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1963 4. Analyse yon biologischem Material 459 i ml 10fach verdiinnter Harn q- 9 ml BoraxlSsung. Aus dem Unterschied der Finorescenzen yon Probe und Kontrolle wird nach einer Eichkurve die Laeton- konzentration ermittelt. Im Falle yon Pyridoxinbelastungen ist es zweckmi~l~iger, den Ham 2--Smal starker zu verdiinnen. Zur Umrechnung des Lactons auf Pyrid- oxins~ure wird das Resultat mit 1,109 multipliziert. Die Eichkurve wird mittels Verdiinnungsreihen yon zweimal umkristallisiertem 4-Pyridoxins~urelacton kon- struiert, das naeh 4 bereitet wurde. -- Die Bestimmung vo~ N1-Methylnicotinamid im Ham stellt eine Vereinfachung des Verfahrens yon W. J. Huff und W. A. P~L- zw]~tG5 dar: 1 ml filtrierter, mit Wasser 5fach verdfinuter Ham wird in einem Pro- bierglas mit Scidiffs~opfen mit 0,5 ml Aceton und 0,2 ml 6 n Natronlauge verse~zt. Man schfittelt, setzt nach 5 rain 0,3 ml 6 n Salzs~m'e zu, stellt auf 2 rain in ein siedendes Wasserbad, l~tl3t abkiihlen und versetzt mit 1 ml 20~ KH~PO 4- Lesung und 7 ml Wasser. Die Kontrolle wird ebenso behandelt, nur wird anstatt Aceton 0,5 ml Wasser zugesetzt. Die fluorimetrisehe Differenz yon Probe und Kon- trolle ergibt den l~l-Methylnieotinamidgehalt der Probe auf einer Eichkurve, die mit der Reinsubstanz aufgestellt wurde. -- Die Genauigkeit der vier Methoden betragt d=10% . Zusi~tze yon 1/~g Thiamin, i #g Riboflavin, 2 #g Pyridoxins~ure- lacton oder 1 pg N~-~ethylnicotinamid (alle auf 1 ml nieht vorbehandelten ttarn) beeinflussen die Bestimmung der drei iibrigen Substanzen niche. -- Bei dot Bestim- mung yon N1-Methyhiieotinamid ist ein Zusatz yon 40 #g Thiamin ohne Einflul~ auf das Resultat, dagegen ffihrten Zus~tze yon 10 #g Pyridoxins~urelacton und 5 ~g Riboflavin zu vSllig gleicher ErhShung des Ausschiags bei Probe und Kontrolle, so dab im Endeffekt in den Proben die gleiohe Menge N1-Methylnieotin~mid mit und ohne Zusatz ohiger Substanzen gefunden wurde. Eine Belasttmg mit 50/~g Pyridoxin oder 5--10/~g Riboflavin ~indert die spontane Iq~-Methylnicotinamid-Ausscheidung im Tagesharn nieht. -- 1 mg Chlortetraeyelin-hydroehlorid auf 1 ml Ham verhin- dert die Bestimmung yon 4-Pyridoxinsaurelaeton. Lavomycetin (gleiehes Volumen einer gesatt. LSsung), 7500 E Penicillin und 12500 E Streptomycinsuffat (alle auf je 1 ml Harn) sind olme EinfluB. 1 Lab. Delo 8, Nr. 6, 37--42 (1962) [Russiseh]. Lehrst. f. Infehtionskrankheiten der ,,Kirov"-Militarmediz. Akademie, Leningrad (UdSSR). -- ~ Vgl. J~lVS~T, B. : Ree. Tray. ehim. Pays-Bas 55, 1046 (1936) und diese Z. 129, 309 (1949). -- a Siehe z.B. I(vnur R., T. WAr162 u. H. IC~L~SCHYr~TT: Ber. Dtseh. Chem. Ges. 67, 1452 (1934); diese Z. 117, 292 (1939); 133, 389 (1951). -- ~ J. biol. Chem. 1~5, 345 (1944). -- ~ J. biol. Chem. 167, 157 (1947) ; vgl. diese Z. 171, 160 (1959/60). P. I-hAs Die hIethodik der Bilirubinbestlmmung im BIutserum un~ersuchen L ~. MA~KELOV und S. I. DOLGU~EV 1. Nach einem Vergleich verschiedener Methoden wurde eine Modifikation der Jendrassikschen 2 B~ethode ausgearbeitet. -- Prinzip. Bflirubin bildet mit diazotierter Suffanils~ure und Coffein eine rote, colorimetrier- bare Azoverbindung. -- Arbeitsweise. In ein bakteriologisches Probierglas bringt man 0,5 ml nicht hgmolysiertes klares Serum. Fiir die Anstellung der qualitativen Reaktion iiberschiehtet man mit 1 mlfrisch bereitetem (2) (s. u.) Tritt an der Grenz- flgche nach 1 rain ein roter Ring auf, so ist die direkte Reaktion ,,schnell", tritter nach 2 rain auf, so ist sie ,,langsam", tritter nach 10 rain auf, so ist sie ,,verzSgert". Tritt kein Ring auf, so ist die Reaktion ,,indirekt". -- Hierauf wird geschiittelt und mit 3,5 ml (1) (s. u.) versetzt. Die Bestimmung im Pulfrich-Photometer wird in 1 cm Schichtdicke bei 530 nm oder einem anderen Ger~t ausgef'uln't. Bei tier Bereehnung wird die 10fache Verdfinnung beriicksichtigt. Erhaltene Extlnktion • 6,35 ~ mg-~ :Bi]irubin. (Normalwert 0,2--0,9 mg-~ Palls kein Colorimeter zur Verfiigung steht, wird eine Standardskala aus Kobaltnitrat und 10~ Kupfersulfatlesung in den im Original angef'fihrten Mischungen hergestellt. -- Reagentien 1. Coffeinreagens. Z. analyt. Chem., Bd. 198 30

