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Einführung in das Management im Gesundheitswesen 1 18.11.2013 Einführung in das Management im Gesundheitswesen Integrierte Versorgung Verena Struckmann, MScPH FG Management im Gesundheitswesen, Technische Universität Berlin (WHO Collaborating Centre for Health Systems Research and Management) & European Observatory on Health Systems and Policies

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  • Einfhrung in das Management im Gesundheitswesen

    1 18.11.2013

    Einfhrung in das Management im

    Gesundheitswesen

    Integrierte Versorgung

    Verena Struckmann, MScPH FG Management im Gesundheitswesen, Technische Universitt Berlin

    (WHO Collaborating Centre for Health Systems Research and Management) &

    European Observatory on Health Systems and Policies

  • 18.11.2013 Einfhrung in das Management im Gesundheitswesen 2

    berblick

    1. Integrierte Versorgung (Was, wer, wo, wie, warum?)

    2. DMPs

  • 18.11.2013 Einfhrung in das Management im Gesundheitswesen 3

    Was ist Integrierte Versorgung?

  • Arztpraxen

    Zahler

    (Krankenversicherungen)

    Versicherte/

    Patienten Kranken-

    huser

    IV

    Versicherungs-

    vertrag

    Versorgungs- und

    Vergtungsvertrag

    Behandlung

    Regulierung

    Leistungs-

    erbringer

    Pharma-

    hersteller/

    Apotheken

    Einfhrung in das Management im Gesundheitswesen 4 18.11.2013

    Quelle: Busse, Schreygg, Tiemann (2010): Management im Gesundheitswesen, Springer, 2. Auflage

  • 5

    Gesundes Kinzigtal

    PROSPER (Bundesknappschaft)

    DMPs

    IV 140a (i.d.R.)

    Hausarztzentrierte Versorgung ( 73b)

    MVZ

    Case Management (Einzelfallsteuerung)

    18.11.2013 Einfhrung in das Management im Gesundheitswesen

  • 18.11.2013 Einfhrung in das Management im Gesundheitswesen 6

    Fachbergreifende Versorgung von Patienten

    Leistungsanbieter aus verschiedenen Fachbereichen arbeiten dabei abgestimmt zusammen

    Ziel der Integrierten Versorgung:

    Verbesserung der Qualitt in der Behandlung durch Abstimmung der Leistungserbringer

    Was ist Integrierte Versorgung?

  • 18.11.2013 Einfhrung in das Management im Gesundheitswesen 7

    bergnge innerhalb des ambulanten Sektors:

    hausrztliche Versorgung fachrztliche Versorgung

    bergnge zwischen den Sektoren: ambulanter Sektor stationrer Sektor ambulanter Sektor

    bergnge innerhalb des stationren Sektors:

    akutmedizinische Versorgung rehabilitative Versorgung

    Zusammenarbeit unterschiedlicher Berufsgruppen: Medizin / Pflege / Sozialarbeit / andere betreuende

    Berufsgruppen (Gemeindeschwestern etc.)

    Quelle: Rosenbrock & Gerlinger (2004)

    Was ist Integrierte Versorgung?

  • 18.11.2013 Einfhrung in das Management im Gesundheitswesen 8

    [IV ist] eine Form des Versorgungsmanagements, bei der der

    Behandlungsprozess im Vordergrund steht. Unabhngig von

    Honorargesichtspunkten soll erreicht werden, dass durch optimiertes

    Management der Behandlungsablufe die richtige Diagnose zur

    richtigen Zeit am richtigen Ort gestellt und eine entsprechende

    Behandlung eingeleitet wird (Schreygg et al. 2006)

    Als wichtigstes Merkmal einer IV kann die umfassende und

    koordinierte Bearbeitung aller Gesundheitsprobleme ber den

    gesamten Versorgungsweg von der Primrversorgung bis zur

    Rehabilitation gelten (Rosenbrock, Gerlinger 2006)

    Was ist Integrierte Versorgung?

