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DRAMENTEXTE ANALYSIEREN (MENGANALISA TEXT DRAMA)

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DRAMENTEXTE ANALYSIEREN

(MENGANALISA TEXT DRAMA)

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Drama ist nach Aristoteles ist

die Darstellung der Handlung

durch Dialoge.

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Nach modernem Verständnis sind

Dramen dafür geschrieben, durch

Schauspieler im Theater aufgeführt zu

werden.

Oft enthalten sie daher neben den

Dialogtexten auch Anweisungen für

die Schauspieler und seit dem 19.

Jahrhundert für den Regisseur.

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Das Lesedrama ist eine spezielle Form des

Dramas, die nicht in erster Linie aufgeführt, sondern wie ein Roman gelesen

werden soll.

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Zu den Dramen werden

neben Theaterstücken auch

Hörspiele, Fernsehspiele,

Filme usw. gezählt.

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IM GEGENSATZ ZU ANDEREN LITERARISCHEN TEXTEN HAT EIN DRAMENTEXT EINEN DOPPELTEN CHARAKTER, NÄMLICH :

# Erstens ist er ein literarisches Kunstwerk wie ein Roman oder Gedicht und wird als solches im Schulunterricht gelesen.

# Zweitens ist ein Dramentext die Vorlage für ein Bühnenspiel und daher im Hinblick auf

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BEISPIEL : DRAMENTEXT

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BEISPIEL : DRAMENAUFFÜHRUNG

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DIE GRUNDBEGRIFFE UND VERFAHREN FÜR EINE ANALYSE DRAMATISCHER TEXTE SIND FOLGENDE ASPEKTE, NÄMLICH :

A. Die Kommunikation im Drama 1. Gespräche zwischen den Figuren 2. Sprechen zum Publikum B. Das Geschehen auf der Bühne 1. Die Handlung 2. Die Figuren 3. Der Raum 4. Die Zeit C. Der Aufbau des Dramas 1. Die Anordnung 2. Die Auswahl 3. Geschlossene und offene Form

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DIE KOMMUNIKATION IM DRAMA

Der Dramentext muss

zunächst einmal in den

Haupttext und den

Nebentext untergliedert

werden.

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BEISPIEL HAUPTTEXT UND NEBENTEXTErstes BildVor einem andorranischen Haus. Barblinweißelt die schmale und hohe Mauer mit einemPinsel an langem Stecken. Ein andorranischerSoldat, olivgrau, lehnt an derMauer.Barblin : Wenn du nicht die ganze Zeit aufmeine Waden gaffst, dann kannst du jasehn, was ich mache. Ich weißle. Weil morgenSanktgeorgstag ist, falls du das vergessenhast. Ich weißle das Haus meinesVaters. Und was macht ihr Soldaten? Ihrlungert in allen Gassen herum, eure Daumenim Gurt, und schielt uns in die Bluse,wenn eine sich bückt.Der Soldat lacht.Ich bin verlobt.Soldat: Verlobt!

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Unter dem Haupttext versteht man die Figurenrede, also den Text, den die

Schauspielerwährend der Aufführung auf der Bühne sprechen sollen.

Dieser besteht aus :* Dialogen (Gesprächen von zwei oder mehr

Figuren) * Monologen (Selbstgesprächen).* Der Haupttext enthält, was die Figuren

innerhalb der erfundenen Bühnenhandlung zueinander sagen

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Nebentext : - zusätzliche Angaben des Autors zur

Ausstattung der Bühne, zum Äußeren und zum Verhalten der Schauspieler (Regieanweisungen).

- die Kennzeichnung oder Nummerierung der Handlungsteile, gegebenenfalls ein Personenverzeichnis und anderes.

- Der Nebentext enthält demgegenüber Mitteilungen des Autors an den Leser (speziell an die Schauspieler und den Regisseur).

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ES GIBT OFFENSICHTLICH ZWEI VERSCHIEDENE KOMMUNIKATIONSEBENEN IM DRAMA.

* die Gespräche zwischen den Figuren, in denen die fiktiven Figure in einer erfundenen Bühnenwelt miteinander reden,

* das Sprechen zum Publikum, in dem in offener Form (im Nebentext) oder in mehr oder weniger verdeckter Form (innerhalb des Haupttextes) Informationen für den Zuschauer bzw. Leser gegeben werden.

