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168 L. maior X tomeutosa. Burkanbw. L. nemorosa KSrn. Holzschliige in BurkanSw und Zlotniki, gemein. Lonicera Xylosteum L. Wielder in Zlotniki. Potentilla Buschakii )~ argentea m. Zniesienie bei Lemberg. P. Buschakii X fatlacina m. Winniki bei Lemberg. P. fallacina m. Kortum6wka und Burkanbw. P. fallacina X argentea m. KortumSwka. P. Herbichii m. Waldriinder und buschige Kalkabhiinge in Burkanbw und ZIotniki. P. Herbichii X argentea m. Burkanbw. P. leucopolitanoides m. Brzuchowice bei Lemberg. P. t~yrsiflora Hills. non Zimm. (-----P. arenaria X argentea). Janbw, am Teichdamme. Quercus pedunculata X sessiliflora. Ein alter Baum am Wald- rande in Holosko. Rosa Sinkowiensis m. Burkanbw und Zlotniki. R. leopoliensis m. BurkanSw und Zlotniki. Rumex confertus Willd. BurkanSw und Zlotniki. Rumex confertus X obtusifblius m. Burkan6w. Rumex maritimus L. Burkan6w, auf nassen Wiesen. Symphytum cordatum X officinale. Winniki bei Lemberg. l'eesdalea nudicaulis R. Br. Trockene Sandfiiichen in Brzu- r Ulmus glabra Mill. vat. suberosa (Ehrh.). Wiilder in Zlotniki. Verbascum Thapsus X Lychnitis. Lesienice bei Lemberg. Cirsium Erisithales X rivulare. Derewacz bei Lemberg. Pedicularis Sceptrum Carolinum L. Pantalicha bei Strus6w. Lemberg, am 10. Jiinner 1900. Die nordamerikanischen Arten der Gattung Gentiana; Sect. Eredotricha. Von It. v. Wettstein (Wien). (Mit einer Tafel und 4: Textabbildungen.) Im Jahre 1896 habe ich eine monographische Bearbeitung der europ~ischen Arten der im Tite[ genannten Artengruppe ver- 5ffentlicht 1) und bei diesem Anlasse auch eine Uebersicht tier aussereuropiiischen Arten gegeben2). Diese Uebersicht hatte, wie ieh hervorhob, nur den Zweck, eine provisorische 0rientirung zu ermSglichen. Ich habe seither nicht nur die ganze Artengruppe, sondern insbesondere auch die aussereuropi~ischen Arten derselben nicht aus dem Auge verloren, war es mir doch darum zu thun, i) Die europ~ischenArten tier Gattung Gentiana aus der Section ~Endo- tricha und ihr entwickelungsgeschichtlicher Zusammenhang. Denkschr. d. ka~s. Akad. d. Wiss. in Wien. Math.-naturw. C1. LXIV. Bd. S. 309 ft. 3) a. a. O. S. 57 des S. A. (S. 365).

Die nordamerikanischen Arten der GattungGentiana; Sect.Endotricha

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L. maior X tomeutosa. Burkanbw. L. nemorosa KSrn. Holzschliige in BurkanSw und Zlotniki,

gemein. Lonicera Xylosteum L. Wielder in Zlotniki. Potentilla Buschakii )~ argentea m. Zniesienie bei Lemberg. P. Buschakii X fatlacina m. Winniki bei Lemberg. P. fallacina m. Kortum6wka und Burkanbw. P. fallacina X argentea m. KortumSwka. P. Herbichii m. Waldriinder und buschige Kalkabhiinge in

Burkanbw und ZIotniki. P. Herbichii X argentea m. Burkanbw. P. leucopolitanoides m. Brzuchowice bei Lemberg. P. t~yrsiflora Hills. non Zimm. (-----P. arenaria X argentea).

