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Demenz Demenz - - eine Krankheit eine Krankheit verstehen verstehen Stefanie Auer Stefanie Auer Integra Integra 2008 2008 ALZHEIMERHILFE ALZHEIMERHILFE

Dr. Stefanie Auer - Demenz - eine Krankheit verstehen · Demenz- eine Krankheit verstehen Stefanie Auer Integra 2008 ALZHEIMERHILFE. Alois Alzheimer (1864-1915) ... Microsoft PowerPoint

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DemenzDemenz-- eine Krankheit eine Krankheit verstehenverstehen

Stefanie AuerStefanie Auer

IntegraIntegra 20082008

ALZHEIMERHILFEALZHEIMERHILFE

Alois Alzheimer (1864Alois Alzheimer (1864--1915)1915)

Neurologe, PsychiaterNeurologe, Psychiater1901: Begegnung mit 1901: Begegnung mit Auguste D.Auguste D.1906: Vorstellung einer 1906: Vorstellung einer geistigen Erkrankung geistigen Erkrankung ––GedGedäächtnisverlust, chtnisverlust, StimmungsschwankungStimmungsschwankung1911 gibt 1911 gibt KraepelinKraepelin der der Krankheit ihren Krankheit ihren Namen: Namen: Morbus Morbus AlzheimerAlzheimer

AUGUSTE D.AUGUSTE D.

„„Ich habe mich Ich habe mich sozusagen sozusagen verloren.verloren.““

Unterschiedliche Unterschiedliche DemenzformenDemenzformen

Alzheimer DemenzAlzheimer Demenz(nach DSM IV)(nach DSM IV)

GedGedäächtnisbeeintrchtnisbeeinträächtigung chtigung undundStStöörung der Sprache rung der Sprache oderoderbeeintrbeeinträächtigte Fchtigte Fäähigkeit Bewegungsfolgenhigkeit Bewegungsfolgenauszufauszufüühren hren oderoderUnfUnfäähigkeit, Gegensthigkeit, Gegenstäände nde wiederzuerkennenwiederzuerkennen

oderoderbeeintrbeeinträächtigtes Planen und Organisierenchtigtes Planen und Organisieren

wesentliche Beeintrwesentliche Beeinträächtigung des tchtigung des tääglichen glichen LebensLebensschleichender Beginnschleichender BeginnKlarheit des Klarheit des BewuBewußßtseinstseinsnicht verursacht durch andere psychiatrische nicht verursacht durch andere psychiatrische

Beispiele RisikofaktorenBeispiele RisikofaktorenLebensalter : Lebensalter : Evidenz 1Evidenz 1

Genetische Faktoren (APOE 4, Genetische Faktoren (APOE 4, TrisomieTrisomie 21): 21): Evidenz 1Evidenz 1

Depressionen in der Anamnese: Depressionen in der Anamnese: Evidenz 2Evidenz 2

KKöörperliche Inaktivitrperliche Inaktivitäät: t: Evidenz 2Evidenz 2

Niedrige Schulbildung: Niedrige Schulbildung: Evidenz 2Evidenz 2

Bluthochdruck: Bluthochdruck: Evidenz 3Evidenz 3

SchSchäädeldel--Hirntrauma: Hirntrauma: Evidenz 3Evidenz 3

Schlaganfall: Schlaganfall: Evidenz 3Evidenz 3

VaskulVaskuläärere Risikofaktoren: Risikofaktoren: Evidenz 3Evidenz 3

Geistige, soziale InaktivitGeistige, soziale Inaktivitäät: t: Evidenz 3Evidenz 3

Starkes Rauchen:Starkes Rauchen: Evidenz 3Evidenz 3

Alkohol: Alkohol: Evidenz 3Evidenz 3

BetrachtungsebenenBetrachtungsebenen

Biologische VerBiologische VeräänderungennderungenKognitive VerKognitive VeräänderungennderungenFunktionale VerFunktionale Veräänderungen nderungen (Tagesaktivit(Tagesaktivitääten)ten)NichtNicht--kognitive Symptomatik: kognitive Symptomatik:

ÄÄnderungen des Verhaltensnderungen des Verhaltens

Biologische Biologische VerVeräänderungennderungen

Was geschieht im Gehirn?Was geschieht im Gehirn?

VerVeräänderungen im Gehirnnderungen im Gehirn

Bildung und Ablagerung abnorm verBildung und Ablagerung abnorm veräänderter nderter EiweiEiweißßbruchstbruchstüückecke

1. In den Nervenzellen1. In den Nervenzellen→→ NeurofibrillenbNeurofibrillenbüündelndelZellen werden instabil und sterben ab;Zellen werden instabil und sterben ab;

2. au2. außßerhalb der Nervenzelle erhalb der Nervenzelle →→ senile Plaques senile Plaques Versorgung ist gestVersorgung ist gestöört und die Zellen gehen rt und die Zellen gehen zugrundezugrunde