 

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GESPRÄCHE ZWISCHEN DEN FIGUREN

Beim Sprechen werden drei verschiedene Absichten :1. Darstellung von Gegenständen und Sachverhalten,2. Ausdruck der eigenen Befindlichkeit3. Appell an den

Gesprächspartner

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ANALYSE DES DIALOGS

Die drei Grundfunktionen des

Sprechens.

* (Darstellungsfunktion),

* (Ausdrucksfunktion),

* (Appellfunktion).

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DIE SPRACHLICHE FORM DER EINZELNEN ÄUẞERUNGEN:

Die Wortwahl gibt Hinweise auf den Bildungsstand des Sprechers und zeigt, wie er den Gesprächspartner einschätzt (z. B. Fremdwörter, Schimpfwörter).

Der Satzbau (verschachtelt – einfach – unvollständig) und die Satzlänge können etwas über den Bildungsstand, aber auch über die momentane psychische Verfassung (Wut, Angst …) aussagen.

Die Satzzeichen geben Informationen über die Sprechweise und das Sprechtempo (Fragen, Ausrufe, Pausen, Ankündigungen).

In bildhaften Ausdrücken (Methaphern.....) können die Motive und Ziele des Sprechers verschleiert ausgedrückt werden.

In Anreden, Unterbrechungen, Einwürfen usw, wird die Beziehung der Figuren deutlich gemacht.

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CHARAKTERISIERUNG DES DIALOGS

Zwei grundsätzliche Redesituationen unterscheiden:- Dei symetrische Kommunikation, bei

der Stellung der Sprecher gleich und gleichberechtigt ist.

- Die komplementäre Kommunikation, bei der es überlegene und unterlegene Sprecher gibt.

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UM DIE REDESITUATION ZU CHARAKTERISIEREN, SOLLTE MAN

FOLGENDE ÜBERLEGUNGEN ANSTELLEN :

* Wer übernimmt die Initiative ?* Welchen Anteil haben die einzelnen Figuren am Dialog?* Gibt es typische Gesprächsmuster (fragen – antworten, vorwerfen - rechtfertigen..) ?* Woraus resultiert gegebenfalls die komplementäre Redesituation (Situation, gesellschaftlicher Rang ....) ?

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SPRECHEN ZUM PUBLIKUM

Mitteilungen im Nebentext Mitteilungen im Nebentext wenden

sich an die Leser des Dramas speziell an den Regisseur und die Schauspieler, die das Stück aufführen wollen. Hauptsächlich erläutert der Autor, wie er sich das Bühnenbild vorstellt und welche nonverbalen Aktionen die Schauspieler ausführen sollen.

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Mitteilungen im Haupttext* Eine Figur oder Figurengruppe (Chor) kann sich

direkt an das Publikum wenden. * Eine Figur kann unter Beibehaltung ihrer Rolle

zum Publikum sprechen. * Eine Figur der Handlung gibt im Monolog Auskunft

über Gedanken und Gefühle. * Figuren der Handlung geben in ihrem Dialog in

indirekter Form Botschaften an das Publikum neu und wichtig sind, für die innere Kommunikation der Figuren aber überflüssig und auch wenig plausible sind, da sie ihnen hinreichend bekannt sein müssten.

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DIE MITTEILUNGEN AN DAS PUBLIKUM KÖNNEN DREI FUNKTIONEN HABEN :

* Sie dessillusionieren das Publikum und erinnern daran, dass es sich nur um ein Spiel handelt.

* Sie informieren das Publikum und erleichtern so das Verständnis der Handlung (z.B. Beiseitesprechen, Monolog).

* Sie kommentieren die Bühnenhandlung und lenken das Verständnis der Zuschauer in die gewünschhte Richtung (z. B. Kommentarfiiguren, Chor).

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LEITFADEN ZUR ANALYSE VON DIALOGEN UND MONOLOGEN

A. Analyse der Redebeiträge * Welche Information werden gegeben ? * Was erfährt man über den/die Sprecher ? * Was erfährt man über die Einstelllung zum Gesprächspartner ?B. Charaktersierung des Redegefüges * Wie ist die Kommunikationssitution gekenzeichnet ? * Gibt es typische Gesprächsformen ?C. Analyse der Zuschauerrolle * Wie wird das Publikum angesprochen? * Worüber werden die Zuschauer informiert ?

