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Die Räte des Grafen Arnold IV. von Bentheim und ihre Familien Ein Beitrag zur Genealogie deutsch-niederländischer Gelehrtenfamilien von Hans ]ürgen Warnecke Mit einem Festakt im Frühsommer des Jahres 1978 wurde in An- wesenheit I. D. Moritz Casimir, Fürst zu Bentheim-Tecklenburg, und Christian, Fürst zu Bentheim-Steinfurt, den Nachfahren des Schul- gründers sowie des Bürgermeisters und des Stadtdirektors der jungen Stadt Steinfurt, des 125. Jahrestages der Wiederbegründung des Gymnasiums Arnoldinum in Burgsteinfurt gedacht. Den Festvortrag hielt Professor Dr. Hans Ulrich Scupin, Münster, über Johannes Alt- husius (1557-1638), den berühmten Staatsrechtler, der von 1592 bis 1594 in Burgsteinfurt den juristischen Lehrstuhl innehatte. Dieser Vortrag und ein Aufsatz (1) des Verfassers über Wirken und Umwelt des Althusius in Burgsteinfurt kamen in der Festschrift des Arnol- dinums zum Schuljubiläum zum Abdruck. Graf Arnold IV. von Bentheim-Steinfurt-Tecklenburg-Limburg etc. hatte im Jahre 1588 in Schüttorf nadt Straßburger und Herborner Vorbild eine universitätsähnliche "Hohe Schule" gegründet, die im Jahre 1591 nach Burgsteinfurt verlegt wurde und sich zu einem her- vorragenden Zentrum reformierten Geistes in Norddeutschland ent- wickeln sollte. Im Fürst zu Bentheimschen Archiv in Burgsteinfurt hat sich eine in- haltsreiche Akte (2) mit den Regierungsprotokollen des Grafen Ar- nold IV. von Bentheim aus den Jahren 1585 bis 16oo erhalten, in der viele Einzelheiten über die Schulgründung, die Berufung der Profes- soren und die Regierungsmaßnahmen des Grafen und seiner engsten Mitarbeiter zu finden sind. Immer wieder werden der Lizentiat Wer- ner Brewer, der Landschreiber Jacob Müntz, der Rentmeister Heinrich Münnich und der Richter und Gograf Johann Palthe als Ratgeber in der nächsten Umgebung des Grafen genannt. Sie - man würde sie heute Minister nennen -, die dem Grafen geholfen haben, das refor- mierte Bekenntnis in seinen Grafschaften durchzusetzen, haben in ihren vielfach miteinander versippten Familien und bei ihren Nach- 1 Festschrift zum 125jährigen Bestehen des Gymnasiums Arnoldinum in Burg- steinfurt, Burgsteinfurt 1978. 2 Signatur A 1541. Quelle: Internet-Portal "Westfälische Geschichte" / http://www.westfaelische-geschichte.de

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Die Räte des Grafen Arnold IV. von Bentheim und ihre Familien

Ein Beitrag zur Genealogie deutsch-niederländischer Gelehrtenfamilien

von Hans ]ürgen Warnecke

Mit einem Festakt im Frühsommer des Jahres 1978 wurde in An­wesenheit I. D. Moritz Casimir, Fürst zu Bentheim-Tecklenburg, und Christian, Fürst zu Bentheim-Steinfurt, den Nachfahren des Schul­gründers sowie des Bürgermeisters und des Stadtdirektors der jungen Stadt Steinfurt, des 125. Jahrestages der Wiederbegründung des Gymnasiums Arnoldinum in Burgsteinfurt gedacht. Den Festvortrag hielt Professor Dr. Hans Ulrich Scupin, Münster, über Johannes Alt­husius (1557-1638), den berühmten Staatsrechtler, der von 1592 bis 1594 in Burgsteinfurt den juristischen Lehrstuhl innehatte. Dieser Vortrag und ein Aufsatz (1) des Verfassers über Wirken und Umwelt des Althusius in Burgsteinfurt kamen in der Festschrift des Arnol­dinums zum Schuljubiläum zum Abdruck. Graf Arnold IV. von Bentheim-Steinfurt-Tecklenburg-Limburg etc. hatte im Jahre 1588 in Schüttorf nadt Straßburger und Herborner Vorbild eine universitätsähnliche "Hohe Schule" gegründet, die im Jahre 1591 nach Burgsteinfurt verlegt wurde und sich zu einem her­vorragenden Zentrum reformierten Geistes in Norddeutschland ent­wickeln sollte. Im Fürst zu Bentheimschen Archiv in Burgsteinfurt hat sich eine in­haltsreiche Akte (2) mit den Regierungsprotokollen des Grafen Ar­nold IV. von Bentheim aus den Jahren 1585 bis 16oo erhalten, in der viele Einzelheiten über die Schulgründung, die Berufung der Profes­soren und die Regierungsmaßnahmen des Grafen und seiner engsten Mitarbeiter zu finden sind. Immer wieder werden der Lizentiat Wer­ner Brewer, der Landschreiber Jacob Müntz, der Rentmeister Heinrich Münnich und der Richter und Gograf Johann Palthe als Ratgeber in der nächsten Umgebung des Grafen genannt. Sie - man würde sie heute Minister nennen -, die dem Grafen geholfen haben, das refor­mierte Bekenntnis in seinen Grafschaften durchzusetzen, haben in ihren vielfach miteinander versippten Familien und bei ihren Nach-

1 Festschrift zum 125jährigen Bestehen des Gymnasiums Arnoldinum in Burg­steinfurt, Burgsteinfurt 1978. 2 Signatur A 1541.

Quelle: Internet-Portal "Westfälische Geschichte" / http://www.westfaelische-geschichte.de

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kommen ohne Zweifel erheblich dazu beigetragen, die Lehre Calvins auch in anderen deutschen und niederländischen Landstrichen und an anderen Universitäten, Grafen- und Fürstenhöfen zu verbreiten.

Zahlreiche Steinfurter Studenten ließen sich an in- und ausländischen Universitäten einschreiben und bestiegen nach Abschluß ihres Stu­diums an diesen Hochschulen vielfach auch die Lehrstühle. Als Pro­fessoren begegnet man ihnen in Heidelberg und Marburg, in Rinteln, Duisburg, Hamm und Lingen, nicht zuletzt aber auch in den Bil­dungszentren des Calvinismus in den benachbarten Niederlanden, an den Universitäten und Hohen Schulen in Groningen, Leiden, Utrecht, Harderwyck und Franeker.

Nicht wenige der Steinfurter Studenten kehrten an die heimatliche Hohe Schule zurück und versahen hier für lange Jahre ein Lehramt.

An dieser Stelle sei noch besonders hingewiesen auf die sieben Brü­der Danekelman, die berühmtesten der Steinfurter Studenten. Am Hof des "Großen Kurfürsten" von Brandenburg, dem sich das soge­nannte "Siebengestirn" auf Gedeih und Verderb verpflichtete, wur­den die sieben Brüder zu den höchsten Ehren emporgetragen oder auch ins tiefste Elend gestürzt, weil sie die Lehre Calvins und die daraus entwickelten Gedanken des Althusius zu konsequent vertreten hatten. Die sieben Brüder Danekelman, die Urenkel des bentheimi­schen Landschreibers Jacob Müntz, gehören zu den Baumeistern des Staates, der das Gesicht Europas verändert hat und um dessen Erbe noch heute erbittert gerungen wird: Preußens, des Staates, der unser Geschichtsbewußtsein entscheidend geprägt hat.

Eberhard von Danekelman war 1663 von Friedrich Wilhelm, dem Großen Kurfürsten (1640-1688), zum Erzieher seines Sohnes und Erben Fr i e d r ich bestellt worden. Seit dessen Regierungsantritt als Kurfürst Friedrich III. trug er sich wohl mit Königsträumen. Das brachte ihn in Gegensatz zu seinem ehemaligen Erzieher und derzeiti­gen Minister Eberhard von Danekelman. Dieser, . niederländisch ge­bildet, seit frühester Jugend mit den Lehren Calvins, Bezas und Alt­husius' vertraut und deshalb offenbar dem 1688 vom Volk gewähl­ten Briten-König Wilhelm III. von Oranien so zugetan, versagte sei­nem Kurfürsten nun die Gefolgschaft. Fr i e d r ich III. war tief ge­kränkt, nahm das Rücktrittsgesuch seines Ministers am 27. 11. 1697 an, ließ ihn am 10. Dezember verhaften und konfiszierte sein Ver­mögen. Auch König W i 1 h e 1m von Großbritannien konnte dem Freund nicht helfen. Jetzt, wo mit Eberhard von Danekelman der Mann von der politischen Bühne entfernt worden war, der den Kur­fürsten in seinem Innersten kannte, hatte dieser freie Bahn: Am

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18. 1. 1701 setzte er sich und seiner Gemahlin in Königsberg mit Zu­stimmung Kaiser L e o p o 1 d s die Königskrone auf. Die Lehre des Althusius, die in England bei der Königswahl von 1688 einen Sieg davongetragen hatte, erlitt 1701 in Preußen eine Niederlage, aber keine tödliche, wie sich zeigen sollte. Die nachstehende Tafel und die Kurzbiographien der darauf genann­ten Personen mögen verdeutlichen, wie die Tat Graf Arnolds IV. von Bentheim und Steinfurt, in Burgsteinfurt eine Hohe Schule zu grün­den - die erste ihrer Art in Westfalen - in die Zeit und ins Land hinaus gewirkt hat.

