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Heft 7 Kurze Originalmitteilungen 165 ~960 (Jg. 47) In diesen Untersuchungen wurden Kartoffelknollen im Herbst nach der Ernte zur Keimanregung mit Rindite behan- delt und 3 Wochen oder l~nger bet 20 bis 24 ~ C und Licht in feuchtem Torf vorgekeimt. 8- bis 14tXgige Lagerung nach Rinditebehandlung ergab IIur eine 60 bis 70%ige Sicherheit. Nach Lagerung warden die Knollen am Nabelende tangential mit einem sterilisierten Messer so angeschnitten, dab eine m6glichst grof3e Gef~Bbfindelzone freigelegt war. Etwa 5 mm unterhalb dieser Schnittfl~che wurde bis in die Gef~B- btindelzone eingeschnitten und dann die Schalen- und Rinden- zone enffernt, so dab ein ,,Stempel" mit der GefXBbfindelzone stehenblieb (vgI. Fig. t). Dieser Stempel konnte nun direkt ohne t-terstellnng yon PreBs~ften auf zwei mit Karborund und jeweils einem kleinen Tropfeii Phosphatpuffer (pa 7) ver- sehenen Bl~ttern einer Testpflanze zur Abreibung verwandt werden. Als Testpflanze diente stets Tabak (Nicotiana ta- bacum, SA~SlIN) im 7- bis 8. Blattstadium, well vor allem Y- Virus, aber auch die meisten X-Virusstgmme und daneben A-Virus Symptome auf Tabak ausbilden. Bet Gew~chshaus- temperaturen yon 20 bis 25~ (in den Monaten November, Dezember und Jaiiuar mit Zusatzbeleuchtung) war die Bonitur frflhestens nach I0, spXtestens nach 16 Tagen abge- Fig. 1. Aus der Kartoffel gesehnittener ,,Stempel" schlossen. Zur Zeit wird geprfift, wieweit auch die yon BODE ~) angegebenen Testpflanzen im Schalentest ffir die Knollenabreibung ausreichen. Mit diesem Knollentest lassen sich allerdings nur die mechanisch fibertragbaren Viren (ganz besonders gut Y-Virus sowie X-Virus) erfassen, nicht das Blattrollvirus. Gegenfiber dem zur Zeit benutzten Testverfahren bietet der Knollentest folgende Vorteile : 1. Raumeinsparung. Tabak- pflanzen kann man zu 100 Stiick in eiiier Schale yon 30 • 30 cm 7 bis 8 Wochen lang anziehen and erst wenige Tage vor dem Test in 7er T6pfe auspflanzen. Der dann ben6tigte Gew~chs- hausraum elltspricht nicht ganz dem bet der Augenstecklings- anzucht nnd wird IIllr etwa t4 Tage allstatt 6 Wochen bean- sprucht. -- 2. Zeitgewinn. Bereits vor der Ernte k6nnen Test- pflanzen angezogen werden. 3 \u nach Rinditebehand- Iung erfolgt der h6chstens 16 Tage dauernde Test, so dab man schon nach sp~testens 5 Wochen sichere Aussagen fiber den Gesundheitszustand machen kann. Da der vorhandene Ge- wgchshausplatz jeweils nur t6 Tage beansprucht wird, lassen sieh viele Tests in verh~ltnismXBig kurzer Zeit hintereinander erledigen, wodurch die Beschaffenheitsprfifung im wesent- lichen im Herbst durchgeffihrt werden kann. - - .3. Ein/ache Methodik. Die Anzucht yon Tabakpflanzen oder allderen Testpflanzen ist einfaeher als die der Augenstecklinge. Die Inokulationsmethode lil3t sich rascher erlernen als serologische Tests, welche beztiglich der Materiatauslese, des Testzeit- punktes usw. viel Erfahrung erfordern. Die Verwendungsm6glichkeit des Testes bet der Be- schaffenheitsprtifung kann selbstverstXndlich erst nach Durch- fiihrung gr6Berer Untersuchungen in der Praxis diskutiert werden. -- 13bet die Wirkungsweise des Kartoffel-Hemmstoffes dessen chemische Natur zur Zeit untersucht wird, und fiber den Knollentest wird spiter an anderer Stelle ausftihrlich berichtet werden. Die Arbeiten werden mit Mitteln der Deutschell Forschungs- gemeillschaft durchgeftihrt. Bonn, Imtitut /r P/lanzenkrankheiten der Universit4t (Direhtor: .Pro]. Dr. H. BRAUN) FRANZ NIENHAUS Eingegangen am 23. Januar 1960 x) BERCKS, R.: Kartoffelbau 9, 137 (1958). _ 2)BODE, O.: Kartoffelbau 9, 102 (1958). _ 3)PIELE~,L., u. D. B6RINOER: Kartoffelbau 10, 45 (~959). Zur zelifreien autologen Ubertragung yon Carcinoma colli uteri in statu nascendi Obwohl seit •LLERMAI',rN and BANG (t908) die Zahl der Verbffentlichungen fiber den Viruscharakter yon Leuk~mien und bestimmten Tiertumoren sehr grol3 ist [ s. auchl) und F. SCHMID% 19601, ist nnseres Erachtens fiber die zellfreie 13bertragbarkeit yon malignen Neoplasmen des