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www.ub.uni-stuttgart.de Einführung in das Thema „Open Access“ Informationen für den Senatsausschuss Forschung und Technologie 1. Oktober 2010

Einführung in das Thema „Open Access“ ...Elektronisches Publizieren – Online Publishing findet zunehmend Verbreitung Seit den 1990er Jahren: Entstehung von Dissertationen- und

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t.de Einführung in das Thema „Open Access“

Informationen für den Senatsausschuss Forschung und Technologie

1. Oktober 2010

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t.de Übersicht

Was bedeutet Open Access? Kurze Geschichte des Open Access Öffentliche Positionierungen und Verankerung von Open Access Open Access-Praxis: Strategien, Publikationswege, Rechtslage Warum Open Access? – Argumente aus Hochschulsicht Open Access an der Universität Stuttgart

UB Stuttgart: OPUS, Projekte DFG-Antrag zu „Open Access Publizieren“

Weiterführende Informationen

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t.de Was bedeutet Open Access?

Open Access steht für den kostenfreien Zugang zu wissenschaftlichen Informationen

Ziel: Uneingeschränkte weltweite Verfügbarkeit

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t.de Kurze Geschichte des Open Access (1)

Vorläufer Anfang der 1990er Jahre: Preprint-Server „ArXiv“ (Physik)

Elektronisches Publizieren – Online Publishing findet zunehmend Verbreitung

Seit den 1990er Jahren: Entstehung von Dissertationen- und Preprint-Servern „Zeitschriftenkrise“ vor allem im STM-Bereich: zum Teil

schwindelerregende jährliche Preissteigerungen bei gleichbleibenden bzw. sinkenden Etats der Bibliotheken (Hintergrund: Konzentrationsprozess im Verlagswesen und Preispolitik dieser Verlage)

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t.de Kurze Geschichte des Open Access (2)

Open-Access-Erklärungen Budapest Open Access Initiative (BOAI), 2001/2002:

"Open Access meint, dass diese [= die wissenschaftliche] Literatur kostenfrei und öffentlich im Internet zugänglich sein sollte, so dass Interessierte die Volltexte lesen, herunterladen, kopieren, verteilen, drucken, in ihnen suchen, auf sie verweisen und sie auch sonst auf jede denkbare legale Weise benutzen können, ohne finanzielle, gesetzliche oder technische Barrieren jenseits von denen, die mit dem Internet-Zugang selbst verbunden sind."

Berliner Erklärung: „Berlin Declaration on Open Access to Knowledge in the Sciences and Humanities“, Oktober 2003: Unterzeichnet u.a. von DFG, HRK, MPG, Fraunhofer-Gesellschaft,

Helmholtz-Gemeinschaft, Leibniz-Gemeinschaft, Wissenschaftsrat, BBAW, CERN, CNRS, DINI …

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t.de Öffentliche Positionierungen zu Open Access

EU-Petition (Februar 2007) fordert den garantierten offenen Zugang zu allen öffentlich geförderten wissenschaftlichen Forschungsergebnissen

Deutsche UNESCO-Kommission verabschiedet (Juni 2007) Resolution zu Open Access

Europäische Kommission spricht sich in ihren „Empfehlungen zum Umgang mit geistigem Eigentum“ (April 2008) stark für Open Access aus

Helmholtz-Gemeinschaft,Max-Planck-Gesellschaft, Fraunhofer-Gesellschaft fordern ihre Wissenschaftler/innen auf, Open Access zu publizieren

http://www.unesco.de/fileadmin/medien/Dokumente/Kommunikation/Handbuch_Open_Access.pdf

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t.de

Verankerung von Open Access in Förderorganisationen (Beispiel: DFG)

Verwendungsrichtlinien der Deutschen Forschungsgemein-schaft, DFG-Vordruck 2.012 – 7/10, hier S. 7:„Die DFG erwartet, dass die mit ihren Mitteln finanzierten Forschungsergebnisse publiziert und dabei möglichst auch digital veröffentlicht und für den entgeltfreien Zugriff im Internet (Open Access) verfügbar gemacht werden.“

Die DFG fördert diverse Projekte im Zusammenhang mit Open Access: Förderprogramm „Wissenschaftliche Zeitschriften“ Förderung von Dokumentenservern und Aufbau von Infrastruktur Förderung von retrospektiver Digitalisierung

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t.de Open Access: Praxis

In Programmatik und Praxis von Open Access werden zwei Publikationswege unterschieden:

der goldene Weg der (Primär-) Publikation – Publishing der grüne Weg der (Parallel-) Bereitstellung – Self-Archiving

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t.de Open Access-Praxis: Der goldene Weg

Der goldene Weg (= Publishing) bezeichnet die Erstveröffentlichung von wissenschaftlichen Artikeln in Open-Access-Zeitschriften.

Üblich auch hier: Die Beiträge durchlaufen einen Begutachtungsprozess (Peer Review oder Editorial Review).

