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1 die ZWIEBEL 08/2012 rubrik KULTUR GENUSS PORTRAITS LEBENSWERTES VERANSTALTUNGEN AKTUELLES AUS BAMBERG Z WIEBEL d i e MAGAZIN FüR DAS LEBENSWERTE BAMBERG KOSTENLOS AUG/SEPT 2012

die ZWIEBEL 8/9-2012

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Magaziin für das lebenswerte Bamberg, Ausgabe August/September 2012

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dieZWIEBEL08/2012 rubrik

Kultur Genuss Portraits lebenswertes VeranstaltunGen aKtuelles aus bamberG

Zwiebeld i e

Magazin für das lebenswerte baMberg Kostenlos aug/sept 2012

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dieZWIEBEL08/2012 gruß aus der küche

...nachdem der Juli ein gefühlter Herbstmonat

war, dürfen wir uns jetzt hoffentlich noch auf

ein paar sommerliche Wochen freuen. Ob kalt

oder warm – die ZWIEBEL macht jetzt erst ein-

mal Ferien und kommt dann im Oktober wieder

frisch auf den Tisch. Bislang überlegt sie noch,

ob sie es sich in der Sommerpause daheim schön

machen oder doch noch ihre Koffer packen soll.

Der Gedanke, ein paar dicke Freunde im Süden

zu besuchen, die sich den ganzen Tag wohlig auf

irgendeinem mediterranen Marktstand in der

Sonne aalen, ist schon verlockend. Welche Zwie-

bel träumt nicht von einer Zukunft im spani-

schen Tomaten-Oliven-Salat oder als Begleiterin

eines griechischen Grilltellers? Auch als Krönung

einer schwedischen Fischplatte macht man eine

echt schnittige Figur, selbst geröstet lockt im-

merhin noch eine steile Karriere auf einem däni-

schen Hot-Dog. Eine denkbare Alternative wäre

natürlich, hier in Bamberg etwas internationales

Flair zu verbreiten. Als Zwiebel ist das ohne wei-

teres möglich: wandlungsfähig, wie sie nun mal

ist, könnte sie wunderbar dem fränkischen „Ge-

rupften“ ein neues Image verpassen: „Gerupfter

à la francaise“, „Gerupfter orientale“, „Gerupf-

ter Nordseeküste“…ach, und dabei jedes Mal

eine Hauptrolle ergattern… Urlaub daheim auf

dem Bierkeller – bei schönem Wetter echt ver-

lockend. Was sich sonst in den kommenden zwei

Monaten in Bamberg zu erleben und entdecken

lohnt, verrät Ihnen die ZWIEBEL natürlich vorher

noch auf den folgenden Seiten.

Übrigens: falls Sie in den Süden fahren, grüßen

Sie bitte auf den Gemüsemärkten die Freun-

de und Verwandten der ZWIEBEL ganz herzlich

(vielleicht bringen Sie ja auch eine mit nach

Bamberg).

Ihre ZWIEBEL-Redaktion

Zwiebeln auf Reisen...

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DasLEsEnsIEImaugust/sEptEmBEr2012InDErZWIEBEL

KuLtur

Vorhang auf im Schloss 12

Gelauscht: Musikneuheiten 30

Gelesen: Buchrezensionen 36

Blues- und Jazz-Festival 40

gEsunDhEIt&gEnuss

Nostalgie und Kaffeeduft 22

Kellersaison mit Gerupftem 38

Eine halbe Stunde Zuwendung 42

portraIts

Aus einer Idylle – Adalbert Heil 24

LEBEnsWErtEs

Drei Ziele zum Ferienglück 8

Landesgartenschau im August und September 14

Kolumne: Scharlottes Welt 23

Bamberg auf vier Pfoten 32

Kupfer für Leib und Seele 34

Gerd Bauer: Cartoon 47

VEranstaLtungEn

Kultur in Sicht 16

Ausgehen: Veranstaltungen im Überblick 48

aKtuELLEsausBamBErg

Bollidigg: Vorsicht Satiregefahr! 6

Kurz & Knackig: was Bamberger bewegt 10

Impressum, Wichtige Adressen 50

Auslagestellen: hier gibt‘s die ZWIEBEL 46

Entspannung, oder? Foto:

giftgruen / photocase.com

Herzlich willkommen im Ris-torante da Franceso Bamberg. Bei uns genießen Sie gehobe-ne italienische Spezialitäten, eine große Auswahl feiner Weine und Grappe und einen herrlichen Ausblick über das Weltkulturerbe Bamberg.

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bollidigg dieZWIEBEL08/2012

Timing ist alles: einen Tag vor der Stadtrats-

sitzung, die über eine kommunale Verkehrs-

überwachung entscheiden soll, wird ein

Gutachten veröffentlicht, das Bamberg als

Stadt der „Raser“ darstellt. Auftraggeber: die

Stadt. Auftragnehmer: die „Gesellschaft für

Kriminalprävention und Verkehrssicherheit

GKVS“. Das klingt soweit erst einmal vernünf-

tig und unheimlich neutral. Aber hat sich

irgendjemand damit beschäftigt, wer diese

GKVS überhaupt ist? Offensichtlich nicht,

und selbst im sehr ausführlichen Beitrag der

Tageszeitung am Tag der Abstimmung ist

nicht mal eine Zeile Platz dafür. Also schaut

die ZWIEBEL mal nach.

Das Unternehmen sitzt in Zirndorf und darf

sich sogar gGmbH nennen, sich also mit dem

Prädikat der Gemeinnützigkeit schmücken.

Die Internetseite www.gkvs.de ist an Dürf-

tigkeit nicht zu überbieten: die Leistungen

werden nur verklausuliert dargestellt, von

der Kompetenz zur Gutachtenerstellung, Re-

ferenzen oder gar den Gutachten selbst keine

Spur. Man möchte wohl im Nebel bleiben.

Weitere Recherchen fördern Interessanteres

zu Tage: die GKVS ist im Besitz von mindes-

tens fünf Fahrzeugen mit Vorrichtungen zur

Geschwindigkeitsmessung, also Blitzern.

Und exakt diese Dienstleistung bietet das

Unternehmen den Kommunen Frankens an.

Mit anderen Worten: die Stadt hat sich ein

Gutachten von einem potenziellen Auftrag-

nehmer anfertigen lassen.

Wie neutral wird diese Untersuchung sein?

Einiges erklärt sich dadurch besser. Zum

Beispiel die Auswahl der Messstellen – sie

scheinen auf spektakuläre Ergebnisse opti-

miert. Dass am Dom platz niemand Schritt-

geschwindigkeit fährt, überrascht nicht. Der

Platz ist optimal einsehbar und unbewohnt,

ein vernünftiges Tempo dürfte man hier wohl

mit 20-30 km/h ansetzen, selbstverständlich

unter größter Rücksichtnahme auf Fußgän-

ger und staunende Touristen. Ähnlich an der

Schweinfurter Straße, wo der Maienbrunnen

einmündet. Man kommt mit 50 km/h heran,

nichts bedrohliches ist zu erkennen, dann un-

vermittelt ein Zeichen mit 20. Die einfache

Anbringung eines Zusatzschilds „Gefährliche

Einmündung“ und 30 km/h würden die Ak-

zeptanz deutlich erhöhen. Ein Verkehrsspie-

gel für wartende Abbieger wäre auch hilf-

reich. Aber so lassen sich natürlich weniger

Blitzereinnahmen erzielen.

Die Spitzenwerte, die veröffentlicht wurden,

lesen sich freilich schauerlich. Tempo 139 in

der Hallstadter Straße ist schlichtweg krimi-

nell. Die Wahrscheinlichkeit, solche nächtli-

chen Raser zu erwischen, erhöht sich durch

sporadische Kontrollen aber nicht signifikant,

hier bleibt die Polizei gefordert.

Grundsätzlich wären Geschwindigkeitsüber-

wachungen in Bamberg, mit Augenmaß

durchgeführt, eine positive Sache. Am Ver-

lagssitz der ZWIEBEL, eine schmale Tempo 30-

Zone mit Häusern, die zum Teil ohne Fußweg

direkt an der Straße stehen, rauschen nicht

selten Autos und Roller mit gut über 50 km/h

durch, und solche Beispiele gibt es in ganz

Bamberg. Doch hier ist die Trefferquote leider

gering – unrentabel, wenn ein Unternehmen

mit dem Blitzen Gewinn erzielen will.

Da lohnt es sich, noch einmal die Firma GKVS

zu betrachten. Sie bietet Kommunen nämlich

an, das finanzielle Risiko zu übernehmen:

fällt zu wenig Ertrag aus Bußgeldern an, um

die Kosten zu decken, werden Gutschriften

oder weitere, kostenlose Messungen vorge-

nommen. Mit anderen Worten: man sorgt

nicht in erster Linie für Verkehrssicherheit,

sondern dafür, dass Geld in die Kasse kommt.

Und das wäre dann der letzte Aspekt: das

Geld. Laut dem „Gutachten“ soll es die Stadt

250.000 Euro teurer kommen, die Über-

wachung selbst durchzuführen. Viel Geld.

Warum? Vielleicht, weil die GKVS auch eine

Zeitarbeitsfirma ist. Es liegt nahe, dass die

niedrigen Löhne der Branche den Unterschied

ausmachen. Will Bamberg sich – nachdem

Equal Pay bei der Sozialstiftung zum großen

Thema wurde – wieder eine Dumpinglohn-

Diskussion antun?

Verkehrssicherheit ist ein hohes Gut. Mobi-

lität auch. Beides lässt sich am besten mit

Augenmaß in Einklang bringen. Und für die

gänzlich Uneinsichtigen gibt es Spezialis-

ten. Die mit dem Blaulicht auf dem Dach.

[hb]

Von Böcken und GärtnernDie Stadt überlegt, einen Auftrag zur Geschwindkeits-überwachung zu erteilen. Die Entscheidungsgrund-

lage: ein Gutachten. Erstellt von einer Firma für Ge-schwindigkeitsüberwachungen.

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dieZWIEBEL08/2012 bollidigg

ein Fall Für sich

War das ein Zufall oder ein Unfall? Auf jeden Fall lobenswert, dass sich der

Stadtrat mit dem Thema Hexenverbrennungen befasst. Klarer Fall, dass

auch überregionale Medien in Bamberg einfallen, wie der BR mit seiner

„Quer“-Redaktion. Und denen ging Kulturbürgermeister Werner Hipelius

prompt in die Falle: als er die vielhundertfachen Morde vor laufender Ka-

mera plump als „Vorfälle“ bezeichnete.

Mit dieser Wortwahl musste er bei engagierten Bürgern natürlich in Un-

gnade fallen. Einige gefallen sich sogar darin, dem CSU-Mann Verharmlo-

sung vorzuwerfen. Das ist sicher nicht der Fall. Vielmehr ist Hipelius im Be-

mühen um höchstmögliche Neutralität in einen Behördenjargon verfallen,

der selbst das schwerste Verbrechen auf einen Aktenvorgang reduziert. Die

dunkle Seite der political correctness.

Nein, die ZWIEBEL glaubt nicht, dass Werner Hipelius sich diese Einstellung

persönlich zu eigen macht. Ihm ist nur das Naheliegendste nicht eingefal-

len: über diese Unmenschlichkeiten wie ein Mensch zu sprechen, nicht wie

ein (Verwaltungs-)Apparat. Ein weniger distanzierter Umgang der Stadt

mit diesem bewegenden Thema ist überfällig. Es kühl juristisch-technisch

abzuhandeln – das wäre ein Rückfall. [hb]

Sprach|ge|fühl, das: -s: 1. Gefühl, Sinn für den richtigen, der geltenden

Sprachnorm entsprechenden Gebrauch von Sprache. 2. Gefühl für den richti-

gen, passenden Ausdruck.

[Abbildung und Zitat aus: Duden, Das Bedeutungswörterbuch, Duden Verlag

1985]

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lebenswertes dieZWIEBEL08/2012

Drei Ziele zum FerienglückWer in diesem Sommer mehrere Stunden am Stück die Sonne genießen will, der muss in die Ferne schweifen. Dorthin, wo der Himmel blau, der Strand weiß und das Meer türkisfarben ist. Die Sonne scheint gerade? Lassen Sie sich nicht täuschen. Der Monat April hat seine Präsenz in diesem Jahr vervielfacht. Reiseempfehlungen? Hat die ZWIEBEL leider keine. Aber mit großer Wahrscheinlichkeit wissen wir, wo Sie dieses Jahr Ihren Urlaub verbringen.

Kein Land der Welt will gerade mit Griechenland verglichen werden.

„Griechenland“, das bedeutet: kein Geld und schlechtes Image. Doch

was in der Finanzwelt gilt, wird in der Reisebranche ins Gegenteil ver-

kehrt. Ferien in Hellas sind in den Bamberger Reisebüros nachgefragt

wie geschnitten Brot. Andrea Schweimer, Reiseverkehrskauffrau im

First Reisebüro in der Kleberstraße, empfiehlt ihren Kunden ausdrück-

lich das Urlaubsziel an der Ägäis. „Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist

sehr gut, und von den politischen Unruhen ist in den Feriengebieten

nichts zu spüren“, erklärt sie und ergänzt: „Bisher haben wir nur posi-

tive Rückmeldungen bekommen.“

Die Urlaubssehnsüchte der Bamberger richten sich nach Erfahrung

der Fachfrau seit Jahren auf dieselben Ziele: Griechenland, Mallorca

und die Türkei. Das klingt erst einmal nicht sonderlich aufregend. „Vor

etwa neun Jahren waren Reisen nach Bulgarien noch exotisch. Aber

das ist mittlerweile ganz normal“, so Schweimer. Ein bisschen Aben-

teuer versprächen die Kapverden, die erst vor fünf bis sechs Jahren

touristisch erschlossen wurden.

Bei Daniela Gerner wird die Frage nach einer Urlaubsempfehlung erst

einmal kategorisch verneint. Bei ihr gibt es Reiseempfehlungen nur

nach einer Bedarfsanalyse. „Ich kann Ihnen doch keinen Urlaub emp-

fehlen, wenn ich gar nicht weiß, was Sie möchten“, sagt sie am Telefon.

„Möglich ist heutzutage alles.“ Tatsächlich kann die Reiseverkehrs-

kauffrau auf Wunsch Übernachtungen im Iglu, Wüstenhotel, Baum-

haus oder Leuchtturm buchen. „Die Bamberger verreisen genauso ger-

ne wie eh und je. Auch die Reiseziele sind in den vergangenen Jahren

gleich geblieben: Griechenland, Türkei und Mallorca“, erzählt sie. Nur

die Arbeit mit den Kunden, die habe sich rasant verändert. „Früher

konnte ich noch Reiseziele empfehlen. Heute wissen die Kunden meis-

tens schon genau, wohin sie wollen und haben sich im Internet schlau

gemacht. Wenn ich heutzutage jemanden fragen würde, ob er schon

einmal geflogen sei, käme das einer Beleidigung gleich.“ Überhaupt

– das Internet. Die Zahl der Online-Reiseportale ist mittlerweile un-

endlich und die der angeblichen Urlaubsschnäppchen auch. Deshalb

hat sich Daniela Gerner den Feind zum Freund gemacht. Sie betreibt

unter www.onlineweg.de/bamberg ein Reiseportal, das mit den Gro-

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dieZWIEBEL08/2012 lebenswertes

Gehören Sie nicht zu denjeni-gen, die Ihre Ferien in Griechen-land, der Türkei oder auf Mallor-ca verbringen? Dann schicken Sie uns eine Karte an

„die ZWIEBEL“ Schellenbergerstraße 8 96049 Bamberg!

Die ausgefallensten Exemplare werden in unserer Oktoberaus-gabe veröffentlicht. Schönen Urlaub!

