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956 Referate. serum der Kranken vorhandeno Antimucin einziger und nicht zusammen- gesetzter AntikSrper war, d. h. es besteht nicht wie andere ans einem intermediaren K6rper und einem Komplement. ])as Blut der Kranken wurde 7 Tage nach der Entfernung des Tumors untersucht, und es land sich noch in dem Serum das Anti- mucin vor, aber nur in sehr kleinen Mengen. Die Einimpfung beim Hund und Kaninchen gab positive Resultate und mehr noch bei letzterem. Das Serum dieser Tierart, welches normalerweise keinen Niederschlag mit dem ~[ucin in irgend einer Proportion gibt, schlug zu 1 : 20 e n b 1 o c mit der vorbereiteten Flfissigkeit (ein in NaC1-LSsung geschfitteltes Mucin) nieder. Der Verf. hat in verschiedenen Geschwfilsten das Vorhandensein einer spontanen Autolysis in vitro wahrgenommen. S. de hi a d r i d (Buenos Aires). 18) yon Rzentkowski, Casimir, Studien iiber die proteolytische Kraft des ]~ageninhalts. Arch. f. Verd.,Bd. 9(1903), p. 348. Bei seinen Studien fiber die proteolytische Kraft des Magen- inhalts~ die er mittels der M e t tschen Methode prfifte, land R z e n t- k o w ski die abgesonderten Pepsinmengen bei Carcinomen verh~ltnis- m~ssig nieht so stark vermindert, als die Gesamtaciditat des Probe- frfihstficks. In einem gastro-enterostomierten Falle, bei dem die ver- dauendo Kraft (V. K.) vor der Operation 4 mm betragen hatte, sank sie bald nach der Rosektion auf Null. Doch dfifften R.s Versuche zu goring an Zahl sein, um bindende Schlfisse daraus zu ziehen. Wenn bei Verdacht auf Carcinom die HC1-Sekretion erheblich starker redu- ziert ist als die Pepsinabsonderung, so kSnnte dies den Verdacht bestarken. C o h n h e i m (Berlin). 19) Aberastury, M., Ein Fall idiopathischer Sarcomatosis (Perrinscher Typus). Rev. Soc. l~Ied. Arg., Vol. 11, No. 59, Buenos Aires, Januar u. Februar 1903. Der vorliegende Fall gehSrt in die Kategorie dor unregelmAssigen Sareomatosis, ist aber abweichend von allen bis jetzt publizierten FMlen, obgleich er dem Typus von Perrin analog ist. Die anfang- liche Verletzung war eine grosse Infiltrationsplatte, welche sich im rechten Oberschenkel als Nacherscheinung einer Kugelwundennarbe entwickelte. Fast zu derselben Zeit erschienen metastatische KnStehen in der Rumpf-, t~als- und Kopfhaut; ebenfalls waren die Ganglien der Leistengegend angegriffen. Die anfAngliche Erkrankung wurdo geschwfirartig. Dagegen zeigten die Knetchen weder geschwiirige Erscheinungen noch Erweichungszeiehen. Die Nekropsie zeigte das Vorhandensein einiger Knetchen in Herzbeutel, Leber, Nieren, Bauch- speicheldrfise, Ganglion u. s.w. Die Zellenwucherung war aus kleinen runden Zellen zusammengesetzt. Viele Zellen zeigten indirekte Teilungs- erscheinungen; hierbei waren aber einige besondere Vorkommnisse zu bemerken, welche der Betrachtung wert sind. In manchen Zellen war die Kernsubstanz im ersten Zustande feinkernig und liess sich

Ein Fall idiopathischer Sarcomatosis (Perrinscher Typus)

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Page 1: Ein Fall idiopathischer Sarcomatosis (Perrinscher Typus)

956 Referate.

serum der Kranken vorhandeno Antimucin einziger und nicht zusammen- gesetzter AntikSrper war, d. h. es besteht nicht wie andere ans einem intermediaren K6rper und einem Komplement.

])as Blut der Kranken wurde 7 Tage nach der Entfernung des Tumors untersucht, und es land sich noch in dem Serum das Anti- mucin vor, aber nur in sehr kleinen Mengen. Die Einimpfung beim Hund und Kaninchen gab positive Resultate und mehr noch bei letzterem. Das Serum dieser Tierart, welches normalerweise keinen Niederschlag mit dem ~[ucin in irgend einer Proportion gibt, schlug zu 1 : 20 e n b 1 o c mit der vorbereiteten Flfissigkeit (ein in NaC1-LSsung geschfitteltes Mucin) nieder.

Der Verf. hat in verschiedenen Geschwfilsten das Vorhandensein einer spontanen Autolysis i n v i t r o wahrgenommen.

S. de hi a d r i d (Buenos Aires).

18) yon Rzentkowski , Casimir, S t u d i e n i i b e r d i e p r o t e o l y t i s c h e K r a f t d e s ] ~ a g e n i n h a l t s . Arch. f. Verd. ,Bd. 9(1903), p. 348.

Bei seinen Studien fiber die proteolytische Kraf t des Magen- inhalts~ die er mittels der M e t tschen Methode prfifte, land R z e n t - k o w s k i die abgesonderten Pepsinmengen bei Carcinomen verh~ltnis- m~ssig nieht so stark vermindert, als die Gesamtaciditat des Probe- frfihstficks. In einem gastro-enterostomierten Falle, bei dem die ver- dauendo Kraf t (V. K.) vor der Operation 4 mm betragen hatte, sank sie bald nach der Rosektion auf Null. Doch dfifften R.s Versuche zu goring an Zahl sein, um bindende Schlfisse daraus zu ziehen. Wenn bei Verdacht auf Carcinom die HC1-Sekretion erheblich starker redu- ziert ist als die Pepsinabsonderung, so kSnnte dies den Verdacht bestarken. C o h n h e i m (Berlin).

