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326 Referate der achten FrfihjahrsSagung Die Beeinflnssung des antikonvulsiven Effektes yon Phenobarbital und Phenytoin bei M~iusen dutch Yorbehandlung mit Lynestrenol. Yon Crm. L. ROMKE und J. I~00RDHOE~ Phenobarbital (50 mg/kg s.c.) und Phcnytoin (50 mg/kg s. c.) haben 24 Std nach ihrer Verabreichung bei M/~usencinen dcutlichen antikonvul- siven Effekt im supramaximalen Elektroschock-Test und im Chemo- schock-Test mit Bemegrid. Lynestrenol (4 mg pro Tier, suspendiert in 5°/o Propylenglykol, oral) bccinfluSt die Krampfbereitschaft der Ticre 2 oder 3 Tage nach dessen Verabreichung nicht. Die oben erw/~hnte antikonvulsive Wirkung yon Phenobarbital und Phenytoin ist sowohl im Elcktroschock-Test als im Chemoschock-Tcst verkleinert, wenn den Ticren, 2 Tage vor diescn Antikonvulsiva, Lynestre- nol (4 nag pro Tier) gegeben worden ist. Die Phenytoin-Konzentration im Plasma war 24 Std nach dessen Verabreichung 6,9 ~g/ml bei den mit Lyncstrenol vorbehandeltcn Tieren und 12,8 ~g/ml bei nicht vorbehandclten Kontrollen. Die entspreehenden Werte fiir Phenobarbital waren 2,0 bzw. 5,2 ~g/ml. Nach klcinercn Lyncstrenol-Dosen (0,4 oder 0,04 mg pro Tier) wurde in geringercm MaBe eine entspreehende Wirkung auf der Plasma-Konzentration des Pheno- barbitals beobachtet. Es zeigt sich also, dab Vorbehandlung yon M/~usen mit Lynestrenol die Elimination von 2 Tage sp/~tcr verabreiehtem Phenytoin oder Pheno- barbital aus dcm Plasma beschleunigen kann. Da bekanntlich Phenytoin und Phenobarbital zum grSBten Tell in der Lebcr zu unwirksamen Ver- bindungen umgewandclt wcrden, beruht dicser Effekt des Lynestrcnols wahrscheinlieh auf einer Induktion der milcrosomalen Leberenzyme. Es wird sich zcigen mfissen, ob mit diesem im Tierversuch bcobaehte- ten Effekt des Lynestrenols auch in dcr Pharmakotherapic bcim Men- schen gerechnet werden muB. Dr. C~R.L. Ri~x~ Laboratorium voor Farmacologie der Vrije Universiteit, Amsterdam/Niederlande, Prins Hendriklaan 31 Hemmwirkung yon Chloramphenieol und seinen Bausteinen auf den Hexobarbital-Abbau. Von W. SCHMI~ und E. WEIL Chloraml3henicol is~ ein Hemmstoff mikrosomaler Leberenzyme. Da es in der Lebcr metabolisiert wird, erhebt sich die Frage nach der hemmenden Wirkform. Bei der Incubation yon Leberschnitten der Ratte mit Chloramphenicol lassen sich im Essigs~urcestcr-Auszug dfinn. schicht-chromatographisch (Chloroform -- Isobutanol -- Isopropanol --

Die Beeinflussung des antikonvulsiven Effektes von Phenobarbital und Phenytoin bei Mäusen durch Vorbehandlung mit Lynestrenol

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Page 1: Die Beeinflussung des antikonvulsiven Effektes von Phenobarbital und Phenytoin bei Mäusen durch Vorbehandlung mit Lynestrenol

326 Referate der achten FrfihjahrsSagung

Die Beeinflnssung des antikonvulsiven Effektes yon Phenobarbital und Phenytoin bei M~iusen dutch Yorbehandlung mit Lynestrenol. Yon Crm. L. ROMKE und J. I~00RDHOE~

Phenobarbital (50 mg/kg s.c.) und Phcnytoin (50 mg/kg s. c.) haben 24 Std nach ihrer Verabreichung bei M/~usen cinen dcutlichen antikonvul- siven Effekt im supramaximalen Elektroschock-Test und im Chemo- schock-Test mit Bemegrid. Lynestrenol (4 mg pro Tier, suspendiert in 5°/o Propylenglykol, oral) bccinfluSt die Krampfbereitschaft der Ticre 2 oder 3 Tage nach dessen Verabreichung nicht.

Die oben erw/~hnte antikonvulsive Wirkung yon Phenobarbital und Phenytoin ist sowohl im Elcktroschock-Test als im Chemoschock-Tcst verkleinert, wenn den Ticren, 2 Tage vor diescn Antikonvulsiva, Lynestre- nol (4 nag pro Tier) gegeben worden ist.

Die Phenytoin-Konzentration im Plasma war 24 Std nach dessen Verabreichung 6,9 ~g/ml bei den mit Lyncstrenol vorbehandeltcn Tieren und 12,8 ~g/ml bei nicht vorbehandclten Kontrollen. Die entspreehenden Werte fiir Phenobarbital waren 2,0 bzw. 5,2 ~g/ml. Nach klcinercn Lyncstrenol-Dosen (0,4 oder 0,04 mg pro Tier) wurde in geringercm MaBe eine entspreehende Wirkung auf der Plasma-Konzentration des Pheno- barbitals beobachtet.

Es zeigt sich also, dab Vorbehandlung yon M/~usen mit Lynestrenol die Elimination von 2 Tage sp/~tcr verabreiehtem Phenytoin oder Pheno- barbital aus dcm Plasma beschleunigen kann. Da bekanntlich Phenytoin und Phenobarbital zum grSBten Tell in der Lebcr zu unwirksamen Ver- bindungen umgewandclt wcrden, beruht dicser Effekt des Lynestrcnols wahrscheinlieh auf einer Induktion der milcrosomalen Leberenzyme.

Es wird sich zcigen mfissen, ob mit diesem im Tierversuch bcobaehte- ten Effekt des Lynestrenols auch in dcr Pharmakotherapic bcim Men- schen gerechnet werden muB.

Dr. C~R. L. Ri~x~ Laboratorium voor Farmacologie der Vrije Universiteit, Amsterdam/Niederlande,

Prins Hendriklaan 31

Hemmwirkung yon Chloramphenieol und seinen Bausteinen auf den Hexobarbital-Abbau. Von W. SCHMI~ und E. WEIL

Chloraml3henicol is~ ein Hemmstoff mikrosomaler Leberenzyme. Da es in der Lebcr metabolisiert wird, erhebt sich die Frage nach der hemmenden Wirkform. Bei der Incubation yon Leberschnitten der Ratte mit Chloramphenicol lassen sich im Essigs~urcestcr-Auszug dfinn. schicht-chromatographisch (Chloroform -- Isobutanol -- Isopropanol - -