5
220 H. SC~U~aA~: Die Ver~inderungen:yon Schlagvolumen und Gef~gwiderstand. I1. Klinische Wochenschrift HUBER U. G. K6I~VE~: Klin. Wschr. 1952, 34. - - ~PEDElgSEN, V.P.: Aeta reed. scand. (Stoekh.) 146, 375 (1953). --~s POllEn, H.F. STEIGMANN, H. I)YNIE'WICZ and A. DvmN: J. Labor. Clin. IVied. 34, 105 (1949). -- a~ RECANT, L., E. CHA~G~FF and F. M. HANG]~R: Proc. Soe. Exper. Biol. a. Med. 60, 245 (1945). -- ~1%OE~, G.B., A. Se~ADm~ u. W. SC~Lm Kiln. Wschr. 1958, 946. -- ~ SA~FEIa, A. : Amer. J. IVied. 13, 730 (1952). - - ~7S~FEI~, A., A. M. RAB~NEI~ and I. 0~SKES: Amer. J. Med. Sci. 225, 287 (1953). - - ~s S~NDO~,G., Y. S~E- TA¥ et 1%. VArmVES: Bull. Soc. Chim. biol. Paris 35, 273 (1953). -- ~9SCmLD, W., A. SeHI~n~)E~ U, G. B. ROE~]~: Klin. "Wschr. 1953, 1050. - - ~0 SCHNEIg~, G.: Acta chem. scand. (Kobenh.) 5, 1020 (1951). - - ~ Scn~a~D~, A., n. W. SCmLD: Z. inn. Med. 7, 1004 (1952). -- s~ SCHt~DEa, A.: Die multiple Sklerose. In Handbuch der inneren Medizin, 4. Aufl. Bd. 5/11, S. 649. Berlin-GSttingen-tteidelberg 1953. ~a SC~Vg~C~E~, G. A.: J. Amer. Med. Assoc. 143, 1059, 1146~ 1241 (1950). -- ~ SE~TZ, W.: 5Ied. Mschr. 4, 241 (1950). -- 65 ST:EGEI~, J.: Zig. yon G. SCtIALTENBI~AND: Dtsch. reed. J. 1953, 447. -- ~ SwAm% B. : Stand. J. Clin. Labor. Invest. 4, 98 (1952). -- ~ SWANIL 1%. L., A. E. FRANKLIN and J. H. Qu~sTI~n: Proc. Soc. Exper. Biol. a. Med. 76, 183 (1951). -- ~s Sw~N~:, R. L. : Arch. of Neur. 69, 281 (1953). -- ~ T~I~Ta, S., I~I.OT~ u. M. FvJm Nippon Shokakibyo Gakkai (Tokyo), April 1951. Zit. yon M. T~KAT~_: Die Medizinische 1952, 617. -- 70WALDSCJZi)TZ,J.: Wien. klin. Wsehr. 1949, 457. --71~VIEDEI~ANN, E.: hIeded. Vlaamse Chem. Ver- eniging 15, 1 (1953). -- ~eWvm~M~N~, F., and Cm WuN- I)~LY: J. Labor. a. Clin. Med. 34, I162 (1949). - - Die Blut- eiweil~kSrper des Menschen. Basel 1952. DIE VER~NDERUNGEN VON SCHLAGVOLUMEN UND GEF~SSWIDERSTAND UNTER DEM EINFLUSS BLUTDRUCKSENKENDER STOFFE BEIM HOCHDRUCKKRANKEN. II. Reserpin (,,SerpasiI-Ciba") und seine Kombination mit Net)resol. Von H. Sc~'~A~, Bad NenndorL Aus dem K.reiskrankenhaus Ro4enberg/Deister(Lei~enclerArzt: Dr. med habil. ]~EINICICtt SCHIr3IANIg). Neue blutch.ueksenkende Stoffe bereiehern und erweitern die Therapie des Syndroms der Hypertonie. tIi~mod3mamisehe Untersuehungen sehienen mir geeig- net zu sein, dis Wirkungsweise dieser Stoffe aufkli~ren zu helfen. In einer vorangegangenen Arbeit 7 konnte gezeigt werden, dages unter dem Einflug yon Nepresol (1,4-Di-Itydrazinophthalazin) zu einer VergrSgerung des Sehlag- und Minutenvolumens und zu einer star- ken Verminderung des peripheren Gef~Bwiderstandes kommt. Diese mit der physikalisehen Kreislaufanalyse yon BROEMSEg und I~A~KE erhobenen Befunde fanden inzwischen eine voile Besti~t.igung dutch gasanalytisehe Sehlagvolumenbestimmung und direkte Messung des Gef~gwiderstandes dutch FREISs und Mitarbeiter (August 1953). Die Nethodik der physikalisehen Kreislaufanalyse wird in ihrem Weft erneut durch die fJbereinstimmung der Befunde mit gasanalytischen Ergebnissen best~tigt. Im folgenden soU mm fiber Xnderungen der Hgmo- dynamik unter dem EinfluB yon geserpin und seiner Kombination mit Nepresol beriehtet werden. 1. Reserpin, das uns Ms ,,Serpasil"-Ciba zur Ver- ffigung stand, ist eines der Reinalkaloide aus Rau- wolfia serpentina. Es wirkt stark sedativ hypnotiseh und blutdrucksenkend, erzeugt eine Bradykardie, verst~rkt die Darmperistattik und ffihrt zu einer Miosis (GRoss und BlaIN2). Auch is~ dieses Alkaloid wesentlieh flit den blntdrueksenkenden Effekt der Gesamtdroge, die wir in einzelnen Versuchen ebenfalls verwendeten, verantwortlieh (WILKIS~S 1953; BEIN, GROSS, TRIPOD und MEIER s 1953). Im Vergleieh mit der Rauwolfia-Gesamtdroge, die naeh AR~OnD und BOOK I-Ioehdruekkranke ebenfalls gfinstig beeinflussen kann, hat Reserpin den Vorteil, dab es frei ist yon anderen Stoffen, die nur sedativ, ja zum Tell aueh gegens~tzlich wirken 3. Methodik und Krankengut. Wie in der voran- gegangenen Arbei?G gesehildert, bestimmten wir unter Verwendung der l~{ethodik yon BROE~SER und RA~KE s Sehlagvolumen und Gefi~gwiderstand, wobei die Pulskurven naeh lgngerer Ruhe am liegenden Patienten mit Tiefton-Kondensatormikrophonen yon BRECHT und BOVCKE 4 unter Einblendung der I~-Zaeke des EKG geschrieben wurden. Alle Kranken waren unter station//rer Kontrolle; sie erhietten eine salz- arme Kost. Die Untersuehungen wurden erst be- gonnen, wenn sieh der endgfiltige l%uheblutdruek ein- gestellt hatte. Das zu l?riifende Medikament gaben wir peroral in versehiedener Dosierung. Vor und nach Einleitung der medikamentSsen Behandlung wurden von Zeit zu Zeit physikalisehe Kreislaufanalysen dureh- geffihrt. Ergebmsse. In Tabelle 1 sind die Befunde aus fort- laufenden Untersuehungen an 13 I-Ioehdruekkranken unter der Behandlung mit Serpasil zusammengefaBt. Abb. 1 zeigt ein Beispiel aus dieser Reihe in graphi- seher Darstellung. Aus den Befunden geht hervor, dab es in 12 yon 13 Fi~llen essentieller Hypertonie unter Serpasil bzw. unter der Wlrkung yon Rauwolfia serpentina-Alka- loiden zu einer Blutdrueksenkung kam. Zum 13. Fall ist zu bemerken, dab Behandlung und Untersuehung naeh wenigen Tagen vorzeitig abgebroehen werden muBten. Bei jenen Ffillen, die eine Blutdrueksenkung zeigten, sank aueh das Minutenvolumen und die Puls- frequenz, w~hrend das Sehlagvolumen zu Beginn der Behandlung meist anstieg. Das Verhaltnis yon elasti- sehem zu 10eripherem Widerstand, das in 11 yon 13 F/illen -- wie bei sympathieotoner Kreislaufein- stellung (WEzLER-B6GEg) -- erheblieh fiber 1 lag,. n~herte sieh naeh der Behandlung mit Reserpin dem Normalwert (= 1) (vgl. dazu Abb. 2). Die absoluten Werte flit den peripheren GeNgwiderstand steigen zum Teil mit sinkendem Minutenvolumen an, doeh ist das Ausmag der Minutenvolumensenkung grSBer als der seheinbare Anstieg des peripheren Widerstandes. F fir das wirksame Minutenvolumen ist demnaeh der GeNB- widerstand trotz Anstieg der absoluten Werte naeh der Behandlung mit Reserpin nied~dger Ms vorher. Die Arbeitsleistung des linken Ventrikels, deren wesentlieher Teil sieh aus Zeitvolumen und mittlerem Druek je Systolendauer erreehnen l~Bt, ist in allen Fi~llen naeh der Behandlung geringer. Die relative Dia~t.olendauer nimmt in allen F/illen zu, die Er- holungspausen des Herzens werden also l~inger. Kliniseh wurde das Pr~iparat Serpasil an insgesamt 62 Kranken -- zum Tefl aueh in ambulanter Behand- lung -- erprobt. In der Mehrzahl der F~lle -- aueh wenn es sieh nieht um eine Ilypez¢onie handelte --