Plaques Plaques TanglesTangles

VerVeräänderungen im Gehirnnderungen im Gehirn

Forschreitender Verlust von Forschreitender Verlust von NervenzellenNervenzellen

•• FrFrüüher Nervenzelluntergang im her Nervenzelluntergang im MeynertMeynert--BasalkernBasalkern →→erhebliche erhebliche Verminderung des Botenstoffes Verminderung des Botenstoffes AcetylcholinAcetylcholin

•• StStöörung der Informationsverarbeitung rung der Informationsverarbeitung und des Gedund des Gedäächtnisseschtnisses

•• Das Gehirn schrumpft um 20%Das Gehirn schrumpft um 20%

Klinische Stadien der Klinische Stadien der Alzheimer KrankheitAlzheimer Krankheit

Zeitverlauf Zeitverlauf AlzheimerAlzheimer‘‘schescheKrankheitKrankheitFAST/GDS Stadium Zeitdauer

3 (MCI) 7 Jahre

4 leichte Demenz 2 Jahre

5 (mäßig) 1.5 Jahre

6 (mittelschwer) 2.5 Jahre

7 (sehr schwer) 7 Jahre und mehr

Kenntnis der Kenntnis der KrankheitsstadienKrankheitsstadien

hilft sich auf die jeweiligen Bedhilft sich auf die jeweiligen Bedüürfnisse rfnisse einzustelleneinzustellensich mit der Krankheit vertraut zu sich mit der Krankheit vertraut zu machenmachenBetreuung zeitgerecht zu planenBetreuung zeitgerecht zu planenWissen, dass Symptome in gewissen Wissen, dass Symptome in gewissen Stadien vorkommen kStadien vorkommen köönnennnenhilft Hilflosigkeit zu vermeidenhilft Hilflosigkeit zu vermeiden

Wichtiges Thema: Wichtiges Thema: FrFrüüherkennungherkennung

FrFrüüherkennung herkennung –– Warum?Warum?

Erkennen anderer UrsachenErkennen anderer Ursachenfrfrüühes Ansetzen medikamenthes Ansetzen medikamentööser und ser und psychosozialer Mapsychosozialer Maßßnahmen nahmen →→LebensqualitLebensqualitäät verbessern und t verbessern und Alltagskompetenz lAlltagskompetenz läänger erhaltennger erhaltenUnsicherheit beenden, Unsicherheit beenden, Zukunftsplanung Zukunftsplanung

Betreuende kBetreuende köönnen sich besser nnen sich besser einstelleneinstellen

Kognitive SymptomatikKognitive Symptomatik

Neuropsychologische Neuropsychologische Untersuchungsinstrumente: (Beispiele)Untersuchungsinstrumente: (Beispiele)MMSEMMSECERADCERADBCRS/GDSBCRS/GDSMM--OSPD, SIBOSPD, SIB

GDS/FAST StadienGDS/FAST Stadien

Stadium 1: Normales LeistungsniveauStadium 1: Normales LeistungsniveauStadium 2: Subjektive Stadium 2: Subjektive BeeintrBeeinträächtigung der chtigung der LeistungsfLeistungsfäähigkeit higkeit –– keine Demenz!keine Demenz!

FAST Stadium 3 FAST Stadium 3

Mitarbeiter merken die reduzierte Mitarbeiter merken die reduzierte ArbeitsleistungArbeitsleistungPersonen finden sich an fremden Personen finden sich an fremden Orten nicht zurechtOrten nicht zurecht

Diagnose : Leichtes kognitives DefizitDiagnose : Leichtes kognitives Defizit

FAST Stadium 4FAST Stadium 4

Verminderte FVerminderte Fäähigkeiten, komplexe higkeiten, komplexe Aufgaben durchzufAufgaben durchzufüührenhrenDie Diagnose Demenz kann in diesem Die Diagnose Demenz kann in diesem Stadium gestellt werdenStadium gestellt werdenDiagnose : Leichte DemenzDiagnose : Leichte Demenz

FAST Stadium 5 FAST Stadium 5

BenBenöötigt Hilfe bei der Auswahl tigt Hilfe bei der Auswahl situationsgerechter Kleidungsituationsgerechter KleidungEin Ein ÜÜberleben alleine zu Hause ist berleben alleine zu Hause ist nicht mehr mnicht mehr mööglichglichDiagnose: Mittelschwere Demenz Diagnose: Mittelschwere Demenz

GDS Stadium 6: schwere DemenzGDS Stadium 6: schwere DemenzFAST Stadium 6 aFAST Stadium 6 a

Probleme sich ohne Hilfe zu kleidenProbleme sich ohne Hilfe zu kleiden

GDS Stadium 6: schwere DemenzGDS Stadium 6: schwere DemenzFAST Stadium 6bFAST Stadium 6b

Kann sich nicht selbst badenKann sich nicht selbst badenKann Angst vor dem Wasser Kann Angst vor dem Wasser entwickelnentwickeln

GDS Stadium 6: schwere DemenzGDS Stadium 6: schwere DemenzFAST Stadium 6cFAST Stadium 6c

Probleme in der ToiletteProbleme in der Toilette

GDS Stadium 6: schwere DemenzGDS Stadium 6: schwere DemenzFAST Stadium 6dFAST Stadium 6d

