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DIE NATIONALSOZIALISTISCHE MACHTERGREIFUNG

DIE NATIONALSOZIALISTISCHE MACHTERGREIFUNG978-3-322-96204-1/1.pdf · Die nationalsozialistische Machtergreifung ... Stufen der nationalsozialistisdten Taktik-Anfälligkeit des Protestantismus

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DIE NATIONALSOZIALISTISCHE MACHTERGREIFUNG

SCHRIFTEN DES INSTITUTS FÜR POLITISCHE WISSENSCHAFT

HERAUSGEGEBEN VOM WISSENSCHAFTLICHEN LEITER PROF. DR. OTTO STAMMER, BERLIN

BAND 14

KARL DIETRICH BRACHER

WOLFGANG SAUER

GERHARDSCHULZ

Die nationalsozialistische

Machtergreifung

Studien zur Errichtung des totalitären Herrschaftssystems

in Deutschland 1933/34

Zweite, durchgesehene Auflage

SPRINGER FACHMEDIEN WIESBADEN GMBH 1962

ISBN 978-3-322-96071-9 ISBN 978-3-322-96204-1 (eBook) DOI 10.1007/978-3-322-96204-1

Verlags· N r. 053014

© 1960 Springer Fachmedien Wiesbaden Ursprünglich erschienen bei Westdeutscher Verlag · Köln und Opladen 1960 Softcover reprint of edition 1960 the 2nd hardcover

Gesamtherstellung Gerhard Stalling AG· Oldenburg (Oldb)

INHALT

Erläuterungen ...................................................•.. XVII

Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . XIX

Vorwort zur zweiten Auflage

EINLEITUNG Voraussetzungen des nationalsozialistischen Aufstiegs Von Kar! Dietrich Bracher

XX

1. Das Problem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1

Die pseudolegale Revolution von 1933 als Gegenstand und Aufgabe einer polirisdten Wissensdtaft in Deutsdtland

2. Geschichtliche Stellung der nationalsozialistischen Machtergreifung . . . . . . . . . 3

Historisdter Aspekt: Zeitalter der Revolutionen - Politisdter Aspekt: totalitäre Herr­sdtaftstendenzen im 20. Jahrhundert- Gesdtidttlidte Elemente des Totalitarismus

3. Grundzüge totalitärer Herrschaftsgestaltung . . . . . • . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

Spezifisdte Voraussetzungen- Grundmerkmale to~alitärer Herrschaftstedtnik: Versudle einer systematisdten Theorie des Totalitarismus - Die deutsche Ausprägung und ihre besonderen Bedingungen

4. Strukturkrise der deutschen Demokratie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . • • . . . . . . 15

Das Dilemma der Weimarer Republik- Neuralgisdte Punkte der Staats- und Gesell­sdtaftsordnung - Institutionelle Sdtwädte und geistige Krise - Die totalitären Parteien -Die Taktik des Nationalsozialismus

5. Geistige Voraussetzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

Die ideologisdte Anfälligkeit - Ihre Manipulation durch die nationalsozialistisdte • Weltansdtauung" -Elemente und lnstrumentalisierung antidemokratisdter Vorstellun-gen: Nationalismus, Volksgemeinsdtaft, Führergedanke - Rolle nidttnationalsozialisti-sdter Bundesgenossen- .Konservative Revolution• und Nationalsozialismus

ERSTER TEIL Stufen der Machtergreifung Von Kar! Dietrich Bracher

I. Kapitel: Die "nationale Revolution'" 31

1. Die Auflösung der Republik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31

Dauerkrise der parlamentarisdten Demokratie - Versagen der SPD - Der Diktatur­artikel 48 und die Neigung zum autoritären Staat - Die Fehllösung des Brüning-

VI

Regimes - Das autoritäre Experiment Papens - Schleichers Rettungsversuch - Not­wendigkeit und Freiheit bei der Berufung Hitlers

Inhalt

2. Anfänge der Regierung Hitler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45

Schein und Wirklichkeit der "nationalen Regierung" - Das Zähmungskonzept funk­tioniert nicht- Erneute Reichstagsauflösung, Präsidialregime und Weg zur plebiszitären Diktatur - Regierungserklärung und politische Realität

3. Erste Stationen der Machtausweitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53

Der Sog der Machtergreifung: Stimmung und Lenkung - Notverordnungen als In­strumente der nationalsozialistischen Diktatur - Zweite Gleichschaltung Preußens -Bedrohung des Reichsrats

4. Die Partner Hitlers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58

Kein Widerstand - Versuche zur Behauptung einer nichtnationalsozi~listischen Rechten -Das Dilemma Hugenbergs- Das Versagen Papcns- Anfänge des Wahlkampfs

5. Probleme einer legalen. Opposition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62

Selbstbetrug und Untergang der KPD - Der Iegalistische Attentismus der SPD-Führung - Innere und äußere Gründe ihres Rückzugs - Illusionen eines "legalen" Widerstands

6. Wahlkampagne neuen Stils . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66

Wahlkampf "mit allen Mitteln" - Der Einsatz des Rundfunks - Neue Finanzquellen: Industrie und Banken unterstützen die NS-Kampagne - Hitler' verspricht Beseitigung von Demokratie und Wahlen- Seine Konzeption der Machtergreifung- Steigerung des Terrors

II. Kapitel: Die .,Legalisierung" der Diktatur. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75

1. Die Bedeutung des Reichstagsbrands.................................. 75

Die Nationalsozialisten brauchen den "bolschewistischen Revolutionsversuch" - Ent­sprechende Sofortreaktion auf den Brand - Cui bono? und andere. Verdachtsmomente - Diskrepanzen der offiziellen Version - Nationalsozialistische Brandstiftung?

