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1965 4. Analyse yon biologischem Material 151 Die Trennung und Identifizierung pflanzHeher Phosphofipide und Glykolipide durch zweidimensionale Diinnsehieht-Chromatographie wurde yon M. LE~AGE ~ durchgefiihrt. Phosphatidyl-cholin, -~thanolamin, -inosit, Galaktosyl-, Digalakto- syl-, Polygalaktosylglyeeride, Phosphatidylglycerin und Sulfolipide wurden in extrahierten Lipidgemischen aus A]falfabl~ttern, Kartoffelbl~ttern und -knollen sowie aus ~aC-enthaltenden Ch]orella an Silieagel G nachgewiesen. Das L5sungs- mittelgemisch Chloroform-Methanol-Wasser (65:25:4) trennt Phospholipide, w~h- rend Diisobutylketon-Essigs~ure-Wasser (80: 50 : 10) Glykolipide und Steringlyko- side trennt. So konnten aus dem Fettgemiseh yon Kartoffelknollen 17 Komponenten ermittelt werden, yon denen 12 identifiziert werden konnten. 1 j. Chromatogr. (Amsterdam) 13, 99--103 (1964). Food Res. Inst., Ottawa (Canada). U. Gn~A~DT Die papierchromatographische Bestimmung und Auftrennung yon Kreatin und Kreatinin im Plasma fiihren G. P~U~IGA~T~EI~, O. KtcAVI'P und F . X . •ISCltER 1 durch. Die Mittelwerte yon je 10 Proben lagen fiir M~nner bei 0,78 i 10 mg-~ (Kreatinin) und 0,46 • 10 mg-~ (Kreatin), s Frauen bei 0,64 • 0,08mg- ~ bzw. 0,91 • 0,28 rag~ . Von 10 und 20 #g Kreatin und Kreatinin, die 2 ml Plasma zugesetzt wurden, konnten 85 d= 5,30/o bzw. 77 =~ 3O/o wiedergefunden werden. -- Aus/i~hrunff. Man setzt 10 ml Venenblut sofort nach Entnahme 250 IE tteparin zu, zentrifugiert und versetzt 2 ml Plasma mit 2 ml Wasser und etwa 3,5 ml 8 n Essig- s~ure, wobei man lebhaft schiittelt, damit das gebildete Kohlendioxid weitgehend entweicht. Der pH-Wert der Probe soll 2,5 betragen. Man fiberffihrt sie auf eine 2,7 • 0,4 em-Kolonne, die mit Ag-Dowex 50 W-X8, H+-Form, 200--400 mesh, gefiil]t ist. (Den Austauseher suspendiert man am Tag vorher in Wasser and giel~t die sich langsam absetzenden Tei]chen mehrmals ab. Die S~ule w~ischt man vor Gebrauch mit 3 ml 1 n Salzsaure und spfilt sie dann mit Wasser chloridfrei.) Die Durchlaufzeit betr~gt 80 rain. Man wgscht mit 1 ml 0,5 n Essigsiiure und 3 ml Wasser nach and eluiert dann Kreatinin and Kreatin mit 2,5 ml 2 n Tri~thylamin- 15sung in 20~ wal~rigen Aceton. (Diese LSsung, die im Xfih]schrank 14 Tage haltbar ist, ist bei Gelbfiirbung nieht mehr brauchbar.) Das Eluat fangt man in siliconisierten Prozellanschalen (~ 5 cm) anf und dampft sie im Exsiccator fiber Sch~vefe]saure zur Trockne ein. Den Riickstand 15st man in 0,1 ml Wasser (mit siliconisiertem Glasstab umrfihren!), zieht die L5sung in eine Mikropipette ein and tri~gt sie unter einem F5hn striehfSrmig (2 cm) auf Whatman-l-Papier (25 • 25 cm) auf. Das Schalchen wascht man mit 0,05 ml Wasser nach und ffigt das Waschwasser der Probe zu. Dann. chromatographiert man im geschlossenen Gef~l~ aufsteigend 10Std bei Zimmertemperatur mit n-Butanol-Eisessig-Pyridin-Wasser (4:1:1:2). Daneben ]al~t man je 10 und 20/~g Xreatin und Kreatinin laufen. Man troeknet das Chromatogramm 1 Std im Luftzug, bespriiht es beidseitig mit Eisessig und troeknet es 1 Std bei 120 ~C (Umwandlung yon Kreatin in Xreatinin). Dana bespriiht man das Papier zun~chst mit einer 1,3~ Pikrinsgurel6sung in 95~ Athanol, der man kurz vor Gebrauch 1/5 ihres Volumens an 10~ Natrolxlauge zugesetzt hat (Jaff6-Reagens) und dana ganz leieht mit 5~ Natronlauge. Naeh 1--2 rain erscheinen rotbraune Fleeke mit den l~f-Werten 0,49 (Kreatinin) und 0,29 (Kreatin, zu Xreatinin nmgewandelt.) Die Flecken schneider man aus, eluiert sie mit 3 ml Wasser and setzt 1,5 ml Jaff6-Reagens (siehe oben) zu. Als Leerwert verwendet man 3 ml Wasser -~ 1,5 ml Pikratreagens. Nach 20 rain mi[~t man die Extinktion bei 520 nm gegen Wasser und ermittelt die Werte aus den Standardproben. 1 Clin. chim. Acta (Amsterdam) 8, 960--965 (1963). Pharmakol. Inst., Univ. Wien (0sterreich). UlCSULAB A ~ A ~ : S

