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trinhdang
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Winter 2013/2014
Einfhrung in die Betriebswirtschaftslehre
WiSe 2013/14 1 Einfhrung in die BWL
Prof. Dr. Karsten Hadwich Lehrstuhl fr Dienstleistungsmanagement www.dlm.uni-hohenheim.de
Prof. Dr. Jrg Schiller Lehrstuhl fr Versicherungswirtschaft und Sozialsysteme www.insurance.uni-hohenheim.de
Literatur
WiSe 2013/14 2 Einfhrung in die BWL
Basisliteratur:
Balderjahn, Ingo/Specht, Gnter (2011): Einfhrung in die Betriebswirtschaftslehre, 6. Auflage, Stuttgart
Neus, Werner (2009): Einfhrung in die Betriebswirtschaftslehre, 6. Auflage, Tbingen.
Weiterfhrende Literatur:
In den entsprechenden Kapiteln angegebene Vertiefungsliteratur
Ziele der Vorlesung
Ziele dieser Vorlesung:
Vermittlung einer konomischen Denkweise (Vor- und Nachteile abwgen, wirtschaftlich sinnvolle Entscheidungen treffen, Anreize fr wirtschaftliches Verhalten setzen, effektive und effiziente wirtschaftliche Systeme gestalten)
Einfhrung in die methodischen Grundlagen fr (qualitative und quantitative) Analysen bei individuellen und interaktiven Entscheidungen
WiSe 2013/14 3 Einfhrung in die BWL
Betriebswirtschaftliche Themen in der ffentlichen Diskussion
WiSe 2013/14 4 Einfhrung in die BWL
Personalnot Bahn kann Probleme in Mainz erst Ende August lsen Am Mainzer Hauptbahnhof werden wegen Personalmangels im Stellwerk mittlerweile ganztgig Zge umgeleitet. Bereits zuvor war abends und nachts der Regional- und Fernverkehr stark ausgednnt worden. Wegen unerwartet vieler Krankmeldungen whrend der Urlaubszeit fehlen Fahrdienstleiter.
Spiegel Online, 13.08.2013, http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/bahn-will-chaos-am-mainzer-bahnhof-erst-ende-august-loesen-a-916379.html
Agressiver Investor US-Milliardr steigt gro bei Apple ein Der Apple-Fhrung knnten turbulente Zeiten bevorstehen: Der als aggressiver Investor bekannte Carl Icahn hat sich bei dem iPhone-Hersteller eingekauft. Der US-Milliardr stellte prompt Forderungen. Er halte das Unternehmen fr extrem unterbewertet, teilte der US-Amerikaner am Dienstag auf Twitter mit.
Spiegel Online, 14.08.2013, http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/milliardaer-carl-icahn-steigt-gross-bei-apple-ein-a-916452.html
Veranstaltungsgliederung
I. Gegenstand und Methoden der Betriebswirtschaftslehre
II. Grundbegriffe der Entscheidungstheorie
III. Kooperation und Austausch ber Mrkte
IV. Warum Unternehmungen?
V. Unternehmensverfassung und Shareholder Value
VI. Personal und Organisation
VII.Typische Problemstellungen und -lsungen in Funktionsbereichen von Unternehmen
WiSe 2013/14 Einfhrung in die BWL 5
I. Gegenstand und Methoden der Betriebswirtschaftslehre
Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre
Konzeption der Institutionenkonomik
Ziele und Methoden der BWL
WiSe 2013/14 6 Einfhrung in die BWL
Allgemeine Vorbemerkungen
Die Betriebswirtschaftlehre beschftigt sich einfach formuliert mit der Verknpfung einiger alltglicher Erkenntnisse, u. a.
In der Regel achtet man zunchst auf seinen eigenen Vorteil bzw. Nutzen.
Wer mit anderen kooperiert, profitiert davon.
Alles hat seinen Preis bzw. nichts ist kostenlos.
Keiner wei alles, Entscheidungen werden immer auf der Basis unvollstndiger Informationen getroffen.
I. Gegenstand und Methoden der Betriebswirtschaftslehre
WiSe 2013/14 7 Einfhrung in die BWL
Zur Definition des Begriffs Wirtschaften
Der Erkenntnisgegenstand bzw. das Erkenntnisobjekt der Betriebswirtschaftslehre sind wirtschaftliche Entscheidungen ber knappe Gter in Betrieben.
