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Die Augsburger Zirbelnuss

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Die Zirbelnuss ist das offizielle Wahrzeichen der Stadt Augsburg. Diese auf ei-nem Kapitell stehende Frucht der Zirbelkiefer prägt das Wappen der drittgrößten Stadt Bayerns; die Stadtfarben sind rot, grün und weiß und seit 1372 als solche benannt. Wer nun sagt, dies seien auch die Farben der italienischen Flagge, liegt völlig richtig: Augsburg ist 15 v. Chr. von Römern gegründet worden und gilt nach Trier und Kempten als vermutlich drittälteste Stadt Deutschlands.Fotos: Anne Wall, Fotolia

Welche Bedeutung hatte nun die Zirbelnuss? Im Al-tertum galt sie als Zeichen der Fruchtbarkeit; als stilisierter Pinienzapfen („Pyr“) war sie das Feld-zeichen der Legion dieses Römerlagers. Später wurde sie zum Symbol der römischen Haupt-stadt der Provinz Raetien (etwa 95 n. Chr.), die bis Oberitalien reichte. Im gesamten Stadtgebiet findet sich die Zirbelnuss als Augsburger Erkennungszeichen wieder – sogar auf den Kanaldeckeln der Stadt. Doch erst anno 1467 wurde hier ein römischer Grabbau entdeckt, an dessen Spitze sie wohl als Verzierung angebracht war. Fort-an ersetzte diese Zirbelnuss eine bis dahin im Wappen der Stadt geführte Traube.

Kaiser Augustus, dessen Statue erhaben über den Rathausplatz „grüßt“, hatte sei-nen beiden Stiefsöhnen Drusus und Tiberi-us den Auftrag erteilt, hier ein Legionslager zu errichten, das später auch als Nach-schubdepot gedient haben soll. Um dieses Lager bildete sich im ersten Jahrhundert die Siedlung „Augusta Vindelicorum“ mit geschätzten 18.000 Einwohnern; Kaiser Hadrian verlieh ihr im Jahr 121 n. Chr. das römische Stadtrecht. Der erste Teil des Na-mens geht auf den Kaiser zurück, der zwei-te bezieht sich auf den Volksstamm der Vindeliker, die seinerzeit im Alpenvorland zwischen Bodensee und Inn siedelten.

Und nun, fast 2030 Jahre später, wird der „Augsburger Zirbelnusskuchen“ zu einem köstlichen Leckerbissen und kulinarischen Symbol, nur weil der Augs-burger Journalist Wolfgang Taubert eines Abends beim Studium der römischen Geschichte einfach die Zirbel probieren wollte… Wir nehmen an, dass ihn die damaligen Römer auch sehr gerne gegessen hätten – lassen Sie sich nun ein ganz feines Stück Augsburg, hervorragend gebacken vom “Lechbäck“, schmecken!

Dort, wo die Römer dereinst aus einem unwegsamen und sumpfigen Gelände auf den Hügel zwischen den beiden Flüssen Lech und Wertach stiegen – in der Gegend um den Predigerberg – prangt unmittelbar neben dem Römischen Muse-

um eine solche Zirbelnuss und kündet von der antiken Geschichte der heutigen Regierungshauptstadt

von Schwaben, die heute rund 270.000 Ein-wohner zählt.

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