Janbw, am Teichdamme. Quercus pedunculata X sessiliflora. Ein alter Baum am Wald-

rande in Holosko. Rosa Sinkowiensis m. Burkanbw und Zlotniki. R. leopoliensis m. BurkanSw und Zlotniki. Rumex confertus Willd. BurkanSw und Zlotniki. Rumex confertus X obtusifblius m. Burkan6w. Rumex maritimus L. Burkan6w, auf nassen Wiesen. Symphytum cordatum X officinale. Winniki bei Lemberg. l'eesdalea nudicaulis R. Br. Trockene Sandfiiichen in Brzu-

r Ulmus glabra Mill. vat. suberosa (Ehrh.). Wiilder in Zlotniki. Verbascum Thapsus X Lychnitis. Lesienice bei Lemberg. Cirsium Erisithales X rivulare. Derewacz bei Lemberg. Pedicularis Sceptrum Carolinum L. Pantalicha bei Strus6w. L e m b e r g , am 10. Jiinner 1900.

Die nordamerikanischen Arten der Gattung Gent iana; Sect. Eredotricha.

Von It. v. Wettstein (Wien). (Mit einer Tafel und 4: Textabbildungen.)

Im Jahre 1896 habe ich eine monographische Bearbeitung der europ~ischen Arten der im Tite[ genannten Artengruppe ver- 5ffentlicht 1) und bei diesem Anlasse auch eine Uebersicht tier aussereuropiiischen Arten gegeben2). Diese Uebersicht hatte, wie ieh hervorhob, nur den Zweck, eine provisorische 0rientirung zu ermSglichen. Ich habe seither nicht nur die ganze Artengruppe, sondern insbesondere auch die aussereuropi~ischen Arten derselben nicht aus dem Auge verloren, war es mir doch darum zu thun,

i) Die europ~ischen Arten tier Gattung Gentiana aus der Section ~Endo- tricha und ihr entwickelungsgeschichtlicher Zusammenhang. Denkschr. d. ka~s. Akad. d. Wiss. in Wien. Math.-naturw. C1. LXIV. Bd. S. 309 ft.

3) a. a. O. S. 57 des S. A. (S. 365).

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dureh mSglichste Vertieflmg des Studiums dieses Formenkreises Material ffir descendenz-theoretische Untersuchungen zu gewinnen i).

Dutch ein relativ reiches, mir indessen zugekommenes, resp. zur Verfiigung gestelltes Materiale~ wurde es mir auch ermSglicht, die nordamerikanischen Arten genauer zu untersuehen und ihre Systematik um ein wesentliches Stiiek einer Klarstellung niiher zu bringen. In Anbetraeht der bisher ziemlieh unklaren Systematik derselben halte ich es ffir nieht tiberfltissig, im 51achstehenden die Resultate meiner Untersuehungen mitzutheilen, umsomehr, als sich hiebei aueh ein in allgemein biologischer Hinsicht recht interessanter Parallelismus zwisehen den nordamerikanischen und den europiiischen Arten ergab.

Aus der Section Eudoteicha wurden bisher aus Nordamerika iblgende Arten und Formen besehrieben, resp. aufgeftihrt: 1. G. acuta Michx.~), 2. G. plebeja Chain. in Bunge4), 3. G. acuta ~, stricta Griseb. 5), 4. G. mexicana Griseb. G). 5.G. tenuis Griseb. 7), 6. G. Hartwegii Benth. S), 7. G. heterosepala Engelm. 9), 8. G. Wrightii Asa Gray1~ 9. G. Wisliceni Engelm. H)~) .

Von diesen Formen sind G. heterosepala Engelm. und G. Wtsliceni Engelm. vollkommen aufgekliirte, dutch sehr auffallende Merkmale ausgezeiehnete Arten. Die erstere vertritt in Nordamerika den Typus der G. campestris, der sie habituell vollkommen gleieht, yon der sie abet durch constant pentamere Bltiten verschieden ist: G. Wisliceni nimmt in Folge der hiiutigen kurzz~ihnigen, auf einer Seite aufgeschlitzten Kelehe unter den Arten tier Section eine ganz isolirte Stellung ein.

