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Einführung in die Einführung in die Volkswirtschaftslehre Volkswirtschaftslehre WS 2008/2009 Prof. Dr. Joachim Weimann

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Einführung in dieEinführung in die VolkswirtschaftslehreVolkswirtschaftslehre

WS 2008/2009

Prof. Dr. Joachim Weimann

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Einführung VWL 2006/07

OrganisatorischesAlle Folien im Netz

Kommentierte GliederungEnthält alle notwendigen LiteraturhinweiseEnthält alle notwendigen Literaturhinweise

Alle Termine derVorlesung und Übung

Übung:Übung: Alle 14 Tage Di. anstelle der Vorlesung

Sprechstunde:pJW: Dienstags 16:00 bis 17:00 Uhr

Geb. 22, Teil C, 2. Stock, Zi. 210SR: Donnerstags 17:00 bis 19:00 Uhrg

Geb. 22, Teil C, 2. Stock, Zi. 207

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Einführung VWL 2006/07

LiteraturZentral:

Mankiw, G.N.: Grundzüge der Volkswirtschaftslehre, 3. Aufl., Stuttgart 2004Samuelson, P.A., Nordhaus W.D., Volkswirtschaftslehre, Landsberg, a. L., 2005

Für spezielle Themen:Riechmann. T., Spieltheorie, München 2002.W lli h D Fi i h f II Th i d BWellisch, D., Finanzwissenschaft II, Theorie der Besteuerung, München 2000.Weimann, J., Wirtschaftspolitik, Allokation und kollektive Entscheidung, 4. Aufl. 2006.

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1. Ein erster ÜberblickMankiw, Kap. 1

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1.1 Das KnappheitsproblemA k ll Üb lAusgangspunkt aller Überlegungen:

Fast alle Güter die für Menschen einen Wert haben sind knappFast alle Güter, die für Menschen einen Wert haben, sind knappSoll heißen: Sie sind nicht in einer Menge vorhanden, die es erlaubt, alle darauf gerichteten Ansprüche zu befriedigen!

Knappheit kann man nicht abschaffen!

Zitat eines berühmten Absolventen der London School of Economics (LSE):

„You can‘t always get what you want“„ ou ca t always get w at you wa tMick Jagger Rolling Stones

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• Die Lösung des Knappheitsproblems kann nicht darin bestehen, dass man die Knappheit „besiegt“.• Die Lösung ist vielmehr die Bewirtschaftung knapper Ressourcen

Ökonomik ist die Wissenschaft von der Bewirtschaftung gknapper Ressourcen!

•Frage: Wann ist eine Bewirtschaftung erfolgreich?Frage: Wann ist eine Bewirtschaftung erfolgreich?Wie beurteilen wir das?

Was ist das Ziel der Bewirtschaftung?

Das Beste, was man angesichts nicht zu beseitigender Knappheit erreichen kann, ist die

Abwesenheit von Verschwendung!6

g

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Ab h i V h d Effi i

ParetoAbwesenheit von Verschwendung = Effizienz

Effizienz im Sinne von Pareto:

„Eine Situation ist dann Pareto-effizient, wenn es nicht möglich ist, ein Individuum besser zu stellen, ohne ein anderes dabeiist, ein Individuum besser zu stellen, ohne ein anderes dabei

schlechter zu stellen.“

Mit weniger sollten wir nicht zufrieden seinEffizienz schließt ein, dass wir Ressourcen so verwenden, dass di K h it l ö li h t it t t d k !die Knappheitslage möglichst weit entspannt werden kann!

Alle Produktionsmöglichkeiten ausschöpfen!Alle Handels- und Spezialisierungsvorteile nutzen

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p g

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1.2 Einige grundlegende Einsichten

Mankiws 10 „Regeln“Im Folgenden:

Keine detaillierte Darstellung, sonderni i l k di b i i lh f b l h ll lEinige zentrale Punkte, die beispielhaft beleuchten sollen, „wo es lang

geht“Später werden (fast) alle diese Punkte noch ausführlich behandelt p ( )werden.

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1. Menschen müssen ständig unter Alternativen wählen

Menschen haben dabei wirklich „die Wahl“Es geht um die Frage wie knappe Ressourcen verwendet werden

wählen

Es geht um die Frage, wie knappe Ressourcen verwendet werden.Beispiel Zeit: Wie verwende ich die mir zur Verfügung stehende Zeit? Es gibt Alternativen zur Vorlesung!Beispiel Einkommen: Wofür gebe ich Geld aus?Beispiel Einkommen: Wofür gebe ich Geld aus?Beispiel Produktion: Autos bauen oder Atomkraftwerke?

Wie sollen Entscheidungen getroffen werden?i di id llindividuellals Gruppeals Gesellschaft?

Zentrale Themen der VWL:EntscheidungstheorieTheorie kollektiver Entscheidungen

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gAllokationstheorie

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2. Die Kosten für das Eine sind der Verzicht auf das Anderedas Andere

Rationale Entscheidungen erfordern die Abwägung vonRationale Entscheidungen erfordern die Abwägung von Kosten und Nutzen.Entscheidend sind dabei die sog. „Opportunitätskosten“g „ pp

Sie entsprechen dem Wert dessen, was durch die Entscheidung entgeht.Die Opportunitätskosten der Vorlesung hängen damit von ihren Alternativen ab!te at ve ab!Sind sie in Magdeburg höher oder niedriger als in München?

Auch der Einsatz von Ressourcen in der Produktion verursacht O t ität k t !Opportunitätskosten!

Warum?

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3. Rationale Entscheidungen setzen Marginalbetrachtungen vorausMarginalbetrachtungen voraus

Abwägung von Kosten und Nutzen nach dem Marginalprinzip:W k t t di ä h t Ei h it G k t (GK)Was kostet die nächste Einheit: Grenzkosten (GK)Was bringt die nächste Einheit: Grenzertrag (GE)

Solange GE > GK lohnt sich die nächste Einheit!Fü i l P d k i h id i d d h lb G k d i hFür rationale Produktionsentscheidungen sind deshalb Grenzkosten und nicht Durchschnittskosten relevant!

Weitere Anwendungen:Für das Arbeitsangebot ist der Grenzsteuersatz entscheidend.Ob ich weiter für die Klausur lerne hängt vom Grenzertrag einer weiteren Stunde ab.

Sind die Niveaus nicht auch wichtig?Schon, denn auch wenn GE > GK gelten sollte, kann DK > DE gelten und dann sollte man die ganze Sache abblasen!

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4. Menschen reagieren auf AnreizeF ndamentale Einsicht die sehr hä fig missachtet irdFundamentale Einsicht, die sehr häufig missachtet wird.Anreizwirkung von Preisen ist offensichtlich

Wenn der Benzinpreis steigt, fahren Menschen weniger/langsamer Auto.B ht A i i k St !Beachte Anreizwirkung von Steuern!Manchmal sind Anreizwirkungen schwer abzuschätzen:

Cobra EffektWi k d A h ll fli hWirkung der Anschnallpflicht

Anreizeffekte sind besonders für die Politik wichtigPolitik setzt Regeln fest, an die sich die Menschen anpassen.G ä d R l ä d d V h lGeänderte Regeln verändern das Verhalten

Beispiel TabaksteuerAnstieg des Steuersatzes kann zu Rückgang des Aufkommens führen

M h Ni ht hMehr NichtraucherMehr Schmuggler

Beispiel Luxussteuer

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5. Durch Tauschvorgänge (Handel) werden alle B t ili t b r t lltBeteiligten besser gestellt

Klar: Ein (freiwilliger) Tausch zwischen zwei Menschen kommt nurKlar: Ein (freiwilliger) Tausch zwischen zwei Menschen kommt nur zustande, wenn sich beide dadurch besser stellen.

freiwilliger Tausch bedeutet eine Pareto-VerbesserungDie Kehrseite des Handel ist die ArbeitsteilungDie Kehrseite des Handel ist die Arbeitsteilung

Schafft enorme ProduktivitätsvorteileHohe SpezialisierungsgewinneD h lb h P t V bDeshalb auch Pareto-Verbesserung

Vorteilhaftigkeit des Handels gilt auch für Länder!Durch freien Handel profitieren alle daran beteiligten Länder!

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6. Märkte sind gut für die Organisation des Wirtschaftslebens.Wirtschaftslebens.

Eine historische Erfahrung:Ökonomien, die versucht haben den Markt durch zentrale Planung zu ersetzen, sind zusammengebrochenDie Marktwirtschaft hat sich als überlegenes Organisationsprinzip erwiesen.

Eine Ursache dafür ist die Tatsache, dass Marktpreise hervorragendeEine Ursache dafür ist die Tatsache, dass Marktpreise hervorragende Steuerungsinstrumente sind.

Im Idealfall signalisieren Preise die Knappheit von Gütern und die tatsächlichen Kosten ihrer Produktiontatsächlichen Kosten ihrer Produktion.Indem Menschen sich an diesen Preisen orientieren, beachten sie den tatsächlichen Nutzen und die tatsächlichen Kosten.D i di V fü ffi i E h idDas ist die Voraussetzung für effiziente Entscheidungen.

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MärkteDezentrale Allokation führt nicht zum Chaos!

Voraussetzung ist, dass Preise frei „beweglich“ sind.Nur dann können sie tatsächliche Kosten widerspiegeln undNur dann können sie tatsächliche Kosten widerspiegeln und Veränderungen von Angebot und Nachfrage richtig reflektieren.

Staatliche Eingriffe in das Preissystem sind deshalb g yproblematisch.

Leider aber nicht selten.Führt häufig zu massiven Ineffizienzen.

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7. Manchmal kann der Staat die Situation bverbessern

Im Prinzip sind Märkte in der Lage eine effiziente AllokationIm Prinzip sind Märkte in der Lage, eine effiziente Allokation hin zu bekommen.Aber:

Es gibt Fälle des Marktversagens.Märkte erzeugen dann keine Pareto-effiziente Allokation

Externe Effekte öffentliche GüterExterne Effekte, öffentliche Güter

Dann kann im Prinzip der Staat eingreifen und Effizienz herstellenZentraler Gegenstand der Vorlesung „Wirtschaftspolitik“

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8. Die Wohlfahrt eines Landes hängt davon ab, wie viel es produziertwie viel es produziert.

Und damit von seiner ProduktivitätDamit ist gemeint wie viel pro Arbeitsstunde produziert wirdDamit ist gemeint, wie viel pro Arbeitsstunde produziert wird.

Produktivität ist von vielen Dingen abhängig:KapitalausstattungZ d T h l iZugang zu moderner TechnologieAusbildung der Arbeitnehmer (Humankapitalbestand)

Produktivität hängt nicht davon ab, wie viel in einem Land konsumiert wird!Internationaler Wettbewerb steigert die Produktivität!

Zwingt dazu, immer produktiver zu werden!Protektionismus senkt die Produktivität!Offene, exportorientierte Volkswirtschaften mit durchlässigen Grenzen sind produktiver!

Allerdings kann hohe Arbeitsproduktivität ein Dilemma für diejenigen schaffen, die nur geringe Qualifikationen besitzen:

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g g QArbeitslosigkeit Geringqualifizierter in Deutschland!

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9. Inflation entsteht, wenn zu viel Geld in Umlauf ist,„Geld“ hat eine sehr wichtige Funktion

Als allgemeines Tauschmittel senkt es die Transaktionskosten gDamit das Geldsystem funktioniert, muss man darauf vertrauen können, dass es seinen Tauschwert behält.

I fl ti k di V t hüttInflation kann dieses Vertrauen erschüttern1921 kostete eine Tageszeitung 30 Pfennige1922 kostete die gleiche Zeitung 70.000.000 Markg gDie Ursache für Inflation ist ein zu schnelles Wachstum der Geldmenge

Deshalb ist die Versorgung der Wirtschaft mit genau der richtigen Menge Geld so wichtigso wichtigAufgabe der Zentralbank (EZB)

Geldpolitik ist ein zentraler Bestandteil der Makroökonomik

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10. Kurzfristig besteht ein tradeoff zwischen Inflation und Arbeitslosigkeit?!Inflation und Arbeitslosigkeit?!

In Makroökonomischen Fragen sind die Ökonomen weniger einig als in derIn Makroökonomischen Fragen sind die Ökonomen weniger einig als in der Mikroökonomie.Die Frage, ob es tatsächlich einen kurzfristigen tradeoff gibt, ist umstritten.Langfristig kann man – da sind sich alle einig – durch Inflation Arbeitslosigkeit nicht bekämpfen.

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2 Die Methoden der2. Die Methoden der Wirtschafts issenschaftWirtschaftswissenschaft

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Ökonomik ist die Wissenschaft von der Ökonomief

Was macht die Beschäftigung mit ökonomischen Fragen zuWas macht die Beschäftigung mit ökonomischen Fragen zu einer Wissenschaft?

Die möglichst wertfreie Formulierung allgemein gültiger Theorien d üb i di W l (di Ök i ) f k i idarüber, wie die Welt (die Ökonomie) funktioniert.Die Überprüfung der Theorie durch die Konfrontation mit Daten, die im Labor oder in der Realität gesammelt werden.Die Verbesserung der Theorie im Lichte der empirischen Befunde

So funktionieren im Prinzip alle Wissenschaften

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2.1 Modelle Charakteristische Methode für die VWL (und wichtige Teile der BWL): )

Konstruktion mathematischer Modelle.Unterscheidet die Ökonomen von allen anderen Sozialwissenschaften

Wie entsteht ein Modell?Erster Schritt: Man trifft Annahmen

Über die Akteure: Wer tritt auf?Welche Ziele werden verfolgt?Welche Ziele werden verfolgt?

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ModelleÜÜber die Institutionen

Welchen Regeln unterliegen die Akteure?

Di F k i A hDie Funktion von Annahmen:Baue damit einen Raum, in dem die Dinge analysierbar i dsind.

Unterscheidet sich von der Wirklichkeit, wie eine L dk t i h d l W lt t h id tLandkarte sich von der realen Welt unterscheidet.Eine Landkarte im Maßstab 1:1 macht keinen Sinn.Wi ü D t il b t hi i tWir müssen von Details abstrahieren, wenn wir etwas verstehen wollen.

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ModelleEin Beispiel: Die Produktionsmöglichkeitskurve

Wenn wir Annahmen darüber treffen, welche Güter wir betrachtenwie die Technologie aussieht

i di P d kti f kt (A b it d K it l) i t twie die Produktionsfaktoren (Arbeit und Kapital) eingesetzt werden,

dann können wir die Produktionsmöglichkeiten einer gÖkonomie einfach abbilden: Durch die Produktionsmöglichkeitskurveg

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ModelleAlle Punkte auf und unter der Kurve sind erreichbar

effizient sind nur die auf der Kurve (z.B. C und A)von jedem Punkt auf der Kurve aus ist es nicht möglich, von beiden Gütern mehr zu produzierenMehr PC‘s geht nur bei weniger AutosMehr PC s geht nur bei weniger AutosDas Austauschverhältnis ist die „technische Grenzrate der Transformation“

Punkt B ist zwar mit den Mitteln der Ökonomie erreichbar, ist aber nicht effizient:

ausgehend von B kann von beiden Gütern mehr produziert werden.Pareto-Verbesserung

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ModelleHinter der Produktionsmöglichkeitskurve steckt ein mathematisches Modell.

Aussagen in diesem Modell gelten nur unter den Annahmen die imAussagen in diesem Modell gelten nur unter den Annahmen, die im Modell getroffen wurdenModelle haben den Vorteil, dass man den Zusammenhang zwischen Annahmen und Modellaussage genau abbilden kann.

Frage:Wie baut man ein Modell, wenn ein ökonomischer Zusammenhang abgebildet werden muss, bei dem die Akteure in interdependenten Beziehungen zueinander stehen!Dafür braucht man ein spezielles Werkzeug: Die Spieltheorie!

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2.2 Elementare Einführung in die S i l h iSpieltheorie (Achtung: Steht so nicht in Mankiw, aber bei Riechmann)

Die Spieltheorie analysiert Entscheidungen von Akteuren (Spielern), die sich in einer strategischen Interaktion befinden.

Wie in einem Gesellschaftsspiel!Der Erfolg des einen, hängt vom Verhalten des anderen ab und umgekehrtumgekehrt.

Spieltheorie ist ein spezieller Teil der Entscheidungstheorie!Deshalb zunächst eine kleine Einführung inDeshalb zunächst eine kleine Einführung in Entscheidungstheorie

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2.2.1 Elementare Voraussetzungen der E t h id th riEntscheidungstheorie1. Man muss wissen was man will!

Um eine Wahl zwischen den Ergebnissen einer Entscheidung treffen zu können, muss man angeben können, welche man vorzieht.

Wird dadurch gesichert, dass eine vollständige und transitive Ordnung überWird dadurch gesichert, dass eine vollständige und transitive Ordnung über die Entscheidungsergebnisse besteht.

{ }n1 e,...,e Sei die Menge der möglichen E t h id b iEntscheidungsergebnisse

Was wir fordern müssen, ist dass

•Entscheider in der Lage sind, die Ergebnisse paarweise zu vergleichen und angeben können, welche sie vorziehen:

dd29

jijiji eeodereeoderee ≈pf

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Auf diese Weise entsteht eine Ordnung über die Alternativen, und die soll transitiv sein!

Ein Beispiel:Es soll über das Getränk des Abends entschieden erdenEs soll über das Getränk des Abends entschieden werdenDie Alternativenmenge:

{Milch, Wasser, Bier}{Milch, Wasser, Bier}

Transitivität verlangt:Wenn:

WasserBierundMilchWasser ff

Dann soll auch gelten: MilchBier f

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Die Struktur von EntscheidungenDrei Dinge sind wichtig:Drei Dinge sind wichtig:1. Die Handlungsalternativen (der Alternativenraum) {a1,…,an}

Dinge, die ich beeinflussen kann2. Der Zustandsraum

Zustände der „Umwelt“, die eintreten oder nicht eintreten3 Der Ergebnisraum {e e }3. Der Ergebnisraum {e1,…,em}

Die Dinge, die passieren oder nicht passieren, abhängig von den Handlungen, die gewählt, und den Zuständen, die eintreten.

Ein BeispielEs geht um die Entscheidung, zur Vorlesung zu gehen.

Die Handlungsalternativen = {hingehen nicht hingehen} = {a a }Die Handlungsalternativen = {hingehen, nicht hingehen} = {a1, a2}

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Der Zustandsraum:{Dozent gut drauf, Dozent nicht gut drauf}= {s1, s2}

Der Ereignisraum:{Kosten, keine Kosten, höre gute Vorlesung, höre schlechte Vorlesung,

höre gute/schlechte Vorlesung nicht} = {e1 e4}höre gute/schlechte Vorlesung nicht} {e1 ,..., e4}

Gut drauf Nicht gut drauf

Hingehen A: B:HingehenKosten und höre gute

VorlesungKosten und höre

keine gute VorlesungD:

Nicht hingehenC:

Keine Kosten, höre gute Vorlesung nicht

D:Keine Kosten, höre schlechte Vorlesung

nicht

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nicht

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Präferenzen und NutzenfunktionAngenommen Sie haben folgende Präferenzordnung über A – D:

CBDA fff

Dann können wir diese Ordnung durch eine Nutzenfunktion abbilden:

+→ Reu : → Reu :

Wir wissen, dass eine Funktion nichts anderes als eine Zuordnungsvorschrift ist:g

u ordnet jedem Ergebnis eine Zahl zuRegel: Wenn ein Ergebnis einem anderen Ergebnis vorgezogen wird, dann erhält es auch eine höhere Zahl:dann erhält es auch eine höhere Zahl:u: A ~ 5, D ~ 4, B ~ 3, C ~ 2 wäre eine solche Zuordnung und damit eine Abbildung unserer Präferenzordnung

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Einführung VWL 2006/07

2.2.2 Spieltheorie als spezielle Entscheidungs-h i !theorie!

Bisher ist der Zustandsraum unabhängig von EntscheidungenBisher ist der Zustandsraum unabhängig von EntscheidungenSpieltheorie betrachtet Entscheidungssituationen in denen der Zustandsraum abhängt von den Entscheidungen Anderer!Zustandsraum abhängt von den Entscheidungen Anderer!

Gleichzeitig ist der Zustandsraum der Anderen abhängig von den eigenen Entscheidungen!Es besteht also eine wechselseitige, strategische Abhängigkeit der Entscheidungen.Beispiel: 2 Spieler A und B mit jeweils zwei möglichen AktionenBeispiel: 2 Spieler A und B mit jeweils zwei möglichen Aktionen

(a1, a2) und (b1, b2)

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Entscheidungs ZustandsraumEntscheidungs-Tabelle für A

Zustandsraum

b1 b2Handlungs-alternative

a1 1 0a2 2 12

Entscheidungs Zustandsraum

Werden zusammengesetzt zur so genannten

AuszahlungsmatrixEntscheidungs-Tabelle für B

Zustandsraum

a1 a2Handlungs-alternative

1 2

b1 2 1b2 1 0

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b2 1 0

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AuszahlungsmatrixHandlungsalternativen

b1 b2

von B

b1 b2

1 2 0 1Handlungsalternativen

A a1 1, 2 0, 1von A

a2 2, 1 1, 0

Auszahlungen von A , B

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Womit beschäftigt sich die Spieltheorie?→ Modellierung von Verhalten in interdependenten 

EntscheidungssituationenSpiel = Entscheidungssituation, in der mindestens zwei Agenten (= Spieler) interagieren

dl d A hgrundlegende Annahmen:‐ Die Spieler verhalten sich rational.

= konsistentes Verhalten bzgl. eines wohldefinierten Zieles konsistentes Verhalten bzgl. eines wohldefinierten Zieles(in der Spieltheorie = Maximierung des Erwartungswertes der eigenen 

„Auszahlung“)‐ Die Spieler verhalten sich strategisch.p g

= Berücksichtigung des Wissens oder der Erwartungen bzgl. des Verhaltens der anderen Spieler 

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Einführung VWL 2006/07

Anwendungen der Spieltheorie

... in der Wirtschaftswissenschaft, Biologie, Politologie, Soziologie, Philosophie, …g p

Innerhalb der Wirtschaftswissenschaft:Mik ök ik Ol l h h l• Mikroökonomik: Oligopoltheorie, Theorie optimaler Verträge, 

Auktionstheorie, ...

• Makroökonomik: strategische Handelspolitik, Geldmengensteuerung der g p , g gZentralbank, ...

• Finanzwissenschaft: Ausgestaltung von Steuersystemen, Bereitstellung öffentlicher Güter,öffentlicher Güter, ...

• Betriebswirtschaftslehre: strategische Management– und Unternehmensentscheidungen, ...

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Einführung VWL 2006/07

2.2.3 Statische strategische Spiele bei ordinalen PräferenzenPräferenzen

Die Kennzeichen statischer strategischer Spiele:Wechselseitige Abhängigkeit der SpielerSimultane Entscheidung der Spieler

Kennzeichen eines statischen SpielsKennzeichen eines statischen SpielsPräferenzen sind ordinal

besser als, genauso gut, schlechter alswerden abgebildet durch Auszahlungs- (oder Nutzen-) funktiondiese ist nicht eindeutig

Zeit (im Sinne der Abfolge der Züge) spielt keine RolleZeit (im Sinne der Abfolge der Züge) spielt keine RolleIst anders bei dynamischen Spielen, in denen die Spieler nacheinander Entscheidungen treffen (sequentiell ziehen).

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Die Beschreibung eines SpielsEin Spiel wird beschrieben durch:Ein Spiel wird beschrieben durch:die Spieler→ Wer ist involviert?

die Spielregeln→ Wer entscheidet sich wann?→ Worüber können die Spieler entscheiden?→ Worüber können die Spieler entscheiden?→ Was weiß derjenige, der sich entscheidet?

die Ergebnisse des Spiels→ Wie lautet das Spielergebnis für jede mögliche Kombination der

Entscheidungen der Spieler?die Auszahlungendie Auszahlungen→ Welche Präferenzen haben die Spieler bzgl. der möglichen

Spielergebnisse?

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Alle diese Angaben finden Sie in jeder Beschreibung i G ll h f i l !eines Gesellschaftsspiels!