Verlagsvertrag (meist mit Open-Access-Publikationslizenz) Es existieren weltweit zur Zeit über 5.000 Open-Access-

Zeitschriften (vgl.: DOAJ – Directory of Open Access Journals). Finanzierung über Publikationsgebühren: „Author Fees“ oder

„Institutional Fees“

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t.de Open Access-Praxis: Der grüne Weg

Der grüne Weg (= Self-Archiving) bezeichnet die zeitgleiche oder nachträgliche Archivierung digitaler Inhalte auf einem institutionellen oder disziplinären Open-Access-Dokumentenserver.

Vor allem sind dies Preprints (Manuskriptfassung vor dem Review) und Postprints (zu publizierende Version nach dem Review).

Die Selbstarchivierung geschieht auf institutionellen (fachübergreifenden) Dokumentenservern der Hochschulen oder disziplinär-fachspezifischen Repositories.

Listen von Open-Access-Repositorien: The Directory of Open Access Repositories – OpenDOAR oder Registry of Open Access Repositories (ROAR).

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t.de Open Access: Rechtslage (1)

Deutsche Hochschulen haben keine rechtlich gesicherte Möglichkeit, auf Veröffentlichungen des bei ihnen beschäftigten Personals zum Zweck der Bereitstellung dieser Werke auf elektronischem Wege zuzugreifen (keine „Mandate“ wie etwa in den USA …).

Bisher geschieht diese Bereitstellung daher noch nicht im großen Maßstab und erfolgt auf freiwilliger Basis.

Lösung Autoren sollten sich das Recht auf Zweitverwertung vorbehalten

(für den grünen Weg)

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t.de Open Access: Rechtslage (2)

Aktuelle Diskussion – Aktuelle Entwicklung Reform des Urheberrechts: „Dritter Korb“ Thematisiert wird in der aktuellen Diskussion u.a. ein

„Zweitveröffentlichungsrecht“:„Wir brauchen das verbindliche Zweitveröffentlichungsrecht. Der Wissenschaftler sollte für den immer wichtiger werdenden Online-Bereich stets und immer die Möglichkeit haben, seine Publikationen der interessierten Öffentlichkeit zur Kenntnis zu geben.“Eric W. Steinhauer: Das Recht auf Sichtbarkeit. Überlegungen zu Open Access und

Wissenschaftsfreiheit. Münster 2010, S. 47. http://fiz1.fh-potsdam.de/volltext/aueintrag/10497.pdf

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t.de Warum Open Access?

Schnelle Verfügbarkeit wissenschaftlicher Informationen Erhöhte Sichtbarkeit und Wirksamkeit Internationalisierung von Wissenschaft Nutzung der Vorteile von Digitalisierung und Internet

(Einbeziehung von Zusatzmaterialien, keine Umfangbeschränkung)

Verfügbarkeit relevanter Forschungsergebnisse für anwendungsorientierte Zielgruppen und die Öffentlichkeit

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t.de Argumente für Open Access aus Hochschulsicht

Strategische Aufgaben für die Universität: Ungehinderter Zugang zu wissenschaftlicher Information für

Wissenschaftler und Studierende Sichtbarkeit der Forschungsergebnisse der Universität

Vorteile: Aktive Außenpräsentation der wissenschaftlichen Exzellenz der

Hochschule Sicherung der Langzeitverfügbarkeit institutioneller

Forschungsergebnisse

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t.de Open Access an der Universität Stuttgart (1)

Die Universitätsbibliothek Stuttgart ist seit Jahren im Bereich Open Access aktiv:

Entwicklung der OPUS-Repository-Software (Ende der 1990er Jahre)

OPUS wird inzwischen von über 100 Hochschulen, Fachhochschulen, Instituten, Bibliotheksverbünden etc. in ganz Deutschland eingesetzt

Betrieb des OPUS-Hochschulschriftenservers als Institutionelles Repository für die Universität

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t.de OPUS: Hochschulschriftenserver der Uni Stuttgart

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t.de Open Access an der Universität Stuttgart (2)

Beteiligung an diversen Projekten im Open-Access-Umfeld (Förderung durch EU, DFG, Land BW …)

Vernetzung der verschiedenen Repositorien: Kooperationen, Projekte, Arbeitsgruppen

Nationale (zum Beispiel: OPUS-Community, DINI – Deutsche Initiative für Netwerkinformation) und Internationale Aktivitäten (zum Beispiel: DRIVER, COAR …), auch hier ist die UB eingebunden und arbeitet aktiv mit

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t.de Open Access an der Universität Stuttgart (3)

Aktuell: Erfolgreiche Antragstellung bei der DFG: Aktionslinie „Open

Access Publizieren“ – Einrichtung eines Publikationsfonds Es geht darum,

Anreize für eine Veröffentlichung von Forschungsergebnissen in Open-Access-Zeitschriften (also den goldenen Weg) zu schaffen und

dauerhafte und verlässliche Strukturen zur Finanzierung von Open-Access-Publikationen zu etablieren.

In der Folge der Bewilligung wird die UB neue Strukturen etablieren und zugleich versuchen, das Thema Open Access noch intensiver in die Universität hineinzutragen

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Weiterführende Informationen (1): Open Access Informationsplattform http://www.open-access.net

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Weiterführende Informationen (2): UB Stuttgarthttp://elib.uni-stuttgart.de/opus/doku/oa.php

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