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Zeitschr. far aogew. I Chemie. 41. J. 1% 1152 Verein deutscher Chemiker VCRCIW DCUTSCHCR CHEMIKER Die Aufgaben und Ziele der Fachgruppe for Karperfarben und Anstrichstoffe im Verein deutscher Chemiker. Von Dr. Ferdinand G a d e m a n n, Vorsitzender der Fachgruppe. Der Verein deutscher Chemiker hat seit einer Reihe von Jahren eine Fachgruppe fur die Chemie der Erd-, Bunt- und Mineralfarben geschaffen, welche sich nicht nur in der Zu- sammenfassung der Fachgenossen auf den Hauptversammlungen des V. d. Ch. betlltigte, sondern unter der besonderen Mllhe- waltung des Vorsitzenden Dr. B o p p und des Schriftfiihrers Dr. W U r t h auch andere Fragen zu lben versuchte. Bei der letzten Hauptversammlung des V. d. Ch. wurde der ,,Fachgruppe fiir Chemie der Kbrperfarben und Anstrichstoffe" eine neue, straffere Satzung gegeben, welche sie befiihigen SOH, sich selbstiindiger und umfassender als bisher zu betiitigen. Den Vorsitz iibernahm Dr. F. G a d e m a n n , den Schriftfllhrerposten Dr. B. S c h e i f e 1 e , Heidelberg, die iibrigen Xmter blieben zum gro13ten Teil in den bisherigen Hiinden; vor allem wurde Wert darauf gelegt, fiihrende Herren der wichtigsten Verbilnde und Firmen im Vorstand vertreten zu sehen, in dem heute schon die Heichsbahn und die I. G., die Verbilnde deutscher Blei- und Zinkfarbenfabriken und der Verband deutscher Farbenfabriken maagebend mitarbeiten. Die Verbiinde deutscher 01- und Lack- fabriken wurden um Benennung geeigneter Vertreter gebeten. Zunilchst wurde eine lebhafte W e r b e t ti t i g k e i t ent- faltet, welche von sehr gutem Erfolg bei Firmen und Einzel- personen begleitet war. Ea wird auch an dieser Stelle jeder Interessent gebeten, sich an der Fachgruppe zu beteiligen und mbglichst in ihr mitzuarbeiten. Weiterhin wurden auch Beziehungen zu au13er- d e u t s c h e n F a c h 1 e u t e n angekniipft, um Austausch von Erfahrungen mit anderen industriell hochentwickelten Mndern zu pflegen. So wurde, wie jilngst mitgeteilt, Direktor G a r d - n e r in Washington, der bekannte Farbenfachmann der Ver- einigten Staaten, in Beziehungen zur Fachgruppe gebracht und wird uns hoffentlich bald einmal mit einem Vortrag in Deutsch- land erfreuen. Interessant ist die enge Zusammenarbeit der Fachleute in Amerika, wo nicht nur die Fnbriken viel oftener ihre Erfahrungen austauschen, sondern auch die Fachleute von Zeit zu Zeit kleine Vortrllge auf Zusarnmenkllnften halten und damit die persbqliche Flfhlungnahme sehr erleichtern. Es erscheint nls eine besondere wichtige Aufgabe der Fach- gruppe, eine solche F l l h l u n g n a h m e z w i s c h e n d e n C h e m i k e r n zu fbrdern und damit den Begriff der freieren technischen Zusammenarbeit an die Stelle der von den Kauf- leuten der Nachkriegszeit sicherlich vielfach zu stark betonten rllcksichtslosen Niederkonkurrierung zu setzen. "Leben und leben lassen" mu13 auch auf unserem Spezialgebiet wieder gelten, nicht nur bei den Werken, sondern auch bei den An- geetellten und in den Beziehungen zwischen Lieferanten und Abnehmern. ES wird dartiber noch manches zu sagen sein, auch auf dem Gebiete des Patentwesens. Die freie w i s s e n s c h a f t l i c h e F o r s c h u n g zu fordern, wird und mu5 eine wichtige Aufgabe der Fachgruppe sein, me darf nicht vollig untergehen unter rein geschiiftlichen Gesichtspunkten und dem tiidlichen Panzer patentamtlichen Schutzes, sondern mu5 sich ihrer hoheren Aufgabe, d e n Ganzen zu dienen, be- wu5t bleiben. Die Uberniittlung der Resultate d i e s e r For s c h u n g wie der in der ganzen Welt erzielten Fortschritte a n d i e F a c h g e n o s s e n , viellelcht dureh eigene Verbffentlichungen, ist eine besondere Aufgabe, far die die Fachgruppe insbesondere auch die Unterstlltzung der in Deutschland hochentwickelten Fachpresse erhofft. Die Pflege des Fortschrittes in Herstellung und Anwendung von K6rperfarben und An- s t r i c h s t o f f e n ist ein vordringliches Arbeitsgebiet der Fachgruppe. Die Frage der Rationalisierung .und Nor- m u n g der Produkte ist nicht nur eines eingehenden Studiums wert, sondern sie mu6 auch vor manchen Gefahren unserer Zeit, vor fhertreibung und vor falsehen Wegen und falsehen Propheten bewahrt werden. EB muB grundsHtzlich daran iest- gehalten werden, da13 Normung von K6rperfarben nicht nach den Schablonen gemacht werden kann, wie solche ftir Produkte der Eisentechnik, wie Lager, Wellen, Schrauben NSW., verwend- bar sind. Das Ringen urn die