2. Permanenter Ausnahmezustand über Deutschland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82

Die Manipulation der Brandaffärc, ihre grundlegende Bedeutung für das gesamte NS-Regime- Die Reichstagsbrandverordnungen bedeuten Staatsstreich und Verfassungs-bruch - Tatsachen- und rechtswidrige Begründung und Anwendung - Ende des Rechts-staats und Legalisierung der permanenten Diktatur

3. Die letzte Mehrparteien-Wahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88

Der Scheincharakter dieser letzten "freien" Wahl - Verschärfter Wahlterror - Das Er­gebnis: keine nationalsozialistische Mehrheit- Einzelanalyse der Wahlkreise (Siege und Niederlagen der NSDAP, Zentren und Tendenzen der Widerstandsfähigkeit) - Die parlamentarische Lage - Die verfälschende NS-Interpretation

4. Staatsstreich in den Ländern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 136

Der Vorwand der Reichsreform - Widerstandserwägungen - Bayerische Monarchie? -Die Staatsstreichwelle: Putsch und "Legalität"

Inhalt

5. Der Tag von Potsdam

Auf dem Weg zur Ausschaltung des Parlaments - Machtverschiebung im Kabinett: Dir Begründung des Propagandaministeriums - Der Rechtsbruch des Flaggenwechsels -Nochmals: die Illusion einer "nationalen Revolution• - Die Potsdamer Rührkomödie

VII

144

6. Der Weg zum Ermächtigungsgesetz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 152 Eröftnung des Reichstags unter NS-Kommando - Vorgeschichte des Ermächtigungs­gesetzes ~ Wege zu seiner Erzwingung, Motive und Pläne der Regierung - Kein Widerstand der nichtnationalsozialistischen Partner

7. Die Kapitulation des Reichstags . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 158 Die Manipulierung der Geschäftsordnung - Motive und Überlegungen der Zentrums­führung - Ihr Entschluß zur Zustimmung - Hitlers Begründung des Ermächtigungs­gesetzes - Gebrochene Versprechungen - Oppositi(.)n und Kapitulation - Zur weiteren Beurteilung von Ermächtigungsgesetz und Legalitätsproblem

lll. Kapitel: Die Besiegelung des Einparteienstaates . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 169

1. Der Staat im Griff der Gesetze neuen Stils . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 169 Ausschaltung des Länderparlamentarismus - Einschwenken und Gleichschaltung der Bürokratie - Säuberung und "Wiederherstellung eines nationalen Berufsbeamtentums• - Rassismus und Griff nach ·der Justiz

2. Zerschlagung der Gewerkschaften

Die Rolle der NSBO -Krise der Gewerkschaften - Attentismus, Resignation, überläufer­turn- Angriff auf die Betriebsvertretungen -Der Theatercoup vom 1. Mai, die Technik der Massenfeste - Der Gewaltstreich gegen die Gewerkschaften - Ausbau und Funktion der DAF

3. Gleichschaltung der Verbände

Nationalsozialistische Agrarpolitik und die Kapitulation der Agrarverhände - Darre verdrängt Hugenberg. - Gleichschaltung der Wirtschaftsverbände - Illusionen der Mittelstandsbewegung

4. Untergang der politischen Linken

Verschwinden der KPD - SPD: Festhalten an der "legalen Opposition" - Konflikte und Zerfall der Partei - Emigration, Widerstand oder Anpassung - Die Zustimmung zu Hitlers Erklärung vom 17. Mai - Schlußkonflikte und Katastrophe

175

186

193

5. Das Ende der bürgerlichen Parteien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 199 Das Verlöschen des politischen Liberalismus - Das Dilemma des Zentrums - Brünings Rettungsversuche - Selbstaufgabe des politischen Katholizismus - Untergang der BVP

6. Ausschaltung der "nationalen" Partner................................ 205 Der Rüduug Papens - Konflikte mit dem Stahlhelm - Die Selbstgleichschaltung Seldtes - Die Affäre Oberfahren - Terror gegen die Deutschnationalen - Widerstands­versuche - Der Fall Hugenbergs: Ende der Zähmungsillusion und der "nationalen Konzentration"

7. Probleme des Einparteienstaats...................................... 214

Seine Besiegelung am Epochendatum des 14. Juli - Ein neuer Bruch ·der .Legalität• -Die Verankerung der plebiszitären Diktatur- Das künftige Verhälmis von Partei und Staat: Dualismus unter dem allmächtigen Führer

IV. Kapitel: Das .Dritte Reich• zwischen .Abschirmung und Expansion 220

1. Grundlagen und Triebkräfte nationalsozialistischer Außenpolitik . . • • . • . • . • 220

Die zwei Elemente: Nationalismus und Imperialismus - Nationaler Sozialismus als Sozialimperialismus - Innenpolitik durch Außenpolitik - Transformation des Reichs­gedankens - Die Rolle der Geopolitik und der Lebensraumgedanke - Realpolitik und Ideologie

2. Der Ort der Außenpolitik in der nationalsozialistischen Revolution

Stufen nationalsozialistischer Außenpolitik - Der Funktionszusammenhang von Innen· und Außenpolitik - Außenpolitisdte Wiederholung der innenpolitisdten Zähmungs­illusionen - Anpassung des diplomatischen Apparats - Hiders Anfangstaktik: äußere Abschirmung der inneren Umwälzung - Kontinuität des Expansionsgedankens

230

3. Bruch mit dem Völkerbund • . . . . . • . • . • . • . • . • . • . • . • • • • • . • . • . • . • . . . . . . 241

Fortführung der Abrüstungsverhandlungen- Britisdte Vermittlungsversuche-Die Ver· sdtärfung des Kurses - Ursamen und Folgen des Amtritts aus dem Völkerbund -Hiders eigene Außenpolitik beginnt

4; Die Taktik der Ostpolitik • • . . . • . • . . • • . • . . . . • • . . . • . . . • . • • • . . • • • • • • • • 245

Fortführung der deutsdt-russischen Bündnistradition - Zuspitzung des Verhälmisses zu Polen - Hitlers Wendung und der deutsdt-polmsdte Pakt - Seine Folgen: Rußlan.ds Einbeziehung in die Anti-Hider-Front