Die Spieltheorie versucht, strategische E h id i i l i l h S i l f lEntscheidungssituationen als ein solches Spiel formal abzubilden.Gegeben eine solche Abbild ng lassen sich A ssagen überGegeben eine solche Abbildung, lassen sich Aussagen über das Verhalten rationaler Spieler gewinnen.

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An dem Spiel nehmen n Spieler teil und i = 1,…,n bezeichnet die SpielerEin bisschen NotationAn dem Spiel nehmen n Spieler teil und i   1,…,n bezeichnet die Spielersi Strategie von Spieler i

s Strategienprofil (‐tupel) mit s = (s1, …, s )s Strategienprofil ( tupel) mit  s  (s1, …, sn)  

s‐i Strategienprofil der Gegenspieler von i,  s‐i = (s1, …, si‐1, si+1, …, sn)  [ Es gilt also: s = (si, s‐i) ] 

Si Strategienraum (Menge der möglichen Strategien) für Spieler i,        si ∈ Si

S = S1 × S2 ×… × Sn‐1 × Sn , s ∈ S

S‐i = S1 × S2 ×… × Si‐1 × Si+1 × Sn‐1 × Sn , s‐i ∈ S‐iui von Neumann‐Morgenstern Nutzenfunktion von Spieler i,               

ui: S→ℜ, i ∈ {1, …, n}

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Zwei Definitionen

Normalformspiele

Definition 1:

Die Normalform eines n‐Personen‐Spiels spezifiziert für jeden Spieler  i = 1, …, n den Strategienraum  Si und die Auszahlungsfunktion  ui(s)  mit  s = (s1, …, sn) und  si ∈ Si für alle i.Das Spiel wird mit G = {S S ; u u } bezeichnetDas Spiel wird mit G =  {S1, …, Sn; u1, …, un}  bezeichnet.

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Dominierte und dominante Strategien

Definition 2.2:

Gegeben sei ein Normalformspiel G = {S1, …, Sn; u1, …, un}.

Die St ate ie ‘ S heißt t ikt do i a t e fü alle St ate ie ‘’ ≠ ‘ itDie Strategie si‘∈ Si heißt strikt dominant, wenn für alle Strategien si‘’ ≠ si‘ mit si‘’ ∈ Si gilt, dass ui(si’, s‐i) > ui(si’’, s‐i)  für alle  s‐i ∈ S‐i. 

Die Strategie si‘∈ Si heißt schwach dominant, wenn für alle Strategien si‘’ ≠ si‘mit si‘’ ∈ Si gilt, dass ui(si’, s‐i) ≥ ui(si’’, s‐i)  für alle  s‐i ∈ S‐i. 

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Ein Beispiel: Das Gefangenendilemmai f h b di hl i h iZwei Gefangene haben die Wahl zwischen zwei

Strategien:gestehen oder nicht gestehen

Der Staatsanwalt konfrontiert sie mit folgender Auszahlungsmatrix:

4 7 Gefangener 2Gefangener 2

nichtgestehengestehen

en 4 Jahre

7 Jahre

4 1 Jahr

Gefangener 2Gefangener 2

gest

ehe

Jahre 1 Jahr

1 Jahr 2 Jahre

Gefangener 1Gefangener 1

ht

ehen

g

45

Jahre7

Jahre2

Jahre

nic

gest

e

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Gefangenendilemmanicht

h

4 7gestehengestehen

tehe

n

4 11 2t he

nge

st

Gefangener 1Gefangener 11 2

7 2nich

tge

steh

Gleichgültig, was Gefangener 2 tut, gestehen liefert für 1 immer eine höhere Auszahlung (weniger Jahre)„gestehen“ ist damit eine strikt dominante Strategie für 1g gDas Gleiche gilt für Spieler 2! Spielen beide ihre dominante Strategie, so erhalten beide eine Strafe von 4 Jahren! Sie hätten beide mit 2 davon kommen können!

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Jahren! Sie hätten beide mit 2 davon kommen können!

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Wo bleibt die Praxisrelevanz??Das Gefangenendilemma lauert an vielen Stellen!Das Gefangenendilemma lauert an vielen Stellen!

Zwei arbeiten an einem gemeinsamen Projekt:

Hart arbeiten Faul sein

Hart arbeiten 2 , 2 -1 , 4

Faul sein 4 , -1 0 , 0Faul sein ist dominante Strategie!Beachte: GD-Struktur nicht zwangsläufig!

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GefangenendilemmaZwei Anbieter können einen hohen oder einen niedrigenZwei Anbieter können einen hohen oder einen niedrigen Preis setzen:

H h P i Ni d i P iHoher Preis Niedriger Preis

Hoher Preis 1.000 , 1.000 -200 , 1.200, ,

Niedriger Preis 1.200 , -200 600 , 600

Der niedrige Preis ist dominante StrategieSehr zur Freude der KonsumentenWettbewerb führt in ein GDNur deshalb funktioniert er!!!

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Nur deshalb funktioniert er!!!

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GefangenendilemmaWeitere Beispiele:

Länder, die in einem Rüstungswettlauf sindWenn der andere rüstet, muss ich auch rüstenrüstet der andere nicht, führt Aufrüstung zur ÜberlegenheitRüstung ist dominante StrategieRüstung ist dominante Strategie

Unternehmen, die Werbung treibenAlle wären besser dran, wenn alle nicht werbenAlle wären besser dran, wenn alle nicht werbenwenn alle nicht werben, ist es beste Strategie zu werben!

UmweltschutzWenn Umweltschutz teuer ist, sind Emittenten in einem Gefangenendilemma

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Ein erstes LösungskonzeptWir prognostizieren, was im Gefangenendilemma passiert, indem wir unterstellen, dass die Spieler

strikt dominante Strategien spielen, d.h. die dominierten Strategien nicht weiter beachten!

Problem:Nicht alle Spiele haben dominante Strategien!Nicht alle Spiele haben dominante Strategien!Wir brauchen ein allgemeines Lösungskonzept

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Das Nash-GleichgewichtZweifellos das wichtigste Konzept in der Spieltheorie und in der modernen Wirtschaftstheorie!Definition 3:Definition 3:Gegeben sei ein Normalformspiel G = {S1, …, Sn; u1, …, un}. Das Strategienprofil s* ∈ S bildet ein Nash‐Gleichgewicht, falls für g p gjeden Spieler i die Strategie si* ∈ Si die beste Antwort auf die Strategien seiner Gegenspieler s‐i*∈ S‐i ist, das heißt, falls ui(si*, s‐i*) ≥ ui(si, s‐i*) für alle si ∈ Si und für alle i = 1, ..., n.i ) i( i, i ) i i , ,

→ Es gilt also:   si*  löst  ( )*,max iiiSsssu

ii−∈

Ein Nash-Gleichgewicht ist eine Strategiekombination, bei der alle Strategien aller Spieler jeweils wechselseitig beste

Antworten sind!51

Antworten sind!

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Bringt uns das weiter?

Spieler 2Spieler 2rl m

In diesem Spiel existieren keine dominierten Strategien!

4 0 3

0 4

rl

O

mAber es existiert ein eindeutiges Nash-Gleichgewicht!

0 4 5

0 4 311O

M

O – beste Antwort auf m

M – beste Antwort auf l

4 0 5

5 5 6Spie

ler

Spie

ler M U – beste Antwort auf r

l – beste Antwort auf O

Nash-Gleichgewicht?

5 5 6

3 3 6

SSU m – beste Antwort auf M

r – beste Antwort auf U

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Offensichtlich ist nur (U , r) ein Nash-Gleichgewicht, dennU ist beste Antwort auf rr ist beste Antwort auf Ur ist beste Antwort auf U

Beachte:Im Nash-Gleichgewicht hat kein Spieler Anlass sein Verhalten zuIm Nash-Gleichgewicht hat kein Spieler Anlass, sein Verhalten zu ändern.Jeder Spieler reagiert rational auf die rationale Strategiewahl der Mitspieler.Im Nash-Gleichgewicht herrschen deshalb konsistente Erwartungen. Ein Gleichgewicht in dominanten Strategien ist immer auch ein Nash-Ein Gleichgewicht in dominanten Strategien ist immer auch ein Nash-Gleichgewicht (Beispiel Gefangegen-Dilemma)

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2.3 Der empirische Teil

Frage: Was sagt ein Modell über die reale Welt?Frage: Was sagt ein Modell über die reale Welt?Antwort nur durch empirische Überprüfung möglichE i i h M th d E i t d F ldd tEmpirische Methoden: Experimente und FelddatenDie Ökonomik benutzt beides

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2.3.1 Felddaten und Ökonometrie

Vorgehendweise:Leite aus einem Modell Schätzgleichungen ab, d.h. Gleichungen, für die

f d i S it i klä d “ bhä i V i bl t htauf der einen Seite eine „zu erklärende“ abhängige Variable steht auf der anderen Seite „erklärende“ unabhängige Variablen und für deren Variablen Daten zur Verfügung stehen.und für deren Variablen Daten zur Verfügung stehen.

Mit Hilfe ökonometrischer Schätzverfahren kann dann überprüft werden, ob der theoretisch behauptete p , pZusammenhang in der Realität wieder zu finden ist.

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Ökonometrie

Probleme ökonometrischer Tests:U hi dli h S hä f h li f UUnterschiedliche Schätzverfahren liefern u.U. unterschiedliche ErgebnisseHauptproblem: Verfügbarkeit von DatenHauptproblem: Verfügbarkeit von Daten

Häufig sind die Daten, die man für die Überprüfung des Modells braucht, nicht vorhanden, oder nur in „verschmutzter“ Form.Datenschutz verhindert häufig ökonometrische Forschung.

Schlussfolgerungen aus ökonometrischen Tests g gdeshalb nicht immer eindeutig

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2.3.2 Labordaten und Experiment

Mankiw irrt:Die Wirtschaftswissenschaft ist auch eine experimentelle Disziplin2004: Nobelpreis für Vernon Smith, einem Pionier der experimentellen Forschung

Methode:Versuchspersonen werden unter kontrollierten Bedingungen mit ökonomischen Entscheidungssituationen konfrontiert.

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ExperimenteIm Labor werden die Anreize hergestellt, die auch im Modell als wirksam angenommen werden

Deshalb verwendet man immer monetäre Anreize!Es lohnt sich als Versuchsperson teilzunehmen.

In Magdeburg:Das MaXLab ist eines der modernsten Labore weltweit.Sie sind herzlich eingeladen, sich als Versuchsperson registrieren zu lassen!www.maxlab.org oder direkt zur Anmeldung:http://vwl3-10.ww.uni-magdeburg.de/orsee/public/

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p g g p

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2.4 Der Unterschied zwischen Mikro- und MakroökonomikMakroökonomik

Mikroökonomie:Behandelt die ökonomische Akteure und ihr Zusammenwirken auf Märkten

H h ltHaushalteUnternehmenStaatStaat

Methode: Modelle zur Abbildung „idealtypischer“ Agenten.g „ yp g

Bei der Abbildung von Interaktionen:Häufig notwendig, strategische Interaktionen abzubilden:

59Spieltheorie

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MikroökonomieS i l h iSpieltheorie

Strategische Interaktion liegt dann vor, wenn die optimalen Verhaltensweisen verschiedener Akteure wechselseitigVerhaltensweisen verschiedener Akteure wechselseitig voneinander abhängen:

Was für A gut ist, hängt davon ab, was B tut.Was für B gut ist, hängt von A ab.

Methode:Ei i l h i h M d ll b h f l d ElEin spieltheoretisches Modell besteht aus folgenden Elementen:

Angabe wer Spieler ist, d.h. Entscheidungen treffen darfAngabe der Mengen der möglichen Aktionen, die ein Spieler d hf h k ( i b i S h h )durchführen kann (wie beim Schach …)Angabe der Auszahlungen, die bei jeder möglichen Kombination von Aktionen für alle Spieler resultieren

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MikroökonomieGegeben diese Angaben:

Nash-Gleichgewicht kann berechnet werden:Ein Nash-Gleichgewicht liegt vor, wenn alle Strategien aller Spieler jeweils „beste Antworten“ auf die Strategien der anderen Spieler sind.Sp e e s d.

Frage:Wie sieht das Nash-Gleichgewicht in dem Spiel aus, das Torwart g pund Schütze beim Elfmeter spielen?

Spieltheorie ist das mit Abstand wichtigste I i d Mik ök i !Instrumentarium der Mikroökonomie!

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MikroökonomieVorherrschende Methode: Modelltheorie

PartialmodelleBilden einzelne Akteure, Märkte oder Institutionen abHaushaltsmodellP d kti th iProduktionstheorie etc.

Allgemeine GleichgewichtsmodelleAllgemeine GleichgewichtsmodelleBilden das Zusammenspiel der Märkte abGibt es als reine theoretische Modelle und als „Rechenbare Gleichgewichtsmodelle“

Versuch, reale Ökonomien durch Gleichgewichtsmodell abzubilden

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MakroökonomikBeschäftigt sich mit den Volkswirtschaftlichen Aggregaten:

Beschäftigung (gesamtwirtschaftliche)Wachstum

In der kurzen Frist: Konjunktur

GeldwesenInflationGeldpolitik

Ei tli h llt i Z h i hEigentlich sollte ein enger Zusammenhang zwischen Mikro- und Makroökonomie bestehen!

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MakroökonomikMik k i h F di d M k k i ?Mikroökonomische Fundierung der Makroökonomie?

Das Verhalten der Aggregate sollte eigentlich aus der Mikro ableitbar seinMikro ableitbar sein.

Leider ist es mit der mikrotheoretischen Fundierung der Makro nicht immer weit herder Makro nicht immer weit her.

Anders als in der Mikroökonomie gibt es in der Makro ausgeprägte Denkschulen:g p g

KeynesianerNeoklassikerl i h l id hi dli h fEs lassen sich leider unterschiedliche Deutungsmuster für

die empirischen Befunde konstrulieren.

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2.5 Positive Theorie, normative Theorie, ä k i i Th ipräskriptive Theorie

Positiv theoretische AussagenPositiv theoretische AussagenHaben das Ziel, beobachtbares Verhalten theoretisch zu erklären, d.h. Modelle zu bauen, die beobachtbares Verhalten prognostizieren.Experimente sind eine gute Methode, solche Theorien zu testen!Viele spieltheoretische Modelle sind deskriptiv durchaus erfolgreich.E ib b h h ä ki Wid ü h i h Th i dEs gibt aber auch hartnäckige Widersprüche zwischen Theorie und empirischer (experimenteller) Evidenz.

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Normative Aussagen und normative Theorie(anders als bei Mankiw!)(anders als bei Mankiw!)

Man muss zwischen „normativen Aussagen“ und i Th i “ h id„normativer Theorie“ unterscheiden.

Normative Aussagen (wie Mankiw sie meint)A di i t i llAussagen, die sagen, wie etwas sein soll.

Beispiel: Man sollte die Tabaksteuer erhöhen.Diese Aussage hat keinen empirischen Gehalt, ist also nicht positivDiese Aussage hat keinen empirischen Gehalt, ist also nicht positiv theoretisch.Die Aussage: „Wenn die Tabaksteuer erhöht wird, sinkt der Zigarettenkonsum“ ist dagegen nicht normativ sondern empirischZigarettenkonsum ist dagegen nicht normativ, sondern empirisch gehaltvoll, weil überprüfbar.

Normative Aussagen sind wissenschaftlich nicht f di b i d W t t il !

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fundierbar, es sind Werturteile!

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Normative TheorieTheorien, die keinen unmittelbaren empirischen Anspruch stellen,b h k i ll i Sät “ th ltaber auch keine „soll sein Sätze“ enthalten

sind „normative Theorien“.

Beispiele:Allgemeine Gleichgewichtstheorie

Verwendet Annahmen, von denen klar ist, dass sie in der Realität nicht erfüllt sind.Kann deshalb auch empirisch nicht relevant seinKann deshalb auch empirisch nicht relevant sein.Dennoch kann es sinnvoll sein, einen kontrafaktischen Gegenentwurf zur Realität zu haben

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Normative TheorieIdealtypische (normative) Modelle helfen zu verstehen, wie die Welt funktioniert, ohne sie in einem empirische Sinne zu beschreiben!

Modell des Evolutionsprozesses durch einfache Replikatordynamik.Modell des Vollkommenen WettbewerbsModell des vollständig rationalen Akteurs etc.

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Präskriptive TheorieFunktion:

Hilfestellung bei der Konstruktion realer Institutionen!

Voraussetzung:Notwendig ist zunächst eine Entscheidung über die Ziele, g g ,die man erreichen will.Diese Entscheidung kann letztlich nicht von Wissenschaftlern getroffen werden.Aber wenn klar ist, was erreicht werden soll, dann kann man Theorien dazu entwickeln, wie es erreicht werden kann.

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Präskriptive TheorieBeispiele:

Wenn das Ziel heißt „allokative Effizienz“.Theorie kann etwas dazu sagen, wie die Institutionen einer Ökonomie zu gestalten sind.

Wenn das Ziel heißt: GewinnmaximierungWenn das Ziel heißt: Gewinnmaximierung, kann die ökonomische Wissenschaft sagen, wie Unternehmen organisiert sein sollen.g

Achtung: Die Ziele sind nicht „selbstverständlich“Nicht einmal das der Pareto-EffizienzNicht einmal das der Pareto EffizienzÖkonomen beginnen zunehmend auch über Ziele nachzudenken!

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Ökonomen und PolitikÖAngeblich haben Ökonomen nur zwei Interessen:

Entweder wollen sie reich werden, oderdie Regierung beraten.

Wenn das stimmt, muss es viele unglückliche , gÖkonomen geben.

Die Wenigsten sind reich undgdie, die die Regierung beraten, sind arm dran.

Politikberatung (in Deutschland) ist ein sehr hartesPolitikberatung (in Deutschland) ist ein sehr hartes Brot.

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PolitikberatungZ ä di ll i R ih i h f li hZuständig vor allem eine Reihe von wissenschaftlichen Institutionen:

1 Sachverständigenrat für die Beurteilung der1. Sachverständigenrat für die Beurteilung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung

„Die fünf Wirtschaftsweisen“Hauptaufgabe ist die Anfertigung eines Gutachtens, das jeweils im Oktober erscheint und die wirtschaftliche Lage analysiert.Der Rat soll keine konkreten Handlungsempfehlungen vorlegen, g p g g ,sondern analysieren und Entscheidungen vorbereiten.Ratsmitglieder werden vom Bundespräsidenten auf Vorschlag der Bundesregierung für 5 Jahre ernannt u des eg e u g ü J e e

faktisch haben Gewerkschaften und Arbeitgeber ein Mitbestimmungsrecht.

Dennoch soll der Rat „politisch neutral“ sein.72

Dennoch soll der Rat „politisch neutral sein.

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PolitikberatungS h di i d k i i l dSachverständigenrat ist anders konzipiert als das „Board of economic advisors“ in den USA

Wi d j ili P ä id t t lltWird vom jeweiligen Präsidenten zusammengestelltIst deshalb nicht „politisch unabhängig“Dennoch besteht hoher Anreiz die fachlich bestenDennoch besteht hoher Anreiz, die fachlich besten Ökonomen zu berufen

2 Wissenschaftliche Beiräte2. Wissenschaftliche BeiräteWirtschafts- und Finanzministerium haben wissenschaftliche Beiräte.Mitglieder werden auf Lebenszeit berufen.

Soll Unabhängigkeit sichern.

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PolitikberatungB i ll G h k ll FBeiräte erstellen Gutachten zu aktuellen Fragen

Beispiel: Gutachten zur Neuregelung der steuerlichen Behandlung von gemeinnützigen Institutionen 2006Behandlung von gemeinnützigen Institutionen 2006.Die Politik ist in keiner Weise an die Empfehlungen der Beiräte gebunden.g

3. Wissenschaftliche InstituteSo genannte „Blaue Liste Institute“So genannte „Blaue Liste Institute

DIW BerlinIfo MünchenWWI Ki lWWI KielIWH HalleZEW Mannheim

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PolitikberatungAufgaben der Institute

Vorlage eines gemeinsamen Gutachtens zur konjunkturellen Entwicklung.Unabhängige Auftragsforschung für öffentliche I i iInstitutionen.Eigene Forschungsinitiativen

Finanzierung durchMittel des Bundes undDrittmittel, die eingeworben werden müssen.

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Einführung VWL 2006/07

Politikberatung4. Weitere Institute (nicht Blaue Liste)

Beispiele:pMonopolkommission

an der Universität zu Kölnunterstützt vor allem das BundeskartellamtUntersucht das Ausmaß der Unternehmenskonzentration und forscht nach möglichen Wettbewerbseinschränkungenforscht nach möglichen Wettbewerbseinschränkungen.

Energiewirtschaftliches Institutebenfalls an der Universität zu Kölnebenfalls an der Universität zu KölnAnalyse von Energiemärkten

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3 Handelsvorteile und3. Handelsvorteile und MärkteMärkte

Mankiw Kap. 3 bis 6

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Einführung VWL 2006/07

3.1 Handelsvorteile

Wir leben in einer extrem arbeitsteilig organisierten WeltT h h T i H d t ff I di N t b k JTurnschuhe aus Taiwan, Hemdenstoff aus Indien, Notebook aus Japan, Mittagessen aus Zutaten aus ganz Europa.

Warum stellt nicht jeder das her, was für sich braucht?jFür den Einzelnen leicht zu beantworten

Wer kann schon Turnschuhe nähen und ein Notebook bauen?!Warum aber sollte das auch für Länder vorteilhaft sein?Warum aber sollte das auch für Länder vorteilhaft sein?

Viele fordern, dass man etwas gegen die ausländische Konkurrenz tun muss!

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Das Prinzip des komparativen Vorteils!

Wenn zwischen zwei Akteuren ein Tausch stattfindet, ist damit in jedem Fall eine Pareto-Verbesserung verbunden.

Wenn der Tausch freiwillig stattfindet!Begründung?

Aber warum sollen beide Seiten von dem Tausch einen VorteilAber warum sollen beide Seiten von dem Tausch einen Vorteil haben?

Weil Tauschgeschäfte die Möglichkeit eröffnen, komparative Vorteile zu nutzen!

Das Beispiel mit den Kartoffeln und dem Fleisch, dem Viehzüchter und dem Ackerbauern:Viehzüchter und dem Ackerbauern:

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Ackerbauer

ProduktionsProduktionsmöglichkeit

skurve (8Std.)(8Std.)

Viehzüchter

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Der Viehzüchter hat in beiden Fällen einen b l V il!absoluten Vorteil!

In einer Stunde:In einer Stunde:Viehzüchter

3 Pfund Fleisch6 Pfund Kartoffeln

Ackerbauer1 Pf d Fl i h1 Pfund Fleisch 4 Pfund Kartoffeln

Viehzüchter ist bei der Produktion beider Güter produktiver!Viehzüchter ist bei der Produktion beider Güter produktiver!Anzahl der Inputs pro Outputeinheit ist kleiner

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Handel lohnt sich dennoch!

Ackerbauer spezialisiert sich auf den KartoffelanbauViehzüchter verwendet nur noch 2 (statt 4) Stunden auf den Kartoffelanbau.Gesamtproduktion bei Spezialisierung (Autarkie)

44 Pfund Kartoffeln (40 Pfund)18 Pfund Fleisch (16 Pfund)18 Pfund Fleisch (16 Pfund)

Tauscht nun der Viehzüchter gegen 5 Pfund Fleisch 15 Pfund Kartoffeln können beide von beiden Gütern mehrKartoffeln, können beide von beiden Gütern mehr konsumieren!

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Der komparative KostenvorteilBesteht in den geringeren Opportunitätskosten!

Opportunitätskosten der Fleischproduktion (in

Opportunitätskosten der Kartoffelproduktion

Kartoffeleinheiten) (in Fleischeinheiten)

Ackerbauer 4 ¼

2 ½Viehzüchter 2 ½

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Komparativer Vorteil

Der Ackerbauer hat beim Kartoffelanbau geringere Opportunitätskosten als der Viehzüchter!

Deshalb ist es sinnvoll, dass er sich auf den Kartoffelanbau spezialisiert!

D Vi h ü ht h t b i d Fl i h d kti di iDer Viehzüchter hat bei der Fleischproduktion die geringeren Opportunitätskosten.

Deshalb Spezialisierung auf die Fleischproduktion!Deshalb Spezialisierung auf die Fleischproduktion!