ßen mithalten kann. „Aber bevor die Kunden

auf den Knopf ‚Senden‘ drücken, können sie

mich kontaktieren und so sicher gehen, dass

sie keine böse Überraschung erleben und das

bekommen, was sie wollen.“

Wer keine Zeit zu verlieren hat und schnell

weg will, der ist bei LTUR Last Minute in der

Franz-Ludwig-Straße genau richtig. Die Filia-

len der Kette heißen „Shops“ und die Leiterin

des Bamberger Shops ist seit zwölf Jahren

Barbara Horst. Auch sie kann die Frage nach

den beliebtesten Urlaubszielen nur mit den

drei bekannten Größen beantworten: Grie-

chenland, Türkei, Mallorca. Aber – sie hat

auch einen Urlaubstipp parat: eine Reise

nach Dubai oder Abu Dhabi. „In der jetzigen

Nebensaison gibt es dort Luxus pur zum

3-Sterne-Preis“, verspricht sie. Natürlich sei

es dort momentan „superheiß“, aber dafür

sei alles klimatisiert – sogar die Swimming-

pools. [kk]

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Glückwunsch! Wieder einmal hat eine Aufnahme mit den Bamberger Sympho-nikern einen ECHO Klassik gewonnen. In der Kategorie „Repertoire des 19. Jahr-hunderts“ gewann die CD mit Werken für Cello und Orchester von Antonín Dvořák und Camille Saint-Saëns unter Sebastian Tewinkel den Preis als „Beste Konzertein-spielung“. Für den erst 26-jährigen Cellisten Maxi-milian Hornung schon die zweite Ehrung in Folge, den ECHO als Newcomer des

Jahres gewann er für seine CD „Jump“ im vergangenen Jahr. [hb]

...oder auch back to the roots: Friede-mann Haertl lässt seine Gold & Silber-schmiedekunst künftig im Bamberger Gärtnerviertel blühen. Jenseits vom Touristentrubel an der oberen Brücke wirkt er nunmehr im Liebighof – einer großzügigen Künstlerwerkstatt, licht-durchflutet und umgeben von einer wunderschönen Aussenanlage. „Hier habe ich mehr Zeit und Ruhe für kreati-ves Arbeiten.“ Haertl möchte sich neuen Entwürfen und Modellen widmen, mit Materialien experimentieren und noch stärker auf die individuellen Wünsche seiner Kunden eingehen. Das beinhaltet neben festen Öffnungszeiten auch per-sönliche Terminabsprachen (siehe auch www. haertl.com). Mit der neuen Werk-statt erfüllt sich der Künstler ausserdem

einen weiteren, ganz privaten Wunsch: Mehr Zeit für die jüngste Tochter Ida. [sb]

In Hamburg ein Spektakel, das alljährlich über 1 Million Besucher anlockt. In Bam-berg feiert man immerhin das 50-jährige Jubiläum der Kaianlagen unter der Regie von Bayernhafen – nur wenige Mona-te, nachdem das 100-jährige Bestehen der Hafenanlagen insgesamt begangen wurde.Viele Unternehmen laden zur Besich-tigung ein, eine große Technikschau begeistert die Fans von Autokran & Co., und wer einmal eine E-Lok selbst fah-ren möchte, hat die Gelegenheit dazu. Hafenrundfahrten dürfen natürlich nicht fehlen und werden mit einem historischen Dampfzug oder dem Schiff angeboten. Für ein Kinderprogramm ist gesorgt, und abends klingt das Fest aus mit Musik und HafenStrahlen. [hb]

Die Kinderklinik Bamberg ist das dies-jährige Ziel der „Tour der Hoffnung 2012“ Seit 1983 fahren engagierte (Ex-)Sportler, Politiker und mehr oder weni-ger bekannte Menschen aus dem Show-business für einen guten Zweck Fahrrad. Dieses Jahr führt die Strecke über 282 km und vier Tage von Gießen nach Bamberg. Auf der Strecke werden Spenden für die Forschungsarbeit und die Behandlung leukämie- und krebskranker Kinder ein-gesammelt. Durch ein stattliches Spon-sorenfeld sind alle Kosten abgedeckt, so dass die Spenden zu 100% weitergelei-tet werden. Zuletzt der stattliche Betrag von 1,5 Mio. €. Gegen 17.15 Uhr trifft das Feld am Klinikum ein. [hb]

kurz & knackig dieZWIEBEL08/2012

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DaIstDErBärLos

KurZ&KnacKIgAUGUST 2012

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Fast schon eine Art Konferenz der Tiere ist es, die sich am 1. und 2. Septem-ber im Welcome Kongresshotel an der Konzerthalle trifft: das 4. Bamberger Teddybär-Festival lockt die Freunde und Sammler der kuschligen Geschöpfe in unsere Stadt. Das ist beileibe keine reine Verkaufsmesse, sondern eine Gelegen-heit, in Kursen Neues über Historie und Herstellung der Knopfaugen zu erfahren. Teddykünstler, aber auch Manufakturen wie Steiff oder Teddy-Hermann sind

präsent, letztere feiert auf der Messe ihr 100-jähriges Jubiläum. Dort zeigen Mitarbeiter auch Details aus der Her-stellung, am Samstag ist Experte Daniel Hentschel da, um mitgebrachte Bären zu schätzen. Der Eintritt beträgt 5 Euro für alle über 10. [hb]

Teddies leiden unter dem Klimawan-del vielleicht nicht, wir Menschen aber bereits heute. Und auch der Wald muss sich umstellen. Es wird Gewinner in deutschen Wäldern, aber auch Verlierer unter den Bäumen geben, wie Dr. Gregor Aas, Direktor des Ökologisch-Botani-schen Gartens in Bayreuth zu berichten weiß. Am 30.9. trägt er um 20.00 Uhr im Stadtarchiv dazu vor und erläutert, auf welche neuen Arten, z.B. Douglasie oder Libanon-Zeder sich Forstwirtschaft und Waldfreunde einstellen müssen. [hb]

„Der Kaul“ ist schon einige Jahre zu, und wird von manchen noch immer

schmerzlich vermisst. Wenn auch noch Honer schließt, bleiben neben Karstadt in der Fußgängerzone und Holzschuh in der Brennerstraße nicht mehr viele Anlaufstellen für kreative Näherinnen. Seit kurzem jedoch wieder eine mehr: im allerliebsten 50er-Stil hat kürzlich „Fadenfroh“ in der Unteren Königstraße eröffnet. Im Stammhaus von Bauer + Barbian, inklusive geretteter Fliesen in Pastellfarben, wird die Zeit lebendig, als das Selbernähen noch Volkssport war. Das Sortiment ist modern: eine Stan-dardwand mit Kurzwaren harrt noch der Ergänzung durch die Spezialitäten, die „den Kaul“ so unvergleichlich gemacht haben, aber es ist auch noch Platz da-für. Stoffe, überwiegend Baumwolle in bunten, pfiffigen Motiven warten auf fantasievolle Schneider-innen, die gern auch die Beratung von Inhaberin Ea Reinhold in Anspruch nehmen können. Eine schöne Bereicherung am richtigen Platz, denn die Königstraße kann sich durch etliche interessante Neueröffnun-gen kleiner Läden inzwischen wieder sehr gut sehen lassen. [hb]

Noch bis zum 20. August laufen die 17. Bamberger Kunst- und Antiquitäten-wochen. Und durch den Start der Bay-reuther Festspiele bekommen sie noch einmal richtig Schub. Es gibt aber nicht nur zu schauen, sondern auch zu hören, in den teilnehmenden Fachgeschäften. So informiert Dr. Georg Habermehl am 5.8. im Haus Wenzel über „Geschichte und Ikonographie des Geweihlüsters (Lüsterweibchen)“. Allgemeiner der Vor-trag von Ch. E. Franke am 12.8. über „Er-lesene Möbel an deutschen Höfen“. Dr. Schmitz-Avila möchte den Nachwuchs für die alten Stücke begeistern und hält am 19.8. in seinem neu eröffneten Ge-schäft einen Vortrag „Antiquitäten, eine Wertanlage für junge Menschen“. Alle Vorträge beginnen um 16.00 Uhr. Es wird gebeten, sich unter 0175/2468806 vorher anzumelden. [hb]

dieZWIEBEL08/2012 kurz & knackig

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bamberger kulturleben dieZWIEBEL08/2012

Vorhang auf im Schloss

Was vor knapp zwanzig Jahren als wandernde Frei-lichtbühne in Hollfeld seinen Anfang nahm, ist mitt-lerweile in ganz Franken zum kulturellen Sommer-highlight avanciert: der fränkische Theatersommer der Landesbühne Oberfranken. So auch in Bamberg, wo die Reihe vom 6. bis 18. August im Schloss Geyers-wörth gastiert.

Und wieder ist es dem Ensemble rund um

Intendant und Schauspieler Jan Burdinski ge-

lungen ein kunterbunters Programm auf die

Bühne zu bringen: Mit Erinnerungen an den

feinsinnigen Humor des großen Loriot alias

Vico von Bülow oder an die knallvergnügten

Wortspielchen von „Kuddel Daddeldu“ Rin-

gelnatz bis hin zu zum musikalische Kaba-

rett des jüngst verstorbenen Georg Kreisler.

Aber auch Kinoerfolge wie Doris Dörries Film

„Männer“ werden auf der Bühne zum neuen

(Musical-)Leben erweckt.

Ein weiterer Programmhöhepunkt ist ganz

gewiss der Wilhelm-Busch-Abend „Ein jeder

Narr tut, was er will“, der einen höchst amü-

santen Einblick in das künstlerische Werk des

großen Karikutaristen und Humoristen ge-

ben wird. Eine willkommende Ablenkung für

frischgebackene Singles liefert die Komödie

„Meine tolle Scheidung“, die für viele nur all-

zu bekannte Einblicke in das „Leben danach“

zeigen dürfte. Wer also im Sommer weder

auf Kultur und Theater noch auf laue Nächte

im Freien verzichten mag, hat an diesen Ta-

gen ausnahmsweise mal nicht die Qual der

Wahl. [sb]

Männersache mit Alexander Voss,

Christiane Reichert und Juliane

Fechner

Liebes- und Schelmengeschichten aus

1001 Nacht mit Thomas Glasmeyer

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dieZWIEBEL08/2012 bamberger kulturleben

6. August: „Schauring-schöne Moritaten“,

illustrierte Lieder vorgetragen von Sandra

Weber, Jan Burdinski und Lutz Götzfried

7. August: „Ein jeder Narr tut, was er will“,

vergnügliches Wilhelm-Busch-Programm

mit Markus Veith.

8. August: „Morgen bleibt alles anders“, süß-

saure Komödie von Lutz Backes mit Juliane

Fechner.

9. August: „Männersache“, Musical-

Adaptation des Doris-Dörrie-Films „Männer“

mit der Landesbühne Oberfranken.

10. August: „Tartuffe“, Moliere-Komödie

mit dem Ensemble des Fränkischen

Theatersommers.

11. August: „Merci Loriot“, Erinnerungen

an Vico von Bülow mit Ingrit Gabriel und

Hubert Burczek.

12. August: „Meine tolle Scheidung“,

Trennungskomödie mit Angelique Verdel.

13. August: „Gretchen 89 ff.“: „Faust-Spiel

zwischen Schauspieler/in und Regisseur mit

Ingrit Gabriel und Eike Domroes.

14. August: „Ludwig II. – Leben, Leiden,

Lieben“, Royales Spiel mit Marcus Zollfrank.

15. August: „Hamlet for You“, turbulentes

Shakespeare-Drama mit nur zwei Akteuren:

Alexander Voss und Marcus Zollfrank.

16. August: „Heute Abend: Lola Blau“,

Musical-Kabarett von Georg Kreisler mit

Karolin Trübenbach.

17. August: „Schöne Nixen knicksen

oder Schenk mir Dein Herz für 14 Tage“,

knallvergnügtes Ringelnatz-Programm mit

Jan Burdinski.

18. August: „Liebes- und

Schelmengeschichten aus 1001 Nacht“,

Puppentheater mit Thomas Glasmeyer.

Alle Veranstaltungen beginnen jeweils um

20 Uhr.

DasprogrammImüBErBLIcK

Alexander Voss und Marcus Zollfrank

in Hamlet for You

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landesgartenschau dieZWIEBEL08/2012

Kinoflimmern und Operntöne

Am 3. August um 21 Uhr startet das Som-

merkino-Wochenende auf der Erba-Halbin-

sel. Den Auftakt bildet das fiese Drama „Der

Gott des Gemetzels“ mit Jodie Foster, Kate

Winslet, Christoph Waltz und John C. Reilly.

Roman Polanski zeigt in der grandiosen Ver-

filmung des gleichnamigen Theaterstücks,

wie zwei Ehepaare bei einer Aussprache die

Nerven und schließlich auch jegliche Verhal-

tensnormen der Zivilisation verlieren. Am 4.

August folgt mit „Sherlock Holmes 2“ von

Regisseur Guy Ritchie ein kurzweiliger Er-

mittlerspaß mit Robert Downey Junior in der

Hauptrolle. Zusammen mit seinem besten

Freund Dr. Watson (Jude Law) ist er einem

Professor auf der Spur, der die Welt in einen

Krieg stürzen will. Besonders sehenswert

sind die ausgefallenen Verkleidungen des

chaotischen Ermittlers. Und auch die Story

punktet mit einigen Überraschungen. Der

Streifen „Männerherzen 2“ bildet am 5. Au-

gust den Abschluss der cineastischen Episode

auf der Landesgartenschau. Auch dieses Mal

kreisen die sechs Protagonisten auf Weisung

von Regisseur Simon Verheuven um die große

Liebe und erleben dabei Geschichten, die Til

Schweiger-Fans vielleicht sehen wollen.

Die Sommer Oper am 11. August lässt Großes

erwarten. Eine Auswahl junger Sänger steht

auf der Bühne, die für vergangene Opern-

produktionen am E.T.A.-Hoffmann-Theater

europaweit ausgewählt wurde. Unter dem

Dirigat des künstlerischen Leiters Till Fabian

Weser und begleitet vom Prager Kammeror-

chester präsentieren die Nachwuchskünstler

Arien und Ensemblestücken beliebter Opern

wie Figaros Hochzeit, Don Giovanni, Carmen

oder La Bohème.

Literarisch wertvoll wird es am 13. August

um 17 Uhr bei der Jean-Paul-Lesung mit Do-

rothea Schreiber und Peter Braun auf dem

Erba-Gelände: „Die Ehe gehört für Engel, die

Menschen sind dazu zu schwach“, schrieb

Jean Paul einst und manche mögen ihm zu-

stimmen. Jean Paul war bekennender Franke

und der meistgelesene Dichter seiner Zeit.

Geliebte hatte er zuhauf, doch meistens er-

griff er lieber die Flucht und gab vor, keine

Zeit für die Liebe zu haben. „Solang‘ ein Weib

liebt, liebt es in einem fort – ein Mann hat da-

zwischen zu tun“, so die Meinung des Dich-

ters.

Am 17. August lädt Arnd Rühlmann um 21

Uhr zu einer Gruselnacht ein. Tags darauf, am

18. August, wird bei „Park`n`Roll“ das Tanz-

bein geschwungen. Beim Beachvolleyball-

Turnier des Bayerischen Volleyballverbands

am 25. und 26. August kann man den Profis

von 10.30 bis 17 Uhr beim Spielen zusehen.

Am 26. August besteht die Möglichkeit, mit

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dieZWIEBEL08/2012 landesgartenschau

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Öffnungszeiten: Mo - Fr 11-19 Uhr Sa 10-18 Uhr

den Spielern zu trainieren.

Das Septemberprogramm beginnt mit einem Aktionstag zum Dreißigjährigen

Krieg auf der Erba-Halbinsel. Am Monatsersten wird diese für die Stadt Kron-

ach so wichtige Epoche durch die „Cronacher Ausschuss Compagnie“ und die

tapferen „Kronacher Weiber“ in Szene gesetzt. In den Gewändern des 17. Jahr-

hunderts entführen die Akteure die Besucher in die Zeit des dreißigjährigen

Krieges. Wenn die Musketen und Kanonen abgefeuert werden, kann es auch

einmal laut werden. Mittlerweile ist die „Cronacher Ausschuss Compagnie“

europaweit ehrenamtlich als Botschafter für ihre Heimatstadt unterwegs.

Für Kinder ist der SamsTag des Handwerks ein absolutes Muss. Am dritten

Samstag des Monats, den 15. September, wird in Kooperation mit der Hand-

werkskammer für Oberfranken gebastelt, was das Zeug hält. Denn das Sams

braucht dringend Hilfe, weil sein Papa und Erfinder Paul Maar an diesem Tag

seinen 74 ¾. Geburtstag hat. Für die Geburtstagsparty sucht es ganz viele Kin-

der, die die Geschenke zusammenbauen, basteln, Handwerker- Rätsel lösen

und die Geburtstagsbühne dekorieren. Dabei helfen das Sams, die Theater-

gruppe Chapeau Claque und Paul Maar selbst fleißig mit. Zur Belohnung gibt

es dann kleine Geschenke, ein Sams-Theaterstück und eine Riesengeburtstag-

storte, die alle Kinder zusammen aufessen dürfen.

Im Rahmen der Themenwoche der Polizei (6. bis 12. September) präsentiert

die Bamberger Polizei am 9. September eine Schau-Übung. Es folgt die The-

menwoche der Villa Concordia (13. bis 19. September). Jeweils ab 14 Uhr wer-

den auf der Inselspitze Konzerte, Lesungen, Performances und Installationen

des Internationalen Künstlerhauses dargeboten. Am 20. September begeht

man den Weltkindertag mit einem großen Kinderfest und am 29. September

präsentiert die Bamberger Tanz- und Percussionschule Body&Soul, was ihre

Schüler im Bereich Percussion drauf haben.

Miau!Der Wortschatz von Katzen ist begrenzt. Aber singen können sie doch?

Das wollen die Katzenforscher Gioacchino und Rossini mit Hilfe einiger

Musiker und vieler Kinder am Samstag, dem 22.9. um 16.00 Uhr auf

der Landesgartenschau herausfinden. Der Tonkünstlerverband Bamberg

veranstaltet dort eines seiner beliebten Mitmach-Konzerte für Kinder. So

macht das Entdecken der klassischen Musik richtig Spaß!

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kultur in sicht dieZWIEBEL08/2012

Seit 20 Jahren nimmt sich das Bamber-ger Kammerorchester nun schon der Aufgabe an, einerseits den musikali-schen Nachwuchs zu fördern, anderer-seits die kammermusikalischen Werke an das Publikum zu bringen. Gerhard Olesch war seinerzeit der Gründer und leitet das Ensemble bis heute. Zweimal tritt es im Rosengarten in der Neuen Residenz am Domplatz auf. Am 3.8. zu-sammen mit dem Rubikon-Quartett, es stehen u.a. Mozarts Serenata Notturna für zwei kleine Streichorchester und El-gars Introduction and Allegro op.47 an. Tags darauf mit dem Kammerchor Au-dida der Kreismusikschule Bamberg, zu hören zum Beispiel Mozarts Lodronische Nachtmusik, Faurés Pavane oder der Summchor von Puccini.