5. Krisen des "neuen Kurses• • • . • • • • . • • • • .• • • • • • • • • • . • . • • • • • • • . • . . . . . . 253

Hitlers Druck auf Osterreich - Innere und äußere Bedrohung durdt den Nationalsozia­lismus - Die Ermordung Dollfuß' - Rückwirkungen auf das deutsch-italienisdte Ver­hältnis - Die negative Bilan~ der Anfangsphase

6. Durchbrechung der Isolierung • • • . . . • • • • . • • . . • . . • . • . . . • . . . . . . . . • • • . • . 257

Die Rückgliederung .cfes Saargebiets- Erster Bruch in der Sidterheitsfront gegen Hider: Deutsch-englisches Flottenabkommen - Beginn der Appeasement-Politik - Bedeutung der Abschirmungstaktik

V. Kapitel: Die ideologische Gleichschaltung 261

1. Nationalsozialistische "Weltanschauung• . . . • • • • • . • • • • • . . • • • • • • . • . . . • • . 261

Ihr pseudoreligiöser Ausschließlichkeitsanspruch - Antirationaler und opportunistischer Grundcharakter- Europäische und deutsdie Voraussetzungen -Ahnenreihen und An­fälligkeit der deutschen Bildung - Byzantinismus .und Manipulierung verwandter Ge­dankenkreise - Der Nationals<Yzialismus als Symbiose und Obersteigerung älterer Strömungen

Inhalt

2. Einsatzpunkt Rassenpolitik

Rezeption und Verwandlung des Antisemitismus- Pseudowissertsdtaftlidte Begründung einer Sündenbodtphilosophie -Die Funktion des absoluten Feindes - Anfänge des staat­lidten Antisemitismus - Die Manipulation des März-Boykotts - Weitere Verschärfung un<l jüdis<he Gegenwehr - Die Fludttbewegung - Der Legalisierungsakt der ,.Nürn­berger Gesetze• - Staatliche Züdttungspolirik

IX

274

Anhang: Zur Entstehung der Nürnberger Gesetze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 286

3. Die Reglementierung der Kultur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 288

Kultur und Propaganda - Monopolisierung der Meinungsbildung - Reichskultur­kammer und Sdtriftleitergesetz - Die Kulturkammer als Ideologie und Herrsdtafts­instrumen.t- Die Zerstörung der Literatur- Nationalsozialistisdte Kunstpolitik-Kunst und Rasse - "Entartete• Kunst

4. Erziehung und Wissenschaft im Griff der Gleichschaltung Nationalsozialistische Erziehungspolitik - Die Manipulierung des Geschidttsbilds:

Deutsdie Gesdtidtte als Rassengesdtidtte - Erzieher als "Priester des nationalsozialisri­sdten Glaubens• - Universitäten zwisdten Zwang und Kapitulation - Angriff auf das Objektivitätsprinzip der Wissensdtaft - "Hodtsdtulreform• als Gleidtsdtaltung - Ent­fesselung un.d GängeJung der Studentensdtaft - Politisdte Funktionalisierung

308

5. Die Kirchen zwischen Anpassung und Widerstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 326

Stufen der nationalsozialistisdten Taktik- Anfälligkeit des Protestantismus ""7 Die Deut-sclien Christen - Eroberung der Kirdienorganisation - Die Gegenbewegung der Be­kennenden Kirdie - Das Sdteitern der inneren Gleidtsdtaltung - Nationalsozialismus contra Christentum - Die Gegenposition des Katholizismus - Der Einbrudt des Reidts­konkordats - Neubelebung des Widerstands - Die Bedeutung des Kirchenkampfs

Anhang: Ein Beispiel "spontaner Demonstration" . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 347

6. Das System plebiszitärer Akklamation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 348

Das Dritte Reim als "bessere Demokratie• - Selbstbestätigung durdt Akklamations­wahlen - Die Manipulierung des Plebiszits vom November 1933 - Die ,. WahJ•-Kam-pagne - Druck, Terror und Wahlfälsdtung - Das äußere Bild der Machtergreifung6-Plebiszite von 1933 und 1934 (mit Einzelanalysen) - Die plebiszitäre Synthese von Zwang und Zustimmung als Selbstlegitimierung der Diktatur

ZWEITER TEIL Die Anfänge des totalitären Maßnahmenstaates Von Gerhard Schulz

I. Kapitel: Machtergreifung und Staatsumwälzung........................ 371

A. Die Vorbereitung des totalen Staates . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 371

1. Organisation und Propaganda . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 371

Die neuzeitlidte "Entgeg~nsetzung gegen den liberalen Redttsstaat• - Staat~apparat und Partei, Bürokratie und Propaganda - Diktatur, Organisation und "totalitäre Anardtie• - Die radikale Massenorganisation und die Ideologie des totalen Staates - Propaganda als Vorstufe des Zwanges - Richtungen und Parteiprogramm der NSDAP

X

20 Staat und Wirtschaft in der nationalsozialistischen Propaganda

Radikale "Nationalisierung der Massen• - Schein und Wirklichkeit der nationalen "Arbeiterpartei• - Antikapitalismus und Antisemitismus - Agrarprogramm und Re­agrarisierungsideologie

3o Ständische Ordnung und Diktatur

NSDAP und industrielle Interessen - Kirdorf, Thyssen und der "Freundeskreis• Hitlers - Otto Wageners Idee des expandierenden Ständestaates - Konstitutioneller Ständestaat und autoritärer Korporationsstaat - Krisenideologie und Autarkismus -Industrielle Finanzhilfen - Hitlers Debut vor dem Industrieclub - Politische Kapitu­lation der wirtschaftlichen Mächte

4o Organisationspläne für den totalen Staat der NSDAP

Pfundtners Programm einer Nationalisierung der Beamtenschaft - Grundzüge des totalen Verwaltungsstaates - Nicolais "Planung für den gesamten Neuaufbau des Dritten Reiches•