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DAS GESCHEHEN AUF DER BÜHNE

Die Handlung

Es gibt zwei Arten von der Handlung :

1. Äuβere Handlung, d.h. die abfolge direkt

wahrnehmbarer Vorgänge

2. Innere Handlung, d.h. dei geistige, seelische

und moralische Entwicklung einer Figur. 

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DER HANDLUNGSPIELRAUM UND DAS TEMPO DER HANDLUNG

Es gibt zwei Arten der Handlungsentwicklung :1. Dynamischer Handlungsverlauf

Die Situation verändert sich rasch. Die Figuren stehen meistens unter Zeit – und Entscheidungsdruck. z. B. Die Dramen des 18. Und 19. Jahrhunderts.

2. Statischer HandlungsverlaufDie Situation verändert sich langsam oder gar nicht. Die Figuren haben Zeit, ihr Handeln bleibt folgenlos, und am Ende befinden sie in der gleichen problematischen Lage zu Beginn. z. B. Die Dramen des 20. Jahrhundert (besonders im absurden Theater).

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DIE FIGUREN

Die Charakterisierung der FigurenDie Merkmale der Figuren kann man in drei Kategorien ordnen :- Soziale Merkmale (Stand, Milieu,

Beruf .....)- äuβere Merkmale (Körper, Kleidung,

Gewohnheiten .....)- innere Merkmale (Eigenschaften,

Einstellungen .....)

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Die Charakterisierung ist die Technik

des Autors, seine Figuren mit diesen

Merkmalen auszurüsten. Im Drama

werden die Figuren durch Schauspieler

verkörpert, sie werden nicht durch

einem Erzähler vermittelt (Ausnahmen

gibt es im “epischen Theater”).

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Die Charakterisierung hat zwei Arten : direkte Charakterisierung indirekte Charakterisierung

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ES GIBT DREI MÖGLICHKEIT DER DIREKTEN CHARAKTERISIERUNG :

* Der Autor selbst charakterisiert die Figur, diese Hinweise können aber nur dem Leser (im Nebentext) gegeben werden.

* Die Figur wird von anderen Figuren charakterisiert, die sich beschreibend und beurteilend äuβern.

* Die Figur charakterisiert sich selbst.

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Die indirekte Charakterisierung zeigen ein

ehrliches Bilds :* Aus dem sprachlichen Verhalten lassen

sich Schlüsse ziehen. Die Art, wie sich eine Figur äuβert (Stil, Stazbau, Wortwahl), gibt Hinweise auf ihren Bildungstand, ihre Einstellung zum Gesprächzpartner, ihre seelische Verfassung usw.

* In der Handlungsweise werden Wesenszüge der Figur sichtbar.

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Die Konstellation der Figuren

Die Figuren eines Dramas

sind durch vielfältige

Beziehungen miteinander

verbunden.

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UM DIE FIGURENKONSTELLATION ZU ERFASSEN, SOLLTE MAN FRAGEN:

Welche Figuren sind partnerschaftlich verbunden? Aufgrund welcher Gemeinschaften?

Lassen sich die Figuren innerhalb einer Gruppe hierarchisch ordnen ?

Welche Figuren oder Figurengruppen stehen sich als Gegner gegenüber?

Aufgrund welcher Interessen? Ist die Konstellation stabil ? Oder ändern sich die

Partnerschaften, Gegnerschaften und Machtverhältnisse ?

 

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BESTIMMTE KONSTELLATION TRETEN IN ZAHLREICHEN DRAMEN AUF :

Typische Gegnerschaften : Held (Protagonist) ung Gegenspieler

(Antagonist) Intrigant und Opfer LiebhaberIn und NebenbühlerIn.

Typische Partnerschaften : HerrIn und DienerIn Lieber und Geliebte

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Hauptfiguren sind die Figuren, die oft auftreten und im Mittelpunkt des Beziehungs-geflecht stehen. Die Nebenfiguren sind die Figuren mit wenigen Auftritten.

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DIE KONZEPTION DER FIGURENDiese Figurenkonzeption wird deutlich, wenn man die Figur unter drei Aspekten betrachtet. statisch oder dynamisch ? Bleibt sie gleich

oder verändert sie ihre Einstellungen bzw. ihr Verhalten im Verlauf des Dramas (innere Handlung).

typisiert oder komplex ? Hat das Bild der Figur nur wenige Merkmale (Typ), oder zeigen sich viele Seiten ihres Wesens (Individuum)?

geschlossen oder offen ? Ist das Wesen der Figur klar verständlich und eindeutig, oder bleibt es mehrdeutig und rätselhaft ?