1. Jacob Müntz (Muneaeus), * Düsseldorf um 1536 D Bentheim 15. 9· 1609 Sohn des Johann M. in Düsseldorf (1531, 1538) und der Chri­stirre Lutgenhaus, Enkel des Düsseldorfer Stadtschreibers (1501) Johann M. Gewann mit Frau und Kindern 1578/79 das Bürger­recht in Rheine, Sekretär des Grafen Arnold IV. von Bentheim­Steinfurt, dann Landschreiber und schließlich 1595 General­rechenmeister der Grafschaften Bentheim, Steinfurt und Teekien­burg und aller dazugehörigen Herrschaften und Ämter; 1591 Scholarch der "Hohen Schule". Das Wirken dieses bedeutenden bentheimischen "Ministers", des Urgroßvaters des bekannten "Siebengestirns" Danekelman hätte eine eingehende Würdigung verdient. Er war verheiratet mit

2. Else von Be v er n, * Rheine um 1537, t Bentheim 15. 3.1619, im 82. Lebensjahr Tochter von Rutger v. B. und der Stine Beekering in Rheine. Rutgers Vater Gottfried v. B. war von 1471 bis 1484 Deutsch­ordensritter, wurde dann vom Papst dispensiert und heiratete 1486 Elisabeth, eine Tochter von Rötger von Diepenbroek zu Buldern und der Adelheid von Lembeek. Anna v. Bevern, die Tochter von Rutgers Bruder Johann v. B., Burgmanns zu Bentheim, Rheine und Lingen, heiratete am 5· 4· 1584 auf der Burg Bentheim Johann von Münster zu Vortlage, den eifrigen Verfechter der reformierten Lehre. Annas Schwester Elisabeth war 1604 die Frau von Hermann von Westerholt zu Koppel, Droste zu Vollenhove (NL), wo 1625 der vertriebene Rheiner Bürgermeister Johann Danekelman und seine Familie eine neue Heimat fanden.

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3· Johann Schodirk, * Steinfurt um 1520!25, tot 1576 Sohn von Gerd Kremer, Scho Dyrks Sohn, 1525 Bürger in Stein­furt; Wirt (156o), Schöffe und Bürgermeister in Burgsteinfurt (1551-1568) auf der Wasserstraße, urk. 1546-1570, GD um 1550 Grete N., wahrscheinlich Enkelin von Engelbert Krechting, Organist, Kaufhändler und Stadtschreiber in Schöppingen, Vater der Wiedertäuferbrüder Bernhard, Heinrich und J ohann K. sowie des Hermann K., Gograf zu Rüschau und Rat des Grafen von Steinfurt. Grete Schodirk GD vor 1. 5· 1576 in 2. Ehe Johann Vohwinkel.

4· Johann Danckelman, * Rheine um 1563, t Vollenhove (NL) ... 1641 Wein- und Kaufhändler in Rheine, 1592/93 Gildemeister der Fleischhauer, von 1602 bis 1619 fast ununterbrochen 1. Bürger­meister seiner Vaterstadt, betont calvinistisch, ging in Rheine nicht mehr zur Kirche, schickte seine Kinder zur Schule in Stein­furt, huldigte an der Spitze der Rheiner Bürgerschaft im Mai 1614 dem Kurfürsten von Köln und Bischof von Münster beim Einzug in Rheine, mußte im Oktober 1623 wegen seines Glaubens aus Rheine fliehen, wandte sich nach Vollenhove und gewann am 26. 2. 1627 das dortige Bürgerrecht, handelte von dort aus u. a. mit Tuchen, Korn und Bentheimer Sandstein. Seine Tochter Chri­stina Sibylla GD am 1. 8.1631 in Vollenhove ihren Rheiner Landsmann Walrad Wischmann, Pfarrer in Rorichem (Ostfries­land) und vordem in Frankfurt (Oder). Um 1589 heiratete er

5· Margarethe M ü n t z, * (Rheine ?) ... , t Vollenhove (21. 2.) 1627 Erhielt mit ihren Eltern und Geschwistern im Jahre 157_8/ 79 das Rheiner Bürgerrecht. über sie und die Familie ihres Mannes vgl. Hans Jürgen War­necke, Die Familie Danckelman, in: 1000 Jahre Lingen (975 bis 1975), im Auftrag der Stadt Lingen hrsg. v. Wilfried Ehbrecht, Lingen 1975, S. 115-144.

6. Johann (von) Deren t ha l, * Lemgo ... 1575, t ... 1630

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Dr. jur. utr., lippischer Rat, (]) Anna von Campen, t Lingen . .. 1656 im Hause von Sylvester Danekelman (15). Ihr Sohn Thomas war kaiserlicher Obristleutnant und sein Bru­der Johann kaiserlicher Major. Ihr Bruder Georg (1615-1691)

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war Rat des Bischofs von Osnabrück und Kanzleidirektor des Herzogs von Braunschweig, Daniel Ernst (1614-1681), der vierte Bruder, stand in kurbrandenburg. Diensten als Geh. Rat und Vizekanzler des Fürstenturns Minden, seine Töchter Hedwig GD Arnold Heinrich (v.) Meinders, aus der bekannten ravens­bergischen Beamtenfamilie, und Anna Juliane GD ihren Vetter Wilhelm Heinrich v. Danckelman.

7. Heinrich M ü n n i c h , * Schüttorf um 1550, t Steinfurt 1 . 9· 1605 Stud. in Wittenberg, Richter in Burgsteinfurt und Gograf zu Rüschau (1578 - nach 21. 3· 1587), Rentmeister (schon 27. 3· 1588), GD um 1585

8. Elisabeth M ü n t z, * Rheine (?) um 1560, t ... Erhielt 16o6 mit ihren Kindern und zusammen mit der Witwe von Johannes Palthe (32), Anna von Lohn, und deren Kindern auf Bitten des Grafen das Bürgerrecht in Burgsteinfurt; GD II . . . . 1613 Georg Brinckhovius aus Dortmund, Professor der Logik u. Philosophie in Steinfurt 1613-1618, t Steinfurt 28. 1.

1618.

9· Arnold Müntz, * Rheine (?) um 1575, D Bentheim 16. 6. 1638 (Grabplatte auf dem reform. Friedhof ebd.), 63 Jahre alt. Am 2. 5· 1597 als Kopist in der gräflich-bentheimischen Kanzlei angenommen, bentheim. Sekretär 1611, Landschreiber der Graf­schaft Bentheim 1624, GD ... Johanna Holtmann, * (Gronau ?) ... , D Bentheim 26. 11. 1642, Tochter von Anton Holtmann.

10. Winand R ü t g er s, Kaufmann in Dordrecht, * ... , t ... , ClD Cornelia Muys van Holy.

11. Grete Sc h o dir k, * Steinfurt um 1560, t ... GD vor 3· 4.1582 Jörgen Andreas Lölvinck, * Steinfurt um 1555/ 6o, t ... nach 1619, Schöffe und Bürgermeister in Burg­steinfurt, urk. 1582-1619, Sohn von Andreas L., Nachkomme von Everwin I. von Götterswick, Graf zu Bentheim u. Herr zu Steinfurt.

12. Werner Brewer, * ... , t ... nach 29. 9· 1621 und vor 12. 1. 1629

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Lizentiat der Rechte, Kanzler Graf Arnolds IV. von Bentheim, T ecklenburg, Steinfurt, Limburg etc., wohnte in Steinfurt, Markt Nr. 17 (heute Cafe Lindemanh); im Juli 1584 war er als Reichs­kammergerichts-Kommissar in der kaiserl. Kommission in der Streitsache Bentheim gegen Kloster Wietmarschen tätig; (]) ... Catharina von der Hup s, ihre Kinder Arnold Conrad, Adolf Friedrich und Magdalena, Witwe Dr. Lubbert Iconius, verkaufen als Erben ihres t Vaters am 12.1.1629 einen Rentbrief.

13. Bernd Schodirk, * Steinfurt um 155o/6o, t ebd .... Schöffe und Bürgermeister in Burgsteinfurt 1585-1600, wohnte am Markt 18 in Burgsteinfurt (heute Dr. med. dent. E. Baucks), (]) vor 18.2. 1590 (1585 ?) Bertha Moneil, * Steinfurt um 1560, t ... , urk. 1590-1646, Tochter von Nikolaus M. genannt Schevenhaus u. d. Kunne N.

14. Henrich Ho v e des, * (Antwerpen ?) ... , t (Schöppingen ?) . .. 1538 Sekretär Graf Arnolds I. von Steinfurt, der ihm das Haus Burgstraße 6 in Burgsteinfurt verkaufte, 1554/ 56 Rentmeister der Gräfin Walburg von Bentheim-Steinfurt. Vielleicht ist er identisch mit dem Vikar u. Sacellan Henricus Hovedes in Schöp­pingen, der bei der Visitation am 31.8. 1573 angab, 8o Jahre alt zu sein. Den Grafen von Steinfurt stand die Kollation der Pfarrei Schöppingen zu.