Menschen wenig bekannt. Wir haben Homogenate aus Carcinoma in statu nascendi der Portio vaginalis uteri yon Frauen mit dem bindegewebigen Grundstock zellfrei filtriert Die maximale PorengrbBe der Filter (Membranfilter, Satorius AG., G6t- tingen, Grnppe 6 mittel) betrug 300 m~x. Das Filtrat wurde anschlieBend in der Ultrazentrifuge mit I g0000• g bet einer Temperatur yon maximal 9 ~ eine Stunde Iang zentrifugiert. Der Bodenkbrper wurde ill 0,2 ml physiologischer Kochsalz- lbsung aufgenommen. Die Injektion erfolgte in ein durch Elektrokoagulation wachstumsaktiviertes, originates Portio- e pitheI. Daran schloB sich eine zehnt~gige Behandlung mit Ostradiol 4 mg i.m.p.d, an. Am Injektionsort entstand nach 3 bis 4 Wochen carcinomat6ses Oberflgchenepithel. Das liel3 sich in mehreren Versuchen best~itigen. "Wiederholte Kontroll- versuche nach alleiniger Applikation von Ostradiol oder in Kombination mit zellfreien Aufarbeitungen yon abnormem und unruhigem Portioepithel ergaben lliemals carcinomat6ses Oberfl~chellepithel. In einem weiteren Versuch wurde ein Drittel des wie oben gewonnenen Ultrazentrifngates eines Carcinoma colli uteri in statu nascendi mit Desoxyribonuclease (Firma Mann, Res. N.Y.; 2,5 mg = etwa 90000Un/mg) 4 Std unter Zusatz yon Mg ++ bet 30 ~ behandelt. Ein zweites Drittel wurde unter gleichen Bedingungen, aber (ohne Mg-Ionen) an Stelle yon DNase mit Na-citrat (Endkonzentration f0 -2 molar) versetzt. Der Rest blieb ohne Znsatz. Die so behandelten Proben wurden mit mindestens 3 cm Abstand in elektrokoaguliertes, origin~tres Portiogewebe injiziert An dem Injektionsort des mit Citrat behandelten PrXparates entstand carcinomat6ses Oberfl~chenepitheI. Am Ort der Applikation des unbehandel- ten and mit DNase bebrtiteten Pr~parates war lediglich ori- gin~res his abnormes Portioepithel nachweisbar. Durch eingehende histologisehe Kontrolle wurde das zur Aufarbeitung benutzte Gewebe, das Gewebe des Applikations- ortes vor der Injektion und die Injektionsstelle nach Ab- schlug der Untersuchung eindeutig bestimmt. DNase ist in der Lage, lediglich freie DNS abzubauen. Dieser DNS-Abbau wird jedoch durch Citrat-Zugabe wesent- lich verringert. Das so vorbehandelte Pr~iparat behiilt in unseren Versuchen allein seine cancerogene Aktivit~t. Aus diesem Ergebnis ist auf die sehr wesentliche Rolle der Desoxy- ribonucleins~uren iiir die zellireie ~3bertragang des ober- fl~chencarcinomat6sen Gewebes der Portio vaginalis uteri der Frau zu schliel3en. Der Verlust der cancerogenen Aktivitft des verantwortlichen AgellS dutch die zelleigenen Ferment- systeme (neben DNasen eventuell Proteasen) in dem Kontroll- prgparat schliel3t eine gewisse Beteiligung yon Eiweigen u.a. nicht aus. W'eitere lJntersuehungen sind angelaufen. Uber Betraehtungeii zur Klinik und Theorie der Genese des Carcinoma colli uteri wurde bereits berichtet2~). Eille ausffihrliche Mitteilung fiber llnsere Versuche ertolgt an anderer Stelle2b,e). Deutsche Akademie der Wissenscha/ten zu Berlin, Institut /i~r Medizin und Biologie, Berlin-Buch, Arbeitsbereich: Kli- nische Medizin (Direktor: Pro/. Dr. H . GUIVIMEL) WALTER ESCHBACH und ~u BRUCKER Eingegaugen am 22. Januar t960 ~) GaAFFI, A., U. H. BIELKA: Probleme der experimentellen Krebsforschung. Leipzig 1959. -- ~) ESCHBAC~, W., u. W. BRUCKER: a) Dtseh. Gesundheitswesen 14, 2186 (1959); b) Z. Frauenheilk. u. Geburtsh. 1960 (ira Druek); e) Cancer Res. 1960 (iul Druck). Die Fluoreszenzmethode in der exfoliativen Cytologie, besonders der Diagnose des Lungenkrebscs Die Acridinorange-Fluoreszenzmethode, zuerst ausgear- better fiir cytologische Diagnose des Uteruscarcinomst),2), ist nunmehr auf das Gesamtgebiet der exfoliativen Cytologie aus- gedehnt worden. Von besonderer Wiehtigkeit ist die Anwen- dung dieser Methode auf die Erkennung des Lungenkrebses, wo gegenwgrtig Verbesserung der Frfihdiagnose und Einftih- rung ausgedehnter ,,screening programs" Ifir die bedrohten Altersklassen die einzige M6glichkeit scheint, einer erschrecken- den Mortalit~.tsrate yon etwa 95% entgegenzutreten.