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BEISPIEL : FIGUREN

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DER RAUM

Das visuelle Raumkonzept Das Bühnenbild soll so echt und ausführlich

aussehen, dass die Illusion eines echten Schauplatzes erzeugt wird.

Das verbale Raumkonzept Das Bühnenbild besteht nur aus wenigen, z.T.

gleich bleibenden Gegenständen. Die Vorstellung des konkreten Schauplatz entsteht erst in der Fantasie des Zuschauers und wird durch die Äuβerungen der Figuren hervorgerufen (“Wortkulisse”).

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DIE FUNKTION DES RAUMS :

• Als Aktionsfeld der Figuren. Bestimmtes

Geshehen (Belauschen z. B.) wird erst durch die entsprechende räumliche Anordnung möglich.

• Zur indirekten Charaktersierung seine Bewohner (z.B. durch Requisiten).

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•Die Funktion des Raums : • Zur Spiegelung der momentanen inneren Verfassung der Figuren.

Hierbei spielen auch Licht- und Toneffekte eine groβe (Dämmerung, Gewitter ..),

• Zur symbolischen Verdeutlichung der Aussage. Mit Hilfe von Requisiten oder durch den Kontrast unterschiedlich ausgestatteter Räume kann auf grundlegende Probleme hingewiesen werden.

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Die Funktion der Schauplätze im Drama

 

* können Handlungen ermöglichen

* können Figuren charakterisieren

* können Stimmungen zeigen

* können Aussagen verdeutlichen

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BEISPIEL : RAUM

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DIE ZEIT

In welcher historischen Zeit spielt die Handlung ? Was sind die politischen, sozialen, weltschaulichen Hintergründe ?

In welchem Verhältnis steht diese Zeit zur Gegenwart des zeitgenösischen und heutigen Publikums ?

In welchen Abschnitt ihres Lebens stehen die Figuren? (Todesnähe? Midlifecrisis? Erste Liebe ? )

Kommt der Jahres-bzw. Tegszeit eine Bedeutung zu ? (Osterglocken in Goethes “Faust”, nächtlicher Spuk,...)

Stehen die Figuren unter Zeitdruck oder haben sie Zeit ? 

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LEITFRAGEN ZUR ANALYSE DES BÜHNENGESCHEHENS

Analyse des Handlungsverlauf* In welchen Schritten und in welchen Tempo

geschehen die Ereignisse ?* Wie hängen äuβere und innere Handlung

zusammen ?* Welchen Handlungsspielraum haben die

Figuren?

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Analyse der Figuren* Welche Merkmale der Figuren werden

dargestellt bzw, hervorgehoben ? Gibt es Veränderungen? In welchen Verhältnis stehen

direkte und indirekte Charakterisierungen ?* Wie sind die Figuren konzipiert ? Gibt es

bedeutsame Unterschiede in der Konzeption einzelner Figuren ?* In welchem Verhältnis stehen die Figuren

zueinander ? Verändert sich dieKonstellation ?

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Analyse des Raums* Ist der Schauplatz eher visuell oder

verbal konzipiert ?* Wie sind die räumlichen

Gegebenheiten für den Handlungsverlauf wichtig ?

* Dienen Räume und Requisiten dazu, Figuren zu charakterisieren, Stimmungen oder Probleme zu verdeutlichen?

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Analyse der Zeitumstände* Wirken sich historische Erignisse

und Zustände auf Figuren und Handlung aus ?

* Welche Bedeutung haben die Zeitpunkte des Geschehens für die Figuren (Tages-, Jahres-, Lebenszeit )?

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DER AUFBAU DES DRAMAS

Die Anordnung* Dramen lassen sich in zwei

unterschiedlich groβe Einheiten gliedern.* Die Handlungsabschnitte (oder Bilder)

bilden räumlich und zeitlich eine Einheit.* Sie beginnen und enden dort, wo der

Schauplatz wechselt und/ oder ein Zeitsprung (sprunghafte

* Die Auftritte weisen eine einheitliche Figurenkonstellation auf.

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Der Begriff Szene wird in verschiedener Bedeutung benuzt, meist bezichnet er einen einzelnen oder mehrere Zusammengehörende Auftritte.

