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Orei Theriodontier-Schadel aus Sfidafrika. Von FRIEDRICH Frhr. VON HUENE, Tiibingen. Mit Tafel 21-23. Unter den 1924 yon mil' in Sudafrika gesammelten Karroo-Fossilien ist ein interessanter Scaloposauride und ein halber Schadel des 80r- gonopsiden Sycosaurus laticeps. Spater konnte Doch ein sehr voll- standiger und gut erhaltener Schadel des Gorgonopsiden Aloposaurus gracilis erworben werden. Diese drei Schadel sind im folgenden be- schrieben. 1. Scalopocephalus watsonianu.'l n. g. n. sp. (Taf. 21 u. Taf. 23, 4-6). Diesen leider recht unvollstandigen Schadel fand ich im oberen 'rei I del' Cistecephalus-Zone in del' Hohe des Kuilspoort neck (Distr. Beau- fort West) ganz nahe siidlich del' PaBhOhe am 26. April 1924. Spater hatte ich ihn einige Zeit an Prof. D. M. S. WATSON geliehen, del' ihn zum Vergleichen benutzte; er war auch so freundlich, etwas daran zu praparieren. Da das Stiick sich als neu erweist, soIl es ihm zu Ehren benannt sein, da er del' beste Kenner diesel' Gruppe ist. Beschreibung: Von dem sehr kieinen und schlanken Schadel ist das Hinterende und bis auf einen Abdruck das ganze dorsale Schadel- dach sowie ein groBer Teil del' Schadelseiten nicht erhalten; auch die Pra- maxillen fehlen mit Ausnahme ihrer Zahne. Vorhanden sind del' Gaumen, groBe Teile beider Maxillen mit Zahnen und del' Unterkiefer ohne das Hinterende. GrojJte erhaltene r,ange 54 mm GrojJte erhaltene Breite 26 " (Erganzte Lange. . . 64,5 mm). Vom Schadel sind hauptsachlich die beiden Maxillen erbalten, abel' nicht vollstandig. In jeder derselben steckt vorn ein sehr kraftiger, gekriimmter Canin von rundem Querscbnitt. Beiden Eckzahnen fehien die Spitzen und bei beiden ist die dicke Wurzel freigelegt. Hinter dem rechten Canin ist die Maxilla in fast ihrer ganzen Hohe ein kurzes Stuck weit erhalten, am Zahnrand ist sie in fast ihrer ganzen Lange da. Palaeont. Z. Bd. 19. 20

Drei Theriodontier-Schädel aus Südafrika

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Orei Theriodontier-Schadel aus Sfidafrika.Von FRIEDRICH Frhr. VON HUENE, Tiibingen.

Mit Tafel 21-23.

Unter den 1924 yon mil' in Sudafrika gesammelten Karroo-Fossilienist ein interessanter Scaloposauride und ein halber Schadel des 80r­gonopsiden Sycosaurus laticeps. Spater konnte Doch ein sehr voll­standiger und gut erhaltener Schadel des Gorgonopsiden Aloposaurusgracilis erworben werden. Diese drei Schadel sind im folgenden be­schrieben.

1. Scalopocephalus watsonianu.'l n. g. n. sp.(Taf. 21 u. Taf. 23, 4-6).

Diesen leider recht unvollstandigen Schadel fand ich im oberen'reiI del' Cistecephalus-Zone in del' Hohe des Kuilspoort neck (Distr. Beau­fort West) ganz nahe siidlich del' PaBhOhe am 26. April 1924. Spaterhatte ich ihn einige Zeit an Prof. D. M. S. WATSON geliehen, del' ihnzum Vergleichen benutzte; er war auch so freundlich, etwas daran zupraparieren. Da das Stiick sich als neu erweist, soIl es ihm zu Ehrenbenannt sein, da er del' beste Kenner diesel' Gruppe ist.

Beschreibung: Von dem sehr kieinen und schlanken Schadel istdas Hinterende und bis auf einen Abdruck das ganze dorsale Schadel­dach sowie ein groBer Teil del' Schadelseiten nicht erhalten; auch die Pra­maxillen fehlen mit Ausnahme ihrer Zahne. Vorhanden sind del' Gaumen,groBe Teile beider Maxillen mit Zahnen und del' Unterkiefer ohne dasHinterende.

GrojJte erhaltene r,ange 54 mmGrojJte erhaltene Breite 26 "(Erganzte Lange. . . 64,5 mm).

Vom Schadel sind hauptsachlich die beiden Maxillen erbalten,abel' nicht vollstandig. In jeder derselben steckt vorn ein sehr kraftiger,gekriimmter Canin von rundem Querscbnitt. Beiden Eckzahnen fehiendie Spitzen und bei beiden ist die dicke Wurzel freigelegt. Hinter demrechten Canin ist die Maxilla in fast ihrer ganzen Hohe ein kurzesStuck weit erhalten, am Zahnrand ist sie in fast ihrer ganzen Lange da.

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Die linke Maxilla ist in beinahe ganzer Lange, d. h. noch einige Milli­meter hinter dem letzten Zahn erhalten. Die Flache del' Maxille istin ihrem vorderen Teil gleich hinter dem Canin mit Gruben und Lochernversehen. Hinter dem letzten Zahn steigt del' Unterrand del' Maxillaschrag an, so daB er sich iiber den geschlossenen Unterkiefer erhebt;del' J ochbogen ist abel' nicht mehr erhalten. Die AuBenflache del' Ma­xilla ist in ihrem grubigen vorderen 'fei! gewolbt.

Auf del' rechten Seite ist noch ein wesentlicher Teil del' Um­grenzung del' Orbi ta vorhanden. Unten ist die KnochenfHiche desLacrymale mit einem Fortsatz des Jugale an dem gewolbten Orbital­rand zu sehen. Dariiber und ein wenig davon abgesetzt ist etwas vomOrbitalrand des Prafrontale vorhanden. Auch ein anderes Fragmentdes Prafrontale ist noch in situ zu erkennen, es liegt genau in Fort­setzung des hinteren Teiles des gleichen Knochens vertikal im Gesteinund ist durch eine Kluft von einem anderen Knochenteil getrennt, del'vielleicht ZUlli Nasale gehOren konnte. Del' obere und hintere rechteOrbitalrand ist nul' im Abdruck erhalten. Er zeigt den langsovalenUmriB del' Orbita. Deutlich ist das zipfelformige Postorbitale, dasden Jochbogen nicht erreicht wie z. B. bei Bauria cynops.