Die Veränderungen von Schlagvolumen und Gefässwiderstand unter dem Einfluss blutdrucksenkender Stoffe beim Hochdruckkranken

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Die Veränderungen von Schlagvolumen und Gefässwiderstand unter dem Einfluss blutdrucksenkender Stoffe beim Hochdruckkranken

220 H. SC~U~aA~: Die Ver~inderungen: yon Schlagvolumen und Gef~gwiderstand. I1. Klinische Wochenschrift

HUBER U. G. K6I~VE~: Klin. Wschr. 1952, 34. - - ~PEDElgSEN, V.P.: Aeta reed. scand. (Stoekh.) 146, 375 (1953). --~s POllEn, H.F. STEIGMANN, H. I)YNIE'WICZ and A. DvmN: J. Labor. Clin. IVied. 34, 105 (1949). -- a~ RECANT, L., E. CHA~G~FF and F. M. HANG]~R: Proc. Soe. Exper. Biol. a. Med. 60, 245 (1945). -- ~1%OE~, G.B., A. Se~ADm~ u. W. SC~Lm Kiln. Wschr. 1958, 946. -- ~ SA~FEIa, A. : Amer. J. IVied. 13, 730 (1952). - - ~7 S~FEI~, A., A. M. RAB~NEI~ and I. 0~SKES: Amer. J. Med. Sci. 225, 287 (1953). - - ~s S~NDO~, G., Y. S~E- TA¥ et 1%. VArmVES: Bull. Soc. Chim. biol. Paris 35, 273 (1953). - - ~9 SCmLD, W., A. SeHI~n~)E~ U, G. B. ROE~]~: Klin. "Wschr. 1953, 1050. - - ~0 SCHNEIg~, G.: Acta chem. scand. (Kobenh.) 5, 1020 (1951). - - ~ Scn~a~D~, A., n. W. SCmLD: Z. inn. Med. 7, 1004 (1952). - - s~ SCHt~DEa, A.: Die multiple Sklerose. In Handbuch der inneren Medizin,

