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ARBEIT = {SEMINARARBEIT, ABSCHLUSSARBEIT} im Fach : OPERATIONS RESEARCH AND BUSINESS INFOMATICS gestellt von : Univ.-Prof. Dr.-Ing. Günter SCHMIDT Thema : Formale Richtlinien sowie Hinweise zum Vortrag bearbeitet von Name : Dr. Esther Mohr E-Mail : [email protected] Adresse : Postfach 15 11 50 D-66041 Saarbrücken

DIPLOMARBEIT · Web viewDie Nummerierung beginnt im Inhaltsverzeichnis mit "Seite II". Das Titelblatt wird also mitgezählt, aber nicht nummeriert. Der Hauptblock und das Literaturverzeichnis

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ARBEIT = {SEMINARARBEIT, ABSCHLUSSARBEIT}

im Fach : OPERATIONS RESEARCH AND BUSINESS INFOMATICS

gestellt von : Univ.-Prof. Dr.-Ing. Günter SCHMIDT

Thema : Formale Richtlinien sowie Hinweise zum Vortrag

Abgabetermin : leer lassen, füllt das PA WiWi aus

Spätester Beurteilungstermin : leer lassen, füllt das PA WiWi aus

bearbeitet von

Name : Dr. Esther Mohr

E-Mail : [email protected]

Adresse : Postfach 15 11 50D-66041 Saarbrücken

1 Formale Richtlinien....................................................................................................................1

1.1 Das Literaturverzeichnis....................................................................................................1

1.2 Zusatz für Abschlussarbeiten.............................................................................................1

2 Aufbau eines Vortrags................................................................................................................1

2.1 Foliengestaltung................................................................................................................1

2.2 Vortragsstil.......................................................................................................................1

3 Hinweis zur Zeitplanung............................................................................................................1

4 Zu diesem Text..........................................................................................................................1

A Ausflug in die Rhetorik..............................................................................................................1

II

1 Formale Richtlinien

Deckblatt:

Schriftgröße:

Schriftart:

Zeilenabstand:

Überschriftgröße:

Rechter, unterer und oberer Seitenrand:

Linker Seitenrand:

Analog zu diesem Dokument

11 pt

Times New Roman

1,5

Fett, je nach Gliederungspunkt 16 pt, 14 pt, 12 pt

2 cm

3 cm

Bitte nichts unterstreichen!

Gliederungspunkte in der Form 1, 1.1, 1.1.1 etc.

Die Seiten vor dem Hauptblock werden fortlaufend mit römischen Ziffern nummeriert. Die

Nummerierung beginnt im Inhaltsverzeichnis mit "Seite II". Das Titelblatt wird also mitgezählt, aber

nicht nummeriert. Der Hauptblock und das Literaturverzeichnis werden mit arabischen Ziffern

nummeriert, beginnend mit "1".

Abbildungs- und Tabellenunterschriften ebenfalls in Schriftgröße 11 pt.

Abbildungen und Tabellen sind fortlaufend zu nummerieren.

Die schriftliche Ausarbeitung sollte folgenden Aufbau aufweisen:

Inhaltsverzeichnis

Hauptblock

Literaturverzeichnis

ggf. Abbildungsverzeichnis

ggf. Tabellenverzeichnis

ggf. Variablenverzeichnis

ggf. Abkürzungsverzeichnis

Anhang

1.1 Das Literaturverzeichnis

Zitationen gemäß folgender Vorgaben:

Artikel in Zeitschriften:

[KSW95]        Kravchenko, S. A., Sotskov, Y. N., Werner, F., Optimal schedules with infinitely large

stability radius, Optimization 33, 271-280, 1995

[Sch96a]         Schmidt, G., Modelling production scheduling systems, International Journal of

Production Economics 46/47, 109-118, 1996

1

Beiträge in Sammelwerken verschiedener Autoren:

[Sch96b]         Schmidt, G., Scheduling models for workflow management, in: Scholz-Reiter, B.,

Stickel, E. (Eds.), Business Process Modelling, Springer, Berlin, 67-80, 1996

[Ull76]            Ullmann, J. D., Complexity of sequencing problems, in: Coffmann, Jr., E. G., (Ed.),