Das Vorderende del' Maxilla VOl' dem groBen Canin ist nicht er­halten. Auch die Pramaxillen feblen. Abel' von del' Bezahnung isteiniges vorhanden. In del' rechten Maxilla stehen in deren Mitte 4 kleineZahne mit abgebrochenen Spitzen. In del' linken Maxilla stecken imhinteren Teil 6 stiftfOrmige und nul' an del' Spitze koniscbe Zahnchen.Den hinters ten halte icb auch fiir den tatsacblich letzten Maxillenzahn;zwischen ihnen bleiben 2 Liicken. Sie reprasentieren also die letzten8 Zahne. Zwischen den vordersten derselben und dem Canin sieht mannoch 2 basale Zahnquerschnitte nicht nebeneinander. Nach del' GroBedel' Liicken nehme ich hinter dem Canin noch 4-5 Alveolen an, so daB also14 (-15) hinter dem Canin anzunehmen sind. VOl' dem Canin siehtman auf jeder Seite noch 1 kleinen Maxillenzahn, jedoch ohne Spitze.Pl'amaxillenzahne sind nicht erhalten. Die einzelnen Maxillenziihne sindim Querschnitt breit-oval, ihre Gestalt ist oben kurz zugespitzt undleicht lingualwarts gekl'iimmt. Die letzte del' Zahnspitzen fehlt, del'vorletzte Zahn ist stumpf-konisch ohne Andeutung von Nebenspitzen.VOl' diesem Zahn ist eine Liicke und del' nachstfolgel1de sehr gut erhaltenehat auch keinerlei Nebenspitzen; die Lange dieses Zahnes ist 1,3 mm,del' Durchmesser an del' Basis 0,8 mm. Del' nach vorn folgende Zahnist 1,9 mm lang mit Basisdurchmesser von 0,9 mm. Dies ist del' groBtedel' postcaninen Zahne. Abel' del' Basisquerschnitt del' beiden vorderen,naher am Canin gelegenen Stiimpfe hat eine Breite von 1,] mm. Del'

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VOl' dem Oanin gelegene Zahn ist klein, man sieht beiderseits nul' einenTeil del' Wurzel.

Del' Ga u men ist groBenteils exponiert, ist abel' an manchenwichtigen Stellen durch den anhaftenden Unterkiefer verdeckt. DiegroBte Ausdehnung haben die Pterygoide. Hinten 1st noch derrechtequadratischc Flfigel erhalten in einiger Breite. Dann sind da beideQuerfliigel, die abel' ziemlich schmal zu sein scheinen. Zwischen Ihnenund weiter nach rfickwarts liegt die liingliche mediane Offnung unddirekt VOl' diesel' Offnung median eine fiber 5 mm lange, schmale Er­hahung und Verdickung, die noch ganz wenig in die dahinter liegendebffnung hineinstoBt. Del' volle UmriB del' VOl' dem Querfltigel befind­lichen postpalatinalen bffnung ist auf beiden Seiten nicht ganz deutlich.Die bffnung ist abel' recht groB. Durch den Unterkiefer ist das 'l'rans­versum (Ectopterygoid) bedeckt. Die Ausdehnung del' Pterygoide VOl'den postpalatinalen bffnungen ist lang, wird abel' schnell schmal. Seit­lich dehnen sich in breiter FJache die Palatina aus, die seitlich in del'Hohe del' Maxilla bleiben, wahrend die mediane Bahn del' Pterygoidemit einem anJiegenden Streifen del' Palatina sich nach vorne immertiefer einsenken. In del' vorderen Partie bilden die Palatina eine steileStufe gegen die nach vorn sich neigende vertiefte mediane Bahn. Schonein Stfick weiter hinter den Ohoanen werden die Pterygoide von denPI' a V0 mere s abgelOst, die weiter vorn die schmalen, langen Choanentrennen. Hier mUBte seitlich del' Gaumenflfigel del' Maxilla zum Vor­schein kommen, ist abel' yom Unterkiefer verdeckt. Darum sind auchnul' die Hinterenden del' Choanen sichtbar.

Del' Unterkiefer ist zum groBten Teil erhalten. Die Dentaliasind sehr lang gestreckt und niedrig. Das vorderste Ende del' Sym­physe ist unvollstan dig. Am Vorderende ist die AuBenflache des Dentalerauh und grubig wie die Maxilla. Die Hohe betragt bier 4 mm. Inseitlicher Ansicht steigt das Dentale vorn von unten her nul' in ziem­lich flachem Bogen zur Kieferspitze an; es ist also kein "Kinn" da, wiees bei den Gorgonopsiden stets vorhanden ist. Die Unterkante desDentale bildet auch in ganzer Langserstreckung einen auBerst schwachen,nach unten konvexen Bogen. Hinter del' Zabnreihe del' Maxilla beginntdas Dentale flach nach rlickwarts anzusteigen. Dort nimmt es anchein wenig an Hohe (Breite) zu nnd erreicht an del' hinters ten erhaltenenStelle 7 mm Hobe, ist dort abel' (rechts) abgebrochen. W0 das Dentaleunter del' Orbita sich emporzuheben beginnt, tritt an del' nnteren Konturdas Angnlare hervor, das man am lnnenrande des Dentale bis nnterdas Vorderende del' Orbita verfolgen kann. Sein nnterer Rand ist be­schadigt. Am hinteren Ende VOl' del' Bruchstelle erreicht es unterhalb

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dem Dentale eine Breite (Hohe) von 3,5 mm. Dariiber erkennt man(reehts) im Querbrueh aueh noeh das Suprangulare, ebenfalls von3,5 mm Hohe. Eine Spur des Jugale iiberquert hier (reehts) des Den­tale und einen Teil des Angulare und deekt das Suprangulare zu, sodaB es nur im Quersehnitt siehtbar wird. An del' InnenfHiehe erkenntman reebts und links aueh das Spleniale. Sein hinterer Beginn istlinks da, wo das Angulare beginnt lateral naeh riickwarts unterhalbdem Dentale herauszutl'eten; rechts siebt man es noeh weiter nach vorneziehen als das Hinterende del' Choanen.

Von Untel'kieferbezahnung siebt man nur vor den Caninenetwas. 1m linken Unterkieferast steckt 3,3 mm vor dem oberen Caninein Zahn mit kreisrundem Querschnitt von 1,4 mm Durchmesser, dessenKrone abgebrochen ist. Unmittelbar vor diesem sind die Wurzelquer­schnitte von zwei weiteren Zahnen und davor del' Hohll'aum der heraus­gefallenen vordersten Zahnwul'zel, also vier Zahne auf engem Raum.Rechts ist aueh die entspreehende abgebrochene Zahnwurzel mit kreis­I'undem Querschnitt zu sehen. Reehts liegen noch weitel' vorn undweniger deutlieh als links ebenfalls zwei Wurzeln und ein Hohlraum.Der vorderste AbschluB del' Dentalia fehlt auf beiden Seiten. DieseAndeutung der vordersten Dentale-Zahne erlaubt die Rekonstruktion del'Schnauzenlange.

Vergleichung: Der Schadel von Scalopocephalus hat in seinemganzen Ban sehr gl'oBe A.hnlichkeit mit Scapolosaurus constrictus OWENund Ohoerosaurus dejaggeri HAUGHTON. Er gehol't ohne Zweifel zu denSealoposauriden. Dnd da diese Familie nach WATSON von den Thero­cephalen zu den Bauriamorphen hinilberleitet, ist es besondel's wichtig,den neuen ]'und riehtig zu beurteilen und einzureihen. WATSON reehnetzu der Familie del' Scaloposauriden folgende Formen:

Icticephalus polycynodon BROOM, Tapinocephalus-Zone.bimorhinella baini BROOM, wahrscheinlich Tapinocephalus-, aber

vielleicht Endothiodon-Zone.Ictidognathus hemburyi BROOM, Basis der Endothiodon-Zone.Ohoerosaurus dejaggeri HAUGHTON, Mitte der Endothiodon-Zone.Ictidognathus parvidens BROOM, Basis del' Oistecephalus-Zone.8caloposaurus constrictus OWEN, Oistecephalus-Zone.Akidognathus parvus HAUGHTON, Oistecephalus-Zone.Ericiolacerta parva WATSON, Lystrosaurus-Zone