15. Sylvester Danckelman, * Rheine 2. 6 . 1601, t Lingen 18. 12. 1679 Stud. Steinfurt, imm. Groningen 19. 4· 1618, Ende Januar 1633 Richter und Gograf in Lingen durch Friedrich Heinrich von Ora­nien, wirkte bei der Abfassung der Friedensinstrumente für den "Westfälischen Frieden" von Münster (1648) mit, um 166o durch Intrigen des oranischen Drosten in Lingen, Rütger von Haersolte, im Gefängnis, lebte dann anscheinend in Burgsteinfurt, wo er Pfingsten 1663 in der "Großen Kirche" am Abendmahl teilnahm. 1664 Berufung nach Berlin, dort zum kurfürstl. Rat ernannt und als Gesandter an den oranischen Hof im Haag geschickt. Er ist der Vater des "Siebengestirns". Er(]) (Lemgo?) am 23. 10. 1635

16. Beate D er e n t h a l,

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* (Lippstadt oder Lemgo) ... , t Lingen 8.11.1683 Am 15. 5· 1634 in Bentheim Patin ihrer Nichte Anna Elisabeth Münnich. Die Leichenpredigt hielt ihr der nahe Freund des Hau­ses Danckelman, Heinrich Fantanus (* Steinfurt 29. 12. 1652,

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t Utrecht 15. 9· 1714), Student in Steinfurt und in den Nieder­landen, 1.1.1675 Prediger zu Meppel (NL), Mitgründer der "Hohen Schule" in Lingen am 14. 9· 1697 nach Burgsteinfurter Vorbild und dort 1. Professor der Theologie, 1700 Prof. theol. in Utrecht, 1702 Rektor ebd., Vertrauter des englischen Königs Wil­helm III. von Oranien.

17. Anna Margarethe DerenthaI, * ... um 1610, t ... nach 1. 9· 1663 (]) ... vor 1632

18. Hermann M ü n n i c h, * Steinfurt um 1595, t Lemgo 15. 8. 1639 im Arrest Imm. Herborn 1. 10. 1611, Dr. jur., gräfl. bentheim. Rat, nahm am 6. 10. 1632 im Auftrag des Grafen Arnold Jobst v. Bentheim zusammen mit dem Rentmeister Arnold Palthe (58), dem Korn­schreiber Michael Oeglein und dem Küchenschreiber Wissmann Bertling Schloß und Stadt Steinfurt in Besitz.

19. Jacobus Münnich, * Steinfurt um 1595, t ... Imm. Herborn 1. 10. 1611, Kriegskommissar des Landgrafen Wilhelm VI. von Hessen bzw. von dessen Mutter, der Landgrä­fin Amalie Elisabeth.

20. Judith Münnich, * Steinfurt um 159ol16oo, t ... (]) Steinfurt 13. 8. 1616

21. Winand R ü t g er 5 (Rutger5iu5), * Dordrecht (NL) um 1590, t Ibbenbüren ... 1663 Prof. theol. in Steinfurt (1o. 8. Berufung) Michaelis (29. 9.) 1615 bis 1641 (vertrieben), ging als Prediger nach Ibbenbüren. Sein Bruder Johann (28. 8.1589 bis 26.10.1625) stand in schwedi­schen Diensten, im Auftrag König Gustav Adolfs unternahm er eine Reihe von Gesandtschaften durch Europa.

22. Ermgard R ü t g er 5,

* Dordrecht ... , t ... (]) 1617 ... Daniel Hein5iu5, * Gent 9· 6. 1580, t Leiden 25. 2. 1655, Name latinisiert aus Heyns, Philologe u. Dichter, t als Professor in Leiden. Er gab grundlegende Forschungen über die Sprache des Neuen Testaments heraus und schuf "Neder­duytsche Poemata", die für den jungen Opitz richtungweisend wurden.

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23. Anna L öl v in c k, * Steinfurt ... 1582, t Bentheim 31. 3., D 5· 4.1655 (]) Steinfurt 9.11.1604 Johann Pagenstecher, * Warendorf Pfingsten 1575, t Bentheim 27. 12. 1650, D ebd. 3· 1. 1651, stud. Zerbst 1598 als Hippodamus, dto. Heidelberg 1601, nennt sich auch Hippocentaurus, Dr. jur. in Marburg 1601, Prof. jur. in Steinfurt 1602-1610, gräfl. bentheim. Rat, 1633 Hofrichter, Kanzler u. Konsistorialpräsident, Prorektor des Arnoldinums 1604 und 10. 5.1609, Sohn des Werner P., zuerst Vikar in Frek­kenhorst, dann Ratsherr und Bürgermeister in Warendorf, u. d. Catharina Hessling aus Ahaus.

24. Lubbert I c o n i u s genannt V o I c k er s, * ... , t ... um 1620 Dr. jur., Assessor des ostfriesischen Hofgerichts in Aurich, (]) ... um 1614

25. Magdalene B r e wer, * Steinfurt 11. 2. 1596, t Heidelberg 28. 7· 1665 (LP. Stolberg 4734) Hielt sich während des 3ojährigen Krieges zuerst in Burgstein­furt, dann in Deventer (der Heimat ihres 2. Mannes?) auf, Hof­meisterin der Witwe Graf Wilhelm Heinrichs v. Steinfurt, Anna Elisabeth von Anhalt-Dessau (t 20. 4.166o) in Gronau und dann von deren Schwester Johanna Dorothea (1612-1695), seit 1.636 Gemahlin von Graf Mauritz von Teekienburg (1615-1.674). Das Jahr vor ihrem Tod lebte sie bei ihrem Sohn in Heidelberg; (]) .. . 1632

26. Johann Böcke l man n, * Deventer (NL) (?) um 1604, t Steinfurt 1632/ 33 nach 9monati­ger Ehe Gograf des Amtes Rüschau.

27. Johanna Sc h o dir k, * Steinfurt um 1.580, t ebd. vor 8. 1.1. 1629 (]) ebd. um 1.6oo Heinrich Be c k er, * Steinfurt um 1575, t ebd. nach 1642, Bürgermeister in Burgsteinfurt.

28. Hermann V u l t e j u s,

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* Marburg 16.12.1555, t Marburg 31.7.1634 Imm. Heidelberg 1571, Magister 1574, Dr. jur. utr., Sohn des Mag. Justus V., Prof. der hehr. Sprache u. Paedagogiarch in Mar­burg, 1.576 in Genf, wo er disputierte, 1.577 Reise durch die Schweiz nach Venedig, stud. in Padua, 1.579 über Straßburg nach

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Basel, hier promoviert zum Dr. jur. 1580, kurz danach Professor der hehr. Sprache in Marburg, Dez. 1581 Prof. jur. und Syndikus der Akademie, 1587 Legat des Landgrafen von Hessen, 1591 Prof. jur. primarius, 1592 und später etliche Male Rektor der Universität Marburg, bald darauf auch Vizekanzler der Universi­tät, kaiserl. Hofpfalzgraf, Leichenpredigt Stolberg Nr. 22624, GD Marburg 24. 4.1581 Adelheid Ha p p e l (ius), einzige Toch­ter des Wigand H., Prof. Dr. jur. utr. in Marburg.

29. Rütger Die c km an n (Dyckmann, Thom Dieke, Uppen Dyke), * ... um 1535, t Steinfurt 17. 11. 1613 Ratsherr (Zwölfer) und Bürgermeister (viele Male) in Burgstein­furt, ([) Steinfurt um 1560

30. Adelheid Ho v e des, * (Antwerpen oder Steinfurt ?) um 1540, t ... Angeblich aus vornehmer Antwerpener Familie, was aber wohl eher für ihren Vater zutreffen dürfte.

31. Johannes Huberts, Notar und Gerichtsschreiber in Steinfurt 1578-1599, GD um 1580 Catharina N ü n n in g aus einer ursprünglich vom gleich­namigen Schultenhof in Borghorst stammenden Familie.

32. Johann Palthe, * Bentheim um 1555 1588 bentheim. Sekretär und Richter der Stadt Steinfurt sowie Gograf zu Rüschau, ab 1606 Rentmeister zu Steinfurt, 1609!1611 Rentmeister der "Hohen Schule", GD Bentheim ... Anna von Lohn, * Bentheim ... , t ... , erhielt 1606 auf Bitten des Grafen samt ihren Kindern das Steinfurter Bürgerrecht, Tochter des Rentmeisters Johannes von Lohn (t Bentheim 13.12.1603) u. d. Wibbe ( = Walburga) N. (t Bentheim 1.12.1603), Enkelin des bentheim. Hofpredigers Johann von Lohn (Loen) (1555), der 1544 den Grafen Arnold II. von Bentheim-Steinfurt und schon vorher seine Gemahlin Walburg v. Brederode veranlaßt hatte, das Augsburgische Bekenntnis in den Grafschaften Bentheim und Steinfurt einzuführen.

33· ThomasErnst(v.) Danckelman, * Lingen 24. 2. 1638, t ebd. 10. 8. 1709 Stud. in Schüttorf während der Kriegszeit, imm. Groningen 1. 2.