Scheduling in Computer and Job Shop Systems, John Wiley, New York, 1976

Bücher:

[Sch99]           Schmidt, G., Informationsmanagement, Springer, Berlin, 2. Auflage, 1999

Proceedings:

[BSS00]          Braun, O., Schmidt, G., Sotskov, Y. N., Two-machine n-job flow-shop problem with

limited machine availability, Proceedings of the 14th workshop on discrete

optimization, TU Freiberg, Germany, 70-73, 2000

Dissertationen:

[Bra02]           Braun, O., Ablaufplanungsprobleme mit beschränkter Verfügbarkeit der Prozessoren

und beschränkter Anzahl der Präemptionen, Dissertation, Universität des Saarlandes,

Saarbrücken, 2000

[Bre00]           Breit, J., Heuristische Ablaufplanungsverfahren für Flowshops und Openshops mit

beschränkt verfügbaren Prozessoren, Dissertation, Universität des Saarlandes,

Saarbrücken, 2000

Working Paper / Research Reports / etc.:

[KBFS97]       Kubiak, W., Blazewicz, J., Formanowicz, P., Schmidt, G., A branch and bound

algorithm for two machine flow shops with limited machine availability, Research

Report RA-001/97, Institute of Computing Science, Poznan University of Technology,

Poznan, 1997

[KE88]            Kao, T. Y., Elsayed, E. A., Performance of the LPT algorithm in multiprocessor

scheduling, IE working paper, Rutgers University, New Jersey, 88-109, 1988

[Ked70]          Kedia, S. K., A job scheduling problem with parallel processors, Unpublished Report,

Department of Industrial Engineering, University of Michigan, Ann Arbor, 1970

Internet / Webpages:2

[URL01]          http://die-betreffende-homepage/XY.htm

                        Zugriff am: Datum des Zugriffs angeben

Persönliche Unterhaltung / Interview:

[MWS03]         Name des Gesprächspartners, Besprechung am: Datum, an welchem das Gespräch

stattgefunden hat.

1.2 Zusatz für Abschlussarbeiten

Zitationen:

Im Textteil der Abschlussarbeit sind zusätzlich die betreffenden Seitenzahlen in die eckigen

Klammern hinzuzufügen, beispielsweise [Sch02, S. 122-123].

Um wortwörtliche Zitate von sinngemäßen Entlehnungen zu unterscheiden, sind die

wortwörtlichen Zitate in Anführungszeichen zu setzen.

Ausarbeitung:

1. Sofern beim jeweiligen Prüfungsamt nur ein Exemplar abgegeben werden muss, muss am

Lehrstuhl ein weiteres Exemplar der Arbeit abgegeben werden, so dass insgesamt ZWEI

Exemplare am Lehrstuhl vorhanden sind.

2. Eine CD mit einer editierbaren elektronischen Version der Arbeit sowie allen weiteren

Quellen muss ebenfalls am Lehrstuhl abgegeben werden.

3. Die Bearbeiter können nach Abschluss einer Abschlussarbeit von ihrem Betreuer zu einer

mündlichen Erläuterung / Vortrag ihrer Arbeit aufgefordert werden.

2 Aufbau eines VortragsIm inhaltlichen und gedanklichen Aufbau eines Vortrags ist der Vortragende grundsätzlich frei, es

gibt kein einheitliches Schema. Allerdings sollte ein Vortrag grundsätzlich über die folgenden Teile

verfügen:

Einleitung: Ziel des Vortrags; behandelte Problemstellung; Ausblick auf das Kommende;

Zuhörer motivieren.

Mittelteil: Detaillierte Darstellung der Problemstellung; Vorstellung der in der Literatur

aufgezeigten Lösungsmöglichkeiten; Kritik; wenn möglich, eigenen Lösungsvorschlag

vorstellen und Beweis für die Eignung als Lösung erbringen.

Schluss: Nicht nur eine Zusammenfassung geben, sondern die Hauptgedanken verdichten,

einen Ausblick geben; kurz: gesagt: der Schluss sollte „sitzen“.