Von den genannten Formen haben die beiden nur wenig und maBigiilteren Ohoerosaurus und Ictidignathus parvidens am meisten A.hnlichkeitmit dem hier besehriebenen Fund. Ohoerosaurus ist in der allgemeinen

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Schadelgestalt einigermaBen ahnlich, in dem unvollstandigen Postorbital­Steg gleich. Die Auftreibuugen del' Maxilla und des Dentale fehlen hier;aucll ist nicht ein zweitel', wenn auch klciner Cftllin vorhanden; dieGestalt del' Orbita ist gestreckter. Ictidognathus parvidens steht del'neuen Form wesentlich naher, doch sind die Unterschiede deutlich:lctidognathus hat weniger gestreckten Schadel, die Zahl del' Maxillen­zahnc ist wesentlich geringer (9 hinter dem Canin gegen etwa 15), del'Canin ist mehr abwarts und riickwarts gerichtet, del' seitliche UmriBdes Unterkiefers ist stark verschiedeu. Scaloposaurus selbst ist durchFehlen des groBen Canin und durch die mehrspitzige Gestalt del' letztenMaxillenzahue verschieden. Die neue Form:

Scalopocephalus watsonianus n. g. n. sp.

ist somit ein weiteres Glied in del' Kette, die die primitivsten 'l'hero­cephalen mit den Bauriamorphen vel'bindet. Diese Kette besteht in del'Tapinocephalus-Zone aus 2, in del' Cistecephallls-Zone aus 4 und in del'Lystrosaurus-Zone aus 1 Glied.

Innerhalb del' Scaloposauriden ist Scalopocephalus zwar eine del'spiitesten Formen, abel' doch in l'elativ primitivem Stadinm. Die Primi­tivitiit zeigt sich darin, daB die Molaren uocll (so weit erkennbar) aileciuspitzig sind, und daB ein sekundiires Gaumendach noch nicht eut­wickelt ist, obwohl das Vorstadium dazu vorliegt, die zwischen Maxillenund Palatina vertiefte mediane Rinne. 'l'ypische Scaloposauriden-Eigen­schaften sind jedoch das breite ScMdeldach hinter deu Ol'bitae, diekul'zen Postorbitalia (infolge deren die Parietalia die 'l'empora16ffnungendil'ekt begreuzen miissen), die langen Praefl'ontalia, die bis hinten ge­streckten niedrigen Dentalia, die direkt in del' Richtung nach den Qua­draten ziehenden Pterygoide, del' balkenfOrmige Querfortsatz des Ptery­goids, die stiftformigen Molaren mit engel' Spitze.

Akidognathus scheint wenigstens im Gaumen noch nicht einmal soweit zu sein wie Scalopocephalus, wenigstens nach HAUGHTON'S Ab­bildung (Ann. S. Afr. Mus. XII, 6. 1918. S. 193, Fig. 51), BROOM(Mammal-like Rept. 1932, S. 64) vergleicht ihn mit Sc!Jlacosaurus, einemPristerognathiden. Aus diesem Grunde und wegen del' im hintel'en Teilschmalen Parietalia (BROOM: Mammal-like Rept. 1932. Fig. 20, D) unddel' hinten breiten Nasalia diirfte Akidognathus doch ziemlich am Randedel' Scaloposaul'iden stehen; immel'hin bedecken Postorbitale und Squa­mosum nicht die Flanken del' Pal'ietalia, \Vie das flir die Scaloposauridentypisch ist. Akidognatlws ist wohl auch hauptsiichlich seiner fortge­schrittenen Hirnentwicklung, d. h. seines breiten Hirnschiidels wegenzu den ScaloposaUl'iden gezahlt; aueh ist er del' groBte uoter ihnen,

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Scaloposaurus hat mehrspitzige Molaren (BROOM, Ann. TransvaalMus. 18, 4. 1936. S. 371), doch ist die vordere Gaumenpartie noch bei­nahe im Stadium von Akidognathus, indem hinter den Choanen cillevertiefte Rinne noeh kaum angedeutet ist; die Maxillen und die Pala­tina bilden noch keine erhOhte Kante, wohl abel' eine breite Gaumen­platte nul' wenig erhaben tiber die Pravomeres.

Die primitivste, in diese Reihe gehorende Form, lcticephalus(Tapinocephalus-Zone) , hat WATSON genau beschrieben. Er hat schoneinen sehr breiten Hirnschadel (BROOM: Mammal-like Rept. 1932.Fig. 24, B. S. 74) und eine tiefe mediane Gaumenrinne zwischen denKanten del' Maxillen und Palatina, abel' noch merkwtirdig kleine post­palatinale Gaumenoffnungen (BROOM u. WATSON: "suborbital" fenestra)sowie Gaumenbezahnung auf Pterygoid und Pravomer.

Nach dem anderen Extrem hat WATSON 1931 gezeigt, daB Ericio­lacerta in del' Lystrosaurus-Zone schon einen typischen sekundiirenGaumen besitzt, indem die zusammengewachsenen Medialplatten del'Maxillen und Palatina die primitiven Choanen iiberdecken und in­dem del' Pdivomer den noch bei Scalopocephalus monopharyngealellChoanengang in zwei teilt. Aueh ist del' Hirnschadel sehr breit unddie postcaninen Zahne sind mehrspitzig. Ericiolacerta ist schon einBauriamorphe, was WATSON besonders betont. WATSON legt Wertdamuf, zu zeigen, daB die Sealoposauriden von den primitiven '1'hero­eephalen bis in die typischen Bauriamorphen hineinreichen und somitzwei groBe biologisehe Entwieklungsstadien miteinander verbinden.Ericialacerta steht aueh schon den eigelltliehen Ictidosauriern nahe, dienach BROOM und WATSON auf del' direkten Linie zwischen den Bauria­morphen und den Saugern stehen. Die Sealoposauriden bilden also einSttiek (mittleres Perm bis nntere l'rias) del' kiirzesten Linie, die vonden primitivstell Synapsiden zn den Sangern fiihrt. Es kommt also denScaloposanriden, wie WATSON in seiner klassisehen Schrift 1931 gezeigthat, eine ganz iiberragende Bedeutung zu. Und Scalopocephalus isteiner del' jiingsten Trager diesel' wichtigen Tradition.

2. Aloposltll1'US flracilis BR001U. ('raL 22.)

Del' mil' vorliegende Schiidel stammt aus den Endothiodon-Schichtenvon Heuning Nest Kraantz im District Graaf Reinet, Stidafrika. Del'Schadel wurde einer grlindlichen Praparation unterzogell und diirfte nuneiner del' bestbekannten Gorgonopsiden-Schadel werden.

Schadel1iinge yom Condyllis an.Schiidelbreite an den Quadrata.

14,5 cm

8 "

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Del' geschlossene Unterkiefer sitzt dem Schadel noch an, und del'Scbiidel ist dorso-ventral, etwas schrag von links her, ein wenig gepreBt.Er ist im ganzen vollstandig. Nul' sind auf heiden Seiten die Kiefer­gelenke bescbiidigt nnd links fehlt del' J ochbogen von del' Orbita an,rechts felllt er nnter dem groBten 'l'eil del' 'l'emporalOffnung. Vom Unter­kiefer fehlt links ein kleines SWck aus del' Mitte, rechts ist in del'hinteren Halfte del' untere Rand bescbiidigt.