1654, Febr. 1655 Utrecht, Mai bis Juni 1655 stud. in Leiden, wegen der Pest wieder in Utrecht, anschließend in Heidelberg, dort Okt. 1659 Disputation unter H. D. Chuno, anschließend am Reichskammergericht in Speyer und Bildungsreise durch Europa, Rückkehr 1661, 1663 Rat und Archivar des preuß. Für-

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stentums Minden, 1666 Direktor des Konsistoriums und Archivs, 1668 im Hohen Staatsrat ebd., Mitglied des obersten Gerichts und Leiter des Steuerwesens, 1683 Berufung durch den nieder­länd. Statthalter und späteren König von England Wilhelm III. von Oranien nach Lingen als Nachfolger seines 1679 gestorbenen Vaters (15), 1688 außerordentlicher Gesandter Kurbrandenburgs am Hof von St. James in London für fast 10 Jahre, anschließend (1702) Direktor der neuen preußischen Verwaltung in Lingen mit der Aufgabe, die Grafschaft Lingen dem brandenburgischen Staat einzugliedern, zugleich Kurator der 1697 gegründeten "Hohen Schule" ebd. Er erkrankte 1709 während eines Besuches in Utrecht bei seinem Freund Heinrich Pontanus (1652-1714), dem aus Burgsteinfurt gebürtigen Gründer der "Hohen Schule" in Lingen und Profes­sors in Utrecht, und starb am 10. 8. in seiner Vaterstadt. Er (]) in Lingen am 9· 5.1685 Hendrina Gertrud Roelinck, * Dalfsen 1652, t Lingen 8. 8. 1705, Tochter von Diederik R., Sekretär in Overijssel, und Mechtelt Buecker aus Zutphen. In 1. Ehe war H. G. Roelinck mit Timan Vriese, Bürgermeister in Zwolle, ver­heiratet.

34· Sylvester Jacob (v.) Dan c k e l man, * Lingen 2. 11.1640, t Berlin 5· 8.1695

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Stud. in Schüttorf und Steinfurt (1653), 1. 2. 1654 imm. Gronin­gen, Febr. 1655 imm. Utrecht, Mai bis Juni 1655 imm. Leiden, dann wieder in Utrecht und anschließend in Heidelberg, hier 29. 10.1659 Disputation unter Johann Friedrich Böckelmann (47) . Nach Praktikum am Reichskammergericht in Speyer Bildungsreise durch Europa, Rückkehr 1661, Prof. jur. in Steinfurt 20.11.1662, unter seinem Präsidium disputierten 1666 in Steinfurt seine jün­geren Brüder Daniel Ludolph, Nikolaus Bartholomäus und WH­helm Heinrich, die ihm dann auch an die Universität Heidelberg folgten, wo er am 1.11. 1666 Professor für Pandekten wurde, 1670 Nachfolger Wiesenbachs an der Universität Franeker (bis 1674), gleichzeitig Rat des Statthalters in Friesland, Johann Casi­mir von Nassau, 1674 Ernennung zum brandenburg. Rat durch Kurfürst Friedrich Wilhelm und dessen Vertreter am RKG in Speyer, 9· 8 . 1688 Geh. Rat in Berlin und Bevollmächtigter Kur­brandenburgs für den Reichstag in Regensburg, 1690 Präsident des Kammergerichts und Konsistoriums in Berlin, t ebd. 5· 8. 1695, nachdem der Kurfürst und seine sechs Brüder an seinem Sterbebett Abschied von ihm genommen hatten.

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35 · Eberhard (v.) Danckelman, * Lingen 23.11.1643, t Berlin 31.3.1722 Von Stephani erzogen, studierte in Schüttorf an der nach dort verlegten Steinfurter "Hohen Schule" während der Kriegszeit, 20. 1. 1653 wieder in Steinfurt, Febr. 1655 imm. Utrecht, dispu­tierte im gleichen Jahr und erwarb den Grad eines Lic. jur., dann Studium in Leiden Juni bis Juli 1655 unter Vinnius und Maestert, Flucht vor der Pest nach Leiden zurück, anschließend Studium in Heidelberg und Praktikum am RKG. in Speyer, bis 1661 Bil­dungsreise durch Europa, u. a. auch an den Kaiserhof in Wien, ab 10. 5· 1663 Erzieher Friedrichs von Brandenburg, des späteren Kurfürsten und 1. preußischen Königs, 1665 Rat, 1668 Reg. Rat in Halberstadt, bei seiner 2. Heirat am 7.11.1675 in Nymwegen mit Sibylle Margarethe von Boel war er Geh. Rat von Kleve und Mark, 20.5.1688 Lehnsrat u . Wirkl. Geh. Staats- und Kriegsrat, am 23.7.1689 Reichsadel zusammen mit seinen sechs Brüdern, mit ihnen wurde er am 10.3.1695 in den Reichsfreiherrnstand erhoben, 1695 Erb-Landespostmeister, 11. 7· 1695 in Anwesen­heit seiner Brüder Ernennung zum 1. Staatsminister und Ober­präsidenten des Geh. Rates, Rücktritt am 27.11.1697, Verhat­tung 10. 12. 1697, aus der Haft entlassen 1707, rehabilitiert 1714 von König Friedrich Wilhelm I. von Preußen. Die 10 Jahre der Haft hatte Eberhards 3· Frau Cecilie Juliane Eberhardine von Morrien zu Calbeck, Enkelin Johanns von Morrien zum Falken­hof in Rheine, der die Vertreibung der Danckelmans aus Rheine im Jahre 1623 miterlebt hatte, mit ihm geteilt.

36. Daniel Ludolph (v.) Dan c k e l man, * Lingen 8. 10. 1648, t Berlin 14. 2. 1709 In Steinfurt 1659 in der "Schola classica", 1664 Wechsel zur "Schola publica" ebd., Disputation ebd. 11. 3· 1665, stud. Heidel­berg bis 1669, dann Kavalierstour mit dem Grafen von Schaum­burg-Lippe durch Deutschland, Frankreich und die Schweiz, 1675 Eintritt in kurbrandenburgische Dienste, Erzieher des Prinzen Ludwig (1666-1687), des 3· Kurfürstensohnes, dann Kammerrat bei dessen Witwe, nach kurzer Tätigkeit als Reg.-Rat in Halber­stadt . übersiedelte er als Kammergerichtsrat nach Berlin, dort nacheinander Berichterstatter über die Bittschriften im Staatsrat 1688, Wirkl. Staats- und Kriegsrat und Generalkriegskommissar 1691, Oberdirektor des Fürstentums Halberstadt 1698 und Prä­sident des Berliner Konsistoriums 1702. Wenige Wochen vor seinem Tod war die feierliche Einführung des vereinigten Ma-

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gistrats der Städte Berlin und Cölln seine letzte Amtshandlung. Kurator der neugegründeten Universität Halle 1694, der er - wie sein Vetter Johann Winand Pagenstecher (62) in Burgsteinfurt­seine wertvolle Bibliothek vermachte. Neben seinem älteren Bru­der Eberhard war er wohl der Vielseitigste und Gewandteste des "Siebengestirns". Wie sein Bruder Sylvester Jacob blieb er un­verheiratet.

37· Nikolaus Bartholomäus (v.) Dan c k e l man, * Lingen 25. 5.1650, t Ladersleben 27.10.1739 Stud. Steinfurt, Disputation ebd. 1666 - Widmung an seine vier ältesten Brüder-, dann in Heidelberg 1668, machte von Herbst 1673 bis 1677 eine Bildungsreise von Amsterdam über Bücke­burg, Leipzig, Nürnberg, Basel nach Genf, wo er in den Zim­mern der Reformatoren Calvin und Beza wohnte, von dort durch Frankreich, Italien, Österreich, Böhmen nach Speyer, Utrecht und Nymwegen. 1688 außerordentlicher Gesandter Brandenburgs am kaiserlichen Hof in Wien, 1697 Bevollmächtigter des Kurfürsten von Brandenburg bei den Friedensverhandlungen in Ryswijck, schließlich königl. preuß. Staatsminister und Regierungspräsident des Herzogtums Magdeburg. Er heiratete 1690 Sophie Magda­lene von Brömbse, * 7· 2. 166o, t 4· 6. 1702, aus lübischem Patri­ziat. Ihr Sohn Karl Ludolf v. Danckelman, * Halle 12. 10. 1699, t Berlin 13.12.1764, wurde auf Grund seiner hohen gelehrten Bildung Kurator aller königlich-preußischen Universitäten und Schulen, dazu Leiter der königl. Bibliothek. Er ist der Stammvater aller späteren Freiherren und der seit 1798 in einer Linie blühen­den Grafen von Danckelman.

38. Wilhelm Heinrich (v.) Dan c k e l man, * Lingen 15. 8. 1654, t .. . 14. 4· 1729 Stud. Steinfurt und disputierte hier am 16. 8. 1666 unter dem Präsidium seines Bruders Sylvester Jacob. Die Disputation wid­mete er dem brandenburg. Kurprinzen Carl Emil und dessen Vater, dem "Großen Kurfürsten" Friedrich Wilhelm; imm. Frane­ker 29. 9· 1671 als Lic. jur., 1672 brandenburg. Reg.-Rat, dann Geheimer Rat und Gesandter am kurmainzischen Hof, Kanzler des Fürstentums Minden und Gesandter in Hamburg, verheiratet mit Anna Juliane v. Derenthal, seiner Cousine, die 1709 nach fast 3ojähriger Ehe starb.