  • 18.11.2013 Einfhrung in das Management im Gesundheitswesen 9

    IV Vertragspartner:

    Haus- und Fachrzte, Zahnrzte (diese mssen zur vertragsrztlichen Versorgung zugelassenen sein)

    Krankenhuser

    Einrichtungen, z.B. MVZ

    Pflegekassen und Pflegeeinrichtungen

    Nicht rztliche Partner, wie z.B. Apotheken

    Hersteller von Medizinprodukten (seit 2011)

    Keine Beteiligung der KVen mglich! (KV-Vertragsmonopol fr ambulante Versorgung aufgebrochen)

    Wer nimmt an Integrierter Versorgung teil?

  • 18.11.2013 Einfhrung in das Management im Gesundheitswesen 10

    Ein Vertragsabschluss zwischen einer oder mehrerer Krankenkassen und den Leistungserbringern

    Fr Versicherte ist die Teilnahme freiwillig

    Voraussetzung fr Integrierte Versorgung?

  • 18.11.2013 Einfhrung in das Management im Gesundheitswesen 11

    Bedeutung fr teilnehmende Versicherte:

    Teilnahme ist freiwillig

    Anspruch auf umfassende Leistungen (nach SGB V)

    Versicherte erhalten u.U. Beitragsbonus (falls Einsparungen erzielt werden und bei mind. 1 Jahr Teilnahme)

    mssen von Krankenkassen umfassend informiert werden:

    - Vertragsinhalte

    - teilnehmende Leistungserbringer

    - besondere Leistungen

    - vereinbarte Qualittsstandards

    Integrierte Versorgung (IV) nach 140a-d SGB V

  • 18.11.2013 Einfhrung in das Management im Gesundheitswesen 12

    ber die Paragraphen 140 a-d SGB V:

    Integrierte Versorgung nach 140a-d SGB V

    Wo wird die Integrierte Versorgung geregelt?

  • 18.11.2013 Einfhrung in das Management im Gesundheitswesen 13

    140a Integrierte Versorgung

    (1) Abweichend von den brigen Regelungen dieses Kapitels knnen die Krankenkassen Vertrge ber eine verschiedene Leistungssektoren bergreifende Versorgung der Versicherten oder eine interdisziplinr-fachbergreifende Versorgung mit den in 140b Abs. 1 genannten Vertragspartnern abschlieen. Die Vertrge zur integrierten Versorgung sollen eine bevlkerungsbezogene Flchendeckung der Versorgung ermglichen. [] Das Versorgungsangebot und die Voraussetzungen seiner Inanspruchnahme ergeben sich aus dem Vertrag zur integrierten Versorgung.

    (2) Die Teilnahme der Versicherten an den integrierten Versorgungsformen ist freiwillig. []

    (3) Die Versicherten haben das Recht, von ihrer Krankenkasse umfassend ber die Vertrge zur integrierten Versorgung, die teilnehmenden Leistungserbringer, besondere Leistungen und vereinbarte Qualittsstandards informiert zu werden.

    Gesetzliche Grundlage der Integrierten Versorgung

    http://dejure.org/gesetze/SGB_V/140b.html

  • 18.11.2013 Einfhrung in das Management im Gesundheitswesen 14

    Es gilt der Grundsatz der Vertragsfreiheit

    Der Vertragsinhalt ist Gegenstand der Versorgungsvertrge und nicht vom Gesetzgeber vorgeschrieben

    Keine Beschrnkung der Leistungen auf den Leistungskatalog der GKV. Es drfen jedoch nur Leistungen Gegenstand der Vertrge sein, ber die der GBA keine ablehnende Entscheidung getroffen hat ( 140b Abs. 3 SGB V).

    Damit knnen auch innovative bzw. alternative Versorgungsformen eingefhrt werden und es ist eine groe Vertragsvielfalt mglich!