Die Fluoreszenzmethode in der exfoliativen Cytologie, besonders der Diagnose des Lungenkrebses

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Page 1: Die Fluoreszenzmethode in der exfoliativen Cytologie, besonders der Diagnose des Lungenkrebses

Heft 7 K u r z e Or ig ina lmi t t e i lungen 1 6 5 ~960 (Jg. 47)

I n d iesen U n t e r s u c h u n g e n wurden Kar to f fe lkno l len im H e r b s t nach der E r n t e zu r K e i m a n r e g u n g m i t R i nd i t e b e h a n - del t u n d 3 W o c h e n oder l~nger bet 20 bis 24 ~ C u n d L i ch t in f e u c h t e m Torf vorgeke imt . 8- bis 14tXgige L a g e r u n g n a c h R i n d i t e b e h a n d l u n g ergab IIur eine 60 bis 70%ige Sicherhei t . N a c h L a g e r u n g w a r d e n die Knol len a m Nabe lende t angen t i a l m i t e inem ster i l is ier ten Messer so angeschn i t t en , dab eine m6g l i chs t grof3e Gef~Bbfindelzone freigelegt war . E t w a 5 m m u n t e r h a l b dieser Schni t t f l~che wurde bis in die Gef~B- b t indelzone e inges chn i t t en u n d d a n n die Schalen- u n d R inden - zone enf fe rn t , so dab ein , ,S t empe l " m i t der GefXBbfindelzone s t ehenb l i eb (vgI. Fig. t). Dieser S t empe l k o n n t e n u n d i rek t ohne t- terstel lnng yon PreBs~f ten auf zwei m i t K a r b o r u n d u n d jeweils e inem k le inen Tropfei i P h o s p h a t p u f f e r (pa 7) ver- s ehenen Bl~ t t e rn einer Tes tp f l anze zur A b r e i b u n g v e r w a n d t werden . Als Tes tp f l anze d iente s t e t s T a b a k (Nicotiana ta- bacum, SA~SlIN) im 7- bis 8. B l a t t s t a d i u m , well vo r a l lem Y- Virus , abe r auch die m e i s t e n X - V i r u s s t g m m e u n d d a n e b e n A-Virus S y m p t o m e auf T a b a k ausbi lden . Bet Gew~chshaus - t e m p e r a t u r e n yon 20 bis 2 5 ~ (in den M ona t en November , D e z e m b e r u n d Ja i iua r m i t Zusa t zbe l euch tung) war die B o n i t u r f r f lhes tens n a c h I0, spXtestens nach 16 T a g e n abge-

Fig. 1. Aus der Kartoffel gesehnittener , ,Stempel"

schlossen. Zur Zei t wird geprfift , wiewei t auch die yon BODE ~) angegebe nen T es t p f l anzen i m Scha len te s t ffir die K n o l l e n a b r e i b u n g ausre ichen .

Mi t d iesem Kno l l en t e s t lassen s ich al lerdings n u r die m e c h a n i s c h f ibe r t r agbaren Viren (ganz besonder s g u t Y-Vi rus sowie X-Virus) erfassen, n i ch t das Bla t t ro l lv i rus .