Landschaftsdokumentationen sind schwer im Trend. Erst im Juni zeigte uns „Deutschland von oben“ Deutschland von oben, aber Bayern braucht ja immer eine Extrawurst. Also setzte sich Joseph Vilsmaier ebenfalls in den Hubschrauber und kreiste mit seinem Piloten Hans Ost-ler über die geliebte Heimat. Untermalt von Haindlings Klängen, sieht man aber nicht nur Flüge über die Alpen und in den Sonnenuntergang. Vielmehr rückt Vilsmaier den Bayern auch direkt auf den Gamsbart. Die Trachtenquote im Trai-ler ist schon sehr beachtlich, doch auch Menschen bzw. Roboter bei der Arbeit werden ins Bild gerückt, schließlich soll es ja eine Liebeserklärung an sein Bayern werden – und da darf der Laptop nicht fehlen. „Bavaria – Traumreise durch Bay-ern“ will einfach nur schön sein – wem das im Kino nicht reicht, der hat am 4.8. Gelegenheit, sich mit dem Macher selbst darüber auszutauschen, denn um 17.30 Uhr stellt Joseph Vilsmaier sein neues Werk persönlich vor.Der zweite bekannte bayerische Regis-seur folgt nur fünf Tage später: Marcus H. Rosenmüller präsentiert einen Preview vor dem Bundesstart von „Wer‘s glaubt wird selig“ persönlich im Odeon. Am bairischen Alltagsleben in der tiefsten Provinz ist die flotte Komödie vermutlich näher dran als Vilsmaiers Hochglanzfilm: mangels Schnee bleiben in Hollerbach die Touristen aus. Als die Extremkatholi-kin Daisy ausgerechnet von einem Kreuz erschlagen wird, haben die Dorfjungs die Idee: sie soll heilig gesprochen werden. Dummerweise sind zaghafte Kontakte in den Vatikan sofort erfolgreich – und jetzt muss ein Wunder her. Das natürlich spektakulär sein muss, um die Hotelbet-ten des Dorfs mit naiven Pilgern zu be-

legen. Wie üblich geht natürlich schief, was schief gehen kann, doch das munte-re Ensemble um Christan Ulmen kämpft für eine gute Show.

Die historischen Pavillons im Hain sind am 5.8. das Ziel der Bamberger Kunst-freunde. Zum 9. Mal lädt die Künst-lergruppe Monopteros Bamberg ein, ihre Werke dort zu entdecken. „Hain – Fundsachen“ lautet das Motto, und das

scheint inspirierend, wie bei Maler Hans Günter Ludwig, der von einer gefunde-nen Schwanenfeder zu Tschaikowskys Schwanensee findet. Sabrina Catowiez verarbeitet eigene Farbdrucke und Ra-dierungen zu Collagen, während Skulp-teur Ingo Siegismund Fundstücke aus Eisen und Stahl zu Metallobjekten formt. Thomas Joh. Dennerlein schließlich zeigt mosaikenhafte Bildwerke in mehreren Dimensionen. Ein besonderes Augen-merk richtet die Gruppe auf das Werk von Len Dunkelberg, die dieses Jahr 100 Jahre alt geworden wäre. Im Ruhepavil-lon werden einige ihrer Werke aus einer privaten Sammlung gezeigt und so an eine Künstlerin erinnert, die nach 1945 das schöpferische Leben in Franken stark prägte. Es gibt ja sensible Menschen, die

einen Künstler nicht in seinem Atelier stören möchten und daher selten den Fuß über die Schwelle setzen. Am 5.8. im Hain stört garantiert niemand.

Schüler machen Schüleraustausch, und Musiker? Machen Musikeraustausch! Das klappt schon seit einigen Jahren recht gut zwischen den Bamberger Mo-zartsolisten und dem Wiener Concilium Musicum. Erstere bestehen aus Bamber-ger Symphonikern (um Konzertmeister Harald Strauss-Orlovsky) und sind durch die Biennale sicher noch gut in Übung. Doch auch die Gäste sind mit durch-schnittlich über 100 Auftritten im Jahr hervorragend eingespielt. Das lässt für das Venezianische Festkonzert das Beste hoffen, wenn im romantischen Innenhof von Schloss Seehof Werke von Vivaldi, Gabrieli und Galuppi erklingen. Zwei Wochen später, am 19. August, streifen dann die Bamberger in „Café Classique“ durch die Welt des Kammerorchester- und Kaffeehausrepertoires – ebenfalls in Schloss Seehof.

„Nun, dann gehen wir eben nicht hin“, werden Sie jetzt sagen. Und das wäre ein Fehler. Denn die Fischerei-Festspiele

BamBErgErKammErorchEstErrosEngartEn,DompLatZfr,3.8.2012,20.00uhr

KunstpaVILLonhaInso,5.8.2012,10.00–19.00uhr

concILIummusIcumschLosssEEhofso,5.8.2012,19.00uhr

hEutELEIDErKEInKonZErtfIschErEIDI+mI,7.+8.8.2012,20.00uhrBaVarIa

WEr‘sgLauBt...oDEonKInosa,4.8.2012,17.30uhrDo,9.8.2012,19.30uhr

KuLturInsIchtAUGUST 2012

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dieZWIEBEL08/2012 kultur in sicht

gehen weiter, und zwar auch am 7. Au-gust. Der etwas verwirrende Titel ist Ge-org Kreisler geschuldet, denn er schrieb ein gleichnamiges Buch mit Satiren auf den Kunstbetrieb, woraus sicher zitiert werden wird.Überhaupt, Kreisler: kaum ist er tot, sin-gen alle seine Lieder. Dabei war er auch zu Lebzeiten brillant, und seine Stücke ebenfalls. Arnd Rühlmann und seinem Pianisten Jürgen Heimüller muss man zu Gute halten, dass sie schon seit Jahren aus dem Repertoire des Ungern-Öster-reichers vortragen – das sitzt einfach.Größte Kunst im kleinen Rahmen ver-spricht eine Woche später Florian Mei-erott. Der kleine Rahmen ist bekannt, und der Künstler eigentlich auch, schon zum dritten Mal tritt er in der Fische-rei auf. Mit einem Programm u.a. von Beethoven und Paganini wird es unter Begleitung der Pianistin Jutta Müller-Vornehm virtuos zugehen. Ob er das Prädikat „deutscher Nigel Kennedy“, das ihm im Pressetext verliehen wurde, zu Recht tragen kann, das mögen die Zuhö-rer entscheiden.

Selten werden Franken der Hektik gezie-hen, doch Harald Grill sieht das anders: bei seiner Vorstellung in der Villa Con-cordia fiel ihm als erstes an den Bam-bergern auf, dass sie so schnell gingen. Die Vermutung liegt nahe, dass es eher an der Langsamkeit des Autors liegen könnte. Schließlich hat er das Gehen, das sehr bewusste Gehen so sehr verinner-licht, dass ein ganzes Buch darauf fußt: „gehen lernen“, sein Roman von 2010 ist eine Erzählung seiner Kindheit, der Schritte hinaus in die Welt. Das aktuelle Projekt, das noch 2012 zu einem weite-ren Buch führen soll, handelt von seinem Fußweg vom Nordkap und von Sizilien jeweils heim nach Regensburg – zu Fuß, versteht sich, im Tempo eines Menschen, der jeden Meter bewusst erleben will. In die Villa Concordia kommt man übrigens auch am besten zu Fuß. die ZWIEBEL rät: Lassen Sie sich Zeit!

Singen befreit: eine gute Idee vom Stu-dio 13, sich im Sommer mal ins Freie zu wagen und in größerer Runde frei von der Leber weg zu singen. Hier geht es nicht um perfekten Chorklang und no-tensichere Intonation, sondern einfach um den Spaß. Am einfachsten geht das mit Volksliedern, die Melodien sind ein-gängig, die Texte oft noch bekannt. Sas-kia Reich leitet den Spaß und freut sich, wenn viele kommen und gemeinsam vom Michelsberg heruntersingen.

Musikalische Grüße aus dem Süden Eu-ropas schickt die Capella Antiqua. Heite-

re Werke mittelalterlicher Musik führen zurück in eine Zeit, als Musik noch als Botschaft aus dem Paradies galt (spä-testens der private Rundfunk hat diese Illusion nachhaltig zerstört). Der Garten des ehemaligen Wasserschlosses Werns-dorf ist die perfekte Umgebung für Alte Musik, die die Capella auf historischen Instrumenten aufführt. Und das viermal, nämlich auch am 12., 18., und 19. Au-gust. Samstags um 18.00, sonntags um 16.00 Uhr.

Auch außerhalb von Dom und Ste-phanskirche erklingt von Zeit zu Zeit konzertante Orgelmusik. Die Bamberger Ackermann-Gemeinde lädt mit dem deutsch-tschechischen Club zum Kon-zert ein, in dessen erstem Teil mehrere wenig bekannte tschechische Kompo-nisten präsentiert werden. Brixi und

VoLKsLIEDErsIngEnmIchELsBErghaupttErrassEsa,11.8.2012,17.00uhr

LEsungVILLaconcorDIamI,8.8.2012,19.00uhr

sommErInschLossWErnsDorfschLossWErnsDorfaBsa,11.8.2012,18.00uhr

orgELKonZErtst.mIchaELmI,15.8.2012,17.00uhr

Das Pausenprogrammwird ermöglicht durch

Am Samstag, den 11. August, erleben Sie die unvergleichliche Klang-macht der Bayreuther Festspiele zum ersten Mal live im Kino: Wirübertragen Stefan Herheims Parsifal-Inszenierung in High Defi nition-Qualität – in Ihrem CineStar Bamberg! Mehr Infos und Karten fi nden Sie unter CineStar.de

Parsifal live von denBayreuther Festspielen

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Wiedermann sind Namen, die selten auf den Programmzetteln zu lesen sind. Be-kannter natürlich die Vivaldi-Konzerte in der Bearbeitung von Bach, die im zwei-ten Teil kommen. Den Abschluss bildet das „Ländliche Hochzeitsfest“ von Franz Berwald. Der schwedische Frühroman-tiker, der in seiner Heimat nicht recht verstanden wurde und sich deshalb auch als Orthopäde, Sägewerksleiter und Glashüttenchef betätigte, komponierte das Werk für Orgel zu vier Händen. Aus-führende an diesem Nachmittag: Marké-ta Schley-Reindlová und Ulrich Theißen.

So eine Landesgartenschau, die inspi-riert. Auch die Künstlerinnen und Künst-ler, die sich im BBK, dem Berufsverband Bildender Künstler in Oberfranken zu-sammengeschlossen haben. Ihre große Jahresausstellung steht diesmal unter dem Motto „verzweigt“. So groß die Zahl der Teilnehmer, so reichhaltig die Exponate, dass sich die Ausstellung sogar auf zwei Standorte verteilt. Sowohl in der Villa Dessauer als auch im Kunstraum KESSELHAUS stellen die Kunstschaffenden aus.

Neu in diesem Jahr: zur Finissage im Oktober werden Preise vergeben. Ein klassischer Jurypreis, aber auch ein Pu-blikumspreis, den der Förderverein der Landesgartenschau stiftet. Vielleicht ge-winnt ja Jannina Hector mit ihrem Bild „Geraubte Frau“ (oben)? Zur Vernissage am 15. August sind alle Freunde zeitge-nössischer Kunst herzlich eingeladen.

Wer sich in St. Michael warmgehört hat, kann entspannt ein paar Schritte bergab laufen – vielleicht durch den schönen Klostergarten – und sich im Dom nie-derlassen. Denn an der dortigen großen Orgel gastiert zu Mariä Himmelfahrt der Kapellmeister des Eichstätter Doms, Christian Heiß. Bach, Langlais, Widor, Corette sind einige der Komponisten, die in diesem zwölften Konzert der Orgelrei-he im Jahr des Domjubiläums erklingen. Karten gibt es wie immer beim bvd oder an der Abendkasse.

20 Jahre Hausfest – das lässt Hansi Peß-ler natürlich nicht einfach so vorüber-ziehen. Sondern organisiert ein buntes Wochenende mit ganz gemischten At-traktionen. Täglich schleicht Shiva Grings herum (der heißt wirklich so) und bringt Gäste und Passanten mit „Performance Jazz“ zum Lachen – ganz ohne Musik, nur mit improvisierter Clownerie. Am Freitag abend heizen die Damen ein, erst Margarita González mit feuriger kubani-scher Musik, dann The Wonderfrolleins, die den Glanz der Wirtschaftswunderzeit auf das Wirtschaftswunder Hofbräu ver-sprühen.Der Jazzfrühschoppen am Samstag bleibt mit Motz Bäumel und seinen Altstadt Swingers lokal, ab dem Nach-mittag heizen dann Jindrich Staidel mit schräger Jazzpolka ein, in der Nacht die Coverband Squeeze the Monkey und als absoluter Top-Act Albie Donnelly‘s Su-percharge mit feinem R&B um 19.00 Uhr.Wer das durchhält, sieht am Sonntag „Brand Old“ aus und kann sich von Waldi Bauer und Uwe Gaasch aufwecken las-sen. Wegen hohen Partyaufkommens im Bereich der Karolinenstraße wird empfohlen, das Gebiet weiträumig zu umfahren...

Der Olympiasieger des Akkordeonspiels wird wohl nie ermittelt werden, aber einen Europa- (und Vizewelt-)Meister gibt es. Er heißt Enrique Ugarte. Als Duo Virtuoso kommt er mit Raúl Alvarellos, Piccoloflöte und Klarinette zum Som-mermittekonzert nach Schloss Seehof.

Es ist nicht übertrieben zu sagen, dass sein virtuoses Spiel die Zuhörer förmlich von den Sitzen reißt. Doch ergeht sich der Maestro nicht in purer Akrobatik. Er bringt auch genügend Gefühl mit, um vom großen Giora Feidman des Klez-mers für würdig erachtet zu werden und ausreichend Swing, um Chick Corea zu beeindrucken. Dessen Musik wird in See-hof zu hören sein, fröhlich gemischt mit Ravel, Vivaldi oder Jacques Offenbach und vielen weiteren zwischen Mozart und Tango. Wer auch immer jemals eine Taste gedrückt und einen Balg gezogen hat, der gehe staunen nach Seehof.

Die einen lieben das Schieben, die ande-ren ziehen das Fliehen vor. Es ist Sand-kerwazeit in Bamberg. Bis Redaktions-schluss sieht es ganz so aus, als habe der Burgfrieden zwischen Veranstaltern und Stadt vom letzten Jahr noch Bestand. Nur leises Jammern über den Wegfall von Bühne und 20 Sitzgarnituren am Katzenberg wegen neuer Sicherheitspla-nungen, aber sonst scheint alles im Lot.Das Programm erschreckt nicht mit Inno-vationen. Obwohl: die Regnitzrundfahr-ten werden jetzt auch mit dem neuen Kropfschen Kleindampfer (der mit dem fantasievollen Namen „Stadt Bamberg“)

orgELKonZErtDommI,15.8.2012,20.00uhr

hausfEsthofBräuaBfr,17.8.2012,18.00uhr

EnrIquEugartEschLosssEEhofsa,18.8.2012,19.30uhr

sanDKIrchWEIhsanDgEBIEtaBDo,23.8.2012VErZWEIgt

KunstraumKEssELhausmI,15.8.2012,18.00uhr

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unternommen – darauf muss man sich natürlich erstmal einstellen. Das „Sand-madla“ wird wieder in bayerischer statt fränkischer Tracht enden, aber es dient ja auch nur der PR für einen Modetrachten-händler vom Laubanger.Das schöne ist aber: mit etwas Suchen kann man durchaus sein, naja, nicht gerade ruhiges, aber doch gemütliches Eckchen entdecken, wo man sich mit ein paar Freunden auf ein paar Seidla niederlassen und dem Rummel gelassen zusehen kann. Versuchen Sie das mal auf einer Bierzelt-Kerwa auf dem Land.

Der Schriftsteller Jochen Schimmang wohnt seit April als einer von vier Lite-raturstipendiaten in der Villa Concordia. Zeit, ihn einmal persönlich kennenzuler-nen – und geht es persönlicher als durch sein Werk? Am 28. August liest er aus sei-ner Utopie „Neue Mitte“, die im vergan-

genen Jahr erschien. Seine Berliner Neue Mitte ist ein Idyll für Bibliophile wie die Hauptfigur Ulrich Sanders, inmitten eines fröhlichen und dank einiger Anar-chisten gut organisierten Niemandslan-des. Doch die Junta, die zuvor neun Jahre herrschte, ist noch nicht am Ende. Ebensowenig wie das Programm, das sich der Autor für seine Bamberger Zeit noch vorgenommen hat – man darf ge-spannt sein und im großen Saal der Villa schon mal persönlich nachfragen.

Wenn dann die letzten Scherben im Innenhof von Schloss Geyerswörth zu-sammengekehrt sind, die der „Franken-hof“ oder die „Blaubar“ während der Sandkerwa hinterlassen haben – dann kommt das Odeon/Lichtspiel-Team und stellt seine Leinwand auf. Mit Bühne, denn das ist die Besonderheit: vor jedem Film, der erst mit Anbruch der Dunkel-

heit beginnt, unterhält ein passender kleiner Showact das Publikum. Zu „Aus-gerechnet Sibirien“ (30.8.) französische Chansons mit russischem Akkordeon, zu „Türkisch für Anfänger“ (1.9.) Saz-Musik und Tanz, zu „Dichter und Kämp-fer“ Poetry Slam mit Christian Ritter und Ringelnatz mit Nora Gomringer, zum Stummfilm „The Artist“ (7.9.) eine Tanzperformance der Tanzwerkstatt. Es ist immer wieder eine Freude zu erleben, was für schöne Dinge entstehen, wenn Menschen sich wirklich Mühe geben mit dem, was sie tun. Ach, auf einen Abend sei noch explizit verwiesen: „Best Exotic Marigold Hotel“ (4.9.) mit dem unver-gleichlichen Bill Nighy. Und Mia Pittroff im Vorprogramm.