Damit ergeben sich als zentrale zu klrende Begriffe:
Wirtschaften Wirtschaft[en] ist der Inbegriff aller planvollen menschlichen Ttigkeiten, die
unter Beachtung des konomischen Prinzips (Rationalprinzips) mit dem Zweck erfolgen, die an den Bedrfnissen der Menschen gemessen bestehende Knappheit der Gter zu verringern. (Whe/Dring, 2008, S. 2)
Betrieb nach einer klassischen Definition ist der Betrieb eine planvoll organisierte
Wirtschaftseinheit (), in der Sachgter und Dienstleistungen erstellt und abgesetzt werden. (Whe/Dring, 2008, S. 2)
I. Gegenstand und Methoden der Betriebswirtschaftslehre
WiSe 2013/14 8 Einfhrung in die BWL
Zur Definition des Begriffs Wirtschaften
konomisches Prinzip (Rationalprinzip):
Ein vorgegebenes Ziel ist mit dem geringstmglichen Mitteleinsatz zu erreichen (Minimumprinzip) oder: mit einem vorgegebenen Mitteleinsatz ist eine mglichst weitgehende Zielerreichung zu bewirken (Maximumprinzip).
normativ Handlungsempfehlungen
positiv Erklrung beobachteter Sachverhalte
Vermeidung von Ressourcenverschwendung.
Es wird eine Aussage getroffen ber die Relation von Ziel und Mittel, aber keine Bewertung bestimmter Ziele vorgenommen.
I. Gegenstand und Methoden der Betriebswirtschaftslehre
WiSe 2013/14 9 Einfhrung in die BWL
Zur Definition des Begriffs Wirtschaften
Bedrfnis:
Definition: Wunsch eines Menschen, dessen Erfllung eine Steigerung des individuellen Wohlbefindens hervorruft.
Streben nach Beseitigung eines wahrgenommenen Mangels
Bedrfnisse knnen nur Menschen zugeordnet werden, nicht Institutionen oder Organisationen.
I. Gegenstand und Methoden der Betriebswirtschaftslehre
WiSe 2013/14 10 Einfhrung in die BWL
Zur Definition des Begriffs Wirtschaften
Knappheit:
Definition: Ein Gut ist knapp, wenn die Menge, die zur vollstndigen Befriedigung der Bedrfnisse (Sttigung) notwendig ist, deren Verfgbarkeit bzw. die Mglichkeiten der Produktion bersteigt.
Ist die vorhandene Gtermenge grer als die Sttigungsgrenze, ist das Gut nicht knapp.
Hinsichtlich der Mglichkeit, (smtliche) Bedrfnisse zu befriedigen, kann generell Knappheit angenommen werden.
I. Gegenstand und Methoden der Betriebswirtschaftslehre
WiSe 2013/14 Einfhrung in die BWL 11
Zur Definition des Begriffs Wirtschaften
I. Gegenstand und Methoden der Betriebswirtschaftslehre
WiSe 2013/14 12 Einfhrung in die BWL
Quelle: Balderjahn/Specht (2011), S. 5
Umfangreiche Bedrfnisse
Begrenzte verfgbare Mittel (Gter)
wirtschaftliche Entscheidungen
Ergebnis
Welche Bedrfnisse mit welchen Mitteln befriedigen?
Entscheidungsproblem
Zur Definition des Begriffs Betrieb
Der Betrieb wird nicht als Individuum verstanden, das eigene Bedrfnisse hat und Entscheidungen trifft.
An einem Betrieb sind blicherweise mehrere Menschen beteiligt.
Individuen versuchen ber den Betrieb, ihre individuellen teils komplementren, teils aber auch konfliktionren Interessen zu verfolgen (Betrieb als Mittel zum Zweck).
Zu klren ist u. a., warum die Zusammenarbeit in der Form eines Betriebs vorteilhaft ist.
I. Gegenstand und Methoden der Betriebswirtschaftslehre
WiSe 2013/14 13 Einfhrung in die BWL
In einem erweiterten Begriffsverstndnis sind Betriebe wirtschaftlich handelnde, soziale, technische und rechtliche Einheiten mit der Aufgabe der
selbstverantwortlichen Bedarfsdeckung (Balderjahn/Specht 2011, S. 6)
Klassifikation von Betrieben
I. Gegenstand und Methoden der Betriebswirtschaftslehre
WiSe 2013/14 14 Einfhrung in die BWL
Haushalte Eigenbedarfsdeckung
Konsumtion
Unternehmen Fremdbedarfsdeckung
Produktion
Betriebe
ffentlich privat
Quelle: Balderjahn/Specht (2011), S. 7
Typische betriebswirtschaftliche Fragen
Warum gibt es Unternehmen?
Welche Funktionen haben Unternehmen?
Wann etablieren sich Mrkte?
Warum gibt es unterschiedliche Formen von Unternehmen?
Hat ein Unternehmen Ziele bzw. wessen Ziele werden verfolgt?
Welche wichtigen Anspruchsgruppen / Stakeholder existieren und welche Konsequenzen haben ihre Interessenkonflikte?
Wie knnen Anreize richtig gesetzt werden, um unterschiedliche Interessen bestmglich zu koordinieren?