Frage: Kann es sein, dass einer der beiden Produzenten auch bei beiden ,Produkten die niedrigsten Opportunitätskosten hat?

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Komparativer Vorteil

Antwort:OK für Fleisch sind der Kehrwert der OK für Kartoffeln (2 und ½; 4OK für Fleisch sind der Kehrwert der OK für Kartoffeln (2 und ½; 4 und ¼ )Es kann nicht gleichzeitig X < Y und 1/X < 1/Y sein!Es muss also immer so sein, dass beide Tauschpartner einen komparativen Vorteil besitzen.

Ausnahme: Beide haben identische ProduktionskostenAusnahme: Beide haben identische ProduktionskostenDamit besteht aber immer die Möglichkeit, dass sich durch Spezialisierung und Handel beide Tauschpartner besser stellen können.

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Komparativer Vorteil

Komparative Vorteile existieren auch dann, wenn die absoluten Vorteile alle auf einer Seite liegen!absoluten Vorteile alle auf einer Seite liegen!Spezialisierungsgewinne sind damit in jedem Fall möglich.Komparative Vorteile lassen sich nicht nur zwischen o p ve Vo e e sse s c c u w sc eIndividuen oder Unternehmen ausnutzen.Auch der Handel zwischen Ländern schafft solche Vorteile

Handel zwischen Ländern stellt beide Länder besser, auch dann, wenn ein reiches mit einem armen Land Handel treibt!

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Komparativer Vorteilp

Beachte dass auch im internationalen Handel dieBeachte, dass auch im internationalen Handel die komparativen Vorteile durch Spezialisierung erreicht werden.

Das übersehen häufig Kritiker der Globalisierung, die in der g g,Spezialisierung nur Abhängigkeiten der armen von den reichen Ländern sehen.Komparative Vorteile sind nach wie vor das mit Abstand stärksteKomparative Vorteile sind nach wie vor das mit Abstand stärkste Argument für freien Handel (und damit für Globalisierung)

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Komparativer Vorteil

Zur Übung:Warum spezialisieren sich die Produzenten in dem Beispiel nicht vollständig?

Z i h Si di P d kti ö li hk it i i K( t ff l)Zeichnen Sie die Produktionsmöglichkeiten in ein K(artoffel)-F(leisch) DiagrammBestimmen Sie den Konsum in der AutarkieZeigen sie graphisch die Produktionsmöglichkeiten, bei denen sich beide besser stellen.

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3.2 Nachfrage und Angebot

Tauschvorgänge, bei denen komparative Vorteile realisiert werden, finden auf Märkten statt

Märkte sind der Ort (im übertragenen Sinn), an dem Angebot und Nachfrage zusammen treffenNachfrage zusammen treffen.

Marktformen:Märkte unterscheiden sich vor allem hinsichtlich der Intensität und Art desMärkte unterscheiden sich vor allem hinsichtlich der Intensität und Art des Wettbewerbs, der auf ihnen herrscht:

Wettbewerbsmarkt i l A bi t d N hf di i i i t i W ttb b t hviele Anbieter und Nachfrager, die in einem intensiven Wettbewerb stehen.

Charakteristikum: Preisnehmerverhalten

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Preisnehmerverhalten

Der einzelne Akteur hat keine Möglichkeit Einfluss auf denDer einzelne Akteur hat keine Möglichkeit, Einfluss auf den Marktpreis zu nehmen.

Er kann lediglich seine Angebots- bzw. Nachfragemenge verändern.g g g gEr ist Preisnehmer und Mengenanpasser.Ursache ist die große Zahl von Akteuren, die dazu führt, dass der Ei fl d i l h i d d i iEinfluss des einzelnen verschwindend gering ist.

Kennen Sie Beispiele für solche Wettbewerbsmärkte?

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Weitere Marktformen

Wenn wenige Anbieter auf einem Markt auftreten:Oligopol (Duopol im Falle zweier Anbieter)Oligopol (Duopol im Falle zweier Anbieter)

Verhalten auf Oligopolmärkten ist Gegenstand der Spieltheorie, weil sich die Oligopolisten in einer strategischen Interaktion befinden.P i d M h id hä h l i iPreissetzungen und Mengenentscheidungen hängen wechselseitig voneinander ab.

Nur ein Anbieter:Monopol

Wichtiger SpezialfallMonopolist ist in der Lage sowohl Preis als auch Menge zu setzen.

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Weitere Marktformen

Monopolistische KonkurrenzpAnbieter haben einen begrenzten monopolistischen Preissetzungsspielraum.T iff b i i l i f M k d kTrifft beispielsweise auf Markenprodukte zuDer Anbieter einer Marke ist Monopolist für diese Marke, aber dennoch befindet er sich im intensiven Wettbewerb mit anderen Marken.In der Realität sehr häufige MarktformK Si B i i l ?Kennen Sie Beispiele?

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3.2.1 Nachfragefunktion (Mankiw Kap. 4)

Modellhafte Abbildung eines Marktes:Darstellung des Zusammenhangs zwischen Preis des Gutes undDarstellung des Zusammenhangs zwischen Preis des Gutes und angebotener bzw. nachgefragter Menge.

Nachfragefunktion:gZuordnungsvorschrift, die jedem Preis die zu diesem Preis nachgefragte Menge zuordnet.H h lt hfHaushaltsnachfrage:

Nachfrage eines einzelnen HaushaltsGesamtnachfrageg

Aggregation aller Haushaltsnachfragen

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Nachfragefunktion

Preis

(inverse) Nachfragefunktion

pi

pj

nachgefragte M

xi xj

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Menge

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Nachfragefunktion

Die Nachfragfunktion bildet die Nachfragepläne derDie Nachfragfunktion bildet die Nachfragepläne der Nachfrager ab.

Beobachtbar sind immer nur einzelne Punkte auf der Nachfragefunktion!

Die Nachfragefunktion informiert darüber, wie sich die Nachfrage verändert, wenn sich der Preis verändert!Auch die Lage der Nachfragefunktion kann sich verändern:

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Nachfragefunktion

Preis Verschiebung der Nachfragefunktion nach rechts:

Zu jedem Preis wird mehr nachgefragt als zuvor

Verschiebung der Nachfragefunktion nach links:

Zu jedem Preis wird weniger nachgefragt als zuvor

pi

Zu jedem Preis wird weniger nachgefragt als zuvor

pj

nachgefragte M

xi xj

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Menge

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Nachfragefunktion

Verschiebung der Nachfragefunktion:Bild V ä d d N hf lä d H h lt bBilden Veränderungen der Nachfragepläne der Haushalte abUrsachen für solche Veränderungen können vielfältig sein

Beispiele:pNachfragepläne nach Türkeireisen ändern sich durch Terroranschläge in der Türkei (Nachfragekurve verschiebt sich nach links).Gleichzeitig ändern sich die Pläne in Bezug auf Reisen nach Kreta (Nachfrage g g ( gverschiebt sich nach rechts).

Frage:Die Preise für Flugreisen steigen wegen höherer TreibstoffkostenDie Preise für Flugreisen steigen wegen höherer TreibstoffkostenVerschiebt sich die Nachfragekurve für Flugreisen?

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Nachfragefunktion

Die Nachfragefunktion bildet den Zusammenhang zwischen Preis und Nachfragemenge ab.

Normales Gut → Nachfrage fällt, wenn der Preis steigt.Giffen Gut → Nachfrage steigt, wenn der Preis steigt.

Nachfrage hängt natürlich nicht nur vom Preis ab:Abhängigkeit vom Einkommen:Abhängigkeit vom Einkommen:

Superiore Nachfrage → Nachfrage steigt, wenn das Einkommen steigt.Inferiore Nachfrage → Nachfrage fällt, wenn das Einkommen steigt.

Achtung: steht bei Mankiw anders! Entspricht nicht der Konvention!

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Nachfragefunktion

Nachfrage hängt außerdem ab vonPreisen anderer Güter

Substitute (Butter – Margarine)Preisanstieg führt zu Nachfrageanstieg beim Substitut

Komplemente (Computer – Monitor)Komplemente (Computer Monitor)Preisanstieg führt zu Nachfragerückgang beim Komplement

Auch wenn keine komplementäre oder substitutionale Beziehung besteht, können Einkommenseffekte entstehen, die die Nachfrage nach anderen , gGütern beeinflussen:

Preisanstieg bei Benzin kann zu Nachfrageeinschränkungen bei Möbeln oder Kleidung führen.

Geschmack, ModenErwartungen (Erhöhung der Mehrwertsteuer!)

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Nachfragefunktion

Woher wissen wir, dass die Nachfragefunktion fällt?Mikrofundierung durch Haushaltstheorie.

Beantwortet die Frage, wie die Nachfrage eines Haushalts von Preisen und Einkommen abhängt.gFormales Modell dazu, wie sich ein rationaler Haushalt idealtypisch verhält. Wird später vorgestellt!Wird später vorgestellt!Bildet ab, dass rationale Haushalte aus den Güterbündeln, die sie sich leisten können, die für sie besten auswählen.

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3.2.2 AngebotsfunktionenA d S i d M k i d b f ll d h iAndere Seite des Marktes wird ebenfalls durch eine Funktion beschrieben, die einen Zusammenhang zwischen Preis und Menge abbildet:gAngebotsfunktion

Ordnet jedem Preis die zu diesem Preis angebotene Menge zu.Auch hier zu unterscheiden:

Angebot des einzelnen UnternehmensGesamtangebot am Markt g

kommt zustande durch Aggregation der einzelnen Angebotsfunktionen

Unter üblichen Annahmen: Angebotsfunktion steigt, d.h., je höher g g , , jder Preis, um so höher die Angebotsmenge. Interpretation analog zur Nachfragefunktion

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Verschiebung der Angebotskurve nach links:

Preisg g

Zu jedem Preis wird weniger angeboten als zuvor

piVerschiebung der Angebotskurve nach rechts:

Zu jedem Preis wird mehr angeboten als zuvorpj

Zu jedem Preis wird mehr angeboten als zuvor

xi xj Angebotsmenge

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AngebotsfunktionenMögliche Gründe dafür, dass sich die Angebotsfunktion verschiebt:

Technologische VeränderungenTechnologische VeränderungenDurch technischen Fortschritt verändern sich die ProduktionskostenBessere Technologie → höhere Produktivität → sinkende Stückkosten → Rechtsverschiebung der Angebotsfunktion

InputpreiseVeränderungen der Faktorkosten wirken sich auf die Stückkosten aus undVeränderungen der Faktorkosten wirken sich auf die Stückkosten aus und damit auf die Lage der Angebotsfunktion

ErwartungenI b i Fäll k d A b h d E dIn bestimmten Fällen kann das Angebot auch von den Erwartungen der Anbieter abhängen

Beispielsweise von den Erwartungen hinsichtlich der zukünftigen Preise

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3.2.3 Marktgleichgewicht

Angebots und Nachfragekurven geben die Pläne der Anbieter und Nachfrager wiederund Nachfrager wieder.Ein Gleichgewicht ist dann erreicht, wenn diese Pläne miteinander kompatibel sind, d.h.e a de o pa be s d, d. .

Wenn ein Preis existiert, zu dem die Nachfrager planen genau die Menge nachzufragen, die die Anbieter anzubieten gedenken.Dieser Preis ist der Gleichgewichtspreis, oder auch markträumender Preis, die Menge ist die Gleichgewichtsmenge

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MarktgleichgewichtPreis

pi

Marktgleichgewicht

xi Angebotsmenge

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Marktgleichgewicht

Preis

Angebotsüberschuss 1)

pH

Angebotsüberschuss 1)

pi

Marktgleichgewicht

pTpT

Nachfrageüberschuss 2)

xi Angebotsmenge

1) b i h h P i107

1) bei zu hohem Preis2) bei zu niedrigem Preis

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MarktgleichgewichtK d h f A b d N hf üb hüKann es dauerhaft zu Angebots- oder Nachfrageüberschüssen kommen?

Kommt darauf an, ob der Wettbewerb zwischen Anbietern undKommt darauf an, ob der Wettbewerb zwischen Anbietern und zwischen Nachfragern funktioniert.

Er funktioniert dann, wenn der Anbieterwettbewerb bei Angebotsüberschuss zu einem fallenden Preis und der gNachfragerwettbewerb bei einem Nachfrageüberschuss zu einem steigenden Preis führt.

In diesen Fällen sorgt eine Preisreaktion dafür, dass das Gleichgewicht g ghergestellt wird. Welche Funktion haben Preise auf einem Markt?Kennen Sie Märkte auf denen der Preis nicht so reagiert dass es zurKennen Sie Märkte, auf denen der Preis nicht so reagiert, dass es zur Herausbildung eines Gleichgewichts kommt?

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MarktgleichgewichtVeränderungen auf Märkten:

Endogen führt keine Kraft aus dem Gleichgewicht heraus.Veränderungen ergeben sich nur dann, wenn exogene Veränderungen zu Verschiebungen der Kurven führen.Zur Prognose der Auswirkungen:

Man muss wissenW l h K i h ä dWelche Kurven sich verändern,in welcher Richtung undwie weit.

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Nachfrage nach Deutschlandfahnen ohne WM

Nachfrage nach Deutschlandfahnen mit WM

Preis

Neues Gleichgewicht

Alt Gl i h i ht

gGleichgewicht

pi

Altes Gleichgewicht

110xi Angebotsmenge

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Angebot mit herkömmlicher Technik (Holzstäbe)

Preis

( )Angebot mit neuer Technik (Plastik)

pi

Altes Gleichgewicht

xi Menge

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Menge

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Marktgleichgewicht

Solange sich nur eine Marktseite verändertist der Effekt auf Preis und Menge klar:ist der Effekt auf Preis und Menge klar:

Angebot nach rechtsPreis fällt, Menge steigt und vice versa

Nachfrage nach rechtsNachfrage nach rechtsPreis steigt, Menge steigt und vice versa

Ändern sich beide Marktseitenhä t d Eff kt d l ti Stä k d d Ri ht d V hi bhängt der Effekt von der relativen Stärke und der Richtung der Verschiebungen ab.Eine Prognose ist dann ohne Weiteres nicht mehr möglich.

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3.2.4 Elastizitäten

Die Nachfragekurve sagt uns:Wenn der Preis steigt, fällt die Nachfragemengeg , g g

Aber wie messen wir, wie stark sie fällt?Variante 1:

Wir benutzen die Steigung, also absolute Größen:Steigt der Fahnenpreis um 1 € geht die Nachfrage um 10.000 Stück zurück.

Nachteil: Maß ist abhängig von den gewählten Maßeinheiten und deshalb i di F h hf h i B d Bi hfist die Fahnennachfrage nur schwer mit z.B. der Biernachfrage zu vergleichen:

Wenn der Preis für Bier um 1 € pro Liter steigt, sinkt die Nachfrage um 10.000 hlhl. Welche Nachfrage reagiert stärker?

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ElastizitätenAusweg:

Benutze relative Größen:Wenn der Preis um 1 % steigt fällt die Fahnennachfrage um 2%Wenn der Preis um 1 % steigt, fällt die Fahnennachfrage um 2%.Wenn der Bierpreis um 1 % steigt, dann fällt die Biernachfrage um 0,1%.

Dann ist klar, welche Nachfrage stärker reagiert!Preiselastizität der Nachfrage:

misst, um wie viel Prozent sich die Nachfragemenge pro Prozent Preisänderung verändert!Preisänderung verändert!

Formal berechnet sich die Bogenelastizität nach:

ungPreisändereprozentualrungMengenändeeprozentual

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Elastizitäten

BeispielPreis für Lutscher steigt von 10 auf 14 Cent (also um 40%)

p0 = 10, p1 = 14 → ∆p = 4∆p/p0 = 0,4 = 40%

Nachgefragte Lutschermenge sinkt von 250 auf 225Nachgefragte Lutschermenge sinkt von 250 auf 225 x0 = 250, x1 = 225 → ∆x = -25 ∆x/ x0 = - 0,1 = -10%

Preiselastizität:-10/40 = -0,25

Interpretation:Interpretation:pro Prozent Preiserhöhung geht die Nachfrage um 0,25% zurück

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Preis

10

14Bogenelastizität

Nachfragemenge225 250

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ElastizitätenFrage:

angenommen der Preis fällt von 14 Cent wieder auf 10 Cent und die Nachfrage steigt wieder auf 250 ist dann die Preiselastizität wieder -Nachfrage steigt wieder auf 250, ist dann die Preiselastizität wieder -0,25?Nein, sie ist – 0,38!

Die Bogenelastizität ist richtungsabhängig!f(x) = y sei eine beliebige differenzierbare Funktion. Dann ist

yx

dxdy

yx

dxxdf

=)(

ydxydx

Die Punktelastizität an der Stelle x117

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ElastizitätenB i i lBeispiele:

Sei f(x) = y eine Funktion, die den Benzinverbrauch eines Autos (y) in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit (x) angibt. η(x = 100) = 0,2 sagt dann: Wenn ich bei einer Geschwindigkeit von 100 um 1% schneller fahre (101), dann erhöht sich der Benzinverbrauch um 0,2%.Preiselastizität der Nachfrage:Sei f(p) = x eine Nachfragefunktion, dann ist

)()()(

pfp

dppdfp =η

die Preiselastizität der Nachfrage, die angibt, um wie viel % die

)( pfp

118

Nachfrage reagiert, wenn sich der Preis um 1% ändert.

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ElastizitätenDie Punktelastizität ist nicht richtungsabhängig, aber sie ist ein lokales Maß!P kt l ti ität i li N hf f ktiPunktelastizität einer linearen Nachfragefunktion:

f(p) = D – p sei eine lineare Nachfrage, dann ist

pDp

pfp

dppdfp

−−==

)()()(η

ppfp )(

die Preiselastizität der NachfrageFü 0 i t ( ) 0Für p = 0 ist η(p) = 0Für p = D (f(p) = 0) ist η(p) = ∞Di El ti ität i t 1 fü D/2 D ibt f l d Bild

119

Die Elastizität ist = –1 für p = D/2. Das ergibt folgendes Bild:

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Preis

ElastizitätenPreis

Dη(p) = -∞

|η(p)| > 1

D/2|η(p)| = 1

|η(p)| < 1

η(p) = 0

120MengeDD/2

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ElastizitätenInterpretation:

|η|> 1 bedeutet, dass der relative Mengeneffekt größer ist als der relative Preiseffekt! Man spricht von einer elastischen Nachfragep g|η|< 1 bedeutet, dass der relative Preiseffekt großer ist als der relative Mengeneffekt. Man spricht von einer unelastischen Nachfrage

hi h i d l i h d iWas geschieht mit dem Erlös eines Unternehmens, wenn es den Preis senkt?

Der Preiseffekt: Alle Einheiten werden zu einem niedrigeren Preis gverkauft → Erlös sinkt.Der Mengeneffekt: Es werden mehr Einheiten verkauft → Erlös steigt!steigt!Ist der erste Effekt kleiner als der zweite, führt eine Preissenkung zu höheren Erlösen und vice versa!

121

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Einführung VWL 2006/07

Preis

Preissenkung im elastischen Bereich

Erlösminderung durch PreiseffektPreis

Dη(p) = - ∞

Erlösminderung durch Preiseffekt

|η(p)| > 1

Erlössteigerung durch Mengeneffekt

D/2|η(p)| = 1

Erlössteigerung durch Mengeneffekt

|η(p)| < 1

η(p) = 0

122MengeDD/2

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Einführung VWL 2006/07

Preis

Preissenkung im unelastischen Bereich

Preis

Dη(p) = ∞

η(p) > 1

D/2η(p) = 1

Erlösminderung durch Preiseffekt

η(p) < 1Erlössteigerung durch Mengeneffekt

η(p) = 0

Erlössteigerung durch Mengeneffekt

123DD/2

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ElastizitätenFür die Stärke der Nachfragereaktion (die Elastizität) ist der Absolutwertvon η bedeutsam, nicht die Größe der Zahl im mathematischen Sinne (- 5 ist kleiner als 1!). Das Vorzeichen gibt Auskunft über die Richtung der Änderung.

Weitere Elastizitäten:Preiselastizität des Angebots

um wie viel % verändert sich das Angebot, wenn der Preis um 1% steigt (fällt)?g ( )Preisfrage: Welches Vorzeichen hat die Preiselastizität des Angebots?

Kreuzpreiselastizität der Nachfrage bzw. des Angebotesum wie viel % verändert sich das Angebot (die Nachfrage) von

(nach) Gut 1 , wenn der Preis von Gut 2 um 1% steigt (fällt)?

124

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ElastizitätenEi k l i i ä d N hfEinkommenselastizität der Nachfrage

um wie viel % verändert sich die Nachfrage, wenn das Einkommen um 1% steigt (fällt)?Einkommen um 1% steigt (fällt)?Preisfrage:

Welches Vorzeichen hat die Einkommenselastizität bei einemsuperiorem Gut inferiorem Gut?

Residualelastizitätzum wie viel % steigt das Einkommen nach Steuern

(Nettoeinkommen), wenn das Einkommen vor Steuern um 1 % ä h t?1 % wächst?Preisfrage: ist die Residualelastizität > oder < 1?

125

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3.3 Die Effizienzeigenschaften von MärktenMankiw Kap. 7

Nachfrager und Anbieter haben PläneNachfrager und Anbieter haben Pläneund die werden im Marktgleichgewicht zum Teil realisiert.

Dabei entstehen HandelsvorteileTauschvorgänge am Markt schaffen also Vorteile für alle Beteiligten

Aber sind im Marktgleichgewicht auch alle möglichen Handelsvorteile ausgeschöpft?ausgeschöpft?

D.h. liefert das Marktgleichgewicht eine Pareto-effiziente Allokation?Oder kann man durch Wahl eines anderen Preises eine Steigerung der W hlf h t (i Si i P t V b ) i h ?Wohlfahrt (im Sinne einer Pareto-Verbesserung) erreichen?

Um diese Frage zu beantworten brauchen wir zwei neue Instrumente:Konsumentenrente

126Produzentenrente

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KonsumentenrenteDie Nachfragefunktion bildet die Zahlungsbereitschaften der Nachfrager ab

Sortiere alle Nachfrager nach ihrer maximalen ZahlungsbereitschaftSortiere alle Nachfrager nach ihrer maximalen Zahlungsbereitschaft und trage die Zahlungsbereitschaft auf der Preisachse abDas Resultat ist die NachfragefunktionFür den einzelnen Nachfrager gilt:

Wenn der Preis unter seiner maximalen Zahlungsbereitschaft liegt, so entsteht ihm ein Vorteil in Höhe der Differenzentsteht ihm ein Vorteil in Höhe der Differenz.Beispiel: Sie sind bereit 20 € für die DVD von „King Kong“ zu bezahlen (das ist sie ihnen wert). Sie kaufen sie im Supermarkt für 9,95 €. Ihr Vorteil aus diesem Preis: 10 05 €Vorteil aus diesem Preis: 10,05 €.

Die Konsumentenrente ist die Summe aller individuellen Vorteile aus dem Marktpreis.

127

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Konsumentenrente/Produzentenrente

Gemessen wir die Konsumentenrente als Fläche unter der Nachfragekurve bis zum Marktpreis.p

Distanz zwischen Nachfragekurve und Marktpreis misst den Vorteil des einzelnen Konsumenten.Summe aller so gemessenen Vorteile ist die Fläche unter den Nachfragekurveg g

Produzentenrente = Gewinn der AnbieterEntspricht der Fläche über der Angebotsfunktion bis zum Preis!

Ergibt sich aus: Gewinn = Erlös – Kosten = Preis x Menge – KostenErgibt sich aus: Gewinn Erlös Kosten Preis x Menge Kosten Vorerst Ohne Begründung: Die Angebotsfunktion entspricht der Grenzkostenfunktion und die Gesamtkosten der Produktion entsprechen deshalb der Fläche unter der Angebotsfunktion.Graphisch:

128

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Konsumentenrente/Produzentenrente

Preis

pHKonsumentenrente

pH Angebot

pipi

x

NachfrageProduzentenrente

129

xi Menge

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Die Effizienzeigenschaften von Märkten

Die Summe aus Konsumenten- und Produzentenrente ist der Soziale Üb hÜberschussDer soziale Überschuss misst den gesamten Vorteil, der der Gesellschaft aus dem Marktgleichgewicht entsteht.Kann der soziale Überschuss bei einem Preis über oder unter dem Gleichgewichtspreis größer werden?