Das Wandern ist bekanntlich des Müllers Lust, weniger des Musikers. Der singt

nur darüber, kaum noch mit kindlicher Piepsstimme (welche Kinder singen heute noch Volkslieder?), leider auch nicht mehr mit dem starken Bariton

eines Fischer-Dieskau. Dafür wandern jetzt die Musikerinnen, nämlich die des Ensemble Unterwegs. Das Quartett mit Sopran, Violine, Viola, Cello geht regelmäßig auf ein- bis zweiwöchige Wandertourneen. Dann sind Rucksack und Isomatte, Instrumente, aber kein Geld dabei und gespielt wird, wo der Ort Lust aufs Verweilen macht. Und jemand zuhört, seien es auch Hase und Reh. Das Repertoire soll zur durchwanderten Ge-gend passen, und ein Schlafplatz oder das Abendessen muss von den vier Pro-fimusikerinnen erspielt werden.2011 führte sie die Wanderung in acht Tagen von Würzburg nach Bamberg.

dieZWIEBEL08/2012 kultur in sicht

LEsungVILLaconcorDIaDI,28.8.2012,19.00uhr

sommErKInoschLossgEyErsWörthaBmI,29.8.2012

EnsEmBLEuntErWEgsrosEngartEn,nEuErEsIDEnZfr+sa,31.8.+1.9.2012,20.00

Page 20: die ZWIEBEL 8/9-2012

kultur in sicht dieZWIEBEL08/2012

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KuLturInsIchtSEPT. 2012

Anscheinend ist das hiesige Publikum als spendabel in Erinnerung geblieben, denn gleich zwei Konzerte spielen die jungen Damen. Am 31.8. Volkslied-schmankerl in Wanderschuhen, tags darauf Mahlers „Rückertlieder“ und zu Eulenburgs „Rosenlieder“.

Haben wir den Ebracher Musiksommer bisher eher unkonventionell erlebt mit selten gespielten Werken, gar einer Uraufführung einer Bruckner-Sympho-niebearbeitung, so kommen an den beiden Tagen der Barockmusik echte Pu-blikumsrenner auf die Pulte des Orches-ters, das sich diesmal aus Musikern des Gewandhauses Leipzig zusammensetzt. Zunächst Bach-Orchestersuite Nr. 1 und Brandenburgisches Konzert, dazu noch die Vier Jahreszeiten von Vivaldi, das sind gern gehörte Klassiker des Barock. Solist ist Dorian Xhoxhi, Violine. Einen Tag später Bachs Orchestersuiten 2 und 3, Händels Wassermusik und ein könig-liches Werk, das Flötenkonzert Nr. 3 von Friedrich II. von Preußen. Als Solistin am zweiten Tag wurde Anna Garzuly-Wahl-gren engagiert.

Lange hat es gedauert, Schloss Reich-mannsdorf mit dem angebauten Hotel in einen präsentablen Zustand zu verset-zen. Doch jetzt ist es vollbracht, und nun sollen die großzügigen Anlagen nicht nur dem Hotelbetrieb dienen, sondern auch ein Ort der Kultur werden. Und weil jede Tradition einmal begonnen werden muss, lädt Ferdinand von Schrottenberg zum 1. Picknickkonzert auf der Schloss-wiese ein. Ein populäres Programm aus Barock, Klassik und Romantik präsen-tiert das Bamberger Streichquartett, er-weitert um Lutz Randow, Trompete.Da Kaffee und Kuchen, Getränke und kleine Snacks angeboten werden, emp-fiehlt der Veranstalter, einen Picknick-korb mitzubringen. Wie es sich für ein echtes Diner en Blanc gehört, ist helle Kleidung erwünscht, das macht sich auf der Schlosswiese auch viel besser. Schmutzig wird keiner, denn bei schlech-tem Wetter findet das Konzert in den Schlossräumen statt. Dort sind zur Zeit auch in Afrika enstandene Bilder des Er-langer Fotografen Jürgen Hinterleithner in einer Ausstellung zu sehen.

Das ist natürlich ein Pflichttermin für die ZWIEBEL. Zwiebeltreten, das klingt erst-mal gemein, aber wie jeder Bamberger weiß, dient es einem guten Zweck. Auch die ZWIEBEL würde gern noch etwas di-

cker werden, würde sich dafür aber nach Möglichkeit ungern treten lassen.Am Freitag geht es um 16.00 Uhr mit Lärm los: Das Zwiebeltreter-Fähnlein Bamberg e.V. böllert zur Eröffnung. Abends Beatles-Melodien mit „The FabFive“. Stef White & The Soulshaker sowie CHP bestreiten das musikalische Programm des Samstags, am Schlusstag sorgt Tony Bulluck zum Frühschoppen für gute Laune, Daniel T. Coates rundet das Programm am Nachmittag ab.Natürlich muss niemand hungern: fri-scher Zwiebelkuchen, fränkische Brat-wurst und am Sonntag um 10 Uhr (zum Preisschafkopfen) Blaue Zipfel gehören zum Speiseplan, dazu natürlich Kuchen und Crèpes. Erfreulich: das Bier kommt nicht von irgendwo aus der Ferne, es wird ein gescheites Mahr‘s Bräu ausge-schenkt. Der Eintritt ist frei, eine kosten-lose Kinderbetreuung vorhanden.

Man kann das nicht schreiben. Die Buchstaben, die man bräuchte, um die Zartheit der Musik von Cristin Claas an-gemessen zu beschreiben, wären so fein, dass man sie nicht lesen könnte. Eine zarte, dabei kraftvolle Stimme, eine be-scheidene, aber präsente Gitarre und das gute alte, dunkel perlende Fender Rho-des Piano sind alles, was das Cristin Claas

Trio braucht, um eine Musik erklingen zu lassen, die man einfach nur genießen – und beschützen möchte.Es mag nicht mehr ganz aktuell sein, das „Röslein auf der Heiden“ auf der Homepage der Sängerin, cristinclaas.com, aber es zeigt, mit wie einfachen Mitteln man gute Musik machen kann, wenn man‘s kann. Wen kümmern da die Schubladen von Pop und Jazz. Songpoetin nennt man sie, nicht die ers-te. Aber vielleicht die, die am nächsten dran ist. An dem Anspruch, Musik und Poesie zu verbinden. Bei ihr entsteht der Text nach der Melodie; die Sprache wählt sie nach dem Klang. Passen keine Worte zum Gefühl des Songs, werden sie erfun-den. Wie einfach. Wie schwer. Wie schön, dass Cristin Claas nach zwei Jahren Pause wieder nach Bamberg kommt.

Silberhochzeit im Hause Härder: 25 Jah-re mit der Bühne verheiratet. 25 Jahre Profi in den Kabaretttheatern Frankens. Bayerns. Deutschlands. Hat Preise abge-räumt (fränkischer Kabarettpreis 2011) und komische Titel gewonnen (Kultur- und Kreativpilot Deutschland 2011/12). Hat fast 3000 Mal auf der Bühne gestan-den und 20 Programme ausgedacht. Das ist schon eine Gala wert. Und dafür sor-gen die lieben Kollegen: Lizzy Aumeier, Wolfgang Buck, Heidi Friedrich, Schorsch Bross und andere werden den Jubilar hoffentlich nicht nur hochleben lassen, sondern auch gescheit -nehmen. Sonst wärs ja nicht lustig. Und lustig ist Pflicht bei Mäc Härder.

EBrachBarocKKaIsErsaaLEBrachsa+so,1.+2.9.2012,17.00uhr

1.pIcKnIcKKonZErtschLossrEIchmannsDorfso,9.9.2012,15.00uhr

ZWIEBELtrEtErfEsthEILIggraBstrassEaBfr,14.9.2012

crIstIncLaasspIEgELsaaLDErharmonIEsa,15.9.2012,20.00uhr

25JahrEmächärDErE.t.a.-hoffmann-thEatErs0,16.9.2012,18.00uhr

Page 21: die ZWIEBEL 8/9-2012

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dieZWIEBEL08/2012 kultur in sicht

Im Theater ist alles möglich. Auch ein Balkon im Kaulbergkeller. Auf diesem sitzen Ursula Gumbsch und Stefan Bach in ihrem neuen Programm. Ein Ort der Entspannung, wie das berühmte Balko-nien? Weit gefehlt! Man denke nur an die berühmten Balkonwerke der Litera-turgeschichte wie Romeo & Julia oder Rapunzel. Liebe, Mord und Totschlag, al-les auf engstem Raum in luftigen Höhen. Die beiden Schauspieler bringen es in ihrer szenischen Lesung auf die Bühne, nach dem Premierenabend noch zwei-mal, nämlich am 27.9. und am 12.10.

Schon vier Theaterstücke hat Radikal-franke Klaus-Karl Kraus verfasst, die

sich um die Eigenheiten des hiesigen Volksstammes drehen. Fester Spielort in Bamberg ist das TaM, so auch für das neue Bühnenstück „Schoo schee“. Revolution in der ehrwürdigen Firma Stampfer & Söhne: der längst inven-tarisierten Chefsekretärin Annemarie Dotterweich wird eine neue Kollegin zur Seite gestellt: Giselle Langmann-Kurpüschel. Die Namen ersparen weitere Charakterisierungen. Welche Verwick-lungen sich zwischen einer Fränkin und einer Frankophilen ergeben, lässt sich denken – und mit Gisela Volk und Jo-hanna Wagner-Zangl erleben. Weitere Aufführungen am 22., 28. und 29.9.

Der Kulturherbst Ellertal beginnt wieder! Und gleich mit einem Knaller: die SPD Kultur AG holt Gogol + Mäx ins Eller-tal, zwei begnadete Musikclowns. Sie beherrschen beides virtuos, sowohl die

Musik auf verschiedensten Instrumen-ten zwischen Klavier und Eimer, als auch die Clownerie und sogar die Akrobatik. Schon seit 20 Jahren erobert das Duo Kleinkunstbühnen und -preise im Sturm. Die Interessensunterschiede zwischen dem Pianisten Gogol mit Pomade und Frack einerseits und dem um ihn herum-wuselnden Mäx sind aber auch zu groß, um nicht ständig komische Verwirrun-gen hervorzurufen, die mit allerhand Verrenkungen gelöst werden müssen.

Die kleinen Geheimnisse verrät Dieter Nuhr der handverlesenen Schar von bescheidenen 1300 Zuschauern, denn dass dieser Abend ausverkauft sein wird, daran gibt es keinen Zweifel. Seit Jahren füllt Nuhr die größten Säle, denn er bringt die perfekte Mischung für alle, denen reine Comedy zu blöd ist, die aber von denen Problemen der Welt schon

genug haben und sie nicht auch noch im Kabarett aufarbeiten wollen.Im neuen Programm weiht er uns „Nuhr unter uns“ in die Geheimnisse der menschlichen Psyche ein. Ein weites Feld, das er mit gewohnt trockenem Witz beackern wird. Die besten Karten sind schon weg!

Komponisten hatten es selten leicht, Komponistinnen erst recht nicht. Zwi-schen künstlerischem Glanz und dem Elend des Alltags pendelt der 4. Bam-berger Musiksalon in Theorie und Pra-xis. Barocke Werke werden denen der zeitgenössischen Komponistin und Ex-Stipendiatin Eva Sindichakis gegenüber gestellt, die sich auf dem Podium mit Vi-era Janárceková und den Musikern über das Komponistinnenleben einst und jetzt austauscht. [hb]

VonoBEnhEraBcLuBKauLBErgfr,21.9.2012,20.00uhr

schooschEEtam-thEatErammIchELsBErgfr,21.9.2012,20.00uhr

gogoL+mäxBrauErEIhönIg,tIEfEnELLErnsa,22.9.2012,20.00uhr

DIEtErnuhrKonZErthaLLEfr,28.9.2012,20.00uhr

4.musIKsaLonVILLaconcorDIafr,28.9.2012,17.00uhr

Page 22: die ZWIEBEL 8/9-2012

22 Foto

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anzeige dieZWIEBEL08/2012

Vieles ist neu im neuen Laden: edles Parkett

als moderner Kontrast zu den dunklen Mö-

beln im Wiener-Kaffeehaus-Stil, warmwei-

ßes Licht über der Ladentheke, das bis in die

kleinste Ecke der Regale strahlt, alle Produkte

auf einer Ebene mit rund 60 Quadratmetern

und, ganz wichtig, eine Kaffeebar im hinteren

Teil zum Verkosten und Verweilen.

Aber, vieles ist auch alt: nostalgische Kaffee-

dosen aus dem Keller hoch oben auf den Re-

galen und der Name „Fritz Minges“, die neue

Marke als Hommage an den Firmengründer.

Barbara Minges führt die Filiale am Maxplatz.

An den alten Laden ihres Schwiegervaters

Fritz Mitte der 1970er Jahre kann sie sich gut

erinnern. „Damals wurde der Kaffee noch sie-

ben Gramm weise abgewogen“, erzählt sie,

„und Zichorie zum Strecken von Malzkaffee

gekauft.“ Heute ist ihr Sohn Ulli Minges Chef

des Familienunternehmens in dritter Gene-

ration, was ihm schon als Dreijährigem beim

Abwiegen von Bonbons vorschwebte.

„Wir als Fachhandel setzen da an, wo das

Supermarkt-Sortiment aufhört“, sagt Min-

ges. Neben Kaffee als Hauptprodukt bietet

er auch Tee und erlesene Confiserie-Artikel

sowie edle Weine und Spirituosen aus der

Region an.

Über 30 Sorten loser Kaffee aus Äthiopien,

Mexico, Kuba, Kolumbien, Peru und Tansania

machen die Wahl nicht leicht. Verkäuferin

Maria Frenzel kann dem Duft der frischen

Bohnen wie auch der handgeschöpften Scho-

kolade problemlos widerstehen. „Das macht

mir nichts aus“, sagt sie und lacht, während

sie die Bohnen auf der großen golden Waage

grammgenau in die Tüte prasseln lässt. Ein

Kunde freut sich über 250 Gramm „Mexico

Maragogype“, dem „Kaffee des Monats“.

Das ist Teil des neuen Konzepts: Minges kürt

Kaffee, Tee oder Süßwaren des Monats und

bietet diese zum Probierpreis an. Auf sein

neues Konzept mit der neuen Marke ist Ulli

Minges stolz. „Es hat riesig Spaß gemacht,

in den alten Fotos zu kramen und sich alte

Schriftzüge anzusehen“, sagt er. Mutter Bar-

bara schwärmt indes nicht nur vom neuen

Laden sondern auch von der Zusammenar-

beit mit ihrem Sohn. „Das ist ein Traum.“

[dp]

Die Kaffeerösterei Minges in der Innenstadt ist umgezogen. Nach nunmehr 80 Jahren hat der Laden sein Stammhaus verlassen und ist jetzt mit neuem Konzept zwei Häuser weiter zu finden.

Nostalgie und Kaffeeduft

Page 23: die ZWIEBEL 8/9-2012

23

dieZWIEBEL08/2012 scharlotteswelt

Scharlottes Welt

Der Juli war für die Freunde der Zauber- und

der cineastischen Kunst eine Katastrophe.

Die Zauberer standen im Regen. Und die Ci-

neasten froren sich beim „Bamberger Kino-

sommer“ im Hainbad den Popo ab. Dabei

hatte mir jemand erzählt, dass unter den lus-

tigen, blauen Stühlen vor der Kinoleinwand

kleine Teelichter brennen und das Hinterteil

wärmen würden. Aber – mitnichten. Die Be-

stuhlung versank im Dunklen. Welche Ent-

täuschung! Auch mein zaghaftes Bemühen

um eine wärmende Flamme konnte nichts

ausrichten. „Wer ein Teelicht mitbringt, kann

es auch anzünden“ beschied mir der Kar-

tenabreißer knapp. Damit war mein Traum,

in dieser Nacht zur Röstzwiebel zu werden,

ausgeträumt.

Während also Sherlock Holmes und Dr. Wat-

son in „Sherlock Holmes: Spiel im Schatten“

gegen einen bösen Professor kämpften, tat

ich mir in meinem gelben Regencape furcht-

bar leid. Später stellte ich auf dem nassen

Boden meine eigenen Ermittlungen an. Er-

kenntnis Nummer eins: Bei gerade einmal

100 Gästen wäre ich als Kartenabreißer

vermutlich auch genervt. Erkenntnis Num-

mer zwei: Robert Downey Junior sieht sogar

in Frauenkleidern gut aus. Und Erkenntnis

Nummer drei: Da leuchtete ja doch was! Die

Leuchtwürmchen entpuppten sich zwar als

Insekten, die in den Lichtkegel des Filmpro-

jektors geraten waren. Aber die Leuchtfeuer

zwischen den Stühlen, die waren echt. Jedes

Mal, wenn einer der Zuschauer eine SMS sch-

reiben, die Uhrzeit checken oder auch gerne

mal einen Anruf entgegen nehmen wollte,

tauchte er sein Umfeld in kaltes Neonlicht.