39· Johann (v.) Danckelman, * Lingen 4.1.1637, t Jever 24. 3.1706, D Dornum

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Mit seinen drei jüngeren Brüdern von Stephani, dem späteren Hofmeister des Kurprinzen Carl Emil von Brandenburg erzogen, studierte in Schüttorf während der Verlegung der Steinfurter Hohen Schule nach dort bis Frühjahr 1.651., imm. Groningen 1.. 2. 1.654 mit seinen Brüder Themas Ernst und Sylvester Jacob, 1.654 Disputation ebd., Febr. 1.655 imrn. Utrecht, Juni bis Juli 1.655 in Leiden, dann wegen der Pest wieder in Utrecht, an­schließend Studium in Heidelberg bei Johann Friedrich Böckel­mann (47), Disputation ebd. 1.6. ~- 1.659 unter Heinrich David Chuno, dann am RKG. in Speyer und danach Bildungsreise durch Frankreich, Italien, Schweiz und Österreich, Rückkehr 1.661., um 1.661. Rat des Grafen Ernst Wilhelm von Bentheim, nach dessen Konversion 1.668 nach Bückeburg, 1.670 Hofmeister des Grafen Christian von Schaumburg-Lippe auf dessen Bildungsreise durch Europa, Drost der Grafschaft Schaumburg-Lippe 1.671., Präsident der Afrikanischen Handelsgesellschaft und der kurbrandenbur­gischen Admiralität in Emden, dort 1.689 Mitglied der reformier­ten Gemeinde. Er heiratete in Lingen am 1.8. 1.0. 1.671.

40. Anna Elisabeth M ü n n ich, ""' Bentheim 1.5. 5.1.634 (Patin: Beate Derenthai [1.6]), t Emden 22.6.1.692 Sie wurde 1.689 mit ihrem Mann Mitglied der reformierten Ge­meinde in Emden. In 1.. Ehe heiratete sie vor dem 27. 1.0. 1.659 Ewald van Leeuwen, Kaufmann in Zwolle, urk. Lingen 28. 5· 1.663, tot 5. 1.2. 1.666.

41.. Maria Elisabeth Ru t g er s i u s, * Steinfurt 1.8. 5· 1.61.8, t ebd. 3., D 1.7. 5.1.669 (]) ebd. 2. 9· 1.639

42. Werner Pagenstecher, * Steinfurt 24. 8.1.609 (Pate: Werner Brewer), t ebd. 25. 9.1.668 1.2. 4· 1.634 Dr. jur., seit 1.650 Professor in Steinfurt, Richter ebd. und Gograf des Vestes Rüschau, auch Richter zu Schüttorf und Bentheim, Gograf zu Emsbüren, 1.641. Vizedrost, Amtmann, hes­sischer Rat und Richter sowie Freigraf zu Gemen und Coesfeld, 1.645 hess. Oberrichter und Justitiar in Bocholt. Seine Tochter Anna Amalia ([) 5· u. 1.685 Christoph Ludelf Schluiter, t 1.693, Richter und Rentmeister zu Gronau. Ihre Schwester Anna Sophie, ""' 1.6. 5.1.655, t Hornberg 5· 3· 1.71.8, ([) I. ... 1.677 Jo­hann Dexbach, Dr. jur., Auditeur und Kanzleirat in Rinteln, (]) II. ... N. Debel, t St. Goar 5· 4· 1.703, fürstl. hessen-kassel­scher Rat zu St. Goar und Rheinfels, Kriegskommissar ebd.

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43· Andreas Christian Pagenstecher 1

* Neuenhaus 16./26. 4· 1612, t Kassel19. 12. 1677 Hess. Rat, Geh. Kriegsrat und Kriegskommissar in Kassel, Ober­amtmann der Abtei Hersfeld durch Amalie Elisabeth, Landgräfin von Hessen, (]) Wesel 6.10.1652 Cornelia Moll, T. d. Kauf­manns Gerhard M. und der Anna von Eck. Die zahlreichen Fehler der Stammfolge Pagenstecher im Deut­schen Geschlechterbuch, Band 135, 1965, wurden bei den hier auftretenden Namensträgern stillschweigend berichtigt.

44· Arnold Gisbert Pagen s t e c h er, ""' Bentheim 3· 9. 1615, t Duisburg 28.6.1688 Getauft auf der Burg Bentheim vom Pastor in Gildehaus, Tauf­paten waren Arnold Jobst, Graf von Bentheim1 und Gisbert auf dem Berge, Komtur zu Ootmarsum; Dr. jur. utr., seit 1668 kur­fürstl. brandenburg. Rat und Resident am Pfalz-Neuburg. Hof in Düsseldorf und zugleich Kurator der Universität Duisburg, seit 1633 in französischen Diensten, 1638 gentilhomme domesti­que beim holländ. Gesandten in Paris, dann gräflich bentheim. Rat und Hofrichter zu Bentheim, 1651-1667 Kanzler ebd., mußte beim übertritt des Grafen Ernst Wilhelm zum Katholizis­mus sein Amt niederlegen. In 1. Ehe heiratete er auf Haus Up­ganten in Friesland am 28. 4· 1646 Anna Elisabeth von Volckers­hausen und Dunum1 t Bentheim 14.1 D 21. 3· 1666, heir. II. We­sel 4· 9· 1656 Barbara von Rodenberg, * ebd. 15. 1.1639, t Duis­burg 15. 9.1687.

4 5. Ernst Wilhelm P a g e n s t e c h e r, * Bentheim 6.10.1620, t ebd. 13.6.1666 Dr. jur., gräflich bentheim. Reg.- und Konsistorial-Rat ebd., unterzeichnete 1654 den Reichstagsabschluß namens Bentheim und Steinfurt, (]) Schüttorf 9· 9· 1655 Elisabeth Cant z l e r, * Schüttorf 1625, D ebd. 1 . 4· 1701, Tochter des Landrentmei­sters Johann Friedrich C. und der Amalie Steding.

46. Ico I c o n i u s genannt V o l c k er s, * ... , t ... vor 16. 10. 1681 Lic. jur., gräflich bentheim., tecklenburg. und steinfurt. Rat, Amt­mann zu Wevelinghoven und Helpenstein, erbvogteilicher Kom­missar in Köln, (]) ... Catharina 5 t ein t g e n s , * ... , t ... , noch am 23 . 7. 1682 Patin einer Enkelin in Heidelberg.

47· Johann Friedrich Böcke l man n 1

* (Steinfurt ?) 21 . 4· 1633 posthum, t Leiden 23. 10. 1681

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Stud. bei Werner Pagenstecher seit 1651, Disputation 1653, imm. Heidelberg 5· 2. 1656, 1661 kurpfälz. Rat, Hofgerichtsrat und Vizehofrichter in Heidelberg, 1659 auch Professor juris primarius ebd., Rektor der Universität ebd. 166o/61, 1668 an der neuen Universität Lund, 1671 Berufung nach Leiden. Bei ihm studierte Graf Ernst von Bentheim-Steinfurt (1661-1713), der Sohn von Graf Wilhelm Ernst und der Gertrud van Zelst und Erbe der Grafschaft Steinfurt.

48. Bernhard B e c k e r, * Steinfurt ... 1601, t ... 1668 Stud. Leiden 11. 5· 1623, fürstlich hessischer Kriegskommissar, Rentmeister und Richter zu Coesfeld und Horstmar (urk. 20.10. 1640) während der hessischen Besatzungszeit, (]) .. . 1629 Anna Ba l c k hausen, * Rheine um 1610, t ... nach 1668, Tochter des Bürgermeisters Michael B., D Schüttorf 1625, dem Jahr sei­ner Vertreibung aus Rheinewegen seines reformierten Bekennt­nisses, stud. 1592 in Heidelberg.

49· Christina V u l t e j u s, * Marburg ... , t . .. (]) Marburg 15. 4.1604.

50. Christoph D eichman n, * Steinfurt ... 1576, t Harnburg ... 1648 Stud. Steinfurt, Herborn 1595, Köln, Wittenberg, reist durch die Niederlande und Italien, imm. Marburg 1605, Dr. jur. ebd. 1605, Prof. jur. ebd. 1605-1621, dienstenthoben 1621, 1621-1635 gräfl. lippischer Kanzler und Vizehofrichter in Detmold, Anfang 1636 Kanzler Herzog Johann Albrechts von Mecklenburg-Gü­strow, der im April 1636 starb, sein Bruder Adolf Friedrich v. M .-Schwerin entließ ihn, dann kurbrandenburg. u. hess. Rat u. Gesandter in Hamburg, bis 1648 königl. schwed. Resident beim westf. Kreise, Mitglied der "Fruchtbringenden Gesellschaft" als "Der Lautere".

51. Elisabeth D i eckman n, * Steinfurt um 1575, t ... (]) Steinfurt um 16oo Clemens Tim p l er, * Stolpen in Meißen um 1567, t Steinfurt 28. 2. 1624, Eintritt in Schulpforta 4· 8. 1580, im gleichen Jahr imm. Leipzig, 1587 Baccalaureatus, 1589 Magister, Mai 1592 aus Leipzig verwiesen, imm. Heidelberg 28. 9· 1592, 1594 Professor in Steinfurt für Logik, Physik und Meta­physik, Pro-Rektor 1605, Sohn des Clemens T., stud. 1555 in Wittenberg unter Melanchthon, Cantor in Bischofswerda und

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Stolpen, Bürgermeister ebd., t zo . 6. 1.604, (]) in Bischofswerda Clara Birckner, Tochter des dortigen Bürgermeisters Jacob B., t ebd. 22. 1.0. 1.575.

52. Heinrich Dieckmann, * Steinfurt um 1.564, t ... nach 1.1.. 8. 1.633 Am 20. 7· 1.586 Bürger in Münster, 25. 2. 1.588 Aufnahme in die Kramergilde, Gildemeister 1.607, Oldermann 6. 1.1.. 1.61.1., wohnte am Roggenmarkt unterm Bogen bei der Münze, Kaufhändler in Eisen und Stahl, Lieferant des Grafenhauses Bentheim-Steinfurt, (]) I. um 1.586 Else Forckenbeck, (]) II. ... Anna Wilckinghoff, (]) III. zw. 3· 1.2. 1.607 und 1.1.. 1.. 1.608 Katharina Hesse l in g aus Warendorf, 1.1.. 1.. 1.608 Bürgerin in Münster, Tochter von Hermann H . und Catharina Sentrup in Warendorf. Die Tochter Katharina (73) ist aus 3· Ehe.