Gegenfiber d e m zur Zei t b e n u t z t e n T e s t v e r f a h r e n b ie te t der K n o l l e n t e s t fo lgende Vortei le : 1. Raumeinsparung. T a b a k - p f l anzen k a n n m a n zu 100 Stiick in eiiier Schale yon 30 • 30 cm 7 bis 8 W o c h e n l ang anz iehen a n d ers t wenige Tage vor dem T e s t in 7er T6pfe auspf l anzen . Der d a n n ben6 t i g t e Gew~chs- h a u s r a u m e l l t spr ich t n i ch t ganz d e m bet der Augens t eck l ings - a n z u c h t n n d wird IIllr e twa t4 Tage a l l s t a t t 6 W o c h e n bean- sp ruch t . -- 2. Zeitgewinn. Bere i t s vor der E r n t e k 6 n n e n Tes t - p f l anzen angezogen werden. 3 \ u n a c h R i n d i t e b e h a n d - Iung erfolgt der h 6 c h s t e n s 16 Tage d a u e r n d e Test , so dab m a n schon n a c h sp~ te s t ens 5 W o c h e n s ichere A u s s a g e n fiber den G e s u n d h e i t s z u s t a n d m a c h e n kann . Da der v o r h a n d e n e Ge- w g c h s h a u s p l a t z jeweils n u r t6 Tage b e a n s p r u c h t wird, lassen s ieh viele Tes t s in verh~l tn ismXBig kurze r Zeit h i n t e r e i n a n d e r erledigen, w o d u r c h die Bescha f fenhe i t sp r f i fung i m wesen t - l i chen im H e r b s t du rchgef f ih r t werden kann . - - .3. Ein/ache Methodik. Die A n z u c h t yon T a b a k p f l a n z e n oder a l lderen Tes tp f l anzen i s t e in faeher als die der Augens teck l inge . Die I n o k u l a t i o n s m e t h o d e lil3t s ich ra scher e r le rnen als serologische Tes ts , welche beztiglich der Mater ia taus lese , des Tes tze i t - p u n k t e s usw. viel E r f a h r u n g erfordern.

Die V e r w e n d u n g s m 6 g l i c h k e i t des Tes tes bet der Be- scha f fenhe i t sp r t i fung k a n n se lbs tvers tXndl ich ers t n a c h D u r c h - f i ih rung gr6Berer U n t e r s u c h u n g e n in der P r ax i s d i sku t i e r t werden. - - 13bet die W i rkungswe i se des K a r t o f f e l - H e m m s t o f f e s dessen chemische N a t u r zur Zeit u n t e r s u c h t wird, u n d fiber den K n o l l e n t e s t wird s p i t e r an andere r Stelle ausf t ihr l ich be r i ch t e t werden .

Die Arbe i t en werden m i t Mi t te ln der Deutsche l l F o r s c h u n g s - gemei l l schaf t durchgef t ih r t .

Bonn, I m t i t u t /r P/lanzenkrankheiten der Universit4t (Direhtor: .Pro]. Dr. H. BRAUN)

FRANZ N I E N H A U S Eingegangen am 23. Januar 1960

x) BERCKS, R.: Kartoffelbau 9, 137 (1958). _ 2)BODE, O.: Kartoffelbau 9, 102 (1958). _ 3)PIELE~,L., u. D. B6RINOER: Kartoffelbau 10, 45 (~959).

Zur zelifreien autologen Ubertragung yon Carcinoma colli uteri in statu nascendi

Obwohl sei t •LLERMAI',rN a n d BANG (t908) die Zahl der Verb f fen t l i chungen fiber den V i r u s c h a r a k t e r yon L e u k ~ m i e n u n d b e s t i m m t e n T i e r t u m o r e n sehr grol3 is t [ s. a u c h l ) u n d F. SCHMID% 19601, is t nnse res E r a c h t e n s fiber die zellfreie 13ber t ragbarkei t y o n m a l i g n e n N e o p l a s m e n des Menschen wen ig bekann t . Wi r h a b e n H o m o g e n a t e aus Carc inoma in s t a t u nascend i der Por t io vagina l i s u te r i yon F r a u e n m i t d e m b indegeweb igen G r u n d s t o c k zellfrei f i l t r i e r t Die m a x i m a l e PorengrbBe der Fi l te r (Membranf i l ter , Sa tor ius AG., G6t- t ingen , Grnppe 6 mit tel) be t rug 300 m~x. Das F i l t r a t wurde anschl ieBend in der U l t r azen t r i fuge m i t I g 0 0 0 0 • g bet e iner T e m p e r a t u r y o n m a x i m a l 9 ~ eine S tunde Iang zent r i fugier t . Der Bodenkbrpe r wurde ill 0,2 ml phys io logischer Kochsa lz- lbsung a u f g e n o m m e n . Die I n j e k t i o n erfolgte in ein d u rch E l ek t rokoagu l a t i on w a c h s t u m s a k t i v i e r t e s , o r ig ina tes Por t io- e pitheI. D a r a n schloB sich eine zehnt~gige B e h a n d l u n g m i t Os t rad io l 4 m g i . m . p . d , an. A m In j ek t i onso r t e n t s t a n d n ach 3 bis 4 W o c h e n ca rc inomat6ses Oberf lgchenepi the l . Das liel3 s ich in m e h r e r e n Ver suchen best~itigen. "Wiederholte Kont ro l l - ve r suche nach alleiniger App l ika t ion von Ost rad io l oder in K o m b i n a t i o n m i t zellfreien A u f a r b e i t u n g e n yon a b n o r m e m u n d u n r u h i g e m Por t ioep i the l e rgaben l l iemals ca rc inoma t6ses Oberf l~chel lepi thel .