I. Gegenstand und Methoden der Betriebswirtschaftslehre
WiSe 2013/14 15 Einfhrung in die BWL
Stakeholder/Anspruchsgruppen
I. Gegenstand und Methoden der Betriebswirtschaftslehre
WiSe 2013/14 16 Einfhrung in die BWL
Unternehmen
Mitarbeiter
Fremdkapitalgeber (Glubiger)
Staat Gesellschaft
Lieferanten
Unternehmensleitung
Kunden
Wettbewerber
Eigenkapitalgeber (Eigentmer)
Interne Stakeholder Externe
Stakeholder
Die Konzeption der Institutionenkonomik
Ausgangspunkt:
Rationale, nutzenmaximierende Individuen (methodologischer Individualismus)
Eingehen von Kooperationen zur verbesserten Bedrfnisbefriedigung
Problemstellung:
Gefhrdung von Kooperationsvorteilen durch konsequente Nutzenmaximierung von Individuen (inklusive List, Tuschung und Betrug: opportunistisches Verhalten)
Untersuchungsziel:
Erklrung und Gestaltung vertraglicher, institutioneller oder gesetzlicher Regelungen zur Sicherung mglicher, aber gefhrdeter Kooperationsvorteile
I. Gegenstand und Methoden der Betriebswirtschaftslehre
WiSe 2013/14 17 Einfhrung in die BWL
Wesentliche Begriffe der Institutionenkonomik
Verwandte Schlagworte: Informationskonomik, Vertragstheorie
Kooperation:
Jede Form des gemeinsamen Handelns mehrerer Individuen (Tausch, arbeitsteilige Produktion, Hierarchie)
Nicht notwendig ist die Unterordnung individueller Ziele unter ein gemeinsames Ziel
Opportunismus: Spezifische Form eigenntzigen Verhaltens, das auch die bewusste Schdigung Dritter einschliet, wenn es den eigenen Nutzen frdert.
Probleme entstehen typischerweise daraus, dass im Rahmen einer Kooperation die Informationen oft asymmetrisch verteilt sind.
I. Gegenstand und Methoden der Betriebswirtschaftslehre
WiSe 2013/14 18 Einfhrung in die BWL
Wesentliche Begriffe der Institutionenkonomik
Koordination:
Abstimmung der Entscheidungen der an einer Kooperation beteiligten Parteien
Przisierung von Leistung und Gegenleistung
Koordinationsmechanismen: Preis (Markt), Weisungsprinzip (Unternehmen)
Vertrag: alle Vereinbarungen im Rahmen einer Kooperation, auch implizite (selbst durchsetzende) Vertrge
Unvollkommene Mrkte: Transaktionskosten, asymmetrische Informationsverteilung
I. Gegenstand und Methoden der Betriebswirtschaftslehre
WiSe 2013/14 19 Einfhrung in die BWL
Ziele und Methoden der BWL
I. Gegenstand und Methoden der Betriebswirtschaftslehre
WiSe 2013/14 20 Einfhrung in die BWL
Kognitives Wissenschaftsziel: Anstreben eines Erkenntnis-fortschritts / Vermehrung des Wissens um Erfahrungs- und Erkenntnisgegenstnde
Deskriptive / positive Theorie: Beschreibung / Erklrung von Wirkungszusammenhngen
Praktisches Wissenschaftsziel: Lieferung von Beitrgen zur zielgerichteten Gestaltung von Sachverhalten / BWL als anwendungsorientierte Wissenschaft
Normative / Prskriptive Theorie: Abgabe von Handlungsempfehlungen / Beitrge zur Gestaltung von Sachverhalten
Praktisch-normativ
Bekennend-normativ
Abstraktion und Praxisbezug
Von komplexen realen Sachverhalten abstrahierende berlegungen sind ntig, um den ersten Zugang zu erleichtern und den Erkenntnisstand ber betriebswirtschaftliche Phnomene voranzutreiben.
Modelle als vereinfachende Abbildungen der Realitt sind notwendig
zur Groborientierung (Landkartenbeispiel),
zur Erkennung gemeinsamer Grundmuster und
zur Explikation und Przisierung von Annahmen.
Ein wichtiges Kriterium sinnvoller Modelle ist ihre Zweckmigkeit fr das Untersuchungsziel.
I. Gegenstand und Methoden der Betriebswirtschaftslehre
WiSe 2013/14 21 Einfhrung in die BWL
Abstraktion und Praxisbezug
I. Gegenstand und Methoden der Betriebswirtschaftslehre
WiSe 2013/14 Einfhrung in die BWL 22
Wie komme ich am schnellsten zum SIZ?
Winter 2013/2014Einfhrung in die BetriebswirtschaftslehreLiteraturZiele der VorlesungBetriebswirtschaftliche Themen in der ffentlichen DiskussionVeranstaltungsgliederungFoliennummer 6Allgemeine VorbemerkungenZur Definition des Begriffs WirtschaftenZur Definition des Begriffs WirtschaftenZur Definition des Begriffs WirtschaftenZur Definition des Begriffs WirtschaftenZur Definition des Begriffs WirtschaftenZur Definition des Begriffs BetriebKlassifikation von BetriebenTypische betriebswirtschaftliche FragenStakeholder/AnspruchsgruppenDie Konzeption der InstitutionenkonomikWesentliche Begriffe der InstitutionenkonomikWesentliche Begriffe der InstitutionenkonomikZiele und Methoden der BWLAbstraktion und PraxisbezugAbstraktion und Praxisbezug