Bo Institutionelle und revolutionäre Grundlegung der Diktatur

Inhalt

384

392

408

413

1. Der dauernde Ausnahmezustand und die Diktatur der Reichsregierung 0 ... 0 0 413

Gesetzespositivismus- "Legale Machtergreifu~g· und "nationale Revolution• -Wende-punkt Ermächtigungsgesetz -Auflösung des Verfassungsrechts - Aufsaugung der legis­lati;ven Gewalt durch die exekutive Zentralinstanz - Die Stellung des Reichskanzlers - Kabinettsdiktatur verdrängt Präsidialdiktatur - Gesetzgebung und Verordnungs­gewalt

20 Poli~eigewalt und lokaler Terror in den Ländern . 0 0 0 0 . 0 0 0 • 0 0 .. 0 . 0 0 0 . 0 • 0 • 427

Ausnahmezustand - Liquidation des parlamentarischen Preußens - Obernahme der Diktaturgewalt in den Ländern - Personalwechsel in der Polizei - Hilfspolizeieinsatz und Gewaltmaßnahmen der SA - Anfänge des Problems Staat und Partei

3o Die Eroberung der kommunalen Ämter (Selbstverwaltung und Spitzenverbände) 0 0. 0 .•.•.... 0 .•...•.. 0 ....•••.•••.......•••••.•• 0.. 442

Probleme der kommunalen Selb~tverwaltung vor 1933- Nationalsozialistische Identifi­zierung von "Führerprinzip• und "Selbstverwaltung• - Eindringen der NSDAP in die Kommunalverwaltungen - Die Stellung der kommunalen Spitzenverbände - Stufen­

weise Gleichschaltung - Auflösung und Ende im Deutschen Gemeindetag

llo Kapitel: Kommissare und Beamte 0 ....•...•.•.•. 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 .. 0 0. 0 0 0 460

10 Die Kommissare der nationalsozialistischen Machtergreifung 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 460

Der Kommissar als außerordentliches Organ der Staatsgewalt - Instrument der Wan·d-lung in den Zustand der Diktatur- Kommissare ZoboVo, Mandatskommissare, Exekutiv­kommissare

2o Die Reichsstatthalter in den Ländern • 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 .• 0 . o o . 0 0 . 0 . 0 0 0 o o o o o 464 Diktatorische Ermächtigung der Länderregierungen - Reichsstatthalter als Diktatur­organe des Reichskanzlers - Reichsgesetzliche Diktaturbeschränkung und landesgesetz-liche Ermächtigung der Landesregierung - Ausschaltung des Reichsrats

Inhalt

3. Der "planmäßige Vollzug der nationalen Erhebung"

Beschränkungen des lokalen Terrors - Regulierung der Hilfspolizeifunktionen - An­fänge des Geheimen Staatspolizeiamtes - Görings Herrschaft in Preußen - Abschluß der Revolution: Alle Macht dem Reichskanzler - Die Rolle des Reichsinnenministers

XI

467

4. Das Berufsbeamtenturn als Bürokratie des nationalsozialistischen Staates . . . . 476

Sicherung der "Handhabung der Verwaltung" -Personelle Homogenität und politische Rolle des Beamtenturns - Erscheinungen und Probleme der Republik - Loyalität und politischer Konflikt: Verfassungstreue und Staatsrevisionismus- Die Rolle des Beamten-turns im Obergang zum totalitären Staat

5. Personalwechsel und Beamtenrechte während der Machtergreifung . . . . . . . . . 490

Politische Beamte im Reich und in Preußen - Beamte und Lehrer in Sachsen - Leitende Kommunalbeamte - Ernennung von Bürgermeistern und Gemeinderatsmitgliedern in Bayern - Freie Hand der NSDAP in den preußischen Gemeinden - Dilemma und Ka­pitulation der Beamtenverbände- Gleichschaltung .durch den Deutschen Beamtenbund -Kerrls Vorgehen im preußischen Justizdienst - Das "Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums" - Auslegungen, Anwendungen und Auswirkungen - Beteiligung und Rolle der NSDAP - Administrative Leitungsfunktion und politische Ohnmacht der Ministerialbürokratie

6. Beamtenstaat und Parteistaat . . . . . • . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 509

Personalpolitische Einschaltung und institutionalisierte Mitwirkung der NSDAP -Grenzen der Einflußnahme - SA-Bevollmächtigte in der Verwaltung - Personalunio-nen und Disparationen von Staats- und Parteiinstanzen

III. Kapitel: Instrumente totalitärer Verwaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 516

1. Stufen politischer Justiz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 516 Das Verhälmis der NSDAP zum Recht und zur Justiz- Der Bund Nationalsozialisti-scher Deutscher Juristen (BNSDJ)- Frank als Reichskommissar für die Gleichschaltung der Justiz - Einbruch .des offiziellen Antisemitismus in das Personalwesen der Justiz -Politische Freund-Feind-Beziehungen in der Strafjustiz - Freislers Feldzug gegen das "politische Verbrechertum"

2. Tendenzen und Versuche einer Strafrechtsreform . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 528

Konkurrierende Autoritäten - Freisters nationalsozialistische Strafrechtsideologie -Straf-recht als "Kampfrecht" - Regressive Utopie und biologische Analogie - Das politische Zwe<kprinzip im Strafrecht

3. Die Geheime Staatspolizei . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 536

Das GeStapo-Amt in Berlin - Konkurrenz zwischen preußischem und Reichsinnenminä­sterium - Die SS als Wegbereiterin .der Reichsvereinheitlichung der Politischen Polizei - Staatspolizei und Justiz- "Schutzhaft" und "vorbeugende Polizeihaft" - Konzentra­tionslager - Totalitäre Polizei

4. Das Reichspropagandaministerium und seine Organe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 544

Terror und Propaganda- Ansätze staatlicher Rundfunk- und Filmpropaganda vor 1933 - Die "nationale Revolution" und die nationalsozialistische Propaganda - Errichtung des Reichspropagandaministeriums - Übernahme von Rundfunk und Presse - Ressort-