Gliederungsprinzip ist dabei der Gesprächsverlauf, besonders der Wechsel des Gesprachsthemas.

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DER KONFLIK

Im Drama lassen sich zwei Arten von Konflikte feststellen.

1. Äuβere Konflikte, bei denen zwei oder mehr Parteien um Macht, Besitz, die Gunst eines Menschens oder Ähnliches streiten.2. Innere Konflikte, bei denen sich eine Figur zwischen entgegengesetzten Wünschen, Forderungen oder Erwartungen entscheiden muss.

 

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DIE SPANNUNGSFÜHRUNG

Beim Spannungsaufbau lassen sich vier Phasen unterscheiden :1. Spannungserzeugung : Eine Frage wird aufgeworfen.2. Spannungssteigerung : Das Interesse des Zuschauers bzw. Lesers an der Beantwortung dieser Frage wird gesteigert.4. Spannungsverzögerung : Die Beantwortung der Frage wird

hinausgeschoben.5. Spannungslösung : Die Frage wird beantwortet.

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NACH DER LÄNGE DER SPANNUNGSBÖGEN UNTERSCHEIDET MAN :

Finalspannung : Die Spannung wird durch den zentralen Konflikt (im Konfliktdrama) oder die zentrale Frage (im analystischen Drama) erzeugt und am Schluss des Dramas gelöst.

Detailspannung :Der Spannungsbogen beschränkt sich nur auf einen Teil des Dramas (ein Bild, eine Szene), in der Frage aufgeworfen und schon bald beantwortet wird.

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Anfang und Schluss Diese Einführung bezeichnet man als

Exposition. Die Exposition kann vor Handlungsbeginn in einem separaten Prolog erfolgen.

Die Aufgabe der Exposition ist es also :1. über Schauplatz, Zeit und Situation zu informieren,2. die Hauptfiguren, ihre Interessen und Beziehungen zu charakterisieren,3. die Vorgeschichte darzustellen.

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HÄUFIG ENTWICKELT SICH DER ANFANG EINES DRAMAS IN DREI SCHRITTEN :

1. dramatischer Auftakt Durch einen interessanten Vorgang auf der

Bühne wird zunächst die Aufmerksamkeit der Zuschauer geweckt und Spannung erzeugt.

2. Exposition Dieser eher ruhige, informative Teil entwickelt

sich aus der einleitenden Atrraktion3. erregendes Moment (“point of attck”) Dies ist der Anstoβ, z.B.eine wichtige

Entscheidung, ein plötzliches Ereignis, aus dem sich die dramatischen Aktionen entwickeln. Hier beginnt die eigentliche Handlung.

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UM EINE DRAMENHANDLUNG ZU BEENDEN, ERGEBEN SICH ZWEI MÖGLICHKEITEN, 1. Offenes Dramenende Die Konflikte sind nicht gelöst. Die

Fragen des Zuschauers werden nicht beantwortet. Auch seine Spannung löst sich nicht. (z.B. im absurden Theater)

2. Geschlossenes Dramenende Bei diesem klassischen, ”normalen” Typ

sind am Ende alle Konflikte

entschieden.

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In der Tragödie (bzw. im Trauerspiel) werden die Konflikte durch den Tod der Hauptfigur(en) bzw.

durch deren geistige Umnachtung gelöst oder werden doch zumindest

belanglos.

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In der Komödie (bzw. im Lustpsiel) werden die Konflikte durch

Versöhnung beseitigt. In vielen Fällen geschieht dies durch Heirat. Im antiken Drama war das ein Gott,

der mit einer kranählichen Apparatur eingeflögen wurde

(“deus ex machina”). In dieser Funktionen können aber auch

plötzlich der Landesherr oder ein reicher Onkel auftauchen.

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DIE AUSWAHL

Man muss unterscheiden zwischen :

* der szenisch dargebotenen Handlung, die der Zuschauer

sieht und hört * der nicht gezeigten Handlung.

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Die Teile der Geschichte, die man nicht zeigen

kann oder will, müssen aber dennoch in die

Bühnenhandlung intergriert werden.

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HIERZU STEHEN DREI TECHNIKEN ZUR VERFÜGUNG. Die rein akustische Vermittlung eines Geschehens, das

scheinbar hinter der Bühne stattfindet, vom Publikum zwar gehört, aber nicht gesehen werden kann (Schreie, Geräusche). Der Leser entnimmt vor allem im Nebentext.

