go sports infotagung 2016

Skript zum Workshop: Drums Alive® Kids Beats

Referentin: Jennifer Voß Informationen zu Drums Alive®

Kids Beats: Drums Alive® Kids Beats ist ein auf Kinder im Alter zwischen 6 und 10 Jahren zugeschnittenes Programm. Es fördert bei Kindern insbesondere die Konzentration, die Merkfähigkeit, die Körperkoordination und es hilft Stress und Aggressi-onen abzubauen. Es stärkt das Selbstwertgefühl, die sozialen Kompetenzen und die Entwicklung und Förderung von Sinneswahr-nehmungen. Hier geht es darum, den Kindern Drums Alive® kindgerecht nahe zu bringen. Rhythmusspiele sind ebenso Inhalte wie Musikerziehung und Kreativität. Dieser Workshop soll eine Übersicht über die vielfältigen Möglichkeiten geben, mit Elementen aus Drums Alive® Kids Beats ziel-gruppenspezifische Angebote zu machen, die jedes Kind individuell fördern und gleichzeitig viel Spaß machen. Kids Beats basiert auf der Vernetzung von Bewegung und Rhythmus mit Lernerfahrungen durch Experimentieren, Sprache, Kreativität und neuen Denkabläufen. Benötigte Materialien für Drums Alive®

sind Pezzibälle (mind. einer pro Teilnehmer), Drumsticks (ein Paar pro Teilnehmer), Ball-schalen für die Pezzibälle (Alternativen: umgedrehte Hocker, mit Sand gefüllte Schwimmringe, Wäschekörbe, Maurerkübel, …). Basis-Bausteine für ein erfolgreiches Kids Beats Programm: - Sicherheitsvorschriften beachten:

Stelle sicher, dass die Drumsticks keine Risse oder Brüche aufweisen, Splittergefahr! Pezziballverschlüsse nach unten drehen! Drumsticks werden nie auf Personen gerichtet! Bei Drehungen werden die Sticks entweder nach unten oder nah am Körper gehalten, bei Bewegungen um die Bälle empfehlen sich Overhead-Clicks (s.u.)! Beim Trommeln auf die Bälle der Nachbarn: Schläge auf die Seite, nicht oben auf die Bälle! Werden die Arme über Kopf geführt, sind die Arme leicht nach vorne ausgerichtet, nicht ganz seitlich! Bei schnellen Bewegungen (z.B. Laufspielen) im Raum keine Drumsticks in den Händen (Unfall- und Verletzungsgefahr)! Regeln festlegen: Trommeln mit den Drumsticks nur auf Pezzibälle, Boden oder als Overhead-Clicks!

- Gruppengröße sinnvoll festlegen und bei Gruppen über 15 Kinder verstärkt auf Regeleinhaltung und -einübung Wert legen (Raumgröße, Materialien, Alter der Kinder, Vorerfahrungen, Sozialverhalten einzelner Kinder und der Gruppe)

- Rhythmus- und Bewegungsmuster in aufeinander aufbauenden Schritten unterrichten (methodische Reihen), so dass die Teilnehmer Erfolge feiern und ihr individuelles Level finden können; ggf. Bewegungs- und Rhythmusmuster zunächst getrennt zeigen und üben, bevor sie kombiniert werden

- Leistungsniveau der Kinder (körperlich und geistig) beachten, Variationen für Fortgeschrittene anbieten, Verfassung der Kin-der im Blick behalten (hohe Motivation kann dazu führen, dass eigene Grenzen zu spät erkannt werden)

- Rhythmusgefühl ist uns in die Wiege gelegt, Trommeln wird nicht als schwierig, sondern als motivierend empfunden – diese hohe Motivation kann durch Abwechslung, Kreativität und Spaß aufrecht erhalten werden

- cross-over-Muster (Überkreuzmuster) fördern die Synchronisierung beider Gehirnhälften

- Wellness-Beats zum Ende einer Einheit fördern das allgemeine Wohlgefühl durch vermehrte Alpha-Wellen im Gehirn: einfa-che Rhythmen und Bewegungsmuster, Wiederholungen, geringer Bewegungsradius, Selbstwahrnehmung, Konzentration auf Bewegung und Rhythmus z.B. über Trommeln mit geschlossenen Augen

- Raum für Kreativität lassen und anbieten

- Sei experimentierfreudig und innovativ, aber vor allem: Hab Spaß !

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Struktur einer Drums Alive® Kids Beats Einheit:

- Warm-up z.B. mit folgenden Elementen (insgesamt 10-15 min):

a) Geräte kennenlernen, Regeln festlegen (oder wiederholen)

o Ballgewöhnung: Bewegungen nur mit dem Ball (Prellen, Rollen, Sitzen und Wippen, Tragen)

o spielerisches Kennenlernen der Ballschale: Autorennen mit verschiedenen Tempi und Richtungen/ Ballschale auf den Boden legen und Kinder nehmen nummerierte Positionen auf Zuruf ein (auch als PA oder GA denkbar bzw. durch Einbindung von Präpositionen in eine Geschichte, die die Präpositionen „vor“, „unter“, „hinter“, „neben“, „ent-lang“, „zwischen“, „über“ usw. enthält)

o Drumstick-Gewöhnung: Beschreibung der Sticks durch die Kinder, Festlegung von Regeln zum Umgang mit den Sticks, erste Trommelbewegungen: Rumble auf Ball, Trommeln auf den Boden, Overhead-Clicks