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Wichtig ist, dass der Aufbau eines Vortrags immer zwei Aspekten folgen sollte: der Sache

(Sachebene) und dem Hörer (Beziehungsebene). Die Beziehungsebenen werden im Detail in

zahlreichen Rhetorikbüchern beschrieben, Vertiefung des Themas „Rhetorik“ sei auf Anhang A

sowie die beiden folgenden Bücher verwiesen:

[Lem00] Lemmermann, H., Lehrbuch der Rhetorik. Redetraining mit Übungen, MVG, 2000,

ISBN: 3478812275

[Ruh00] Ruhleder, R., Rhetorik, Kinesik, Dialektik. Redegewandtheit, Körpersprache,

Überzeugungskunst, Rentrop Verlag, Bonn, 2000, ISBN: 3812501430

2.1 Foliengestaltung

Folien können die Wissensvermittlung wesentlich unterstützen, eine angemessene Gestaltung der

Folien bedarf jedoch etwas Übung. Einige Aspekte sind eher künstlerischer Natur und hängen vom

individuellen Geschmack ab, jedoch auch die PowerPoint-Mustervorlagen enthalten gestalterische

Grausamkeiten! Dennoch gibt es einige einfache Regeln, die Sie unbedingt beachten sollten, um die

Lesbarkeit der Folien zu garantieren:

Vermeiden Sie Scans von Tabellen und Zeichnungen aus Büchern oder Zeitschriften.

Wählen Sie die richtige Schriftgröße. Die Mustervorlagen von PowerPoint geben hierfür

einen ganz guten Anhaltspunkt. Denken Sie immer daran, dass Indizes von Formelzeichen

und Bildbeschriftungen ebenfalls eine lesbare Größe haben müssen.

Verwenden Sie nur eine Schriftart ohne Serifen (also z.B. nicht TIMES sondern

HELVETICA). Das Schriftbild wird so klarer und damit auch auf Entfernung leichter lesbar.

Es lohnt sich, Farben einzusetzen. Jedoch sollten die Farben die Vermittlung des Inhalts

unterstützen und nicht davon ablenken. (Smarties-Effekte vermeiden!) Die Farbgebung sollte

auf allen Folien konsequent durchgezogen sein, hierzu bietet es sich an Stilvorlagen zu

verwenden oder eigene Stilvorlagen zu erzeugen (Folien Master in PowerPoint). Vermeiden

Sie Graustufen oder helle Farben auf den Folien. Starke Kontraste sind auch bei schlechten

Lichtverhältnissen gut zu sehen.

Der Folienhintergrund sollte nicht zu unruhig sein und das Schriftbild (auch farblich) nicht

stören.

Bei der Anzahl der verwendeten Folien sollten Sie bedenken, dass im Mittel jede Folie ca. ein

bis zwei Minuten der Vortragszeit kostet, also: 20min Vortrag = ca. 12-15 Folien!

Text auf Folien: Kurz! Am besten, Sie verwenden Schlagwörter. Ganze Sätze lenken die

Zuhörer meist vom akustischen Teil des Vortrags ab und sind weit weniger einprägsam.

Überlegen Sie, welche Konzepte sich graphisch darstellen lassen. Wo immer möglich, sollten

Sie Grafiken einer rein textuellen Darstellung vorziehen, da diese wesentlich schneller

verstanden und besser behalten werden.

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Wenn Sie die Folieninhalte animieren möchten, überlegen Sie sich gut, an welchen Stellen

das sinnvoll ist und was Sie damit bezwecken wollen und schalten Sie die Klänge ab!

Grundsätzlich gilt: es sollten nur Sachverhalte animiert werden, die tatsächlich eine

„Bewegung“ darstellen. Beispielsweise der Datenfluss in einem Netzwerk.

Verwenden Sie nur wenige Formeln und mathematische Gleichungen pro Folie. Denken Sie

daran, dass Sie alles erklären müssen, was auf der Folie zu sehen ist.

Eine Schlussfolie mit den Worten „Vielen Dank für die Aufmerksamkeit“ oder ähnlichem

unterstützt Ihr professionelles Auftreten.

2.2 Vortragsstil

Auch erfahrene Vortragende haben vor und während ihres Vortrags einen erhöhten Adrenalinspiegel.