I n e inem wei teren Ver such wurde e in Dr i t t e l des wie oben g e w o n n e n e n U l t r azen t r i f nga t e s eines Carc inoma colli u te r i in s t a t u nascend i m i t Desoxyr ibonuc lease (F i rma Mann , Res. N . Y . ; 2,5 m g = e twa 90000Un/mg) 4 S td u n t e r Zusa tz y o n Mg ++ bet 30 ~ behande l t . E in zweites Dri t te l wurde u n t e r gleichen Bed ingungen , aber (ohne Mg-Ionen) an Stelle y o n DNase m i t Na -c i t r a t ( E n d k o n z e n t r a t i o n f0 -2 molar) verse tz t . Der R e s t bl ieb ohne Znsa tz . Die so b e h a n d e l t e n P ro b en w u r d e n m i t m i n d e s t e n s 3 cm A b s t a n d in e lektrokoagul ier tes , origin~tres Por t iogewebe in j i z i e r t An dem In j ek t ionso r t des m i t Ci t ra t b e h a n d e l t e n PrXpara tes e n t s t a n d ca rc inomat6ses Oberf l~chenepi theI . A m Ort der App l ika t ion des u n b e h a n d e l - t en a n d m i t D N a s e bebr t i te ten P r~pa ra t e s war lediglich ori- gin~res his a b n o r m e s Por t ioep i the l nachweisbar .

D u r c h e ingehende h is to logisehe Kont ro l le wurde das zur A u f a r b e i t u n g b e n u t z t e Gewebe, das Gewebe des Appl ika t ions - or tes vor der I n j e k t i o n u n d die In jek t ionss te l l e nac h Ab- sch lug der U n t e r s u c h u n g e indeu t ig b e s t i m m t .

D N a s e i s t in der Lage, lediglich freie D N S a b z u b a u e n . Dieser D N S - A b b a u wird jedoch du rch C i t r a t -Zugabe wesen t - l ich ver r inger t . Das so v o r b e h a n d e l t e Pr~iparat behiil t in unse r en Ve r suchen allein se ine cancerogene Akt iv i t~ t . Aus d iesem Ergebn i s i s t au f die seh r wesent l iche Rolle der Desoxy- r ibonuc le ins~uren ii ir die zellireie ~3ber t ragang des ober- f l~chenca rc inoma t6sen Gewebes der Por t io vagina l i s u ter i der F r a u zu schliel3en. Der Ver lus t der cancerogenen A k t i v i t f t des v e r a n t w o r t l i c h e n AgellS d u t c h die zel leigenen F e r m e n t - s y s t e m e (neben D N a s e n even tue l l Pro teasen) in d e m Kont ro l l - p r g p a r a t schliel3t eine gewisse Bete i l igung yon E iwe igen u .a . n i ch t aus. W'eitere l J n t e r s u e h u n g e n s ind ange laufen .

U b e r Be t r aeh tunge i i zu r Kl in ik u n d Theor ie der Genese des Ca rc inoma colli u te r i wurde bere i t s berichtet2~). Eille ausff ihr l iche Mi t t e i l ung fiber l lnsere Versuche er tolgt an andere r Stelle2b,e).

Deutsche Akademie der Wissenscha/ten zu Berlin, Inst i tut /i~r Mediz in und Biologie, Berlin-Buch, Arbeitsbereich: Kli- nische Mediz in (Direktor: Pro/. Dr. H. GUIVIMEL)

WALTER ESCHBACH und ~u BRUCKER

Eingegaugen am 22. Januar t960

~) GaAFFI, A., U. H. BIELKA: Probleme der experimentellen Krebsforschung. Leipzig 1959. -- ~) ESCHBAC~, W., u. W. BRUCKER: a) Dtseh. Gesundheitswesen 14, 2186 (1959); b) Z. Frauenheilk. u. Geburtsh. 1960 (ira Druek); e) Cancer Res. 1960 (iul Druck).

Die Fluoreszenzmethode in der exfoliativen Cytologie, besonders der Diagnose des Lungenkrebscs

Die Acr id ino range -F luo reszenzmethode , zuers t ausgear - bet ter fiir cy to logische Diagnose des Uteruscarc inomst ) ,2 ) , i s t n u n m e h r au f das G e s a m t g e b i e t der exfol ia t iven Cytologie aus- g e d e h n t worden . Von besondere r W i e h t i g k e i t i s t die An wen - d u n g dieser Methode auf die E r k e n n u n g des Lungenkrebses , wo gegenwgr t ig Verbesse rung der Fr f ihd iagnose u n d Einf t ih- r u n g a u s g e d e h n t e r , , screening p r o g r a m s " Ifir die b e d r o h t e n Al te r sk lassen die einzige M6gl ichkei t schein t , e iner e rschrecken- den Mortal i t~. tsrate yon e twa 95% en tgegenzu t r e t en .