Dorsale und laterale Schadelansicht: Das Foramen parietaleist 4,6 mm lang und 4,0 mm breit. Es liegt del' (etwas eingedl'iickten)hinteren Scbiidelkante reeht nahe. Diese heschreibt eine bogenfOrmigeLinie. Hinter diesel' gewOlbten Rante liegen die groBen Interparietalia.Del' Rand des Foramen parietale ist etwas aufgewolbt. Diellt VOl' demForamen parietale beginnt das (8 auf 22,5 mm) groI3e rhomboidfOrmigePraparietale, das nach vorne zwei Spitzen streckt (Lange 15,5 mm)und zwischen ihnen noch einen scheinbar gesonderten, langen medianen'rei! hat. Neben del' breitcsten Stelle des Praparietale endigen dieVorderspitzen del' Parietalia. Die AuBenflachen des Praparietale, del'vorderen 'l'eile del' Parietalia und del' hinteren 'rei!e del' Frontalia sindganz rauh. Das Frontale reicht an den Orbitalrand, den es nul' 3 11Imlang selhst bildet. Das Frontale reicht etwas weitel' oralwarts als dieOrbita mit je zwei vorspringenden und einer seitlich tief zuriick­springenden Zacke. Die Nasalia haben etwa die Gestalt wie beiScylacosaurus capensis, wie BROOM sic 19t3 und 1932 zeichnet.

Die Nasenoffnungen richten sich direkt nach vorne und sindnnr durch eine ganz schmale Scheidewand getrennt. Das Foramennariale ohturatum ist ziemlich groB. Unter demselben geht die Suturzwischen Praemaxilla und Maxilla zwischen dem 3. und dem 4. Inzi­siven zum Alveolarrand. Es sind 5 spitze Inzisiven vorhanden, derencrster relativ klein ist. Val' dem groBen Canin ist ein Diastema von10 mm. Abel' unmittelbar VOl' dem graBen Canin rcchts kommt einkleinerer Canin ZUlli Vorschein, del' sehr viel schmaleI' (3 gegen 8 1/2 mmdes groBen) und kiirzer ist als del' groI3e (12 mm gegen etwa 2 1/ 2 emdes groBen, 'dessen Spitze rechts fehlt). Diesel' vordere Canin ist offen­bar nicht ein Ersatzzahn HiI' den groBen Canin, denn Ersatzziihne pflegenvon innen her zu kommen (vgl. BROOM, Phil. Trans. R. Soc. London.B. 218. 1930. PI. 30, sect. 8 u. 9; PI. 33, 29). Diesel' schwachere vordereCanin ist abel' hei dem vorliegenden Exemplar ebenso wie bei dem fl'iiherabgehildeten Original von Aloposaurus gracilis vorhanden. AuBerdemsieht man auf del' linken Seite die beiden groBen leeren Alveolen dichtvoreinander ganz am Rande del' Maxilla stehen. Die Gattung Alopo­saurU$ ist somit als einzige unter den Gorgonopsiden durch zwei Caninen

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ausgezeichnet. Die Inzisi "en sind schlank und spitz; die ersten sindkreisrund im Querschnitt, beim 3. beginnt eine glatte, scharfe hintereLangskante, beim 4. ist sie deutlicher und noch ganz glatt, beim 5. istdel' Querschnitt apfelkernfOrmig und die scharfe hintere Langskante istfein gesagt. Ebenso hat del' groBe Canin nach hinten eine Zuschiirfungmit gesagter Schneide. Die S;igung erscheint an den beiden Zahnenwie eine Perlschnur (vollig vel'schieden etwa VOll Saurischiern).

Die Maxilla tragt 5 oder 6 kleine spitze Zahnchen. Zwischenihnen und dem Canin ist ein Diastema. Uber dem Alveolarrand vonden Molaren bis iiber die Caninen liegen kleine Foramina in zwei Reiheniibereinander. Del' obere Rand del' Maxilla f1illt nach hinten sehr steilab; abel' hinten bildet die Maxilla einen langen, spitzen ]1~ortsatz bisweit unter die Orbita langs clem Unterrand des Jugale.

Das Prafrontale ist ein wenig groBer und Iangel' als von BROOMabgebildet. Das I.lacrymale ist wesentlich kleiner. Das Postfrontaleist ziemlich breit und endet lateral vom Foramen parietale. Das Post­orbit ale bildet den ganzen Oberrand del' TemporalOffnung und hat auchauf dem Schadeldach anfiinglich eine nicht geringe Breite. Vom Jugaleist die hintere Halfte, also auch del' Kontakt mit dem Squamosum nichtbekannt. Es ist jedoch an cler rechten Schadelseite gut erkennbal', daBdel' infratemporale Steg nach riickwarts schrag abwarts gerichtet war.Das Squamosum ist fast ganz da, nur del' unterste Teil am Kiefer­gelenk fehIt teilweise mit dem Quadratum.

Hintere Schadelansicht: Del' Condylns sieht VOIl hinten etwahalbmondfOrmig aus uncl das Foramen magnum ist eine groBe, hoch ge­wOlbte bffnung. Die Exoccipitalia reichen bis 2/s Hohe des Foramenmagnum und haben seitwarts eine Spitze, die sich auf das Opisthoticumlegt. Das Opisthoticum ist ein sehr massiver, quer gestelltel', bl'eiterBalken mit verdicktem und abgeplattetem Lateralende. Dariiber befindetsich die ziemlich kleine Fenestra posttemporalis. Das Supraoccipitalebildet ein breites Band iiber dem Foramen magnum, dessen Breite etwadel' Hohe des Foramen magnum entspricht. Del' Oberrand bildet einenBogen. Uber dem Foramen magnum zieht median eine Verdickung nachoben, zu deren beiden Seiten del' obere Teil des Supraoccipitale gegen­tiber dem Interparietale eingesenkt ist. Es sind zu beiden Seiten del'erhOhten Medianlinie Nischen zum Ansatz del' tiefen Nackenmuskulaturvorhanden. Die Interparietalia sind in del' oberen Halfte verwachsen,in del' unteren sieht man eine deutliche Mittelnaht, deren Randel' abel'kammartig aufgewolbt sind. Wo die Mittelnaht nach oben aufhOrt,wird del' Kamm plOtzlich 3 mm hoch und s105t auf del' Rohe an einenkleinen medianen riickwiirts gerichteten Vorsprung del' Parietalia.

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Lateralwarts reichen die Interparietalia so weit, wie die Halfte desSupraoccipitale von del' lVIitteliinie an gerechnet. Die Sutur gegen dasTabulare ist eine zackige. Die Grenze des 'rabulare folgt von del'Lateralspitze des Parietale, mit del' es nahe zusammenkommt, dem Squa­mosum herab bis neben das Lateralende der posttemporalen ()ffnung.Langs dem 'l'abulare nimmt das Squamosum von hinten gesehen nul'einen sehr schmalen Streifen ein, dehnt sich abel' vom Ende des Tabu­lare an langs dem Ende des Opisthoticum und bis zum Quadratum inbreiter FHiche aus. Nebeu dem Condylus occipitalis sieht man im Ex­oecipitale von unten her sehr deutlich die Hypoglossus-Offnung unddicht daneben unter derSeitenspitze des Exoccipitale in derSutur zwischenExoccipitale und Opisthoticum das groBe Foramen jugulare fUr die Vagus­Gruppe.