b) Grundschläge kennenlernen

o benötigtes Material: Ballschalen, Pezzis, Drumsticks, farbige Karten mit Ziffern 1 bis x (A4); Hinweis: mehr als fünf Grundschläge sind nicht sinnvoll

o Bälle liegen im Raum verteilt auf den Ballschalen, Kinder gehen mit den Drumsticks zwischen den Bällen herum

o eine Karte wird hochgehalten und du machst an einem Ball eine Grundbewegung vor (s.u.); jedes Kind sucht sich ei-nen Ball und macht die Bewegung nach; danach gehen die Kinder wieder durch den Raum

o verfahre ebenso mit den anderen Ziffern (jeweils Ballwechsel), wiederhole die eingeführten Ziffern zwischendurch; die Kinder sollen sich merken, welche Bewegung bei welcher Ziffer kommt, d.h. du machst nur beim ersten (oder ggf. noch zweiten Mal) bei einer Bewegung mit und hältst danach nur noch die Karten hoch

o Grundschläge:

Single Beats (Singles) Schlage den linken und den rechten Drumstick abwechselnd auf den Ball.

Double Beats (Doubles) Schlage beide Drumsticks gleichzeitig auf den Ball.

Side Ball Doubles auf der rechten oder linken Seite des Balls.

Front Ball Doubles auf der Vorderseite des Balls, Arme reichen über den Ball rüber.

Back Ball Doubles auf der Rückseite des Balls, gehe dafür ein wenig hinter den Ball zurück, z.B. in Schrittstellung.

(Overhead-)Clicks Schlage die Sticks zusammen. Dies kann auf verschiedenen Höhen passieren. Bei Overhead-Clicks werden die Sticks über dem Kopf zusammen geschlagen.

Side Beat Schlage gleichzeitig mit beiden Sticks auf den Ball, ein Stick trifft den Ball auf der lin-ken, der andere trifft ihn auf der rechten Seite.

Simple Cross Over Schlage nur mit dem rechten Drumstick auf den Ball, dabei kreuzt der rechte Arm über den linken Arm. Wechsle die Seite und schlage nur mit dem linken Stick auf den Ball.

Cross Beat Kreuze beide Sticks beim Schlagen übereinander, danach folgt ein Double Beat usw.

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- Hauptteil z.B. mit folgenden Elementen (insgesamt 25-35 min):

a) Rhythmusspiele: Kinder überlegen sich (ohne Musik) in Gruppen Trommelrhythmen, die sie dann zu einem gemeinsamen Ergebnis zusammentragen/ Namentrommeln in großer Runde oder Kleingruppen: Jedes Kind wählt aus den Grundschlä-gen Kombinationen aus, um seinen Namen zu trommeln, z.B. Tho-mas mit Double Beat auf „Tho“ und Side Beat auf „mas“, alle anderen trommeln nach, der nächste ergänzt usw. (Tipp: Zum Schluss die Richtung wechseln - Herausforde-rung!)

b) Power-Beats-Choreographie(n): einfache Strophe-Refrain-Choreographien zu einzelnen Liedern spontan durchführen/ Choreographie über 20 bis 30 min entwickeln und anschließend zu passender Musik durchführen (abhängig vom Alter und der Konzentrationsfähigkeit der Kinder)

c) Hand-Clapping-Games: Beispiele findet man bei Youtube; Hand-Clapping-Games verbessern die motorischen und kogni-tiven Fähigkeiten der Kinder; in Studien konnte sogar nachgewiesen werden, dass Hand-Clapping-Games die Handschrift verbessern und die Zahl der Rechtschreibfehler reduzieren können; zudem verbessern sie als Partner- oder Gruppen-spiele die Sozialisation, steigern die Hand-Auge-Koordination und machen Spaß

d) Drumming Strong: moderates Krafttraining für Kinder; Kraftübungen sollten die großen Muskelgruppen ansprechen, Ball kann als Gewicht genutzt werden, max. sechs Kraftübungen

e) Cultural Drumming: Trommeln zu Musik aus verschiedensten Kulturen fördert die Akzeptanz und das Verständnis für an-dere Kulturen

- Cool-down z.B. mit folgenden Elementen (ca. 10 min):

a) Wellness-Beats: z.B. ¾ Takt-Trommeln mit wenigen Bewegungen, geringem Bewegungsumfang (s.o.)

b) einfache Choreographie auf „Abschlusslied“ (z.B. „We Are The Champions“)

c) Stretching

d) Entspannung (Pezziballmassage, Fantasiereise, …)

Weitere Ideen/ Anregungen:

- Gruppenspiele mit Wettkampfcharakter, z.B. Formen (Dreieck, Kreis, etc.) mit Ballschalen nachlegen; nach jedem Spiel wird mit allen abgeklatscht

- Poolnoodles (ungefähr gedrittelt) als Drumstick-Ersatz nutzen

- Tücher einbauen und rhtythmisch schwingen

Ballformationen:

Kreis; Military Lines (Bälle in mehreren Reihen direkt hintereinander, Blickrichtung zum Trainer vorn); Window formation (Bälle stehen auf Lücke in Reihen hintereinander); Lines (Reihen, diese können zueinander oder hintereinander ausgerichtet sein), ...