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Zuchthg., 15, 132-136 (1980) Q 1980, Verlag Paul Parey, Berlin und Hamburg ISSN 0044-5371/ASTM-Coden: ZUCYAN Aus dem Veterinarinstitut Slovenien, 61 115 Ljubljana, Jugoslawien (Direktor: M. Osredkar) Die Einleitung der Geburt beim Schwein mit Prostaglandinanalogen F. Eerne* Inhalt: In einer groflen Schweinefarm wurden am 112. Trachtigkeitstag 3 Prostaglan- dinanaloge (Planate, Prostianol, Iliren) an je 50 Sauen injiziert. Zwischen 20 und 28 Std. nach Injektion der 3 Analoge ferkelten 80 %, 64 % bzw. 61 % der behandelten Sauen. Nachteilige Effekte auf Gewicht, Vitalitat und Entwicklung der Ferkel bis zur 3. Woche p. p. bestanden nicht. Die Haufigkeit des MMA-Syndroms war bei behandel- ten Tieren vermindert. Nach dem Absetzen rauschten die behandelten Sauen zum erwarteten Zeitpunkt und in der erwarteten Haufigkeit. Contents: Induction of farrowing in sows with prostaglandin-andogues Three prostaglandin-analogues (Planate, Prostianol, and Iliren) were tested each in 50 sows on day 112 of pregnancy in large pig farm. 80 %, 64 % and 61 % respectively o/ the sows farrowed within 20--28 hrs after injection. Adverse effects on the piglets body weight, vitality and development could not be detected up to three weekspost partum. The incidence of the MMA-syndrome was diminished in treated animals. The first post weaning estrous in treated sows was detected at the expected time and frequency. E inleit u ng Die kontinuierliche Erzeugung von Ferkeln im Verlauf eines Jahres ist eine der wich- tigsten Grundlagen der industrialisierten Schweineproduktion, die man durch die Synchronisation der Rausche unter Beriicksichtigung der Abferkelrate und des Ge- sundheitszustandes der Herde zu erreichen sucht. Schwierigkeiten bereitet aber die Variabilitat der Trachtigkeitsdauer, die bis zu 10 Tagen betragen kann, vor allem fur die Durchfuhrung der sogenannten ,,Rein-Kaus-Methode". Die Anwendung von Pro- staglandinen an einem bestimmten Zeitpunkt der Trachtigkeit ware daher von grofiem technologischen und wirtschaftlichen Wert, wenn die vorzeitige Unterbrechung der Trachtigkeit sich nicht nachteilig auf Geburtsverlauf, Laktation, Entwicklung der Ferkel und auf die weitere Fortpflanzungsbereitschaft der Sauen auswirkt. Die kunst- liche Einleitung des Abferkelns bringt aber auch in der Landeszucht Vorteile, weil sie ermoglicht, Abferkelungen, die an Sonn- oder Feiertagen zu erwarten sind, auf Wochen- tage zu verlegen und verlangerte Trachtigkeiten, die oft mit schweren Ferkeln und Schwergeburten einhergehen, zu verhuten. Diehl u. Mit. (1974) u. a. haben 5-25 mg Prostaglandin F,a ein oder mehrmals zwi- schen dem 110. und 113. Tag der Trachtigkeit i. m. injiziert. Die Sauen ferkelten zwischen 28 und 96 Stunden nach der Injektion. Nach Killian u. Day (1974) sowie Sugawara u. Mit. (1976) lag die induzierte Geburt bei 87 % der Sauen zwischen 24 und 36 Stunden (30 f 3,58 Stunden) nach der Injektion. Ash u. Heap (1973) hatten erst- * Nach einem Vortrag gehalten anlaRlich der 27. Intern. Tagung fir Fortpflanzung und Kunstlichc Besamung, Wels, 1978. U. S. Copyright Clearance Center Statement: 0044-5371/80/1503-0132 $02.50/0

Die Einleitung der Geburt beim Schwein mit Prostaglandinanalogen

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Page 1: Die Einleitung der Geburt beim Schwein mit Prostaglandinanalogen

Zuchthg., 15 , 132-136 (1980) Q 1980, Verlag Paul Parey, Berlin und Hamburg ISSN 0044-5371/ASTM-Coden: ZUCYAN

A u s d e m Veterinarinstitut Slovenien, 6 1 115 Ljubljana, Jugoslawien (Direktor: M . Osredkar)