Die “Mauerschau”, bei der eine Figur am Fenster oder auf einem erhöhnten Standpunkt steht und in einer Art Reportage vor dem berichtet, was angeblich auβerhalb des Bühnenraums passiert (z.B. ein Schiffbruch). Das lässt sich auch das Telefongespräch arrangieren.

Der “Botenbericht”, bei dem eine Figur vor dem berichtet, was zwischendurch (z.B. zwischen zwei Akten) oder an einem anderen Ort geschehen sit. Botenbericht sind daher auch ein Mittel der Zeitötonomie. Die Rolle des Boten kann in modernen Stücken vom Fernseher oder Radio übernommen werden.

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GESCHLOSSENE UND OFFENE FORM

Das Drama des geschlossenen FormKennzeichen dieses Typs sind :1. Eine durchgängige Haupthandlung, bei der alle Erignisse miteinander verknüpft sind und auf ein Ziel hinführen.2. Eine geringe Zeiterstreckung der Handlung (kurze gespielte Zeit).3. Eine Bechrankung auf wenige Schauplätze.4. Eine geringe Zahl von Figuren, die in einem klaren Beziehungsgeflecht stehen,5. Ein einheitlich hoher Sprachstil aller Figuren in allen Situationen,6. Die überragende Bedeutung der Sprache als Kommunikationsmittel.

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Für den typischen Aufbau eines Dramas der

geschlossenen Form hat Gustav Freytag 1863 ein

Schema entworfen, in dem der Handlungsaufbau als

Pyramide dargestellt wird. 

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AUFBAU DES GESCHLOSSENEN DRAMAS NACH GUSTAV FREYTAG

Höhepunkt /Wende

steigende fallende

Handlung Handlung

Exposition Katasthrophe

1.Akt 2.Akt 3.Akt 4.Akt 5.Akt

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WICHTIGE FUNKTION JEDES AKTS:

* Im ersten Akt erhält der Zuschauer die nötigen Hintergrundinformation (Exposition).

* Im zweiten Akt wird die Handlung in Gang gebracht (erregendes Moment), und das Geschehen entwickelt sich in eine bestimmte Richtung.

* Im dritten Akt erreicht der Konflikt seinen Höhepunkt, es kommt zu einer dramatischen Wende in Richtung auf ein gutes oder schlechtes zu Ende.

* Im vierten Akt läuft die Handlung auf dieses Ende zu Spannung entsteht durch Verzögerung.

* Im fünften Akt wird der Konflik entweder in der Katasthrophe aufgehoben (Tragödie) oder glücklich gelöst (Schauspiel, Komödie).

 

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DAS DRAMA DER OFFENEN FORM

* Hierzu zählen zwar sehr verschiedene Dramen aus mehreren Jahrhunderten, doch lassen sich einige gemeinsame Kennzeichen feststellen :

* Das Geschehen ist nicht mehr einsträngig, sondern besteht aus verschiedenen Handlungsteilen. So entsteht eine lockere, episodische Struktur.

* Die Dramenhandlung erstreckt sich über grösere Zeiträume (oft Jahre) und spielt an verschiedenen Orten.

* Die Zahl der Figuren ist groβ, viele Figuren treten nur in einzelnen Szenen auf.

* Es gibt keinen einheitlichen Redestil, sondern die sozialen und individuellen Unterschiede der Figuren zeigen sich auch ihrer Unterschiedlichen Redeweise.

    

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LEITFRAGEN ZUR ANALYSE DES DRAMENAUFBAUS

Zur Anordnung der Szenen* Wie ist das Drama gegliedert ?* Worin bestehht der zentrale Konflik,

und wie entwickelt sich die Spannung?* Welches sind die Merkmale der

Anfangs- und Schlusssituation?

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Zur Auswahl des Szenen

* Über welchen Zeitraum erstreckt sich das Geschehen?

* Welche Bedeutung haben die nicht gezeigten Handlungsteile, und wie werden sie vermittelt?

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Zur Bauform

* Handelt es sich um ein Konflikdrama oder um ein analytisches Drama?

* Welche Merkmale der geschlossenen oder offenen Form sind erkennbar ?

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VIELEN DANK

VIELEN DANKVIELEN DANK