L I N I S C H E ~ V O C H E N S C H R I F T . 4. J A H R G A N G . Nr. 49 2357

ca. i8 Injektioneu erfordert, in dieser Form nicht als ungefAhr- lich bezeichnet werden konnte. Die Entdeckung LAEW~NS v o n d e r segmentalen Versorgung der Baucheingeweide und die M6glichkeit einzelne Segmente allein auszuschalten, hat rain auch die isolierte Segmentausschaltung mittels der p. I. zu Operationszwecken zur Folge gehabt. So hat ILLIES Nieren- operationen nach I3etAubung ganz best immter einzelner Seg- mente vornehmen k6nnen und ich habe yon 6 FAllen yon Gallenblasen- bzw. Gallensystemoperationen 5 vollkommen schmerzfrei operieren k6nnen, nachdem ich an D 9 und D IO je IO ccm 1/2proz. Novocainl6sung spritzte. In dem Falle, in welchem die Injektion ohne Wirkung war, lag meiner An- sicht nach ein technischer Fehler vor. In den 5 FAllen han- delte es sich 3 mal um geschrumpfte Steinblasen, 2mal Uln akute Cholecystitiden und einmal um ein Ca. Auch der Zug am Cysticus und die Ausffihrung der Choledochusdrainage wurden nicht schmerzhaft empfunden. Es erscheint also die Methode unter gewissen UmstAnden sicherlich der Nachprfifung wert.

Bei Strumaoperationen, wird an der Klinik die paraverte- brale AnAsthesie wegen der GefAhrlichkeit der Methode in den hohen Halssegmenten nicht ausgeffihrt.

2. Anwe~dung der p . I . zur DiJ]erentialdiagnose der Bauch- erkrankungen.

Bald nach der ersten Publikation LAEWENS fiber dieses Thema haben wir diese A'nwendungsform der p . I . nach- gepriift. Wir sind zn dem Resultat gekommen, dab die p. I. in F~11en, bei welchen Gallenblasen oder Nierenleiden vorliegen mit groBer Sicherheit angewendet werden kann, weniger sieher ist sie als Differentialdiagnosticum bei Magenerkrankungen, am unsichersten schlieBlich bei Erkrankungen der Appendix. Gallenblase- und NierensegmentbetAubung sind also quasi die StandardlokaliSationen ftir eine aussichtsreiche p. 1. (D 9 und D zo rechts; D z2 und L z reehts oder links).

Man kann welter ganz a11gemein bemerken, da~ die Diffe- rentialdiagnose zwischen kranken Organen, deren Segmente welt auseinanderliegen, gut gelingt, z. B. Gallenblase und Magen (D9, D z o und D 6 bis D8) . Dort aber, wo zwei zu unterseheidende kranke Organe gleicblautend verlaufende Schmerzsegmente haben, gelingt die Unterscheidung schwerer (z. B. Niere [D 12, L z] und Appendix [D z2 bis L 3]). In solchen F~llen muB man aus gewissen BegleitumstAnden auf das erkrankte Organ schlieBen, z. B. nach p. I. in D z2 und L z schwinden die Schmerzen bei einem Kranken, bei dem es auf die Unterscheidung zwischen Nieren- und Appendixsehmerzen ankommt, nicht. Wir wissen aber andererseits, dab die In- jektion in die genannten beiden Segmente sonst regelmABig die Nierenschmerzen zum Verschwinden bringt. Es 1ABt sich also in dem vorliegenden Falle eher ein Blinddarmschmerz annehmen.

Die p. I. wurde zur Differentialdiagnose von Erkrankungen, bei welchen die Gallenblase eine Rolle spielte, I5mal ange- wendet. Besonders gut wirkt sie, wenn es sich um die Unter- scheidung gegenfiber Magen- und Duodenalerkrankungen handelt. Die Injektion bei D 9 und D IO ist jedenfalls sicherer, als die p. I. in die entsprechenden Magensegmente (D 6 his D 8), d. h. Bestehenbleiben oder Schwinden der Schmerzen nach Injektion in D 9 und D IO rechts anlABlich der Unter- scheidung zwischen Gallenblasen- und Magenschmerzen l~Bt einen sichereren Schlul3 anf Erkrankung oder In takthei t der Gallenblase zu, als die entsprechende Injektion in die Magen- segmente.