Eine gewisse Aufgeregtheit ist daher auch bei Ihnen durchaus normal. Wenn Sie sich gewissenhaft

vorbereitet haben, gibt es allerdings keinen Grund, feuchte Hände zu bekommen. Hier einige

Hinweise für einen guten Vortragsstil:

Versuchen Sie nicht, Ihre Nervosität durch eine besonders saloppe Haltung oder Sprache zu

überspielen. Sprechen Sie stattdessen ruhig und mit einfachen Worten. Sprechen Sie frei;

Unterstützung finden Sie auf den Folien.

Sprechen Sie in Richtung der Zuhörer. Halten Sie Blickkontakt mit den Zuhörern; das erhöht

deren Aufmerksamkeit und Sie erkennen sofort, ob Sie verstanden werden. Es ist legitim, auf

der Projektionswand oder dem Notebook nach einem Begriff zu suchen, drehen Sie sich

danach aber wieder zu Ihren Zuhörern.

Wenn Sie auf den Folien Grafiken verwenden, erklären Sie sie. Ein Bild sagt mehr als tausend

Worte, aber nur, wenn man weiß, was es sagen soll.

Achten Sie darauf, dass Sie das Projektorlicht nicht abdecken; alle Zuhörer sollten freie Sicht

auf die Projektion haben.

Nehmen Sie einen langen Zeigestock zum Erklären. Sollte das nicht möglich sein, zeigen Sie

mit dem ganzen Arm auf den gerade wesentlichen Punkt. Falls Sie einen Laserpointer

verwenden, nutzen Sie ihn sparsam. Ein Laserpointer zittert immer!

Abwechslung bringt der Einsatz verschiedener Medien. Neben Folien können Sie z.B. auch

Tafel, Video etc. einsetzten. Erkundigen Sie sich aber zuvor, ob das gewünschte Medium

überhaupt zur Verfügung steht und in der von Ihnen beabsichtigten Weise in den Vortrag

eingebaut werden kann.

Bemühen Sie sich, Hochdeutsch zu sprechen. Ein stark idiomatisch gefärbtes Hochdeutsch

wird nicht von allen verstanden.

Die unauffällige Verwendung einer Uhr zur Vortragszeitüberwachung ist sehr sinnvoll. Legen

Sie Ihre Armbanduhr neben den Computer. So erkennen Sie frühzeitig, ob Sie das Tempo

anziehen müssen. Aber werden Sie nicht hektisch, lassen Sie lieber eine Folie ganz weg.

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Bitten Sie nach Möglichkeit einen Kollegen im Auditorium Ihnen Unauffällig ein

Handzeichen zu geben, falls der Vortrag zu leise oder zu laut ist bzw. die Folien nicht lesbar

oder verdeckt sind.

Nach Ihrem Vortag gibt es Gelegenheit, Fragen zu stellen. Vergraben Sie sich während der

Fragezeit nicht in das Sortieren Ihrer Unterlagen oder das Wechseln zur entsprechenden Folie,

sondern konzentrieren Sie sich auf das Beantworten der Fragen.

3 Hinweis zur ZeitplanungImmer wieder kommen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Zeitnot. Das liegt meist daran, dass

Abgabe- sowie Vortragstermin „ja noch so weit weg“ ist. Bedenken Sie, dass das die Arbeit ein

wichtiger Pflichtteil des Studiums ist und auch so behandelt werden sollte:

Beginnen Sie möglichst bald, die Unterlagen, die Sie von Ihrem Betreuer erhalten haben, zu sichten.

Eine ergänzende Literaturrecherche erfordert oftmals sehr viel Zeit. Wenn Sie Artikel oder Bilder von

Webseiten verwenden möchten, vergessen Sie nicht, die Webadresse zu notieren, da Sie alle

verwendeten Quellen später referenzieren müssen. Lieber einmal zuviel „zu den Favoriten

hinzufügen“ anklicken als eine Seite erneut suchen.

Nach dem Sichten der Unterlagen empfiehlt es sich, eine Gliederung der Ausarbeitung zu erstellen.

Diese Gliederung muss dann mit dem Betreuer abgesprochen und von ihm für gut befunden werden.

Die Gliederung ist mehr Arbeit als man denkt, denn die gesamte Struktur der späteren Arbeit muss

dafür bekannt sein.