53· Tilemann Koch, *Bremen 27. 9· 1.573, t ... 8. 7· 1.637 Sohn des Ratsherrn Gerhard Koch in Bremen, 1.595 Stadtsekretär in Bremen, (]) ... Elisabeth von Baken.

54· Sibylle Die c km an n, * Steinfurt um 1.580, t ... , lebt noch 1.8. 1.0. 1.621., tot 24. 4· 1.632, ® Steinfurt um 1.605

55. J ohann H u b e r t s , * Steinfurt um 1.580, t Oldenzaal1.2. 5· 1.636 a. d . Pest Imm. Herborn 6. 6. 1.605, Rentmeister des Arnoldinums, gräflich bentheim. u. steinfurt. Rat, Dr. jur., Prof. jur. in Steinfurt 1.61.0 bis 1.636, (]) II. vor 24. 4· 1.632 Anna Margarethe Block, Tochter des Lic. jur. Johann B., Prof. in Steinfurt 1.591., t Mün­ster 1.8. 8. 1.627, D Burgsteinfurt.

56. Gerhard H u b er t s, * Steinfurt Februar 1.584, t ebd. 22. 6. 1.621. lmm. 1.0. 4· 1.61.7 als Notar bei der kaiserl. Kammer in Speyer, Notar und Gerichtsschreiber in Steinfurt, in seiner Leichenpredigt finden sich u. a. Gedichte von C. Timpier (51.), Winand Rutger­sius (21.), Johannes Westenberg (59) und Bernard Danekelman (Sohn von 4), ®

57· Magdalena Palt h e,

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Da ihr einziger Sohn früh starb, kam das Elternhaus durch Ver­kauf am 1.5. 5.1.664 an den Steinfurter Stadtsekretär Johannes Hüllesheim. Dieses Haus, Wasserstraße 27, in Burgsteinfurt wurde im Jahre 1.977 vorbildlich und nachahmenswert von Hein-

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rich Rummeling restauriert. Aber auch das Haus von Magdalena Palthes Schwester Gesken, Ehefrau des gräflich bentheim. Korn­schreibers Michael Oeglein in Burgsteinfurt, Bütkamp 20, fand in der Familie Weil einen verständnisvollen Betreuer und Erneuerer.

58. Arnold Palt h e, * Steinfurt um 1601, t ... nach 7./17. 12. 1670 Mit Mutter und Geschwistern 1606 Bürger in Burgsteinfurt, "ad scholam publicam (in Steinfurt) noviter promotus (1. 5.1616)", imm. Leiden 30. 10. 1641, 40 Jahre alt, als Rat des Fürsten von Anhalt und des Grafen von Tecklenburg, Dr. jur., 24. 4· 1645 gräflich tecklenb. Rat, um 166o Nachfolger Sylvester Danekel­rnans (15) als oranischer Vizedrost in Lingen.

59· Johanna Palthe, * Burgsteinfurt um 16oo, t Bentheim, D ebd. 8. 10. 1675 zusammen mit ihrem Sohn Johann Ortwin W. (78), der 3 Tage nach ihr gestorben war. Sie heiratete in Burgsteinfurt am 31. 10. 1620 Johannes Westenberg, *Ohne um 1595, t Oldenzaal28.12. 1636 an der Pest, Sohn des Wessei W., Pastor in Ohne, und der Sophia Sutoris; 1606 Schüler in Steinfurt, 16o9ho Student ebd., Disputationen 1610 und 1612 mit seinem Lehrer, dem Professor der Medizin und Mathematik sowie Kartographen Johann G i­g a s, imm. Helmstedt 25. 5· 1615, imm. Frankfurt a. d. Oder 1615, imm. Basel1618, disputiert 25. 7.1618, promoviert zum Dr. med. 11. 8. 1618, 1623 im Dienst Graf Arnold Jobsts von Bentheim, Prof. med. in Steinfurt 1624-1636, Pro-Rektor ebd. 1624!25 und 1630/31. Wie sein Lehrer Johann Gigas war er ein bekannter Kartograph. Erhalten haben sich Karten der Grafschaften Hoya mit Ucht und Freudenberg, Tecklenburg, Rheda und Bentheim mit Steinfurt. Literatur: Heinrich Voort, Dr. Johann Westenberg, Arzt, Mathematiker und Kartograph, und Heinz Lingenberg, das kartographische Abbild der Grafschaften Bentheim und Steinfurt am Beginn des 17. Jahrhunderts, beide Aufsätze in: Jahrbuch des Heimatvereins der Grafschaft Bentheim, 1972.

6o. Sophia Charlotte Luise (v.) Dan c k e l man, * ... 10.11. 1673, t Dornum 27. 3.1725 1689 mit Attest von Lingen Mitglied der reformierten Gemeinde in Emden, ([) ... 1705 Haro Joachim von Cl o o s t er, * Dor­num 21. 6. 1661, t ebd. 24. 1. 1728, ihre einzige Tochter und Er­bin, Magdalene Elisabeth, * Jever 29. 2.1706, t Philippsburg (Loga) 20.12.1762, ([) 16.9.1728 Gustav Philipp Freiherr v.

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Wedel-Yarlsburg, * 29.11.1706, t Philippsburg 15.9.1738, kö­niglich dänischer Kammerherr, die Eheleute verkauften am 2.11. 1735 ihren Besitz in Burgsteinfurt.

61. Agnes Catharina Elisabeth Pagenstecher, * (Steinfurt ?) ... , t ebd. 19. 8. 1678

(]) I. (prokl. 16. 8.) 1663 ChristoHer von Bentheim, Steuerein­nehmer in Nordhorn, t ... 1665;

(]) II. (prokl. Burgsteinfurt 15. 8.) Bentheim 1. 9· 1669 Georg Schmidt ( = Fabritius), ""'Bentheim 20.3.1635, t Stein­furt 23. 2. 1693, Sohn des Casper Sch., Wirt in Bentheim, stud. Steinfurt, Dr. theol., Prof. der Philosophie u. Theologie in Stein­furt 1667-1693, Prediger in Steinfurt, 18. 7.1692 Pro-Rektor ebd., (]) II. Gronau 18. 11. 168o Anna Elisabeth Sophia Schlui­ter, ""' Gronau 26. 10. 1659, t ... , Tochter des Arnold Henrich Sch. und der Adelheid von Bentheim (vgl. 66).

62. Johann Winand Pagenstecher, * Steinfurt 12. 9· 1649, t ebd .... , D 4· 4· 1688

16. 8. 1669 stud. in Marburg, Prof. jur. und Stadtrichter in Stein­furt, Hofrichter ebd., vermachte sein Haus und seine Bibliothek der "Hohen Schule", widmete 1667 seine Steinfurter Disputation seinem Vetter Nicolaus Heinsius.

63. Cornelia Margarethe Pagenstecher,

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""" Steinfurt 28. 11. 1652, t Lippstadt ... 1703

(]) ... 1678 Georg Friedrich H(o)uck,""" Rheda 21. 2.1647, t Lippstadt 20. 3· 1703, Dr. med., Professor der Medizin in Stein­furt 1677-1681, dann Physikus in Lippstadt und Bürgermeister ebd., Sohn des Johannes Hu(e)ck, * Rheda um 1605, D ebd. 27. 10. 1666, 1625 Student in Bremen, 1631 Rentmeister in Rheda, seit 1648 gräflicher Richter ebd., (]) I. Rheda 25. 1.1643 Gertrud zur M ö ll e n (Zurmühlen), * Warendorf ... , D Rheda 15. 1. 1650, Witwe Fabricius, Tochter von Georg Z., Bürgermei­ster in Warendorf, (]) ebd. 2. 11. 1603 Elisabeth Pagenstecher, * Warendorf um 1579, t nach 1620 (Tochter v. Werner P. u. Catharina Hesseling und Schwester von Johann P. [vgl. Nr. 23]). Der Vater von Johannes H u c k war Eberhard H., * Unna 1575, D Rheda 26. 11. 1648, 1602-1605 Rentmeister in Rheda, 1606-1616 Rentmeister in Steinfurt, 1617 Bürger in Rheda, 1627 Richter ebd., ® Burgsteinfurt vor 16oo Anna Magdalena Bei-

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fang aus Burgsteinfurt, D Rheda 11. 9· 1638, mit der er eines der schönsten, heute noch stehenden Steinfurter Bürgerhäuser er­baute.

64. Werner Justin Pagenstecher, * Duisburg 23. 12. 1671, t Marburg 13. 3· 1742 Dr. jur., 1703-1736 königl. schwed. und hochfürstl. hess. Vize­kanzler ebd., 1686 Student in Duisburg, 1695-1703 Geh. Rat, Hofrichter, Schulpropst, Konsistorialrat, Lehnspropst, Professor der Rechte in Steinfurt, GD I. 5· 8. 1697 Johanna Dorothea von Winkel, * Teekienburg ... , t ebd. 7· 12. 1697, Tochter von Friedrich Ludolf v. W., gräfl. bentheim-tecklenburg. Geh. Rat u. Kanzler, u. d. Gesina von Bentheim, GD II. Kassel 25.2.1706 Anna Magdalena l u n g man n, * ebd. 17. 1. 1683, t nach 1759, Tochter von Johann Heinrich J., hess. Reg.-, Konsistorial- und Bergrat in Kassel, und der Amalie Elisabeth von Vultejus .