    Vertragsgegenstand der Integrierten Versorgung

  • 18.11.2013 Einfhrung in das Management im Gesundheitswesen 15

    Vertragsinhalte regeln:

    Vergtung der Leistungen

    Modalitten der Integrationsversorgung

    Verpflichtung zur: qualittsgesicherten, wirksamen, ausreichenden, zweckmigen und wirtschaftlichen Versorgung der Versicherten. ( 140a SGB V)

    Vertragsinhalte der IV nach 140a-d SGB V

  • 18.11.2013 Einfhrung in das Management im Gesundheitswesen 16

    Erstmals wurde im Jahre 2000 mit dem Gesundheitsreformgesetz die gesetzliche Grundlage geschaffen- doch der Reformversuch zeigte zunchst kaum Wirkung

    2004 wurde sie durch das Gesundheits-Modernisierungsgesetz (GMG) modifiziert -Einzelvertragliche Absprachen knnen nun auch ohne die Spitzenverbnde getroffen werden

    Mehrfach modifiziert, zuletzt mit dem Versorgungsstrukturgesetz (2012)

    Gesetzliche Grundlage der Integrierten Versorgung

  • 18.11.2013

    Einfhrung in das Management im Gesundheitswesen 17

    Medizinisches Ziel von Integrierter Versorgung: Verzahnung der Versorgungssektoren ambulant, stationr und Reha.

    Ziel der Integrierten Versorgung

    prventiv ambulant Stationr Rehabilitativ amb.Pflege

  • 18.11.2013 Einfhrung in das Management im Gesundheitswesen 18

    Durch optimiertes Management der

    Behandlungsablufe die richtige Diagnose zur richtigen Zeit am richtigen Ort stellen und eine entsprechende Behandlung einleiten (Schreygg et al. 2006)

    konomischer zu wirtschaften als die Normalversor-gung, d.h. die Versorgungseffizienz zu erhhen

    Ziel der Integrierten Versorgung

  • 18.11.2013 Einfhrung in das Management im Gesundheitswesen 19

    Diskontinuitt der Behandlung, Betreuung, und Verantwortlichkeit

    Belastung [] mit unntiger und teilweise riskanter Diagnostik

    Unterbrechungen der Therapie mit der damit einhergehenden Gefahr des Wirkungsverlustes

    Informationsdefizite

    nicht optimal aufeinander abgestimmte Behandlungen

    unzureichende oder fehlende Nachsorge

    Konsequenz:

    schlechtere Heilungschancen

    hhere Sterblichkeitsraten (insb. bei chronischen Erkrankungen)

    geringere Lebensqualitt

    Quelle: SVR (1994)

    Folgen der sektoralen Trennung

  • 18.11.2013 Einfhrung in das Management im Gesundheitswesen 20

    Einfaches Fragmentierungsmodell: Fragmentierung auf der Seite der Leistungserbringer

    Betrachtungsweisen auf Formen von Fragmentierung und Integration

    Patient

    Ambulante Versorgung

    Stationre Versorgung

    Rehabilitation

    Behandlung des Patienten erfolgt unabhngig und oft unkoordiniert ->

    vermutete Defizite im Bereich Wirtschaftlichkeit und Qualitt.

  • 18.11.2013 Einfhrung in das Management im Gesundheitswesen 21

    konomische Folgen der Versorgungsbrche

    vermeidbarer Kommunikationsaufwand

    unntige parallele Vorhaltung medizinischer Kapazitten

    Konsequenz: unntige Kosten

  • 18.11.2013 Einfhrung in das Management im Gesundheitswesen 22

    Schnittstellen zwischen den Sektoren

  • 18.11.2013 Einfhrung in das Management im Gesundheitswesen 23

    lckenlose Versorgung bessere Koordination der Behandlungsablufe

    u.a. durch

    Informationsaustausch zw. Leistungserbringern

    Versorgung nach evidenzbasierten Standards/Leitlinien

    Verweildauerverkrzung

    Vertrge zielen auf:

  • 18.11.2013 Einfhrung in das Management im Gesundheitswesen 24

    Finanzierung

    Zur Frderung von Vertragsabschlssen im Bereich der integrierten Versorgung konnten die Krankenkassen bis zum 31.12.2008 Finanzmittel bis zu 1% der der Honorarsumme der Vertragsrzte und KHs bzw. der stationren Rechnungsbetrge einbehalten (Anschubfinanzierung)

    starker Anreiz fr Leistungserbringer

    Finanzierung der Integrierten Versorgung

  • 18.11.2013 Einfhrung in das Management im Gesundheitswesen 25

    Vergtung

    Die Vergtung der integrierten Versorgung handeln die Vertragsteilnehmer autonom und ohne gesetzliche Vorgabe aus und legen diese in den Vertrgen fest.