Die Methodik der Bilirubinbestimmung im Blutserum

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1963 4. Analyse yon biologischem Material 459

i ml 10fach verdiinnter Harn q- 9 ml BoraxlSsung. Aus dem Unterschied der Finorescenzen yon Probe und Kontrolle wird nach einer Eichkurve die Laeton- konzentration ermittelt. Im Falle yon Pyridoxinbelastungen ist es zweckmi~l~iger, den H a m 2- -Smal starker zu verdiinnen. Zur Umrechnung des Lactons auf Pyrid- oxins~ure wird das Resultat mit 1,109 multipliziert. Die Eichkurve wird mittels Verdiinnungsreihen yon zweimal umkristallisiertem 4-Pyridoxins~urelacton kon- struiert, das naeh 4 bereitet wurde. -- Die Bestimmung vo~ N1-Methylnicotinamid im Ham stellt eine Vereinfachung des Verfahrens yon W. J . H u f f und W. A. P ~ L - zw]~tG 5 dar: 1 ml filtrierter, mit Wasser 5fach verdfinuter H a m wird in einem Pro- bierglas mit Scidiffs~opfen mit 0,5 ml Aceton und 0,2 ml 6 n Natronlauge verse~zt. Man schfittelt, setzt nach 5 rain 0,3 ml 6 n Salzs~m'e zu, stellt auf 2 rain in ein siedendes Wasserbad, l~tl3t abkiihlen und versetzt mit 1 ml 20~ KH~PO 4- Lesung und 7 ml Wasser. Die Kontrolle wird ebenso behandelt, nur wird anstatt Aceton 0,5 ml Wasser zugesetzt. Die fluorimetrisehe Differenz yon Probe und Kon- trolle ergibt den l~l-Methylnieotinamidgehalt der Probe auf einer Eichkurve, die mit der Reinsubstanz aufgestellt wurde. -- Die Genauigkeit der vier Methoden betragt d=10% . Zusi~tze yon 1/~g Thiamin, i #g Riboflavin, 2 #g Pyridoxins~ure- lacton oder 1 pg N~-~ethylnicotinamid (alle auf 1 ml nieht vorbehandelten ttarn) beeinflussen die Bestimmung der drei iibrigen Substanzen niche. - - Bei dot Bestim- mung yon N1-Methyhiieotinamid ist ein Zusatz yon 40 #g Thiamin ohne Einflul~ auf das Resultat, dagegen ffihrten Zus~tze yon 10 #g Pyridoxins~urelacton und 5 ~g Riboflavin zu vSllig gleicher ErhShung des Ausschiags bei Probe und Kontrolle, so dab im Endeffekt in den Proben die gleiohe Menge N1-Methylnieotin~mid mit und ohne Zusatz ohiger Substanzen gefunden wurde. Eine Belasttmg mit 50/~g Pyridoxin oder 5--10/~g Riboflavin ~indert die spontane Iq~-Methylnicotinamid-Ausscheidung im Tagesharn nieht. - - 1 mg Chlortetraeyelin-hydroehlorid auf 1 ml H a m verhin- dert die Bestimmung yon 4-Pyridoxinsaurelaeton. Lavomycetin (gleiehes Volumen einer gesatt. LSsung), 7500 E Penicillin und 12500 E Streptomycinsuffat (alle auf je 1 ml Harn) sind olme EinfluB.