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166 K u r z e Or ig i l la lmi t te i lungen Die Natur- wissensehaften

Die Verl~Blichkeit der v o m e rs ten Verfasser (L. v. 13.) en t - wickel ten F l l lo reszenzmethode ffir exfol ia t ive Fr t ihd iagnose des Carc inoms is t gegellw/irtig d u t c h t i n at~sgedehntes Mini- sches Mater ia l gesichert , das paral lel i m ,,double-blind"-Ver- f ah r en n i t der F luoreszenz- u n d m i t konvent io l le l len cy todia- gnos t i s chen M e t h o d e n (PAPANICOLAOU, H/ imotoxy l in -Eos in ) n n t e r s n c h t wurde . Dieser u umfa f i t Mater ia l , d a s planmliBig znr R e p r e s e n t a t i o n e iner M a x i m a l z a h l k rebsve r - d~tchtiger l lnd ma l igne r F~lle allsgewiihlt wurdelb), " m a s s s c r e e n i n g " yon Popl l l a t ionen n n s y m p t o m a t i s c h e r F/tile2),3), Anwe l ldung auf R o u t i n e m a t e r i a l y o n SpitXlern 4) u n d in der gyn/ iko logischen Pr iva tpraxisS) ,s ) , d .h . alle H a u p t g e b i e t e der cy to log ischen Carc inomdiagnose . I n den L a b o r a t o r i e n der Verfasser wie auch an ande ren I n s t i t n t i o n e n wllrde ge- funden , dab die Verl/if31ichkeit der F luoresze l l zmethode im Vergleich zu konven t ione l l en cy tod i agnos t i s chen Ver fah ren gle ichwer t ig u n d allf m a n c h e n Gebie ten wahrsche in l i ch sogar h6he r ist . Gegenf iber den le tz te ren b i t t e r die F luoreszenz- m e t h o d e eine Re ihe wich t iger Vortei le : Erheb l i che H e r a b s e t - zung der Zeit fiir P r i ipa ra t ion (6 min) u n d Diagnose (durch- schn i t t l i ch 3 min) y o n Anss t r i chen , E i n f achhe i t des Verfahrells , u l lmigvers t~ l ld l iche Allff~lligkeit ve rd~ch t ige r u n d ma l igne r Zellelemellte, die schon n n t e r s chwache r Verg r6ge rung d u r c h ihre br i l lan te F luoreszenz he rvors t echen , d a r a u s folgende Verminderu l lg der Anforderunge l l an cyto logische Schulul lg u n d Ausb i ldungsze i t des t e c h n i s c h e n Persona l s usw.

Die Acr id i l lo range-Fluoresze l lzmethode b e r u h t wesen t l i ch au f E in f i i h rnng c y t o c h e m i s c h e r Kr i t e r i en ffir Maligni t / i t 2) 7,). D u r c h A n w e n d u n g des F t uo roch roms Acr id inorange e rsche in t die Desoxyr ibonuc le ins~ure des Ke rnes in grfiner, die Ribo- llllcleins~iure des Cy top la smas , n i t s t e igender Konzen t r a t i on , in b rauner , r6 t l icher bis zu l eueh tend orange oder ro te r Fluoreszenz. Prol i fer ierende mal igl le Zellen s ind auf G r u n d ihrer h o h e n P r o t e i n s y n t h e s e ulld l ebha f t en W a c h s t u m s du rch e inen h o h e n Geha l t an cytoplasmaf i i scher R ibonuc le ins~ure gekenl lzeichnet . Sic s ind dahe r d u t c h eine br i l lan te cy to- p l a s m a t i s c h e F luoreszenz ausgeze ichne t , du r eh die sic im mik roskop i s chen tBilde scbar f he rvor t r e t en . Die usue l len morpho log / schen Mal ign i t~ t skr i t e r i en des Zel lkerns und der Zelle als ganzer er lal lben Different ia ld iagno~e zwischen a t y p i s c h e n n i c h t - m a l i g n e n llnd CareinomzelIen.