Alle iibrigen Formen bedtirfen einer Autkliirung. Dadureh. dass vier yon ihnen, nttmlieh G. acuta, G. stricta, G. plebeja, G. tenuis yon A s a G r a y dem Begriffe der G. Amarella sub- sumirt wurden, ist al[erdings angedeutet, dass sie diesem Typus

1) Einen Theil tier gewonnenen Anschauungen babe ieh auch vor Kurzem in emer Abhandlung, betitelt: ,,Deseendenztheoretisehe Untersuehungen. I. Der Saisondimorphismus im Pfianzenreiche", dargelegt. Vgl. Denkschr. d. kais Akad. d. Wissensch. in Wien. Math.-naturw. CI. 1900. In dieser Abhandlung finden sich auch die Systematik dec europ~ischen Arten betreffende, nachtriigliche Angaben.

2) Ftir die Zugiinglichmachung mir wichtiger :Materialien bin ich ins- besondere Herrn Geh. Rath A. Engler (Berlin), den Herren Bureau und F ranche t {Paris), Herrn J. Br ique t (Genf), Herrn Dr. A. Zah lb ruckne r (Wien) und Herrn Dr. Th. Holm in Brookland zu Dank verpfliehtet.

3) Flora Am. bor. I. p. 177. 4) Conspect. gen. Gent. p. 54. tab. IX. Fig. 5 (1824). 5) Gen. et Spec. Gent. pag. 242 (1839). 6) a. a. O. S. 243. 7) a. a. O. S 250. s) Bentham, Plant. Hartweg. no. 351. .~) Transact. Acad. St. Louis. II. p. 215. tab. 8. lO) Synopt. Flora of 1~. Americ. II. s. p. 118 (1878). 11) Transact. Acad. St. Louis II. p. 215. tab. 7. 19) Ueber das eventuelle Vorkommen yon G. aurwulata Pall. vgl. A. Gray

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angehSren, ohne aber, dass ihr Verh~ltniss zu einander und v.u den anderen Formen aufgekl~rt w~re. Zwei der erwahnten Formen (G. mexicana, G. Hartwegii) kSnnen geradezu als verschollen be- zeichnet werden.

Eine Aufklarung der in Rede stehenden Pflanzen war mir dadureh mSglich, class ich yon allen wichtigen Original-Exemplare sah. Solche yon G. stricta, tenuis, Hartwegii und mexicana be- finden sieh im Berliner Herbarium, solehe yon G. plebeja in den Herbarien der Wiener Universit~t und des Wiener Hofmuseums, ein Original-Exemplar der G. acuta erhielt ich aus dem Pariser Mus~e d'histoire naturelle.

Bei Durchsicht dieser Exemplare ergibt sich zun~chst, dass wir es nach dem Baue des Kelches mit zwei ganz versehiedenen Formenreihen zu thun haben; die eine Reihe hat einen sehr tier, oft nahezu bis zur Basis gespaltenen Kelch, dessen Z~hne 3--6 real so lang als die RShre sind, die zweite Reihe zeigt einen Kelch, dessert Z~hue an L~nge jene der RShre nicht oder nur wenig tibertreffen. Der ersten Reihe gehSren G. stricta, acuta, tenuis, plebe]a, der zweiten Reihe Hartwegii, mexicana an.

Wollen wir zun~chst die erste Artengruppe etwas n~her be- trachten. Am l~ngsten bekannt ist G. acuta Michx., und die Klar- stellung der ganzen Artengruppe, sowie ihrer Nomenclatur h~ngt mit der MSglichkeit der Aufkl~rung dieser Pflanze zusammen. Die Pflanze wurde 1803 yon Miehaux (Flora boreali-amerieana I. p. 177) beschrieben. Die Beschreibung ist nieht darnaeh, um eine Art bei etwas genauerer Auffassung der Formen zu erkennen. Hervorzuheben w~ren hSehstens folgende Merkmale: ,,Foliis sub- amplexicaulibus, oblongo ovalibus, a c u t i s s i m i s " 1), dann ,folia erecta". Als Verbreitung wirdangegeben: ,In altis montibus Corolinae et in Canada prope Tadoussack". In Anbetraeht dieser Besehaffen- heit der Michaux'schen Beschreibung war es mir sehr werthvoll, dass ieh dureh die Freundlichkeit der Herren B u r e a u und F r a n e h e t aus dem Pariser Museum ein Miehaux'sches Original- Exemplar erhielt. Dasselbe ist in Taft VI in Fig. 2 abgebildet. Beztiglieh dieses Exemplares theilte mir Herr A. F r a n c h e t brieflich Folgendes mit: Das Herbarium M i e h a u x wurde um 1799 in drei Sammlungen getheilt, die eine wurde in das General-Herbarium des Pariser Museums eingereiht, eine zweite getrennt als ,,Herbier Michaux" aufgestellt, die dritte erhielt R i c h a r d , dessen Herbarium heute im Herbarium Drake del Gas t i l lo ' s aufbewahrt wird. Das mir iibersendete Exemplar entstammt dem General-Herbare des Pariser Museums; Herr F r a n e h e t hatte aber die Liebenswtirdigkeit, es mit dem Exemplare im Herbier R ichard , resp. Drake del Ca- s t i l lo zu vergleichen und er schrieb mir diesbeztiglich: ,,Ne- ansmoins vous pouvez avoir une absolue eonfiance darts l'identit5 de la plante avee celle de l'herbier Richard, type de la description,