UrininkontinenzUrininkontinenz

GDS Stadium 6: schwere DemenzGDS Stadium 6: schwere DemenzFAST Stadium 6eFAST Stadium 6e

StuhlinkontinenzStuhlinkontinenz

GDS Stadium 7: sehr schwere DemenzGDS Stadium 7: sehr schwere Demenz

FAST Stadium 7FAST Stadium 7

Die Person braucht stDie Person braucht stäändig bei allen ndig bei allen Verrichtungen des tVerrichtungen des tääglichen Lebens glichen Lebens HilfeHilfe

GDS Stadium 7: sehr schwere DemenzGDS Stadium 7: sehr schwere DemenzFAST 7 SubstadienFAST 7 Substadien

7a Sprechf7a Sprechfäähigkeit ist eingeschrhigkeit ist eingeschräänktnkt7b Sprechf7b Sprechfäähigkeit verlorenhigkeit verloren7c Gehen7c Gehen7d Sitzen7d Sitzen7e Kopf hochhalten7e Kopf hochhalten7f L7f Läächelncheln

Alzheimer Demenz und Alzheimer Demenz und EntwicklungsalterEntwicklungsalter

1+2 Erwachsener Keine Hilfe

3 19-13 Keine Hilfe

4 12- 8 Unabh.Leben nochmöglich

5 7- 5 Hilfe zumÜberleben

6 5- 2 StändigeSupervision

7 15mo-Geb. StändigePflege

Wichtiges Thema:Wichtiges Thema:VerhaltensauffVerhaltensauffäälligkeitenlligkeiten

80-100% der Personen mit Demenz machen im Verlauf ihrer dementiellen Erkrankung eine Episode mit Verhaltensauffälligkeiten mit

Verhaltensauffälligkeiten führen häufig zu frühzeitiger Institutionalisierung

Starke Belastung für den Betreuer

ÄÄnderungen des Verhaltens nderungen des Verhaltens NichtNicht--kognitive Symptomatikkognitive Symptomatik

Beispiele:Beispiele:PhantasienPhantasienDepressionenDepressionenÄÄngstengsteWandernWandernAggressionenAggressionen

Wann im Verlauf der Erkrankung Wann im Verlauf der Erkrankung kommen Verhaltensstkommen Verhaltensstöörungen vor?rungen vor?

Können in allen Stadien der Erkrankung vorkommen

Am häufigsten im mittleren und schweren Stadium der Erkrankung

Vermindern sich zunehmend im

im letzten Stadium

VerhaltenIntraindiv. Mechanismen

Coping

Kognition (Bedürfnisse, Defizite)

Funktion (erhaltene Fähigkeiten, wahrgenommene Defizite)

Umgebung/KommunikationEinstellung

PrPrääventionvention

Kontrolle der genannten Risikofaktoren Kontrolle der genannten Risikofaktoren (Bluthochdruck, Diabetes)(Bluthochdruck, Diabetes)Geistige AktivitGeistige Aktivitäät t KKöörperliche Aktivitrperliche Aktivitäätt

Behandlung Behandlung

I. MedikamentI. Medikamentööse Behandlungse BehandlungII NichtII Nicht--medikamentmedikamentööse Behandlungse Behandlung

I. MedikamentI. Medikamentööse se BehandlungBehandlung

CholinesteraseCholinesterase HemmerHemmer ((ArizeptArizept, , ExelonExelon, , ReminylReminyl))MemantineMemantine ((EbixaEbixa, , AxurraAxurra))Neue EntwicklungenNeue Entwicklungen

MedikamentMedikamentööse Therapie: se Therapie: Neue Entwicklungen Neue Entwicklungen (im Versuchsstadium)(im Versuchsstadium)

DimebonDimebon (Antihistamin, verbessert die Funktion (Antihistamin, verbessert die Funktion der Mitochondrien, Phase III)der Mitochondrien, Phase III)ImmunogrobulinImmunogrobulin ((IVIgIVIg) in Verwendung seit 25 ) in Verwendung seit 25 Jahren zur Behandlung von Jahren zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen( AntikAutoimmunerkrankungen( Antiköörper binden rper binden sich an Beta sich an Beta AmyloidAmyloid, Phase III), Phase III)MTCMTC ((methylthioniniummethylthioninium chloridechloride): Antibiotikum ): Antibiotikum aus den 30er Jahren (hemmt die Ansammlung aus den 30er Jahren (hemmt die Ansammlung von Tau Protein (von Tau Protein (NeurofibrillenNeurofibrillen); Phase III in ); Phase III in Planung)Planung)

NichtNicht--medikamentmedikamentööse se BehandlungBehandlung

Stadienspezifisches TrainingStadienspezifisches TrainingTraining/Entlastung AngehTraining/Entlastung Angehöörigerriger

DemenzDemenz-- eine Krankheit eine Krankheit verstehenverstehen

BiologischeVeränderungen

Ab wann behandeln?

KognitionPharm

Non-Pharm

FunktionPharm

Non-Pharm

VerhaltenPharm

Non-Pharm(Kommunikation)

Verschiedene Krankheitsbilder

Behandlung für Alzheimer Demenz