Gaumenansicht des Schadels: Dadurch, daB del' Unterkieferdem Schadel in natiirlicher IJage dicht anliegt, sind einige Teile del'Beobachtung entzogen, immerhin konnte fast alles freigemacht werden.Die Schadelbasis ist groJ3. Del' Condylus ragt ziemlich stark nachriiekwarts vor. Zu beiden Seiten del' Tubera setzen die Opisthotica an.Zwischen den Tubera ist eine Einsenkung. Gleich dahiuter beginnt dassehr lange Basisphenoid. In del' Mitte hat es eine tief konkaveFlache, fast schiisselformig. In diesel' sind oral von den 'rubera undweit auseinander die beiden kleinen Eintrittsstellell fUr je eine Carotisinterna zu sehen. Zu beiden Seiten ragen die Tubera hoch auf undan del' Seite jedes 'ruber ist die groBe Offnung der Fenestra vestibuli.Del' Stapes ist nicht erhaHen. Die Breite des Basisphenoids ist hieI'

25 mm. Nach vorne spitzt das Basisphenoid sich zu und die hohenscharfen Randel', die von den 'rubera herkommen, vereinigen sich zueinem hohen, langen Mediankamm, del' schon dem Vomer (= Para­sphenoid) angehort; gerade VOl' der Stelle del' Vereinigung liegt einmedianer Hohlraum, del' durch leichte Beschadigung sichtbar ist; esliegt hier ansteigend zum Kamm aus del' schtisselformigen Vertiefungdes Basisphenoid eine kleine Mittelfalte, zu deren beiden Seiten kleineNischen sich befinden. Del' mediane Kamm des Rostrum (Vomer) reichtbis an die interpterygoidale Offnung. Del' ventrale Rand dieses sehrhohen und scharfen Kammes ist beschadigt; die Spitze steht 5,2 em VOl'dem Condylus. An del' Spitze dieses Kammes legen sich von beidenSeiten die Pterygoide an und davor bIeibt die 8 mm lange interptery­goidale (iffnung frei. Zu beiden Seiten diesel' medianen (iffnung wendensich die QuerfHigel del' Pterygoide seitwarts und die Quadratum-Fltigelwenden sich breit horizontal ausladend und zu beiden Seiten dem Basi­sphenoid anlegend nach rtickwarts in die Richtung nach dem Quadratum;

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jedoch fehIt leider de)' hinterste Teil des freien Steges. Die Querfortsatzedel' Pterygoide sind wie Pflugscharen seitwarts gerichtet, nach hintensind sie hohl tiberhangend. Auf ihrer Hohe tragen sie keine Gaumenzahn­chen. Die seitliche Ecke ragt mindestens 2 em tiber den Ventralrand del'Maxilla empor (resp. abwarts). In del' Mitte del' Gaumenflache VOl' denQuerfltigeln befindet sich ein erhOhter Kranz von Gaumenzahnchen,dessen Linie etwa den UmriB eines Tennis-SchHigers mit zurtickge.richteter Spitze beschreibt. Die von diesem Wall eingeschlossene Flacheist ein wenig eingesenkt. Diese Flache gehOl't fast ganz den Ptery­goiden an, abel' nul' del' hinterste Teil del' Zahnreihe gehort dazu,wahrend del' vordere Teil schon auf den Palatina steht. Seitlich VOl'den QuerfHigeln mit etwa halbkl'eisfOrmigem Umri5 liegen die Ecto­pterygoide (Transversa). Ihre FHiche ist nach del' Seite hin fastscbusselfarmig vertieft und an del' tiefsten Stelle nahe dem Seitenrandill del' Mitte del' Lange befindet sich ein kleines Foramen. Die Pal a­tin a nehmen einen graBeren Teil del' Gaumenflache ein als die Ptery­goide. Die auf erhOhtem Sockel stehenden konischen Ziihnchen, dereneinige ganz erhalten sind, erreichen eine Lange von 3 mm. Vorne wirddel' Zahnwall und werden die Zahnchen selbst viel niedriger und vornin del' Mitte ist ihre Lillie unterbrochen. Von del' hochsten Stelle abel'geht je ein Ausliiufer des bezahntell \Valles nach vorne weiter in del'Richtung je lateral neben die Choane; er nimmt rasch an Hohe ab undendet ein Stuck weit hinter del' Choane. Seitlich von den Gaumenziihnenund seitlich von den Choanen dehnen sich die Palatina aus. Sie walbensich breit und allmahlich zu den Cboanell hinunter. Ihre seitliche Be­grellzung durch die Maxilla ist links nul' gerade noch sichtbar, da del'Unterkiefer aufsitzt. Abel' nul' die hintersten 14 mm del' Choane werdennoch vom Palatinum seitlich begrenzt. Von da an nach vorn bildetdie Maxilla den Seitenrand del' Choane. Die Maxilla wolbt sich ingleicher Weise tief in die Choane hinein. Del' Prilvomer liegt mehI' als1/2 cm tiefer zwischen den Choanen als die Gaumenplatte del' Maxilla.Del' Pravomer scheint sich breit-spiel3fOrmig zwischen die Palatina in del'GaumenfHiche mit seinem Hinterrande einzuschieben; die Flache steigtdann in die ChoanenhOhle abo In del' hinteren Hiilfte del' Choanenbildet del' Pravomer ein ganz schmales Septum; nach vorne nimmt esdann plOtzlich stark an Breite zu und tragt drei Kamme, einen medianenund zwei seitliche. Die Choanen sind lang und schmal. Ihr Vorder­ende lind die Grenze Praevomer-Praemaxilla ist durch den Unterkieferzugedeckt.

Unterkiefer: Del' Unterkiefer greift innerhalb del' Oberkiefer­bezahnung ein, so daB keiner seiner Zahne sicbtbar ist. Wie bei allen

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Dl'ei Theriodontiel'-Schadel aus Siidafrika. 307

Gorgonopsidell sind die Den talia in del' Symphysengegend nach obenerhoht. Die Symphyse falIt schrag nach riickwarts ab und bildet unterdel' Spitze des groBen Oberkiefer-Canin einen deutlichen Kinnabsatz.Das Dentale erstreckt sich dann schmal und lang nach hinten und seinzugespitzter aufsteigender Fortsatz erscheint mit seinem Ende in del'unteren Vordereche del' 'l'emporalOffnung (rechts); links, wo die AuBen­seite des Unterkiefers hinten abgeplatzt ist, sieht man die schmale Zu­SpitZllllg' des Dentale, dessen Hinterende 8 mm Uber das Suprangularesicll crhebt. Das Suprangulare bildet nul' ein schmales Band ober­halb des sehr breiten Angulare. Ganz hinten bildet das Suprangularedie AuBenflache lIeben dem Articulare. Das Angulare hat einenstarken, breiten Fortsatz nach unten, auf dem lateral ein hoher undscharfer Querkeil sitzt. Die Inzisur befindet sich 2 1h CIJI VOl' dem Ge­IE'nk. Links sind Teile von Articulare und Quadratum erhalten, deren1'ransversalachse 15 mm betragt. Del' Unterrand des Angulare-Fort­satzes ist beschiidigt (rechts), so daB etwas am vollen Uml'iB fehlt.Links sieht man das Praarticlllare vom Articulare abzweigen undin nul' 5 mm Breite oraJwarts bis unter die Mitte del' Orbita ziehell.Das Suprangulare sieht lJIan an del' Innenseite fast noch einmal so breitwie an del' AuI3enseite, da es dort vom Angulare iiberdeckt wird. VOl'dem Suprangulare und del' inneren Kieferoffnung sieht man Teile del'hinteren Halfte des Complementare. Unterhalb des Vorderendes desEctopterygoid bemerkt man an beiden Kieferhalften innen das Vorder­ende des Angulare, das breit vom Spleniale Uberdeckt wird. Das8pleniale reicht bis in die Symphyse.