Der nächste Schritt ist die schriftliche Ausarbeitung. Wenn Sie zwischendurch Zweifel über den

Aufbau oder den Inhalt haben, wenden Sie sich an Ihren Betreuer. Bemühen Sie sich, die Arbeit zwei

Wochen vor dem Abgabetermin beendet (nicht abgegeben) zu haben. Die paar Korrekturen, die dann

vielleicht noch kommen, können Sie locker dann einarbeiten.

4 Zu diesem TextDieser Text ist mit den Jahren gewachsen. Die erste Form, die wir zurückverfolgen konnten, stammt

von Tim Lüth, Bernd Welz und Uwe Nassal, die damals an der Universität Karlsruhe (TH) am Institut

für Prozessrechentechnik, Automation und Robotik tätig waren. Überarbeitet wurde dieses Papier

dann von Oktober 2000 am IAIM der Universität Karlsruhe (TH) von Oliver Burgert und Tobias Salb.

Nochmals überarbeitet wurde der Text im Juni 2007 durch Esther Mohr, im März 2008 durch

Christian Gasper, und im Oktober 2011 erneut durch Esther Mohr am ITM an der Universität des

Saarlandes. Rechtschreibkorrekturen wurden zuletzt im Oktober 2011 vorgenommen.

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A Ausflug in die Rhetorik

A.1 Einleitung und Disclaimer

Die folgenden Ausführungen zur Redekunst basieren auf persönlichen Erfahrungen aus einem

Seminar zum Thema Rhetorik sowie dem zugehörigen Begleitskriptum1. Es wird kein Anspruch auf

Vollständigkeit oder Korrektheit erhoben. Die Aussagen sind vielmehr als unverbindliche Ratschläge

zur Erlangung eines guten Redestils zu verstehen, die ein jeder nach Gusto beherzigen möge. Einige

Aussagen beziehen sich ausschließlich auf die im alltäglichen Leben weit verbreitete „Meinungsrede“

oder „Argumentationsrede“ (ich will jemandem meinen Standpunkt kundtun bzw. mein Gegenüber

von einer Sache überzeugen). Entsprechende Stellen, welche für einen Sachvortrag so nicht zutreffen,

sind gekennzeichnet („Meinungsrede:“ oder „Argumentationsrede:“).

A.2 Elemente der Rede

Die einem Redner zur Verfügung stehenden rhetorischen Mittel lassen sich vier unterschiedlichen

Bereichen zuordnen: Sprechtechnik, nonverbaler Bereich, sprachliche Gestaltung und Aufbau. Alle

vier Bereiche sind bei der Vorbereitung einer Rede zu berücksichtigen. Aufbau und sprachliche

Gestaltung können weitgehend im Voraus geplant werden, während Sprechtechnik und nonverbales

Verhalten vor allem bei der Durchführung der Rede zum Tragen kommen. Zur Vorbereitung sollte der

Redner sich vergewissern, welche Voraussetzungen seine Zuhörer mitbringen (Vorkenntnisse,

Kenntnis von Begriffen, Interessen, Erwartungen) sowie aus welchem Anlass und in welchem Umfeld

die Rede gehalten wird.

Sprechtechnik

Hier geht es um die physikalische oder rein artikulatorische Seite des Sprechens. Es geht hierbei um

folgende Punkte, welche untereinander in Wechselbeziehung stehen:

Aussprache (Deutlichkeit, Lautstärke). Die Aussprache sollte deutlich und resonanzreich

erfolgen. Verbreitete Aussprachefehler sind die Verwendung von Verlegenheitslauten („äh“,

„ah“ sowie „ne“) sowie eine „feuchte“ Aussprache.

Betonung (laut – leise). Die Betonung wirkt sinnbetonend oder sinnändernd. Sie sollten

betont sprechen und die Sinnträger hervorheben, jedoch mit dem Mittel der Betonung

sparsam umgehen, da zu viele Betonungen die Konturen verwischen.

Stimmführung (hoch – tief). Der Wechsel zwischen hohen und tiefen Stimmlagen gibt der

Sprache größere Dimensionen und macht das Zuhören angenehmer. Ein weit verbreiteter

Fehler ist das Beenden von Aussagesätzen mit hoher Stimmlage (anstatt die Stimme zu

senken).

