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456 Bericht: Spezielle analytische Methoden Coenzyml6sung (10mg Diphosphopyridinnueleotid/ml Wasser, gefroren auf- bewahren) mit 27 Teilen PufferlSsung (10 g Natriumpyrophosphat + 2,5 g Semi- carbazidhydroehlorid + 0,5 g Glycin; mit etwa 20 ml 1 n Natronlauge auf pI~ 8,8--9 einstellen, auf 300 ml aufffillen; im Kiihlsehrank haltbar), mischt gut (nur 2--4 Std haltbar) und pipettiert 3 ml in das DiffusionsgefgB. Am Stolofen h~ngt man ein 0,5?< 2,5 em l~fltrierpapier (Sehl. & Seh. 598) ein, das genau so pr/~Ioariert ist wie unter I angegeben, und pipettiert darauf dutch die offene Bohrung genau 10 ,ut Blur. Naeh Sehliel3en dutch Stopfendrehung 1/~fl~man 90 min bei RaumtemperaLur stehen und miBt dann die Extinktion der LSsung bei 340 m#. Diese Methode eignet sieh besonders fiir Serienuntersuchungen, Methanol s~Srt nieht. Analyt. Chemistry 30, 1418--1422 (1958). Univ. Berkeley, Calif. (USA). E. Mi)LL~I~, Wiirzburg Die Mikrobestimmung der Fetts~iuren im Blutserum ffihren N. A. PIKAAIr und J. NIJHOF 1 nach moditlzierten Literaturmethoden durch. Naeh den Ergebnissen sind 400/o der Serumfetts~uren einfach ungesattigt, 300/0 mehrfaeh ungesi~ttigt (vor- wiegend Linolen- und Araehidons/~ure) und 300/0 ges/~tt. (3/4 Palmitins~ure, der gesV S~earins/~ure mit Spuren yon Myristin- und Laurins/~ure). -- Ausfiihrung. 1. Ex- traktion der t~ettsiiuren. 2 ml Serum werden zu 60 ml •thanol-Ather (3 : 1) getropft, 2 rain mit Kohlegranulat gekoeht; auf 100 ml aufgeffill~ und filtriert. Zu 80 ml des Filtrates werden 2 ml 1 n Natriumalkoholat und 0,1 ml 0,1~ alkoholisehe Chinoll5sung gegeben, das LSsungsmittel auf dem Wasserbad verdampft und die verbleibende Seife in 36 ml 75~ J~thanol aufgenommen. Diese LSsung wird 3mal mit je 10 ml Petroli~ther (40--60 ~ C) und einmal mit 8 ml 75~ Alkohol gesehiittelt, die abgetrennte SeifenlSsung mit 36 ml Wasser versetzt, mit 2 ml 4 n Salzs~ure anges~uert und wieder 3 mal mit je 10 ml Petrol~ther ausgesehiittelt. Die vereinigten Petrol~therextrakte werden mit Natriumsulfag getroeknet auf 50 ml aufgefiillt, und zur Bestimmung benutzt (Extrakt 1). -- 2. Die Bestimmung der mehrfach ungesgtt. Siiuren erfolgt durch Extinktionsmessung bei 268, 315, 346 und 374 m# a)vor und b)naeh Isomerisierung. Die Messungen werden im Beckman- Spektrophotometer DU mit 1 cm-Quarzkiivetten durehgefiihrt. Aus dem Extink- tionsans~ieg (Differenz zwischen ~{essung a) und b) und dem Wer~ ftir die Gesamt- konzentration der Fetts~ure berechnet sich der Gehalt an unges~tt. S/iuren. Zu a) 15 ml Extrakt 1 werden unter Stieks~off eingedampft. Der l~tickstand wird in 10 ml Methanol aufgenommen und die Extinktion bestimmt. Zu b) 15 ml Extrakt 1 werden unter Stiekstoff eingedampft, dem lZfickstand 0,5 ml 21~ Kalilauge in Athylen- glykol zugesetzt und 15 rain auf 180 • 0,3 ~ C unter Stiekstoff erw~irmt. Nach 30, 60 und 90 see wird umgeschiittelt. Naeh Abkfihlen wird das Gemisch mit Methanol auf 10 ml aufgefiillt und die Extinktion gemessen. -- 3. ~estimmung der Gesamt- und der gesditt. Fettsguren. Extrakt 1 aus 2 ml Serum wird mit 20 ml Athanol versetzV und unter Stiekstoff mit 0,004 n NatriumalkoholatlSsung titriert (Gesamtfett- s~uren). ]:)ann wird das L6sungsmittel aus zwei dieser Proben (entspreehend 4 ml Serum) verdampft, der Rfiekstand in 27 ml Wasser, 1 ml 6 n Kalilauge sowie 2 ml 4,7~ KaliumpermanganatlSsung aufgenommen. Nach 1 Std werden 2 ml 6 n Schwefels~ure und festes Natriumhyda-ogensulfit zugegeben, und die LTsung wird 3real mit je 10 ml Petroli~ther ausgesehtit~elt. Dieser Extrakt wird mit Natrium- sulfur getrocknet und das LTsungsmittel verdampft. Im R/iekstand werden die ges~tt. Fetts~uren nach der Methode yon BOLDINGtt (chromatographische Trennung yon ges~tt, und unges/~tt. Fetts/iuren) bestimmt. Der Gehalt an einfach unges~tt. S/~uren wird aus der Differenz aller Bestimmungen errechnet. Biochemic J. 70, 52--57 (1958). State Univ., Utrecht (Holland). U~SrrLA BAI;~A~N

Die Mikrobestimmung der Fettsäuren im Blutserum

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Page 1: Die Mikrobestimmung der Fettsäuren im Blutserum