Bei der Unterscheidung zwischen Gallenblasen- und Nieren- schmerzen trifft diese Bemerkung nicht zu, da sich beide Organe gleich gut durch die p. I. beheben lassen.

I3mal wurde die diagnostische p. I. bei Nierenschmerzen angewendet. Die Injektion wurde immer bei D 12 und L I vor- genommen und hat sich immer gut bewAhrt.

In 3 FAllen wurde versucht mit der p. I. bei Magenschmer- zen zu entscheiden, ob der den Schmerz veranlassende Prozeg am Pylorus oder kardianAher am Magen gelegen ist. Eine dies- bezfigliche Unterscheidung, wie sic zum Beispiel yon KAm~IS und GERLACH getroffen werden konnte, ha t sich in keinem nnserer F/~lle gezeigt.

Was GUBERGRITZ und ISTSCHENKO yon der Behebung der Appendixschmerzen durch die p. I. behaupten, dab nAmlich hier hinsichtlich der Segmentverteilung ganz , ,verworrene" ZustAnde herrschen, k6nnen wir auf Grund unserer allerdings geringen Erfahrungen bei dieser Lokalisation bestAtigen.

In unserem Material linden sich natiirlieh auch unklare Fglle insofern, als Pat ienten auf Injektionen reagiert haben, welche dem bisher hinsichtlich der Segmentverteilung auf das betreffende Organ Bekannten nicht entsprechen.

Zusammen/assend muB fiber die differentialdiagnostischen MSglichkeiten mit der p. I. gesagt werden, dab sie ganz bedeutende sind. Ich betone nochmals, dab sie sich besonders bei den Krankheitsformen bewAhren wird, welchen Erkran- kungen der Gallenblase oder Niere zugrunde liegen, da diese Org/me mit fast unfehlbarer Sicherheit ausgesctlaltet werden k6nnen. Kontrollversuche in falsche Segmente, wie sie GUBER- GRITZ nnd ISTSCHENKO vorgenommen haben, sprechen auch wesentlich zugunsten der Methode, ebenso die bereits eingangs erwAhnten Erfahrungen am Material der Abteilung Hofrat PAL und der Klinik HOCHENEGG, fiber die seinerzeit yon BRUNN und MANDL berichtet wurde.

Es mug aber auch an dieser Stelle darauf hingewiesen werden, wie wichtig, abgesehen yon der richtigen Technik, das richtige Z~hlen der DornfortsAtze, also die Bestimmung der Segmenth6he ist. Falls diese nicht getroffen wird, ist natfir- lich der Operateur an den ,,Fehlern des Verfahrens" selbst schuld. Insbesondere dort, wo man Segmente injiziert, die an das Segment des Organes grenzen, gegenfiber welchem die Differentialdiagnose zu erfolgen hat, ist natfirlich ein I r r tum in der H6henbest immung des Segmentes yon weitgehenden Folgen. Dies kAme z.B. dann vor, wenn man in der Absicht, den Magen bei D 6 his D 8 auszuschalten, s ta t t dieser Seg- mente irrtfimlicherweise D 7 bis D 9 injizieren wiirde und so mit dem letzten Segment bereits die Gallenblaseninnervation beeinflussen wfirde. In diesem Falle glfickt natfirlich die Unter- scheidung zwischen Gallenblasen- und Magenaffektion nicht.

