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2. Qualitative und quantitative Analyse 309 enthaltend, fiigt man der Reihe nach 1 ml 10~oige Natronlauge, 1 ml 0,25~oige e-NaphthollSsung in 95 Vol-~o igem ~thanol, 1 ml wi~grige 40~o ige HarnstofflSsung und 1 ml NatriumhypobromitlSsnng zu. Letztere bereitet man durch AuflSsen yon 2,5~o Brom in 5~oiger Natronlauge. Sie wird kfihl im Dunkeln aufbewahrt und ihr Titer periodisch jodometrisch kontrolliert. Man photometriert mit dem PuL~Ic~-Spektrophotometer unter Benutzung des Filters S 47 (463 m#) nach wenigstens 6 Std langem Stehen bei 18 ~ C. Die Auswertung erfolgt mittels einer entsprechenden Eichkurve. Proteinhydrolysate werden ebenfalls in dieser Modi- fikation analysiert. H. FREYTAG Eine Ultramikrotechnik fiir die enzymatische Hydrolyse yon Zuckel'n haben W. L. PO~TE~ und N. HO~AX ~ entwickelt. 20--3Ottg Zucker werden in einer Schmelzpunktscapillare (t00mm lang, 1--2mm~) hydrolysiert, die Hydrolyse- produkte werden auf Papier chromatographiert. -- Aus/~hrung. Man l~gt in das Rohr etwa 0,01 ml (etwa 5 mm Rohrl~inge) der zu untersuchenden L5sung, hierauf etwa die gleiche Menge EnzymlSsung (10 mg je Milliliter) eintreten. Dann bringt man die Tropfen in die Mitre der ]~Shre, schmelzt diese an einem Ende zu und befSr- dert die beiden Tropfen durch Zentrifugieren an das zugesehmolzene Rohrende. Mun mischt die Fliissigkeit mit einem feinen Glasfaden, schmelzt dann auch das zweite Rohrende zu, bringt das l%ohr fiir 24--96 Std (bei St~rke bis 168 Std) in einen Incubator, 5finer dann, l~ii]t die ZuckerlSsung in kleinen Tropfen auf ein Chromato- graphierpapier fliegen und entwickelt das Chromatogramm in bekamlter Art. Als LSsungsmittet dient das Gemisch Isopropanol--n-Butanol--W~sser (7 : 1 : 2) 2. Zur Sichtbarmachung der Flecken bespriiht man mit dem Reagens nach J. W. WroTE und J. MAHEn3 (30 ml BenzidinlSsung [0,14 g in 100 ml n-Butanol] + 10 ml 5()~oige w~il]rige LSsung yon Citronens~ure) und erhitzt 5 min auf 105 ~ C. A]s Enzyme dienen Invertase ffir Saccharose, l~affinose; Diastase ffir St~irke und Maltose und Melibiase fiir Melibiose. A. KUNTENAOKER Den Einflull vonAminos~iuren auf dieBestimmung reduzierender Kohlenhydrate studierte H. IWAINSXX ~. Mit L6sungen yon Arabinose, Xylose, Glucose, Galactose, Fructose, Sorbose, Lactose und Maltose, denen weehselnde Mengen yon Glyko- koll, d,l-Alanin, d,l-VMin, d,l-Leucin, d,l-Phenylalanin, Mononatriumglutaminat, 1-Histidindihydrochlorid oder l-Argininhydrochlorid zugesetzt waren, fiihrte er in Modellversuchen die Bestimmungen nach Lv~r-Sc~IOOt~L, modifiziert naeh J. tI.VAN DE KA.~II~ (I) 5 mit Bal~OED-geagens naeh K. SlCt[E~ und B. BLEYE~ (II) s und durch gravimetrische Bestimmung mit FE~ING-LSsung nach 1VIEISSL-ALLIHN (III) durch. Methode I ergab wesentlich erh6hte Ana]ysenwerte, bei II zeigte sich eine Erniedrigung des Reduktionsverm6gens der Zucker, w~hrend bei III nur gering: fiigige StSrungen auftraten. Eine der Bestimmung vorangehende Behandlung der L6sungen mit Aluminiumhydroxyd oder Kaliumhexaeyanoferrat(II) und Zink- sulfat hatten keinen Einflufi auf die Analysenwerte. Die Glucosebestimmung naeh HAGEDOI~N-JENSEN wurde dureh niehtreduzierende Aminos~uren nur wenig 1 Analyt. Chemistry 26, 1846--1848 (1954). U.S. Dept. of Agriculture, Phila- delphia, Pa. 2 G~oss, D., and N. ALBo~: Analyst (London) 78, 191 (1953); vgl. diese Z. 142, 44 (1954). 3 Arch. Bioehem. Biophysics 42, 360 (1953). vgl. auch J. Assoc. off. agric. Chemists 37, 466, 478 (1954); vgl. diese Z. 145, 135, 136 (1955). 4 Z. Lebensmittel-Unters. n. -Forsch. 100, 173--179 (1955). I-Iumb.-Univ. Berlin. Chem. Weekbl. 1942, 585. s Diese Z. 107, 328 (1936).