Die papierchromatographische Bestimmung und Auftrennung von Kreatin und Kreatinin im Plasma

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1965 4. Analyse yon biologischem Material 151

Die Trennung und Identifizierung pflanzHeher Phosphofipide und Glykolipide durch zweidimensionale Diinnsehieht-Chromatographie wurde yon M. LE~AGE ~ durchgefiihrt. Phosphatidyl-cholin, -~thanolamin, -inosit, Galaktosyl-, Digalakto- syl-, Polygalaktosylglyeeride, Phosphatidylglycerin und Sulfolipide wurden in extrahierten Lipidgemischen aus A]falfabl~ttern, Kartoffelbl~ttern und -knollen sowie aus ~aC-enthaltenden Ch]orella an Silieagel G nachgewiesen. Das L5sungs- mittelgemisch Chloroform-Methanol-Wasser (65:25:4) trennt Phospholipide, w~h- rend Diisobutylketon-Essigs~ure-Wasser (80: 50 : 10) Glykolipide und Steringlyko- side trennt. So konnten aus dem Fettgemiseh yon Kartoffelknollen 17 Komponenten ermittelt werden, yon denen 12 identifiziert werden konnten.

1 j . Chromatogr. (Amsterdam) 13, 99--103 (1964). Food Res. Inst., Ottawa (Canada). U. Gn~A~DT

Die papierchromatographische Bestimmung und Auftrennung yon Kreatin und Kreatinin im Plasma fiihren G. P~U~IGA~T~EI~, O. KtcAVI'P und F . X . •ISCltER 1 durch. Die Mittelwerte yon je 10 Proben lagen fiir M~nner bei 0,78 i 10 mg-~ (Kreatinin) und 0,46 • 10 mg-~ (Kreatin), s Frauen bei 0,64 • 0,08mg- ~ bzw. 0,91 • 0,28 rag~ . Von 10 und 20 #g Kreatin und Kreatinin, die 2 ml Plasma zugesetzt wurden, konnten 85 d= 5,30/o bzw. 77 =~ 3O/o wiedergefunden werden. - - Aus/i~hrunff. Man setzt 10 ml Venenblut sofort nach Entnahme 250 IE tteparin zu, zentrifugiert und versetzt 2 ml Plasma mit 2 ml Wasser und etwa 3,5 ml 8 n Essig- s~ure, wobei man lebhaft schiittelt, damit das gebildete Kohlendioxid weitgehend entweicht. Der pH-Wert der Probe soll 2,5 betragen. Man fiberffihrt sie auf eine 2,7 • 0,4 em-Kolonne, die mit Ag-Dowex 50 W-X8, H+-Form, 200--400 mesh, gefiil]t ist. (Den Austauseher suspendiert man am Tag vorher in Wasser and giel~t die sich langsam absetzenden Tei]chen mehrmals ab. Die S~ule w~ischt man vor Gebrauch mit 3 ml 1 n Salzsaure und spfilt sie dann mit Wasser chloridfrei.) Die Durchlaufzeit betr~gt 80 rain. Man wgscht mit 1 ml 0,5 n Essigsiiure und 3 ml Wasser nach and eluiert dann Kreatinin and Kreatin mit 2,5 ml 2 n Tri~thylamin- 15sung in 20~ wal~rigen Aceton. (Diese LSsung, die im Xfih]schrank 14 Tage haltbar ist, ist bei Gelbfiirbung nieht mehr brauchbar.) Das Eluat fangt man in siliconisierten Prozellanschalen (~ 5 cm) anf und dampft sie im Exsiccator fiber Sch~vefe]saure zur Trockne ein. Den Riickstand 15st man in 0,1 ml Wasser (mit siliconisiertem Glasstab umrfihren!), zieht die L5sung in eine Mikropipette ein and tri~gt sie unter einem F5hn striehfSrmig (2 cm) auf Whatman-l-Papier (25 • 25 cm) auf. Das Schalchen wascht man mit 0,05 ml Wasser nach und ffigt das Waschwasser der Probe zu. Dann. chromatographiert man im geschlossenen Gef~l~ aufsteigend 10Std bei Zimmertemperatur mit n-Butanol-Eisessig-Pyridin-Wasser (4:1:1:2). Daneben ]al~t man je 10 und 20/~g Xreatin und Kreatinin laufen. Man troeknet das Chromatogramm 1 Std im Luftzug, bespriiht es beidseitig mit Eisessig und troeknet es 1 Std bei 120 ~ C (Umwandlung yon Kreatin in Xreatinin). Dana bespriiht man das Papier zun~chst mit einer 1,3~ Pikrinsgurel6sung in 95~ Athanol, der man kurz vor Gebrauch 1/5 ihres Volumens an 10~ Natrolxlauge zugesetzt hat (Jaff6-Reagens) und dana ganz leieht mit 5~ Natronlauge. Naeh 1--2 rain erscheinen rotbraune Fleeke mit den l~f-Werten 0,49 (Kreatinin) und 0,29 (Kreatin, zu Xreatinin nmgewandelt.) Die Flecken schneider man aus, eluiert sie mit 3 ml Wasser and setzt 1,5 ml Jaff6-Reagens (siehe oben) zu. Als Leerwert verwendet man 3 ml Wasser -~ 1,5 ml Pikratreagens. Nach 20 rain mi[~t man die Extinktion bei 520 nm gegen Wasser und ermittelt die Werte aus den Standardproben.

1 Clin. chim. Acta (Amsterdam) 8, 960--965 (1963). Pharmakol. Inst., Univ. Wien (0sterreich). UlCSULA BA~A~:S