Die p. I. ist nur ein Hilfsmittel, welches keinen Verzicht auf die anderen klinischen Untersuchungslnethoden bedingt oder erlaubt. Es ist natfirlich auch daran zu denken, dab die bisher fiblichen Methoden in einfachen FAllen stets vorzu- ziehen seiu werden, weil sie Ifir den Pat ienten belanglos sind, was man -- selbst bei der Schmerzlosigkeit der p. I. -- von ihr doch nicht behaupten kann. Sie wird daher als Diagnosti- cure hauptsAchlich dort in Betracht kommen, wo andere Hilfs- mit tel fehlen (RSntgen) oder derzeit nicht angewendet werden k6nnen oder aber zur K1Arung des Krankheitsbildes nicht wesentlich beitragen. Es gibt aber auch Kontraindikationen ffir die diagnostische p. I. LAEWEN will sie bei schwer kachek- tischen Pat ienten nicht angewendet wissen, well in einem sol- chen Falle ein allerdings bald sich zurfickbildender schlaf- Ahnlicher Zustand eintrat. Im allgelneinen kann mail sagen, dab die Zahl der Injektiol~en yon dem KrAftezustand des Patienten abhAngig gemacht werden mug. Eine vollkommene Ausschaltung des Magens durch 4 Injektionen n immt den Patienten nat f r l ich mellr in Anspruch als die blol3e Injektion bei D 9 zur Blockade der Gallenblaseninnervation. Auch daran muB gedacht werden. Letztere ist daher ebenso wie die Injektion bei D 12 und L I zur AusschMtung der Niere selbst bei sehr schwer kranken Pat ienten mit viel weniger Bedenken vorzunehmen.

Unbedingt kontraindiziert ist meines Erachtens nach die p. I. aus diagnostischen Grfinden bei den ganz akuten FAllen, bei welchen Perforationsgefahr besteht, und bei welchen aus irgendwelchen Grfinden die Operation nicht sofort ange- schlossen werden kann. Es ist bekannt, dab die Bauchdecken- spannung sofort nach der Injektion nachl~tBt und die D6fense musculaire, das wichtigste Kriterium ffir das Ubergreifen des Entzfindungsprozesses auf das Bauchfell, ~erschwindet. In solchen FAllen wird dann das Bild der beginnenden Peritonit is vollkommen verschleiert und die Indikation zum operativen Eingriff ebenso verwischt wie nacla einer Morphiuminjektion. Wir ffirchten letztere bei akuten zur Perforation neigenden Prozessen der BauchhShle derartig, dab an der Klinik HOCttEN- EGG prinzipiell bei auf Perforation nur in leisesten verdAchtigen

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2358 F~l len die x(orher noch i m m e r of t v e r a b r e i c h t e M o r p h i n g a b e a l le in e i n e Ind i ka t i o l l z u m sofor t igen E ing r i f f b i lde t . I n d iesem Sinne k o m m e n in e r s t e r L in ie a k u t e ]31inddarm- e n t z f i n d u n g e n u n d G a l l e n b l a s e n p e r f o r a t i o n e n in B e t r a c h t .

3. Zur therapeutischen Anwendung der p. I . bei intraabdominel- fen Erlcrankungen.

N a c h V o r v e r s u c h e n yon LAEWEN u n d NAEGELI, lieB als e r s t e r PAL die t h e r a p e u t i s c h e A u s w e r t u n g de r p. I. s y s t e m a - t i s ch vo rnehme l l .

Dies geschah yon m i r vor l~uf ig be i 27 F~llel l yon Gailel l- b lasenschmerze l l , h a u p t s ~ c h l i c h bei Pa t i e l l t en , die a n wieder- h o l t e n Gal le l l s te inkol ike l l l i t t en . 3real w a r die In j ek t io l l ohne W i r k u n g . Il l 22 F~ l l en l i eg t die t h e r a p e u t i s c h e I n j e k t i o n l~nger als 4 M o n a t e zur t ick ; yel l diesell b l i e b e n 8I~o de r P a t i e n t e n b i s h e r d u t c h 4 M o n a t e b i s 2 J a h r e schmerz- u n d anfal ls f re i .