4. Aufl. Bd. 5/11, S. 649. Berlin-GSttingen-tteidelberg 1953. ~a SC~Vg~C~E~, G. A.: J. Amer. Med. Assoc. 143, 1059, 1146~ 1241 (1950). - - ~ SE~TZ, W.: 5Ied. Mschr. 4, 241 (1950). - - 65 ST:EGEI~, J.: Zig. yon G. SCtIALTENBI~AND: Dtsch. reed. J. 1953, 447. -- ~ SwAm% B. : Stand. J. Clin. Labor. Invest. 4, 98 (1952). -- ~ SWANIL 1%. L., A. E. FRANKLIN and J. H. Qu~sTI~n: Proc. Soc. Exper. Biol. a. Med. 76, 183 (1951). -- ~s Sw~N~:, R. L. : Arch. of Neur. 69, 281 (1953). -- ~ T~I~Ta, S., I~I. OT~ u. M. FvJm Nippon Shokakibyo Gakkai (Tokyo), April 1951. Zit. yon M. T~KAT~_: Die Medizinische 1952, 617. - - 70 WALDSCJZi)TZ, J.: Wien. klin. Wsehr. 1949, 457. --71~VIEDEI~ANN, E.: hIeded. Vlaamse Chem. Ver- eniging 15, 1 (1953). - - ~e Wvm~M~N~, F., and Cm WuN- I)~LY: J. Labor. a. Clin. Med. 34, I162 (1949). - - Die Blut- eiweil~kSrper des Menschen. Basel 1952.

DIE VER~NDERUNGEN VON SCHLAGVOLUMEN UND GEF~SSWIDERSTAND UNTER DEM EINFLUSS BLUTDRUCKSENKENDER STOFFE BEIM HOCHDRUCKKRANKEN.

II. Reserpin (,,SerpasiI-Ciba") und seine Kombination mit Net)resol.

Von H. S c ~ ' ~ A ~ , Bad NenndorL

Aus dem K.reiskrankenhaus Ro4enberg/Deister (Lei~encler Arzt: Dr. med habil. ]~EINICICtt SCHIr3IANIg).

Neue blutch.ueksenkende Stoffe bereiehern und erweitern die Therapie des Syndroms der Hypertonie. tIi~mod3mamisehe Untersuehungen sehienen mir geeig- net zu sein, dis Wirkungsweise dieser Stoffe aufkli~ren zu helfen. In einer vorangegangenen Arbeit 7 konnte gezeigt werden, dages unter dem Einflug yon Nepresol (1,4-Di-Itydrazinophthalazin) zu einer VergrSgerung des Sehlag- und Minutenvolumens und zu einer star- ken Verminderung des peripheren Gef~Bwiderstandes kommt.

Diese mit der physikalisehen Kreislaufanalyse yon BROEMSEg und I~A~KE erhobenen Befunde fanden inzwischen eine voile Besti~t.igung dutch gasanalytisehe Sehlagvolumenbestimmung und direkte Messung des Gef~gwiderstandes dutch FREIS s und Mitarbeiter (August 1953). Die Nethodik der physikalisehen Kreislaufanalyse wird in ihrem Weft erneut durch die fJbereinstimmung der Befunde mit gasanalytischen Ergebnissen best~tigt.

Im folgenden soU mm fiber Xnderungen der Hgmo- dynamik unter dem EinfluB yon geserpin und seiner Kombination mit Nepresol beriehtet werden.

1. Reserpin, das uns Ms ,,Serpasil"-Ciba zur Ver- ffigung stand, ist eines der Reinalkaloide aus Rau- wolfia serpentina. Es wirkt stark sedativ hypnotiseh und blutdrucksenkend, erzeugt eine Bradykardie, verst~rkt die Darmperistattik und ffihrt zu einer Miosis (GRoss und BlaIN2). Auch is~ dieses Alkaloid wesentlieh flit den blntdrueksenkenden Effekt der Gesamtdroge, die wir in einzelnen Versuchen ebenfalls verwendeten, verantwortlieh (WILKIS~S 1953; BEIN, GROSS, TRIPOD und MEIER s 1953). Im Vergleieh mit der Rauwolfia-Gesamtdroge, die naeh AR~OnD und BOOK I-Ioehdruekkranke ebenfalls gfinstig beeinflussen kann, hat Reserpin den Vorteil, dab es frei ist yon anderen Stoffen, die nur sedativ, ja zum Tell aueh gegens~tzlich wirken 3.

Methodik und Krankengut. Wie in der voran- gegangenen Arbei?G gesehildert, bestimmten wir unter Verwendung der l~{ethodik yon BROE~SER und RA~KE s Sehlagvolumen und Gefi~gwiderstand, wobei die Pulskurven naeh lgngerer Ruhe am liegenden Patienten mit Tiefton-Kondensatormikrophonen yon BRECHT und BOVCKE 4 unter Einblendung der I~-Zaeke des E K G geschrieben wurden. Alle Kranken waren

unter station//rer Kontrolle; sie erhietten eine salz- arme Kost. Die Untersuehungen wurden erst be- gonnen, wenn sieh der endgfiltige l%uheblutdruek ein- gestellt hatte. Das zu l?riifende Medikament gaben wir peroral in versehiedener Dosierung. Vor und nach Einleitung der medikamentSsen Behandlung wurden von Zeit zu Zeit physikalisehe Kreislaufanalysen dureh- geffihrt.

Ergebmsse. In Tabelle 1 sind die Befunde aus fort- laufenden Untersuehungen an 13 I-Ioehdruekkranken unter der Behandlung mit Serpasil zusammengefaBt. Abb. 1 zeigt ein Beispiel aus dieser Reihe in graphi- seher Darstellung.