XII

kritik und Durdt1etzung des Sdtrift!eiterge1ettes - Standesorganisation und zentrale Regie im Kulturleben - Max Amann und die Zeitungsverlage - Reimspressekonferenz und Presseregie - Die methodisdte Tendenz: suppressio veri, sugge1tio falsi

Inhalt

5. Propaganda und Justiz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 562 Die justizpre1sestellen - Die Rolle der Berliner Justizpressestelle - Reidtstagsbran.d­stifterprozeß und Volksgeridttshof

6. Regie des Bildungswesens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 565 Personalverlust und Revirement an preußisdten Universitäten - Hodtsdtulzulassungs­besdtränkungen - Die Studentensdtaften und die "Gleidt1dtaltung" der Universitäten -Höhere Sdtulbildung und "nationalpolitisdte Erziehung•

7. Der völkische "Neuadel" des agrarpolitischen Apparats Der Mythos der Gemeinsdtaft von "Blut und Boden" - Die Entstehung des Erbhof­ge1etzes - Reidtserbhofge1etz und Reimsnährstand

570

8. Versuch und Fehlschlag einer Bodenplanung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 576 Agrarsozialistisdte Projekte de1 Reimsarbeitsministeriums - Siedlungswesen, Landes-und Reimsplanung

IV. Kapitel: Nationalsozialistische .,Reichsreform" 579

1. Diktatur und Zentralisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 579 Das Aktivitätszentrum- Zentralisation, Verwaltungen, Büros- Die drei Organisations­prinzipien: totaler Beamtensta:u, korporative1 System, Polizeizwangsordnung - Die Kanzleien des "Führers und Reidtskanzlers" - Das Reimsinnenministerium als Staats­organisationsministerium

2. Die unsichere "Einheit von Partei und Staat" Anfänge einer Gleidtsdtaltung der Länder- Problematisdte Beziehungen zwisdten Partei und Verwaltung- Sdtlüsselfrage: Reimsmittelinstanz- Das Problem Preußen-Reim­Die Hinterlassensdtaft der VerwaltungSt"eform - Ein ,.Generalplan für das Vorgehen in der Reimsreform •

3. Das Neuaufbaugesetz Die Kra Nicolai- Pläne zum "Einbau der Partei in den Staat" -Aufhebung der Länder­parlamente und Entstehung des Neuaufbaugesetze1

584

593

4. Die Polykratie der Ressorts und die Neugliederung...................... 599 Ermädttigung und Re1sortpolitik - Polykratisdte Zentralisation oder Einheit der Reidtsmittelinstanz? - Obernahme des preußisdten Innenministeriums und Vereinheit­lidtang der Polizei - Verbindung von Reidts- und preußisdten Ministerien - Doppel­problematik Reidtsmittelinstanz/ "Einbau der Partei" - Die Stellung der preußisdten Oberpräsidenten - Das zweite Reidtsstattha!tergesetz - Streit um die Neugliederung de1 Reidtes - Das Ende der "großen Reidtsreform•

5. Lokale Verwaltung und Gemeindetag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 612 Kommunalverfassungsreform in den Ländern - Anfänge des Deutsdten Gemeindetags -Vom preußisdten Gemeindeverfassungsgesetz zur Deutsdten Gemeindeordnung - Bürger-

Inhalt

meister und Parteibeauftragter - Der Deutsdie Gemeindetag als ständisdte Korporation der leitenden Kommunalbeamtensdtaft - Das Ende der Selbstverwaltung

XIII

V. Kapiul: Die Diktatur in der Wirtschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 627

1. Transformation der Interessen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 627

Der formalisierte Begriff der Selbstverwaltung - Die Diktatur und die Organisation wirtsdtafdidten Interessen - Der Reimsverband der Deutsdien Industrie - Pläne einer ständisdten Selbstverwaltung der Wirtsdtaft

2. Zwischenspiel nationalsozialistischer Mittelstandsideologen Die Deutsdie Arbeitsfront als erste Standesorganisation - Der Kampfbund des gewerb­lidten Mittelstandes in der Gleidtsdtaltungsperiode - Die Hauptgemeinsdtaft des Deut­sdten Einzelhandels - Der Deutsdie Industrie- und Handelstag - Der Reimsverband der Mittel- und Großbetriebe des Deutsdien Einzelhandels - Der Boykott vom 1. April 1933 - Das Gesetz zum Sdtutz des Deutsdien Einzelhandels - Preußisdte Maß­nahmen - Reidtswirtsdtaftsminister Sdtmitt

634

3. Vom Kommissar zum Treuhänder.................................... 641 Treuhänder der Arbeit und NSBO - Thyssens Institut für Ständewesen - Konzentra­tionsbestrebungen des Deutsdien Industrie- und Handelstages - Das Arbeitsordnungs-gesetz und die Funktion der Deutsdien Arbeitsfront

4. Die Entstehung der ständischen Organisation gelenkter Wirtschaft.......... 647 Die Anfänge in der Reimskulturkammer und im Reimsnährstand - Erwartungen und Pläne des Deutsdien Industrie- und Han-delstags und des Reimsstandes der Deutsdien Industrie - Organisationsmaßnahmen des Reidtswirtsdtaftsministers - Stufen der Um­bildungen des Verbandswesens-DieErnennung Sdtadtts und das Zwangsorganisations­system

5. Von der Arbeitsbeschaffung zur Staatskonjunktur

Wirtsdtaftskrise und Autarkie - Deflationskrise und Arbeitslosigkeit - "Aktive Kon­junkturpolitik• und Arbeitsbesdtaffung - Obergang von der kommunalen zur staat­lidten Arbeitsbesdtaffung ~Der Gereke-Plan - Sdtadtts expansive Währungs- und Wirt­sdtaftspolitik - Wehrwirtsdtaftlidter Industrieausbau und Rohstoffautarkismus - Ben­zinvertrag und Pflidttkartelle - Kreditsdtöpfung, Konjunkturaufsdtwung und Preisstop