8 FXlle yon N i e r e n s c h m e r z e n , d u t c h S te ine bed ing t , wur~ den p a r a v e r t e b r a l aus t h e r a p e u t i s c h e l l Gr i i nden in j iz ier t . Be i 5 yon d iesen 8 F~ l l en i s t e in D a u e r r e s u l t a t insofe rn zu ver~ ze ichnen, als die P a t i e n t e n , die vo r de r In j ek t io l l an geh~uf t en Schmerzan f~ l l en ge l i t t en h a b e n , n a c h derse lbel l n u n 6 M o n a t e b is 14 M o n a t e allfalls- a n d schmerzf re i geb l i eben silld.

Z u s a m m e n f a s s e n d k611nell wi r sagell, d a b be i Ga l l enb la sen - u n d Nie renschmerze l l d u t c h die p. 2. ein neues gu t b r a u c h b a r e s T h e r a p e u t i c u m geschaf fen ist , das n a c h Versagel l i n t e r l l e r H i l f s m i t t e l ( A n t i s p a s m o d i c a , T r i n k k u r e n ) , o f t m i t Er fo lg a n g e w e n d e t w e r d e n k a n n . K o n t r a i n d i z i e r t i s t das V e r f a h r e n bei Ga l l e l lb l a senkranke l l m i t l ang b e s t e h e l l d e m Gangversch luB a n d schwerem I k t e r u s , be i d r o h e n d e r Pe r f o r a t i on , be i schweren V e r w a c h s u n g e n de r Gal le l lb lase m i t d e m D u o d e n u m ; be i N i e r e n k o l i k e n d a n n , w e n n die S t e i n n i e r e m i t e iner H y d r o - ode r P y o n e p h r o s e k o m b i n i e r t i s t ul ld e in F u n k t i o n s a u s f a l l b e s t e h t , be i f i eberhaf te l l Z u s t ~ n d e n usw.

Es werden also durch die p, I. die absoluten Indikationen zum operativen Eingri]] nicht beri~hrt.

4. Re]lelctorische Anurie.

NEUWlRTH h a t in e inem Fa l le yon re f l ek to r i sche r Oligurie die Splal lchl l icusan~is thesie ausgef i ihr t . E s lag d a h e r a u c h nahe , die p. I. ill e i nem gee igne ten Fa l le zu ve r suchen . I ch h a b e b i s h e r 2 F~ille yon re f l ek to r i sche r Anurie m i t de r p. I. b e h a n d e l t . I n e inem Fa l le t r a t e in d e u t l i c h e r Er fo lg auf. I m 2. Fa l l i s t de r E r io lg de r p. I. a ls so lcher d u r c h die gleich- zei t ige I n j e k t i o n yon E u p h y l l i n ge t r f ib t . J edenfa l l s i s t die In - j ek t io l l be i d i e sem K r a n k h e i t s b i l d e t h e o r e t i s c h so g u t fund ie r t , d a b a n i h r e r B r a u c h b a r k e i t im geeigl le ten Ta l l l l i ch t gezweifel t we rden kal ln .

Il l se iner l e t z t e n A r b e i t f iber d iesen G e g e n s t a n d b e r f i h r t a u c h LAEWE~ dieses Gebie t . E i n e d n r c h WIEDHOPF aus- geff ihr te I n j e k t i o n be i Oligurie d u t c h G lomeru lo l l eph r i t i s be- d ing t , b r a c h t e den gewf insch ten Erfolg. I n e inem a n d e r e n Fa l le Verschwanden die E r s c h e i n u n g e n de r beg i nne l l den Nie ren- insuff iz ienz.

5. Postoperative AdMisionsbeschwerden. Die p. 2. h a t s ich be i h o c h g r a d i g e n Adh~s ionsbeschwerde l l

ats T h e r a p e u t i c u m l l i ch t bew~hr t . Vor a l l em h a t sie be i 2 F~llel l yel l a l l em A n f a n g an ve r sag t , w ah r s che in l i ch desha lb , well die A d h ~ s i o n e n ill v ie l grSBerem U m f a n g e v o r h a n d e n warell , a ls S e g m e n t e d u t c h die p. 2. b l o c k i e r t wa rden . E s w~rell also ausgedeh l l t e A u s s c h a l t u n g e n yon sehr v ie len R a m i c o m m u n i c a l l t e s no twend ig . I n den F~llell , we es s ich u m V e r w a c h s u n g e n des P e r i t o n e u m p a r i e t a l e m i t d e m P e r i t o n e u m Viscerale h a n d e l t , mf iBten auBerdem die I n t e r c o s t a l - u n d L u m - b a l n e r v e n a u s g e s c h a l t e t werden, we!che das vo rde re B a u c h - f e l l b l a t t sens ibe l ve r sorgen .

