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78 Bildung von Propionsaure. und saugt durch, lasst einige Augenblicke erkalten, hebt die Rohre vorsichtig aus dem Ballon und wascht die in Schwefelsaure getauchte Spitze gut ab und titrirt zuruck. B o b i e r r e bedient sich dazu einer verdiinnten Zucker- kalklosung. Bei diesem Verfahren ist, wie man sieht, die An- wendung eines Korkes umgangen, der wegen seiner Poro- sitat im Laufe der Verbrennung leicht zu Fehlern Ver- anlassung geben kann. (Compt. rend. 1857. - Journ. fii. prakt. Chem. Bd. 73. S. 7 u. 8.) B. Die Bildnng von Proyiondnre aus einer Aethyl- verbindung and Kohlensinre gelang J. A. Wanklyn. Derselbe bereitete sich zuerst Natriumathyl durch Einwirkung von Natrium auf Zink- athyl, wobei metallisches Zink sich abscheidet und eine krystdlisirende Verbindung von Zinkathyl - Natriumathyl entsteht. Rehandelt man diese Losung des Natriurnathyls in uberschiissigem Zinkathyl mit trocknem Kohlensaure- gas, so destillirt Zinklithyl ab und es bleibt als Ruckstand eine weisse Masse. Mit reinem Aether ubergossen, dann mit Wasser vermischt, im Wasserbade eingetrocknet, der Ruckstand mit verdunnter Schwefelsiiure destillirt, liefert jene weisse Masse im Destillate Propionsaure = CSHSO4. Wank lyn beweist die Anwcsenheit durch Analysen ihres Silber- und Barytsalzes. Diese merkwiirdige Syntliese Iasst sich durch die Gleichung ausdriicken : NaCW + C204 = NaO, C202C4H50 = NaO, C6H503. Es ist hijchst wahrscheinlich, dass das Natrium auch mit den iibrigen Alkoholradicalen analoge Verbindungen eingeht, und dass durcli Einwirkung derselben auf Koh- lensaure die der Propionsiinre homologen Siiuren kunst- lich gebildet werden konnen nach der Qleichung: Na C2nH2n + 1 +C204= Na0,C202,C4nH2n+i0 = NaO,C2n+2€P3-103. K 01 be hat schon friiher auf die Wahrscheinlichkeit diesel. Bildungsweise aufrnerksam gemacht. (Annul. de aim. et de Phgs. 3. &r. Mai 1858. Tom. L11L p. 42-43.) Dr. H. Ludwig. -

Die Bildung von Propionsäure aus einer Aethylverbindung und Kohlensäure

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78 Bildung von Propionsaure.

und saugt durch, lasst einige Augenblicke erkalten, hebt die Rohre vorsichtig aus dem Ballon und wascht die in Schwefelsaure getauchte Spitze gut ab und titrirt zuruck. B o b i e r r e bedient sich dazu einer verdiinnten Zucker- kalklosung.

Bei diesem Verfahren ist, wie man sieht, die An- wendung eines Korkes umgangen, der wegen seiner Poro- sitat im Laufe der Verbrennung leicht zu Fehlern Ver- anlassung geben kann. (Compt. rend. 1857. - Journ. fii. prakt. Chem. Bd. 73. S. 7 u. 8.) B.

Die Bildnng von Proyiondnre aus einer Aethyl- verbindung and Kohlensinre

gelang J. A. Wanklyn . Derselbe bereitete sich zuerst Natriumathyl durch Einwirkung von Natrium auf Zink- athyl, wobei metallisches Zink sich abscheidet und eine krystdlisirende Verbindung von Zinkathyl - Natriumathyl entsteht. Rehandelt man diese Losung des Natriurnathyls in uberschiissigem Zinkathyl mit trocknem Kohlensaure- gas, so destillirt Zinklithyl ab und es bleibt als Ruckstand eine weisse Masse. Mit reinem Aether ubergossen, dann mit Wasser vermischt, im Wasserbade eingetrocknet, der Ruckstand mit verdunnter Schwefelsiiure destillirt, liefert jene weisse Masse im Destillate Propionsaure = CSHSO4. W a n k l y n beweist die Anwcsenheit durch Analysen ihres Silber- und Barytsalzes.

Diese merkwiirdige Syntliese Iasst sich durch die Gleichung ausdriicken : N a C W + C204 = NaO, C202C4H50 = NaO, C6H503.

Es ist hijchst wahrscheinlich, dass das Natrium auch mit den iibrigen Alkoholradicalen analoge Verbindungen eingeht, und dass durcli Einwirkung derselben auf Koh- lensaure die der Propionsiinre homologen Siiuren kunst- lich gebildet werden konnen nach der Qleichung:

Na C2nH2n + 1 +C204= Na0,C202,C4nH2n+i0 = NaO,C2n+2€P3-103.

K 01 be hat schon friiher auf die Wahrscheinlichkeit diesel. Bildungsweise aufrnerksam gemacht. (Annul. de a i m . et de Phgs. 3. &r. Mai 1858. Tom. L11L p. 42-43.)

Dr. H. Ludwig. -