Die Einleitung der Geburt beim Schwein mit Prostaglandinanalogen

F. Eerne*

Inhalt: In einer groflen Schweinefarm wurden am 112. Trachtigkeitstag 3 Prostaglan- dinanaloge (Planate, Prostianol, Iliren) an j e 5 0 Sauen injiziert. Zwischen 20 und 28 Std. nach Injektion der 3 Analoge ferkelten 8 0 %, 64 % bzw. 61 % der behandelten Sauen. Nachteilige Ef fekte auf Gewicht, Vitalitat und Entwicklung der Ferkel bis zur 3. Woche p . p . bestanden nicht. Die Haufigkeit des MMA-Syndroms war bei behandel- ten Tieren vermindert. Nach d e m Absetzen rauschten die behandelten Sauen z u m erwarteten Zeitpunkt und in der erwarteten Haufigkeit.

Contents: Induction of farrowing in sows with prostaglandin-andogues Three prostaglandin-analogues (Planate, Prostianol, and Iliren) were tested each in 50 sows on day 112 o f pregnancy in large pig farm. 8 0 %, 64 % and 6 1 % respectively o/ the sows farrowed within 20--28 hrs after injection. Adverse effects on the piglets body weight, vitality and development could not be detected u p to three weekspost partum. T h e incidence of the MMA-syndrome was diminished in treated animals. The first post weaning estrous in treated sows was detected a t the expected t ime and frequency.

E inleit u ng

Die kontinuierliche Erzeugung von Ferkeln im Verlauf eines Jahres ist eine der wich- tigsten Grundlagen der industrialisierten Schweineproduktion, die man durch die Synchronisation der Rausche unter Beriicksichtigung der Abferkelrate und des Ge- sundheitszustandes der Herde zu erreichen sucht. Schwierigkeiten bereitet aber die Variabilitat der Trachtigkeitsdauer, die bis zu 10 Tagen betragen kann, vor allem fur die Durchfuhrung der sogenannten ,,Rein-Kaus-Methode". Die Anwendung von Pro- staglandinen an einem bestimmten Zeitpunkt der Trachtigkeit ware daher von grofiem technologischen u n d wirtschaftlichen Wert, wenn die vorzeitige Unterbrechung der Trachtigkeit sich nicht nachteilig auf Geburtsverlauf, Laktation, Entwicklung der Ferkel u n d auf die weitere Fortpflanzungsbereitschaft der Sauen auswirkt. Die kunst- liche Einleitung des Abferkelns bringt aber auch in der Landeszucht Vorteile, weil sie ermoglicht, Abferkelungen, die an Sonn- oder Feiertagen zu erwarten sind, auf Wochen- tage zu verlegen und verlangerte Trachtigkeiten, die oft mit schweren Ferkeln und Schwergeburten einhergehen, zu verhuten. Diehl u. Mit. (1974) u. a. haben 5-25 mg Prostaglandin F,a ein oder mehrmals zwi- schen dem 110. und 113. Tag der Trachtigkeit i. m. injiziert. Die Sauen ferkelten zwischen 28 und 96 Stunden nach der Injektion. Nach Killian u. Day (1974) sowie Sugawara u. Mit. (1976) lag die induzierte Geburt bei 87 % der Sauen zwischen 24 und 36 Stunden (30 f 3 ,58 Stunden) nach der Injektion. Ash u. Heap (1973) hatten erst-

* Nach einem Vortrag gehalten anlaRlich der 27. Intern. Tagung f i r Fortpflanzung und Kunstlichc Besamung, Wels, 1978.

U. S. Copyright Clearance Center Statement: 0044-5371/80/1503-0132 $02.50 /0

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Die Einleitung der Geburt beim Schwein 133

malig Sauen zwischen dem 109. und 11 1. Tag der Trachtigkeit mehrmals mit dem Prostaglandinanalog (ICI 79,939) behandelt. Alle Tiere ferkelten innerhalb von 3 1 Stunden nach der ersten Injektion. Bei ahnlichen Untersuchungen haben Einarsson u. Mitar. ( 1976) eine Verminderung des MMA-Syndroms gegenuber den Kontrolltieren festgestellt. Bosc (1976), Hammond u. Carlyle (1976) sowie Cerne u. Nikolii (1977) haben gezeigt, da8 eine erfolgreiche Partusinduktion auch mit Cloprostenol (ICI 80,996) moglich ist. In den folgenden Untersuchungen wurden drei Prostaglandinanaloge miteinander verglichen, und den EinfluB der Behandlung auf Induktion und Dauer der Geburt, Vitalitat der Ferkel, Laktation der Sauen und Wiedereinsetzen der Rauschen nach dem Absetzen studiert.