6 5. Susanne Marie Page n s t e c h e r, * Bentheim 14. 8. 1661, t Emden 29. 4· 1717 GD Büdingen (Hessen) 8.10.1684 ihren Vetter Ernst Wilhelm Buchfelder, * Bentheim 5· 6. 1645, t Emden 8. 3· 1711, 1. Predi­ger u. Präses der Geistlichkeit Ostfrieslands in Emden, vordem gräflich isenburg. Kirchenrat und Inspektor, 6. 11. 1661 stud. theol. in Marburg, Sohn des Leonhard B., t Bentheim 28. 2. 1647, gräfl. bentheim. Rat und Hofmeister ebd., GD Bentheim 17. 5· 1644 Magdalene Elisabeth Pagenstecher, * Bentheim 22. 11. 1622, t Emden 18. 9· 1686 (Tochter von 23) .

66. Alexander Arnold Pagen s t e c her, * Bentheim 26./27. 2. 1659 (Pate: Alexander II., Graf von Velen, der "Westfälische Wallenstein"), t Groningen 27. 10. 1716 Stud. in Köln, 26. 10. 1673 in Duisburg, 167 4 in Groningen, dann in Helmstedt, Jena, Leipzig, 168o Dr. jur. in Utrecht, 1681 Advo­kat in Kleve, 1681 Professor der Beredsamkeit und griech. Spra­che in Burgsteinfurt, desgl. Professor der Rechte, Ethik und Poli­tik ebd., 1687 Prof. der Philosophie u. Rechte in Duisburg, 26. 6. 1696 Prof. jur. in Groningen, 1697, 1705, 1709, 1712, 1715 Rek­tor ebd. Er heiratete in Gronau 12. 3.1683 Catharina Aleida Sc h l u i t er, ""' Gronau 5· post Trin. 1663, t ... , Tochter von Arnold Henrich Sch., Rentmeister und Richter in Gronau, u. d. Adelheid v. Bentheim (Tochter des Hofmeisters Christopher v. Bentheim, Nachkomme Everwins I. v. Götterswick, Grafen v. Bentheim u. Herrn zu Steinfurt).

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67. ErnstPhilipp Pagenstecher, * Bentheim . . . 1652, t Heidelberg 4 · 2. 1690 Dr. jur., Advokat in 's-Gravenhage, Stadtschultheiß in Heidel­berg, 1685 Hofgerichtsrat u. Oberamtmann am Schloßberg ebd., ® Heidelberg 16. 10. 1681

68. Magdalene Catharina I c o n i u s d e V o l c k er s, * (Wevelinghoven) ... , t ebd. 1. 11. 1701.

69. Adelheid Be c k er, * Steinfurt um 1635, t Marburg nach 17. 3· 1661 GD ebd. (prokl. 16. 11.) 1653 Arnold Mauritz Holterm an n, * Rheda 1627, t Marburg 28. 4· 1681, Dr. jur. utr., Professor am Arnoldinum 1653-1661 für Geschichte und Eloquenz, Professor in Marburg 1661-1681, Sohn von Dr. jur. utr. Bernhard H., Geh. Rat u. Kanzler des Grafen von Tecklenburg, und Enkel von Hein­rich H. (1549-1613), Dr. jur. utr., Geh. Rat und Hofrichter in Tecklenburg, u. d. Anna von Bentheim (aus einer Nebenlinie des Grafenhauses).

70. JohannaBecker, * Steinfurt um 1630, t .. . , GD II. ebd. 31. 3· 1667 Gerhard de Wilde, t vor 24. 9· 1671 Proklamiert III. Steinfurt 24. 9· 1671 (die Ehe wurde aber nicht geschlossen!) Godofred Spina e u s, * Böhmen ... 1632, t Lei­den 12. 5· 1681, imm. Leiden 24. 10. 1653 als Dr. phil., 21 Jahre alt als "Bohemus", 1655-1666 Prof. f. Geschichte, Physik, griech. Sprache und Philosophie in Steinfurt, wiederum imm. Leiden 23. 3· 1666, 1667 Rektor der Schule in Kampen (NL), wurde in Steinfurt und Leiden seines Lebens nicht froh, weil er ursprüng­lich katholisch und von Jesuiten erzogen worden war. Der Grab­stein seiner 1. Frau Cuniera Krull (1635-t 9· 2. 1 663) noch heute an der Großen Kirche in Burgsteinfurt, GD I. Steinfurt (?) 26.11.1651

71. Rütger Clemens D e i c h man n, * Marburg 5· 6. 1613, t Minden 16. 1. 1663, D Petershagen Stud. Herborn u. Marburg, Dr. jur. ebd. 1642, jurist. Praxis in Hamburg, 1646 kurbrandenburg. Rat in Minden, 1649 Reg.­und Konsistorialrat in Minden, 1659 nach Tod des Kanzlers We­senbeck Direktor der Regierungs-Kanzlei.

72. Rodoger Tim p l er,

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* Steinfurt 4· 6. 1602, t Rinteln 17. 8. 1655 Prof. med. u. Dr. phil. in Rinteln, Rektor ebd. 1655, stud. in Steinfurt 1625.

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73· Katharina Dieckmann, *Münster zw. 11. 1. 1608 und Aug. 1609, D Leiden 27. 3· 1676 (])(Münster?) 15.8.1635

74· Johannes Coccejus, *Bremen 29. 7· 1603, t Leiden 4./5. 11. 1669 1630 Professor der hebräischen Sprache am Gymnasium in Bre­men, 1636 dto. in Franeker, 1650 Prof. theol. in Leiden.

75· Gerhard Koch (Coccejus), *Bremen 1. 7· 1601, t ebd. 27. 7· 166o Gymnasium Bremen, stud. Rostock 1622, Köln, Frankfurt (0.), Straßburg, Dr. jur. ebd. 1628, 1633 iuris consultus, 1635 Prof. jur. am Gymnasium in Bremen und Syndikus des Kapitels von St. Stephan ebd., 1640 Ratsherr und Gesandter der Stadt zum Friedenskongreß in Münster, kaiserl. Hofpfalzgraf, legte 25. 7· 1653 die Ratsherren-Würde nieder und wurde ostfries. Rat und Kanzler in Aurich, verzichtete Ende 1653 auf diese Stellung und ging als Professor nach Groningen, Porträt von 1649, ([) 21. 9· 1630 Kunigunde Hollen, Tochter von Hermann H., Kaufmann und Eltermann in Bremen, u. d. Mette von Bobart.

76. Adelheid Huberts, * Steinfurt um 16oo, t ebd. 26. 11. 1661 ([) ebd. um 162 5 Caspar K es t er in g, * Nordhorn ... 1599, t Steinfurt 2. 9.1667, Schüler am Arnoldinum 1616, stud. jur. in Groningen 25. 5.1617, stud. jur. in Leiden 13. 5.1621, cand. jur. in Leiden 18. 4· 1628, Dr. jur. utr., 163o-1644 Schulrentmeister des Arnoldinums, floh 1634 vor den feindlichen Truppen aus Steinfurt, Rat und Hofrichter des Grafen von Bentheim-Steinfurt; Sohn von Henrich K., Kaufmann und Bürgermeister in Nordhorn, u. d. Mya van Lütteren (T.v. Caspar v. L. u. d. Adelheid v. Bentheim).

77. Otto S w a 1 v e, Bürger in Rheine, mit Jürgen Andriess (Lölvinck, 11), Zeuge der Erbteilung von Engelbert Schodirks (Sohn von 3) Kindern am 20. 8.1621, darunter Sohn Johann, der mit Adelheid Swalve aus Emden verheiratet war, die 1605 mit ihren Kindern Bürgerin in Steinfurt wurde. Otto S. GD 1610 Adelheid S t ü v e, Witwe am 6. 4· 1630, T. d. Bürgermeisters Gerhard St. in Rheine, der wie Otto Swalve, die Danckelmans und Bürgermeister Michael Balckhausen (Vater von Bernhard Beckers [48] Frau Anna) wegen seines reformierten Glaubens 1625 aus Rheine vertrieben wurde. Gerd Stüve starb

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1625 und wurde in der Schüttorfer Kirche begraben. Auch Otto Swalves Söhne Gerhard, Johannes und Bernhard stu­dierten an holländischen Universitäten.

78. Johannes Ortwin Westenberg, * Burgsteinfurt 1628, t Oldenzaal1675, D Bentheim 8. 10. 1675 zusammen mit seiner Mutter, die 3 Tage vor ihm gestorben war, (]) ... Gertrud van Ge s seI er, Tochter v. Johannes v. G. und Aleida Lomann; ihre Söhne sind: 1. Dr. Johann Arnold Westen­berg, 1662-1727, Droste zu Lingen. 2. Johann Ortwin Westen­berg, * Neuenhaus 28. 5. 1667, t Leiden 30. 6. (5. 7.) 1737, Dr. jur., Rat und Prof. der Geschichte, Eloquenz und Pandekten in Steinfurt 1688-1694, dto. in Harderwyck, Franeker (1716), Lei­den (1723). 3· Ernst Wilhelm Westenberg, * Neuenhaus ... 1670, t 16. 11. 1712 (verunglückt auf der Zuidersee), Dr. med. in Am­sterdam, dann Professor in Harderwyck.