Die A u s s i c h t bei pos t ope r a t i ve l l Adh~s ione l l m i t de r p. I. e twas zu le i s ten b l e i b t n u r auf die F~l le beschr~ l lk t , bei we lchen die Verwachsu l lgen auf k le ine c i r cumsc r ip t e 13ereiche be- s eh r / ink t b le iben .

6. Zur Magenmotilit~it. H ~ s s ul ld FALTITSC~:EK s ind n a c h P u b l i k a t i o n de r p rak-

t i s c h e n E r t a h r u n g e n mlit de r p. I. da ra l l gegangell , n a c h Blok-

K L I N I S C H E W O C H E N S C H R I F T . 4. J A H R G A N G . N r . 49 5. DEZEMBIgRx925

kade de r R a m i c o m m u n i c a n t e s d u t c h die I n j e k t i o n die Moti l i - t~its- u n d Sekre t io l l sverh~l t l l i s se des M a g e n s zu m~tersuchen. Sie f a n d e n n a c h de r p. I. A c i d i t A t s v e r m e h r u n g des Magen- saf tes u n d S t e i g e r u n g de r Mot i l i t~ t .

Auf l e t z t e r e r b e r u h t wahr sche in l i ch die gi ins t ige Wi rkung , die m i t de r In j ek t io l l au f Vorsch lag v o n TETZNER in e inem Fa l le yon S~iuglingspylorospasmus erzie l t we rden konl l te . Aller- d ings b r a c h t e das V e r f a h r e n in 2 we i t e r en F•llen (Karo l inen- Ki l lde rsp i ta l , Wiell) keinel l Erfolg.

7. Gastrische Krisen der Tabiker. Bei I4 F~llel l yon gas t r i s chen K r i s e n wurde die p. I. zu-

l l~chs t in D 6 b is D 8 ve r such t . Die I n j e k t i o n wurde b i l a t e r a l v o r g e n o m m e n . Die T y p e n de r K r a n k h e i t s e r s c h e i n u l l g e n w a r e n n i c h t e inhei t l ich . E i n l l a chha l t i ge r Er fo lg i s t in kei l lem de r F/~lte au fge t r e t en . M a n c h e P a t i e n t e n f t ih l t en s ich a b e t d u t c h Tage n a c h de r I l l jek t io l l b e d e u t e n d wohler , u n d falls in de r Kr i se in j i z i e r t wurde , k o n n t e d ieselbe m e i s t v o l l k o m m e n z u m S t i l l s t a n d g e b r a c h t werden . I n e in igen F~ l l en h a b e n wir yon D 5 b is D 9 in j iz ier t . Die Wi rku l lg s che in t n a c h d ieser a n s g e d e h n t e l l I n j e k t i o n besse r zu sein, dellll e inige P a t i e n t e n ve r lo ren ffir m e h r e r e Tage den Schmerz v o l l k o m m e n , wAhrend das E r b r e c h e l l n i c h t bee in f luBt werdel l konn t e .

8. Asthma bronchiale. l ) b e r einel l Ta l l h a t PAL ber~i t s b e r i c h t e t . I n demse lben

wa r l lach de r p. I. eine Bes se rung zu ve rze ichnen .