Aus den Befunden geht hervor, dab es in 12 yon 13 Fi~llen essentieller Hypertonie unter Serpasil bzw. unter der Wlrkung yon Rauwolfia serpentina-Alka- loiden zu einer Blutdrueksenkung kam. Zum 13. Fall ist zu bemerken, dab Behandlung und Untersuehung naeh wenigen Tagen vorzeitig abgebroehen werden muBten. Bei jenen Ffillen, die eine Blutdrueksenkung zeigten, sank aueh das Minutenvolumen und die Puls- frequenz, w~hrend das Sehlagvolumen zu Beginn der Behandlung meist anstieg. Das Verhaltnis yon elasti- sehem zu 10eripherem Widerstand, das in 11 yon 13 F/illen - - wie bei sympathieotoner Kreislaufein- stellung (WEzLER-B6GEg) - - erheblieh fiber 1 lag,. n~herte sieh naeh der Behandlung mit Reserpin dem Normalwert ( = 1) (vgl. dazu Abb. 2). Die absoluten Werte flit den peripheren GeNgwiderstand steigen zum Teil mit sinkendem Minutenvolumen an, doeh ist das Ausmag der Minutenvolumensenkung grSBer als der seheinbare Anstieg des peripheren Widerstandes. F fir das wirksame Minutenvolumen ist demnaeh der GeNB- widerstand trotz Anstieg der absoluten Werte naeh der Behandlung mit Reserpin nied~dger Ms vorher.

Die Arbeitsleistung des linken Ventrikels, deren wesentlieher Teil sieh aus Zeitvolumen und mittlerem Druek je Systolendauer erreehnen l~Bt, ist in allen Fi~llen naeh der Behandlung geringer. Die relative Dia~t.olendauer nimmt in allen F/illen zu, die Er- holungspausen des Herzens werden also l~inger.

Kliniseh wurde das Pr~iparat Serpasil an insgesamt 62 Kranken -- zum Tefl aueh in ambulanter Behand-

lung -- erprobt. In der Mehrzahl der F~lle -- aueh

wenn es sieh nieht um eine Ilypez¢onie handelte --

Page 2: Die Veränderungen von Schlagvolumen und Gefässwiderstand unter dem Einfluss blutdrucksenkender Stoffe beim Hochdruckkranken

Jg. 3 °, Heft 9110 ~-I. SCHUMANN: Die Veranderungen von Schlagvolumen und GefiiBwiderstand. II. 221 1.3l/~rz 1954

Name, Alter,

Diagnose

85 Jahre, essentielle

ttypertonie

61 Jahre, essentielte

Hypertonie

Hi. L., 65 Jahre, essentielle

Hypertonie

De., 49 Jahre, essentielle

Hypertonie

Mii. B., 50 Jahre, essentielle

Hypertonie

Roh. L., 78 Jahre, essentielle

ttypertonie

Hei. 1~., 59 Jahre, essentielle

Itypertonie

Nat., 61 Jahre, essentielle Hypertonie

Ga., 49 J~hre, essentielle

Hypertonie

Ba. E., 52 Jahre, essentielle

Hypertonie

~U. W.~ 60 Jahre, essentielte

t{ypertonie

Wo. J., 48 J~hre, essentielle

Hypertonie

M2. 0.~ 65 Jahre,

sehr labile Hypertorde,

Struma nodosa

Datum ~R

mm ~g

6.7. 198/110 7.7. 155/100 8.7. 180/i05 9. 7. 168/98

10.7. 180/98

7.8. 215/100 lO, 8. 170/100 14.8. 150/98

10.8. 205/110 nach 20min 180/105

17.8. 170/88 naeh 15min 175/90

22. 8. 165/95 25.8. 150/80

9.6. 164/114 22.6. 146/102 25.6. 140/90

25.6. 222/98 215/90

30.6. 175/82 180/84

3. 7. 140/55 142/55

7.7. 140/70

1.6. 205/105 200/105

22.6. 185/98 18o/]oo

28.6. 18O/lOO

29.4. 220/110 4. 5. 190/100

10. 5. 175/100

27.4. 199/120 30.4. 215/110

7.9. 198/118 10.9. 195/110

nach 10min 195/108 12.9. 180/110

nach t0min 178/110

6.9. 160/60 11.9. 152/70

naeh 10min 140/70

3.9. 205/100 190/100

12.9. 158/95 155/95

15.9. 140/80 24. 9. 140/80

130/80

10.9. 160/95 16o/9o

14. 9. 135/78 130/76

n Sehlag-

zahl jemin

71 65 58,5 56 56

64 54 62

75 77 56 55

97 69

86 70,7 65,2

67 63 53,6 50 53,5 48 50

60 56 57 54 53

83 83 69

65 54

83 65,3 64,7 63,6 58,7

80 62 55,5

100 85 71,3 71,3 65 71,4 71

86 83,5 6O 6O

Tabdte 1.