I m L a b o r a t o r i u m des zwei ten Verfassers ( F . D . B . ) wurde die Ac r id ino range -F luo re szenzme thode an cy to log ischen Alls- s t r i chen aller K a t e g o r i e n erprobt4),s~). Ill A n w e n d u l l g der Methode auf Auss t r i che v o m resp i ra to r i schen S y s t e m ( S p u t u m , Bronchia lsekre t ione l l usw. sowie Pleuralf l t issigkeit) s ind die erw~thnten Vorztige der F l l loreszenzdiagnose besonders deu t - lich. Norma le Zellen des Ep i tbe l s der Trachea , Bronch ien u n d Bronch io len (F l immerepi the l - , Becher- u n d BasMzellen) sowie pu lmon~re M a c r o p h a g e n ersche inen n i t s t u m p f b r a u n e m oder s chwach r6 t l i chem Cy top la sma . Zellen des meh r r e ih igen Ep i the l s der M l l n d s c h l e i m h a u t ul ld des 0 s o p h a g u s zeigen b raun l i che oder griine c y t o p l a s m a t i s c h e Fluoreszenz, je n a c h i h r em U r s p r u n g in den basa l en oder oberfl / ichlichen Schicb ten .

I m Gegel lsatz dazn zeigen maligl le Zellen des respi ra tor i - s chen S y s t e m s i n t ens i v orange oder rote c y t o p l a s m a t i s c h e F luoreszenz u n d s ind dahe r bere i t s u n t e r schwacber VergrOge- r u n g ( t 0 0 • h 6 c h s t aufflillig. Das gleiche gilt ftir m e t a s t a - t i sche Tumorze l l en in der Plellralfl i issigkeit .

Besonde r s i s t zu be tonen , dab die Acr id inorange-F luores - z e n z m e t h o d e wesen t l i ch die E r k e n n u n g jener Zel l typen er- leichtert , welche mi% konven t ione l l en M e t h o d e n a m h g u f i g s t e n zu Fehld iagnose l l AnlaB geben k6nnel l . Dies gilt besonders ffir undi f fe renz ie r te 13asalzellen der B r o n c h i a l m u c o s a u n d sog. H i s t i o c y t e n (pulmonXre Macrophagen) [vgi. 9), S. 42, c 3, c 23;. Mi t der Acr id ino range -Methode zeigeI1 diese Zellen n u r b r~un l ich f luoreszierendes C y t o p l a s m a u n d k 6 n n e n dahe r leioht yon m M i g n e n Zellen m i t ihrer l euch t end orange oder ro t en F luoreszenz u n t e r s c h i e d e n werden.

E ine ausff ihr l iche Dar s t e l l ung der Cy tod iagnose des p u n m o n g r e n C a m i n o m s sb) u n d des Gesamtgeb ie t e s der exfolia- r i ven Cytologie s~) au f G r u n d der F h o r e s z e n z m e t h o d e wird an andere r Stelle gegeben.

Die Arbe i t des e rs ten Verfassers (L. v. B.) wurde m i t F o r s c h u n g s u n t e r s t i i t z u n g e n des Na t i ona l Cancer I n s t i t u t e u n d Na t i ona l Res ea r ch Counci l of Canada , der A m e r i c a n Cancer Socie ty u n d des D a m o n R l l n y o n F u n d for Cancer Resea r ch durchgeff ihr t . Die U n t e r s u c h u n g e n des zwei ten Verfassers ( F . D . B . ) we rden du rch das N a t i o n a l Cancer In- s t i t u t e of C a n a d a u n d den D a m o n R u n y o n F u n d for Cancer R e s e a r c h unterstfif izt . Fi i r B e s c h a f f n n g des Mater ia l s d a n k e n die A u t o r e n H e r r n Dr. D. W. PENNER (Vorstand) , FrL R. MEAN-

DREW u n d Frl. J . TRAUTMAN y o n D e p a r t m e n t of P a t h o i o g y des W i n n i p e g Genera l Hosp i t a l sowie den H e r r e n Dr. A.M. GooDwlI; (Vorstand) lllld R. MARKS vonl D e p a r t m e n t of Obs te t r i c s and Gynaeco logy der Man i toba Clinic, Winn ipeg .