1) Die Sperrung riihrt yon mir her.

JTl

car j'ai ihit la comparaison et le moindre doute n'est pas possible".

Nit dieser G. ac~tta Mi<:hx. sind nun Pflanzen, welehe sigh im Herbarium des kgt. botanischen 3luseums in Berlin befinden und die G r i s e b a c h selbst als G. act~t~,~ ft. strict~e bezeichnete 7), vo l l - s t ~ n d i g g l e i c h . Zieht man in Betraeht, was Grisebach bei Be- sehreibung seiner var. ~ st~ic~'c~ 0-) yon dieser sagt, so findet man, dass kein einzio~es Merkmal angegeben wird, das mit M i e h a u x ' s Diagnose und Pflanze im Widerspruche sttinde. Gewisse Merkmale, die G r i s e b a c h anNhrt (z. B. ,.eaule 2 - -4 pedali", ,,fl)his radi- ealibus plerumque emareidis") sollen offenbar de,'~ Gegensatz zur typischen G. acut~, d. h. zu dem, was e r als Typus auffasste, an- deuten. Daraus nun. dass g'erade diese Merkmale auf M i c h a u x ' s Pflanze p a s s e n , mSchte ieh folgern, class G r i s e b a e h die (~ �9 . ,c,,t(.~ in einer anderen Umgrenzung als M i e h a u x nahm. dass er insbesondere dureb Miteinbeziehung tier sofort zu bespreehenden (~. plcb@~ Cham. zu einem anderen Speeiesbegriff als M i e h a u x kam, dann a ber doeh den auch ihm auffallenden Mieha~,lx'scher~ Typus yon dieser so eonstruirten Art abtrennen wollte. [)ass G r i s e b a c h seinen Speeiesbeo'riff der G. acutee zum Theile yen G. pleb@~ ableitete, geht auch daraus hervor, dass er direete Cr. plebe~a, als Synonym zu (4 aeuta, citirte und dass er nlehrfheh Exemplare der ersteren als G. ae,.tta bestimmte (Wiener Hot'mus., Herb. Berlin). Dutch diesen Irrthum O r i s e b a e h ' s wird die kuf- stelhmg der mit (~:. ac,,r.t,,, voltkommen identisehen G. s/r,cta, Griseb. verstttndhch. Da Niemand welterhm die M i c h a u x ' s c h e Pflanze untersuchte, erhielt sieh die Bezei(-hnuno' G. strict~ als ver~ehieden yon G. acuta his auf den heuugen Tag. (Vgl. H o o k e r , A s a G r a y etc.)