Systo- gesehwin- I l~n- I v°lu" lteXvolu- seher

em a Wider- digkeit dauer men :men stand elII see

1390 1115 1255 1115 1115

1218 975 782

945 850

1000 1060

850 773

692 810 560

1800 2000 900 950 800 836

1200

1030 948

1125 1240 1027

975 780 688

709 757

928 780 760 887 907

1247 932 890

835 813 638 673 570 597 617

975 930 750 710

0,255 66,5 0,26 51,5 0,27 63,2 0,27 65,7 0,27 77

0,28 103,5 0,29 85 0,27 75

0,25 115,5

4,7 1255 3,32 3,66 3,71 4,34

6,62 4,58 4,65

0,25 0,29 0,31

0,22 0,27

0,25 0,27 0,22

0,28 0,27 0,31 0,32 0,295 0,31 0,31

0,265 0,275 0,27 0,28 0,27

0,24 0,255 0,27

0,26 0,30

0,28 0,30 0,30 0,31 0,31

0,28 0,30 0,32

0,235 0,23 0,26 0,26 0,28 0,27 0,275

0,26 0,24 0,27 0,27

8,6 100,5 7,75 103,0 5,82 109.o 6,00

76 7,35 95,7 6,6

[

83,7 7,2 64,2 4,53 76,8 5,0

98,5 6,60 81,3 5,13

153 8,2 152 7,6 134 7,15 135 6,48 95,5 4,76

115 6,93 121,5 6,75 92,5 5,27 88 4,9 91,3 4,83

124,5 10,3 143,6 11,9 135 9,35

111 7,22 165 8,9

108,9 9,05 134 8,75 141 9,1 100,8 6,4 92,4 5,42

J

108 8,64 115 7,25 107,5 5,98

129 12,9 i 93,2 7,92 99,3 7,07 89,5 6,38

113 7,35 107 7,62 84,2 5,97

86,5 7,45 1 81,7 6,82 88,2] 5,29 88,3 5,30

990 1073 955 955

960

803 720

955 707

620 670 568

1238 1425 562 572 523 520 710

785 695 843 895 770

862 648 535

629 590

799 627 612 690 705

985 687 615

835 947 612 646 508 552 560

796 823 590 558

grBR I>eriphe-

rer Wider- stand

938 1203 1142 1050 900

665 870 834

493 522 603 600

517 484

636 902 717

596 700 4OO 442 306 380 630

606 619 742 834 829

413 271 426

668 495

518 503 478 681 807

277 386 467

308 507 535 592 433 419 514

512 527 590 573

E--

W

1,34 0,82 0,95 0,91 1,05

1,44 0,85 G77

1,63 1,40 1,21 1,20

1,83 1,45

0,99 0,74 0,79

2,08 2,04 1,40 1.30 1170 1,37 1,12

1,29 1,13 1,13 1,07 o;93

2,06 2,38 1,25

0,94 1,19

1,52 1,24 1,28 1,01 0,87

3,55 1,78 1,ol

2,70 1,87 1,14 1,09 1,17 1,31 1,08

1,55 1,56 1,00 0,97

~{edJkamen'g

tgl. 0,5 mg p.o.

Reserpin 4real

nach tgl. 3real 0,5 nag Reseypin

nach tgl. 5mal 0,5 mg geserpin

naeh 3real tgl. 0,5 mg Reserpin

naeh tgL 5mal 2 mg nach tgl. 6mal 2 mg Rauwolfia-Alkatoiden

nach 3mal tgl. 0,5 mg Reserpin

naeh 6ram tgl 0,5 mg :Reserpin

nach 3mal tgl 0,5 mg Reserpin

nach 6real tgl. 2 mg Rauwolfia-Alkaloiden nach 6mal tgl. 2 mg I~auwolfia-Alkaloiden

naeh 3mal 0,5 mg t~eserpin tg].

nach 3mat tgl. 0,5 mg Reserpin 2 Tage

nach 3mal tgl. 0,5 mg I%eserpin

nach 4real tgL 0,5 mg tteserpin

nach 5real tgl. 0,5 mg t~eserpin

nach 5real tgl. 0,5 mg Reserpin

5mal 0,1 mg 3mal 0,5 mg

naeh 5ram tgl. 0,5 mg P~eserpin

Page 3: Die Veränderungen von Schlagvolumen und Gefässwiderstand unter dem Einfluss blutdrucksenkender Stoffe beim Hochdruckkranken

222 H. Sc~v~As~: Die Ver~nderungen yon Schlggvolumen und GefgJ~widepst~nd. IX. Kllniscbe Woehenschrift

konnte eine Blutdrucksenkung nnd ein mehr oder minder stark sedativer Effekt festgesteIlt werden.

ri'LT~

t

5~m~/sec

1~50~ 1£00~

g

/Vt

9t- ~ /

eL eeek ~ I E/

200~- Reserpin j Peterkin Ze~erz/n

Abb. 1. O~s Vcrh~l~en yon BIu~druck (P~ und P~9), Pulswellengesehw~ndig keit (e), Schl~gvolumen (V~n), ~[inutenvolumen (M~l*), des el~stischen (B) mtd des peripheren GefElhviderstandes (W) bei essentieller tIypertonie

tmt, er Behandlung mit ~Reserpin (,,Serpasil"-Cib~).

l lm in f # -

12

t ' %

£'

111111 11tl 1

Ba Na Hi De NiJ Ro Hei Na Ga BaE Fu Wo Mi Abb. 2. iY£inutenvoluraen uncl (l~s Verh~l~ni~ yon el~s~ischem zu peril)hereto Widerstan4 (E'/W) bei 13 Hochdruckkranken vor und nach ~Behandlung

mit Reserpin oder Rauwolfia-Alka.Ioiden.

Serpasil bewahrte sieh auBer bei Hypertorden beson- ders bei hyperthyreotisehen Zustanden mit starker Tachykardie. Es war auffallend, dab alle Kranken, die

zuvor eine starke RStung des Gesiehts zeigten, unter dem EinfluB yon Serpasit abblal~ten. Die wirksame Tagesdosis war individuell sehr versehieden, sie sehwankte zwJschen 0,5 and 3 mg pro die. Besonders gut reagierten solche Kranke auf die Therapie, die yon vornherein dnrch stark wechselnde GesiehtsrStung and leichte Erregbarkeit eine starke Labilit~Lt des vege- tat iven Systems vermuten lieBen.