M a t e r d und Methoden

Drei Experimente wurden gleichzeitig in einer industrialisierten groBen Schweine- farm im Winter 1977/78 unter giinstigen gesundheitlichen Bedingungen und einer ungestorten Fruchtbarkeit der Zuchtsauen durchgefuhrt. 200 Zuchtsauen der schwedi- schen Landrasse sind zufallsmal3ig einen Tag vor der Behandlung auf 3 Versuchs- und eine Kontrollgruppe verteilt worden. Das Verhaltnis der Hlteren Sauen zu den primi- paren war in allen Gruppen 4 : 1. Am Tage der Behandlung wurden alle Tiere klinisch untersucht und keine Erkrankungen festgestellt. Sauen mit Milchsekretion wurden von der Behandlung ausgeschlossen. Am 11 2. Tage der Trachtigkeit erhielten Sauen mit einer bis zehn Abferkelungen 175 pg ICI 80,996 - Planate(R) (Gruppe P-I); 1,75 mg IP-1635 - Prostianol(R) (Gruppe P-11); 0,6 mg HR 837V-Iliren (Gruppe P-111); eine Gruppe blieb unbehandelt. Die 'I'rachtigkeitsdauer wurde nach dem Tag der 1. Be- samung als Tag 0 berechnet. Die Injektionen erfolgten jeweils um 9 Uhr morgens. Die Tiere waren in der Zeit zwischen 1 Stunde nach der Injektion bis 6 Stunden nach dem Abferkeln unter standiger Beobachtung. Die Ferkel wurden im Alter von drei Wochen abgesetzt und waren von Geburt bis 3 0 Tage nach dem Absetzen laufend unter Kon- trolle.

Ergebnisse und Diskussion

Zwischen 20 und 30 Stunden nach der Prostaglandininjektion ferkelten 8 6 % bzw. 68 % bzw. 70 % der Sauen aus der Gruppe P I und P I1 und P 111, innerhalb eines 8-Stunden- Intervalls (24 ? 4 h) waren es 80 %, 6 4 % und 6 1 % der behandelten Tiere. Die durch- schnittliche Trachtigkeitsdauer betrug fiir die Gruppen P I bis P 111 11 3,2 bzw. 114,O bzw. 11 3,6 Tage, fur die Kontrollgruppe 114,6 Tage. Die Dauer der Geburt war in al- len Gruppen praktisch gleich (Tab. 2 ) . Schwergeburten, die manuell behoben werden muBten, traten in Gruppe P-I in 4 Fallen, in Gruppe P-I1 in 2 Fallen und in der Kon- trollgruppe ebenfalls zweimal auf. Wegen Wehenschwache muf3te bei einem Tier der ersten Gruppe und je zwei Tieren der dritten und der Kontrollgruppe Oxytocin inji- ziert w erden. Nach AbschluR der Geburt wurde die Zahl der lebenden, der toten und die Gesamtzahl der Ferkel je Wurf ermittelt. Im Durchschnitt war die Zahl der totgeborenen Ferkel ge- ring (weniger als 0,5 Ferkel pro Wurf). Die totgeborenen Ferkel wurden seziert und je nachdem, o b die Lungen auf dem Wasser schwammen oder nicht, als lebend- oder tot- geboren klassifiziert (Tab. 3). Danach starben die meisten Ferkel (58-67 %) bei den Versuchsgruppen vor der Geburt, bei der Kontrollgruppe im Verlauf der Geburt. Es ist nicht ganz auszuschlieBen, daB den Versuchsgruppen wahrend des Abferkelns eine groBere Aufmerksamkeit gewidmet wurde, als den ungleichmaBig verteihen Geburten der Kontrollgruppe. Ein Vorteil der induzierten Geburt besteht ja darin, daB sie sowohl bei industrieller Ferkelerzeugung als auch beim Einzelzuchter eine bessere Kontrolle wahrend der achtstundigen Arbeitszeit (in unseren Betrieben zwischen 6- 14 Uhr) er- moglicht .

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134 F. cerne

I Anzahl Beginn d e r Gebur t /S tunden n a c h A p p l i k .

