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Th. E. Hess Thaysen, Kopenhagen. Die Blutzuckerkurve nach intravenoser Injektion von Insulin. 1) Die B. 2-kurve nach intravenoser Injektion von 12 internat. Kinheiten Insulin (Leo) bei Nonnalen hat ein typisches Aussehen, mit einem gleich nach der Injektion beginnenden schroffen Fall, der von einer langsam verlaufenden Steigung abgelost wird. bei der die Werte des B. Z. den Wert, der vor der Injektion vorhanden war erreichen oder in die Nahe desselben gelangen. Die Fallinie wird dJmsatzlinie,, die Steigung uAufbaulinieR genannt. Der niedrigste B. Z. Wert findet sich, der von uns angewandten Technik nach, am haufigsten in Blutproben, die 25 Minuten nach der Injek- tion genommen wurden, weniger haufig in 20 oder 30 Minuten nach dieser genommenen Proben. Die Aufbaulinie weist eine erste (primare) starkere Steigung und eine spatere (sekundare) schwachere Steigung auf. Die Umsafzlinie, der Fall, ist ein Ausdruck der Glykosenmenge die wiihrend der Insulinwirkung umgesetzt wird, die Aufbaulinie stellt aber eine Zufuhr von Glykose zum Blute, wesentlich von der Leber aus, dar. Das die Mobilisation der Glykose von der Leber aus verursachende Inzitament ist wahrscheinlich eine von der Insulinhypoglykamie hervorgerufene Adrenalinsekretion. Das Aussehen der B. 2.-Kurve wechselt einigermassen bei Mannern und Frauen, und bietet in demselben Individuum bei zwei aufeinander folgenden Untersuchungen eine auffallende Ahn- lichkeit dar. Die Grosse des B. 2. Falles unter der Insulin-wirkung ist einiger- massen von den B. 2.-Werten vor der Insulin-injektion abhangig. Iler Einfluss dieses Faktors wird eliminiert, indem der Fall in yo Erscheint ausftihrlicher in Acta mcd. scand.

Die Blutzuckerkurve nach intravenöser Injektion von Insulin)

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Th. E. Hess Thaysen, Kopenhagen.

Die Blutzuckerkurve nach intravenoser Injektion von Insulin. 1)

Die B. 2-kurve nach intravenoser Injektion von 12 internat. Kinheiten Insulin (Leo) bei Nonnalen hat ein typisches Aussehen, mit einem gleich nach der Injektion beginnenden schroffen Fall, der von einer langsam verlaufenden Steigung abgelost wird. bei der die Werte des B. Z. den Wert, der vor der Injektion vorhanden war erreichen oder in die Nahe desselben gelangen. Die Fallinie wird dJmsatzlinie,, die Steigung uAufbaulinieR genannt. Der niedrigste B. Z. Wert findet sich, der von uns angewandten Technik nach, am haufigsten in Blutproben, die 25 Minuten nach der Injek- tion genommen wurden, weniger haufig in 20 oder 30 Minuten nach dieser genommenen Proben. Die Aufbaulinie weist eine erste (primare) starkere Steigung und eine spatere (sekundare) schwachere Steigung auf.

Die Umsafzlinie, der Fall, ist ein Ausdruck der Glykosenmenge die wiihrend der Insulinwirkung umgesetzt wird, die Aufbaulinie stellt aber eine Zufuhr von Glykose zum Blute, wesentlich von der Leber aus, dar. Das die Mobilisation der Glykose von der Leber aus verursachende Inzitament ist wahrscheinlich eine von der Insulinhypoglykamie hervorgerufene Adrenalinsekretion.

Das Aussehen der B. 2.-Kurve wechselt einigermassen bei Mannern und Frauen, und bietet in demselben Individuum bei zwei aufeinander folgenden Untersuchungen eine auffallende Ahn- lichkeit dar.

Die Grosse des B. 2. Falles unter der Insulin-wirkung ist einiger- massen von den B. 2.-Werten vor der Insulin-injektion abhangig. Iler Einfluss dieses Faktors wird eliminiert, indem der Fall in yo

Erscheint ausftihrlicher i n Acta mcd. scand.

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der B. Z. Werte vor der Injektion berechnet wird, und da die Dauer des Falles etwas variiert, wird der prozentige Fall pro Minute berechnet. Bei 18 normalen (9 d , 9 9) wechselt der Umsatz von Glykose in yo pro Minute von 1,7-3,3 oder mit etwa 100 %, bei demselben Individuum dagegen nur von 2,9-3,3 oder mit 15 yo (21 Untersuchungen). In einem Falle von renaler Glykos- urie findet sich eine normale Kurve und ein normaler Umsatz von Glykose (2,3 yo) pro Minute.)

Bei Diabetikern findet man in ziemlich leichten Fallen eine, von der initialen Hyperglykamie abgesehen, normale Kurve, mi t normalem Umsatz, in etwas schwereren Fallen eine abnorme Kurve, mit Verlangerung sowohl der Umsatz - als der Aufbau- h i e . Der Umsatz von Glykose pro Minute in yo der B. Z.-Werte vor der Injektion ist kleiner bei diesen Diabetikern als bei Nor- malen (niedrigster gemessener Wert 0,3 %), und unabhangig von der Grosse des initialen B. Z.-Wertes. J e schwerer der Fall, um so niedriger ist der prozentige Umsatz pro Minute.

In Fallen von idiopatischer Steatorre (Sprue Gee-Herters Krankheit) mit niedriger B. Z.-Kurve nach Eingebung von Glykose per os, findet man einen normalen Umsatz, dagegen eine ver- langerte Aufbaulinie mit einer spat auftretenden Steigung.