Sprechfluss (schnell – langsam). Drei häufige Fehler im Sprechfluss sind zu schnelles

Sprechen, zu gleichförmiges Tempo und zu abgehackte Sprechweise. Hieraus ergeben sich

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auch die Hinweise: Langsam sprechen, fließend sprechen, das Sprachtempo variieren sowie

Unwichtiges raffen, Wichtiges langsam vortragen.

Pausen. Die bewusst gesetzte rhetorische Pause ist sinngebend, bereitet auf das Kommende

vor (und erzeugt somit Spannung) und lässt dem Zuhörer Zeit, über das Gesagte

nachzudenken (und erhöht dadurch dessen Wirkung).

Die sprechtechnischen Mittel müssen dem unterschiedlichen Inhalt und Anlass einer Rede angepasst

sein. Die folgende Tabelle zeigt Möglichkeiten, sich in der Sprechweise abzuwechseln (natürlich gibt

es auch andere):

Ziel Sprecherisches Mittel Wendet sich an:

Darstellung von Sachverhalten Sprechfluss Den Intellekt

Kundgabe von Gefühlen Stimmführung Die Emotion

Überzeugung Betonung Intellekt und Emotion

Nonverbaler Bereich

Im nichtsprachlichen Bereich lassen sich vier Ebenen zu unterscheiden:

Blickkontakt. Der Augenkontakt ist die wichtigste Brücke zwischen Redner und Zuhörer. Am

besten ist es, durch ruhiges Wandern der Augen verschiedene Personen immer wieder einzeln

anzusehen (2 – 4 Sekunden). Vor einem größeren Publikum sollte man den Blick regelmäßig

über alle Zuschauergruppen wandern lassen. Schlechte Angewohnheiten sind stereotypisches

Hin- und Herdrehen des Kopfes, ruckartige Bewegungen, ständige Blicke über die Zuhörer

hinweg, an die Decke oder ins Manuskript.

Mimik. Die Mimik sollte zum Gesagten passen (kein lachendes Gesicht zu einer Grabrede).

Der Grundton der Mimik sollte natürlich, freundlich und verbindlich sein.

Gestik. Eine gute Grundhaltung für die Hände ist das Ineinanderlegen auf Gürtelhöhe oder das

lockere Hängen lassen von Armen und Händen. Ungeschickt sind Kugelschreiber in der

Hand, Hände in den Taschen, verschränkte Arme oder gefaltete Hände. Die Gestik sollte aus

den oben genannten Grundhaltungen erfolgen, zur Rede passen und sparsam sein. In der

Regel nur mit einer Hand gestikulieren (beide nur als Ausdruck besonders starker Emotion

verwenden). Sprechrhythmusgesten und Zeigefingergesten aufs Publikum sind zu vermeiden.

Gestik sollte nicht einstudiert wirken und dem gesprochenen Wort um einige

Sekundenbruchteile vorauseilen.

Körperhaltung. Die Körperhaltung sollte beim Zuhörer einen lockeren, sicheren und gelösten

Eindruck machen. Vermeiden Sie unkontrolliertes Hin- und Herlaufen, rhythmische Wechsel

von Schulter oder Beinen, Standbein und Spielbein (schräge Körperhaltung) sowie Rücken-

oder Seitenlage des Körpers. Wählen Sie eine leichte Schrittstellung und stehen Sie mit

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beiden Beinen fest auf dem Boden. Verlagern Sie das Gewicht auf die Fußballen und bleiben

Sie möglichst ruhig stehen.

Sollten Sie sich durch die obigen Vorschläge eingeengt fühlen, so steht es Ihnen natürlich frei,

eine Ihrer Persönlichkeit angemessenere nonverbale Verhaltensweise anzunehmen.

Sprachliche Gestaltung

Die sprachliche Gestaltung einer Rede wird in drei Aspekte unterteilt:

Wortwahl. Die Hauptregel bei der Wortwahl lautet: Schlicht, treffend, anschaulich und

abwechslungsreich. Verwenden Sie keine vulgären Ausdrücke oder Jargonworte, meiden Sie

abgegriffene Formeln („die brennende Frage ist“), verzichten Sie auf Fremdwörter, so weit

möglich und vermeiden Sie alles, was Ihrer Rede Unbestimmtheit verleiht („Ding“, „Sache“,

„eigentlich“, „vielleicht“).