Blöde, neue Sitten. Im nächsten Jahr wer-

de ich dem Kinosommer ein paar Teelichter

spenden. Ein bisschen Atmosphäre schadet

nie. [kk]

Die Welt sieht anders aus, wenn man sie mit den Augen einer Zwiebel betrachtet. Aber hat eine Zwiebel überhaupt Augen? Scharlotte schon – und mit denen sieht sie das Leben in unserer Stadt aus einem ganz eigenen Blickwinkel.

Foto

: Kat

ja K

ölb

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ein mensch dieZWIEBEL08/2012

24

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dieZWIEBEL08/2012 ein mensch

25

Aus einer Idylle? Aus Adelbert Heils Atelier. Noch.Inmitten der Stadt, wo sonst fast nur noch Wohnungen zu finden sind, und Absteigen, hat Adelbert Heil seit achtzehn Jahren sein Atelier aufgeschlagen. Nun droht der Werkstatt-und-Garten-Idylle das Aus. Die Stadt Bamberg als Eigentümerin will den Mietvertrag nicht verlängern, möchte stattdessen an einen Investor ver-kaufen.

„Hier müsste die Akademie der Schönen Künste entstehen.“ Als Adel-

bert Heil dies sagt, steht er im (Zauber-)Garten hinter seinem Atelier

in der Pfeuferstraße 16 A. Seit bald zwei Jahrzehnten entstehen dort

Heils großartige Kleinplastiken. Doch kaum ist die Werkstatt volljährig

geworden, droht ihr das Aus. Die Stadt Bamberg als Eigentümerin will

den seit 1. August ausgelaufenen Mietvertrag nicht verlängern. Die

Kunst – und mit ihr die sie umgebende idyllische Natur, ein Refugium

für Vögel, Insekten, Obstbäume, für einen Ginkgo, Sträucher, wilden

Wein, Tomaten und Johannisbeeren in Schwarz und in Rot – soll ei-

nem Investor weichen. Ist es das letzte Jahr des Holunders hier, sind

es die letzten Pflaumen, die jetzt gerade reifen? Nicht auszudenken

der Verlust dann für die Stadt, für das städtische (Kultur-)Leben und

Miteinander.

„Wenn mich Leute anrufen, fragen sie mich oft, was denn los sei. Denn

es zwitschert hier oft wie in einer Voliere“, erzählt der Mittfünfziger.

Im Garten stößt man auf großformatige Abgüsse, die Heil einmal im

Auftrag der Denkmalpflege zu machen hatte. Sie sind unverkäuflich,

aber Heil will sie stiften oder schenken, vielleicht an St. Getreu. Im

Grunde, meint ihr Schöpfer, wäre es am besten, die Abgüsse

„würden hier stehenbleiben“. Ja, tatsächlich, dieses Kleinodi-

um hat schon jetzt einen Hauch von lebens- und liebenswer-

tem Stadtpark. Und während wir darüber sprechen, stimmt die

Amsel ihren lautstarken Gesang an, den das Aufnahmegerät

festhält. Auch ein Vasensockel von 1730, den Heil wieder zu-

sammengeschustert und somit gerettet hat, ist zu finden, und den

verwunschenen Brunnen, noch aus Zeiten der Gärtnerei Robert Mayer,

schmückt ein Skulpturenkopf als Wasserspeier. Fecit Heil.

„InEInEmVIErtEL,WonurnochWohnBEBauungExIstIErt,IstEInEWErKstatt,unDVoraLLEmsoEInEartVonWErKstatt,EInEWIrKLIchEBErEIchErung.“

Page 26: die ZWIEBEL 8/9-2012

ein mensch dieZWIEBEL08/2012

Die Idee zur Bienenbüste, die derzeit auf der Landesgar-

tenschau zu sehen ist, kam dem Künstler, als er 2004 beim

Gustav-Mahler-Dirigentenwettbewerb der Bamberger

Symphoniker im nahen Joseph-Keilberth-Saal den Rückert-

Liedern lauschte: „Bienen, wenn sie Zellen bauen, / Lassen

auch nicht zu sich schauen, / Schauen selber auch nicht

zu. / Wenn die reichen Honigwaben / Sie zu Tag gefördert

haben, / Dann vor allen nasche du.“ Seither arbeitete es in

ihm.

„Das ist ja das Schöne, gerade hier in der Stadt, dass man

so massenhaft inspiriert wird von dem, was hier so los ist,

wo Geist und Leben herrscht. Das brauche ich“, sagt Heil.

Von der Idee, an den Stadtrand zu ziehen oder auch nur

in die Jäckstraße, hält der 1958 in Kirchaich Geborene – er

begreift sich selbst, naturgemäß scherzhaft, als „Exilstei-

gerwälder“ – wenig. „Das ist nicht dasselbe“, ist Heil sich

sicher. Es fehle dann der Genius Loci, der einen inspiriere.

Vor vielleicht zwei Jahren habe Oberbürgermeister Andreas

Starke zu Heil gesagt, er müsse sich keine Sorgen machen,

man werde schon etwas für ihn finden, irgendwo draußen,

am Stadtrand. „Aber eben nicht hier“, sagt Heil und fügt an:

„In einem Viertel, wo nur noch Wohnbebauung existiert,

ist eine Werkstatt, und vor allem so eine Art von Werkstatt,

eine wirkliche Bereicherung. Sonst haben wir nämlich nur

noch Schlafbezirke, wo einfach kein anderes Leben mehr

ist. Noch ist das hier ein Mischgebiet, und das sollte es auch

bleiben.“ Und für Heil sind das eben ideale Arbeitsbedin-

gungen, noch.

In der Stadt verwurzelt zu sein, zu leben und zu arbeiten,

das ist dem Bildhauer wichtig. Einen geordneten Lebens-

weg ging der Bildhauer nicht, er musste sich immer wieder

umorientieren. Eigentlich hatte er Maler werden wollen,

oder vielleicht Musiker, Gitarrist, aber das sei nicht gegan-

gen, das habe nicht funktioniert. Viel habe er gelernt als

Weiter!

Kleinplastik von Adalbert Heil.26

Page 27: die ZWIEBEL 8/9-2012

dieZWIEBEL08/2012 ein mensch

27

Schlosser, handwerkliche Techniken, wäh-

rend einer Lehre in Eltmann, Mitte der Sieb-

ziger.

Manche seiner Kleinskulpturen hat Heil, leicht

variiert, im Wachsausschmelzverfahren im-

mer wieder aus Eisen oder Bronze gefertigt.

Sie sind gefragt. Etwa die Paarfigur „Pfeil und

Bogen“, oder „Sie schwingt es“, eine (nackte)

Mutter mit Kind. Und auch „was uns denkt,

trägt und leitet“. Diese Eisenplastik (Foto

rechts) ist Heil sehr wichtig. „Die Idee dazu

ist,“ erzählt er, „dass wir so durchs Leben stol-

pern. Und es gibt etwas, was uns durch das

Leben geleitet. Deshalb heißt diese Figur so.

Ich konnte es nicht anders benennen.“ Eine

nach dieser Figur benannte Ausstellung war

zu sehen bei den Bamberger Morphologieta-

gen. Heil freilich ist nicht nur ein Heimspieler,

sondern stellte jüngst im Niederbayerischen

aus, in Hamburg, in Berlin.

sEItfast20JahrEnInDErpfEufErstrassE

Zusammen mit Christiane Toewe entdeck-

te er vor fast zwei Dekaden die Werkstatt in

der Pfeuferstraße. Zunächst machten sich

die beiden daran, das Gebäude zu renovie-

ren. Dachlatten wurden ausgetauscht, Fens-

ter eingesetzt. Seither hält Heil das Atelier

instand. Er ist der Stadt durchaus dankbar.

„Für mich und Toewe ist das hier eine Art Ate-

lierförderung,“ sagt er. Auch wenn die Stadt

das Gelände nun versilbern will, glaubt Heil

an die Existenz des Guten im Menschen und

hegt noch Hoffnung, auf ein Weiterleben als

Künstler in der Pfeuferstraße.

Heil arbeitet hin und wieder mit Kulturklas-

sen zusammen. Den wissbegierigen Kindern

erklärt er, wie eine Figur entsteht, zeigt ih-

nen, was eigentlich ein Guss ist. Schüler der

Martinsschule beispielsweise waren schon

bei ihm zu Gast. Abermals: Kaum auszuden-

ken, wenn dies nun bald nicht mehr möglich

sein sollte.

Immer wieder mache er auch Fehler, in künst-

lerischer, aber auch in technischer Hinsicht,

sagt, wissend, Heil. So sei ihm etwa kürzlich

beim Gießen eine Figur explodiert. Die Füße

des „Paars“ müssen nun neu gegossen und

mit der Figur neu verbunden werden. Man-

che Figuren modelliere er immer wieder neu.

„Man lernt dabei, man wird effektiver“, sagt

Heil. Entweder mache man weiter, oder man

gebe auf. „Ich habe eben immer weiter ge-

macht“, meint der überaus bescheidene und

sympathische Bildhauer und lacht.

Seit über zwei Jahrzehnten fertigt der Kleinfi-

gurenschöpfer für die Bamberger Kurzfilmta-

ge den Bamberger Reiter aus Schokolade an,

der dem ersten Preisträger winkt. Als Alterna-

tivpreis hinzugekommen ist inzwischen der

Bamberger Reiter als Kentaur, aus Eisen ge-

gossen, für den besten Dokumentarfilm, „et-

was Dauerhaftes, das in die Zukunft weist“.

Die Statuette der Berganza-Preisträger des

Kunstvereins Bamberg, aus Gusseisen, wird

Page 28: die ZWIEBEL 8/9-2012

ein mensch dieZWIEBEL08/2012

28

für weitere vier Jahre ebenfalls aus Adelbert Heils Werk-

statt kommen. Deshalb kann ihm selbst ja dieser – längst

verdiente – Preis nicht zuerkannt werden.

Präsent ist Heil immer wieder, in Bamberg ohnehin, aber

auch außerhalb. So beteiligt sich der Bamberger von Mitte

August an an der Gruppenausstellung des Berufsverban-

des Bildender Künstler in der Stadtgalerie. Sie trägt den

Namen „Verzweigt“. Verzweigt, begrünt, an Pflaumen reich

und Mirabellen, an Walnüssen sowieso, ist auch, jedenfalls

noch, der Ateliersgarten, das Idyll in der Pfeuferstraße. Es

wäre doch jammerschade, sollten es die letzten Königsker-

zen sein, die sich dort in die Höhe jetzt recken, die letzten

Kleinskulpturen, die Adelbert Heil im Sommer 2012 dort

schaffen kann. Inspiriert von der Stadt, und vom Leben in

ihr. Welches er nicht wenig lebendiger macht, beschenkt

und bereichert.

Wenn man etwas von einem freien Künstler kauft, dann

kauft man nicht einfach nur ein Bild, eine Plastik, einen Ge-

dichtband, heißt es, sondern man kauft aberhundert Stun-

den des Arbeitens, des Suchens und Versuchens, Stunden

auch des Versagens, des Misserfolgs, Jahre des Frusts, Au-

gen-Blicke der Freude pur, des Dann-doch-Gelingens, man ersteht etwas, in wel-

chem die Seele des Bildhauers und das Herz der Künstlerin Ausdruck gefunden

und Gestalt angenommen haben. Adelbert Heil kann das nur unterschreiben

und stimmt zu, er bekräftigt es. Durch sein Leben, in seinem Tun und Schaffen.

Um so etwas überhaupt erst entstehen zu lassen, braucht es allerdings inspi-

rierenden Freiraum. So, wie er jetzt noch in der Pfeuferstraße erhalten ist und

gewährt wird. Einsamer nie als im August? Schade wäre es, bedauerlich. Und

kaum mehr gutzumachen. Gut ist, was Heil macht, und bringt. Diese Idylle in-

mitten der Stadt. „Weiter“ möge es bitte gehen, weiter, so wie der passionierte

Stadtradler Heil eine seiner feinen Arbeiten genannt hat. [jg]

Fotos: Anny Maurer

Verweilend feilend im grünen Idyll:

Mutter und schwingendem Kind

versetzt Adelbert Heil im Grün den

letzten Schliff.

Page 29: die ZWIEBEL 8/9-2012

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Page 30: die ZWIEBEL 8/9-2012

30

gelauscht dieZWIEBEL08/2012

Zweifelsohne gehören Ivete Sanga-lo, Gilberto Gil und Caetano Veloso zu den größten Stars der populären bra-silianischen Musik, kurz MPB. Alle drei stammen aus dem Bundesstaat Bahia im Nordosten und sind stark von afro-

brasilianischen Rhythmen geprägt. Auf dieser gemeinsamen CD präsentieren die drei Ausnahmekünstler 15 bekann-te Klassiker, welche bei einer Show in Rio de Janeiro aufgenommen wurden. Unterstützt von einem 17köpfigen Or-chester, bewegt sich die musikalische Reise stilsicher von „A Novidade“ bis hin zu „Amor Até O Fim“ zwischen Samba,

Pop und Bossa Nova. Mit „A Luz De Tieta“ oder „Se Eu Nao Te Amasse Tanto Assim“ gibt es Hits zu hören, die Publikum, Band und das Trio in Höchstform präsentie-ren. Die wirklich spezielle Performance von Ivete, Gilberto und Caetano rückt die zeitgenössische brasilianische Musik bereits zwei Jahre vor der Fußball-WM nachhaltig in den europäischen Fokus. [fk]

In der deutschen Reggae-Szene sind Martin Zobel und seine Band Soulrise mittlerweile ein fester Begriff. Nach „One Future!“ (2010) erschien jetzt das von der jamaikanischen Reggae-Legende Fully Fullwood in den USA produzierte

Album „Land Of The Free“. Der Jamaika-ner mit Wahlheimat Südkalifornien, der als Musiker und Produzent u.a. schon mit Soul Syndicate, Bob Marley, Lee ´Scratch´Perry und Peter Tosh gearbei-tet hat, traf Zobel bei einer Urlaubsrei-se und bot ihm eine Zusammenarbeit an. Dass die Chemie zwischen Band und Produzent zu 100% stimmte, kann man auf jedem der insgesamt 13 Stü-cke, allen voran der ersten Single „Take It Easy“ locker nachvollziehen. Diese

handgemachte Roots Reggae-Musik hat definitiv internationales Potential. Und da Martin Zobel zudem mit Sängerin Jennifer Washington bei Soulrise eine ebenbürtige Stimme an seiner Seite hat, steht dem großen Durchbruch wenig im Weg. [fk]

Mit einem soliden Line Up, zu dem auch die beiden Kanadierinnen Lindsey O´Connell (u.a. Akkordeon) und Ayron Mortley (Gesang/Gitarre) gehören, hat sich das deutsche Septett mittlerweile fest im musikalischen Spannungsfeld zwischen Rock und Irish Folk etabliert. Mit den 13 Titeln auf „Guide Me Home“ überzeugen die Buccaneers auch Fans von anglo-amerikanischen Vorbildern wie The Real McKenzies, Flogging Molly oder The Pogues. Stücke wie „Last Good-bye“, „Ship Ya Outta Town“ oder The No-mad And The Hun“ zeugen von Qualität und Enthusiasmus. Hier wird Pub-Atmo-sphäre suggeriert, mal rockig-balladesk

den irischen Roots gefrönt oder auf natürliche Sounds (u.a. Banjo, Flöten, Madonline) zum Mitsingen gesetzt. The Buccaneers gelingt es damit perfekt ihr Lebensgefühl auszudrücken. Und damit

hauchen sie dem Genre Folk auf ihrer ei-gene Art und Weise neues, hörenswertes Leben ein. [fk]

12 Jahre lang hat sich das Sextett aus Granada in nahezu gleicher Besetzung der jamaikanischen Musik der 60er Jahre verschrieben, speziell Rocksteady und Reggae. 2008 waren die Los Granadians zuletzt auf einer kurzen Deutschland-Tournee zu erleben und seitdem gab es einige Höhepunkte in der Bandgeschich-te. 2009 ein Auftritt vor Zehntausenden Fans in Mexico-Stadt, die Teilnahme am spanischen Eurovision Song Contest 2011 und nun mit „Reggalactico“ die Veröffentlichung des elften Albums. Den 10 Songs verleihen die Los Granadians dank einer Prise Beat und Rhythm & Blues ein stilvolles Zeitreise-Feeling. In gewohnter Zusammenarbeit mit dem Team Mariconda/Martos aufgenommen, produziert und gemischt, widmet die Band alle Stücke von „Problemas“ über „El Gallo Negro“ bis hin zu „Los Chicos De Oro“ der Erinnerung an Reggae-Legende Desmond Dekker. [fk]

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LosgranaDIansDELEspacIoExtErIorrEggaLactIcoLIquIDatormusIcLImItED

gELauschtAUGUST 2012

Page 31: die ZWIEBEL 8/9-2012

31

dieZWIEBEL08/2012 gelauscht

Das Londoner Trio Belasco wurde 2000 gegründet und ist seitdem in Original-besetzung aktiv. Ihr Mix aus Brit-Pop und UK-Rock ließ Fans und Kritiker be-reits mit dem Mini-Album „Technique“ (2002) jubeln, dem in unregelmäßigen Abständen weitere Veröffentlichungen folgten. Treibende Gitarren-Sounds, un-verkennbare Bass-Linien und die tiefge-henden, emotionalen Vocals von Sänger Tim Brownlow machten Stücke wie „So-mething Between Us“ oder „15 Seconds“ zu Hits. Mit „Transmuting“ liefern sie nun

ihr bis dato bestes und vollständigstes Werk ab, das u.a. die markante Hymne „Moves Like Water“ enthält. Und mit einem Stück wie „Blanket“ beweisen Be-lasco auch, sie können Balladen genauso wie Rock. Und so brauchen die 12 neuen Titel Vergleiche mit Bands wie Coldplay, Radiohead oder Oasis durchaus nicht scheuen. Davon kann man sich dann auch im Oktober bei einer Deutschland-Tournee überzeugen. [fk]

Hinter Ondatropica verbirgt sich eine Allstar-Band um den Kolumbianer Mario Galeano und den Engländer Will Holland, der 2008 durch einen Apple-Werbe-Song weltweit bekannt wurde. Beiden gelingt es auf der Doppel-CD u.a. dank befreundeter Musiker, das musikalische Erbe Kolumbiens, vor allem die latein-amerikanische Volks- und Populärmusik Cumbia neu zu interpretieren. Für die insgesamt 26 Stücke von „Tiene Sabor, Ti-ene Sazón“ über „Bomba Trópica“ bis hin zu „Cien Anos“ bestellten die beiden über 40 Kollegen in das historische Studio des Labels Discos Fuentes in Medellín. Von Pianisten-Legende Juancho Vargas bis hin zur jungen HipHop-Sängerin Ana Ti-joux reicht diese vielfältige musikalische

Begegnung dann auch. Traditionelle Flö-ten, Boogaloo, 70er Jahre Salsa-Beats, Afro-Einflüsse und Akkordeon gehen dabei einen mitreißenden Sound-Clash ein und lassen diese Art der modernen Folklore so durchaus zeitgemäß klingen. [fk]

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Page 32: die ZWIEBEL 8/9-2012

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Für Zweibeiner ist Bamberg ein wunderschöner Ort zum Wohnen. Doch wie lebt es sich in der Unesco-Weltstadt auf vier Pfoten? Wir haben Monty, die Mischlingsdame unserer Redakteurin Katja Kölbl, auf Entdeckungsreise geschickt.