655

6. Bilateralismus, Autarkie und Militarisierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 668

Devisenbewirtsdtaftung und Oberwadtungsstellen - Nationaler Rückzug aus der Welt­wirtsdtaft - Exportförderung und Rohstoffimport - Investitionslenkung - Die neue Funktion der Kreditinstitute- Die Wehrmadtt in der Wirtsdtaft I Wehrwirtsdtaftsführer

Oberblick und Schluß: Das System des totalen Zwanges . . . . . . . . . . . . . . . . . . 672

Das Ende autonomer Wirtsdtaft- Wahn und Wirklidtkeit des totalen Staates -Voll­zugsorganisation und Zwangsorganisation - Instrumente lückenloser Zwangsgewalt: Propaganda, politisdte Strafjustiz und Geheime StJaatspolizei - Die Rolle der SS -Perman-ente Diktatur mit dem latenten Ausnahmezustand - Der Primat der Politisdten Polizei - Führerstaat und fiktiver Redttsstaat

XIV

DRITTER TEIL Die Mobilmachung der Gewalt Von Wolfgang Sauer

1. Kapitel: Die Wehrmacht in der Revolution

Inhalt

............................ 685

1. Gewalt und Charisma in der nationalsozialistismen Revolution . . . . . . . . . . . . . 685 Gewalt und Terror im Nationalsozialismus - Das Problem der Veralltäglichung -Revolutionäre Mobilmachung statt Stabilisierung

2. Hitler, Reimswehr und Republik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 692 Das Problem der bewaffneten Macht in der nationalsozialistischen Revolution - Histo-rische Wurzeln des Verhältn-isses von Staat and Wehrmad1t in Deutschland- Neuansatz in der Weimarer Republik- Das Verhältnis Reichswehr-Hitler- Das Duell Schleicher-Hitler 193Q--1933

3. Das Bündnis Reimswehr-Hitler Die machtpolitische Bedeutung der Reichswehr nach der Regierungsübernahme Hitlers - Hitlers Bündnisangebot - Biomberg und Reichenau als Hitlers neue Gegenspieler -Die Übereinkunft vom 30. Januar - Die neue Oberparteilichkeit: Nichteinmischung in die nationalsozialistische Revolution - Hitlers Rede vom 3. Februar

708

4. Reimswehr und Gleimsmaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 720 Die Nichteinmischungspolitik d~r Reich~ wehr: Gleichschaltung der Länder- Beseitigung der Parteien- Preisgabe militärischer Interessen: Wehrverbände, Nachrichtendienst, Luft­waffenführung - Nichteinmischung auch gegenüber dem nationalsozialistischen Terror - Hit!ers erste Gegenleistungen - Weitere Erwartungen der Reichswehrführung

5. Offizierkorps und Nationale Revolution.............................. 732 Das Problem des militärischen Widerstands 1933- Fehlende Voraussetzungen: Resigna-tion H:ammersteins - Auflörung der Einheit des Offizierkorps - Biombergs Personal­politik - Fritschs Bremspolitik

11. Kapitel: Aufrüstung und Kriegsvorbereitung.......................... 744

1. Hitlers Kriegsideen . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 744 Die Lebenskampfidee und ihr wirtst:haftspolitischer Aspekt: Mein Kampf- Industrieklub-Rede 1932 - Rede vor den Generalen 3. Februar 1933 - Rede vom 28. Februar 1934 -Die Denkschrift zum Vierjahresplan 1936: Beutekrieg als Konsequenz der Raubbau­Wirtschaft - Der Weg in den Krieg 1937-1939 - Die Haltung der Generalität

2. Die illegale Aufrüstung vor Hitler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 766 Das Problem der außenpolitischen Sicherheit in der Weimarer Republik - Brockdorff­Rantzaus Völkerbundspolitik - Wiederaufnahme und Fortbildung durch Stresemann -Rüstungspolitik der Reichswehr - Innenpolitische und staatsrechtliche Problematik der geheimen Aufrüstung - Militärischer Wert der illegalen Rüstungsmaßnahmen

3. Aufrüstung und Wirtsmaftskrise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 785 Hitlers Forderung vom 8. Februar 1933: Verbindung von Aufrüstung und Arbeits­beschaffung - Schachts Plan der Krisenbekämpfung durch Rüstungsfinanzierung - Be-

Inhalt

ginn der Aufrüstung: Abbau der legalen Kontrollorgane und erste Pläne - Rüstungs­politische Akzentuierung .des Arbeitsbeschaffungs-Programms - Neue Phase ab Herbst 1933: Beschleunigung und Übergang zur allgemeinen Wehrpflicht

XV

4. Auf dem Wege zur totalen Mobilmachung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 806

Das Problem des totalen Krieges: organisatorische, psychologische und wirtschafts­politische Aspekte - Konzentration auf die psychologische Mobilmachung in Deutsch­land- Ernst Jünger und Adolf Hitler- Reichswehr und Nationalsozialismus im Kampf um die totale Mobilmachung - Der Führungsapparat - Psychologische Kriegsvorberei­tung- Wirtschaftliche Mobilmachung- Ursprünge des Vierjahresplans

Ill. Kapitel: Die SA- Terrorinstrument oder Revolutionsarmee?............ 829

1. Die SA zwischen Hitler und Röhm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 830

Hitlers Konzeption der SA: Propaganda durch Gewalt und Terror- Ihre Verfälschung durch Röhms Wehrverbands-Konzeption 1923 - Neuaufbau der SA ab 1926: Haupt-mann v. Pfeffer realisiert Hitlers I·deen - Organisation, Kampfziele und Kampftaktik, soziale Zusammensetzung - SA-Krise und SA-Reform von 1930 - Die zweite Ära Röhm 1931-1932: provisorischer Kompromiß