Satzbau. Sprechen Sie nicht in Schachtelsätzen, verwenden Sie kurze Sätze. Bilden Sie vor

allem Hauptsätze und Aktiv-Sätze (statt Passiv).

Stilmittel. Rhetorische Darstellungsmittel dienen dazu, dem Hörer den Redeinhalt

anschaulich, spannend und eindringlich darzubieten. Die Wirkung der Aussage soll damit

gesteigert werden.

Einige Stilmittel, die sich aus den zahllosen, in der Antike bekannten, bis in unsere Zeit erhalten

haben, sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt (Beispiele werden nur für weitgehend

unbekannte Stilfiguren angegeben):

Rhetorisches Mittel Wirkung Beispiel

Beispiel, Einzelheit Anschaulich -Vergleich Anschaulich -

Bild (Metapher) Anschaulich „Ein Herz aus Stein“Kurzerzählung Anschaulich „Rockefeller hat in einer Woche

Millionen verdient, konnte aber nur 5 Dollar am Tag für Essen ausgeben, da er krank war und

von Brei leben musste“Wiederholung Eindringlich -

Verdeutlichung Eindringlich -Raffung Eindringlich =zusammenfassende, prägnante

Wiederholung in wenigen Sätzen: „Ihre Wortwahl sei also schlicht, treffend, anschaulich

und abwechslungsreich“Ausruf Eindringlich „Das dürfen wir nicht

zulassen!“Zitat Eindringlich -

Stabreim (Alliteration) Eindringlich Aneinanderreihung von Wörtern mit selbem

Anfangsbuchstaben: „Menschen

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wohnen in Höhlen Hütten und Häusern“

Kreuzstellung (Chiasmus) Eindringlich „Die Welt ist groß, klein ist der Verstand“ d.h. es ist eine rhetorische Figur bei der

Satzglieder (Subjekt, Prädikat, Objekt) nach dem Schema

ABC-CBA kreuzweise entgegengesetzt in ansonsten

parallelen (Teil-)Sätzen angeordnet werden.

Steigerung (Klimax) Spannend „Gut wäre es, sich zu einigen, besser wäre es, dies noch heute zu tun und am allerbesten ist es,

gleich zu handeln“Kette Spannend „Es geht um Umweltschutz.

Umweltschutz im Sinne…“Vorbehalt Spannend Für den Antrag der AEG ist

sicherlich die Konjunktur verantwortlich. Aber es gibt

auch noch andere Ursachen…Überraschung (Sustentio) Spannend „Selbsterkenntnis ist der beste

Weg zur Verstellung“ oder„Ich liebe starke Getränke.

Daher bestelle ich an der Bar immer Milch.“

Wortspiel Ästhetisch, Anschaulich „Niemals zuvor haben so viele so wenigen so viel zu

verdanken gehabt“Anspielung (Allusion) Ästhetisch, Anschaulich „De Gaule ist nicht Hitler“

Umschreibung (Periphrase) Ästhetisch, Anschaulich „Das schönste Bundesland der Welt“ (Saarland)

Übertreibung (Hyperbel) Ästhetisch, Anschaulich „todmüde“; „blitzschnell“; „Schneckentempo“; „wie Sand

am Meer“ Scheinwiderspruch (Paradoxon) Ästhetisch, Anschaulich „Dieser Politiker war schon ein

Fossil, als er noch lebte“Einschub Kommunikativ, Zuhörer

einbeziehend"Bei euch, ihr Herrn, kann man das Wesen gewöhnlich aus dem

Namen lesen."

(Goethe, Faust I) Vorgriff/Einwand-voraus-

nahme (Prolepsis)Kommunikativ, Zuhörer

einbeziehend„Sie können nun einwenden,

dass…“Scheinfrage (rhetorische Frage) Kommunikativ, Zuhörer

einbeziehend„Dürfen wir so etwas

befürworten?“Tabelle 1: Stilmittel

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