Normung der Farbnuancen, in dem fiihrende Geister, wie 0 s t w a 1 d, sich seit Jahnehnten abniiihen, ist fur die besonderen Schwierigkeiten unserer Pro- bleme ein treffender Beweis. Es gilt zunllchst, die Grundlagen aufzubauen und in steter Fiihlung rnit den Anforderungen des Herstellers und Verbrauchers zu bleiben. Viele Problenle sind vorhanden, viel Kleinarbeit wurde geleistet, noch mehr wird nbtig sein. Eine Vorbereitung der Normung von Schweinfurter- griin wurde von den Interessenten bei der Fachgruppe angeregt. Von anderer Seite wurde eine Regelung der verworrenen Ver- hiiltnisse von bitumenhaltigen Schutzanstrichmitteln fur Beton gewllnscht. Auch hier wird urn weitere Anregungen und urn Mitarbeit gebeten. Von besonderer Bedeutung ist heute die A n s t r i c h - t 8 c h n i k geworden. Der llu13erst riihrige Verein Deutscher Ingenieure hat nicht nur einen F a c h a u s s c h u 13 f U r A n - 6 t r i c h t e c h n i k gesehaffen, er hat auch durch diesen F o r s c h u n g s a r b e i t angeregt und Iinanziert und zahlreiche S p r e c h a b e n d e veranstaltet. Ober sein Programm und seine Arbeit gibt ein Aufsatz von A d r i a n , ,Wissenschaftliche Entwicklung in der Anstrichtechnik", Chem. Fabrik 1928, S. 475, AufschluB. Unsere Fachgruppe kann die wertvoHe Arbeit dee Fachausschusses nur begrllkn; sie hat bereits FUhlung mit den leitenden Herren genomrnen, um eine enge Zu- sammenarbeit in den Sprechabenden und der Unterstlltzung der Forschungsarbeit zu erreichen, und ist dabei auf volles Ver- stllndnis und Entgegenkommen gesto13en. Haben doch die in der Fachgruppe fllhrenden Firmen und Organisationen schon bisher dem FachausschuD groDe Summen zur Verftigung ge- stellt und die in der Fachgruppe zusammengeschlossenen Che- miker schon bisher vielfach wertvolle Vortrllge in den Sprech- abenden gehalten. Die Fachgruppe hat eine ganze Reihe weiterer Vortragenden aus ihren Kreisen namhaft gemacht und hofft, auf ihren eigenen Veranstaltungen auch Ingenieure zu Vortriigen aus dem Spezialgebiet der Anstrichtechnik heran- ziehen zu kbnnen. Jedenfalls stellt sie auch in dem Verhllltnls zum Fachaussehu6 des V. D. I. die Fbrderung des grokn Ganzen voran und wllnscht grunddtzlich eine moglichst freundschaft- liche Ergllnzung und Zurcarnmenarbeit. Noch ein Gebiet diirfte der Fachgruppe als vordringlich erecheinen, daa ist die Fll hlu ngna h m e mit n i c h t chemiacb gebildeten Fachkreisen und Verbrauchern, ja mit dem g r o 6 en P u b 1 i k u m. ELI ist eine dringende Notwendigkeit far den wissenschaftlich arbeitenden Chemiker und Betrieb, den weitesten Kreisen die Grundlagen, auf denen er arbeitet, klar und versUlndlich zu machen, zu sagen, da5 es keine alehimisti- schen Geheimniese, Rezepte und Tricks mehr auf dern Gebiete der Kbrperfarben und Anstrichstoffe gibt, und daD die viel- fachen Vorurteile und Vorwbfe gegen diese Stoffe, aber auch die MiDerfolge damit, von mangelnder Fllhlungnahme und Kenntnis der Voraussetzungen herrahren, welche, von Un- berufenen ausgeniitzt, schon vie1 Schaden gestiftet haben. Des- halb mu13 die Fachgruppe in besonderen Veranstaltungen dem weiten Kreise des Farbenhandels, den Malermeistern, Haus- besitzern und Architekten, sagen, wie streog wissenechaftlich und nach welchen Gesetzen die Forschung und Industrie der Kbrper- farben und Anstrichstoffe arbeitet und worauf jeder Erfolg und Mi6erfolg in ihrer Anwendung beruht. Die Fachgruppe beriihrt sich hier in ihren Bestrebungen nicht nur rnit dem Fachaus- schuD fllr Anstrichteehnik bei V.D.I., sondern auch mit dem ,,Bund zur FBrderung der Farbe i n Stadtbild", den groi3ep Ver- bhden des Farbenbandels und vor allem auch den rtihrigen und sachkundig geleiteten GroDorganisationen des Malerhandwerks. Ein weites Gebiet der Betlltigung wurde nur kun gestreift; es bedarf nicht besonderer Heworhebung, d& eine auch nur einigermaoen befriedigende Bearbeitung rnit den wenigen Herren des Vorstandes und den zunelt bescheidenen Mitteln nicht mbglich ist. Doch hat bereits ein Verband elne gr613ere Spende gegeben, andere werden folgen, und ein An- fang zur regen Betlltigung ist gemacht. Die Fachgruppe wird, unbeirrt von Tadel, aber dankbar fllr Kritik, entsprechend den verfllgbareo Krllften und Mitteln versuchen, einer guten Sache zu dienen. M6ge ihr such das allgemeine Interesse, das &re Arbeit verdient, beschieden sein. Verlng: Chemie.:G. m. b. H.. Berlin W 10. - VeranlwarUkher Schrlflleiter: Prof. Dr. A. B 1 n L. Berlin. - Druck von Maurer & Dimmlck. Berlln SO IS.