Sauen < 20 20 - 30 > 30 Gruppe d e r

n % n B n %

P - I 50 3 6,O 43 86,O 4 8 , O

P - I1 50 1 2,O 34 68,O 15 30,O

P - 111 50 2 4,O ?,5 70,O 1 3 26,O

A x Geburtsdauer Stunden / Minuten

Gruppe n

P - I 50

P - I1 50

P - 111 50

Kon tr 01 le 50

4/15

3/56

3/50

4/10

Tabelle 3: Table 3:

Wurfgrofie und Zeit des Ferkelabsterbens Liter size and t ime of occureence of piglets mortality

X WurfgroOe von t o t g e b o r e n e n F e r k e l n s t a r b e n

Gruppe lebend t o t g e - Zus. vor d e r Geburt wdhrend d e r Geburt geboren boren % %

P - I 10,02 0,27 10,29 66,66 33,34

P - I1 9,98 o,40 io,3a 62.50 37,50

P - I11 10.15 0 , 2 5 10,40 57,95 42,OS

K o n t r o l l e 9,93 0,43 10.36 29,16 70,m

Eine Stunde nach der Beendigung der Geburt wurden Gewicht und Vitalitat der Ferkel festgestellt. Gleichzeitig erfolgten Routinebehandlungen (Abzwicken der Zahne, Eisen- injektion und Kastration) bei allen vier Gruppen. Im Alter von drei Wochen wurden die Ferkel abgesetzt und das Absatzgewicht ermittelt (Tab. 4). Weder hinsichtlich der Durchschnittszahl der abgesetzten Ferkel, noch im Hinblick auf das durchschnittliche Gewicht der Ferkel nach der Geburt und beim Absetzen, bestanden signifikante Unter- schiede zwischen den Gruppen. Daraus ist zu folgern, daiJ die Laktation in allen vier Gruppen normal verlief, was aufgrund klinischer Kontrollen auch der Fall war. Im Hin- blick auf Puerperalstorungen wurde dem MMA-Syndrom eine besondere Aufmerksam-

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Die Einleitung der Geburt beim Schwein 135

keit gewidmet. Agalaktie als eines der haufigsten Symptome dieser Krankheit hat ja den groRten EinfluR auf Wachstum und Oberleben der Ferkel in den ersten Tagen nach der Geburt. Agalaktie (diagnostiziert durch die Erhohung der Korpertemperatur iiber 39,5 'C, gemessen eine Stunde nach der Geburt, wurde bei 8 % bzw. 6 % bzw. 12 % der Sauen in den Versuchsgruppen gegenuber 24 % in der Kontrollgruppe ermittelt. Al- le Tiere mit erhohten Temperaturen wurden systematisch behandelt. Unsere Beobach- tungen uber die Unterschiede im Auftreten des MMA-Syndroms bei synchronisierten und nicht synchronisierten Sauen, stimmen mit den Literaturangaben von Einarsson u. Mitarb. (1975) und Backstrom u. Mitarb. (1978) uberein, wonach die Verkiirzung d e ~ Trachtigkeit des MMA-Syndrom verhiitet.

Tabelle 4: Table 4:

Durchschnittliche Crwichte der Ferkel Average weight of piglets

x Gewicht / Kg Gruppe

bei G e b u r t b e i A h s e t z e n

P - I

P - I1 P - I11

1,47

1,39

1,60

6,08

5,86

5,49

I Kont r . 1,68 5,92

SchlieBlich war noch zu ermitteln, wie viele der Sauen in den ersten zehn Tagen, d . h. in der physiologischen Zeit nach dem Absetzen wieder rauschten (Tab. 5 ) . In diesem Zeitraum rauschten ca. 80 % der Sauen in den Versuchsgruppen und in der Kontroll- gruppe, wie es allgemein beobachtet wird. Die Zahl der anostrischen Sauen war in den Versuchsgruppen gegeniiber der Kontrollgruppe geringfugig aber nicht signifikant er- hoht. Auch der Anteil der Sauen, die nach dem Absetzen wegen Alters, Fortpflanzungs- storungen, Erkrankungen der Bewegungsorgane usw. abgeschafft worden sind, bewegte sich in allen Gruppen in der gleichen GroRenordnung. Alle Sauen, die nach dem Ab- setzen rauschten, wurden in der gleichen Rausche zweimal besamt und bis zum nach- sten Abferkeln kontrolliert. Nachteilige Effekte auf Trachtigkeit, WurfgroBe, Lakta- tion und Entwicklung der Ferkel beim folgenden Wurf bestanden nicht.