Falls nein, wäre das Marktgleichgewicht effizient!, g gBeachte, dass wir davon ausgehen, dass die Angebotsfunktion identisch mit der Grenzkostenfunktion ist.Das impliziert, dass der Preis im Gleichgewicht den Grenzkosten der p , gProduktion bei der Gleichgewichtsmenge entspricht!Also: Kann ein Preis der nicht den Grenzkosten entspricht, die Wohlfahrt steigern?

130

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Einführung VWL 2006/07

Die Effizienzeigenschaften von Märkten

Preis

AngebotKonsumentenrente

pH

Angebot

Preis über den

pi

pHGrenzkosten

Effizienzverlust

P d t t

xi M

NachfrageProduzentenrente

131

xi Menge

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Einführung VWL 2006/07

Die Effizienzeigenschaften von Märkten

PreisKonsumentenrente

Angebot

pi Effizienzverlustpi

pUPreis unter den Grenzkosten

NachfrageProduzentenrente

132

xU Menge

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Einführung VWL 2006/07

R l

Die Effizienzeigenschaften von MärktenResultat:

gleichgültig, ob der Preis über oder unter den Grenzkosten liegt, es entsteht immer ein Effizienzverlust!

Ursache:Wenn der Preis zu hoch oder zu niedrig ist, dann hat das in beiden Fällen den Effekt dass Tauschvorgänge die möglich wären nichtFällen den Effekt, dass Tauschvorgänge die möglich wären nicht realisiert werdenDadurch werden bestehende komparative Vorteile nicht genutzt!Alle Maßnahmen, die Preise aus dem Gleichgewicht bringen (d.h. dazu führen, dass sie nicht den Grenzkosten entsprechen), führen deshalb zu Effizienzverlusten!Tritt auf bei

Besteuerung/SubventionMonopolpreisbildung/Marktmacht

133

p p g

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3.4 Voraussetzungen für funktionsfähige MärkteMärkte

Offensichtlich sind Märkte Institutionen, die gut geeignet sind, eine effiziente Allokation zu erreichen.effiziente Allokation zu erreichen.

Aber besitzen sie diese Eigenschaft immer?Nein und damit werden wir uns später befassenp

Und welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit Märkte entstehen können (und Effizienz erzeugen)?

Auf Märkten begegnen sich in der Regel Haushalte und UnternehmenAuf Gütermärkten sind die Haushalte die Nachfrager auf Faktormärkten die A bi tAnbieter.Unternehmen bieten auf Gütermärkten an und fragen auf Faktormärkten nach.

Brauchen wir für das Funktionieren von Märkten auch den Staat?134

Brauchen wir für das Funktionieren von Märkten auch den Staat?Also eine Institution, die mit der Fähigkeit ausgestattet ist, Zwang auszuüben.

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Funktion von Eigentumsrechten

Der Kern eines Tauschgeschäftes:Übereignung von Eigentums und VerfügungsrechtenMärkte entstehen nur dann, wenn Eigentumsrechte existieren

Frage:Wie müssen solche Rechte beschaffen sein?

V fü b k i GüVerfügbarkeit von GüternÜbertragbarkeit

Eigentumsrechte schaffen und begrenzen HandlungsspielräumeEigentumsrechte schaffen und begrenzen Handlungsspielräume

135

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Eigentumsrechte müssen durchsetzbar sein

Frage des Rechtssystems undder Gutseigenschafteng

Diversifizierbarkeit - Separierbarkeit

B i i l K it l ll h ftBeispiel KapitalgesellschaftenDiversifiziertes AktienkapitalSeparation von Eigentum und Entscheidungsgewalt

i i l A bl ikPrinzipal-Agent-Problematik

Brauchen wir den Staat, um Eigentumsrechte zu schaffen und durchzusetzen?

Eindeutig ja.Nur ein Gewaltmonopol des Staates erlaubt es, Eigentumsrechte zu schaffen, zu schützen und die Übertragbarkeit zu sichern.

136

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Was ist, wenn Eigentumsrechte verletzt werden?Instabiles Rechtssystem

Für die wirtschaftliche Entwicklung extrem schädlich!Würden Sie in Afghanistan investieren?

Eigentumsrechte müssen langfristig und glaubhaft gesichert seinProblem auch für die Transformationsländer!Problem auch für die Transformationsländer!Thomas Hobbes: Schutz der Eigentumsrechte liefert die Begründung für die Existenz des Staates.

Externe Effekte Fehlende oder nicht durchsetzbare Eigentumsrechte führen dazu, dass knappe Ressourcen in Anspruch genommen werden können ohne dasknappe Ressourcen in Anspruch genommen werden können, ohne das dafür ein Preis zu entrichten ist.Beispiele: Umweltgüter (Atmosphäre, Meere etc.)

137

Führt zu ineffizienter Allokation der Güter (später mehr)

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Die Funktion der Vertragsfreiheit

Auf Märkten finden (freiwillige) Tauschgeschäfte statt, die Pareto-Verbesserungen schaffen.

Das klappt nur, dass immer dann, wenn beide Marktseiten einen Tausch vornehmen wollen, dies auch möglich ist.Im Ergebnis bedeutet das dass Preise und Mengen frei verhandelbarIm Ergebnis bedeutet das, dass Preise und Mengen frei verhandelbar sein müssen.Vertragsfreiheit sichert dies.Ist aber in vielen Fällen stark eingeschränkt:

TarifverträgeMietrechtMietrechtPreisbindungen (Bücher, Arzneimittel)

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Die Funktion von WettbewerbMä kt d ffi i t All k ti f ihMärkte erzeugen nur dann effiziente Allokationen, wenn auf ihnen Wettbewerb herrscht.

Und zwar auf beiden Marktseiten.Der „doppelte Wettbewerb“ verhindert, dass der Preis langfristig vom Gleichgewichtspreis abweichen kann.

Wettbewerb ist nicht zwangsläufig gegebenMarktteilnehmer neigen dazu, ihn auszuschaltenMuss deshalb u.U. staatlich durchgesetzt werden

Bundeskartellamt, MonopolkommissionWeitere Funktionen des Wettbewerbs:

Wettbewerb als Suchverfahren (i.S. von Hayeks)Wettbewerb als Verfahren zur Verarbeitung von Information (Wahlbörsen)g ( )Dynamische Anreizwirkung des Wettbewerbs

Prozess „schöpferischer Zerstörung“ i.S. von Schumpeter

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Einführung VWL 2006/07

ZwischenfazitMärkte sind in der Lage, effiziente Ressourcenallokationen zu erzeugen.Dazu müssen allerdings bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein.T il i b ht d St t dTeilweise braucht man den Staat dazu.

EigentumsrechteTeilweise ist staatliches Handeln schädlich.

Bei Einschränkungen der Vertragsfreiheit.

Die nächsten Fragen:Die nächsten Fragen:1. Was geschieht, wenn der Staat in Märkte eingreift?

1. Durch Besteuerung/Subvention2 Durch Mindest- oder Höchstpreissetzungen?2. Durch Mindest oder Höchstpreissetzungen?

2. Was geschieht, wenn der Wettbewerb eingeschränkt ist?1. Referenzpunkt: Wettbewerbsmarkt2. Monopol, Oligopol und monopolistische Konkurrenz

140

2. Monopol, Oligopol und monopolistische Konkurrenz

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4 Die Wirkung von4. Die Wirkung von Eingriffen des Staates inEingriffen des Staates in

Marktprozessep

Mankiw Kap. 6 und 8

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Einführung VWL 2006/07

4.1 Die Wirkung von Steuern4 1 1 I id4.1.1 Inzidenz

Wir betrachten die Besteuerung eines Konsumgutes mit einem konstanten Mengensteuersatz (Euro pro Mengeneinheit)Mengensteuersatz (Euro pro Mengeneinheit).

Beispiele: Mineralölsteuer, Brandweinsteuer, Biersteuer etc.Wer trägt eigentlich die ökonomische Last der Besteuerung?

Damit ist nach der so genannten Steuerinzidenz gefragtWovon hängt diese ab?

Kann der Gesetzgeber festlegen, wer die Last tragen soll?g g , gHat die Inzidenz etwas damit zu tun, ob die Steuer bei den Anbietern oder den Nachfragern erhoben wird?

Wie wirkt sich die Besteuerung auf die Effizienz aus?gIst Besteuerung nicht nur eine Umverteilung von den Privaten zum Staat?

142

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Einführung VWL 2006/07

Inzidenz bei Erhebung auf der NachfrageseitePreisPreis

Angebot

SteuerPreis, den die Nachfrager nach Steuereinführung zahlen

Preis ohne Steuer

Preis, den die Anbieter nach Steuereinführung erhalten

Nachfrage (bleibt unverändert)

Steuereinführung erhalten

Menge

Ne e (Netto) D chschnittse lösk e de neue Mengealte Menge

143

Neue (Netto) Durchschnittserlöskurve der Anbieter

neue Menge

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Inzidenz bei Erhebung auf der NachfrageseiteDie Nachfragepläne ändern sich durch die Erhebung einer Steuer nicht.

Plan hängt nur vom Preis ab, nicht davon, wer das Geld bekommt!Deshalb bleibt die Nachfragekurve unverändertgAber die Nettoerlöse der Anbieter sind nun nicht mehr = Preis!

Resultate:Der Preis für die Nachfrager steigt, aber

er steigt nicht um den vollen Steuerbetrager steigt nicht um den vollen SteuerbetragDer Preis (besser der Erlös) für die Anbieter sinkt

erst beide Effekte zusammen addieren sich zum SteuerbetragBeide Seiten des Marktes tragen damit einen Teil der Steuerlast!

Obwohl die Steuer nominal vollständig überwälzt wird.

144

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Einführung VWL 2006/07

Inzidenz bei Erhebung auf der AnbieterseitePreis Angebot neuPreis

Angebot alt

Angebot neu

Preis, den die Nachfrager nach Steuereinführung zahlen

Preis ohne Steuer

SteuerPreis, den die Anbieter nach Steuereinführung erhaltenSteuer Steuereinführung erhalten

Menge

neue Mengealte Menge

145

neue Menge

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Inzidenz bei Erhebung auf der AnbieterseiteB i E h b f d A b iBei Erhebung auf der Angebotsseite

Abbildung der Steuer durch Verschiebung der Angebotskurve nach oben.Entspricht einem Aufschlag auf die Grenzkosten in Höhe der Steuer

Resultatel i h ild i b i h b f d hf iDas gleiche Bild wie bei Erhebung auf der Nachfrageseite

Die Steuerinzidenz ist identischFür die Lastverteilung ist die Frage, auf welcher Marktseite die Steuer g g ,erhoben wird, nicht relevant. Wovon hängt die Lastverteilung dann ab?

Nächster Schritt:Nächster Schritt:Genauere Analyse der Lasten, die durch die Steuer entstehen

146

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Einführung VWL 2006/07

SteuerinzidenzPreis Angebot neuPreis

Angebot alt

Steuer

Angebot neuKonsumentenrente nach Steuer

Steuer

Steueraufkommen Effizienzverlust

Zusatzlast der Besteuerung!

Produzentenrente nach Steuer

Menge

nach Steuer

147

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SteuerinzidenzSowohl die Konsumenten- als auch die Produzentenrente wird kleiner undes entsteht eine Zusatzlast der Besteuerung

Wir erinnern uns: Immer wenn der Preis aus dem Gleichgewicht gebracht wird,Wir erinnern uns: Immer wenn der Preis aus dem Gleichgewicht gebracht wird, kommt es zu EffizienzverlustenDas ist hier der Fall:

Die Steuer treibt einen Keil zwischen Nachfrager und ProduzentenpreisDie Steuer treibt einen Keil zwischen Nachfrager und ProduzentenpreisErsterer liegt über, letzterer unter dem Gleichgewichtspreis ohne Steuer.

Wovon hängt die Lastverteilung und die Zusatzlast ab?d G b b id i kli h b i fl ?Kann der Gesetzgeber beides wirklich beeinflussen?

Inzidenz hängt auch von der Höhe des Steuersatzes und von der Wahl der Bemessungsgrundlage ab,g g g ,Vor allem aber von den Elastizitäten der Nachfrage und des Angebots!

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Einführung VWL 2006/07

SteuerinzidenzPreisPreis

Last der Nachfrager

Last der Anbieter

l ti h N hf

Menge

unelastische Nachfrage

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Einführung VWL 2006/07

SteuerinzidenzPreis unelastisches AngebotPreis unelastisches Angebot

Last der Nachfrager

Last der Anbieter

Menge

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SteuerinzidenzAll i iltAllgemein gilt:

die relativ weniger elastische Marktseite trägt den größeren Teil der Steuerlast.I i M k i llk l i h ä di d S i diIst eine Marktseite vollkommen elastisch, so trägt die andere Seite die gesamte Steuerlast.

Grund:Bei geringer Elastizität kann die entsprechende Marktseite der Besteuerung weniger gut ausweichen.

Was bedeutet das für die Zusatzlast?Bei vollkommen unelastischer Nachfrage (Angebot) entsteht keine ZusatzlastGrund:

Da die Menge nicht reagiert, werden alle Tauschoptionen weiterhin wahrgenommen!

151

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SteuerinzidenzWelche Schlussfolgerungen ergeben sich aus der Inzidenzanalyse für die Besteuerung?

Verteilung der Steuerlasten nicht so klar, wie es oft behauptet wird.

Tragen die Reichen die Last einer Luxussteuer auf Segeljachten?Oder doch die Arbeiter in den deutschen Jachtwerften?

Bei der Besteuerung muss auf die Zusatzlasten geachtetBei der Besteuerung muss auf die Zusatzlasten geachtet werden.

Höhe der Zusatzlast hängt von der Art der Besteuerung ab!Höhe der Zusatzlast hängt von der Art der Besteuerung ab!

Mehr dazu in der Vorlesung „Finanzwissenschaft“

152

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Einführung VWL 2006/07

4.2 Eingriffe in die Preisbildung4 2 1 Mi d t i4.2.1 MindestpreiseMankiw Kap. 6

Die Graphik zum Mindestpreis kennen wir schon aus Folie 132:

Preis

AngebotKonsumentenrente

kennen wir schon aus Folie 132:Klar:

Damit ein Mindestpreis Wirkung zeigen kann, muss er über dem

p

pH

Effizienzverlust

g ,Gleichgewichtspreis liegen!

Dann aber:

ht d Mi d t i i pi

Produzentenrente

Effizienzverlustverursacht der Mindestpreis einen Angebotsüberschuss und einen Effizienzverlust

xi

Nachfrage

MengeGrund:

Vorteilhafte Tauschmöglichkeiten zu Preisen unter dem Mindestpreis153

Vorteilhafte Tauschmöglichkeiten zu Preisen unter dem Mindestpreis bleiben ungenutzt!

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Einführung VWL 2006/07

Mindestpreisei h i d i d i i d l hWichtige Form des Mindestpreises: Mindestlohn

LohnArbeitsangebotÜberangebot =

Arbeitslosigkeit

Mindestlohn

Arbeitslosigkeit

Arbeitsnachfrage154

Arbeitsmenge

Arbeitsnachfrage

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Einführung VWL 2006/07

LohnArbeitsangebotÜberangebot =

Arbeitslosigkeit

Mindestlohn

Marktlohn

Transfer

Marktlohn

Arbeitsnachfrage

Arbeitsmenge

155

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Einführung VWL 2006/07

MindestpreiseMi d l h i k i h f i T il d A b i kMindestlohn wirkt sich nur auf einem Teil des Arbeitsmarktes aus.

Nur relevant für gering qualifizierte mit niedrigem Einkommen.Nur relevant für gering qualifizierte mit niedrigem Einkommen. USA, Frankreich:

gesetzlicher Mindestlohn D t hl dDeutschland

Expliziter Mindestlohn im Baugewerbe und ReinigungsgewerbeAnsonsten: Impliziter Mindestlohn durch die Transferleistungen

Unter Hartz IV wird es kein Arbeitsangebot geben

Beachte:Für die Arbeitsnachfrage ist nicht der (Netto-) Lohn entscheidend,Für die Arbeitsnachfrage ist nicht der (Netto ) Lohn entscheidend, sondern die gesamten Arbeitskosten:

Nettolohn + Lohnsteuer + Sozialabgaben (AG und AN-Anteil)

156

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Einführung VWL 2006/07

MindestpreiseArbeitslosigkeit gering qualifizierter im internationalen Vergleich

18%

20%

g g g q gQuelle: OECD

12%

14%

16%

18%

t Rate

6%

8%

10%

12%

Unemployment

0%

2%

4%

6%U

0%

Korea

Nethe

rland

sNo

rway

New 

Zeala

ndPo

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itzerl

and

Swed

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land

Gree

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an

Unite

d King

dom

Austr

alia

Denm

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stria

Italy

Unite

d Stat

esBe

lgium

Cana

daFin

land

Spain

Fran

ceGe

rman

y

157

Country

low‐skilled unemployment general unemployment

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Einführung VWL 2006/07

MindestpreiseExtrem hohe Arbeitslosigkeit bei gering qualifizierten hat etwas mit den sehr hohen faktischen Mindestlöhnen zu tun.

Anteil der Sozialabgaben an den gesamten Arbeitskosten: 42%!Anteil der Sozialabgaben an den gesamten Arbeitskosten: 42%!Haben weitgehend den Charakter einer Strafsteuer auf Arbeit.

Auswege?Auswege?Aktivierende Sozialhilfe des Ifo-InstitutesVorschlag des Sachverständigenrates (sehr ähnlich)Magdeburger Alternative (anderer Ansatz)

Für Interessierte:S höb R W i J A b it i t hb Di M d b Alt tiSchöb, R., Weimann, J., Arbeit ist machbar. Die Magdeburger Alternative: Eine sanfte Therapie für Deutschland, 4. Aufl. 2006.

158

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Einführung VWL 2006/07

MindestpreiseWeitere Mindestpreise: Europäischer Agrarmarkt

Beispiel ZuckermarktordnungGarantiert Mindestpreis der deutlich über dem Weltmarktpreis liegtGarantiert Mindestpreis, der deutlich über dem Weltmarktpreis liegt.

Weltmarktpreis Zucker: ca. 210 €/tEU-Interventionspreis: ca. 630 €/t

Anders als beim Mindestlohn:Preisgarantie wird verbunden mit flankierenden Maßnahmen:

Abnahmegarantie (produziert Milchseen und Fleischberge)Abnahmegarantie (produziert Milchseen und Fleischberge)Einfuhrbeschränkungen (Anbieter außerhalb der EU haben keine Chance!)

Beides notwendig, weil sonst die Mindestpreise wirkungslos blieben!b i k bl ib d Üb b i f h liAm Arbeitsmarkt bleibt das Überangebot einfach „liegen“.

159

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Einführung VWL 2006/07

4.2.2 HöchstpreisePreis

AngebotKonsumentenrenteAuch hier kennen wir die

Graphik schon (Folie 133)

pi

p Preis unter den

Effizienzverlust

Klar:

Damit ein Höchstpreis Wirkung zeigen kann, muss er unter dem

x

pU

NachfrageProduzentenrente

Preis unter den Grenzkosten

g ,Gleichgewichtspreis liegen!

Dann aber:

ht d Hö h t i i i xU Mengeverursacht der Höchstpreispreis einen Nachfrageüberschuss und einen Effizienzverlust

G dGrund:

Vorteilhafte Tauschmöglichkeiten zu Preisen über dem Höchstpreis bleiben ungenutzt!

160

ungenutzt!

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HöchstpreiseWichtiges Beispiel für Höchstpreise: Wohnungsmarkt

MietpreisbindungMieten können nicht frei verhandelt werden, sondern sind an den örtlichen Mietspiegel gebunden.Mieterhöhungen sind ebenfalls nicht beliebig möglichMieterhöhungen sind ebenfalls nicht beliebig möglich.

Wirkung:Wohnungsangebot bleibt hinter der Wohnungsnachfrage zurückWohnungsangebot bleibt hinter der Wohnungsnachfrage zurück

Zu beobachten in westdeutschen GroßstädtenIn Ostdeutschland dagegen Überangebot durch steuerlich induzierten Bauboom in der NachwendezeitBauboom in der Nachwendezeit.

161

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Fazit:

Staatliche Eingriffe haben fast immer Effizienzeinbußen zur FolgeD h i d i it t idli hDennoch sind sie mitunter unvermeidlich

Insbesondere muss der Staat Steuern erheben, obwohl das mit Zusatzlasten verbunden ist.

T d i ll b dü f b St t i iff i b d B ü d ilTendenziell bedürfen aber Staatseingriffe einer besonderen Begründung, weil sie

Freiheitsrechte einschränkenI ffi iIneffizienz erzeugen

Insbesondere Eingriffe in die Preisbildung sind allerdings nur sehr schwer zu rechtfertigenMehr zu diesem Thema später im Kapitel zu „Marktversagen“

162

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5. Vollkommener und5. Vollkommener und eingeschränkter Wettbewerbg

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5.1 Wettbewerbsmärkte (Mankiw Kap. 14)

Marktform der „vollkommenen Konkurrenz“Idealtypus, d.h. kommt so in der Realität höchst selten vor.Kennzeichen:

Große Anzahl von Anbietern und NachfragernGroße Anzahl von Anbietern und Nachfragern Beide Seiten verhalten sich als „Preisnehmer“ und „Mengenanpasser“

Der Preis bildet sich am Markt als Gleichgewichtspreis in Abhängigkeit von der Gesamtnachfrage und dem GesamtangebotGesamtnachfrage und dem GesamtangebotAn diesen Preis passt sich der einzelne Anbieter und der einzelne Nachfrager an.

Deshalb muss immer zwischen der Gesamtnachfrage und der so genannten konjekturalen Nachfrage“ unterschieden werden„konjekturalen Nachfrage unterschieden werden.

Letztere ist die, mit der sich das einzelne Unternehmen konfrontiert sieht!

164

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5.1.1 Die kurzfristige Angebotsentscheidung im WettbewerbsmarktWettbewerbsmarkt

Wettbewerbsunternehmen entscheiden nur über die Menge die sieWettbewerbsunternehmen entscheiden nur über die Menge, die sie anbieten.Der Preis ist aus ihrer Sicht exogen.

Da sich der Preis nicht ändert, wenn die Menge variiert wird, ist der Erlös für das erste Stück der gleiche wie für das n-te Stück und deshalb:

Preis = Durchschnittserlös = GrenzerlösDie Grenzerlöskurve ist damit eine horizontale Gerade!

Gewinn = Erlös – Kosten Für x – Menge und p – Preis sowie K(x) – Kosten für x:

π(x) = px – K(x)

165

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Kurzfristige AngebotsentscheidungAnbieter wählt seine Menge so, dass der Gewinn maximal wird.Formal: Bestimme die notwendige Bedingung für ein Gewinnmaximum.

GKdx

xdKpdx

xdKpdxd

==⇒=−=)(0)( !π

dxdxdx

Das Gewinnmaximum ist erreicht, wenn gilt Preis = Grenzkosten!Intuitive Interpretation:Intuitive Interpretation:

Wenn die nächste verkaufte Einheit einen Erlös bringt (Grenzerlös = Preis), der größer ist als die Kosten zur Herstellung dieser Einheit, dann steigert eine

it Ei h it d G iweitere Einheit den Gewinn.Ist der Erlös kleiner als die Kosten, steigt der Gewinn, wenn weniger produziert wird.

166

Gewinnmaximum offensichtlich dann wenn Grenzerlös (Preis) = Grenzkosten

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Kurzfristige AngebotsentscheidungPreis

GrenzkostenDurchschnittskosten

Preis = Erlös pro Stück

Durchschnittskosten

Gewinn

Preis = Erlös pro Stück

Kosten pro Stück

MengeGewinnmaximale Menge

167

Gewinnmaximale Menge

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Kurzfristige Angebotsentscheidunghi h d i i ib i ?Was geschieht, wenn der Preis ceteris paribus steigt?

Z.B. weil die Nachfragekurve sich nach rechts verschiebt.