1 Lab. Delo 8, Nr. 6, 37--42 (1962) [Russiseh]. Lehrst. f. Infehtionskrankheiten der ,,Kirov"-Militarmediz. Akademie, Leningrad (UdSSR). -- ~ Vgl. J~lVS~T, B. : Ree. Tray. ehim. Pays-Bas 55, 1046 (1936) und diese Z. 129, 309 (1949). -- a Siehe z.B. I(vnur R., T. W A r 1 6 2 u. H. IC~L~SCHYr~TT: Ber. Dtseh. Chem. Ges. 67, 1452 (1934); diese Z. 117, 292 (1939); 133, 389 (1951). -- ~ J. biol. Chem. 1~5, 345 (1944). -- ~ J. biol. Chem. 167, 157 (1947) ; vgl. diese Z. 171, 160 (1959/60). P. I-hAs

Die hIethodik der Bilirubinbestlmmung im BIutserum un~ersuchen L ~ . MA~KELOV und S. I. DOLGU~EV 1. Nach einem Vergleich verschiedener Methoden wurde eine Modifikation der Jendrassikschen 2 B~ethode ausgearbeitet. - - Prinzip. Bflirubin bildet mit diazotierter Suffanils~ure und Coffein eine rote, colorimetrier- bare Azoverbindung. - - Arbeitsweise. In ein bakteriologisches Probierglas bringt man 0,5 ml nicht hgmolysiertes klares Serum. Fiir die Anstellung der qualitativen Reaktion iiberschiehtet man mit 1 mlfrisch bereitetem (2) (s. u.) Trit t an der Grenz- flgche nach 1 rain ein roter Ring auf, so ist die direkte Reaktion ,,schnell", t r i t t e r nach 2 rain auf, so ist sie ,,langsam", t r i t t e r nach 10 rain auf, so ist sie ,,verzSgert". Tritt kein Ring auf, so ist die Reaktion ,,indirekt". -- Hierauf wird geschiittelt und mit 3,5 ml (1) (s. u.) versetzt. Die Bestimmung im Pulfrich-Photometer wird in 1 cm Schichtdicke bei 530 nm oder einem anderen Ger~t ausgef'uln't. Bei tier Bereehnung wird die 10fache Verdfinnung beriicksichtigt. Erhaltene Extlnktion • 6,35 ~ mg-~ :Bi]irubin. (Normalwert 0,2--0,9 mg-~ Palls kein Colorimeter zur Verfiigung steht, wird eine Standardskala aus Kobaltnitrat und 10~ Kupfersulfatlesung in den im Original angef'fihrten Mischungen hergestellt. - - Reagentien 1. Coffeinreagens.

Z. analyt. Chem., Bd. 198 30

460 Bericht: Spezielle analytische Methoden Bd. 198

20 g reines Coffein, 30 g Na-Benzoat und 50 g krist. Na-Aeetat werden in Wasser unter Erwarmung gelSst und mit dest. Wasser auf 400 ml aufgefiillt; 2. Diazo- reagens. (I) 5 g Suffanilsaure werden in wenig dest. Wasser gelSst, mit 15 ml konz. Salzs/~ure versetzt und mit H20 auf 1 1 aufgefiillt; II . 0,5~ NaN02-LSsung, dunkel un4 kiil~ aufbewahrt. Vor der Reaktion werden 10 ml (I) und 0,5 ml (II) gemischt.