The Menninger Foundation, Topeka, Kansas, U.S.A. LUDWIG VON ]~ERTALAIqFFY

Department o/d~atomy, University o~ Manitoba, Winnipeg, Manitoba, Canada

FELIX D, ]~ERTALANFFY Eingegangen am 19. Januar 1960

l) BERTALANFFY, L. v., F. MASIN U. M. MASIN: a) Science 124, 1024 (t956); b) Cancer l l , 873 (t958). -- ~) BERTALANFFY, L, v.: Klin. Wschr. 37, 469 (1959). -- 3)Walter Reed Army Hospital (Report of L.H. DART and T .R. TURNER to the Internal . Acad. of Pathology): Scope Weekly [Upjohn], May 6, t (t959). -- ~) BER- TALANFFY, F .D. : Anat. Rec. 133, 250 (t959). -- a) SUSSMAN, W." Obstet. and Gynec. 13, 273 (1959). -- 3) BERTALANF~u F.D., u. A . ~ . GooDwIN: Unvergffenfl ieht -- ~) BERTALANFFY, L.v., n. I. Blcxls : J. Histochem. Cytoehem. 4, 481 (1956). _ s)BERTA- LANFFY, L .v . , U. F.D. BERTALANFFY: a) What ' s New [Abbott~ 214, Early Winter Issue, 7 (1959); b) A New Method for Cytolo- gical Diagnosis of Pulmonary Cancer. Annals New York Aead. Set. 1960, c) Cancer Diagnosis by Fluorescence Microscopy. Spring- field, Ili.: Ch. Thomas (in Vorbereitung). -- 9) PAPJttClCOLAOU, G.N.: Atlas of Exfoliative Cytology. Cambridge, Mass. t954.

Neue Fundorte von Heterodera galeopsidis Goffart in Deutschland

Der H o h l z a h n n e m a t o d e , He t e rode ra galeopsidis , i s t y o n GOFFART 1) 1936 beschr ieben wordell. Das der B e s c h r e i b u n g zugr l lnde l iegende Mater ia l w u r d e in L a u s c h a / T h t i r i n g e n an Galeopsis t e t r a h i t L. gefl lnden. Spgte r is t dieser N e m a t o d e i m de l l t schen S c h r i f t t u m n ich t m e h r e r w g h n t worden.

Auf diesen N e m a t o d e n a u f m e r k s a m gemaeh t , sch ick te m i r Her r M. DRIESCHNER einige W u r z e l n y o n H o h l z a h n alls Stelzen-SpielmeB/Vogtl . , an denen s ich N e m a t o d e l l z y s t e n be- fanden . Sp~tter wurden , ebenfal ls y o n DRIESCHNER, befal lene P f l anzen in.. GefelI/VogtI. gefunden . Diese A n g a b e n k o n n t e n bet e iner Ube rp r i i fung i m S o m m e r 1959 be s tg t i g t warden . N e b e n t t o h l z a h n wa ren noah e inige andere U n k r g u t e r be- fallen. Diese Be funde bedt i r fen j edoch noch e iner Nachpr i i - lung . Es k a n n auf G r u n d dieser B e o b a c h t u n g e n wohl ange- n o m m e n werden, dab der H o h l z a h n n e m a t o d e in d iesem Gebiet hguf ige r v o r k o m m t

Orient ierel lde U n t e r s u e h l l n g e n fiber den Wir t spf la l lzen- kreis erfolgten n i t v e r s e u c h t e m Boden yon der Befallstet le GefeI1. Die Ergebn i sse s ind in der Tabel le angef i ihr t . Z u m Vergleich s ind auszugsweise einige A n g a b e n von JONES 2) u n d W n ; s L o w a) ve rmerk t .

Tabelle

Herkunft Pflanzellart Gefelf

I Galeopsis tetrabit L . . . + 2 Lamium album L . . . . + 3 Lamium purpureum L . . 4 Mentha arvensis L. . .

+ = Befall; -- ~ ohne Befall.

Wei te re U n t e r s u c h u n g e n m i t e inhe i t l i chem Z y s t e n m a t e r i a l s ind zur K l~ rung der b e s t e h e n d e n Dif ferenzen erforderl ich. Dr ingend no twend ig s ind verg le iehende U n t e r s u c h l l n g e n n i t H. galeopsidis Goff. u n d H. trifolii Goff.

Deutsche Akademie der Landwirtscha/tswissenscha/ten zu Berlin, Institut [i~r P/lanzenzi~chtung in Grofi-Li~sewitz (Direh- tot: Pro/essor Dr. R. SCHICK) H. STELT]~R

Eingegangen am 23. Januar t960

x) GOFFART, H.: Z. Parasitenk. 8, 528 (/936). - - 2) JoN~s, F. G.W. : Ann. appt. Biol. 37, 407 (1950). - - 3) WmSLOW, R.D.: Ann. appt. Biol. 41, 591 (1954).

Befunde Befunde yon JoNEs yon WINSLOW

+ +

- +

Eine vermutete Anpassung der Giraffengazelle (Litocranius waUeri Brooke 1879) an Troekengebiete

Giraffengazel len b e w o h n e n sehr trockelle Lebens r~u m e , ill denen Regen- u n d Quel lwasser mol l a t e l ang fehlen. D a h e r werden diese Oazel len ih ren W a s s e r b e d a r f aus der fes ten N a h r u n g befr iedigen mfissen. Ahn l i ch w i t ffir ~Lgyptische Spr ingm~use , Wt i s t en l e rchen u n d m a n c h e R a s s e n der Oryx- Ant i lope beschr ieben, konnflen w k die GiraffengazelIen des F r a n k f u r t e r Zoos w~ihrend b i sher fiber 31/zjiihriger Pfiege hie