Die Aufgaben und Ziele der Fachgruppe für Körperfarben und Anstrichstoffe im Verein deutscher Chemiker

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Page 1: Die Aufgaben und Ziele der Fachgruppe für Körperfarben und Anstrichstoffe im Verein deutscher Chemiker

Zeitschr. far aogew. I Chemie. 41. J. 1% 1152 Verein deutscher Chemiker

VCRCIW DCUTSCHCR CHEMIKER

Die Aufgaben und Ziele der Fachgruppe for Karperfarben und Anstrichstoffe im Verein

deutscher Chemiker. Von Dr. Ferdinand G a d e m a n n, Vorsitzender der Fachgruppe.

Der Verein deutscher Chemiker hat seit einer Reihe von Jahren eine Fachgruppe fur die Chemie der Erd-, Bunt- und Mineralfarben geschaffen, welche sich nicht nur in der Zu- sammenfassung der Fachgenossen auf den Hauptversammlungen des V. d. Ch. betlltigte, sondern unter der besonderen Mllhe- waltung des Vorsitzenden Dr. B o p p und des Schriftfiihrers Dr. W U r t h auch andere Fragen zu l b e n versuchte. Bei der letzten Hauptversammlung des V. d. Ch. wurde der ,,Fachgruppe fiir Chemie der Kbrperfarben und Anstrichstoffe" eine neue, straffere Satzung gegeben, welche sie befiihigen SOH, sich selbstiindiger und umfassender als bisher zu betiitigen. Den Vorsitz iibernahm Dr. F. G a d e m a n n , den Schriftfllhrerposten Dr. B. S c h e i f e 1 e , Heidelberg, die iibrigen Xmter blieben zum gro13ten Teil in den bisherigen Hiinden; vor allem wurde Wert darauf gelegt, fiihrende Herren der wichtigsten Verbilnde und Firmen im Vorstand vertreten zu sehen, in dem heute schon die Heichsbahn und die I. G., die Verbilnde deutscher Blei- und Zinkfarbenfabriken und der Verband deutscher Farbenfabriken maagebend mitarbeiten. Die Verbiinde deutscher 01- und Lack- fabriken wurden um Benennung geeigneter Vertreter gebeten.

Zunilchst wurde eine lebhafte W e r b e t ti t i g k e i t ent- faltet, welche von sehr gutem Erfolg bei Firmen und Einzel- personen begleitet war. Ea wird auch an dieser Stelle jeder Interessent gebeten, sich an der Fachgruppe zu beteiligen und mbglichst in ihr mitzuarbeiten.