In del' linken 'l'emporalOffnung liegt eine Halsrippe von 3,6 cmLange.

3. Sycoswm'us laticeps HAUHH'l'ON. (Taf. 23, 1-3.)

Es liegt mil' die vordere Halfte des Schadels VOl', die ich selbstin einem ziemlich tiefen Niveau del' Cistecephalus-Zone auf del' FarmZuurplaats, District Graaf Reinet, am 3. Mai 1924 gefunden habe. Del'Querschnitt des Schadels war im Anstehenden an einer glatten Fels­wand zu sehen in dem FeIsen am Bach 1 Meile ostlich des Farmhauses.Die sorgfaltige Praparation in 'l'iibingen ergab ein gut bestimmbares StUck.

Del' Schadel lag auf del' rechten Seite und hat vertikalen Druckerfahren, so daB die obere Schadelhalfte von links nach rechts gepreBtist und del' Querschnitt nun schief erscheint. Del' Bruch geht durchdie Orbitae. Die Lange des Stiickes ist dorsal 12 und ventral 13 ern.

Dorsale und laterale Schadelansicht: Zwischen den Augen­offnungen erkennt man noch die Fron talia, die von den Praefron talia

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308 Friedrich Frhl'. von Huene,

flankiert werden, nnd die voraussichtlich auch weiter riickwarts dieOrbitae nicht erreicht hatten, da die Praefrontalia relativ sehr breitsind. Die Mittelnaht ist sichtbar, wie HAUGHTON sie 1924 zeichnetund im Gegensatz zu BROOMS Darstellungen von 1930 und 1932. DieSutur gegen das Nasale springt mit ein paar Zacken von del' Mittel­linie an leicht zuriick. Das PrMrontale reicht noch fast 2 em weiterVOl' als das Frontale. Die Nasalia sind gleichmaBig schmal bis vorne.Die Schnauzenspitze ist nicht vollstandig. Abel' man sieht sowohl dieNaseniiffnungen als das Foramen nariale obturatum auf beiden Seitenund wenigstens einen Teil des aufsteigenden Pramaxillenfortsatzes. Del'genaue UmriB des Septomaxillare ist nicht erkennbar, wenigstensnicht an seiner hinteren Spitze. Die Nasenoffnung liegt 15 mm uberdem Alveolarrand. Die Sutur del' Praemaxilla gegen die Maxilla lauftyom Foramen nariale obturatum schrag seitwarts, so daB del' Zahnranderst neben dem 5. Inzisiven erreicht wird. In del' Praemaxilla stehen5 Inzisiven, die abel' aUe an del' Wurzel abgebrochen sind. Del' 1. unddel' 5. sind am kleinsten, die Querschnitte sind oval. Bis zurn Caninfolgt ein Diastema von 14 mm. Die Richtung del' Inzisiven ist nichtganz senkrecht, sondern bei den vorderen etwas riickwarts und bei denseitlichen etwas einwarts. Die beiden Caninen sind ebenfalls unterdel' Krone abgebrochen. Del' Querschnitt ist oval und recht groB(groBerer Durchmesser 10,2 mm). In del' Maxilla sieht man mit del'Lupe die Wurzel-Querschnitte von 5 kleinen Molaren kurz hinter demCanin. Die Maxilla nimmt die Seite del' Schnauze ein und ihr hintererRand falIt steil ab, \vo Prafrontale und Lacrymale sie von del' Orbitatrennen, ebenso das Jugala. Man sieht deutlich, wie die dunnen Randel'sich iiberdecken. Die Maxilla bildet hinten nul' eine ganz kurze Spitzeunterhalb des Jugale. Der Orbitalrand des PrMrontale ist dick auf­gewulstet.

Gaumenansicht des Schadels: Hinten am Bruch begonnen istgerade noch del' kurze Interpterygoidalraum und der Beginn der hori­zontalen Pterygoidflugel, die das Basioccipitale flankieren und dann zumQuadratum ziehen, zu sehen. Zu beiden Seiten del' Interpterygoidal­lucke erheben sich pflugscharartig die 'l'ransversa1fliigel, sind abel' beideauf del' Hohe beschadigt. Man kann also nicht mehr feststellen, ob sieGaumenzahne trugen, und ihre Enden sind nicht erhalten. VOl' del'Interpterygoidalliicke ist median eine von Seitenwall mit Zahnchen ein­gerahmte Einsenkung del' verwachsenen Pterygoide und weiter vorn del'Palatina, am tiefsten dort, wo Pterygoid und Palatinum zusammenstoBen.Del' Seitenwall ist sehr hoch. Man sieht deutlich, wo die Pterygoid­Sutur den Wall schrag nach vorne iiberschneidet. 1m Palatinum-Bereich

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Drei Theriodolltier-Schlidel aus Siidafrika. 309

ist der Wall am starksten und erweitert sich lateralwarts, urn vornesich wieder nach del' Mitte zu wenden, abel' beide Seiten schlieBennicht zusammen. Die Pterygoide bilden gemeinsam nach vorn eineSpitze. Seitlich VOl' dem Transversalfliigel des Pterygoids liegt dasEctopterygoid in maBiger Ausdehnung; in seiner Mitte hat es einForamen. Es grenzt an Maxilla und Jugale. An del' Seite hinten £alites steil yom Pterygoid zum Jugale ab. Das Palatinum hat die groBteAusdehnung. Seine Faserung strahlt aus von einem Punkt hinter denChoanen. Dort gerade, wo die Lucke in dem bezahnten Wall ist, ver­schmelzen beide Palatina, ohne daB - wie bei den Pterygoiden - eineMittelnaht sichtbar wird. Das Palatinum wolbt sich breit und allmah­lich von del' Gaumenflache tief hinunter in die Seitenwand del' Choanebis an den Canin unu reicht oben bis nahe an die Reihe uer Molaren.Del' Pravomer bildet die hinten schmale und nach vorn breiter werdendeScheidewand zwischen den Choanen. Zwischen den Caninen beginntdel' Pravomer sehr breit zu werden. Er greift mit einer breiten Spitzezwischen die Pramaxillen ein. Auf dem breiten Teil hat del' Pravomereinen Mittelkiel und zwei scharfe Seitenkanten. Zu beiden Seiten diesesTeils des Pravomer und VOl' dem Canin erweitern sich die Choanen­offnungen nach vorn p16tzlich, indem sie bier freien Raum geben flirden Unterkiefer-Canin bei geschlossenem Maul. Del' Canin steht aufdel' Gaumenplatte del' Maxilla, die zusammen mit del' Gaumenflache desPalatinum viel hOher steht als del' Pravomer. VOl' del' Fossa paracaninabildet auch die Praemaxilla eine kleine Gaumenplatte. Da wo Praemaxillaund Maxilla zusammenstoBen, also neben del' Fossa paracanina, ist dieknocherne Seitenwand diesel' Fossa nul' ganz dunn; es ist die Stelledes Diastema.