Fiir die Dauerbehandlung mit Reserpin ist zu be- achten, dab nach et.wa 2--3 Wochen die Tagesdosis fast in allen Fallen stark vermindert werden muB (auf 1/~--1 rag), da die lang anhaltende Wirknng des Medikaments sonst zn einer unerwfinschten Knmu- lation des sedativen Effekts ffihrt.

Nebenwirkungen: Das Praparat wurde abgesehen yon einer leiehten Mtidigkeit yon den meisten Kranken gut vertragen. In 2 Fallen yon essentieller Hyper- t~mie, die bereits seit langem unter Dauerbeha.ndlung mit einer kleinen Dosis Digitoxin standen, kam es allerdings nnter Reserpin zu unangenehmen Steno- kardien and zu geh~uften Extrasystolen. Das E K G zeigte bei einem dieser Kranken nnter der kombi- nierten Digitalis-Reserpin-Therapie besonders starke Ver/~nderungen, wie man sie Ms Ansdruck einer toxischen Digitaliswirkung kennt. Bei einem I:Ioch- druckkranken, der bereits mehrere Apoplexien fiber- standen hatte, verschlechterte der sedative Effekt des Reserpins die geistigen Funktionen sehr auff~llig.

Das I-Ierzvolumen, das wir naeh orthodiagraphischer Ansmessung des Herzens nach der Yormel yon L~D- WIG errechneten, war auch bei starker Blutdrucksen- kung nach der Behandlung mit Reserpin nicht sicher ver~ndert. Dagegen verminderte sich in allen unter- snchten Fallen das Volumen-Schlagfrequenzprodukt (Sc~v~AN~ s) mehr oder minder stark, wghrend die Leistungsf/ihigkeit der Kranken bei knrz dauernden Belastnngen sich besserte. Bei einigen Kranken ver- sehwand oder verminderte sich naeh Besserung des Hechdrucks dig ST-Depression, besonders in Ab- leitnng I, V a and V s. Die Dauer der Diastole nahm im Vergleich zur Systolendauer unter Reserpin zu, die ,,Erholungsphase" des Herzens wurde also l~nger.

2. Die Kombination mit Nepresol. In bezug auf die H~imodynamik zeigen die Itydrazinophthalazin- Derivate~ zu denen das Nepresol gehSrt, in mancher Hinsicht ein gegens~tzliches Verhalten zum Re- serpin. So vergrSBeI~ Nepresot da.s Schlag- ~md Minutenvolumen (Scgc~A~¢ 7, FR~ISS), w~hrend Re- serpin zu einer allmghlichen Verkleinerung des Minn- tenvolnmens ffihrt. Auch senkt Nepresot den peri- pheren Widerstand besonders stark. W/ihrend die Kranken unter Reserpinbehandlung in ihrer Gesichts- farbe abblassen, verursaeht Nepresol immer eine starke RStung des Gesichts. Dis Kombination beider Stoffe verspricht daher manchen therapeutisehen Vorteil.

Bei 7 Kranken wurde der Effekt der kombinierten Behandlung mit Nepresol and Reserpin bzw. mit Nepresol and Rauwolfia-Alkaloiden hgmodynamisch in gleicher W'eise, wie oben gesehHdert, untersucht. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 zusammengefal~t. In Abb. 3 is~ ein Beispie] daraus graphisch dargestellt.

Aus den Befunden geht hervor, dab die friiher be- schriebene Zunahme des Schlag- and Minutenvolu- mens naeh Mleiniger Gabe ~ yon Nepresol durch die zus/i£zliche Beha.nd]ung mit Serpasil --- weniger auch

Page 4: Die Veränderungen von Schlagvolumen und Gefässwiderstand unter dem Einfluss blutdrucksenkender Stoffe beim Hochdruckkranken

Jg. 32, Heft 9/10 H. SOI~U~ANN: Die Vergnderungen yon Schlagvolumen und GefgBwiderstand. II . 223 1. ~grz 1954

Name, Alter,

Diag~tose

Roh. L., 78 ./ahre, essentielle

Kypertonie

Stoe., Hypertonie

mit EncephMo pathie

Hi. L., 65 Jahre, essentieile

ttypertonie

Ba. E., 52 Jahre. essen%ielle Hypertonie

Edl., 42 Jah~ , essentielle

H)~ertonie

51 J~hre, essentielle

Kypertonie

n~v., 44 Jahre, essentie]le Hypertonie

Datum

25. 6. 7.7.

3, 8.

24.3. 17.4.

20.8.

25.8.

4.9.

10.8. naeh 20mm

17.8.

27. 8.

15.9. 22.9.

7 . 9 . 12.9.

14. 9.

9 . 3 . 28.3.

6.8. 15. 8. 10. 9.

9.5. 13.5. 30. 5.

14. 8.

1.3 , 27.4.

mm Hg

215/9o 140/70

16o/7o

225/138 160/98

138/80

145/88

15o/8o

205/1 i0 180!105 170/88 175/90 190/95

165/90 155/95 15o/95

198/118 18o/11o 178/1to 155/9o

14o/115 15o/92 155/lOO 14o/95 14o/98

21o/145 198/13o 17O/lO2

17o/11o

t75/108 170/105

16.5. 150,/105

] Sehlag- zahl

je min

52

77 80

81

65

68

75 77 56 55 72

57 65 63

83 63,6 58,7 62,5

91 75 72 73 53,5

103 87 73

70,6

60 67

65

c Pnls -

wellen - geschwin- digkeit eln/see

2000 1200

973

1300 925

1113

1085

867

945 850

1000 1060 695

653 655 630

928 887 907 650

930 585 585 633 630

1353 1233 765

763

1270 732

613

Tabelle 2.