Der Bamberger an sich ist Fremden gegenüber eher etwas – verhalten.

Bei Hunden kann sich diese Einstellung aber rasch ändern. Das bemerke

ich schon bei unserer ersten Station: der Bäckerei Fuchs in der Innenstadt.

Am frühen Morgen trabe ich an der Leine in Richtung Eingangstür. Aber

halt: Hunden ist hier der Zugang verboten. Während Frauchen mich brav

vor der Tür anbindet, werden drinnen Stimmen laut. „Bringen`s nen mit

nei!“ ruft die Bäckereifachverkäuferin hinter der Theke. Überrascht bückt

sich meine Besitzerin, um mich wieder loszumachen. Da ertönt eine an-

dere Stimme. „Naaa, wenn die Chefin des sieht!“ Frauchens Kopf ruckt

wieder nach oben. Dort sieht sie zwei Verkäuferinnen, die mit roten Köp-

fen über die Hundefrage streiten. Seufzend beugt sich Frauchen wieder

Bamberg auf vier Pfoten

Page 33: die ZWIEBEL 8/9-2012

33

dieZWIEBEL08/2012 lebenswertes

33

nach unten, bindet mich fest und holt sich

bei einer dritten Verkäuferin einen Café zum

Mitnehmen.

Bei dem anschließenden Stadtbummel be-

wegen sich die Reaktionen zwischen freudi-

ger Hysterie („Ohhhhhhhhhhhhh, der ist ja

so süß!“) und Ignoranz („Ups. Jetzt wäre ich

beinahe drauf getreten.“). Dafür genieße ich

in der Mittagspause einen vorzüglichen Ser-

vice. Im Cafè DaCaBo bekomme ich ungefragt

einen hellblauen Kübel mit der Aufschrift

„Hund“ vor die Nase gestellt. In der Austraße

steht bei heißen Temperaturen auch vor dem

ein oder anderen Etablissement ein Wasser-

napf.

Überquert hund die natürliche Grenze der

Regnitz und bewegt sich in Richtung Dom,

wird es unangenehm. Zwischen den vielen

Touristenbeinen werden kleinere Hunde

leicht getreten. Frauchen muss mich tra-

gen und erntet dafür sowohl wohlwollende

Schmatzgeräusche („guttiguttigutti“) als

auch Kopfschütteln. Irgendwann fällt mei-

ner Besitzerin mit Schrecken ein, dass sie die

Tütchen für etwaige Hinterlassenschaften

zuhause vergessen hat. Und kein Abfalleimer

mit Hundekotbeuteln weit und breit. Also

werde ich weiter getragen, bis Frauchen in ei-

nem Souvenirladen ein paar Tüten abstauben

kann. Auf vier Pfoten erklimme ich schließlich

den Domberg. Im Gotteshaus sind Hunde na-

türlich verboten. Und wie sieht es nebenan,

in den Räumen der begleitenden Sonderaus-

stellung, aus? Genauso. Frauchen hat nur

eine Chance, an der Führung teilzunehmen:

Ich muss draußen bleiben. Da sie mich aber

ungern eine Stunde lang alleine im Freien sit-

zen lassen will, fragt sie die Dame an der Kas-

se, ob ich nicht im Vorraum warten darf. Ich

darf! Zwar erwägt die Kassiererin, für diesen

Dienst eine zusätzliche Eintrittskarte abzu-

rechnen. Aber schließlich lässt sie mich doch

an die Heizung geknotet in Ruhe – und ohne

Zuzahlung – warten. Dafür bin ich auch ganz

brav und mache keinen Mucks.

Zur Belohnung gehen wir anschließend in

den Hainpark. Hier bemühen sich Radfahrer,

Fußgänger, spielende Kinder und dazwischen

ein paar Hunde, Kollisionen möglichst zu ver-

meiden. Ich bemerke, wie einige Zweibeiner

mein Schnüffeln im Gras kritisch verfolgen.

Jetzt bloß kein Häufchen machen. Aber …

ich muss! Da bemerke ich eine junge Mutter,

die ihr Kind wie einen zusammengefalteten

Klappstuhl über die Wiese hält. Aha! Schnell

wie der Blitz, renne ich hin und tu es dem Kind

nach. Meine Hinterlassenschaft hat Frauchen

weg gemacht. [kk]

Page 34: die ZWIEBEL 8/9-2012

34

lebenswertes dieZWIEBEL08/2012

Kupfer für Leib und Seele

Nicht immer waren die vier grün schimmernden Domtürme, die zum

1000-jährigen Jubiläum scheinbar besonders prachtvoll in den Him-

mel ragen, mit Kupfer bedeckt, sondern bis Mitte des 18. Jahrhunderts

mit Schiefer. Stetige, aufwändige Reparaturen ließen das Domkapitel

1765 in eine Neueindeckung mit Kupfer investieren.

Den Auftrag bekam Tobias Schulz (1719 – 1767), Kupferschmied am

Unteren Kaulberg. Schulz spielte eine wichtige Rolle in der Zunft und

wurde schon ab 1748 mit Reparaturen rund um den Dom beauftragt.

Sogar den Wetterhahn lötete er in schwindelnder Höhe. In diesen Jah-

ren lieferte er auch allerhand Material, wie etwa Nägel für 29 Wetter-

dächer, die rund um die Turmhelme angebracht wurden, den Verfall

aber nicht stoppen konnten.

Ein Unwetter gab den inzwischen morschen Dachstühlen im Oktober

1765 den Rest. Daraufhin ließ das Domkapitel zuerst die Dachstühle

der hinteren Türme abbrechen und verkaufte das anfallende Altkupfer

nach Nürnberg, obwohl dies per Dekret des Fürstbischofs strengstens

verboten war. Altkupfer zu erwerben war zudem alleine Kupferschmie-

demeistern vorbehalten. Über Umwege erwarb Tobias Schulz ausrei-

chend Kupfer, um die nach den Plänen von Johann Michael Küchel aus-

geführten Domtürme einzudecken und bekam prompt den Auftrag.

Mitte des Jahres 1766 begann Tobias Schulz mit den Arbeiten am ers-

ten hinteren Turm. Es folgte der zweite hintere Turm, der bis Jahres-

ende mit einem neuen, glanzvollen Dach versehen wurde. 40 bis 45

Zentner Kupfer wurden je Turm verbaut. Die Arbeit der Kupferschmie-

demeister für die beiden hinteren Türme samt Material ließ sich das

Domkapitel rund 560 Gulden kosten.

Für die Erneuerung der Turmhelme bei den vorderen Osttürmen im

darauffolgenden Jahr 1767 wurden 1030 Kupfertafeln für rund 800

Gulden inklusive Lohn berechnet. Seine Arbeiten am Dom konnte To-

bias Schulz jedoch nicht abschließen. Am Silvesterabend des Jahres

1767 stürzte er bei dem Vorhaben, noch eine Kleinigkeit am Knopf des

südöstlichen Turms richten zu wollen, in die Tiefe und starb. Wegen

seiner Verdienste rund um den Dom wurde er ehrenvoll im Domkreuz-

gang bestattet.

Der Dom mit seinen grünen Turmdächern zieht im Jahr seines 1000-jährigen Jubiläums alle Blicke auf sich. Das Unternehmen, das als einstmalige Kupferschmiede die Dächer der Domtürme ausstattete, existiert bis heute und hat sich mit seinen Produkten einer der ältesten Traditionen in der Bierstadt verschrieben.

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Wetterfest seit 1767: die

Kupferdächer der Westtürme

des Bamberger Doms

Page 35: die ZWIEBEL 8/9-2012

dieZWIEBEL08/2012 lebenswertes

Aus den „Kupferschmieden des Domkapitels“

von einst ist über die Jahrhunderte hinweg

ein erfolgreicher Industriebetrieb geworden,

der sich am Rande der Stadt auf den Bau

von Brauereianlagen spezialisiert hat. Heute

leitet Johannes Schulz-Hess das Familien-

unternehmen Schulz in zehnter Generation

und blickt auf eine 335-jährige Geschichte

zurück. Seine Vorfahren waren nicht nur Kup-

ferschmiede, sondern auch Ideengeber, Visi-

onäre und zugleich Traditionalisten, die als

Pioniere ihrer Zeit die Entstehung der Bam-

berger Industrie maßgeblich prägten.

Im 19. Jahrhundert, als Bamberg noch statt-

liche 65 Brauereien verzeichnete und Bier

als Hauptnahrungsmittel galt, florierte das

Geschäft rund um den Gerstensaft. Schulz,

für Braukessel aller Art Ende des 19. Jahrhun-

derts ein gefragter Hersteller in der Region,

arbeitete eng mit Mälzern, Brauern und Hop-

fenhändlern zusammen.

Mit der Herstellung von Brauereiequipment,

Brauereimaschinen und Apparaten entstand

die moderne Bierproduktion. In den 1920er

Jahren kamen Destillier- und Sterilisations-

geräte, während der Zeit des großen Brau-

ereisterbens in den 1970er Jahren kurzfristig

sogar Weintanks hinzu. Der Beginn der Auto-

matisierung ließ das Unternehmen 1973 mit

seiner automatischen Sudhaussteuerung

Vorreiter in Bezug auf moderne Brauereianla-

gen werden. Erweiterte Produktionsanlagen,

zahlreiche Innovationen und internationale

Kunden machten Schulz zu einer Marke, die

inzwischen in 55 Ländern vertreten ist und

110 Mitarbeiter beschäftigt. Im Trend liegen

mittelständische Brauereianlagen zur Her-

stellung von regionalen Bierspezialitäten.

„Nach den weltweiten Konzentrationspro-

zessen von Brauereien in den vergangenen 20

Jahren gibt es vielerorts wieder eine Rückkehr

zur Vielfalt, indem mittelständische Brauerei-

en gegründet werden, die vor Ort produzie-

ren und regionale Vertriebswege nutzen“,

sagt Johannes Schulz-Hess.

Wie die jahrhundertealte Tradition des Brau-

ens, so ist auch Schulz als das älteste Un-

ternehmen der Stadt hier verwurzelt. „Das

Unternehmen zukunftsfähig für die nächste

Generation zu machen, ist meine größte Her-

ausforderung“, sagt Johannes Schulz-Hess im

Hinblick auf seine beiden Söhne Anton und

Ferdinand. Im nächsten Jahr, dem 336. der

Firmengeschichte, wird Anton eingeschult.

[dp]

35

Visitenkarte, 1850

Komplettlösung: Schulz liefert nicht nur Brauanlagen, sondern auf Wunsch auch die Architektur

Page 36: die ZWIEBEL 8/9-2012

36

gelesen dieZWIEBEL08/2012

Deutschland, die Nachkriegsjahre. Wie viele junge Menschen, junge Männer vor allem, hatten die Chance, ihren bes-ten Freund aus der Schulzeit vor dem Krieg noch einmal wiederzusehen? Karl hat dieses Glück und trifft Theo wieder. Beide sind sie inzwischen verheiratet: Karl mit Edith, der aus Ostpreußen ge-flohenen Jugendliebe, die gegen jede Vernunft an ihre Karriere als Pianistin glaubt. Theo mit Viola, dem Mädchen mit den Storchenbeinen, das schon zu einer Zeit für Karl geschwärmt hat, als dieser mit Mädchen noch so gar nichts anzufangen wusste.

Als Karl sich von seiner Frau trennt, stößt Viola zu Silvester 1952 mit ihm an: „Karl braucht eine neue Frau!“ Dass sie in die-sem Plan eine Hauptrolle spielen soll,

ahnen beide, doch ob am Ende Liebe oder Freundschaft siegen, das sei hier nicht verraten. Viel Zeitkolorit aus jenen Jahren, als der Aufbruch in den Wohl-stand schon zu ahnen war. Während im Hintergrund die Schrecken und Traumata des Kriegs ihren Einfluss auf die Lebens-läufe der jungen Männer nehmen. Ein Buch für Zeitzeugen, nicht minder aber für deren Nachkommen. [hb]

Viele Berufstätige träumen davon, die wenigsten realisieren es: einfach den De-ckel zu machen und nach Hause gehen. Der Starpianist Marek Olsberg tut‘s, und zwar mitten in der Hammerklaviersona-te, vor gebannt lauschendem Publikum. Damit ändert sich sein Leben komplett – und nicht nur das seine. Manche Kon-zertbesucher werden von diesem Ereig-nis nicht minder aus der Bahn geworfen. Zum Beispiel Esther, die ihre Freundin mit dem Konzertbesuch über die noch frischen Wunden der Scheidung hin-wegtrösten will und bei der verfrühten

Heimkehr bemerkt, dass auch ihr Mann auf Abwegen ist. Oder Sophie, die dem Pausensekt stärker zuspricht als ihr gut tut – sie hat aber auch allen Grund dazu.