Qu erschni tt durch den Schadel: An dem durch Praparationdeutlich gemachten Querbruch durch den Schadel ist VOl' allen Dingeninteressant, was in del' Medianebene und ihrer Nachbarschaft liegt.Unten sind es die Pterygoide, deren horizontale, auswarts gerichteteFliigel von je 9 mm Breite durch den Bruch geschnitten sind. DieStelle ist unmittelbar hinter del' nul' 8 mm langen Interpterygoidalliicke.Da steht nun in del' Mediane eine vertikale Lamelle von 15 mm Hohe.Sie ist nach vorn 17 mm weit freigelegt, steht also oberhalb del' Inter­pterygoidallucke und noch weiter oralwarts , wo sie dann im Gesteinverschwindet. Es ist die mediane dorsale Pterygoidlamelle. Sie gehtan del' Bruchstelle deutlich nahtlos in die beiden horizontalen Ptery­goidflugel uber. Gleiches ist auf Querschnitten von BROOM dargestelltworden: 1.930, PI. 32 und 1932, Fig. 39, B an anderen nah verwandtenGorgonopsiden.

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310 Friedrieh Frhr. von Huene,

Dorsal nnd wenig nnter den Frontalia ist del' Ranm fUr die Lobiolfactorii des Gehirns deutlich rohrenfOrmig knochern nmschlossen. Del'Hohlranm hat einen Durchmesser von 15 mm. Ventral ist ein dickerer,nnten gekielter Knochen mit knrzen Fltigeln nach beiden Seiten (im Quer­schnitt). Lateral und dorsal schlieBt eine andere sehr diinne Lamelledaran, die die Rohre ganz schlieBt, aueh median oben kann ieh keineNaht erkennen. Diese Lamelle liegt dorsal dicht nnter den Frontalia,ist abel' dentlieh von ihnen getrennt. Den ventralen gekielten Knoehenhalte ich fiir das Prasphenoid, die laterale und dorsale Rohrenlamelleflir das Laterosphenoid; BROOM sagt neuerdings Pleufosphenoid.

Uber eImge verwamltschat'tliche Beziehungen von Therapsidenund anderen Theromorphen untereinander.

1m AnschluB an die eben beschriebenen Formen sollen zunachstdie Therocephalen nnd die Gorgonopsiden znsammengestellt werden.Znerst die Therocephalen, nach Familien und Horizonten zusammen­gestellt, sind folgende:

I. Pristerognathidae:

Tapinocephalus-Zone:

AlopecodonAlopecorhinusArctosaurusCynariognathusGlanosuchusHyaenosuchusHyorhynchusIctidopariaLycedopsLycosaurusLycosuchusPristerognathusScymnosaurusScylacosaurusTrochorhinusTrochosaurusTrochosuchus

Endothiodon-Zone:

Scylacoides

2. Alopecopsidae:

Tapinocephalus-Zone:

AlopecideopsPardosuchusScylacorhinus

Endothiodon-Zone:

?Ardosuchus

Cistecephalus-Zone:

AlopecopsisHofmeyeriaNotaelurodonNotaelurops

3. Ictidosuchidae:

Tapinocephalusl Endothio­don-Zone:

Cerdodonlctidosaurus

Endothiodon-Zone:

Ictidosuchoides

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Drei Theriodontier-SchiideJ ans Siidafrika. 311

Cistecephalus-Zone: Lystrosaurus-Zone:

Arnognathus Ericiola certa

Gerdosuchoides 5. IJycideopsidae:Gerdosuchus

Gistecephalus-zone:Tctidosuchus

Cistec.-/ Lystrosaurus-Zone:Lycideops

N anictosuchus 6. Whaitsidae:

Gistecephalus-Zone:4. Scaloposauridae: Moschorhinus

Tapinocephalus-Zone: Moschorhynchus

lcticephalus Hyenosaurus

?Macroscelosaurus Notosollasia

?Simorhinella Theriognathus

Endothiodon-Zone: Tigrisuchus

GhoerosaurusWhaitsia

lctidostoma 7. Euchambresidae:

Cistecephalus-Zone: Gistecephalus-Zone:

Akidognathus Euchambresia

Ictidognathus In RuBland:Scalopocephalus Oberperm:8caloposaurus Anna (petri)

Die 7 Familien sind nicbt alle gleicbwertig. Bei den Therocephalenist der Neuralschlidel besonders wichtig. Die Parietalia sind seitlichnicht vom Postorbitale begleitet, sondern das Parietale bildet den Randdel' 'remporalOffnung. Dorsal bilden die Parietalia meist nur einenschmalen Kamm (Ausnahme die Scaloposauriden) und ein Praparietaleist nie da und das Foramen parietale, wenn tiberhaupt vorhanden, klein.1m Gaumen ist Vorbereitung zu einem sekundaren Gaumendach in ver­schiedenen Stadien zu sehen und eine postpalatinale Offnung ist fastimmer vorhanden (nul' bei den spat auftretenden Whaitsiden und beiE1A,chambresia teilweise geschlossen). Del' Unterkiefer ist ohne "Kinn".1m Skelett ist die reduzierte Phalangenformel wichtig, die den Sauge­tieren gleich ist (Gegensatz zu den Gorgonopsiden und Cynodontiern).Die primitivste und zugleich fortschrittlichste Familie sind die Scalopo­sauriden. Es ist vorauszusetzen, daB lcticephalus nicht die altesteForm ist, obgleich man bis jetzt altere noch nicht kennt. Die Sca­loposauriden heben sich durch ihre besonderen Eigenschaften so starkaus den tibrigen Therocephalen heraus, daB man sie fast hOher als nul'als Familie einschatzen kiinnte. Den Pristerognathiden stehen sie am

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312 Friedrich Frhr. von Ruene,

nachsten. Zugleich sind sie die Briicke zwischen Pelycosauriern undBauriamorphen. Die zuerst auftretende und sehr primitive Thero­cephalen-Familie sind die Pristerognathiden und mit ihnen nah verwandtdie hauptsachlich jUngeren Alopecopsiden und die Ictidosuchiden. Ansie schlieBen sicb die beiden kleinen Gruppen del' Lycideopsiden unddel' Whaitsiden; Euchambresia ist nur ein mit Giftdriise und Giftzahnspezialisierter Whaitside. Den Pristerognathiden am llachsten stehendie hOchst fortschrittlichen kleinen Scaloposauriden. Diese Beziehungensind von BROOM, HAUGHTON, BOONSTRA, und fUr die letzteren nament­lich auch von WATSON im einzelnen hervorgehoben und gewiirdigtworden, brauchen daher nicht mehr ausgefUhrt zu werden. Wichtig istnamentlicb, daB die Scaloposauriden bei ganz naher Verwandtschaft mitprimiti"en Pristerognathiden gleicb auf eine hOhere Stufe treten undvon den primitivsten Therocepbalen direkt zu den triassischen Bauria­morpben iiberleiten, die via Ictidosaurier zu den Saugern fiihren. AIleandern Therocephalen-Linien sterben Val' Beginn del' 'l'rias odeI' in del'untersten 'l'rias aus.