456 Bericht: Spezielle analytische Methoden

Coenzyml6sung (10mg Diphosphopyridinnueleotid/ml Wasser, gefroren auf- bewahren) mit 27 Teilen PufferlSsung (10 g Natriumpyrophosphat + 2,5 g Semi- carbazidhydroehlorid + 0,5 g Glycin; mit etwa 20 ml 1 n Natronlauge auf pI~ 8,8--9 einstellen, auf 300 ml aufffillen; im Kiihlsehrank haltbar), mischt gut (nur 2--4 Std haltbar) und pipettiert 3 ml in das DiffusionsgefgB. Am Stolofen h~ngt man ein 0,5?< 2,5 em l~fltrierpapier (Sehl. & Seh. 598) ein, das genau so pr/~Ioariert ist wie unter I angegeben, und pipettiert darauf dutch die offene Bohrung genau 10 ,ut Blur. Naeh Sehliel3en dutch Stopfendrehung 1/~fl~ man 90 min bei RaumtemperaLur stehen und miBt dann die Extinktion der LSsung bei 340 m#. Diese Methode eignet sieh besonders fiir Serienuntersuchungen, Methanol s~Srt nieht.

Analyt. Chemistry 30, 1418--1422 (1958). Univ. Berkeley, Calif. (USA). E. Mi)LL~I~, Wiirzburg

Die Mikrobestimmung der Fetts~iuren im Blutserum ffihren N. A. PIKAAIr und J . NIJHOF 1 nach moditlzierten Literaturmethoden durch. Naeh den Ergebnissen sind 400/o der Serumfetts~uren einfach ungesattigt, 300/0 mehrfaeh ungesi~ttigt (vor- wiegend Linolen- und Araehidons/~ure) und 300/0 ges/~tt. (3/4 Palmitins~ure, der gesV S~earins/~ure mit Spuren yon Myristin- und Laurins/~ure). -- Ausfiihrung. 1. Ex- traktion der t~ettsiiuren. 2 ml Serum werden zu 60 ml •thanol-Ather (3 : 1) getropft, 2 rain mit Kohlegranulat gekoeht; auf 100 ml aufgeffill~ und filtriert. Zu 80 ml des Filtrates werden 2 ml 1 n Natriumalkoholat und 0,1 ml 0,1~ alkoholisehe Chinoll5sung gegeben, das LSsungsmittel auf dem Wasserbad verdampft und die verbleibende Seife in 36 ml 75~ J~thanol aufgenommen. Diese LSsung wird 3mal mit je 10 ml Petroli~ther (40--60 ~ C) und einmal mit 8 ml 75~ Alkohol gesehiittelt, die abgetrennte SeifenlSsung mit 36 ml Wasser versetzt, mit 2 ml 4 n Salzs~ure anges~uert und wieder 3 mal mit je 10 ml Petrol~ther ausgesehiittelt. Die vereinigten Petrol~therextrakte werden mit Natriumsulfag getroeknet auf 50 ml aufgefiillt, und zur Bestimmung benutzt (Extrakt 1). -- 2. Die Bestimmung der mehrfach ungesgtt. Siiuren erfolgt durch Extinktionsmessung bei 268, 315, 346 und 374 m# a )vor und b)naeh Isomerisierung. Die Messungen werden im Beckman- Spektrophotometer DU mit 1 cm-Quarzkiivetten durehgefiihrt. Aus dem Extink- tionsans~ieg (Differenz zwischen ~{essung a) und b) und dem Wer~ ftir die Gesamt- konzentration der Fetts~ure berechnet sich der Gehalt an unges~tt. S/iuren. Zu a) 15 ml Extrakt 1 werden unter Stieks~off eingedampft. Der l~tickstand wird in 10 ml Methanol aufgenommen und die Extinktion bestimmt. Zu b) 15 ml Extrakt 1 werden unter Stiekstoff eingedampft, dem lZfickstand 0,5 ml 21~ Kalilauge in Athylen- glykol zugesetzt und 15 rain auf 180 • 0,3 ~ C unter Stiekstoff erw~irmt. Nach 30, 60 und 90 see wird umgeschiittelt. Naeh Abkfihlen wird das Gemisch mit Methanol auf 10 ml aufgefiillt und die Extinktion gemessen. -- 3. ~estimmung der Gesamt- und der gesditt. Fettsguren. Extrakt 1 aus 2 ml Serum wird mit 20 ml Athanol versetzV und unter Stiekstoff mit 0,004 n NatriumalkoholatlSsung titriert (Gesamtfett- s~uren). ]:)ann wird das L6sungsmittel aus zwei dieser Proben (entspreehend 4 ml Serum) verdampft, der Rfiekstand in 27 ml Wasser, 1 ml 6 n Kalilauge sowie 2 ml 4,7~ KaliumpermanganatlSsung aufgenommen. Nach 1 Std werden 2 ml 6 n Schwefels~ure und festes Natriumhyda-ogensulfit zugegeben, und die LTsung wird 3real mit je 10 ml Petroli~ther ausgesehtit~elt. Dieser Extrakt wird mit Natrium- sulfur getrocknet und das LTsungsmittel verdampft. Im R/iekstand werden die ges~tt. Fetts~uren nach der Methode yon BOLDINGtt (chromatographische Trennung yon ges~tt, und unges/~tt. Fetts/iuren) bestimmt. Der Gehalt an einfach unges~tt. S/~uren wird aus der Differenz aller Bestimmungen errechnet.

Biochemic J. 70, 52--57 (1958). State Univ., Utrecht (Holland). U~SrrLA BAI;~A~N