Im neuen Buch des Schweizer Autors Alain Claude Sulzer verweben sich die Schicksale der Protagonisten, verschlin-gen sich ineinander wie in einer Fuge – ein wahrlich polyphoner Roman. Und ein Leben nach dem anderen gerät „Aus den Fugen“: ein neuerlicher Beweis für die Schmetterlingstheorie, nach der ein Flügelschlag einen Sturm auslösen kann. Selbst wenn es der Schlag eines Konzert-flügels ist. [hb]

Zeitreisen und Paralleluniversen – ver-trägt sich das mit Sten Nadolny, der die Langsamkeit nicht nur entdeckte, sondern auch sorgsam pflegt? Sehr gut sogar, wenn der wohlsituierte Richter Wilhelm Weitling – durch einen Boots-unfall, unfreiwillig – nicht in ein fernes Universum oder die Zukunft, sondern in die eigene Jugend zurückreist. Dort, im selben kleinen Dorf am Chiemsee, be-trachtet er aus einer Verborgenheit, die ihn ebenso schützt wie betrübt, die Ent-

wicklung seines jugendlichen Ichs. An die Stelle des vergeblichen Wunsches, sich selbst vor Irrwegen zu bewahren, treten schon bald philosophische Betrachtun-

gen über die Unausweichlichkeit eines Lebenslaufs – und die Alternativen dazu. Weitling findet sich mit seinem Dasein zwischen den Zeiten zunehmend gut zu-recht – wäre da nicht die Ungewissheit, was währenddessen mit seinem eigent-lichen Leben geschieht.Ein tiefgründiger Roman ohne Schwer-mut, der sich Zeit nimmt, um mit der Zeit zu spielen. Wie stets bei Nadolny auf einem hohen sprachlichen Niveau, unter dem die Lesefreundlichkeit nicht leiden muss. [hb]

Ist das makaberes Timing oder nur ein Zufall? Drei Wochen vor Erscheinen des populärwissenschaftlichen Titels „Lone-some George oder Das Verschwinden der Arten“ stirbt der Titelheld im Alter von rund 100 Jahren. George war der letzte bekannte Vertreter der Pinta-Riesenschildkröte – letzte Vermehrungs-versuche mit verwandten Arten waren erfolglos geblieben.George war schon länger prominent, das Aussterben seiner Art absehbar. Doch täglich vollzieht sich dieser Prozess an-onym und hundertfach – Schätzungen zufolge, denn die meisten Arten sind noch gar nicht entdeckt. Einerseits ist das Aussterben ein natürlicher Bestand-teil der Evolution. Andrerseits greift eine besonders aggressive Spezies namens Homo Sapiens so massiv in die Natur ein, dass sich selbst starke Populationen nicht mehr halten können. Als Beispiel sei nur die Wandertaube genannt, von

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gELEsEnAUGUST 2012

Page 37: die ZWIEBEL 8/9-2012

37

dieZWIEBEL08/2012 gelesen

der ein 1866 in Nordamerika über 14 Stunden durchziehender Schwarm auf 3 Milliarden Exemplare geschätzt wur-de. Die Tiere wurden intensivst bejagt – selbst zur Schweinemast verwendete man das Fleisch. Am 1. September 1914

starb der letzte Vogel seiner Art in einem Zoo in Cincinnati.Beispiele wie dieses führt der Biologe und Journalist Lothar Frenz auf und er-zählt über die Mechanismen des Lebens und Sterbens. Das meiste steht uns noch bevor: Wissenschaftler befürchten, dass in den nächsten 50 Jahren die Hälfte der heute noch vorhandenen Arten verschwunden sein wird. Über die Fol-gen für uns (falls wir nicht dazugehö-ren) kann auch er nur spekulieren, das aber mit sehr viel Hintergrundwissen. [hb]

Zum Schönen in der Literatur, an den Künsten überhaupt, zählen (auch), ganz wie im wirklichen Leben, die Verbindun-gen, die Alliancen und Assoziationen. Wie man von Eich zur Biennale kommt und einem immer wieder lesenswer-ten Buch? Die „Absage“ Wolfgang Hil-desheimers geht so: „Günter Eich hat / abgesagt. Er sei leider / tot, lasse zwar grüßen, / doch lege er Wert auf / die Feststellung: / das Zeitliche habe er / nicht gesegnet.“ Der vor zwei Dekaden im graubündischen Poschiavo Verstor-bene – in den Achtzigern nächtigte er einmal im „Messerschmitt“ und dürfte auch das „Schlenkerla“ aufgesucht ha-ben, um Eich, im Geiste, zuzuprosten – ist der Lisanormalleserin vor allem durch seine (Biennale, Biennale) 1977 erstver-öffentlichte Mozart-Biographie bekannt. Deren Wurzeln liegen „in einer niemals nachlassenden aktiven Verehrung Mo-zarts“ und dem „Wunsch nach Doku-

mentation dieser Verehrung“. Hildeshei-mer schrieb keine trockene Biographie, sondern erkundete in einer hellwachen Prosa den Weg des Schöpferischen. Will-kommene Ergänzungen sind ein Bildteil, der etwa Mozarts Kinder Karl und Franz Xaver Wolfgang zeigt, und eine Zeittafel. Sie verzeichnet Reisen (im September 1790 ging es über Regensburg, Nürn-berg, Würzburg und Aschaffenburg nach Frankfurt), Kompositionen, Krankhei-ten, den kulturhistorischen Kontext. Als Johannes Chrysostomus Wolfgangus

Theophilus (lat. Amadeus) Mozart am 5. Dezember 1791 um ein Uhr nachts stirbt, erlischt ein unfassbar großer Geist, ein „unverdientes Geschenk an die Mensch-heit, in dem die Natur ein einmaliges, wahrscheinlich unwiederholbares – je-denfalls niemals wiederholtes – Kunst-werk hervorgebracht hat“. Grund genug, sich mit Mozart zu beschäftigen, mit

seiner Musik, aber auch seiner Vita. Hil-desheimer macht es möglich. [jg]

Geheimnisvoll ist ja bereits der Name des Autors: P.M. – ein Pseudonym, das auf die seinerzeit häufigsten Initialen im Telefonbuch zurückgeht: Peter und Paul, Meier oder Müller, egal: der 1947 geborene und in Zürich arbeitende Autor P.M. beschäftigt sich in seinen Romanen vorzugsweise mit gesellschaftlichen Al-ternativentwürfen. So fordert er denn auch in seinem neuesten Werk „das gute Leben und Luxus für alle“. Was klingt wie der Werbeslogan einer Supermarktkette ist in Wahrheit eine spannende Reise durch Toscana, Provence oder auch Paris, zugleich aber auch eine Reise durch die Geschichte der letzten Jahrzehnte. Und das alles ausgehend vom Tagebuch eines gewissen Roberto Manetti, dessen Leser auf geheimnisvolle Weise verschwinden. [sb]

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Page 38: die ZWIEBEL 8/9-2012

38

lebenswertes dieZWIEBEL08/2012

Kellersaison mit Gerupftem

Bamberg hat ja viele bemerkens-werte Attraktionen – dazu zählen auch und vor allem die Bierkeller. Für Touristen besonders faszinie-rend ist die Tatsache, dass man auf einige Kellern sogar seine Brotzeit mitbringen kann. Für alle Einhei-mischen ein Grund mehr, öfter mal auf den Keller zu gehen: Man geht aus, kommt unter die Leute – und speist trotzdem nicht aufwändiger als daheim. Ein echter Klassiker auf dem Brotzeitteller ist natürlich der fränkische Gerupfte. Für alle die in diesem Jahr Ferien in Bamberg ma-chen, stellt die ZWIEBEL (die sich übrigens im Gerupften pudelwohl fühlt) ein paar internationale Vari-anten des Klassikers vor.

Gerupfter Orient:

200 g Frischkäse

200 g Schafskäse

1 Glas Paprikapaste (Ajvar)

3 gepresste Knoblauchzehen

1 EL Olivenöl

Paprikapulver

Die Zutaten miteinander

verrühren und zu Fladenbrot

oder Baguette servieren.

Afiyet olsun!

Gerupfter Nordseebrise:

200 g Quark

50 g Crème fraîche

150 g Krabben

Dill, Tomatenmark, Pfeffer und

Salz

Quark, Crème fraîche

miteinander verrühren, ca. 100

g Kraben klein schneiden und

hinzufügen, mit Gewürzen

abschmecken und restlichen

Krabben garnieren. Dazu

schmeckt Vollkornbrot oder

Pumpernickel.

Goudn Aftiet!

Gerupfter Smørrebrød:

200 g Räucherlachs, ganz

feingeschnitten

100 g Sahne leicht geschlagen

3 EL Saure Sahne

Zitronensaft, Salz, Pfeffer,

Kerbel

Alles miteinander vermengen

und mit Gewürzen

abschmecken, besonders

lecker auf Tostbrot oder

Kräckern.

Velbekomme!

Gerupfter Tadsch Mahal:

1 Glas Erdnussbutter

1 TL Sambal Olek

2 gepresste Knoblauchzehen

Sojasauce, Limetten-oder

Zitronensaft, etwas Wasser

Zutaten vermengen, nach

Geschmack würzen und soviel

kaltes Wasser hinzufügen, dass

eine cremige Konsistenz entsteht.

Schmeckt auf Pita oder Fladenbrot.

Rasawath aharak!

Page 39: die ZWIEBEL 8/9-2012

39

dieZWIEBEL08/2012 lebenswertes

Unsere Jubiläumstage19.-22.09.2012

Pamina. Mitten in der Austraße.

„Ich bedanke mich für Euer Vertrauen und freue mich darauf mit Euch zu feiern.“

Eure

Katharina Müllerschön

Austraße 1496047 BambergTel.: 0951 - 5099399Fax: 0951 - [email protected]

JAHRE

Gerupfter Akropolis:

2 rote, klein gewürfelte

Paprikaschoten

3 gepresste Knoblauchzehen

1 EL Olivenöl

2 EL Ouzo

100 g Schafskäse

Salz, Pfeffer, nach Belieben Kräuter

Alles vermischen und mit

Fladenbrot oder Baguette servieren.

Kali sas orexi!

Gerupfter Adria:

4 kleine. gewürfelte Tomaten

2 gepresste Knoblauchzehen

3 EL geriebenen Parmesan

3 EL Mascarpone

3 EL Basiklikum

8 schwarze gehackte Oliven

Olivenöl, Salz, Pfeffer

Zutaten vermischen,

abschmecken und zu Ciabatta

oder Weißbrot reichen.

Buon appetito!

Gerupfter Speedy Gonzales

1 Avocado

1 fein gewürfelte Tomate

1 kleiner Bund kleingeschnittener

Frühlingszwiebeln

Limettensaft, Kreuzkümmel,

Salz, Pfeffer und Chilipulver zum

Abschmecken

Aus den Zutaten eine cremige

Masse rühren und auf Baguette

oder Fladenbrot genießen.

Buen provecho!

Gerupfter Alpenblick:

100 g Tiroler Schinken in feinen

Streifen

150 g Topfen/Quark

3 EL Sahne

2 EL geriebener Rohmilchkäse

Schnittlauch, Bärlauch, Salz und

Pfeffer

Hierzu schmecken Vinchgauer

oder Schüttelbrot besonders fein.

An Guatn!

Bamberger Gerupfter

300 g Camembert

50 g Butter

2 EL Frischkäse

1 Zwiebel

Paprika, Kümmel, Salz und Pfeffer

Etwas Bier

Schnittlauch

Zutaten vermengen, mit den Gewürzen

abschmecken. zu Brezeln oder Laugengebäck reichen.

An Guudn!

Page 40: die ZWIEBEL 8/9-2012

40

bamberger kulturleben dieZWIEBEL08/2012

Befindet sich Bamberg dank der Landesgartenschau in diesen Sommer ohnehin im Ausnahmezustand, so wird in der Woche vom 6. bis 12. August noch eine Attrakti-on obendrauf gepackt: das Tucher Blues- & Jazzfestival. Über 40 Bands aus dem In- und Ausland swingen im

Herzen der Weltkulturerbestadt – auf den zwei Haupt-bühnen an Maxplatz und Gabelmann treffen Funk, Soul, Blues, Dixie, Big-Band-Sound als auch Latin-und Gipsy-Swing aufeinander. Und das alles bei freiem Ein-tritt.

Eine swingende Veranstaltung:

Eine musikalische Expedition

unternimmt Mardigrass.bb am

Freitag abend auf dem Maxplatz:

karawanengleich schaukelt die

fantasievoll-schräge Musik über

die Bühne, sehr

handgemacht, und

viel zu entdecken.

Als hätte England

die Kolonien nie

aufgegeben.

Wahrscheinlich der

witzigste Act des

Festivals.

Luis Frank hat die

Wiedergeburt des

Buena Vista Social

Club hautnah

miterlebt: über

Jahre war er bei

allen Livekonzerten

an der Seite von

Compay Segundo. Mit

seiner eigenen Band

Soneros De Verdad

tritt er das Erbe des

Son Cubano an. Am

Donnerstagabend auf

der Maxplatzbühne.

Page 41: die ZWIEBEL 8/9-2012

41

dieZWIEBEL08/2012 bamberger kulturleben

Jazz & Blues im Herzen der Stadt

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„Nu Gypsy“ nennen !DelaDap

(unten) ihren Mix aus Roma-Gypsy-

Roots, schickem Jazz und Urban

Electronics. Zu hören am Mittwoch,

8.8. um 19.30 Uhr auf dem

Maxplatz.

Bereits zum sechsten Mal präsentiert sich Bamberg als oberfränki-

sche Jazzmetropole und mit jedem Jahr gewinnt das Festival an An-

ziehungskraft. Wenn Abend für Abend auf den öffentlichen Plätzen

die Musik verklingt, ertönen neue heiße Rhytmen in zahlreichen Gast-

stätten und Lokalen der Altstadt. Und mehr noch: Selbst der Landkreis

mischt inzwischen lautstark mit – so werden beispielsweise auch

Hallstadt und Buttenheim mit einem entsprechenden Programm von

sich hören lassen.

Sein Vater war sicher der bekannteste Hooker, doch auch Großvater

Will Moore oder die Geschwister Zakiya und Robert haben sich dem

Blues verschrieben. John Lee Hooker Jr. hat seinen eigenen Mix: „zwei

Teile R&B, ein Teil Jazz und ein fetter Teil ‚down home blues‘“ ist sein

Rezept für einen groovigen Dienstagabend auf dem Maxplatz.

Page 42: die ZWIEBEL 8/9-2012

42

Eine halbe Stunde ZuwendungEine Fahrt mit Angelika Schmidt ist eine emotionale Achterbahn. Im 30-Minuten-

Takt betritt man an der Seite der ambulanten Pflegekraft der Diakonie Bamberg-Forchheim fremde Wohnzimmer und streift bewegende Schicksale im Zeitraffer.

Von Katja Kölbl

gesundheit dieZWIEBEL08/2012

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Page 43: die ZWIEBEL 8/9-2012

dieZWIEBEL08/2012 gesundheit

Die Vorstellung, auf die Hilfe eines fremden

Menschen angewiesen zu sein, macht mir

Angst. Wie muss man sich fühlen, wenn man

sich nicht mehr alleine anziehen kann, nicht

selbständig die Toilette erreicht und um jeden

Handgriff bitten muss? Es könnte doch jeden

treffen – auch mich. Ein Unfall, eine Krank-

heit und plötzlich liegt das eigene Schicksal

in der Hand einer Fremden. Ich hoffe, dass es

diese Person dann gut mit mir meint. So wie

Angelika Schmidt mit ihren Patienten.

DIEgutEInDEnschLEchtEnZEItEn:hELEnEunDhorstB.

Gerne würde ich Frau B. fragen, wie alles be-

gonnen hat. Wie sie ihren Mann kennenge-

lernt hat, was für ein Mensch er war, ob sie

zusammen glücklich waren. Aber Frau B. ist

schwerhörig. Man muss schreien, um sich Ge-

hör zu verschaffen. Aber brüllend intime Fra-

gen stellen, das geht nicht. Mit lauter Stim-

me macht die 88-Jährige wieder wett, was

der Besucher ihr an Lautstärke schuldig ist.

Sie redet einfach los, mit blitzenden Augen

und einem ansteckenden Lachen. „Das habe

ich bis vor kurzem alles alleine gemacht“, er-

klärt sie immer wieder stolz, während Angeli-

ka Schmidt ihrem Mann Medikamente in die

Magensonde spritzt. Die Krankenschwester

und Pflegewirtin hilft Frau B. morgens und

abends, den 83-Jährigen aus und ins Bett zu

bringen. Er kann nicht sprechen, nicht essen,

sich kaum bewegen. „An guten Tagen strei-

chelt er meine Hand“, sagt die 38-Jährige und

blickt ihren Patienten prüfend an. „Heute ist

kein guter Tag.“ Dann manövrieren die bei-

den Frauen Horst B. im Rollstuhl ins Schlaf-

zimmer. 16.00 Uhr, Schlafenszeit. Länger als

sechs Stunden kann der Mann, der vor über

20 Jahren einen schweren Schlaganfall erlit-

ten hat, nicht sitzen. „Das tut ihm weh“, sagt

Angelika Schmidt und streichelt sachte über

den gebeugten Rücken. Mithilfe eines hölzer-

nen Rutschbretts wuchten die beiden Horst B.

ins Bett, streifen ihm die Kleidung von dem

schmalen Körper und legen Saugkompres-

sen auf seine dünnen Oberarme. „Seit dem

Schlaganfall hängt die Unterlippe herunter

und der Speichel tropft ihm aus dem Mund“,

erklärt Frau B. und zieht ihrem Mann die

Lippe ein wenig nach oben. Seit 25 Jahren

pflegt die Rentnerin ihren schwerstbehinder-

ten Gefährten. Seit drei Jahren braucht sie

dabei Hilfe. Ihre größte Angst ist, dass ihre

Kraft irgendwann nicht mehr ausreicht und

Horst B. ins Pflegeheim muss. „Das überlebt

er nicht lange“, sagt sie und erzählt, wie ihr

Mann nach einer Woche im Pflegeheim ho-

hes Fieber bekam und ins Krankenhaus muss-

te. Dort lag bereits seine Gattin und erholte

sich von einer Gallen-OP. „Da waren wir dann

zusammen im Hospital, das war eine Gaudi“,

sagt Helene B. - und lacht. Tatsächlich ist die

gute Verfassung von Horst B. ein Phänomen,

das Angelika Schmidt oft bei Patienten beob-

achtet, die von Angehörigen intensiv gepflegt

werden. „In einem Heim müsste er stündlich

umgebettet werden, damit er nicht wund-

Foto

: Kat

ja K

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Erst ein nettes Wort, dann das Medikament: Zwei Mal am

Tag kommt Angelika Schmidt in das Haus des Ehepaars

und hilft bei der Pflege des 83-Jährigen Patienten.

Page 44: die ZWIEBEL 8/9-2012

gesundheit dieZWIEBEL08/2012

44

liegt. In seinem Zuhause schläft er seit Jahren

immer auf derselben Seite und hat nicht ein-

mal Druckstellen.“

DIEWEIssEnEngEL

Angelika Schmidt hat dem Tod schon oft ins

Auge gesehen: Die Krankenschwester und

Pflegewirtin arbeitet seit 1998 bei der Dia-

konie Bamberg-Forchheim. Seit 2007 ist sie

Leiterin der Ambulanten Pflege und für 20

Pflegekräfte und vier Hauswirtschafterinnen

verantwortlich. Zu den Aufgaben gehören

Familienpflege (beispielsweise bei Risiko-

schwangerschaften), Alten- und Krankenpfle-

ge, Beratungsbesuche bei Angehörigen kör-

perlich und geistig behinderter Menschen,

Unterstützung im Haushalt (um die Angehö-

rigen zu entlasten) und die Sterbebegleitung

von Menschen jedes Alters. Der Anteil alter

Menschen liegt bei den Patienten bei etwa

80 Prozent.

Trotz ihrer Führungsposition ist die 38-Jäh-

rige jeden Tag auf der Straße unterwegs. In

einem der kleinen, weißen Diakonieautos

mit violetter Schrift besucht sie die Patien-

ten im Stadtgebiet. Fünf „Touren“ haben die

Pflegekräfte – drei in der Stadt, eine in Mem-

melsdorf und eine im Aurachtal. Während

des Frühdienstes helfen die Pflegekräfte vor

allem beim Aufstehen und der Morgentoilet-

te. Im Spätdienst geht es mehr um Fürsorge.