S Systolen-

dauer

0,27 0,31

0,315

0,22 0,23

0,24

0,28

0,28

0,25 0,25 0,29 0,31 0,29

0,32 0,285 0,30

0,28 0,31 0,31 0,30

0,22 0,23 0,27 0,26 0,30

0,175 0,20 0,26

0,23

025 0,27

Sehl. g- i Minu- Elxsti- ]Periplle- v(lu-,tenvolu-I seher I rer m men I Wider- Wider- ems ! stand stalld

81,3 95,5

I 5,13 1425 4,76 710

565 7,6 146

67,5 5,2 82,6 6,6

61,0 4,93

69,6 4,53

114 7,74

115,5 8,6 100,5 7,75 103,0 5,82 109,3 6,00 191 13,72

165 9,45 118,6 7,6 120,5 7,7

108,9 9,05 100,8 6,4 92,4 5,42

120.5 7,55

24,0 86,7

101 73,2 73,8

31,6 46,7

102

74,6

15. 8. 138/95 56~5

0,27

656

49,8 90,0

2,18 6,5 7.3 5;33 3,94

3,26 4,06 7,45

5,26

3,0 6,02

5,26 79,2

0,29

1195 812

941

783

625

803 702 732 726 509

434 488 446

799 690 705 522

73,1 4.18

700 630

368

1062 664

646

772

428

493 520 603 600 274

380 490 492

518 681 807 477

E'

2,04 1,12

1,53

1.12 1,22

1,45

1040 2108 627 566 535 545 600 748 518 990

1705 1544 1362 1280 650 550

733 832

1195 1448 640 660

1,01

1,45

1,63 1,40 1,21 1,20 1,85'

1,16 1,00 0,91

1,52 t,0t 0,87 1,09

492

533

745

906

3iedikament

Reserpin 3ram tgl. 0,5 mg

Nepresol 75 mg und t~aupina 6 mg

Nepresol 200 mg pro die

Nepresot 200 mg pro die

zusgt, zlieh 3ram tgl. 0,5 mg lgeserpin

naeh 300 mg Nepresol

nach 5mal 0,5 mg R e- serpin tgl.

naeh 125 mg Nepresol tgt.

naeh tgl. 75 mg Ne- presol und 1,5 mg Reserpin

nach 4mM tgl. 0,5 mg Reserpin

naeh tgl. 4mal 0,5 mg l%eserpin und 50 mg Nepresol

0,49 . nach Fasten 1,11 I nach 75 mg Net)resoI 0,98 [ naeh 75 mg Nepresol 0,80 zusgtzlieh 1,5 mg Re- 0,53 , serpin tgl.

1,10i 1,06 ! naeh 2 Tg. Fasten 1,18 !nach I00 mg l~epresol

0,88 ! tgl. i naeh 75 mg Nepresol und 4 mg I~auwol- fia-MkMoiden

0,82 0,97 , naeh tgl. 75mg Ne-

I preset 0,66 i nach 75 mg Nepresol

i und 0,75 mg Reser- pin

0,46 wie oben naeh zus~t.z- ]ieh 1 mg Reserpin 2 Std vor Unter- suehung

mi t g a u p i n a - A t k a l o i d e n - - ausb le ib t oder s t a rk ver- m inde r t wird. Rese rp in bewi rk t aush in der K o m b i - na t i on m i t Nepreso l eine Ann~therung des Verhgl tnisses von e las t isehem zu pe r iphs rem Gefggwiders tand E' /W an einen W e f t um 1, wie er bei ausgegl iehener vege- t a t i v e r I n n e r v a t i o n gefunden wird. Der per iphere Gefggwiders tand is t aber dureh die K o m b i n a t i o n mi t Nepreso l s t / i rker v e r m i n d e r t Ms un te r Rese rp in allein.

Kt in i seh wurde die K o m b i n a t i o n yon Nepreso l und Serpasi l bei einer gr6Beren Zahl yon P a t i e n t e n m i t I-IypeI~onie, zum Teil au sh in de r a m b u l a n t e n Behandlung , e rprob t . Bei 23 y o n h l sgesamt 29 Pa- t i en ten sank der B l u t d r u e k un te r kombin i e r t e r Re- p reso l -Serpas i tbehandlung s tg rker als u n t e r Verwen- dung n u t sines der be iden Medikamente . Die naeh

Nepresol hgufig zu beobaeh tenden una nge ne hmen Nebenersehemungen , wie Druekgeffihl , Sehmerzen und Klop fen im Kopf , die s t a rke ges i eh t s r6 tung und aueh unangenehmes Herzk lopfen waren naeh kombi - n ier te r Behand lung mi t l~eserpin framer ger inger oder ganz versehwnnden .

Diskussion. Naeh sehr a.usf/ihrliehen Un te r suehun- gen von BEIN, G~oss , TRIPOD nnd E . }~]IEIR, 3 be ruh t die b lu td rue kse nke nde }Virkung des Serpasi ls auf e iner Dgmpfung zent ra le r l%egulat ionsmeehanismen. Dies wird aush d u t c h die vor l iegenden Bef lmde wahrschein- lieh. Ve t ahem der Ausgle ish des Verhgltrdsses y o n e las t isehem zu pe r iphe r sm g e f g g w i d e r s t a n d spr ieh t ffir s ine Verminderung u n d einen Ausgleieh der vege t a t i ven Inne rva t ionsn . Die Gefggerwei terung be t r i f f t offenbar

Page 5: Die Veränderungen von Schlagvolumen und Gefässwiderstand unter dem Einfluss blutdrucksenkender Stoffe beim Hochdruckkranken

~24 M. SeEooa: Die Beeinflussung des B~kterienwachstums dutch Prot~minsulf~t. KIInische Wochensehr l f t

mehr die groBen Arterien und weniger die terminale Strombahn, da naeh unseren Untersuchungen der

rar~Hg '

RR zCd-

[Zg -

z o o ~ ~ .----. 80 - p~

cm/sec zooom - ~ ~ . . . . . . .