Weiterhin wurden auch B e z i e h u n g e n z u a u 1 3 e r - d e u t s c h e n F a c h 1 e u t e n angekniipft, um Austausch von Erfahrungen mit anderen industriell hochentwickelten Mndern zu pflegen. So wurde, wie jilngst mitgeteilt, Direktor G a r d - n e r in Washington, der bekannte Farbenfachmann der Ver- einigten Staaten, in Beziehungen zur Fachgruppe gebracht und wird uns hoffentlich bald einmal mit einem Vortrag in Deutsch- land erfreuen. Interessant ist die enge Zusammenarbeit der Fachleute in Amerika, wo nicht nur die Fnbriken viel oftener ihre Erfahrungen austauschen, sondern auch die Fachleute von Zeit zu Zeit kleine Vortrllge auf Zusarnmenkllnften halten und damit die persbqliche Flfhlungnahme sehr erleichtern.

Es erscheint nls eine besondere wichtige Aufgabe der Fach- gruppe, eine solche F l l h l u n g n a h m e z w i s c h e n d e n C h e m i k e r n zu fbrdern und damit den Begriff der freieren technischen Zusammenarbeit a n die Stelle der von den Kauf- leuten der Nachkriegszeit sicherlich vielfach zu stark betonten rllcksichtslosen Niederkonkurrierung zu setzen. "Leben und leben lassen" mu13 auch auf unserem Spezialgebiet wieder gelten, nicht nur bei den Werken, sondern auch bei den An- geetellten und in den Beziehungen zwischen Lieferanten und Abnehmern. ES wird dartiber noch manches zu sagen sein, auch auf dem Gebiete des Patentwesens. D i e f r e i e w i s s e n s c h a f t l i c h e F o r s c h u n g zu fordern, wird und mu5 eine wichtige Aufgabe der Fachgruppe sein, me darf nicht vollig untergehen unter rein geschiiftlichen Gesichtspunkten und dem tiidlichen Panzer patentamtlichen Schutzes, sondern mu5 sich ihrer hoheren Aufgabe, d e n Ganzen zu dienen, be- wu5t bleiben. Die U b e r n i i t t l u n g d e r R e s u l t a t e d i e s e r F o r s c h u n g wie der in der ganzen Welt erzielten Fortschritte a n d i e F a c h g e n o s s e n , viellelcht dureh eigene Verbffentlichungen, ist eine besondere Aufgabe, far die die Fachgruppe insbesondere auch die Unterstlltzung der in Deutschland hochentwickelten Fachpresse erhofft.

Die P f l e g e d e s F o r t s c h r i t t e s in H e r s t e l l u n g u n d A n w e n d u n g v o n K 6 r p e r f a r b e n u n d A n - s t r i c h s t o f f e n ist ein vordringliches Arbeitsgebiet der Fachgruppe.

Die F r a g e d e r R a t i o n a l i s i e r u n g . u n d N o r - m u n g der Produkte ist nicht nur eines eingehenden Studiums wert, sondern sie mu6 auch vor manchen Gefahren unserer Zeit, vor fhertreibung und vor falsehen Wegen und falsehen Propheten bewahrt werden. EB muB grundsHtzlich daran iest- gehalten werden, da13 Normung von K6rperfarben nicht nach

den Schablonen gemacht werden kann, wie solche ftir Produkte der Eisentechnik, wie Lager, Wellen, Schrauben NSW., verwend- bar sind. Das Ringen urn die Normung der Farbnuancen, in dem fiihrende Geister, wie 0 s t w a 1 d , sich seit Jahnehnten abniiihen, ist fur die besonderen Schwierigkeiten unserer Pro- bleme ein treffender Beweis. Es gilt zunllchst, die Grundlagen aufzubauen und in steter Fiihlung rnit den Anforderungen des Herstellers und Verbrauchers zu bleiben. Viele Problenle sind vorhanden, viel Kleinarbeit wurde geleistet, noch mehr wird nbtig sein. Eine Vorbereitung der Normung von Schweinfurter- griin wurde von den Interessenten bei der Fachgruppe angeregt. Von anderer Seite wurde eine Regelung der verworrenen Ver- hiiltnisse von bitumenhaltigen Schutzanstrichmitteln fur Beton gewllnscht. Auch hier wird urn weitere Anregungen und urn Mitarbeit gebeten.