2. Ursprung und erste Formen des NS-Terrors............................ 855

Das Problem des totalitären Terrors - Seine Wurzeln in Deutschland - Die politische Kriminalität in der Weimarer Republik - Ihre Systematisierung durch die National­sozialisten - Der nationalsozialistische Terrorfeldzug 1933: Ziele, Organisation, Len-kung und Taktik - Morde und Konzentrationslager - Widerstand - Indizien des per­manenten Terrors: Judenverfolgung, Abbau des Rechtsstaats zugunsren des 55-Staats

3. Röhm organisiert seine Revolutionsarmee . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 880

Das Problem der SA im Sommer 1933 - Röhms Ziele: SA-Heer und politische Vor­herrschaft über die Partei - SA-Sozialismus? - Zurückhaltung Hitlers, Widerstand der Reichswehr- Reichenaus militärische Kompromißlösung: SA-Miliz -Die Reichenhaller Vereinbarungen Juli 1933 -Erste organisatorische Maßnahmen: Wehrverbände, Sport­vereine, Studenten, Jugendbewegung - Die Überwältigung des "Stahlhelms" - Die Or­ganisation "Chef des Ausbildungswesens"

IV. Kapitel: Röhmkrise und zweite Revolution 897

1. Die kritische Phase der Revolution . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 897

Abbau der bisherigen staatlichen Institutionen: Verfassung, Rechtsordnung, rationeller Staatsapparat - Hitlers Ziel: der charismatische Personenverband - Permanenter Aus­nahmezustand und permanente Mobilisierung als Mittel der Stabilisierung - Die "Schwächeperiode" nach dem Sieg im Innern - Die Gefahr der zweiten Revolution

2. Der Obergang zum neuen Pluralismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 907

Ablösung der demokratischen Parteien durch totalitäre Dominien - Chancen und Schwächen der monarchischen Restauration - Die Haltung der Reichswehr - Schacht und die Wirtschaft - Nationalsozialistische Staaten im Staate - Görings Hausmacht -Anfänge des 55-Staats - Heß - Der Aufbau des SA-Staats

XVI

3. Der Sieg der Revolution von oben ••••••••••••••••••••••••••• 0 0 ••••••

Der Konflikt Hitler-Röhm: Möglichkeiten einer Lösung- Verknüpfung mit der Auf­rüstung und der monarchischen Restauration - Erste Krisenzeichen: Das Problem des Grenzschutzes - Offensive der Partei gegen Röhm und die Monarchisten - Der 28. Fe­bruar 1934: Bündnis Reichswehr-Hitler gegen Röhm - Röhms Abwehr: kalter Krieg gegen Hitler und die Reichswehr - Hitlers Gegen:wg: Propagandafeldzug und Provo­kationstaktik- Die Einschaltung von Wehrmacht und SS- Letzte Steigerung der Span­nung im Juni - Vorstoß der Monarchisten um Papen - Auslösung und Steuerung der Aktion vom 30. Juni 1934- Die zweite Revolution als Revolution von oben: Bedeutung und Konsequenzen

Inhalt

934

Nachwort und Ausblick. Von Kar! Dietrich Bracher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 967

Bibliographie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . • . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 973

Personenregister ....... 0 ••••• 0. 0 ••••••••• 0 ••••••••••••••••••• 0 ••••••• 1011

ERLJtUTERUNGEN

1. ZititTVJeist der Anmerkungen

Im Interesse einer sdmellen Orientierung wird einer mehrfaen zitierten Senrift in Klammem der Ort des ersten, vollständigen Zitats beigefügt. Dabei gibt die römisene Ziffer das Kapitel, die arabische Ziffer die Anmerkung selbst an. Die Anmerkungen der einzelnen Teile sind jedoch unabhängig voneinander eingeridltet. Die Abkürzung a. a. 0. wird nur verwendet, wenn sich die Angaben auf dle gleiene Quelle wie in der unmittelbar vorhergehenden Anmer­kll'llg beziehen; ebda. bedeutet nient nur die gleiene Quelle, sondern auen dieselbe Seitenzahl.

2. Wichtigste Abkiirzungen

AA ADGB ADIK ADST AfA AWA BA BNSDJ BVP DAF DAZ DDP DGO DGT DHV Dienatag DIHT D/Z DNVP Doc.C. DVP Egelbaal GGO GRUSA HAB HDv HJ Harkenbach HZ IMT

KPD MGN

Auswärtiges Amt Allgemeiner Deutscher Gewerksenaftsbund Areniv des Deutsenen Industrieinstituts Köln Archiv beim Deutsenen Städtetag im Ernst-Reuter-Haus zu Berlin Allgemeiner freier Angestelltenbund Akademisenes Wissensenaftlienes Arbeitsamt Bundesareniv Koblenz Bund Nationalsozialistisener Deutsener Juristen Bayerisene Volkspartei Deutsene Arbeitsfront Deutsche Allgemeint Zeitung Deutsene Demokratisene Partei Deutsche Gemeindeordnung Deutsener Gemeindetag Deutsennationaler Handlungsgehilfen-Verband Dienst nationaler Tageszeitungen Deutsener Industrie- und Handelstag Deutsche J uristtnzeitung Deutsennationale Volkspartei Document Centre Berlin Deutsene Volkspartei Egelbaals historisch-politische jahresiibersicht fiir 1933, Stuttgart 1934 Gemeinsame Gesenäftsordnung der Reidlsministerien Grundsätzliene Anordnung (der SA-Führung) Hauptareniv Berlin Heeres-Drudtvorsenrift Hitler-Jugend Cuno Horkenbaen, Hrsg., Das Deutsche Reich fiOn 1918 bis heute, Berlin 1933 Historische Zeitschrift Der Prozeß gegen die Hauptkriegsverbrecher flor dem Internationalen Militär­gerichtshof. Nürnbtrg. 14. November 1945 bis 1. Oktober 1946, Nürnberg 1947 Kommunistisene Partei Deutsenlands Militärgerientshof Nürnberg. Ungedr. Prozeßakten der sog. Naenfolgeprozesse vor dem US-Militärgerientshof in Nürnberg