PreisGrenzkosten

P1

P2

P1

Der neue Angebotspunkt liegt wiederum auf der GK-Kurve, d h die Angebotskurve ist d.h. die Angebotskurve ist identisch mit der GK-Kurve

168

Menge

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5.1.2 die langfristige Angebotsentscheidung im W b b kWettbewerbsmarkt

Preis Bisher: Anbieter im Wettbewerbsmarkt erzielt einen Gewinn weil der Preis über

Gewinn

Preis = Erlös pro Stück

GrenzkostenDurchschnittskosten

erzielt einen Gewinn, weil der Preis über den Stückkosten liegt.

Frage:

Welche Anreize gehen davon aus?GewinnKosten pro Stück

Welche Anreize gehen davon aus?

1. Bereits im Markt befindliche Unternehmen weiten die Kapazität aus (Verschiebung der DK-Kurve nach

MengeGewinnmaximale Mengerechts).

2. Neue Unternehmen haben Anlass in den Markt einzutreten.Im Ergebnis:

• Zu jedem Preis wird mehr angeboten, d.h. die Angebotsfunktion verschiebt sich nach rechts.

i fäll169

• Der Preis fällt.

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Langfristige AngebotsentscheidungPreis

GrenzkostenDurchschnittskosten

Kurzfristiger Preis

Durchschnittskosten

Kurzfristiger Preis

Langfristiger Preis

MengeLangfristige Gleichgewichtsmenge

170

Langfristige Gleichgewichtsmenge Menge

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Langfristige AngebotsentscheidungPreis

Kurzfristiger Preis

GrenzkostenDurchschnittskosten

Im langfristigen Gleichgewicht

gilt:

• Preis = DK = GK

Langfristiger Preis• Gewinn fällt nicht mehr an

• Es gibt keine Anreize für Markteintritt oder Kapazitätsausweitung mehr

MengeLangfristige Gleichgewichtsmenge Menge

p g

Resultat:

• Im Wettbewerbsgleichgewicht herrschen Grenzkostenpreise (sichert Effizienz).

• Wird mit minimalen Stückkosten produziert.Wird mit minimalen Stückkosten produziert.

• Langfristig ist die Angebotsfunktion mit den minimalen DK identisch.

• Unternehmen machen zwar keinen „Gewinn“, aber verdienen alle Faktorkosten, einschließlich der Opportunitätskosten der Unternehmer.

171

einschließlich der Opportunitätskosten der Unternehmer.

•Voraussetzung ist insbesondere freier Marktzugang.

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5.2 Monopol

Ein reines Monopol ist fast so selten wie ein vollkommener Wettbewerbsmarkt.

Kann nur entstehen, wenn es möglich ist, den Markteintritt von Wettbewerbern zu verhindern.Gründe dafür:

Produktion patentierter Güter,alleinige Verfügbarkeit von Produktionsfaktoren (Kautschuk Monopol),staatliche Monopolgarantie (Bahn AG, Energieversorger, etc.)

Ab h d f t i S b tit ti ttb b“Aber auch dann fast immer „Substitutionswettbewerb“Bahn konkurriert mit Flugzeug und Auto, patentierte Arzneimittel mit alternativen Wirkstoffen, etc.

Monopol ist deshalb ebenso idealtypisch wie vollkommener WettbewerbMonopol ist deshalb ebenso idealtypisch wie vollkommener Wettbewerb.

172

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MonopolDer entscheidende Unterschied zum Wettbewerbsmarkt:

Für den Monopolisten ist die Gesamtnachfrage identisch mit der konjekturalen.Folge: Der Monopolist ist kein Preisnehmer.g pWenn er die Menge verändert, hat das Auswirkungen auf den Preis.Es gilt deshalb Preis = Durchschnittserlös ≠ Grenzerlös!Wi i W ttb b kt b ti t h d M li t i A b t hWie im Wettbewerbsmarkt bestimmt auch der Monopolist sein Angebot nach der Regel:

Grenzerlös = Grenzkosten (notwendige Bedingung für ein Gewinnmaximum)

aber das impliziert:

Grenzerlös = Grenzkosten ≠ Preis!Damit kann das Angebot des Monopols nicht effizient sein!

173

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MonopolFür die Grenzerlöse gilt:

GExpxd

xdpd

xdExxpxE )()()()()( =+=⇒=

xdx

xpddx

xdpdx

xdGEdxdx

2

2 )()(2)(+=

310<43421

für p(x) = A – bx (lineare Nachfrage):

xdGE

GEbxAdx

xdEbxAxxxpxE

)(

2)()()( 2 =−=⇒−==

AxxGE

bdx

xdGE

0)(

2)(

=⇒=

−=

174

bxxGE

20)( ⇒

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MonopolPreis

Grenzerlöse

Monopolpreis C

Grenzkosten =Durchschnittskosten

Nachfrage

Wettbewerbspreis

Menge

ac age

WettbewerbsmengeMonopolmengeA/b

A/2b

175

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MonopolVergleich Monopol vs. Wettbewerb

Im Monopol ist die Menge kleiner, dafürist der Monopolpreis höher als der Wettbewerbspreis.p p p

Der Monopolist kann seine starke Position ausnutzenEr generiert eine Monopolrente, d.h. i G i d b di O i k d di F k l hieinen Gewinn der über die Opportunitätskosten und die Faktorentgelte hinaus

geht.Verdacht liegt nahe, dass Monopole nicht effizient sind

Schon allein deshalb, weil sie keine Grenzkostenpreise erzeugenWenn der Preis über den GK liegt, ist es möglich, die Produktion zu erhöhen, den Preis zu senken und dadurch vorteilhafte Tauschvorgänge zu realisieren!

Graphische Illustration des Effizienzverlustes:Harberger Dreieck

176

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Monopol

PreisPreis

Konsumentenrente

Monopolpreis CMonopolpreis CHarberger Dreieck = Effizienzverlust

MonopolrenteGrenzkosten =Durchschnittskosten

Harberger Dreieck = Effizienzverlust

Wettbewerbspreis

Monopolmenge MengeWettbewerbsmengeMonopolmenge

177

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MonopolWovon hängt die Höhe des Effizienzverlustes ab?

Nicht zuletzt von der Art der Nachfrage!

:

))(()()(

imummaxGewinneinfürBedingungNotwendige

GewinnpxKpxpp mmm −=π

0)())(()()()(d

pdxd

pxdKpxpd

pdxd

pd

fg gg

mmmm

m =−+=π

)()(

)(

oderpdxpxKp

dpdxpp

dpdp

mm

mK

mmm

−=′−

′43421

(*)111)(

)(

pxKpdp

pdx

mm

m

mm

==−=′−

178

( ))( NachfragederitäteiselastizPrdp

pdxppm

mmm

===η

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MonopolDer Monopolist nimmt einen Aufschlag auf die Grenzkosten vor.

D d h i ht d ffi i t Lö bDadurch weicht er von der effizienten Lösung ab.Um so weiter, je größer dieser Aufschlag.Auf der linken Seite der Gleichung (*) steht die relative AbweichungAuf der linken Seite der Gleichung ( ) steht die relative Abweichung vom Wettbewerbspreis.Diese ist umgekehrt proportional zur Preiselastizität der Nachfrage!

Das bedeutet: Je elastischer die Nachfrage auf Preiserhöhungen reagiert, um so weniger kann der Monopolist vom Wettbewerbspreis abweichen.

Die Marktmacht des Monopolisten hängt damit wesentlich von der Preiselastizität der Nachfrage ab!Bei Gütern, für die enge Substitute existieren, ist die Elastizität hoch und damit die Monopolstellung nicht sehr mächtig

179

und damit die Monopolstellung nicht sehr mächtig.

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5.3 OligopoleMankiw Kap 16 Weimann Kap 7 1Mankiw Kap. 16, Weimann Kap. 7.1

In oligopolistischen Märkten ist die Anzahl der Anbieter klein.Entscheidender Punkt:

Es kommt zu strategischen Interaktionen zwischen den Anbietern.Die optimale Preis- oder Mengenentscheidung des Anbieters i hängt davonDie optimale Preis oder Mengenentscheidung des Anbieters i hängt davon ab, was j tut und gleichzeitig ist die Entscheidung von j davon abhängig, was i tut!Diese strategische Interaktion lässt sich mit spieltheoretischen ModellenDiese strategische Interaktion lässt sich mit spieltheoretischen Modellen beschreiben.

Analyse solcher Märkte ist Gegenstand des so genannten „Industrial Organisation“ (IO)Organisation“ (IO).Das „Arbeitspferd“ der IO: Cournot-Modell

180

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5.3.1 Cournot-ModellModell beschreibt in der einfachsten Variante das Verhalten von zwei Anbietern

Man spricht von einem DuopolMan spricht von einem Duopol.Die strategische Variable der Unternehmen ist die Produktionsmenge (q1 und q2).Der Preis bildet sich am Markt in Abhängigkeit von der Gesamtmenge

( )Inverse Nachfrage: ( )21 q,qpp =

Gewinn von Unternehmen i:

( ) ( ) ( ) 2,1,,, 2121 =−= iqCqqqpqq iiiπ

181Dabei sind C(q) die Kosten für die Produktion von q

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Cournot-Modell

Reaktionsfunktion [Rj (qi)]:

Ordnet jeder Mengenentscheidung des i die jeweils beste Antwort des j zu:Ordnet jeder Mengenentscheidung des i die jeweils beste Antwort des j zu:Gegeben qi, ist die beste Antwort das qj, bei dem der Gewinn des j maximal wird.

I N h GG lt ( )Im Nash-GG muss gelten: ( )( ) *

j*ij

*i

*ji

qqR

qqR

=

=

( ) jj

Die Mengenentscheidung von i muss beste Antwort auf die Menge von j sein und die Menge von j muss gleichzeitig beste Antwort auf die Menge des iund die Menge von j muss gleichzeitig beste Antwort auf die Menge des i sein!

B A i di M di d G i i i !182

Beste Antwort ist die Menge, die den Gewinn maximiert!

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Cournot-Modell

Notwendige Bedingung für Gewinnmaximum: ( )( ) ( )*0q,qR jjiii =π

( )( ) ( ) ( ) ( ) ( )**0q,qpqqCq,qpq,qR0

jiiiijijjiii =′+′−=

<43421

π

inalargraminf

0<43421

Reaktionsfunktion bestimmt sich implizit aus (*)Reaktionsfunktion bestimmt sich implizit aus ( ).Damit können wir das Implizite Funktionen Theoremanwenden, um etwas über die Steigung der Reaktionsfunktion zu erfahren:

( )( )( )( ) ( )***

q,qRddR

ijji

iiji =

π

183

( )( ) ( )q,qRdq

0

jjiiiij 43421

<

−π

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Cournot-ModellDamit hängt die Steigung der Reaktionsfunktion allein vom Vorzeichen des Zählers in (***) ab: i

ijij signRsign π=

Steigt der Grenzgewinn in qj:Reaktionsfunktion steigt Strategisches Komplementg g pBietet j mehr an, tut dies auch i.

Fällt der Grenzgewinn in qj

Reaktionsfunktion fällt Strategisches SubstitutJe mehr j anbietet, um so weniger bietet i an.

Dieser Fall ist für das Cournotmodell der relevante:Bietet j die Wettbewerbsmenge (Maximalmenge) an: qi = 0Bi t t j i ht ählt i di M l !

184

Bietet j nichts an, wählt i die Monopolmenge!Folglich wird die Reaktionsfunktion beider Spieler fallen

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Cournot-Modell

R2, q2 qWettbewerb

R1

C t Gl i h i htqMonopol Cournot-Gleichgewicht

R2

R185

R1, q1qWettbewerbqMonopol

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Cournot-Modell

Resultate:Für den Fall identischer Kosten und linearer Nachfrage gilt:

Bei zwei Anbietern wird insgesamt 2/3 der Menge S angeboten, die im g g g ,Wettbewerbsfall resultiert.Für n > 2 Anbieter resultiert die Gesamtangebotsmenge:

⎞⎛ S1n

11Q ⎟⎠⎞

⎜⎝⎛

+−=

Mit wachsendem n nähert sich die Cournot-Menge der Wettbewerbsmenge

186

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5.3.2 Andere OligopolmodelleB d M d llBertrand Modell

Unterschied zu Cournot:Unternehmen entscheiden nicht über die Menge die sie anbieten sondernUnternehmen entscheiden nicht über die Menge, die sie anbieten, sondern über den Preis.Führt dazu, dass unter bestimmten Bedingungen Grenzkostenpreise resultierenresultieren.

Stackelberg ModellÄhnlich wie Cournot, aberÄhnlich wie Cournot, aberUnternehmen entscheiden nacheinander

Stackelberg-Führer entscheidet zuerst, der zweite Anbieter passt sich der E t h id d tEntscheidung des ersten an.Der zuerst zieht, hat hier einen strategischen Vorteil!

187

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5.4 Monopolistische Konkurrenz Mankiw Kap. 17

Monopolistische Konkurrenz ist charakterisiert durch:Große Zahl von Anbietern.Produktdifferenzierung

Die Anbieter bieten ähnliche, aber nicht gleiche Güter anBücher, CD, Waschmittel etc.

Freier MarktzugangIm Prinzip kann jedes Unternehmen ein neues Produkt erzeugen und auf den Markt eintreten

Diese Marktform unterscheidet sich von allen bisher diskutierten, hat aber auch Elemente aller dieser Marktformen:

Wie im Wettbewerbsmarkt große Zahl von AnbieternWie im Wettbewerbsmarkt große Zahl von AnbieternWie im Monopol kein PreisnehmerverhaltenWie im Oligopol eine fallende konjekturale Nachfrage

188

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Monopolistische KonkurrenzFallende Nachfrage nach dem differenzierten Gut eines AnbietersAngebotspunkt ermittelt durch GE = GK:

PreisGrenzkosten

Durchschnittskosten

Preis

Gewinn

Grenzerlös

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MengeAngebotsmenge

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Monopolistische Konkurrenz

Kurzfristig entsteht ein Gewinnäh li h i i k f i ti W ttb b l i h i htähnlich wie im kurzfristigen Wettbewerbsgleichgewicht

Dieser führt zu weiteren MarkteintrittenNeue Anbieter bieten Substitute zu den vorhandenen Produkten an.

Beispiel Schokoriegel: Früher gab es nur „Mars“ und „Nuts“Führt dazu, dass sich die Nachfrage für den einzelnen Anbieter verringert, d.h. die konjekturale Nachfragekurve verschiebt sich nach links!d e o je tu a e Nac age u ve ve sc ebt s c ac s!Dieser Prozess dauert so lange an, wie Gewinne erzielt werden, d.h.das langfristige Gleichgewicht ist dann erreicht, wenn Preis = DK gilt und damit kein Gewinn mehr realisiert wird!damit kein Gewinn mehr realisiert wird!

190

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Monopolistische Konkurrenz

G k t

Das langfristige Gleichgewicht:

Preis Grenzkosten

Durchschnittskosten

Preis

Effiziente Lösung: Grenzkostenpreis

Grenzerlös

191

MengeAngebotsmenge

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Monopolistische KonkurrenzWi i di li i h K k b ?Wie ist die monopolistische Konkurrenz zu bewerten?

Klar: Das Effizienzziel wird verfehltDazu wären Grenzkostenpreise notwendigp g

Aber: Produktdifferenzierung schließt die Entwicklung neuer Produkte ein!Dazu gibt es in der monopolistischen Konkurrenz offensichtlich starkeDazu gibt es in der monopolistischen Konkurrenz offensichtlich starke Anreize!Der Wettbewerb als

S h f hSuchverfahrenProzess der „schöpferischen Zerstörung“

wird durch das Modell gut abgebildet.Unter dem Aspekt der dynamischen Anreizwirkung ist deshalb die monopolistische Konkurrenz nicht so schlecht!

192

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6 Ha shaltstheorie6. Haushaltstheorie

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6.1 Entscheidungen des HaushaltsMankiw Kap. 21p

Haushalte (Konsumenten) treffen diverse Entscheidungen:

Wie erziele ich Einkommen?Arbeitsangebotsentscheidung

Abwägung Freizeit – Arbeit

Wi d i h Ei k ?Wie verwende ich Einkommen?Was konsumiere ich?

Wahl unter alternativen GüterbündelnWahl unter alternativen GüterbündelnWann konsumiere ich?

Intertemporale Abwägung zwischen Konsum und Sparen

194

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Jede dieser Entscheidungen lässt sich weiter differenzieren

Beispiel Arbeitsangebot:Entscheidung beinhaltet nicht nur die Frage, wie viel Arbeit angeboten wird, sondern auch die Frage, welche Arbeit angeboten wird.wird.Investition in Humankapital verändert das Arbeitsangebot.

Sparentscheidungp gKonsumverzicht = InvestitionWelches Risiko bin ich bereit einzugehen?

195

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6.2 Konsumentscheidung bei gegebenen Preisen und gegebenem Einkommenund gegebenem Einkommen

Gegebenes Einkommen:gDie Frage, wie das Einkommen erzielt wird, spielt keine Rolle.

Gegebene Preise:Konsument wird als Preisnehmer modelliert (ist realistisch).

Sparentscheidung wird nicht behandeltGesamtes Einkommen wird für den Konsum verwendet.

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Was tut der Konsument?Er wählt von den Güterbündeln, die er sich leisten kann, dasjenige aus, das für ihn das beste ist.

Das ist das was wir tun wenn wir im Supermarkt sind oder im InternetDas ist das, was wir tun, wenn wir im Supermarkt sind oder im Internet shopen!

Unser Haushaltsmodell muss also zwei Dinge abbilden, um g ,den Konsumvorgang idealtypisch zu beschreiben:

Was der Konsument sich leisten kannGeschieht mit Hilfe der Budgetbeschränkung

Was das Beste für den Konsumenten istGeschieht durch Angabe einer PräferenzordnungGeschieht durch Angabe einer Präferenzordnung

Wir betrachten den einfachsten Fall: Zwei Güter

197

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Einführung VWL 2006/07

Budgetbeschränkung bei zwei Gütern: BudgetgeradeMenge des Gutes 1: x

Budgetgerade:I = pxx + pyy

px – Preis von Gut 1

py – Preis von Gut 2Budgetmenge py

I - EinkommenBudgetmenge

M d 198

Menge des Gutes 2: y

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Einführung VWL 2006/07

Die Steigung der Budgetgeraden wird bestimmt durch das Preisverhältnis:

pI ypp

pIx

x

y

x

−=

Interpretation:Das Preisverhältnis beschreibt das Austauschverhältnis, das bei gegebenen Preisen am Markt realisiert werden kanngegebenen Preisen am Markt realisiert werden kann.

Die Lage der Budgetgeraden wir durch das Einkommen I bestimmtbestimmt.

für y = 0 gibt I/px den Schnittpunkt mit der x-Achse anfür x = 0 gibt I/py den Schnittpunkt mit der y-Achse an

199

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Einführung VWL 2006/07

xEinkommen steigtI3

xpI1

I

Einkommen steigtxp

xpI2

Einkommen sinktEinkommen sinkt

yyp

I1

ypI2

ypI3

200

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Einführung VWL 2006/07

Veränderung des relativen Preises(Gut 2 wird teurer (billiger))x (Gut 2 wird teurer (billiger))

y

201

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Einführung VWL 2006/07

Die Präferenzen des HaushaltsWir unterstellen, dass der Haushalt über alle möglichen Güterbündel z = (x, y|x ≥ 0; y ≥ 0) eine Präferenzordnung besitzt mit den Eigenschaften:besitzt, mit den Eigenschaften:

1. Reflexiv: zi ist mindestens so gut wie zi2 Transiti : A s besser als nd besser als folgt dass2. Transitiv: Aus zi besser als zm und zm besser als zk folgt dass

zi besser als zk ist.3 Vollständig: für beliebige z und z mit z ≠ z kann3. Vollständig: für beliebige zi und zk mit zi ≠ zk kann

angegeben werden, ob zi besser zk oder zk besser zi oder beides (Indifferenz)( )

202

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Einführung VWL 2006/07

NutzenfunktionWir bilden die Präferenzordnung mit einer Nutzenfunktion U(x, y) ab, für die angenommen wird:

Ux, Uy > 0 und ´ Ud xx y

0<dyU y

B i i l fü i ll N t f ktiBeispiele für spezielle Nutzenfunktionen:Perfekte Substitute:

U(x, y) = x + yU(x, y) x + y Perfekte Komplemente:

U( x, y) = min {x, y}Cobb-Douglas Nutzenfunktion:

U(x, y) = c xαy1-α

203

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Einführung VWL 2006/07

Dargestellt wird die Nutzenfunktion häufig durch die so genannten Indifferenzkurvengenannten Indifferenzkurven.

Das ist der geometrische Ort gleichen Nutzens im (x, y) Raum.Sie sind konvex zum Ursprung (sichert die zweite Bedingung) undSie sind konvex zum Ursprung (sichert die zweite Bedingung) undsie schneiden sich nicht (folgt aus der Transitivität der Präferenzordnung).

x

y

204

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Einführung VWL 2006/07

IndifferenzkurvenxNutzenindex Uiwächst

( ) ( ){ }( ) ( ){ }.,, constUyxUyx i ==

U3

U2

U3

y

Jeder Punkt auf der Indifferenzkurve mit dem Nutzenindex U3 wird jedem

205

Punkt auf der Indifferenzkurve mit dem Nutzenindex U2 vorgezogen

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Einführung VWL 2006/07

Indifferenzkurven schneiden sich nichtBeweis:x

A A B d B C f l t (T iti ität) d A C

A

Aus A ~ B und B ~ C folgt (Transitivität) dass A ~ C. Das ist aber nicht möglich weil A und C nicht auf der gleichen Indifferenzkurve liegen

B C

y

206

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Einführung VWL 2006/07

Die Steigung der Indifferenzkurvex

Die Indifferenzkurvenfunktion ist eine implizite Funktion von x und y:

( ) iUyxU =,Die Ableitung dieser Funktion ermittelt man mit Hilfe des impliziten Funktionen Theorems:des impliziten Funktionen Theorems:

x

UU

Ux

U

dydx

−=∂

∂∂

−=yUydy

yAnnahmegemäß fällt die Ableitung dem Betrag nach (wird flacher)

207

(wird flacher)

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InterpretationDen Betrag der Steigung der Indifferenzkurve nennt man die Grenzrate der Substitution (abgekürzt GRS)Di GRS i t i A t h hält i d b id GütDie GRS ist ein Austauschverhältnis der beiden Güter

genau wie die Steigung der Budgetgerade ein Austauschverhältnis warDie GRS gibt aber nicht das Verhältnis an in dem die beiden Güter beiDie GRS gibt aber nicht das Verhältnis an in dem die beiden Güter bei gegebenen Marktpreisen substituiert werden können, sondern das Verhältnis, in dem der Austausch erfolgen muss, wenn man trotz S bstit tion der Güter a f dem gleichen N t enni ea bleiben ill!Substitution der Güter auf dem gleichen Nutzenniveau bleiben will!Damit lässt sich die Krümmung der Indifferenzkurve gut interpretieren:Je mehr man von Gut x im Verhältnis zu Gut y hat, um so weniger y y , g ybraucht man, um den Verlust von einer Einheit x auszugleichen!Das relativ knappere Gut ist relativ wertvoller!

208

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Einführung VWL 2006/07

x

Die Grenzrate der Substitution fällt, d.h. man braucht immer mehr von Gut y um den Verlust

1

braucht immer mehr von Gut y, um den Verlust einer Einheit von x zu kompensieren.

1

yΔy1 Δy2

209

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Einführung VWL 2006/07

Spezielle Indifferenzkurvenx

Perfekte Substitute

Perfekte Komplemente

y

p

210

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Einführung VWL 2006/07

Das HaushaltsoptimumWir können jetzt beschreiben, was sich der Haushalt leisten kann

Mit der BudgetgeradenMit der Budgetgeraden

Wir können auch beschreiben, welche Präferenzen der Haushalt hatHaushalt hat

Mit dem Indifferenzkurvensystem

Also können wir jetzt auch beschreiben, wie es aussieht, wenn j , ,sich der Haushalt das Güterbündel aussucht, dass das beste ist, das er sich leisten kann.

Erst graphisch, dann mathematisch!

211

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Einführung VWL 2006/07

Alle Punkte auf der blauen Budgetgeraden können erreicht werden

xx Gewählt wird der Punkt, in dem der höchste Nutzenindex erreicht wird!Dieses Güterbündel wird allen anderen erreichbaren Bündeln vorgezogen!