    Mgliche Vergtungsformen:

    Einzelleistungsvergtung

    Kopfpauschalen

    Fallpauschalen

    Komplexpauschalen

    U.a.

    Vergtung der Integrierten Versorgung

  • 18.11.2013 Einfhrung in das Management im Gesundheitswesen 26

    Indikationsbezogen:

    Krankenkassen schlieen berwiegend indikationsbezogene Vertrge

    Ablufe knnen konkret auf notwendige Behandlungsablufe bei bestimmten Krankheitsbildern abgestimmt werden (Behandlungsleitlinien, klinische Behandlungspfade)

    Einfache Evaluierbarkeit (Festlegung von Outcome-Parametern und Qualittszielen)

    Bessere Steuerbarkeit (gezielte Ausschreibung, einfachere Kalkulation der Vergtung)

    Indikationsbergreifend bzw. populationsbezogen:

    Beispiel: Gesundes Kinzigtal

    Indikationsbergreifende vs. indikationsbezogene Integrierte Versorgung

  • 18.11.2013 Einfhrung in das Management im Gesundheitswesen 27

    Anzahl der IV- Vertrge zwischen 2005 und 2011

    1913

    3309

    5069

    6400 6262 6374 6339

    0

    1000

    2000

    3000

    4000

    5000

    6000

    7000

    2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011

    Anzahl der Vertrge

  • 18.11.2013

    Einfhrung in das Management im Gesundheitswesen 28

    Wie wird IV angenommen?

  • 18.11.2013

    Einfhrung in das Management im Gesundheitswesen 29

    Es berwiegen deutlich indikationsbezogene Vertrge, die sich nur auf eine oder einige wenige Indikationen konzentrierten, wie z.B. Hft- oder Kniegelenksendoprothetik oder kardiologische Eingriffe mit anschlieenden Rehabilitationsmanahmen und ggf. ambulanter Nachsorge.

    Nur wenige der neu entstandenen Integrationsvertrge hatten den Aufbau integrierter Vollversorgungssysteme (populationsbezogene integrierteVersorgungssysteme) zum Ziel.

    Wie wird IV angenommen?

  • 18.11.2013

    Einfhrung in das Management im Gesundheitswesen 30

    In der Anfangsphase gab es verschiedene Probleme, wie z.B.:

    Eine unbefriedigende Einbeziehung Niedergelassener

    Gewinnung der Patienten/Anzahl ist unbefriedigend

    Das Controlling ist auf beiden Seiten (Krankenkasse und Krankenkasse)

    Schwachpunkte vieler Vertrge

  • 18.11.2013

    Einfhrung in das Management im Gesundheitswesen 31

    Zusammenfassung Vor-und Nachteile

    Vorteile Nachteile

    Krankenkasse Wettbewerbsvorteile durch Qualitt Kosteneinsparungen durch Verzahnung

    der Sektoren

    Eingeschrnkte Mglichkeit der Definition der Anfangskosten

    Evtl. Kosten fr wissenschaftliche Begleitung

    Leistungserbringer Mglichkeit von blichen Vergtungsformen abzuweichen

    Gemeinsame Nutzung von Technologien Mgliche finanzielle Vorteile Imagefrderung

    Unterordnung unter medizinische und wirtschaftliche Standards/Leitlinien

    (Anfngliche) Mehrarbeit, -kosten wg. Umstrukturierung

    Kostenrisiko fr Inanspruchnahme von rzten auerhalb des Versorgungsnetzes

    Patient Qualitativ verbesserte Versorgung Bessere Steuerung (Vermeidung von

    Doppeluntersuchungen, Wartezeiten und unntigen Krankenhausaufenthalten)

    Umfassende pr- und postoperative Betreuung

    Eingeschrnkte Arztwahl Weitergabe der Patientendaten - "glserner

    Patient"

  • 18.11.2013

    Einfhrung in das Management im Gesundheitswesen 32

    Beispiel IV in Deutschland:

    Gesundes Kinzigtal

    Zusammenfassung Vor-und Nachteile

  • 18.11.2013

    Einfhrung in das Management im Gesundheitswesen 33

    Beispiel: Gesundes Kinzigtal

  • 18.11.2013

    Einfhrung in das Management im Gesundheitswesen 34

    Eines der wenigen integrierten Vollversorgungssysteme in Deutschland

    In klassischer Weise verfolgt die IVGK ein doppeltes Ziel: Zum einen soll die Versorgungsqualitt verbessert, zum anderen konomischer gewirtschaftet werden als in der Normalversorgung.