Die Gorgonopsiden-Gattungen sollen bier auch noch zusammen­gestellt werden:

Tapinocephalus-Zone:BroomisaurusCyniscodonEoarctops, untenEriphostomaGalesuchus, untenHipposaurus, MittePachyrhinos8cylacogn athus, Mitte

Endothiodon-Zone:AelurognathusAelurosauroidesAelurosaurus, unten

und abenAloposaurusArctopsCerdorhinus, untenCynarioides, obenCynariops, obenGalerhinusGorgonognathus

Gorgonops, untenLeptotrachelusLycaenops, obenScylacognathusScylacops, untenScymnognathus

Cistecephalus-Zone:AelurognathusArctognathoidesArctognathusCerdognathusCynodracoDelphaciognathusDinogorgonIctidorhinusLycaenodon, untenLycaenoides, obenLycaenodontoidesScylacognathusScymnognathusSycosaurus, unten

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Drei Theriodontier-Schadel aus Siidafl'ika. 313

Nyassaland:

Endothiodon- bis eiste­cephalus-Zone:

ChiwetasaurusDixeya

RuBland:

Oberperm:AmalitzkiaInostranzeviaRhopalodon.

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I, ' Clear Fork

6lall!:osaurfdae

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.:Jlira

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z.

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Lystrosaurus

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C/sfecephalllS

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Stormbergsdsf:

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Tapinocephalvs

Z.

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Ob KarbonPolt'osau.",,(Ja e Wichifa

Die Gorgonopsiden sind durch breites Neuralschadeldach mit inaltertfimlicher Weise fHichenhaft ausgebreiten Parietalia, groBem Foramenparietale und Praparietale ausgezeichnet. Die TemporalOffnung wird

Palaeont. Z. Ed. 19. 21

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314 Friedrich Frhr. von Ruene,

von postorbitale und Squamosum begrenzt. Ansatze zu einer hiiutigenBedeckung del' Choanen sind im Gaumen auch vorhanden. Postpala­tinale Offnungen fehlen. Del' Unterkiefer hat ein "Kinn". Die Pha­langenformel ist primitiv, abel' kryptomammaliomorph, d. h. es sind wiebei den Cynodontiern bei del' 3. und 4. Zehe kleine Scheiben zwischenden beiden groBen Phalangen eingeschoben. Del' Schadelbau del' Gor­gonopsiden erinnert stark an die Dromasaurier dureh irn Schadel herab­gekrfimmten Kiefergelenkstellen, sowie dllrch das primitiv-breite Neural­schiideldacb. In diesel' Hinsieht sind die Dromasaurier aueh den Dino­cephalen gleich. Da die Dromasaurier die kleinsten Formen sind,werden die groBen Dinoeephalen und die Gorgonopsiden von diesemStamm herkommen. (Siehe Tabelle.i DaB man so wenig von den Droma­sauriern kennt, wiI'd an ihrer Kleinheit liegen. Die Annahme, daB dieDromasaurier die urspriinglichste diesel' Gruppen sind, ist wahrschein­lieh, obwohl aus den Ecea-Sehichten auBer ein paar Dinocephalen­Funden nichts vorliegt. Die auf einem Stiel abwarts gesetzte Kiefer­gelenkstelle erinnert auffallend an viele Pelycosaurier. Del' Thero­cephalen-Stamm und del' Dromasaurier-Stamm (mit Gorgonopsiden undDinoeephalen) scheint mil' den Poliosauriden unter den Pelyeosauriernam nachsten zu stehen. Auf del' andel'en Seite sind Anningia mitden Anomodontiern sowie die Mesosaurier (s. a. 0.) auBerordentlich nahvel'wandt mit Glaucosaurus. Die Glaucosauriden und die Poliosauridensind die primitivsten Familien del' Pelycosaurier. Die Poliosauridensind oberkarbonischen Alters, da die Wichita-Schichten von Texas nachROMER (1935) dahin zu stellen sind. Die Glaucosauriden haben sichbisher nul' in del' Clyde-Formation, d. h. unterste Abteilung der ClearFork-Sehiebten gefunden, die nach ROMER (1935) dem altesten PermangehOren.

Erkliirung zu Tafel 21-23.Tafel 21.

Seapolocephalus watsonianus n. g. n. sp. Unvollstandiger Schadel aus del' oberen Ciste­cephalus-Zone von Kuilspoort neck, District Beaufort West in doppelter natiirlicher Gro13e.

Fig. 1 von rechts, 2 von links, 3 von ventral, 4 von dorsal.

Tafel 22.Aloposaurus gracilis BROOM, Schadel aus del' Endothiodon-Zone von Reuning Nest

Kraantz, District Graaff Reinet, in '/2 natiirl. Gro13e.Fig. 1 von dorsal, 2 von ventral, 3 Gaumenspitze, 4 von hinten.

Tafel 23.Fig. 1-3. Sycosaurus laticeps HAUGHTON, vordere Schadelhalfte aus del' Ciste­

cephalus-Zone von Zuurplaats, District Graaff Reinet, in '/2 natiirlicher Gro13e. 1 vonlinks, 2 von ventral, 3 Querbruch von hinten.

Fig. 4-6. Rekonstruktionen des Schadels von Aloposaurus gracilis del' Tafel 21in natiirlicher Gro13e. 4 von links, 5 von dorsal, 6 von ventral.

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Drei Theriodontier-Schiidel aus Siidafrika.

Erklarung- del' Zeichen auf Tafel 21-23:

315

AnArtBoBsCChCoCondDEoFF.}.F.m.F.n.F.n.o.b'.pc.F.pot..I.IPLl.ivIxNN.Oe.

AngulareArticulareBasioccipitaleBasioccipitaleCaninChoaneComplementareCondylusDentale

= Exoccipitale= Frontale= Foramen jugulare= Foramen magnum= ~aseuoffnung

Foramen nariale obturatumFenestra paracaninaFenestra posttemporalisJugaleInterparietaleLacryrnalelinksMaxillaNasaleNasenoffnung-

Opo = OpisthoticumOrb = OrbitaOrb. sph. = Orbitosphenoid 1)P ParietaleP. art PraearticularePl PalatinumPm PraemaxillaPo PostorbitalePP PraeparietalePrf PraefrontaleP.~ Vomer (= Parasphenoid)P. sph. PraesphenoidPt PterygoidPtq Qudrat-Fliigel des PterygoidPv PraevomerQ Quadratumr. rechtsSa = SuprangulareSm SeptomaxillareSo SupraoccipitaleSpl SplenialeSq SquamosumTb TabulareT. F. Fenestra temporalisTub Tuber basisphenoidale

Lebensbilddes Wirbeltiervorkommens im Keuper von Ebrach.

]}fit Anhang: Eine Plateosauriden-Fahrte aus dem Keuper.

Mit 5 Abbildungen.

Von OSKAR KUHN, Miinchen.

Bekannt sind seit kurzem die schOnen Labyrinthodonten undParasuchier aus dem mittleren Keuper von Ebrach, wie sie als Zierdein der Miinchener PaHiontologischen Staatssammlung zu sehen sind.Sie legen den Wunsch nahe, ein Lebensbild dieses ungemein reichenVorkommens zu entwerfen, was ich hier versuchen mochte.

Wie ich bereits in meinen beiden beschreibenden Arbeiten aus­gefiihrt habe, handelt es sich urn fast ausschlieBliche Siil3wasserbewohner,die einen groBen, damals bei Ebrach bestehenden See bevOlkerten. Die

1) Sollte auf Taf. 23 Fig. 3 heWen Latero- odeI' Pleurosphenoid.

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