79· August Ho u c k, * Lippstadt Sept. 1677, t Steinfurt 19. 6. 1716 ([) ... Anna Wilhelmine Bachmann, Tochter von Gottfried B., Dr. jur. utr., und der Anna von Wildenraet (T. v. Wilhelm v. W. und Johanna van Zelst, also Nichte der Gräfin Gertrud v. Bentheim geb. van Zelst), die maßgeblich zur Flucht der Gräfin Gertrud, Gemahlin Ernst Wilhelms von Bentheim, nach Holland beitrug (vgl. Wilhelm Kohl, Der Übertritt des Grafen Ernst WH­helm v. Bentheim zur katholischen Kirche [1668], in: Jahrbuch des Vereins für westf. Kirchengeschichte, 48. Jg., 1955); ihr Sohn Friedrich Gottfried Houck, * Steinfurt 19. 8. 1708, tUtrecht 28. 7· 1767, wurde 1735 nach Deventer berufen und 1746 als Professor für Zivilrecht nach Utrecht.

8o. Marie Justine Pagenstecher, * Marburg ... 1715, t ... 1756 ([) ... 18. 3· 1734 Justus Eckhard v. V u I t e j u s, * Kassel 4· 11 .

1711, t ebd. 24. 2. 1759, fürstl.-Hess. Hofgerichtsrat ebd., S. d. Justus Hermann v. V., * 18. 1. 1654, t 2. 10. 1726, Geh. Rat und Kanzler zu Kassel.

81. Johann Friedrich Wilhelm Pagenstecher, ""' Steinfurt 25. 7.1686, t Harderwyck 29.10.1746 Stud. in Groningen 1701,1704 Dr. jur., 1705 Professor am Arnol­dinum und Geh. Sekretär in Steinfurt, dann Wirkl. Geh. Rat und Gograf zu Rüschau, 1707 a. o. Professor jur. in Marburg, ord. Prof. jur. u. d. Literatur in Harderwyck, 1723, 1728, 1735 und

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1741 Rektor ebd., ([) I. Teekienburg 23. 9· 1710 Regina Catha­rina Baleke, * Teekienburg 8. 8.1689, t ... 1726, Tochter von Wilhelm B., tecklenburg. General-Landrezeptor, u. d. Regina Catharina (v.) Winekel; ([) II. Herborn 18. 7.1729 Susanne Amalie Pasor.

82. Heinrich Theodor Pagen s teeher 1

* Groningen 26. 11. 1696, t Duisburg 8. 6. 1752 1712 stud. jur. in Groningen, 1715 Dr. jur., 1716 Dozent in Groningen, 1719 Professor der Rechte, Geschichte und Bered­samkeit an der Hohen Schule in Lingen, 1721 Professor der Rech­te und Politik in Hamm, seit 1728 Professor der Rechte und Po­litik in Duisburg, ([) Utrecht 19. 4· 1721 Johanna Theodora van Seherpenzeel1 t 1726.

83. Ernst Alexander Otto Cornelius Pagen s teeher 1

* Groningen 7.,"""' ebd. 10.12.16c97, t Herborn 3· 7.1752 1713 stud. jur. in Groningen, Dr. jur. seit 1721, Professor der Rechte und Beredsamkeit an der Hohen Schule in Lingen, seit 1733 ordentl. Professor der Rechte in Herborn, fürstl.-nassau­ischer Reg.- und Konsistorialrat, Syndikus der Universität, (]) Hamm 3· 8. 1722 Maria Margarethe Lud o v i e i.

84. Anna Catharina Elisabeth Pagen s teeher, """' Heidelberg 23. 7.1682, t ... vor 1708 ([) (Steinfurt ?) 5· 4· 1705 Reinhard Go e l e n i u s, * Rinteln 16. 9· 1678, t Steinfurt 19. 8. 1726, Dr. jur., Hofrichter und Pro­fessor in Steinfurt 1705-1726, Nachfolger von August Houek (79L Sohn des Franz Eduard Goclenius, Dr. jur., Professor in Rinteln, u. d. Elisabeth Klein.

85. ArnoldJacob Pagensteeher, """' Heidelberg 6. 6. 1684, t Steinfurt 1. 2. 1727 Dr. jur., Stadtrichter, Advocatus fisci in Steinfurt, letzter von den Grafen zu Steinfurt ernannter Richter zu Borghorst und Go­graf zu Rüschau. Sein Taufpate war Sylvester Jacob v. Danekel­man (34), kaiserl. Rat und Kammergerichtsassessor in Speyer. Er heiratete 1713 Anna Niehoff~ * Schüttorf um 1642, t Steinfurt 2. 6.1735, 93 Jahre alt, kinderlos.

86. Sibylla Mechthild Magdalene Pagen s t e eh er, """' Heidelberg 24. 8. 1686, t Rinteln 8. 3· 1729 ([) I. ... 1. 12. 1712 Johannes Jochen G l ö e k n er 1 * Haveda (NL) ... 1668, t ... 28. 12. 1716, Professor der Rechte u. d. griech. Sprache, Prediger in Rinteln, S. v. Johannes G., Prediger

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in Haveda, u. d. Margarethe Wagner;(]) II. ... 28. 9· 1717 Jo­hann Heinrich Schmincke, * Wehren bei Fritzlar 13. 2. 1688, t Rinteln 18. 2. 1725, Professor und Prediger ebd.

87. Mia Sibylla Kestering, * Steinfurt um 1628, t . . . GD auf dem Schloß Steinfurt 24. 3· 1652 Dr. jur. utr. Daniel Win­ckel aus Ootmarsum (NL), * ... , t ...

88. Catharina K estering, * Steinfurt um 1625, t ... (]) (prokl. Steinfurt 20. 9· 1653) Duisburg 30. 9· Martin H u n­d i u s, * Düsseldorf um 1624, t Duisburg 8. 9· 1666 a. d. Pest, studierte im Bremen, Holland, Saumur und Paris, 1650 zusammen mit seinem Vater Johannes H. (Prediger in der Pfalz, in Düssel­dorf und in Kleve) Prediger am Hof der Pfalzgräfin Catharina Charlotte in Düsseldorf, 1651 Prediger in Steinfurt, 1 655 Dr. u. Prof. theol. an der Universität Duisburg, 1657 Rektor ebd. Seine Witwe kehrte nach seinem Tod mit den Kindern nach Burgstein­furt zurück. Seine Tochter Christirre Magdalene Hundius, ""' Duisburg 21. 12. 1662, t ... , GD vor 1686 Mauritz Bocksilber, * Rheda 27. 2./8 . 3· 1648, t Steinfurt 19. 12. 1702, stud. Duisburg 18. 9· 1682, Dr. jur., Richter zu Teekienburg u. Steinfurt 1677, Prof. jur. in Steinfurt 1687-1702, Nachfolger von Johann Ortwin Westenberg (Sohn von 78).

89. Anna Christirre K es t er in g, * Steinfurt um 1635, t ... nach 29. 6. 1683 GD I. Steinfurt 23. 9· 1657 Hermann Rha(de)maker, * ... , t ... vor 16. 5· 1666, Dr. jur. utr., Professor in Duisburg, GD II. Stein­furt 20. 1. 1668 Balthasar Caspar Zahn, ""' Unna 9· 8. 1635, t ebd. 1693, Dr. jur. utr., Richter von Stadt und Amt Unna, kur­fürstl.-brandenburg. Hofgerichtsrat, Besitzer der Salzminen in Königsborn, 1679 von der Fürstäbtissin von Essen mit Haus Brackhausen belehnt.

90. I da Magdalene K estering, * Steinfurt um 1643, t ... Kommunikantirr in Steinfurt Weihnachten 166o, GD I. Steinfurt 12. 10. 1664 Nikolaus Hob o k e n, * Utrecht 14., ""' 23 . 9· 1632, t Harderwyck ... , Sohn von Adrian van H. u. d. Adriana Ce­lardsdr. Tengnagel aus Deventer, stud. Utrecht 1651, promov. ebd. 4· 5· 1658 zum Dr. phil. und am 13. 3· 1662 zum Dr. med., 1663-1671 Professor in Steinfurt, 22. 6. 1671 Prof. med. u. math.

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in Harderwyck. (]) II. Steinfurt 28. 10. 1679 J acobus H u n e k e n, * Bremen um 1650, t (Aurich) ... 1715, Dr. jur. utr., Richter in Ostfriesland, 168o-1707 Hofgerichtsassessor, 1707 Vizehofrich­ter in Aurich. Sein Bruder Heinrich H., * Bremen 1640, D Lei­den 3· 3·1708, Advokat des Hofes von Holland 1665, Resident der Hansestädte bei den Generalstaaten 1664, (]) Leiden 15. 4· 1665 Catharina Cecilia Coccejus, * Franeker ... 1643, D Leiden 24. 5· 1707, Tochter von Johann C. und Katharina Deichmann (73 und 74).

91 . Adelheid K es t er in g, * Steinfurt um 1630, t ... (]) auf dem Schloß Steinfurt (zusammen mit ihrer Schwester Mia Sibylla) am 24. 3· 1652

92. Otto Swalve, * Rheine ... , t ... Dr. jur. utr. aus Emden, imm. Groningen 16. 10. 1641, Franeker 10. 6.1645, Leiden Juni 1646, 25 Jahre alt, als "Embdanus".

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