I 800 - \ 1 C 700-

l / ra in gO~ _ ""

121- 7d6 - / / I ~ V,,o

t 4l , , , -

ql_ lOP #oo

N ,~ coo

N~ soo-

E' W 300 Reserp/n J "

I i , t ¢ @ m s o l lO-t- ~/~i~ ~-~- ......... IL

Abb. 3. :Blutdr~ck ~nd H,Smodynamik unfer Behandhmg m i t l leserpin, m i t Nepresol und m i t der Kombina t ion beider Medikamente bei

essentiel ler I typer tonie .

elastisehe Gef~gwiderstand der Arterien stets starker vermindert wurde als der periphere Gef~g- widerstand. Nut so ist es ja aueh zu verstehen, dag die Haut - - besonders im Gesicht - - nach Reserpin so deutlieh abbl~13t.

Z u s a m m e n / a s s u n g . Es wird fiber :~nderungen der It~imodynamik bet Hoehdruekkranken unter Behand- lung mit Reserpin (Serpasil-Ciba) und mit der Kom- bination yon Nepresol und Reserpin beriehtet.

Reserpin verruindert bet Pulsverlangsamung das Minutenvolumen und senkt den Gef~t?widerstand, vor Mlem den elastisehen Widerst~nd der groBen GefgBe. Das Verh~ltnis veto elastischen zum peri- pheren Widerstand n~hert sieh unter der Reserpin- behandlung dem normalen Wert 1.

Bet kombinierter Nepresol-Reserpinbehandlung wird der periphere und elastisehe Gef~Bwiderstand starker gesenkt als unter Reserpin Mlein. Fast immer sind die Nebenwirkungen yon Nepresol bet Kombi- nation mit Reset'pin geringer.

Klinisehe Beobaehtungen unter der Reserpinbe- handlung und seiner.Kombination mit Nepresol wer- den mitgeteilt.

Literatur. ~ AENOLD, O. I-I., U. K. ]). Boc~: Dtsch. med. Wsohr. 1953, 565. - - 2 BEI~-, H. M., u. F. Gl~oss: Verh. dtseh. Ges. Kreislaufforsch. 1953. - - 3 BEI~T, It. M., F. GRoss, M. TI~IPOD u. R. MEIEI~: Sehweiz. reed. Wschr. 1953, 1007 . - 4 B~Ectrr, H., 11. H. BoveI~E: Pfliigers Arch. 256, 43 (1952).

B~OEMSER, Pro, u. O.F. RANKE: Zit. nach O. F. RANK]g, Verb. dtsch. Ges. Kreislaufforsbh. 15, Anhang 1--17 (1949).

FREIS~, E. D., J. C. RosE, T. F. HmeI~s, F. A. ~ E R T Y jr,, 1%. T. K]gLLEY and E. A. PA~TESrOPE: Circulation (New York) 8, 199 204 (1953). - - ~ SChUmAnn, H.: Klin. Wschr. 195~, 712--715. - - s SchUmAnn, H.: Arztl. Forsch. 6, 389 (1952).

DIE BEEINFLUSSUNG DES BAKTERIENWACHSTUMS DURCH PROTAMINSULFAT. V o n

M. Sc~oom Aus der Un ive r s i t~ t s -Kau t ld in ik K6ln (Le i tung: Prof. Dr. J . VONKENN]~];).

Protamine sind aus Salm-Testikeln gewonnene niedrig molekulare Proteine (Salmin). VELICK und UDE~FRIE~D bestimmten die Aminosaurenbestand- teile chromatographisch, mikrobiologisch und mittels

700 - /,/. . ~ °,/0 / / / /

~* _ 7 , /

°°0 ~; i i / ,

_,. !_( / ! / i 20

• " /]i/11 0 / I s 6 7 - 1 o 9

7:100000 ] : 7000000 7 : 70000000 Abb. 1. ~ e m m e f f e k t yon 7Prota,minsulfat gegenfiber einem Staphy lo- coccus aureus- und Co l i -S tamm iza Yerg le ich zu Bradosol . - - ]gradosol

Coli; . . . . . Protaminsul fa~ Col,; . . . . . Pro taminsu l f a t SG 511; - - - - - - Bradosol SG 511.

ein Antidot gegen Heparin, mit dem es sieh zu un- 15slichen Salzen verbindet, die keinen EinfluB auf die Blutgerinnung haben. Naeh WITTE und DIR~- :BERGEI~ f/~llt Protein in vitro eine Fibrinogenl6sung

700 - - r

0" i i V I / 5 G - Lo 9

7 : 10000 I : 100000 l : Ida0000 Abb. 2. t Iemmeffekt yon Bradosol gegeniiber einem Colis tamm ohne und

mi t Protaminsulfat .zusatz (1 : 500000), - - - - - - Bradosot; ....... ]~radosol + Pro taminsul fa t .

Isotopen und fanden Glycin, Alanin, Valin, Prolin, Serin, Leucin, 'Isoleucin, Arginin und Glutamins~ure. ])as Mol-Gew. betragt etwa 7000. Das Salmin ist eine ahnliche Gruppierung yon Peptiden der gleiehen GrSBenordnung und Aminosaurenzusammensetzung, die in ihrer Folge differieren. Das Protaminsulfat ist

bis zu einer Konzentration yon 1 9x-% und ffihrt in vivo zum Absinken des Plasma-Fibrinogenspiegels. Wahrend die Reaktionen nach Protamininjektion am Meerschweinchen, an Katzen und Kaninchen gering sind, verursaehen am Hund 5 mg/kg RR-Ab- fM1 und Dyspnoe. Naeh JAQv~s wird der Kreislauf-