Etliche Patienten müssen „nur“ daran erin-

nert werden, ihre Medikamente einzuneh-

men. Bei diesen Besuchen plaudert Angelika

Schmidt ein wenig, erkundigt sich beiläufig

danach, ob genügend Essen im Kühlschrank

ist und wie der letzte Arztbesuch war und be-

reitet die Pillenbox für den nächsten Tag vor.

Noch ein kurzer Blick auf den schmerzenden

Fuß oder das Bild des Enkelchens – dann geht

sie wieder. „Es ist schwierig, mit den Kassen-

leistungen das abzudecken, was gewünscht

ist“, erklärt sie. 99 Cent zahlt die Pflegekasse

beispielsweise für die Leerung eines Urin-

beutels. Dafür fährt die Pflegekraft durch die

ganze Stadt, plaudert, tröstet und hilft vor

Ort bei ein, zwei weiteren Dingen. „Trotzdem

muss das Geld irgendwie reinkommen“, sagt

die Leiterin. Bei vielen Patienten gelinge dies

über die so genannten Kombinationsleistun-

gen, erklärt sie. Das heißt, der Pflegedienst

und die Angehörigen „teilen“ sich das Pfle-

gegeld für den Patienten. Dann klingelt das

Handy. Angelika Schmidt hat Rufbereitschaft

und abwechselnd Mitarbeiterinnen, Patien-

ten und Angehörige am Apparat. Wenige Mi-

nuten später stoppt das Auto wieder. Foto

: Kat

ja K

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Page 45: die ZWIEBEL 8/9-2012

dieZWIEBEL08/2012 gesundheit

45

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Der Sommer ist für Martin K. die schlimms-

te Jahreszeit. Die Hitze legt einen Schalter in

seinem Gehirn um und lässt die Kraft aus den

Armen schwinden. Doch ohne seine Arme ist

der 57-Jährige hilflos. Seit 15 Jahren leidet er

an Multipler Sklerose (MS). „Die fortschrei-

tende, nicht die schubweise Form“, erklärt er

gleich und ergänzt: „Gegen die schubweise

wurde schon ein Medikament gefunden.“

Martin K. lässt nicht viele Fragen offen. Mit

entwaffnender Ehrlichkeit erzählt er von sei-

nem Leben und der Angst, der Familie lästig zu

sein. „Ich kann nichts alleine machen. Keinen

Joghurtbecher öffnen, mir etwas zum Trinken

holen oder alleine auf die Toilette. Nichts. Ich

bin ein Problem für meine Familie.“ Was soll

man darauf antworten? Angelika Schmidt

hört zu und nimmt den quälenden Gedan-

ken mit Humor die Spitze. Sie lässt sich nicht

herunterziehen. Ich schon. Ich kann mir gut

vorstellen, dass es eine Ehe belastet, wenn

die Ehefrau dem Gatten mit einem Zäpfchen

zum täglichen Stuhlgang verhelfen muss.

Dass es Martin K. unangenehm ist, wenn er

neben seiner schlafenden Frau im Bett liegt

und Spasmen seine Beine zu Trommelstö-

cken machen, die nicht ruhighalten wollen.

Dass die Hilflosigkeit ihn wütend macht, weil

er sich gerne selbst versorgen würde, wäh-

rend Ehefrau und Sohn in der Arbeit sind.

Und es doch nicht kann. Darum kommt An-

gelika Schmidt vorbei, um seinen Urinbeutel

zu leeren. Das dauert drei Minuten. Wieder

drei Minuten Abhängigkeit. Um seine Frau zu

entlasten, würde er „das Stuhlgangproblem“

gerne an den Pflegedienst abgeben. Eine Leis-

tung, die in die sogenannte „Verhinderungs-

pflege“ fallen kann. Das sind Dienste, die der

Ambulante Dienst übernimmt, wenn kein

Angehöriger vor Ort ist, der sie erfüllen kann.

Für diese Tätigkeiten stellt die Pflegekasse im

Jahr 1550 Euro zur Verfügung. Einmal Stuhl-

gang kostet die Pflegekraft aber 60 Minuten

und den Patienten 30 Euro, ist somit also nur

an 50 Tagen möglich. 50 Tage, um ein biss-

chen mehr Mann und weniger Pflegefall zu

sein. „Am schlimmsten ist die Hilflosigkeit“,

wiederholt Martin K. Dann bittet er Angelika

Schmidt, für ihn einen Joghurtbecher zu öff-

nen. [kk]

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Page 46: die ZWIEBEL 8/9-2012

46

dieZWIEBEL08/2012 verteilung

hIErfInDEnsIEDIEZWIEBEL–EInEausWahLVonausLagEstELLEn

AOK Bamberg Pödeldorfer Straße

Aposto Geyerswörthstraße

Apotheke in der Hainstraße Hainstraße

Bäckerei & Café Stuber Zweidlerweg

Bäckerei Seel Gaustadter Hauptstr.

Bamberger Silberschmiede Letzengasse

Bamberger Tourismus Geyerswörthstraße

Bar Central Lange Straße

Barockhotel am Dom Vorderer Bach

Betten Friedrich Obere Königstraße

Biomarkt Endres Moosstraße

Blumen Hohe Nürnberger Straße

Bolero Judenstraße

bvd Kartenservice Lange Straße

Cador Obstmarkt

Café Abseits Pödeldorfer Straße

Cafe Rondo Schönleinsplatz

Café Villa Remeis St.-Getreu-Straße

CariThek Obere Königstraße

City-Markt Massak Fleischstraße

coffee fellows market, Hallstadt

Delikatess-Müller Obere Königstraße

Denns Biomarkt Obere Königstraße

der Brotladen Fleischstraße

ducke inneneinrichtung Kettenbrückstraße

ebl Naturkost Magazinstraße

Edeka aktiv markt Stadter Gaustadter Hauptstr.

Edeka Döll Ottostraße

Edelmetallstudio Bamberg Siechenstraße

Eiscafe buonissimo Obere Brücke

Ergotherapie Albert Marktplatz, Hallst.

Fachzentrum MEDICUM Heinrichsdamm

Fahrradhandel Löwenbrücke Äußere Löwenbrücke

Gärtnerei Böhmerwiese Heiliggrabstraße

Geigenberger Troppauplatz

Greifenklau Laurenziplatz

Gunreben Holz kreativ Jäckstraße

Hampel Textil GmbH Promenadestraße

Hautnah Kärntenstraße

Historisches Museum Domplatz

Hoffmanns steak & fisch Schillerplatz

Hotel Altenburgblick Panzerleite

Hotel Central Promenadestraße

Hotel Goldener Adler Hallstadt

Hotel Weierich Lugbank

Hotel Zum goldenen Anker Untere Sandstraße

Hübscher Grüner Markt

Hümmer's Service Shop An der Breitenau

Immerland Promenadestraße

Juwelier Bauer Lange Straße

K&K Gewürzladen Jäckstraße

Knippen Hörakustik Franz-Ludwig-Straße

Konditorei Emmie Altenburger Straße

Konditorei Graupner Lange Straße

Kongress- und Konzerthalle Mußstraße

Kosmetik Eigenberger Theatergassen

Kulturamt Bamberg Hauptwachstraße

Kunstkontor Obere Brücke

Magic Mungo Vorderer Graben

Martin-Apotheke Grüner Markt

Mauerblümchen Spielwaren Kleberstraße

Mohren-Haus Obere Brücke

nahkauf Friedrich-Ebert-Str.

Obstmarkt No 6 Obstmarkt

Optik Dassler Kleberstraße

Optik Demmler Franz-Ludwig-Straße

Parfümerie Silvy Hahn Grüner Markt

Physio Team Hohlstein Schwarzenbergstr.

Pia´s Cafe Kleberstraße

Point Fitness Center Geisfelder Straße

Poldi - Mode für Kinder Dominikanerstraße

Radiologie Bamberg Willy-Lessing-Straße

Radsport Käs Nürnberger Straße

Reisebüro L'TUR Franz-Ludwig-Straße

Restaurant Domterrassen Unterer Kaulberg

Restaurant Josch Untere Königstraße

Rewe Rudel Würzburger Straße

Rewe-Markt Weich OHG Pödeldorfer Straße

Ristorante dal Pelloni Untere Königstraße

Salon Gitte Am Luitpoldhain

Schmidt Küchen by Neuss Biegenhofstr., Hallst.

Schuh Krügel Fleischstraße

Sozialstiftung Buger Straße

Speer Damenmode Lange Straße

St. Hedwig-Apotheke Franz-Ludwig-Straße

St. Kilian Apotheke Bamberger Str. Hallst.

Stadtbücherei Bamberg Obere Königstraße

Stadtmarketing Obere Königstraße

Suppenplantage Schranne

Tambosi Promenadestraße

Tandem Hotel Untere Sandstraße

Tante Emma Laden Michelsberger Straße

tegut Ludwigstraße

tegut Michelinstr., Hallst.

Theater am Michelsberg Am Michelsberg

Villa Concordia Concordiastraße

Villa Geyerswörth GbR Geyerswörthstraße

VR Bank Bamberg Marktplatz, Hallst.

WMF Bamberg Grüner Markt

Zahnarztpraxis Dr. Müller Hainstraße

ZWIEBELsuchttrocKEnEspLätZchEn!Für die Zwischenlagerung während der Verteilung sucht die ZWIEBEL sicheren und trockenen Platz für eine Palette – idealerweise am Rand der Fußgän-gerzone. Max. 1-2 Tage am Monatsende. Hinweise an Tel. 519395-0 – danke!

Page 47: die ZWIEBEL 8/9-2012

47

dieZWIEBEL08/2012 cartoon – gerd bauer

illustriert die ZWIEBEL jeden Monat mit einem seiner typischen

Cartoons, die das fränkische Lebensgefühl auf den Punkt bringen.

Gerd Bauer

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ausgehen dieZWIEBEL08/2012

concILIummusIcumschLosssEEhofso,5.8.2012,19.00uhr

VEnEZIanIschEsfEstKonZErtmItWErKEnVonVIVaLDI,gaBrIELIunDgaLuppI

JuDEnstrassEnfEstJuDEnstrassEfr+sa,17.+18.8.2012

DasKLEInEfEstmItgutErLaunE

parsIfaLLIVEcInEstarKInosa,11.8.2012,15.45uhr

LIVE-üBErtragungInhDunDsurrounD-sounDVonDEnBayrEuthErfEstspIELEn

BamBErgErKammErorchEstErrosEngartEn,DompLatZfr,3.8.2012,20.00uhrsa,4.8.2012,20.00uhr

mItDEmruBIKonquartEtt(fr)unDDEmKammErchorauDIDa(sa)

sommErInschLossWErnsDorfschLossWErnsDorfsa,11.8.2012,18.00uhr

aLtEmusIKausDEmsonnIgEnsüDEnmItDErcapELLaantIqua–WEItErEtErmInE

VErZWEIgtKunstraumKEssELhausmI15.8.2012,18.00uhr

VErnIssagEZurgrossEnJahrEsausstELLungDEsBErufsVErBanDsBILDEnDErKünstLEroBErfranKEn

LEsungVILLaconcorDIamI,8.8.2012,19.00uhr

stIpEnDIatharaLDgrILLLIEstaussEInEmWErK

VoLKsLIEDErsIngEnmIchELsBErghaupttErrassEsa,11.8.2012,17.00uhr

fröhLIchErgEsangIngEmEInschaft,ZWangLosunDfrEuDIg

hausfEsthofBräuaBfr,17.8.2012,18.00uhr

20JahrEhausfEst–BuntEsprogrammmItrEIchLIchmusIK

BLuEs-unDJaZZfEstIVaLmaxpLatZunDgaBELmann6.BIs12.8.2012

40BanDsspIELEnJaZZ,BLuEs,souLunDVIELEsmEhrInDErInnEnstaDt–EIntrIttfrEI!

hEutELEIDErKEInKonZErtfIschErEIDI+mI,7.+8.8.2012,20.00uhr

KrEIsLEr-aBEnDmItarnDrühLmannunDJürgEnhEImüLLEr

orgELKonZErtDommI,15.8.2012,20.00uhr

chrIstIanhEIss,DomKapELLmEIstErausEIchstättanDErgrossEnorgELDEsDoms

thEatErsommErschLossgEyErsWörth6.BIs18.8.2012

JEDEnaBEnDEInanDErEsthEatErstücKausDEmrEpErtoIrEDEsfränKIschEnEnsEmBLEs

orgELKonZErtst.mIchaELmI,15.8.2012,17.00uhr

BrIxI–WIEDErmann–VIVaLDI–BErWaLD

KunstpaVILLonhaInso,5.8.2012,10.00–19.00uhr

DIEBamBErgErKünstLEr-gruppEmonoptErosstELLtIhrEWErKEInDEnhaInpaVILLonsaus

ausgEhEnAUGUST 2012

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dieZWIEBEL08/2012 ausgehen

4.musIKsaLonVILLaconcorDIafr,28.9.2012,17.00uhr

KomponIstInnEnDamaLsunDhEutE–KonZErtunDgEsprächsrunDE

crIstIncLaasspIEgELsaaLDErharmonIEsa,15.9.2012,20.00uhr

DasnEuEpaLaIshoLtDIEpoEtIschEsängErInmItIhrEmtrIoWIEDErnachBamBErg

sommErKInoschLossgEyErsWörthaBmI,29.8.2012

11tagEKInomItschönEmVorprogrammImInnEnhof–BEIJEDEmWEttEr(aussErschnEE)

1.pIcKnIcKKonZErtschLossrEIchmannsDorfso,9.9.2012,15.00uhr

DInErEnBLanc(pIcKnIcKKorBmItBrIngEn)aufDErschLossWIEsE–mItDEmBamBErgErstrEIchquartEtt

25JahrEmächärDErE.t.a.-hoffmann-thEatErs0,16.9.2012,18.00uhr

grossEgaLafürDEnBamBErgErKaBarEttIstEnunDJongLEur

tourDErhoffnungKLInIKumBamBErgsa,18.8.2012,17.15uhr

BEnEfIZ-raDtourmItpromInEntErBEsEtZung

sanDKIrchWEIhsanDgEBIEtaBDo,23.8.2012

BamBErgsKLassIKEr

ZWIEBELtrEtErfEsthEILIggraBstrassEaBfr,14.9.2012

EhrLIchfränKIschEsWochEnEnDEmItmusIK,schafKopfunDgutErLaunE

gogoL+mäxBrauErEIhönIg,tIEfEnELLErnsa,22.9.2012,20.00uhr

DIEspDKuLturaghoLtZWEIBEgnaDEtEmusIKcLoWnsInsELLErtaL.hörEnunDLachEn.

schooschEEtam-thEatErammIchELsBErgfr,21.9.2012,20.00uhr

prEmIErEDEsnEuEnthEatErstücKsVonKLaus-KarLKrausmItgIsELaVoLKunDJohannaWagnEr-ZangL

LEsungVILLaconcorDIaDI,28.8.2012,19.00uhr

stIpEnDIatJochEnschImmangLIEstaussEInErutopIE„nEuEmIttE“

EBrachBarocKKaIsErsaaLEBrachsa+so,1.+2.9.2012,17.00uhr

KammErorchEstErmItsoLIstEnspIELtu.a.Bach,VIVaLDI,hänDEL

EnsEmBLEuntErWEgsrosEngartEn,nEuErEsIDEnZfr+sa,31.8.+1.9.2012,20.00

strEIchErtrIomItsopranVoLKsLIEDEr(fr),rücKErt-unDrosEnLIEDEr(sa)

VonoBEnhEraBcLuBKauLBErgfr,21.9.2012,20.00uhr

prEmIErEDEsnEuEnprogrammsmItursuLagumBschunDstEfanBach

DIEtErnuhrKonZErthaLLEfr,28.9.2012,20.00uhr

DErgrossmEIstErZWIschEncomEDyunDKaBarEtt–unDDamItgEnauamrIchtIgEnpLatZ

EnrIquEugartEschLosssEEhofsa,18.8.2012,19.30uhr

DErVIZEWELtmEIstErDEsaKKorDEonsImDuoVIrtuosomItrauLaLVarELLos

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E.t.a.-hoffmann-thEatErE.T.A.Hoffmann-Platz 1 Telefon 873030www.theater.bamberg.de

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JaZZcLuBBamBErgObere Sandstr. 18 Telefon 53740www.jcbamberg.de

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LIchtspIELKIno&cafEUntere Königstr. 34 Telefon 26785www.lichtspielkino.de

LIVEcLuB/haassäLEObere Sandstr. 7 Telefon 53304www.live-club.de

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morphcLuBObere Königstr. 39 Telefon 0170/4230208www.morphclub.org

stäDtIschEmusIKschuLELuitpoldstr. 24 Telefon 509960www.musikschule.bamberg.de

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staDtBüchErEIBamBErgObere Königstr. 4a Telefon 981190stadtbuecherei-bamberg.de

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