U2

U3

yBedingung für ein Haushaltsoptimum ist offensichtlich, dass das Preisverhältnis (die Steig ng der B dgetgeraden) gleich der GRS

212

Preisverhältnis (die Steigung der Budgetgeraden) gleich der GRSsein muss!

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FormalAufgabe: wähle die Güterkombination (x, y), die den Nutzen U( x, y) bei

b i k d b i i igegebenem Einkommen und gegebenen Preisen maximiert:

( ) NduyxU → ..max!,Iypxp yx =+

Lösung mit der Methode von Lagrange:

( ) ( )yx

pUL

ypxpIyxUL

=−∂

=∂

−−+=

0

,

λ

λ

y

x

pyU

yL

pxx

=−∂∂

=∂∂

=∂

=∂

0

0

λ

λ

y

x

y

x

pp

UU

yy

=⇒

∂∂

GRS = Preisverhältnis

213

yy

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Interpretation

xBudgetgeradeBudgetgerade

Durch Substitution zu herrschenden Preisen kann ein Punkt oberhalb der Punkt oberhalb der Indifferenzkurve erreicht werden

U3

Steigung ≠ GRS

y

U2

214

y

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Einführung VWL 2006/07

Randlösung: Perfekte Substitutex

Indifferenzkurve

Budgetgerade

Randlösung

y

Randlösung

215

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Einführung VWL 2006/07

Die Nachfrage des Haushalts

x

Mit steigendem Preis fällt die nachgefragte Menge

U

U3

y

U2

216

y1 y2 y3

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Einführung VWL 2006/07

Haushaltsnachfrage und aggregierte Nachfragepp

a b a+by

• Di G t hf ibt i h d h i t l A ti d• Die Gesamtnachfrage ergibt sich aus der horizontalen Aggregation der Haushaltsnachfragen

217

Auch die Gesamtnachfrage ist eine fallende Funktion des Preises!

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Einführung VWL 2006/07

Cobb-Douglas Nutzenfunktion und Indifferenzkurven

218

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Einführung VWL 2006/07

219

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7. Produktions- und KostentheorieKostentheorie

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Einführung VWL 2006/07

7.1 Die ProduktionsfunktionWenn wir uns das Modell für Unternehmen ansehen, dann müssen wir die VWL und die BWL-Perspektive unterscheiden!

Die Methodik sollte in beiden Bereichen gleich sein!gDer Erkenntnisgegenstand unterscheidet sich aber!

BWL: Innenansicht des UnternehmensPerspektive aus der Sicht des Unternehmens“Perspektive aus der „Sicht des UnternehmensVWL: Außenansicht von UnternehmenPerspektive aus der „Vogelsicht“

BeispieleBeispieleBesteuerung:

VWL fragt nach der Besteuerung, die die wenigsten Effizienzeinbußen verursacht.BWL thematisiert, wie sich Unternehmen möglichst effizient an bestehende Besteuerung anpasst.

Märkte:

221

BWL thematisiert das Verhalten des Unternehmens als Anbieter auf Märkten VWL interessiert welche Effizienzeigenschaften bestimmte Marktformen haben

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Für die VWL ist das Unternehmen eine schwarze Kiste

UnternehmenInputs Outputs

Was in der schwarzen Kiste geschieht, wird durch eine so genannte Produktionsfunktion beschrieben, die sehr grob

und sehr vereinfacht alles das abbildet, was den Betriebswirt im Detail interessiert!

F(k, l) = x

F = Produktionsfunktion mit den Inputs Kapital (k) und

222

Arbeit (l) und der Produktion x.

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Eigenschaften der ProduktionsfunktionAnnahme:

F(k, l) zweimal stetig differenzierbarBeispiel: Cobb Douglas Produktionsfunktion:Beispiel: Cobb-Douglas Produktionsfunktion:

βα kclklF =),(

Erste Ableitung gibt die Grenzproduktivität an:

)(∂ klf

)( 1∂ klF βα

0),( 1 >==∂

∂ −lFkcl

lklf βαα

0),( 1 >==∂

∂ −kFkcl

kklF βαβ

Ökonomische Interpretation?

223

p

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Einführung VWL 2006/07

Fü i di i Abl i 0 d h d1βFür ist die zweite Ableitung < 0, d.h. der Grenzertrag nimmt ab!

1, <βα

F(l, k)

224

k

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Einführung VWL 2006/07

Produktionsfunktion bei totaler Faktorvariation:Produktionsfunktion bei totaler Faktorvariation:Beantwortet die Frage:

Wie verändert sich der Output, wenn der Einsatz aller Faktoren um den gleichen Faktor verändert wird?Voraussetzung für die Antwort:

Neoklassische Produktionsfunktionen sind homogen vom Grade r, d.h.g ,

)()( klFklF rλλλ = ),(),( klFklF λλλ

W d Ei ll F k d λ f h d i d d iWenn der Einsatz aller Faktoren um das λ-fache verändert wird, dann steigt der Output um das λr-fache.

225

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Einführung VWL 2006/07

SkalenerträgeBeispiel Cobb-Douglas:

( ) ( ) )()( klFkclklcklF βαβαβαβα λλλλλλ ++ === ( ) ( ) ),(),( klFkclklcklF ββββ λλλλλλ ===

Homogenitätsgrad: βα +=r

Für die Skalenerträge ist entscheidend, ob r > = oder < 1 ist!r =1: Konstante Skalenerträge d h verdoppelt sich der Input verdoppelt sichr =1: Konstante Skalenerträge, d.h. verdoppelt sich der Input, verdoppelt sich auch der Outputr > 1: Zunehmende Skalenerträge, d.h. verdoppelt sich der Input steigt der Output um mehr als das DoppelteOutput um mehr als das Doppelter < 1: Abnehmende Skalenerträge, d.h. bei Verdoppelung der Inputs steigt der Output um weniger als der Input.

226

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Einführung VWL 2006/07

( )kl̂

IsoquantenSo wie man Nutzenfunktionen durch Indifferenzkurven abbilden kann, lassen sich Produktionsfunktionen durch Isoquanten abbilden:Isoquanten abbilden:

Orte im (k, l) – Raum gleicher Produktionsmenge x*Die Isoquante zu x* gibt alle Faktorkombinationen (k, l) an, mit denen q g ( , ) ,x* effizient produziert werden kann. Formal:

( )kl̂ *)),(ˆ( xkklF =erfüllt dann gilt

∂F

0)(ˆ<

∂∂∂

−= FkF

dkkld die Isoquante fällt.

(Beweis: Implizites Funktionen Theorem)

227∂l

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Einführung VWL 2006/07

Isoquantenschaar

lx1

x2 Isoquanten

Isoquanten l1

verlaufen parallel und sind konvex zum Ursprung

Isoquanten

l2

l1

228

kk2k1

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Einführung VWL 2006/07

Die technische Grenzrate der SubstitutionDar nter ird das A sta sch erhältnis ischen den Faktoren beiDarunter wird das Austauschverhältnis zwischen den Faktoren bei konstantem Output verstanden

Technisch handelt es sich um den Absolutbetrag der (negativen) Isoquantensteigung:Isoquantensteigung:

∂∂

kF

kld )(ˆ=

∂∂∂=

lFk

dkkld )( Technische Grenzrate der Substitution

Die TGS verhält sich ähnlich wie die Grenzrate der Substitution beim Haushaltsproblem:

Entlang der Isoquante wird sie immer kleiner (Kurve wird flacher, d.h. die Steigung wird größer, aber der Absolutbetrag wird kleiner)Um eine Einheit eines Faktor durch den anderen Faktor zu ersetzen erfordert

229immer mehr von dem „anderen“ Faktor.

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Fallende technische Grenzrate der Substitution

x1 Der Übergang von l1 zu l2erfordert weniger

l1

zusätzliches Kapital als der Übergang von l3 zu l4

l2

l1

l3

l4

230k2k1 k3 k4

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7.2 KostenfunktionenDer Zusammenhang zwischen Produktions- und Kostenfunktion:

Der Produktionsfunktion F( k l) ordnet jederDer Produktionsfunktion F( k, l) ordnet jeder Faktormengenkombination den damit erreichbaren Output x zu.Die Kostenfunktion K(x) ordnet jeder Outputmenge x die Kosten zu, die entstehen, wenn x produziert wird.

Dabei sind die Kosten die Summe der mit Faktorpreisen multiplizierten Faktormengen plus ggf. anfallende Fixkosten. g p ggWenn man die Produktionsfunktion umkehrt, liefert sie zu jeder Outputmenge x die dafür notwendigen Faktormengen.Das heißt man erhält die Kostenfunktion indem man die UmkehrfunktionDas heißt, man erhält die Kostenfunktion, indem man die Umkehrfunktion der PF bildet, die Faktormengen mit den Faktorpreisen multipliziert und die Fixkosten addiert!

231

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Einführung VWL 2006/07

Arten und Eigenschaften von KostenfunktionenFür die Kostenfunktion ist wichtig, ob wir die PF bei partieller oder vollständiger Faktorvariation betrachten

Kurzfristig eher partiell weil z B der Kapitaleinsatz in der kurzen FristKurzfristig eher partiell, weil z.B. der Kapitaleinsatz in der kurzen Frist nicht variiert werden kann.Langfristig sollten dagegen alle Faktoren variabel sein.

Unter den üblichen Annahmen an die PF folgt für die kurzfristige Kostenfunktion:

K(x) ist konvexBei Existenz von Fixkosten verlaufen die Durchschnittskosten DK(x) = K(x)/x U-förmigK(x)/x U-förmig. Die Grenzkosten GK(x) = dK(x)/dx steigen und schneiden die DK in deren Minimum

232

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Einführung VWL 2006/07

7.2.1 Kurzfristige Kostenverläufe K(x)

DK(x)GK(x)

Fixkosten

x

233

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Einführung VWL 2006/07

Grenz- und Durchschnittskosten

( ) ( )xxKxDK =

( ) ( ) ( ) ( ) ( )x

xKxxGKx

xKxdxxdK

dxxdDK

=−

=−

= 022

( ) ( ) ( ) ( ) ( )xDKxxKxGKbzwxKxxGK

xxdx

===−⇒ .0

Im Minimum der Durchschnittskosten sind diese gleich den Grenzkosten!Grenzkosten!

234

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7.2.2 MinimalkostenkombinationEi I t li f t ffi i t P d kti ö li hk it fü i bEine Isoquante liefert effiziente Produktionsmöglichkeiten für eine gegebene Produktionsmenge.

Welche dieser Möglichkeiten soll realisiert werden?Wie viel soll produziert werdenMit welchem Faktoreinsatzverhältnis?

Antworten liefert die MinimalkostenkombinationAuswahl der Faktorkombination, mit der eine vorgegebene Menge kostenminimal produziert werden kannIsokostengerade: l

rkwlC +=C – Produktionskosten

w – Lohnsatzw – Lohnsatz

R – Zinssatz

k235

k

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Alle Faktorkombinationen auf der Isokostengeraden sind zu den gleichen Gesamtkosten realisierbarden gleichen Gesamtkosten realisierbar.

Steigung ist gegeben durch das Faktorpreisverhältnis r/wSteigung gibt das Austauschverhältnis zwischen l und k an, das bei gegebenen Faktorpreisen realisiert werden kann.Interpretation der Isokostengeraden analog zu der Budgetgeraden beim HaushaltsproblemHaushaltsproblem.

Minimalkostenkombination:Bei gegebener Produktionsmenge:g g g

Verschiebe die Isokostengerade so, dass sie Tangente an der Isoquante wird.

Bei gegebenem Budget:Bei gegebenem Budget:Suche die Isoquante, die erreichbar ist und das höchste Produktionsniveau aufweist

236

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Einführung VWL 2006/07

x l1, k1 ist die Faktorkombination,l

x1l1, k1 ist die Faktorkombination,

mit der die Menge x1 zu minimalen Kosten hergestellt

werden kann.Gl i h iti i t di i l

C1/w Gleichzeitig ist x1 die maximale Menge, die mit dem

Kostenaufwand C1 hergestellt werden kann

l1

kk1 C1/r

237

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Einführung VWL 2006/07

Formal:klFxNdu

rkwl=

→+),(..

min

klFxrkwlklL −++= )),((),,( λλ

FLlFw

lL

∂∂

=∂∂

−=∂∂

0

0

λ

λ

Interpretation von :Der Lagrange Multiplikator gibt diel

FFw

kFr

kL

=⇒

=∂∂

−=∂∂ 0λ

λDer Lagrange Multiplikator gibt die Veränderung des optimalen Zielfunktionswertes an, die eintritt, wenn die bindende Nebenbedingung um eine marginale

kFr

rw==λDamit ist bindende Nebenbedingung um eine marginale

Einheit gelockert wird!

D it i t GKλ

kFF1

λDamit ist

238

Damit ist GK=λ

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Einführung VWL 2006/07

Interpretation1. Bedingung für Kostenminimalität:

Faktoreinsatzmengen müssen so gewählt werden, dass das Faktorpreisverhältnis gleich der technischen Grenzrate derFaktorpreisverhältnis gleich der technischen Grenzrate der Substitution istDas Faktorpreisverhältnis bestimmt damit unmittelbar die Relation, i d A b i d i l d k i i din der Arbeit und Kapital zur Produktion eingesetzt werden.

2. Aus der Bedingung GKFr

Fw

k

===1

λ

Daraus folgt für den Wettbewerbsanbieter:

k1

ww

pGKFr

Fw

k

====1

λ Grenzproduktivitätstheorie: Produktionsfaktoren werden mit ihrem Grenzprodukt entlohnt

239pwFp

Fw

ll

=⇒=⇒

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Einführung VWL 2006/07

Entlohnung mit dem Grenzprodukt hat weitreichende Implikationen!Implikationen!

Für die Faktornachfrage der Unternehmen:Wenn die realen Faktorkosten steigen, dann reagieren die Unternehmen darauf.

Um F‘ = w/p sicher zu stellen können siepDen Faktoreinsatz reduzieren, denn das erhöht das Grenzprodukt

Wenn die realen Lohnkosten steigenWi d t d itt lb i A b it i t t dWird entweder unmittelbar weniger Arbeit eingesetzt, oder Der Kapitaleinsatz wird so erhöht, dass die Grenzproduktivität der Arbeit entsprechend ansteigt

Das geht aber auch mit einer geringeren Faktornachfrage einherSubstitutionsprozess geht vor allem zu Lasten einfacher Arbeit!

240

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7.4 Langfristige KostenDer Unterschied zwischen der langen und der kurzen Frist:

Langfristig sind alle Faktoren variabel, kurzfristig nicht.Entspricht dem Unterschied zwischen der Produktionsfunktion beiEntspricht dem Unterschied zwischen der Produktionsfunktion bei partieller und bei totaler Faktorvariation!LK(x) = LK( l(x), k(x)), LDK(x), LGK(x)

Offensichtlich hängt der Verlauf von LK von den Skalenerträgen ab:

LK(x) r < 1LK(x)r =1

r >1r >1

241x

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Relation lang- und kurzfristige KostenEs gilt immer: KK(x) ≥ LK(x)

Unterscheidung ist nur auf die Zahl der variablen Faktoren abgestellt.Das impliziert dass alle langfristig vorhandenen Kosten auchDas impliziert, dass alle langfristig vorhandenen Kosten auch kurzfristig existieren.Da aber kurzfristig nicht alle Faktoren variabel sind, kommt es zu nicht optimalen Faktorkombinationen. Das erzeugt kurzfristig zusätzliche Kosten!

Aber:Aber:Es gibt eine Outputmenge, bei der die kurzfristig gegebene Faktorausstattung der langfristig optimalen Ausstattung entspricht!In diesem Punkt müssen also lang- und kurzfristige Kosten überein stimmen!

242

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Lang- und kurzfristige Kosten bei konstanten Skalenerträgen

LK(x)

KK(x)

KK(l(x), k*)

LK(x)

X* ist der Output, für den k* die optimale Kapitalausstattung ist. Folglich ist KK(x*) =

xX*

LK(x*)

243

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Kurz- und langfristige Durchschnittskosten

α

KDK t

X*

KDK = tan α

LDK = konstant

In x* sind LDK = KDK

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KK(x) ist für ein festes k definiert:

k1 k2 k3 k4

LDK = konstant

Modifizierte Annahmen für die kurze Frist:Es bedarf einer Mindestmenge an KapitalEs gibt kurzfristig eine Höchstmenge an KapitalZwischen Mindest- und Höchstmenge ist Kapital variabel

Dann erhält man die sogenannte Badewannenfunktion“245

Dann erhält man die sogenannte „Badewannenfunktion

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Badewannenfunktion

LK(x)

KK(x)

KDK

LDK(x)LDK(x)

KGK

xXmin Xmax

246

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8. Allgemeine Gleichgewichte, g g ,die Hauptsätze der

Wohlfahrtsökonomie und Marktversagen

W i K 3 3Weimann Kap. 3.3

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8.1 Allgemeines TauschgleichgewichtBisher haben wir nur das Kalkül eines isolierten Haushalts angesehen.

Haushaltsoptimum und Haushaltsnachfrage bestimmtHaushaltsoptimum und Haushaltsnachfrage bestimmt.

Jetzt geht es darum, den Tausch, der zwischen Haushalten möglich ist mit in die Betrachtung einzubeziehenmöglich ist, mit in die Betrachtung einzubeziehen.Annahmen:

Es gibt k = 1,…,m Haushalte und zwei GüterEs gibt k 1,…,m Haushalte und zwei GüterJeder Haushalt hat eine Anfangsausstattung mit beiden Gütern:

( )kkk aaa = ( )aaa 21 ,=

Damit ist die Anfangsausstattung der gesamten Ökonomiem k

248∑=

=1k

ka*a

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Definition:Ei All k ti ( ) ( )m21kEine Allokation ( ) ( )m21

kk x,...,x,xx =

heißt zulässige Allokation, wenn

mm*aax

m

1k

km

1k

k == ∑∑==

E ll di Güt f di H h lt f t ilt dEs sollen genau die Gütermengen auf die Haushalte aufgeteilt werden, die insgesamt vorhanden sind. Markträumungsbedingungg g gDie individuellen Präferenzen werden abgebildet durch

( )kk xU

Eine Allokation ist individuell rational, wenn

( ) ( )kkkk aUxU ≥249

( ) ( )aUxU ≥

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Darstellung in der Edgeworthbox

Zur graphischen Veranschaulichung wird m = 2 gesetzt (2 Haushalte)Haushalte)Die Seitenlängen der Edgeworthbox entsprechen den Gesamtmengen der beiden GüterGesamtmengen der beiden Güter.Wir betrachten eine reine Tauschökonomie

Kein StaatKein Staat,Keine Produktion, (noch) keine Preise

250

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EdgeworthboxHaushalt 2

gHaushalt 2

Indifferenzkurven Haushalt 1

Menge Gut 1

Indifferenzkurven

Haushalt 2

Haushalt 1

251

Menge Gut 2

Haushalt 1

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Haushalt 2Zulässige Allokationen in der Edgeworthbox

Menge Gut 2 für Haushalt 2

Edgeworthbox

Menge G tMenge Gut 1 für Haushalt 2

Menge Gut 1 für Haushalt 1

Haushalt 1

252Menge Gut 2 für Haushalt 1

Haushalt 1

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Individuell rationale AllokationenHaushalt 2Haushalt 2

Ta schlinseTauschlinse

Anfangsausstattung

Haushalt 1

Nutzenniveaus bei der Anfangsausstattung

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Haushalt 1

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Bei gegebener AnfangsausstattungBestehen Tauschmöglichkeiten, weil Reallokationen existieren, die beide Tauschpartner besser stellen.

Diese liegen in der Tauschlinse, der Schnittmenge der beiden Bessermengen

Sich von der Anfangsausstattung aus in die Tauschlinse zuSich von der Anfangsausstattung aus in die Tauschlinse zu verändern ist für beide individuell rational.

Deshalb können solche Tauschvorgänge ablaufen.g g

Wie können wir kollektiv rationale Allokationen identifizieren?

Also Allokationen, die Pareto-effizient sind!

254

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Haushalt 2Pareto-effiziente Allokationen in der Edgeworthbox Haushalt 2g

Kontraktkurve

A

A f t tt

A

Haushalt 1

Anfangsausstattung

255

Haushalt 1

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Charakterisierung von Pareto-effizienten AllokationenAusgehend von der Anfangsausstattung

Entlang der Indifferenzkurve des Haushalts 1 bleibt dessen Nutzenniveau konstantNutzenniveau konstant.Der Nutzenindex von Haushalt 2 steigt solange, bis der Punkt A erreicht ist. ab dort fällt der Nutzen von Haushalt 2.In A gilt, dass jede Reallokation einen der beiden Haushalte schlechter stellen würde.A ist dadurch charakterisiert dass sich zwei IndifferenzkurvenA ist dadurch charakterisiert, dass sich zwei Indifferenzkurven berühren, d.h. gleiche Steigung haben.

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Pareto-effiziente Allokationen sind dadurchPareto effiziente Allokationen sind dadurch gekennzeichnet, dass die GRS der beiden

Haushalte gleich sind!g

Die Menge aller Pareto-effizienten Punkte bildet dieDie Menge aller Pareto effizienten Punkte bildet die so genannte Kontraktkurve

Frage:gSind Märkte in der Lage, Punkte auf der Kontraktkurve zu

realisieren?Allein dadurch, dass Preise als Steuerungsinstrumente

eingesetzt werden?

257

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Walras GleichgewichteDefinition:

In einer Ökonomie mit K Gütern, I Haushalten und einer gegebenen Anfangsausstattung zi

0 ist ein allgemeinesgegebenen Anfangsausstattung zi ist ein allgemeines Gleichgewicht (Walras-Gleichgewicht) gegeben durch einen Preisvektor P = {p1,…,pK} und individuellen Güterbündeln zi für alle I Haushalte so dassalle I Haushalte, so dass

1. zi für gegebene Preise den Nutzen für alle I Haushalte maximiert und

2. Alle Märkte geräumt sind, d.h.

∑ ∑≤I I

0∑ ∑= =

≤i i

ii zz1 1

0

258

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Walras Gleichgewichte in der EdgeworthboxWir können in der Edgeworthbox Preise einführen, indem wir eine Budgetgerade durch die Anfangsausstattung legen.

Das Preisverhältnis bestimmt die SteigungDas Preisverhältnis bestimmt die Steigung.Die Haushalte passen sich an diese Preise an, indem sie die Mengen nachfragen, bei denen die Bedingung für ein Haushaltsoptimum erfüllt ist (GRS = Preisverhältnis)Ein Walras-Gleichgewicht erhalten wir dann, wenn dabei die Märkte geräumt sind d h ein zulässige Allokation in den Edgeworthboxgeräumt sind, d.h. ein zulässige Allokation in den Edgeworthbox entsteht.

Also eine Allokation, bei der die beiden Haushalte zusammen genau die Gütermengen nachfragen die insgesamt vorhanden sind!Gütermengen nachfragen, die insgesamt vorhanden sind!

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Fall 1: Preise, die kein Gleichgewicht erzeugenHaushalt 2Haushalt 2

Menge Gut 1 Haushalt 2

Menge Gut 1 gHaushalt 1

Anfangsausstattung

Budgetgerade

Haushalt 1

g g

260Menge Gut 2 Haushalt 1

Haushalt 1Menge Gut 2 Haushalt 2

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F ll 2 W l

Haushalt 2

Fall 2: Walras-Gleichgewicht

Haushalt 1Beide Haushalte maximieren ihren Nutzen und es werden genau die Mengen der beiden Güter nachgefragt, die vorhanden sind.

261

g g g ,

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8.2 Die beiden Hauptsätze der WohlfahrtsökonomikWeimann Kap. 3.3.2Weimann Kap. 3.3.2

Zwei Fragen:1. Werden sich Walras Gleichgewichte einstellen?

Gegenfrage: Werden die Preise sich ändern, wenn wir in einer ungleichgewichtigen Situation sind (wie im Fall 1)?ungleichgewichtigen Situation sind (wie im Fall 1)?

Der Preis des Gutes, von dem mehr nachgefragt wird als vorhanden ist, wird steigen, der des anderen Gutes wird fallen!Nur dann, wenn sich der Markt in einem Gleichgewicht befindet, besteht für die Akteure kein Anlass mehr, ihr Verhalten zu ändern.In Experimenten ist die Fähigkeit von Akteuren, auch bei wenig Information Gleichgewichte zu „finden“ gut nachgewiesen worden.