(;. tcneds wurde yon G r i s e b a e h :~) so beschrieben, class sie als wesentlich versehieden yon G. ,~c,,t,~ erseheinen musste. Er stellte sie nieht in die Section Endotr~cha, sonder~J in (tie Section Arctophiltx. lhgte abet die Bemerkung hinzu: ,,Species Ginning media inter Amarellam et Arctophilam. Habitus O. ac~tae, a qua Neile fbliorum tbrma, eorollaeque loborum et corona nulla vii ex tribus vix eapillis eonstituta distinguitur". H o o k e r 4) schloss sieh der Auffassung G r i s e b a e h ' s an, stelIte die Pflanze abet un- mittelbar neben die Arten der Section A m a r d l a . Asa G r a y ging noch welter, indem er die G. te~uis directe als Variet~it semer G. Amare l la neben G. acuta und stricta unterordnete. Eine Untersuehung der in] Berliner Herbarium erliegenden Ori~'inal- Exemplare r)) braehte reich aber zm" Ueberzeugung, dass G. t-e~nd~

1) Die Etikette lautet: ,Geutiana acuta 5'Iich. ~ strwta Rocky Noun- rains, ded. Grisebach".

'~) Gem et Sec. Gent. p. 2t2 (1839). 3) Gen. et. spee Gent. p "250. 4) Flora bet. am. II. p. 63 (1840). 5) Etikette yon Grisebaeh's Hand: ,,Ge~tia~a ten.~s Gris. Flor. Am.

bor. Mackenzie River. deal. (-h'isebaeh".

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unmSglich yon G. acuta unterschieden werden kann. Die Merk- male, auf Grund deren G. teJsuis unterschieden wurde, waren insbesondere: Die stumpfliehen Blii~ter, die tetramere Corolle, die feingewimperten Kelchz/~hne, der Mangel des Bartes im Corollen- schlund. Von diesen Merkmalen beruhen zwei insoferne auf einem Irrthume, als die Corollen theils tetramer, theils pentamer sind (wie bei allen hier in Betraeht kommenden Arten), als ferner der Bart im Corollenschlund in den yon mir untersuehten Bltiten vor- handen war, tibrigens auch yon H o o k e r a. a. O. schon beschrieben und abgebildet wurde. Das Hervorhebeu der stumpfen Bliitter ist dadurch leieht versti~ndlieh, als die Original-Exemplare der G. tenuis erst im Aufbliihen waren, daher noch die unteren stumpfen Stengelbl/itter besassen; die Wimperung der Kelchbl~tter ist an den Original-Exemplaren zwar deutlich zu sehen, kann abet inso- ferne nicht als unterscheidendes Merkmal festgehalton werden, als eine zarte Wimperung der Sepalrander bei allen Arten aus der Verwandtschaft der G. Amarella vorkommt, nur bei verschiedenen Exemplaren verschieden deutlich hervortritt. Ich zSgere daher keinen Augenbliek, G. tenuis Gris. als identisch mit G. acuta zu erkl~ren.

Die vierte der erwi~hnten Pflanzen der ersten Formenreihe. G. plebeja, erscheint dagegen als etwas yon den bisher besproehenen Formen Verschiedenes. Die erste Beschreibung der G. plebeja findet sich in Bun g e's Conspectus generis Gentianae, p. 54 (1824)1), wo auch auf Tafel IX und Fig. 5 die Pfianze abgebildet ist. Nach dieser Beschreibung und Abbildung allein ware es kaum mSglich. die G. plebeja riehtig zu deuten, nieht so sehr, well etwa Ab- bildung und Beschreibung sehlecht waren, sondern deshalb, weil auf Merkmale besonderes Gewieht gelegt wurde, die uns bei dem heutlgen Stande der Systematik der in Betracht kommenden Arten- grut)pe als weniger wichtig erscheinen, odor sich directe als in- constant erwiesen haben (z. B. ,corollis quadrifidis", ,caule ramoso ramisque alatis" etc.). In viol sicherer Weise l~sst sich die Pflanze durch Original-Exemplare klarstellen. Solche sah ich im Herbarium der Wiener Universitat und im Herbarium des Wiener Hofmuseums. Letztere stammten aus dem Herbar E n d - l i chor . Beide ganz fibereinstimmende Exemplare tragen die Stand- ortbezeichnung ,,Unalaschka", das auch in B u n g e 1. c. ais Heimat der Pfianze angegeben wird.