Tab e lk 5: Hau figk eit des Postlakta t ao nsrauschens Table 5 : Frequency of the occurrence of oestrus after weaning

Nach Absetzen r a u s c h t e B e i Aksetzen Gruppe ausgeschiede! b i s 10. Tag vom 10.-30. Tag A n o s t r i s c h

I n % n % n % n %

P - I 39 78,OO 7 14,OO 3 6,OO 1 2,oo

P - I1 41 82,OO 2 4,OO 4 8,OO 3 6,OO

P - I11 38 76,OO 7 14,OO 2 4,oo 3 6,OO

Kontr . 39 78,OO 6 12 ,oo 1 2,oo 3 6,OO

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136 F . (5erne

Schluflfolgerungen

Untersuchungen uber die Induk t ion u n d Synchronisation des Abferkelns du rch die i. m . In jek t ion von 3 verschiedenen Prostaglandinanalogen a m 1 1 2. Tag der Trachtig- k e i t haben folgendes ergeben: Mi t allen dre i Analogen wurde eine ausreichende Indukt ion und Synchronisa t ion er- reicht. 61--80 ’70 der Sauen fe rke l ten 24 5 4 S tunden nach de r In jek t ion ab. I n diesen Untersuchungen zeigte sich jedoch, daB mi t d e m ICI-Praparat die Variabil i tat im Ge- bur t se in t r i t t am geringsten war. Nachteilige Effekte auf Vitali tat und Entwicklung der Ferkel b i s z u m Absetzen bei 3 Wochen pp wurden n ich t festgestellt. Die behandel ten Sauen k a m e n wahrend de r zu e rwar tenden Zeit nach d e m Abse tzen wieder in Rausche, d. h. die Synchronisation des Abferkelns bedingt auch eine Synchronisa t ion der Rau- sche. Mit der Synchronisation des Abferkelns wird die Trachtigkeitsdauer verkiirzt u n d d i e Haufigkeit des MMA-Syndroms vermindert . Die synchronisierte Gebur t in den Sauen ermoglicht in GroBbetrieben e ine Verbesserung d e r Fruchtbarke i t , d ie bessere Ausnutzung der Abferkelstalle u n d eine Rationalisierung des Arbeitsablaufes. I n der bauerlichen Schweinezucht Verhutung verlangerter Trachtigkeiten und die Verlegung von Abferkelterminen von Sonn- u n d Feiertagen auf normale Arbeitstage, das Vermei- d e n von Gebur ten wahrend der Nacht , das Optimalisieren der Uberwachung u n d bes- sere Verteilung von Ferkeln, wodurch jede Sau ungefahr eine gleich grof3e Anzahl von Ferkeln z u saugen bekommt .

Literaturverzeic hnis

Ash, R. W., R. B. Heap, 1973: The induction and synchronization of parturition in sows treated with ICI 79.939, an analogue of prostaglandin F,a. J. Agric. Sci., Cambr. 81, 365-368. - Back- strm, L., S. Einarsson, B. Gustafsson, K. Larsson, 1976: Prostaglandin F,a induced parturition for prevention of the agalaktia syndrome in the sow. Proc. IV. IPVS Congr., Ames, E 5. - Bosc, M. J., F. Martinat-Botte, G. Grouzelle, B. Hurault, 1977: Bilan d’utilisation de_s prostaglandines au moment de la parturition chez la truie. J. Rech. porc. en France, 39-42. - Cerne, F., P. Nikolii, 1977: Primena sinteti? kog prostaglandina-Cloprostenola (ICI 80.996) u indukciji i sinhronizaciji partusa u krmaEa. Vet. Glasn. 31, 499-505. - Diehl, J. R., R. A. Godke, D. B. Killian, B. N. Day. 1974: Induction of parturition in swine with prostaglandin F,a. J. Anim Sci. 38, 1229-1234. - Einarsson, S., B. Gustavsson, K. Larsson, 1975: Prostaglandin induced parturition in swine with some aspects on prevention of the MMA syndrome. Nord. Vet. Med. 27, 429-436. - Hammond, D., W. W. H. Carlyle, 1976: Controlled farrowing on commercial pig breeding units using Clopros- tend, a synthetic analogue of prostaglandin F2e. Proc. VIII. Int. Congr. Anirn. Reprod., Krakow, Comm. Abstr. 103. - Killian, D. B., B. N. Day, 1974: Controlled farrowing with prostaglandin F 2 a . J. Anim. Sci. 39, 214. - Sugawara, S., K. Hashizume, K. Totsukawa, M. Umezu, J. Masaki, I. Sato, W. Abe, M. Watanabe, N. Usami, K. Sato, T. Yoshida, 1976: Induced parturition in swine with prostaglandin F,a. Jap. J. Anim. Reprod. 22, 60-65.

Eingang der Arbeit am 1. 10. 1979

Anschrift dcs Autors: Dr. F. t e r m , Veteriniirinstitut von Slowenien, CerbiEeva 60, YU 6 11 15 Ljubljana