Eine Ultramikrotechnik für die enzymatische Hydrolyse von Zuckern

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2. Qualitative und quantitative Analyse 309

enthaltend, fiigt man der Reihe nach 1 ml 10~oige Natronlauge, 1 ml 0,25~oige e-NaphthollSsung in 95 Vol-~o igem ~thanol, 1 ml wi~grige 40~o ige HarnstofflSsung und 1 ml NatriumhypobromitlSsnng zu. Letztere bereitet man durch AuflSsen yon 2,5~o Brom in 5~oiger Natronlauge. Sie wird kfihl im Dunkeln aufbewahrt und ihr Titer periodisch jodometrisch kontrolliert. Man photometriert mit dem PuL~Ic~-Spektrophotometer unter Benutzung des Filters S 47 (463 m#) nach wenigstens 6 Std langem Stehen bei 18 ~ C. Die Auswertung erfolgt mittels einer entsprechenden Eichkurve. Proteinhydrolysate werden ebenfalls in dieser Modi- fikation analysiert. H. FREYTAG

Eine Ultramikrotechnik fiir die enzymatische Hydrolyse yon Zuckel'n haben W. L. PO~TE~ und N. HO~AX ~ entwickelt. 20--3Ottg Zucker werden in einer Schmelzpunktscapillare ( t 00mm lang, 1 - - 2 m m ~ ) hydrolysiert, die Hydrolyse- produkte werden auf Papier chromatographiert. - - Aus/~hrung. Man l~gt in das Rohr etwa 0,01 ml (etwa 5 mm Rohrl~inge) der zu untersuchenden L5sung, hierauf etwa die gleiche Menge EnzymlSsung (10 mg je Milliliter) eintreten. Dann bringt man die Tropfen in die Mitre der ]~Shre, schmelzt diese an einem Ende zu und befSr- dert die beiden Tropfen durch Zentrifugieren an das zugesehmolzene Rohrende. Mun mischt die Fliissigkeit mit einem feinen Glasfaden, schmelzt dann auch das zweite Rohrende zu, bringt das l%ohr fiir 24--96 Std (bei St~rke bis 168 Std) in einen Incubator, 5finer dann, l~ii]t die ZuckerlSsung in kleinen Tropfen auf ein Chromato- graphierpapier fliegen und entwickelt das Chromatogramm in bekamlter Art. Als LSsungsmittet dient das Gemisch Isopropanol--n-Butanol--W~sser (7 : 1 : 2) 2. Zur Sichtbarmachung der Flecken bespriiht man mit dem Reagens nach J. W. WroTE und J. MAHEn 3 (30 ml BenzidinlSsung [0,14 g in 100 ml n-Butanol] + 10 ml 5()~oige w~il]rige LSsung yon Citronens~ure) und erhitzt 5 min auf 105 ~ C. A]s Enzyme dienen Invertase ffir Saccharose, l~affinose; Diastase ffir St~irke und Maltose und Melibiase fiir Melibiose. A. KUNTENAOKER

Den Einflull vonAminos~iuren auf dieBestimmung reduzierender Kohlenhydrate studierte H. IWAINSXX ~. Mit L6sungen yon Arabinose, Xylose, Glucose, Galactose, Fructose, Sorbose, Lactose und Maltose, denen weehselnde Mengen yon Glyko- koll, d,l-Alanin, d,l-VMin, d,l-Leucin, d,l-Phenylalanin, Mononatriumglutaminat, 1-Histidindihydrochlorid oder l-Argininhydrochlorid zugesetzt waren, fiihrte er in Modellversuchen die Bestimmungen nach Lv~r-Sc~IOOt~L, modifiziert naeh J. tI.VAN DE KA.~II~ (I) 5 mit Bal~OED-geagens naeh K. SlCt[E~ und B. BLEYE~ (II) s und durch gravimetrische Bestimmung mit FE~ING-LSsung nach 1VIEISSL-ALLIHN (III) durch. Methode I ergab wesentlich erh6hte Ana]ysenwerte, bei I I zeigte sich eine Erniedrigung des Reduktionsverm6gens der Zucker, w~hrend bei I I I nur gering: fiigige StSrungen auftraten. Eine der Bestimmung vorangehende Behandlung der L6sungen mit Aluminiumhydroxyd oder Kaliumhexaeyanoferrat(II) und Zink- sulfat hatten keinen Einflufi auf die Analysenwerte. Die Glucosebestimmung naeh HAGEDOI~N-JENSEN wurde dureh niehtreduzierende Aminos~uren nur wenig

1 Analyt. Chemistry 26, 1846--1848 (1954). U.S. Dept. of Agriculture, Phila- delphia, Pa.

2 G~oss, D., and N. ALBo~: Analyst (London) 78, 191 (1953); vgl. diese Z. 142, 44 (1954).

3 Arch. Bioehem. Biophysics 42, 360 (1953). vgl. auch J. Assoc. off. agric. Chemists 37, 466, 478 (1954); vgl. diese Z. 145, 135, 136 (1955).

4 Z . Lebensmittel-Unters. n. -Forsch. 100, 173--179 (1955). I-Iumb.-Univ. Berlin. Chem. Weekbl. 1942, 585.

s Diese Z. 107, 328 (1936).