Lab. Delo 8, Nr. 2, 19--21 (1962) [l~ussisch]. -- z J~N])~ASSlK, L., u. ~. A. CLErmont: Biochem. Z. 289, 1 (1936); J ~ s s m , L., u. P. GR6F: Biochem. Z. 296, 71 (1938); vgl. diese Z. 110, 382 (1937); 118, 159 (1939/40). P. I-Ix~s

Nueleinsiiurespaltprodukte hat R. I t . HALL I an Kiesclgurs/~ulen mit organi- schen LSsungsmitteln getrennt. Als Ausgangsmaterial wird Aseites-Tumor der Maus verwendet und hicraus nach K. S. Kn~nY 2 sowie E. KAY, N. S. S ~ r o ~ s und A. DovxcE a Desoxyribonucleins~ure (DNA) gewonnen. DNA wird naeh I. WALKEX~ und G. BUTLER ~ enzymatisch hydrolysiert. Zur Trennung der Desoxynucleoside Thymidin, Desoxyadenosin, Desoxyguanosin und Desoxycytidin wird das zweiphasige Gemisch Athylucetat-2-~thoxy~thanol-2~ w~gr. Ameisens~ure (4:1:2) ver- wendet. 50 g Celite 545 werden mit 22 ml der unteren Phase in eine S~u]e yon 1,9 cm ;~ geffillt. 0,6 g des lyophilisierten Hydrolysats yon DNA werden in 5 m] der unteren Phase gelSst und zentrifugiert. Der D~berstancl wird mit 11 g Celite 545 gemischt und auf die Siiulenfiillung gegeben. Die S~ule wird dann mit der oberen Phase mit einer Geschwindigkeit yon 60 ml/Std eluiert. Das Eluat wird in der Durchflul3zelle eines Spektralphotometers bei 270 nm gepriift und entspreehend fraktioniert. -- Die t~ibonucleoside aus menschlicher Leber nach K. S. I~i~mr5 werden mit dem Gemiseh Athylacetat-2-~thoxy~thanol-2,5~ w~Br. Ameisens~ure (4:1:2) ge- trennt. 110 g einer Mischung yon Celite 545 und Microeel E (9:1) werclen mit 55 ml unterer Phase in eine S~ule geffillt. 4,25 g lyophilisiertes I-Iydrolysat warden in 16 ml der unteren Phase gelSst und zentrffugiert. Der Uberstand wird mit 30 g Celite 545-Mieroce] E-Gemisch (9:1) verrfihrt und auf die S~ulenfiillung gegeben. Dann wird mit der oberen Phase eluiert, bis nach etwa 175 ml A4ertosin ausgetreten ist. lgur~ wird die Elution fortgesetzt mit tier oberert Phase der Mischung n-Butanol- Jkthylacetat-Wasser (1: t : 1). -- Die ]reien Basen der Nucleinsauren werden mit dem Gemisch ~thylacetat-2-]~thoxy~thanol-10~ w~gr. Ameisens~ure (~:1:2) ge- trennt. 50 g Celite-Microcel E (9 : 1) werden mit 28 ml der unteren Phase in eine S~ule yon 1,9 cm ~ geffillt. Eine Mischung yon je 5 mg der freien Basen (Guanha nur 2 rag) wird in 2 ml der unteren Phase gel6st und zentrifugiert. Der ~Jberstan4 wird mit 4 g S/~ulenffillung gemischt und auf die S~ule gebracht. Die Ss wird mit einer L6sung mit abnehmender Ameisensi~urekonzentration eluiert (200 ml der oberen Phase, in die 200 ml vom Gemisch ]~thylacetat-2-Athoxy~thanol [4:1!. einfliegen). AnsehlieBen4 wird mit der oberen Phase der Mischung n-Butanol-Athylacetat- Wasser (1 : 1 : 1) eluiert.

J. biol. Chemistry 237, 2283--2288 (1962). Dept. Exp. Therapeutics, l~oswell Park Memorial Inst., Buffalo 3, New York. (USA). -- 2 Biochim. biophysiea Aeta 86, 117 (1959). - - ~ J. Amer. chem. Soc. 74, 1724 (1952). - - ~ Canad. J. Chemistry 84, 1168 (1956). -- ~ Biochim. biophysica Aeta 40, 193 (1960). A. N I ] ~ A ~

~ber eine ~[ethode zur Trennung der Nueleinsiiuren in Aseiteszellen yon Ehrlieh-Careinom berichtcn L. S. M _ m ' ~ und I. B. ZB~SKtJ 1. Die Trennung yon Desoxyribonueleins~ure (DNS) und l~ibonucleinshure (t~NS) yon Asciteszellen n~ch M. OGu~ und G. R o s ~ 2 wurde nachgeprfift, Nach verschiedenen Methoden erhaltene Resultate der Nucleins~iurcbestimmung wurden mit den Ergebnissen ver- glichen, die nach Einfiihrung yon radioaktiv markierten Vorstufen in verschiedene