19) Aberas tury , M., E i n F a l l i d i o p a t h i s c h e r S a r c o m a t o s i s ( P e r r i n s c h e r T y p u s ) . Rev. Soc. l~Ied. Arg., Vol. 11, No. 59, Buenos Aires, Januar u. Februar 1903.

Der vorliegende Fall gehSrt in die Kategorie dor unregelmAssigen Sareomatosis, ist aber abweichend von allen bis jetzt publizierten FMlen, obgleich er dem Typus von P e r r i n analog ist. Die anfang- liche Verletzung war eine grosse Infiltrationsplatte, welche sich im rechten Oberschenkel als Nacherscheinung einer Kugelwundennarbe entwickelte. Fast zu derselben Zeit erschienen metastatische KnStehen in der Rumpf-, t~als- und Kopfhaut ; ebenfalls waren die Ganglien der Leistengegend angegriffen. Die anfAngliche Erkrankung wurdo geschwfirartig. Dagegen zeigten die Knetchen weder geschwiirige Erscheinungen noch Erweichungszeiehen. Die Nekropsie zeigte das Vorhandensein einiger Knetchen in Herzbeutel, Leber, Nieren, Bauch- speicheldrfise, Ganglion u. s .w. Die Zellenwucherung war aus kleinen runden Zellen zusammengesetzt. Viele Zellen zeigten indirekte Teilungs- erscheinungen; hierbei waren aber einige besondere Vorkommnisse zu bemerken, welche der Betrachtung wert sind. In manchen Zellen war die Kernsubstanz im ersten Zustande feinkernig und liess sich

Page 2: Ein Fall idiopathischer Sarcomatosis (Perrinscher Typus)

Referate. 257

besser mit tt~mate~n farben. Sparer zeigten die ehrematischen KSrnchen Neigung, sich im Mittelpunkt eder an der Peripherie des Kernes zu vereinigen; sie erschienen grSsser als verher, indem sie innerhalb des Xernes kleine schwarze Flecken yen unregelm~ssigen Umrissen bildeten. Der fibrig bleibende Teil , heller und gleich- massiger, war nicht immer deutlich bemerkbar. Die genannten Flecken konzentrierten sieh, indem sie ihre granulierte Struktur verloren und erschienen als kleine chromatische Massen mit Auswtichsen. In einem welter vorgeschrittenen Zustande zeigten sie eine Halbmendform mit einer zentralen Einschnttrung; die fortschreitende Zunahme dieser Er- seheinung ergab zuletzt unabhangige, yon einem feinen protoplasma- tischen Ring umgebene Kerne. Es waren dazu noch verschiedene Elemente zu beobachten, welche den einkernigen Leukocyten, den gewucherten Endothel- und Bindegewebszellen u. s. w. gleich waren.

Eine genauere Beschreibung des Falles findet man in der Original- arbeit. S. de M a d r i d (Buenos Aires).

20) Aberas tury , M., u. Dessy, S., E i n F a l l v o n S a r c o m a t o s i s b e i m K a n i n c h e n . Rev. Sudam. de C. M., 1. Jahrg., No. 7.

Aus den stat tgehabten Beobaehtungen sind folgende Schlfisse zu ziehen :

1) Das Kaninchen hatte eine verallgemeinerte Lymphesarcematosis. In der betreffenden, yon den Verff. sergf~ltig durchgesehenen Li teratur hat man keinen analogen Fall angetroffen.

2) Die urspriingliche Geschwulst hatte sich in einer Lymphdriise festgesetzt, und in ihrer zunehmenden Entwickehng das Pankreas un- mittelbar durch Kontiguitatsverbreitung ergriffen.

3) Es bestand eine metastatische ganglionare und viscerale Fort- pfianzung der Geschwulst. Die Neubildung im Eierstock hatte das ganze Organ erfasst~ indem es nur Ueberreste yon alten Graafschen Follikeln hinterlies. Es schien sich im Herzen der Propfbildung ein aussergewShnlich gttnstiges Feld vorgefunden zu haben. Die KnSt- chen waren zusammengewachsen und hatten eine Durchtrankung des Gewebes verursaeht, die das Aussehen einer festen Masse boten, ver allen Dingen im linken Herzventrikel. In der l~iere lagen die Kn~tchen in der Bindesubstanz; es fand sich nech ausserdem ein suprakapsul~res Kn~tchen; die ersteren nahmen ihren Ursprung in dem interkanalikularen @ewebe.

4] Es wurden parasithre Gebilde weder in den mikroskopischen Pr~paraten noch in den Xulturmitteln gefunden; die experimentellen Einimpfungen liessen keine beztiglichen Schltisse zu; die Kaninehen starben aus nebensachlichen Ursachen, und die Nekropsie gab keine besondere Ausbunft fiber besagte Einimpfungen.

5) Besondere Aufmerksamkeit erweckte nech vor der Autopsie die aussergewShnliche Magerkeit yon einem Kaninchen, welche als Ausdruck der sarkomatSsen Kachexie anzusehen war.

S. de M a d r i d (Buenos Aires).