262

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2. Welche Eigenschaften haben Walras-Gleichgewichte?g gInsbesondere im Hinblick auf die Effizienz der Allokation!Die Antwort liefert der

Erste Hauptsatz der Wohlfahrtsökonomie:

Walras-Satz ist von großer Bedeutung:

Dezentrale Allokationssysteme führen nicht

Gleichgewichte sind stets Pareto-effizient

Dezentrale Allokationssysteme führen nicht ins Chaos, sondern liefern sogar effiziente Allokationen!

Fü di B il M kstets Pareto effizient Für die Beurteilung von Marktsystemen von größter Wichtigkeit.

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Wie steht es um die Verteilung?P Effi i i h b di V ilPareto-Effizienz sagt nichts über die Verteilung

Alle Punkte auf der Kontraktkurve sind Pareto-effizientAll di l h k i A f t tt ibtAllerdings nur solange es noch keine Anfangsausstattung gibt.

Bei gegebener Anfangsausstattung:Nur die Punkte innerhalb der Tauschlinse sind Pareto-Nur die Punkte innerhalb der Tauschlinse sind ParetoVerbesserungen im Vergleich zur Anfangsausstattung!

Das lässt sich auch anders interpretieren!Off i h li h k d h h d hl dOffensichtlich kann man durch entsprechende Wahl der Anfangsausstattung jeden Punkt auf der Kontraktkurve erreichen!Anders formuliert: Die Frage der Effizienz sollte nicht davon abhängen, wie die Anfangsausstattung gewählt wird! Genau das sagt der zweite Hauptsatz der Wohlfahrtsökonomik:

264

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Der zweite Hauptsatz:Jede zulässige Pareto-effiziente Allokation

kann durch passende Wahl der pAnfangsausstattung dezentral erzeugt

werdenwerden.• Damit scheint es möglich, die Frage der Einkommensverteilung von der F d Effi i tFrage der Effizienz zu trennen:

• Ganz gleich, wie die Verteilungsfrage beantwortet wird, gegeben diese Antwort kann immer auch Effizienz hergestellt werden!

• Der Schein trügt aber, denn dies gilt nur, wenn man von einem gegebenem Bestand an Gütern ausgeht.

265

• Umverteilung von Einkommen hat immer auch Anreizwirkungen, die mit beachtet werden müssen!

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8.3 MarktversagenW d H il b h i d üb hWenn der erste Hauptsatz gilt, brauchen wir dann überhaupt noch Wirtschaftspolitik?

Es reicht doch, die Allokation Märkten zu überlassen, das sichertEs reicht doch, die Allokation Märkten zu überlassen, das sichert Effizienz!Eingriffe, wie Besteuerung, Mindest- und Höchstpreise kosten dagegen Effizienz!Effizienz!Gibt es also überhaupt eine rationale Begründung für wirtschaftspolitisches Handeln?

J ! Wi d li f t d h di Th i d M ktJa! Wird geliefert durch die Theorie des Marktversagens.Der erste Hauptsatz gilt nur dann, wenn eine Reihe von Bedingungen erfüllt sind!Sind diese verletzt, kann es dazu kommen, dass Märkte versagen, d.h. keine Pareto-effiziente Allokation erzeugen

266

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Marktmacht als MarktversagensgrundEi V d H i d diEine Voraussetzung des ersten Hauptsatzes ist, dass die Märkte Wettbewerbsmärkte sind.

Deshalb kennen wir bereits einen Marktversagensgrund:Deshalb kennen wir bereits einen Marktversagensgrund: Marktmacht (kein Preisnehmerverhalten) verursacht IneffizienzenMonopolmärkte sind mit Pareto-Effizienz nicht zu vereinbaren!Wir wissen dass Monopole Effizienzverluste erzeugen (HarbergerWir wissen, dass Monopole Effizienzverluste erzeugen (Harberger Dreieck!)

Konsequenz für die Wirtschaftspolitik: Wettbewerbssichernde Maßnahmen sind rationale Wirtschaftspolitik.Wettbewerbsrecht, Bundeskartellamt, Monopolkommission etc.Ziele:e e:

Verhinderung von MarktmachtFreier Marktzugang

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Öffentliche GüterMankiw Kap. 11

D fi itiDefinition:Ein Gut ist ein öffentliches Gut, wenn

1. von seinem Konsum niemand ausgeschlossen werden kann (und sich1. von seinem Konsum niemand ausgeschlossen werden kann (und sich auch niemand selbst ausschließen kann) und (kein Konsumausschluss)

2 der Konsum des Gutes nicht dazu führt dass die für andere2. der Konsum des Gutes nicht dazu führt, dass die für andere Konsumenten verfügbare Menge des Gutes verringert wird (keine Rivalität im Konsum)

Ein Gut wird nicht dadurch zu einem öffentlichen Gut dassEin Gut wird nicht dadurch zu einem öffentlichen Gut, dass es von der öffentlichen Hand angeboten wird!

Nur die Gutseigenschaften sind entscheidend!Ist Konsumausschluss möglich und besteht Rivalität, so spricht man von einem privaten Gut

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Beispiele für öffentliche GüterL d idiLandesverteidigung

Standardbeispiel eines rein öffentlichen GutesFehlende Ausschließbarkeit und fehlende Rivalität in ReinformFehlende Ausschließbarkeit und fehlende Rivalität in Reinform gegeben.

Umweltgüterli i i l b l ff li h GKlimasystem ist ein global öffentliches Gut

RechtsstaatlichkeitInnere Sicherheit genauso ein öffentliches Gut wie äußere SicherheitInnere Sicherheit genauso ein öffentliches Gut wie äußere Sicherheit.

Öffentlich ausgestrahlte FernsehsendungSolange auf Konsumsausschluss verzichtet wird (obwohl dieser technisch möglich ist).

U.v.m.

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Das AllokationsproblemÖff li h G k i h b M kÖffentliche Güter können nicht über Märkte angeboten werden

G d i t d f hl d K hlGrund ist der fehlende Konsumausschluss. Wenn Konsum immer möglich ist, weil niemand vom Konsum ausgeschlossen werden kann, dann ist es nicht möglich, den Konsum unter den Vorbehalt zustellen, dass erst ein Preis zu entrichten ist.Rationale Akteure werden die Position des Freifahrers einnehmen, ,der das Gut konsumiert, ohne einen Beitrag zur Deckung der Produktionskosten zu leisten.Deshalb kommt es bei ausschließlich dezentraler Entscheidung gnicht zum Angebot öffentlicher Güter.Der Staat muss z.B. die Landesverteidigung bereitstellen und durch Zwangsbeiträge (Steuern) finanzieren.

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Zwangsbeiträge (Steuern) finanzieren.

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Externe Effekte Mankiw Kap. 10, Weimann Kap. 8

Ei i V d HEine weitere Voraussetzung des ersten Hauptsatzes:Für jedes Gut muss es einen Markt geben, d.h. das Marktsystem muss vollständig sein.gSetzt voraus, dass das Rechtssystem vollständig ist, d.h. für alle Güter durchsetzbare und übertragbare Eigentumsrechte schafft.

Eigentumsrechte können aber nicht vollständig definiertEigentumsrechte können aber nicht vollständig definiert werden.

Scheitert häufig an bestimmten GutseigenschaftenBeispiel: UmweltgüterEs ist nicht möglich, Eigentum an „sauberer Luft“ zu erwerben und durchzusetzen.

Existiert an einer knappen Ressource kein Eigentumsrecht, dann kann sie genutzt werden, ohne dass dafür ein Preis zu zahlen ist

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zahlen ist.

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In diesem Fall signalisiert das Marktsystem den Preis 0, obwohl die Opportunitätskosten der Inanspruchnahme der Ressource > 0 sind! Beispiel Luftverschmutzung:

Niemand muss dafür bezahlen wenn er auf der Autobahn bei 160Niemand muss dafür bezahlen, wenn er auf der Autobahn bei 160 Kohlenmonoxid in die Luft bläst, obwohl er dabei eine knappe Ressource nutzt!

M i ht i ti t Eff kt il K t diMan spricht von einem negativen externen Effekt, weil Kosten die tatsächlich entstehen, nicht beachtet werdenIneffizienz:

Bei der Entscheidung über die Nutzung der Ressourcen wird nicht beachtet, dass diese knapp sind und ihre Nutzung deshalb Kosten verursacht.

Führt tendenziell dazu dass die Inanspruchnahme zu hoch ausfällt!Führt tendenziell dazu, dass die Inanspruchnahme zu hoch ausfällt!

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Bei positiven externen Effekten fallen Erträge an, die von d d i i h b h ddem, der sie erzeugt, nicht beachtet werden.Beispiele:

Der Imker berücksichtigt bei der Entscheidung über denDer Imker berücksichtigt bei der Entscheidung über den Produktionsumfang nicht die Erträge des Obstbauern.Investitionen in F&E erzeugen auch bei anderen Vorteile, die nicht berücksichtigt werdenberücksichtigt werden.Bei grenzüberschreitender Umweltverschmutzung: Umweltschutzmaßnahmen erzeugen auch im Nachbarland Erträge.

Ineffizient:Bei der Bereitstellung werden zwar alle Kosten berücksichtigt, aber nicht alle Erträge.nicht alle Erträge.Führt tendenziell dazu, dass zu wenig von dem Gut bereitgestellt wird.

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Wirtschaftspolitische MaßnahmenInternalisierung externer Effekte

Darunter versteht man, dass die tatsächlichen Kosten und Erträge bei der Entscheidung über die Nutzung knapper Ressourcen berücksichtigt werden.B i i l fü P li ik di di b i k köBeispiele für Politiken, die dies bewirken können:

Pigou-Steuer: Legt denen, die einen negativen externen Effekt verursachen, die wahren Kosten in Form einer Steuer auf.verursachen, die wahren Kosten in Form einer Steuer auf.

Beispiel: Öko-SteuerEinführung handelbarer Emissionsrechte: Es können zwar keine Ei t ht L ft“ h ff d b E i i !Eigentumsrechte an „Luft“ geschaffen werden, aber an Emissionen!So kann ein Markt für Emissionen entstehen

Beispiel EU-CO2 Emissionshandel

274

p 2

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Weitere Marktversagensgründe

Asymmetrische InformationKann auf Versicherungsmärkten auftreteng

Steigende SkalenerträgeWenn die Durchschnittskosten permanent fallen, können Grenzkostenpreise nicht mehr die Kosten decken!

Effizienz verlangt aber Grenzkostenpreise!

M h d füh li h M kt i d V lMehr und ausführlich zum Marktversagen in der Vorlesung „Wirtschaftspolitik“

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9. Makroökonomische Daten: Di MDie Messung von

Volkseinkommen ndVolkseinkommen und LebenshaltungskostenLebenshaltungskosten

Mankiw Kap. 23, 24

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9.1 Das Bruttoinlandsprodukt (BIP)Das BIP misst das Einkommen, das innerhalb der geographischen Grenzen eines Landes erzeugt wird.Di Ei k i t id ti h it d A b di iDieses Einkommen ist identisch mit den Ausgaben die im gleichen Zeitraum getätigt werden

Jede Transaktion die an einem Markt abläuft hat zwei SeitenJede Transaktion, die an einem Markt abläuft hat zwei SeitenFür den Käufer einer Ware ist der Preis eine AusgabeFür den Verkäufer der Ware ist der Preis eine Einnahme

Deshalb müssen zwangsläufig die gesamten Ausgaben den gesamten Einnahmen (dem Einkommen) entsprechen.Diese Identität wird auch klar wenn man sich den dazugehörigenDiese Identität wird auch klar, wenn man sich den dazugehörigen vereinfachten Wirtschaftskreislauf ansieht:

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Ausgaben = BIPEinnahmen = BIP

Gütermarkt

Ausgaben BIPEinnahmen BIP

H h l

Güter, Diestl. Käufe

Güter, Dienstl. Verkäufe

HaushalteUnternehmen

Arbeit,

Faktormarkt

KapitalInputs für die Produktion

FaktormarktEinkommen = BIPLöhne, Mieten,

Pacht, Gewinne = BIP

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Definition des BIPDas BIP ist der Marktwert aller für den Endverbrauch bestimmten Waren und Dienstleistungen, die in einem Land in einem bestimmten Zeitabschnitthergestellt werden. Die einzelnen Bestandteile dieser Definition verdienen eine genauere Betrachtung:MarktwertMarktwert

Damit sind die Marktpreise der Waren und Dienstleistungen gemeint.Verwendung dieser Werte macht die Beiträge der einzelnen Produktionsleistungen

l i hbvergleichbar.Marktpreise spiegeln sowohl die Grenzkosten als auch die marginalen Zahlungsbereitschaften wider und sind damit ideale Maße.W di Z hl b it h ft fü i Pi d lt h h i t i di fü iWenn die Zahlungsbereitschaft für eine Pizza doppelt so hoch ist wie die für ein Stück Apfelkuchen, dann erhöht die Produktion einer Pizza das Einkommen auch doppelt so stark die die Produktion eines Stücks Apfelkuchen

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Einführung VWL 2006/07

aller GüterSchließt z.B. vermietete Sachen ein (Miete)

Hauseigentümer: Fiktive Mietzahlung an sich selbst.Was nicht drin ist:

SchwarzarbeitBeträchtlicher Anteil!

HausarbeitWenn sie ihren Rasen selbst mähen steigt das BIP dadurch nicht, wenn sie dafür einen Studenten beschäftigen, steigt es (vorausgesetzt, der Student gibt das Einkommen an).

EndverbrauchZwischenprodukte werden nicht gezählt.

Sonst käme es zu einer DoppelzählungAusnahme: Zwischenprodukte die auf Lager genommen werdenAusnahme: Zwischenprodukte, die auf Lager genommen werden

Lagerentnahmen verringern entsprechend das BIP

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Waren und DienstleistungenAuch wenn sie in ein Konzert gehen, oder sich die Haare schneiden lassen, steigert das das BIP

in einem Landin einem LandDas BIP misst, was in den geographischen Grenzen eines Landes produziert wird.Unabhängig von der Nationalität derer, die es produzieren.

Wenn ein Inländer im Ausland ein Unternehmen betreibt, geht dies nicht in das BIP ein.Wenn ein Ausländer im Inland ein Unternehmen betreibt, dann geht das in das BIP ein.

Das Bruttonationalprodukt (früher hieß es Bruttosozialprodukt) misst im G t BIP d Ei k d I lä d d h di i A l d i ltGegensatz zum BIP das Einkommen der Inländer, d.h. die im Ausland erzielten Einkünfte werden dazuaddiert und die im Inland erzielten Einkünfte der Ausländer abgezogen.

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Einführung VWL 2006/07

Im Jahre 2004: BIP = 2.215 Milliarden EuroBNP = 2.216 Milliarden Euro

Der Unterschied ist also nicht sehr gewaltig

hergestellt wirdhergestellt wirdNur neu produzierte Waren werden gezählt.

Der Verkauf eines Gebrauchtwagens erhöht das BIP deshalb nicht.

Die Bestandteile des BIPKäufe und Verkäufe können sehr verschiedene Dinge betreffen:Käufe und Verkäufe können sehr verschiedene Dinge betreffen:

Student A lädt seiner Freundin B zum Essen ein.Die Pizzeria kauft daraufhin einen neuen Ofen.Bundeswehr kauft einen neuen TornadoBundeswehr kauft einen neuen Tornado.Professor X erwirbt über das Internet eine wissenschaftliche Monographie aus den USA.

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Die verschiedenen Formen werden in vier Kategorien zusammengefasst:Kategorien zusammengefasst:

1. Privater KonsumDie Einladung zum Essen bzw. die Ausgaben für die Pizza.g g

2. InvestitionenDer neue Ofen

3. StaatsausgabenDer neue Tornado für die Bundeswehr

4 Nettoexporte4. NettoexporteDer Einkauf in den USA ist ein Import, d.h. zwar steht diesem eine Ausgabe gegenüber, das BIP steigt aber nicht, denn die P d k i d B h f d j i d USAProduktion des Buches fand ja in den USA statt.Deshalb gehen Importe mit negativem Vorzeichen ein, Exporte mit positivem. Der Saldo ist der Nettoexport oder Außenbeitrag.

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Die Werte für 2004:BIP 2.215

Konsum 1 313Konsum 1.31359,3%

Staatsausgaben 41318,6%

Investitionen 38017,2%

Außenbeitrag 1094,9%

I Milli d EIn Milliarden Euro

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9.2 Nominales und reales BIPWenn sich das BIP von einem Jahr zum anderen ändert, kann das zwei Ursachen haben:

1. Im Land wird mehr produziertp2. die Preise sind gestiegen3. oder beidesM llt i d L i d M ff kt d d P i ff ktMan sollte ein der Lage sein, den Mengeneffekt und den Preiseffekt anzugeben

Häufig ist man nur daran interessiert, wie sich die Mengen verändert haben, weil höhere Preise schaffen keine zusätzliche Wohlfahrt!

Das nominale BIP misst das BIP zu den jeweiligen Preisen, also das BIP 2004 benutzt die Preise des Jahres 2004 das nominale BIPalso das BIP 2004 benutzt die Preise des Jahres 2004, das nominale BIP des Jahres 2005 die Preise des Jahres 2005

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Das reale BIP benutzt nicht die jeweils aktuellen Preise, j ,sondern die Preise einer Basisperiode!

Beispiel: Wenn 2001 die Basisperiode ist, dann werden in den f l d J h ll B d il d BIP i d P i dfolgenden Jahren alle Bestandteile des BIP mit den Preisen aus dem Jahr 2001 bewertet!Auf diese Weise verschwindet der Preiseffekt!Änderungen des BIP können nur auf die Zusammensetzung des Güterbergs zurückgeführt werden!

Der BIP-Deflator:

BIP-Deflator =Nominales BIP

Reales BIPX 100

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Reales BIP

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Der BIP-Deflator gibt an, um wie viel Prozent sich das Preisniveau gegenüber der Vorperiode verändert hatPreisniveau gegenüber der Vorperiode verändert hat.Die Mengen des Berichtsjahres t werden konstant gehalten und mit den Preisen des Basisjahres 0 verglichen. j gDer Index, der so entsteht ist der so genannte Paasche-Index:

qp∑ 100qpqp

IndexPaascheiti

itit

∑∑−

0

:

Der Index beantwortet die Frage, was die Mengen, die im Berichtsjahr produziert wurden kosten würden wenn dieBerichtsjahr produziert wurden, kosten würden, wenn die

Preise des Basisjahres herrschten.

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Frage:Was sagt ein Anstieg des realen BIP über die Wohlfahrt eines Landes?

Misst das BIP tatsächlich die Wohlfahrt? Ist es ein brauchbarer Indikator?Vi l i d i ht f tVieles wird nicht erfasst

Umweltzustand, Bildungsniveau Ausmaß an Kriminalität Nationale Erfolge im Sport

Aber: Höheres BIP =Aber: Höheres BIP = bessere Bildung höhere Ausgaben für UmweltschutzBessere Prävention und VerbrechensbekämpfungMehr Medaillen bei Olympia

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9.3 Die Messung der LebenshaltungskostenMankiw Kap. 24p

Was ist das Geld wert, das Sie verdienen?Das hängt von den Preisen ab!g

Wie verändert sich der Wert des Geldes?Das hängt von der Veränderung der Preise ab, von der Inflationsrate.

Wie misst man diese Veränderung?Durch den Preisindex für die Lebenshaltungskosten, aus dem dann die Inflationsrate berechnet wirdInflationsrate berechnet wird.

Wie unterscheidet sich dieses Maß von BIP-Deflator?Deflator ist ein globales Maß über alle Güter hinweg, die ungewichtet eingehen.Preisindex berücksichtigt die Anteile, die der Konsum der Güter am Gesamtkonsum hat.

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Die Berechnung des PreisindexErster Schritt: Festlegung des Warenkorbs

Das Statistische Bundesamt legt einen Warenkorb für die private Lebenshaltung fest.In diesem Korb sind die durchschnittlichen Mengen der Waren und Dienstleistungen enthalten, die ein Durchschnittshaushalt im Monat konsumiert.Der Korb wird alle 5 Jahre angepasst, weil sich die Konsumgewohnheiten ändern.

Neue Güter kommen auf den MarktModen und Gewohnheiten ändern sichLetzte Anpassungen 1991, 1995, 2000

Revisionsdifferenzen:Revisionsdifferenzen:Werden 3 Jahre lang berechnet (Vergleich alter/neuer Warenkorb)Liegen in der Regel bei 0,1% PunkteAusnahme 1991/1995: 0 65% Punkte wegen starker Veränderung des ostdeutschen

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Ausnahme 1991/1995: 0,65% Punkte wegen starker Veränderung des ostdeutschen Konsums.

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Der Warenkorb 1995:

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Einführung VWL 2006/07

Im Jahr 2000 kamen beispielsweise dazu:ScannerDigitalkameraPizza zum mitnehmenB öt h F ti b kBrötchen zum Fertigbacken….

Entscheidend ist das so genannte Wägungsschemai d di l d i h d i d diDarunter wird die Festlegung der Gewichte verstanden, mit denen die

einzelnen Güter in den Warenkorb eingehen.

Zweiter Schritt: Feststellung der Preise und Berechnung des Preises des Warenkorbs.

Für die Güter des Warenkorbs werden die Preise im Berichtszeitraum erfasst.Mit Hilfe des Wägungsschemas kann dann der Preis für den Warenkorb ermittelt werden.

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Dritter Schritt: Festlegung des Basisjahres und Berechnung des Indexdes Index.

Nach der Festlegung eines Basisjahres wird der Preis des Warenkorbes für das Berichtsjahr berechnet und durch den Preis des Warenkorbes des Basisjahres geteilt. Multipliziert man das Ergebnis mit 100, erhält man den Preisindex. Beispiel:Beispiel:

Preis des Warenkorbes im Berichtsjahr = 120Preis des Warenkorbes im Basisjahr = 110Index = (120/110) x 100 = 109,09

Preis im Berichtsjahr = 109,09 des Preises im Basisjahr.

Vierter Schritt: Berechnung der InflationsrateVierter Schritt: Berechnung der Inflationsrate.Inflationsrate gibt den Anstieg der Preise vom Basisjahr zum Berichtsjahr an, d.h. in diesem Fall = 9,09%

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j

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Unterschied BIP-Deflator – Preisindex für die Lebenshaltungskosten

Auf den ersten Blick messen beide Indizes das GleicheAuf den ersten Blick messen beide Indizes das Gleiche.Aber es gibt zwei wichtige Unterschiede:

1 Der BIP Delator bezieht sich auf alle im Inland produzierten Waren1. Der BIP-Delator bezieht sich auf alle im Inland produzierten Waren und Dienstleistungen, der Preisindex für die Lebenshaltungskosten nur auf die von privaten Haushalten konsumierten Güter!Steigt der Preis eines importierten Autos:

BIP-Deflator bleibt gleichPreisindex steigtPreisindex steigt

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2. Beim BIP-Deflator wurden die Preise des Basisjahres verwendet (also k t t h lt ) d di M d B i ht j h d it b t tkonstant gehalten) und die Mengen des Berichtsjahres damit bewertet. Beim Preisindex ist es anders herum: Die Mengen des Warenkorbes bleiben konstant, aber die Preise sind die des Berichtsjahres.

Der Index der Lebenshaltungskosten ist der so genannte Laspeyres-Index:

100qp

IndexLaspeyres iit

∑∑− 0:

qp ii∑ 00

Der Index beantwortet die Frage wie sich der Nominalwert derDer Index beantwortet die Frage, wie sich der Nominalwert der im Basisjahr verbrauchten Güter verändert, wenn die Preise des

Berichtsjahres herrschen. 295

j

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Mankiw S 568

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Mankiw S. 568

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10. Makroökonomie I:Wirtschaftliches Wachstum

Mankiw Kap 25Mankiw Kap. 25

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10.1 Wachstum und ProduktivitätFolgende Unterscheidung ist wichtig:

Langfristiger Wachstumstrend einer VolkswirtschaftWird determiniert durch die Arbeitsproduktivität in einem Land (die wiederum von vielen Dingen abhängt).Ist relativ stabil trotz Schwankungen in der kurzen FristIst relativ stabil trotz Schwankungen in der kurzen Frist.