Mit diesen Original-Exemplaren vollkommen iibereinstimmende Pfianzen land ich mit tblgenden, die Herkunh betreffenden Angaben: ,G. plebeja Chum. - - com. Ledebour" im Herbarium des Wiener Hofmuseums, vermuthlieh auch ein Original-Exemplar, ferner ,Una- laschka, leg. Dr. M e r t e n s " (Herb. Hofm., H. U. W. ~), ,Una-

1) Aota Mosqu. Tom. VII 9) Ich gebrauche bier und im Folgeaden fiir die beniitzten Herbarien

t'olgende Abktirzungen: H. U. W. ----- Herbarium des bot. Museums derk. k. Universit~t Wien. -- If. Holm. = IIerbarium des k. k. naturh, tIofmuseums in Wien. -- II Bed ----- IIerbarium des kgl. botanischen 5Ius,ums in Berlin. -- H. Deless. ---- Herbarium Delessert (Genf).

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laschka, comm. F i s c h e r " (Herb. Berl.), ,Unalasehka. Exped. Lfitk." (Herb. Berl.). Nach all' diesen Exemplaren ist G. plebeja eine der G. acuta sehr nahe stehende Art, die sich yon ihr durch die zu- racist geringere GrSsse, durch die geringere Zahl der Internodien, durch die stumpflichen unteren und mittleren Stengelbli~tter, durch im Vergleiche mit den Stengelinternodien kurze Bli~tter recht auffallend unterscheidet. Dieser Auffassung scheint nun allerdings die Beschreibung und Abbildung in der erw~thnten Abhandlung B u n g e ' s zu widersprechen, welche letztere eine Pflanze mit rela- tiv langen spitzen Bl~tttern darstellt. Trotzdem nehme ich keinen Anstand, die erwithnten Merkmale far charakteristisch ftir G. plebej~l Chain., zu haltem da mir in diesem Falle. in welchem der Autor nicht selbst Abbildung und Beschreibung lieferte, die yon ihm her- ri]hrenden Original-Exemplare wichtiger als jene erscheinen. Uebrigens deuten denn doch aueh einige Merkmale der yon B u n g e dargestellten Pfianze an, dass es sigh Hm dieselbePfianze, wie bei dem Orig'inal-Exemplare, handelt und dass nur ein abnorm iippiges Exemplar vorlag. Diese Merkmale sind die geringe Zahl der Stengelinternodien (5), die wenig scharfe Zuspitzung der Stengelbl~tter. Dem Umstande, dass B u n g e die G. plebeja tetra~- m e r e Bltiten zuschreibt, lege ich gar keine Bedeutung bei. da ja bei allen eudotrichen Gentianen solehe gelegentlieh h~tufig vor- kommen. Das Nichttibereinstimmen der Original-Besehreibung der G. p!ebeja mit den 0riginal-Exemplaren kSnnte allerdings dazu benutzt werden, um den Namen g'anz fallen zu lassen, und die oben charakterisirte Pflanze neu zu benennen, doch mi~ehte ich davon, um Neubenennungen mSglichst zu vermeiden, absehen und lieber den Namen G. plebeja in einem yon der 0riginal-Diagnose etwas abweichenden, nach den 0riginal-Exemplaren rectifieirten Sinne gebrallehen. (Fortsetzung folgt.)

, ,Arnica D o r o n i c u m Jacquin" und ihre n~chsten Verwandten.

(Fortsetzung 1) Von Dr. Fritz Vierhapper (Wien).

(Mit Tafel VII und einer Karte.) Wie verschiedenartig die Ansichten iiber die drei besproche-

hen Arten bis in die jfingste Zeit waren, soil durch eine kurze Darstellung der Nomenclatur-Verhitltnisse gekennzeichnet werdeu.

Die erste biniir benannte Species der Gruppe war Doronicum Clusii, welches yon A l l i o n i nach einem Citate in seiner Flora Pedemontana (I [1785] p. 205) bereits in den ,Miscellanea philo- sophico mathematica Taurinensia (yon 1759 an tom. V, p. 70) er- w~thnt wurde2). Dass J a c q u i n in der Flora Austriaca (I. [1773]

1) Vgl: Nr. 4, S. lO9 f. f. 2) Leider war mir diese Zeitschrift nicht zug~nglich; doch ist gar kein

Grund anzunehmen, dass Allioni dort eine andere Pfianze gemeint hat, als spiiter in der Flora Pedemontana.