XVIII

NSBO NSDAP NSDStB NSRB OSAF P.O. RFSS RGBl. RLM RMinBl. RVA RWM RWiM SA SABE SADV Schultheft SD SPD ss SWR VB

Nationalsozialistische Betriebszellenorganisation Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei Nationalsozialistischer Deutscher Studentenbund Nationalsozialistischer Rechtswahrerbund Oberster SA-Führer Politisme Organisation der NSDAP Reichsführer SS Reichsgesetzblatt Reichsluftfahrtministerium Reichsministerialblatt Reichsverteidigungsausschuß Reichswehrministerium Reichswirtschaftsministerium Sturm-Abteilung der NSDAP SA-Befehl SA-Dienstvorschrift Schultheft' Europäischer Geschichtskalender 1933, München 1934 Sicherheitsdienst Sozialdemokratische Partei Deutschlands Schutz-Staffel der NSDAP Kampffront Schwarz-Weiß-Rot Völkischer Beobachter

Erläuterungen

VORWORT

Der Gedanke zu diesem Buch gewann während der Niederschrift der Auflösung der Weimarer Republik in den Jahren 1952/53 erste Gestalt. Es erwies sich als notwendig, die Endphase und zugleich das Gegenbild dieses Auflösungsprozesses in einem geson­derten Band zu behandeln. Eine dankenswert großzügige Unterstützung der Ro<ke­feller Foundation ermöglichte es, den ersten Entwurf zu einem umfassenderen For­schungsprojekt der seinerzeit von mir geleiteten historischen Abteilung des Instituts für politische Wissenschaft auszuweiten, in dessen Rahmen meine Mitarbeiter Dr. Wolfgang Sauer und Dr. Gerhard Schulz die Bearbeitung eigener Teilgebiete übernom­men haben. T Jnter drei großen Aspekten ist der Prozeß der nationalsozialistischen Macht­ergreifung in jenem zeitlich und sachlich weiteren Sinne, wie ihn ein vorangehender Aufsatz (Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 4, S. 30 ff.) umrissen hat, untersucht und beschrieben worden. Der erste Teil des Buches behandelt die Errichtung des Ein­parteienstaates nach der innen- und außenpolitischen sowie der ideologischen Seite; im zweiten Teil wird ein differenziertes Bild der Verwaltungs- und wirtschaftspoli­tischen Begründung des totalitären Staatsaufbaus vermittelt; der dritte Teil beschreibt die rüstungs- und militärpolitische Entfaltung der terroristischen Gewaltpolitik, die jenes Regime getragen hat. Im Rahmen dieser Gliederung haben wir uns zugleich bemüht, das Problem einer Verzahnung von historischer und systematischer Darstel­lung so gut wie möglich zu lösen. Die Koordinierung der verschiedenen Teile mußte dort ihre Grenze finden, wo die besondere Fragestellung und die eigene thematische Konzeption des jeweiligen Verfassers den Rü<kgriff auf den Gesamtzusammenhang notwendig machten oder bestimmte Ereignisse in den Gedankengang mehrerer Kapitel gehörten; gewisse Überschneidungen in der Sache und in der Interpretation erscheinen von daher gerechtfertigt.

Wir waren um eine sorgfältige Erfassung und Auswertung der zugänglichen Quellen und Literatur besorgt. Eine Benutzung der in der "DDR" lagernden Aktenbestände hat das dortige Innenministerium allerdings nicht gestattet: Um so mehr haben die Verfasser und das Institut den Herren vom Bundesarchiv Koblenz, vom Hauptarchiv Berlin-Dahlem und vom Institut für. Zeitgeschichte München für Etltgegenkommen und Hilfe zu danken. Vor allem gilt unser Dank den Mitarbeitern und der Leitung des Instituts für politische Wissenschaft Berlin unter Prof. Stammer, das die Durch­führung der Arbeit ermöglichte; ferner, wie schon bei der Weimar-Studie, Prof. Herzfeld und einer Reihe weiterer Kollegen für ihre stete Hilfsbereitschaft und ihre wertvolle Kritik. An der technischen Herstellung des Manuskripts und des Registers haben Albrecht Schultz, Cäcilie Stange und Barbara Voelker mitgewirkt.

Wir sind uns bewußt, daß es angesichts des Zwischenzustands der Forschung, die erst jetzt in vollen Fluß gekommen ist, ein Wagnis bedeutet, die Gesamtdarstellung zu diesem Zeitpunkt abzuschließen. Doch erscheint es im Interesse der wissenschaft­lichen und der politisch-pädagogischen Bemühungen unserer Zeit gerechtfertigt und zugleich notwendig, eine Zwischenbilanz der Kenntnisse und Erkenntnisse zu ziehen

XX Vorwort

und auch den Versuch einer klaren Gesamtbeurteilung nicht länger zu verzögern, so gewiß eine Reihe anderer im Gang befindlicher Arbeiten da·s Bild in absehbarer Zeit noch vertiefen und bereichern wird. Als Beitrag zur "Aufarbcitung" einer die Gegen­wart mitbestimmenden Vergangenheit mag die Untersuchung, deren Umfang durch die Notwendigkeit sorgfältiger Detailforschung und Dokumentation auf einem noch immer so umstrittenen Gebiet bedingt ist, die weitere Auseinandersetzung um deutsche Geschichte und Politik im 20. Jahrhundert anregen und fördern.

Bonn und Berlin, im Frühjahr 1960 Prof. Dr. K. D. Bracher

ZUR ZWEITEN AUFLAGE

Rascher als erwartet ist eine Neuauflage notwendig geworden. Die Verfasser haben die Gelegenheit benutzt, eine Reihe von Druckfehlern zu berichtigen und kleinere Korrek­turen anzubringen, mußten sich aus verlagstechnischen Gründen jedoch darauf beschrän­ken, die wichtigsten neuen Forschungsergebnisse nur ganz knapp und zumeist in den Anmerkungen zu berücksichtigen.

Im Frühjahr 1962 'K. D. Bracher