    Der IV Vertrag im Kinzigtal beinhaltet eine Reihe von Innovationen

    Quelle: Siegel et al.(2011)

    Beispiel: Gesundes Kinzigtal

  • 18.11.2013

    Einfhrung in das Management im Gesundheitswesen 35

    Die auergewhnlichste Innovation im Kinzigtal ist das Finanzierungsmodell:

    Das Einsparcontracting

    Die Managementgesellschaft finanziert sich und ihre Aktivitten nach Ende der Anschubfinanzierung aus den Einsparungen, die im Kinzigtal im Vergleich zur Normalversorgung erzielt werden

    Beispiel: Gesundes Kinzigtal

  • 18.11.2013

    Einfhrung in das Management im Gesundheitswesen 36

    Das Einsparungen sollen aus drei Quellen bestehen:

    1. einer besseren Schnittstellenorganisation zwischen verschiedenen Leistungserbringern und Sektoren (vgl.z. B. [4]),

    2. einer Verringerung der Morbiditt durch gezielte Prvention und aus

    3. einem gnstigeren Einkauf externer Produkte (z.B. Medikamente).

    Quelle: Siegel et al. (2011)

    Beispiel: Gesundes Kinzigtal

  • 18.11.2013

    Einfhrung in das Management im Gesundheitswesen 37

    Beispiel: Gesundes Kinzigtal

  • 18.11.2013

    Einfhrung in das Management im Gesundheitswesen 38

    2.Teil:

    Disease Management Programme

    DMPs

  • 18.11.2013

    Einfhrung in das Management im Gesundheitswesen 39

    Strukturierte Behandlungsprogramme

    Einfhrung 2002

    Bisher existieren 6 verschiedene DMP ( bei manchen Kassen jedoch COPD und Asthma ein Programm)

    2. Disease Management Programme

  • 18.11.2013

    Einfhrung in das Management im Gesundheitswesen 40

    Ziele -> die Versorgung chronisch Kranker soll..

    umfassend

    leitlinienorientiert

    evidenzbasiert

    (ber Sektoren hinweg) koordiniert sein

    und die aktive Mitarbeit der Patienten frdern

    Verbesserung des Gesundheitszustands der Teilnehmer

    Steigerung der Kosten-Effektivitt

    2. Ziele von Disease Management Programmen

  • 41

    Gesundes Kinzigtal

    PROSPER (Bundesknappschaft)

    DMPs

    IV 140a (i.d.R.)

    Hausarztzentrierte Versorgung ( 73b)

    MVZ

    Case Management (Einzelfallsteuerung)

    18.11.2013 Einfhrung in das Management im Gesundheitswesen

  • 18.11.2013

    Einfhrung in das Management im Gesundheitswesen 42

    Die Behandlung und Betreuung von Patienten soll ber professionelle, institutionelle und sektorspezifische Grenzen hinweg bedarfsgerechter sowie wirtschaftlicher organisiert sein (Busse et al., 2012; SVR, 2003).

    Insbesondere sollen durch die chronische Krankheit bedingte Folgeschden und Komplikationen bei den betroffenen Versicherten vermieden werden (BVA, 2012).

    Ziel ist es, die Behandlung arzt- und sektorenbergreifend zu koordinieren, eine bedarfsgerechte und wirtschaftliche Versorgung sicherzustellen und bestehende Versorgungsmngel (ber-, Unter- und Fehlversorgung) abzubauen. Die Programme basieren auf wissenschaftlich gesicherten aktuellen Erkenntnissen (medizinische Evidenz).