Von besonderer Bedeutung ist heute die A n s t r i c h - t 8 c h n i k geworden. Der llu13erst riihrige Verein Deutscher Ingenieure hat nicht nur einen F a c h a u s s c h u 13 f U r A n - 6 t r i c h t e c h n i k gesehaffen, er hat auch durch diesen F o r s c h u n g s a r b e i t angeregt und Iinanziert und zahlreiche S p r e c h a b e n d e veranstaltet. Ober sein Programm und seine Arbeit gibt ein Aufsatz von A d r i a n , ,Wissenschaftliche Entwicklung in der Anstrichtechnik", Chem. Fabrik 1928, S. 475, AufschluB. Unsere Fachgruppe kann die wertvoHe Arbeit dee Fachausschusses nur begrl lkn; sie hat bereits FUhlung mit den leitenden Herren genomrnen, um eine enge Zu- sammenarbeit in den Sprechabenden und der Unterstlltzung der Forschungsarbeit zu erreichen, und ist dabei auf volles Ver- stllndnis und Entgegenkommen gesto13en. Haben doch die in der Fachgruppe fllhrenden Firmen und Organisationen schon bisher dem FachausschuD groDe Summen zur Verftigung ge- stellt und die in der Fachgruppe zusammengeschlossenen Che- miker schon bisher vielfach wertvolle Vortrllge in den Sprech- abenden gehalten. Die Fachgruppe hat eine ganze Reihe weiterer Vortragenden aus ihren Kreisen namhaft gemacht und hofft, auf ihren eigenen Veranstaltungen auch Ingenieure zu Vortriigen aus dem Spezialgebiet der Anstrichtechnik heran- ziehen zu kbnnen. Jedenfalls stellt sie auch in dem Verhllltnls zum Fachaussehu6 des V. D. I. die Fbrderung des g r o k n Ganzen voran und wllnscht grunddtzlich eine moglichst freundschaft- liche Ergllnzung und Zurcarnmenarbeit.

Noch ein Gebiet diirfte der Fachgruppe als vordringlich erecheinen, daa ist die F l l h l u n g n a h m e mit n i c h t chemiacb gebildeten Fachkreisen und Verbrauchern, ja mit dem g r o 6 en P u b 1 i k u m. ELI ist eine dringende Notwendigkeit f a r den wissenschaftlich arbeitenden Chemiker und Betrieb, den weitesten Kreisen die Grundlagen, auf denen er arbeitet, klar und versUlndlich zu machen, zu sagen, da5 es keine alehimisti- schen Geheimniese, Rezepte und Tricks mehr auf dern Gebiete der Kbrperfarben und Anstrichstoffe gibt, und daD die viel- fachen Vorurteile und Vorwbfe gegen diese Stoffe, aber auch die MiDerfolge damit, von mangelnder Fllhlungnahme und Kenntnis der Voraussetzungen herrahren, welche, von Un- berufenen ausgeniitzt, schon vie1 Schaden gestiftet haben. Des- halb mu13 die Fachgruppe in besonderen Veranstaltungen dem weiten Kreise des Farbenhandels, den Malermeistern, Haus- besitzern und Architekten, sagen, wie streog wissenechaftlich und nach welchen Gesetzen die Forschung und Industrie der Kbrper- farben und Anstrichstoffe arbeitet und worauf jeder Erfolg und Mi6erfolg in ihrer Anwendung beruht. Die Fachgruppe beriihrt sich hier in ihren Bestrebungen nicht nur rnit dem Fachaus- schuD fllr Anstrichteehnik bei V.D.I., sondern auch mit dem ,,Bund zur FBrderung der Farbe i n Stadtbild", den groi3ep Ver- b h d e n des Farbenbandels und vor allem auch den rtihrigen und sachkundig geleiteten GroDorganisationen des Malerhandwerks.

Ein weites Gebiet der Betlltigung wurde nur k u n gestreift; es bedarf nicht besonderer Heworhebung, d& eine auch nur einigermaoen befriedigende Bearbeitung rnit den wenigen Herren des Vorstandes und den zunelt bescheidenen Mitteln nicht mbglich ist. Doch hat bereits ein Verband elne gr613ere Spende gegeben, andere werden folgen, und ein An- fang zur regen Betlltigung ist gemacht. Die Fachgruppe wird, unbeirrt von Tadel, aber dankbar fllr Kritik, entsprechend den verfllgbareo Krllften und Mitteln versuchen, einer guten Sache zu dienen. M6ge ihr such das allgemeine Interesse, das &re Arbeit verdient, beschieden sein.

Verlng: Chemie.:G. m. b. H.. Berlin W 10. - VeranlwarUkher Schrlflleiter: Prof. Dr. A. B 1 n L. Berlin. - Druck von Maurer & Dimmlck. Berlln SO IS.