9. Angina pectoris. I c h h a b e e rs t k i i rz l ich f iber die R e s u l t a t e m i t de r I n j e k t i o n

be i d i e sem Le iden im Arch . f. klill. Chit . x35 be r i ch t e t . In - zwischen s ind 3 wei tere F~tlle a n de r K l i n i k HOCI~ENEGG in- j i z i e r t worden , so d a b ich f iber ein M a t e r i a l yel l 2o F~illen ver- ffige. E i n Ta l l wa r l l i ch t ganz Mar u n d sche ide t be i de r Be- u r t e i l u n g aus. Il l 2 F~illen wa r die In jek t io l l f a s t ganz oder ganz wirkungs los . I n 3 Ft t l len is t ein Er fo lg fi ir kurze Zei t zu ve rze i chnen gewesen. I n 15 F~ l l en wa r die W i r k u n g eine aus- gesprochel l gu t e ; in 7 v o n d iesen 15 F~l len sogar yon l lach- h a l t i g e r B e d e u t u n g . I n l e t z t e r Zei t in j i z ie ren wir, w e n n n i c h t a n d e r e Gr i inde dagegen sprechen, z ieml ich a u s g e d e h n t yon C 7 b i s D 4 e inse i t ig .

10. Andere therapeutische Versuche.

Bei e in igen K r a n k e n m i t i n o p e r a b l e n Carc i l lomen h a b e n wir ve r such t , d ie S c h m e r z e n au f l~llgere Ze i t d u r c h p. 1. zu beheben . Tats~Lchlich k o n n t e in e in igen FXllen eine sch6ne W i r k u n g erz ie l t werden. So z. 13. be i e i n e m P a n k r e a s c a r c i n o m , das fi ir ca. 2 - - 3 W o c h e n n a c h qua lvo l l en T a g e n schmerzf re i wurde . 13el e inem B r o n c h n s c a r c i n o m h a t die I n j e k t i o n n i c h t s geni i tz t . J edenfa l l s sol l te m a n abe r be i diesel l IZranken yon de r p. I. G e b r a u c h machen .

11, SchlieBlich i s t die p. I. mei l ler A n s i c h t n a c h ein Indica- tor ]i~r das Gelinger~ der Operatio~ nach GAzA. I s t n / iml ich die p. I. in gallz b e s t i m m t e Segmen te yon N u t z e n gewesen, d a n n i s t es Mar, da[3 a u c h die D u r c h s c h n e i d u n g oder Ex - a i rese de r R a m i c o m m u n i c a n t e s ill de r e n t s p r e c h e n d e l l H 6 h e voll W i r k u n g sein wird, zweifellos von n a c h h a l t i g e r e r als die bloBe A u s s c h a l t u n g derse lbel l d u r c h e in 13et~iubungsmittel i Diese A n s i c h t h a t s ich m i r b i s h e r a l l e rd ings e r s t in e inem Fa l le yon gas t r i s chen K r i s e n begr t inde t .

L i t e r a t u r: BRUNN und MANDL, Wien. klin. ~rochenschr. 1924, Nr. 21. -- GAzA, Arch. f. klin. Chir. 130. -- GUBERGRITZ land IS~SCH~IqKO, Klim Wochenschr. 1924, Nr . 21. - - HESS und FALTI- tsenEI~, Wien. Min. ~Vochenschr. I924~ lNr. 44. -- KAl~PiS und GER- LACH, Med. Klinik 1924, Nr. 35. -- LAEWEN, Zentralbl. f. Chir. 1923 , !XTr. 12; 1922 , N r . 4 I ; M i i n c h . r e e d . W o c h e n s c h r . 1922, N r . 4 0 ; 1925, Nr. 35. -- MANDL, Arch. f. Min. Chir. x36; Wien, klin. Wochen- schrift 1925, Nr. 27; Zentralbl. f. Chit. 1925, Nr. 8. -- NgUWlRTH, Zeitschr. f. urol. Chir. 1923, Nr. I I . -- PAL, Wien. klin. Wochenschr. 1924, Nr. 52; Arch. f. klin. Med. 6; Wien. klin. ~Wochenschr. 1924, Nr. 14. -- SCHNITZLER, Wien. ldin, Wochenschr. 1924 (Beilage Fort- bildungskurs). -- TETZNER, Wiem klin. Wochenschr. 1924 (Ges. d Arzte, Wien).