    2. Ziele von Disease Management Programme

  • 18.11.2013

    Einfhrung in das Management im Gesundheitswesen 43

    2. Wann eignen sich DMPs besonders?

    Wissenschaftlich akzeptierte Behandlungsleitlinien

    vorhanden

    hohe Patientenzahl existiert, bei denen die Therapie

    Verbesserungspotential bietet

    Bisher uneinheitliche Behandlungsmethoden

    Vermeidbare, akute Folgeerkrankungen

  • 18.11.2013

    Einfhrung in das Management im Gesundheitswesen 44

    2. Disease Management Programme: Prozess der Auswahl, Standardisierung und Zulassung

  • 18.11.2013

    Einfhrung in das Management im Gesundheitswesen 45

    2. Disease Management Programme: Laufende Programme. Stand: Dez. (2012)

    Mglich seit Anzahl DMPs Eingeschriebene

    Versicherte

    Asthma bronchiale 1. Januar 2005 1.715 798.751

    Brustkrebs 1. Juli 2002 1.708 126.260

    Koronare Herzkrankheit

    1. Mai 2003 1.765 1.700.727

    Chronisch-obstruktive Lungenerkrankung

    1. Januar 2005 1.714 633.331

    Typ 1 Diabetes 1. Mrz 2004 1.645 155.670

    Typ 2 Diabetes 1. Juli 2002 1.838 3.749.040

    Versicherte 6.228.187

  • 18.11.2013

    Einfhrung in das Management im Gesundheitswesen 46

    2. Anreize/ Vermeidung von Fehlanreizen bei DMPs

    Auf Seiten der Patienten:

    Strukturierte Behandlung Zustzliche Schulungen Evidenz- und Leitlinienbasierte Behandlung

    Auf Seiten der Krankenkassen:

    Ggf. Vermeidung teurer Folgeerkrankungen Sonderzahlung fr den zustzlichen Verwaltungsaufwand Versichertenbindung

    Auf Seiten der rzte Sonderzahlung fr den zustzlichen Verwaltungsaufwand

  • 18.11.2013

    Einfhrung in das Management im Gesundheitswesen 47

    2. Entwicklung der DMP Patientenzahl

  • 18.11.2013

    Einfhrung in das Management im Gesundheitswesen 48

    2. Entwicklung der DMP Patientenzahl

    Das BVA legt die Evaluationskriterien fr DMP-Programme fest

    Bei Diabetes Typ II z.B. die Senkung des Hba1C-Wertes

    Das BVA fhrt die gesammelten medizinischen und konomischen Daten ber Krankenkassen- und regionale Grenzen hinweg zusammen und wertet diese aus

    die gesetzliche Evaluation der DMP in Deutschland ist als flchendeckende unkontrollierte Kohortenstudie angelegt

    die gesetzliche Evaluation schliet nur Daten von DMP-Teilnehmern ein

  • 18.11.2013

    Einfhrung in das Management im Gesundheitswesen 49

    2. Entwicklung der DMP Patientenzahl

    Welche Strken/Schwchen sehen Sie in der gesetzlichen Evaluation?

  • 18.11.2013

    Einfhrung in das Management im Gesundheitswesen 50

    2. Strken und Schwchen der DMP Evaluation

    Strken Schwchen

    Datengrundlage fr DMP-Patienten umfassend (Routinedaten + Daten der Dokumentation)

    Keine Nicht-DMPler / Keine Kontrollgruppe

    Daten ab Einschreibung der Patienten vorhanden (Baseline)

    Selbstselektion der Patienten

    Flchendeckend und Vollerhebung Qualitt von Routinedaten?

    . ..

  • 18.11.2013 Einfhrung in das Management im Gesundheitswesen 51

    Am 25.11 findet die Exkursion zur Charit statt!

    Charit Campus Benjamin Franklin Einfinden im Kursraum 1 Raum E 301 (siehe Wegbeschreibung auf der homepage!) Eingang ber Westhalle Hindenburgdamm 30 12203 Berlin

    Treffpunkt um 15.50Uhr vor dem Kursraum 1

    Informationen zur Exkursion Charit

  • 18.11.2013 Einfhrung in das Management im Gesundheitswesen 52

    Danke!