Kurzfristige, konjunkturelle Entwicklung.Dabei handelt es sich im Wesentlichen um die Frage derDabei handelt es sich im Wesentlichen um die Frage der Auslastung der vorhandenen Kapzitäten.Auslastungsgrad schwangt häufig zyklisch: Aufschwung – Boom –Ab h R i A f hAbschwung – Rezession Aufschwung ---

Beides wird häufig verwechselt!

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R l ti t bil T dRelativ stabiler Trend in der langen Frist

• Wirtschaftswachstum bestimmt weitgehend den Wohlstand einer Nation

• Wohlstand ist heute extrem ungleich in der Welt verteilt

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• Ohne massives Wirtschaftswachstum wird daran nichts zu ändern sein

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Internationale Wachstumstrends ($ in Preisen 2000)

Reales BIP pro Reales BIP pro Durchschnitt-Land Periode

Reales BIP pro Kopf Anfang Periode

Reales BIP pro Kopf Ende der Periode

Durchschnittliche Wachstumsrate

Japan 1890 2000 1 250 26 460 2 81Japan 1890 – 2000 1.250 26.460 2,81

Mexiko 1900 – 2000 968 8.810 2,23

Deutschland 1870 – 2000 1.825 25.010 2,03

China 1900 – 2000 598 3.940 1,90

Argentinien 1900 – 2000 1.915 12.090 1,86

USA 1870 – 2000 3.347 34.260 1,81

Indien 1900 – 2000 546 2.390 1,45

UK 1870 2000 4 107 23 550 1 35UK 1870 – 2000 4.107 23.550 1,35

Pakistan 1900 – 2000 616 1.960 1,16

Bangladesh 1900 – 2000 520 1.650 1,16

300Mankiw S. 581

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Interpretation von WachstumsratenBei einem Durchschnittswachstum von 2% verdoppelt sich das Einkommen in 35 Jahren

Bei 7% bereits nach 10 JahrenBei 7% bereits nach 10 Jahren

Gegenwärtige Wachstumsraten:China 10%China 10%Vietnam 8%Indien 7%

Wichtige Fragen:Wovon hängt das Wachstum ab?Warum haben manche Länder höhere Wachstumsraten als andere?Warum verändern sich die Wachstumsraten so stark?

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ProduktivitätW d k i i ä h h ll !Wer produktiver ist, wächst schneller!

Gemeint ist die Gesamtproduktivität einer VolkswirtschaftIst identisch mit der ArbeitsproduktivitätIst identisch mit der Arbeitsproduktivität

Aber nicht gleichzusetzen mit der Produktivität des einzelnen Arbeitsanbieters.Vielmehr bezeichnet sie die Möglichkeiten, die Arbeit in einem Land hat,Vielmehr bezeichnet sie die Möglichkeiten, die Arbeit in einem Land hat, produktiv zu sein.

Beispiel Robinson Crusoe-Welt (zu besichtigen in „Cast away):Wie gut es Robinson geht hängt davon ab wie produktiv er bei derWie gut es Robinson geht, hängt davon ab, wie produktiv er bei der Produktion all der Güter ist, die er braucht.Diese Produktivität hängt wiederum von vielen Bedingungen ab:1. Wie geschickt ist er?1. Wie geschickt ist er?2. Welche Hilfsmittel hat er zur Verfügung?3. Welche Ressourcen bietet ihm seine Insel?4. Über wie viel Wissen verfügt er (Feuer machen?!)

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Übertragen auf Volkswirtschaften:1. Ausstattung mit Humankapital

Umfasst die Fähigkeiten und das Wissen der Menschen in Öeiner Ökonomie.

Für die Arbeitsproduktivität eine ausgesprochen wichtige Größe.B i i l A b it d kti ität k d h Ei t K it lBeispiel: Arbeitsproduktivität kann durch Einsatz von Kapital (Maschinen) gesteigert werden.Höherer Kapitaleinsatz bedeutet aber auch höhere Qualifikationsanforderungen an die Arbeitskräfte!Ist das benötigte Humankapital nicht vorhanden, kann auch der Kapitaleinsatz nicht gesteigert werden!Kapitaleinsatz nicht gesteigert werden!

Was nützt die beste Maschine, wenn es keinen gibt, der die Bedienungsanleitung lesen kann?

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2. Ausstattung mit RealkapitalNatürlich kann man produktiver sein, wenn man Werkzeuge zur Verfügung hat.

Straßenbau mit Hacke und Schaufel versus Straßenbau mit Bagger!ggKapitaleinsatz bedeutet Einsatz solcher „Werkzeuge“ in einem sehr allgemeinen Sinn.

U f t A l I bili C tUmfasst Anlagen, Immobilien, Computer usw.

3. Ausstattung mit natürlichen RessourcenRohstoffe im weitesten SinneRohstoffe im weitesten Sinne

Bestes Beispiel: Ölländer wie Saudi Arabien oder Norwegen.Besitz von Rohstoffen ist aber keine notwendige Bedingung für hohes W h (J d D hl d i d l i h ff )Wachstum (Japan und Deutschland sind relativ rohstoffarm)Besitz von Rohstoffen ist auch keine hinreichende Bedingung für Wachstum (Russland hatte schon immer viel Gas und viel Öl)

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4. Technisches WissenD t h i h F t h itt i t di tli h i hti tDer technische Fortschritt ist die vermutlich wichtigste Wachstumsdeterminante.

Technisches Wissen umfasst auch „Managementwissen“Ei füh d Fli ßb d d k iEinführung der Fließbandproduktion Modernes Supply Chain Management etc.

Empirische Abschätzungen zeigen, dass zwischen 1/3 bis 2/3 des b b htb W h t f d t h i h F t h ittbeobachtbaren Wachstums auf den technischen Fortschritt zurückzuführen istWissen ist grundsätzlich ein nicht rivales Gut, aber kein öffentliches G d d K hl f k i iGut, denn der Konsumausschluss funktioniert.

PatentschutzSchwierig: g

Einerseits ist es effizient, niemanden vom Gebrauch eines nicht rivalen Gutes auszuschließen. Andererseits zerstört der fehlende Konsumausschluss den Anreiz,

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Wissen zu schaffen.

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10.2 Sparen und investierenEine zentrale Rolle im Wachstumsprozess spielen die Investitionen.

Investitionen in HumankapitalInvestitionen in HumankapitalIndividuell und gesellschaftlich (Schulen und Zeit die der Einzelne dort verbringt)

Investition in RealkapitalSind notwendig um den vorhandenen Kapitalstock zu erhalten

Weil sich Kapitalgüter abnutzenWeil sich Kapitalgüter abnutzen Sind notwendig, wenn der Kapitalstock und damit die Kapitalausstattung pro Kopf wachsen soll.

Investitionen in F&EInvestitionen in F&EOhne solche Investitionen gibt es keinen technischen FortschrittTechnischer Fortschritt setzt sehr hohe Investitionen voraus!

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Investitionen setzen voraus, dass Ressourcen (Einkommen!) nicht für den Konsum eingesetzt werden also gespart werdennicht für den Konsum eingesetzt werden, also gespart werden.

Investition und Sparen sind gewissermaßen die beiden Seiten einer Medaille!

Wachstum setzt Investitionen vorausInvestitionen setzen Sparen vorausSparen setzt Konsumverzicht voraus.

Wer Wachstum will, muss auf Konsum verzichten!Wie hängen Ersparnis und Investition zusammen?

Ei i hti Id titätEine wichtige Identität:Y = C + I + G + NE

Y – Einkommen (BIP) Identität heißt, dass diese C – Konsum G – Staatsausgaben I – Investitionen NE – Nettoexporte

Gleichung immer erfüllt ist, weil jedes Einkommen

auch eine Ausgabe ist

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Einführung VWL 2006/07

In einer geschlossenen Volkswirtschaft:NE = 0 so dass

Y – C – G = IEinkommen – Konsum – Staatsausgaben = InvestitionenEinkommen Konsum Staatsausgaben Investitionen

Links steht aber nichts anderes als die Ersparnis, d.h. es muss geltenI = S

Gesamtwirtschaftlich müssen die Ersparnisse gleich den Investitionen sein.

Klar:Klar: Solange die Investition als das definiert ist, was nicht konsumiert wird (von den Haushalten oder dem Staat), muss I = S gelten.

Aber:Wie geschieht der Ausgleich von Ersparnis und Investition in der Praxis?

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Die Rolle des Kapitalmarkts und des ZinsesD K it l kt t llt di V bi d i h E iDer Kapitalmarkt stellt die Verbindung zwischen Ersparnis und Investition her.

Die Anbieter von Kapital sind die Sparer:Haushalte, Unternehmen oder der Staat, wenn die Steuereinnahmen größer als die Staatsausgaben sind.

Die Nachfrager nach Kapital sind diejenigen, die Investitionen vornehmen wollen:vornehmen wollen:

Unternehmen, Haushalte (die z.B. ein Haus bauen) oder der Staat, der ein Defizit finanzieren muss.

In der Realität gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Institutionen dieIn der Realität gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Institutionen, die den Handel zwischen Kapitalanbietern und –nachfragern organisieren:

AktienmarktAnleihenmarktBanken etc.

Hier sei nur ein Kreditmarkt betrachtet:

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Gleichgewicht auf dem Kreditmarkt

Zins

Kapitalnachfrage Im Gleichgewicht herrscht der

markträumendemarkträumende Zinssatz

r*

Kapital

Kapitalangebot

Kapital

Der Kapitalmarkt sorgt dafür, dass die Identität zwischen Investitionen und Sparen hergestellt wird.

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p g

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10.3 Wirtschaftspolitik und WachstumD S h hi d Mö li hk i diDer Staat hat verschiedene Möglichkeiten, die Wachstumsbedingungen einer Volkswirtschaft zu beeinflussen:

HumankapitalbestandInvestitionen in das Bildungssystem sind letztlich Wachstumspolitik

P liti h St bilitätPolitische StabilitätIst elementare Vorbedingung für Investition

Förderung von Forschung und EntwicklungFür die Wachstumsperspektive eines Landes von zentraler Bedeutung

Beeinflussung der SparquoteOffensichtlich ist die Sparleistung eines Landes eine wichtige p g gDeterminante des WachstumsprozessesStaat kann auf die Sparquote z.B. durch Steuerpolitik Einfluss nehmen. Sparerfreibetrag!

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p g

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11 M k ök i II11. Makroökonomie II:G ldGeld

Mankiw Kap. 29 & 30

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Einführung VWL 2006/07

11.1 Wozu braucht man Geld?W i di F k i G ld?Was ist die Funktion von Geld?

TauschmittelRecheneinheitRecheneinheitWertaufbewahrungsmittel

Fraglos am wichtigsten ist die Funktion von Geld als allgemeines Tauschmittel

Die Alternative zur Geldwirtschaft ist die reine TauschwirtschaftDer Tausch von Gütern setzt die doppelte Koinzidenz der BedürfnisseDer Tausch von Gütern setzt die doppelte Koinzidenz der Bedürfnisse voraus.

Naturaltausch verursacht erhebliche TransaktionskostenDie Existenz von Geld hilft diese Kosten drastisch zu senkenDie Existenz von Geld hilft diese Kosten drastisch zu senken

Voraussetzung ist allerdings, dass Menschen an die allgemeine Tauschmittelfunktion des Geldes glauben.

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Einführung VWL 2006/07

Wann ist man „reich“?W i l V ö tä d (Akti ) h t diWenn man viele Vermögensgegenstände (Aktive) hat, die man gegen Güter oder andere Aktiva eintauschen kann.Geld ist nur eines der möglichen Aktiva, die man haben kann!

Wenn ihnen die Hälfte der Firma Microsoft gehört, sind sie fraglos reich, aber niemand geht mit einer Aktie in der Hand in einen Supermarkt!Aktien Immobilien Schmuck alte Meister oder wertvolle Oldtimer sindAktien, Immobilien, Schmuck, alte Meister oder wertvolle Oldtimer sind nicht „liquide“, d.h. können nicht unmittelbar zum Tausch eingesetzt werden. Aktiva unterscheiden sich hinsichtlicht ihrer Liquidität und nur Geld kannAktiva unterscheiden sich hinsichtlicht ihrer Liquidität und nur Geld kann immer als allgemeines Tauschmittel verwendet werden.

Damit eine Geldwirtschaft funktioniert, muss diese Wirtschaft mit dem Akti G ld“ t dAktiva „Geld“ versorgt werden.

Und zwar so, dass es seiner Funktion als allgemeines Tauschmittel gerecht werden kann!

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Andere GeldfunktionenAls Recheneinheit ist Geld sehr nützlich

Allerdings nur dann, wenn sich der Geldwert nicht ständig ändert (wie in Zeiten einer Hyperinflation)

Wertaufbewahrungsmitteltaugt Geld weniger gut, weil es die Tendenz hat, an Wert zu verlieren.

Zur Wertaufbewahrung sind andere Aktiva deutlich besser geeignetZur Wertaufbewahrung sind andere Aktiva deutlich besser geeignet.Häufig besteht ein Trade off zwischen der wertkonservierenden Funktion eines Aktivpostens und seiner Liquidität.

Letztlich gelingt auch die Umwandlung von Aktiva nur deshalb weil mit GeldLetztlich gelingt auch die Umwandlung von Aktiva nur deshalb, weil mit Geld ein liquides Tauschmedium zur Verfügung steht.Das ermöglicht es, Konsumakte intertemporal zu verteilen.

G ld ö li ht d E b Ei k d d K itli h t !Geld ermöglicht, den Erwerb von Einkommen und den Konsum zeitlich zu trennen!

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11.2 Die GeldartenW i G ld?Was ist Geld?

1. NaturalgeldDarunter wird Geld“ verstanden das auch einen intrinsischen WertDarunter wird „Geld verstanden, das auch einen intrinsischen Wert hat. Beispiele:Gold, Silber

Di P ä Mü h ll d Si d G h lDie Prägung von Münzen hatte vor allem den Sinn, den Gehalt an Edelmetall zu „verbriefen“

ZigarettenErlebten die Blütezeit nach dem 2. WeltkriegAuch Nichtraucher akzeptierten diese Währung! Warum?

2. Papiergeld. p e ge dOhne jeden intrinsischen WertHistorisch aus den Leihscheinen der Banken entstanden!

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Wie misst man die Menge an Geld, die in einer Volkswirtschaft vorhanden ist?Volkswirtschaft vorhanden ist?

Welche Aktiva kann man als allgemeine Zahlungsmittel benutzen?benutzen?

Ganz sicher: Bargeld, d.h. die Menge aller Banknoten und MünzenAber brauchen sie unbedingt „Bares“ um zu bezahlen?EC-Karte tut es auch!Das bedeutet, dass das Geld, dass auf ihrem Girokonto liegt, auch wie Geld in ihrer Tasche benutzt werden kann.

Wenn die Girokonten zur Geldmenge gehören, was dann noch?A i h i d i d hi dli hAntwort nicht eindeutig, da es unterschiedliche Abgrenzungen der Geldmenge gibt.

Welche benutzt wird, hängt vom Kontext ab!317

Welche benutzt wird, hängt vom Kontext ab!

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Geldmengenabgrenzungen

Bezeichnung 2003 in Mrd. Euro Bestandteile

M1 2.468 Täglich fällige Einlagen und Bargeldumlauf

M2 5.101 M1 plus Einlagen mit Kündigungsfrist bis 3 Monate + Einklagen mit Laufzeit bis 2 Jahre

M3 5.996M2 + verschiedene Geldmarktgeschäfte (Geldmarktpapiere, Schuldverschreibungen, etc.))

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11.3 Die Rolle der ZentralbankDie zentralen Aufgaben einer Zentralbank:

Versorgung der Ökonomie mit dem allgemeinen Tauschmittel „Geld“Sicherung der GeldwertstabilitätSicherung der Geldwertstabilität.

Welche Eigenschaften muss eine Zentralbank erfüllen?1 Sie muss in der Lage sein das gesetzlich vorgesehene Zahlungsmittel1. Sie muss in der Lage sein, das gesetzlich vorgesehene Zahlungsmittel

herzustellen, zu verwalten und seinen Wert zu sichern. D.h. sie muss entsprechende staatlich verfügte Befugnisse besitzen!

2. Damit das Papiergeld als allgemeines Tauschmittel akzeptiert werden kann, müssen die Menschen auf seinen Wert vertrauen können. Deshalb muss die Zentralbank glaubwürdig in ihrer Politik sein!

Extrem wichtiger Punkt! Nur eine von der Politik unabhängige Zentralbank kann sich glaubwürdig auf ein Ziel der Geldwertstabilität festlegen!

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Das wichtigste Kapital einer Zentralbank ist ihre Reputation!Eine auf Geldwertstabilität gerichtete Zentralbankstrategie kann inEine auf Geldwertstabilität gerichtete Zentralbankstrategie kann in Konflikt mit anderen politischen Zielen geraten!

Eine expansive Geldpolitik kann beispielsweise kurzfristige Erfolge bei der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit bringender Bekämpfung der Arbeitslosigkeit bringen.Daran sind Politiker u.U. sehr interessiert.

Nur wenn die Zentralbank über die entsprechende Reputation verfügt, ist deshalb die Ankündigung der Geldwertstabilität zu dienenist deshalb die Ankündigung, der Geldwertstabilität zu dienen glaubwürdig.

Notwendige Bedingung für Reputation: Unabhängigkeit der Zentralbank von politischen Entscheidungsträgern.

Beispiel Deutsche Bundesbank: Bundesbankgesetz sah Unabhängigkeit der BB vor und verpflichtete die Bank auf das Ziel der pGeldwertstabilitätPreisfrage: Wie muss eine Zentralbank auf die Forderung eines Politikers reagieren, einen Kurs zu verfolgen, der nicht der

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Politikers reagieren, einen Kurs zu verfolgen, der nicht der Geldwertstabilität dienlich ist?

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Beachte:Preisentwicklung ist sehr stark von der Erwartung der Akteure g ghinsichtlich der zukünftigen Inflation abhängig!

Beispielsweise werden Preise bei langfristigen Lieferkontrakten unter Einschluss der Inflationserwartung verhandelt,gTarifabschlüsse orientieren sich ebenfalls an der Inflationserwartung.

Deshalb ist es so wichtig, dass die Akteure den Ankündigungen der Zentralbank glauben!Zentralbank glauben!

Dazu braucht sie die Reputation.

D E äi h S t d Z t lb kDas Europäische System der ZentralbankenDie Länder, die in der Euro-Zone sind, haben eigene Zentralbanken, die aber unter der EZB (Europäische Zentralbank mit Sitz in Frankfurt) zusammengeschlossen sind. Die EZB ist für die Versorgung des Euro-Raums mit der europäischen Währung verantwortlich.

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11.4 Steuerung der GeldmengeWi hti t A f b d Z t lb kWichtigste Aufgabe der Zentralbank:

Versorgung der Wirtschaft mit so viel Geld, wie die Akteure nachfragen, um Transaktionen abzuwickeln.Ni h iNicht zu wenig

dann kann es zu Problemen bei der Abwicklung der Transaktionen kommen

Nicht zu vielNicht zu vieldann sinkt der Geldwert, d.h. es entsteht Inflation.

Das Problem: Die Zentralbank bestimmt nicht allein über die Geldmenge!Auch die Geschäftsbanken können die Geldmenge beeinflussen, indem sie Kredite vergeben!Geldschöpfung durch Giralgeld.

Banken nehmen Einlagen entgegen und verleihen diese in Form von Krediten.

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Geldschöpfung:Si b 1 000 € ih B k (Gi k t )Sie geben 1.000 € ihrer Bank (Girokonto)

Das sind für sie liquide Mittel, d.h. mit diesem Geld können Sie unmittelbar Transaktionen abwickeln (z:B. Bezahlung per EC-Karte)

Die Bank verleiht 900 € an einen Kreditnehmer. Dieser kann mit dem geliehenen Geld ebenfalls Transaktionen abwickeln.

Damit sind bereits 1 900 - € an liquiden Mitteln verfügbarDamit sind bereits 1.900, € an liquiden Mitteln verfügbar.Kreditnehmer gibt das Geld aus und der Empfänger bringt die 900,-€zur Bank

Die wiederum 90% davon ausleiht, also 810,- €Wenn jede Bank nur 10% der Einlagen als Reserve hält, dann ist klar, dass die 1.000 € Einlage zu insgesamt 10.000,- € Geldschöpfung g g , p gführen!

Geldschöpfungsfaktor = 1/Reservefaktor

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Instrumente der GeldmengensteuerungOffenmarktpolitik

Wenn die EZB die Geldmenge erhöhen will, dann kann sie Wertpapiere (z B Staatsanleihen) kaufenWertpapiere (z.B. Staatsanleihen) kaufen.

Sie gibt dem Verkäufer dafür Euros, die entweder zu Bargeld oder zu Sichteinlagen werden und dadurch die Geldmenge erhöhen.

Will i di G ld k k f i Off k iWill sie die Geldmenge senken, verkauft sie OffenmarktpapiereSie entzieht damit dem Markt liquide Mittel, d.h. verringert die Geldmenge.

Kurzfristige Liquiditätsversorgung oder –abschöpfung bei den Geschäftsbanken:

so genannte kurzfristige Fazilitäten: Übernachtversorgung zu festem Zinssatz bzw Übernachteinlagen zu festem Zinssatz

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bzw. Übernachteinlagen zu festem Zinssatz

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MindestreservenpolitikDie Zentralbank verpflichtet die Geschäftsbanken eine bestimmte pReserve mindestens zu halten.

Wird diese angehoben, so schränkt das die Geldschöpfung der Banken ein, d.h. die Geldmenge fällt.g

Probleme bei der GeldmengensteuerungZwei wichtige Faktoren sind von der EZB nicht unmittelbar zu beeinflussen:beeinflussen:

1. Die Einlagen der HaushalteWie viel die Haushalte einlegen und wie viel Bargeld sie halten, ist ihre i E h ideigene Entscheidung.

2. Die Kreditvergabe der BankenDie EZB kann den Banken nicht vorschreiben, wie viele Kredite sie vergeben sollen.

Beide Punkte haben unmittelbar einfluss auf die Geldschöpfung und damit auf die Geldmenge.

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11.5 Die Bedeutung der GeldmengeWichtige Identität: die Quantitätsgleichung

M × V = P × YGeld × Umlaufgeschwindigkeit = Preis × Transaktionen

Y BIP, als Maß für die Häufigkeit, mit der innerhalb einer Ökonomie Waren und Dienstleistungen gegen Geld getauscht werden

P D h h i li h P i b i i l h T k iP Durchschnittlicher Preis bei einer solchen TransaktionP×T Gibt damit die Anzahl der € an, die bewegt werdenM GeldmengeM Geldmenge

V Umlaufgeschwindigkeit: MPYV =

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Die eigentliche Quantitätstheorie des Geldes (oder einfach Quantitätstheorie), erhält man wenn man voraussetzt, daß die )Umlaufgeschwindigkeit des Geldes konstant ist.

Annahme ist nur näherungsweise richtigDennoch macht es Sinn zunächst V als konstantDennoch macht es Sinn zunächst V als konstant

vorauszusetzen.Auf der rechten Seite steht das nominale Volkseinkommen.

Damit bestimmt die Geldmenge M den nominalen Wert des Outputs einerDamit bestimmt die Geldmenge M den nominalen Wert des Outputs einer Volkswirtschaft (bei konstanter Umlaufgeschwindigkeit).Veränderungen der Geldmenge haben damit unmittelbare Auswirkungen auf die Veränderung des Preisniveaus, d.h. auf die Inflationsrate:d e Ve ä de u g des e s veaus, d. . au d e at o s ate:

In prozentualen Veränderungen ausgedrückt lautet die Quantitätsgleichung: % Änderung von M + % Änderung von V = % Änderung von P + % Änderung von Y

Wenn V konstant ist folgt:Wenn V konstant ist folgt:% Änderung M – % Änderung Y = % Änderung P

Die Veränderung des Preisniveaus (d.h. die Inflationsrate) wird damit unmittelbar durch das Geldmengenwachstum gesteuert

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unmittelbar durch das Geldmengenwachstum gesteuert.